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Wird ein sporadischer Perspektivwechsel als schlechter / unprofessioneller Stil angesehen?

Ich schreibe an einem Jugendbuch für Leser ab 13 Jahre. Die Geschichte wird dabei in der dritten Person, jedoch aus Sicht der Hauptfigur erzählt, um verschiedene Überraschungsmöglichkeiten offen zu halten, die nicht gegeben wären, könnte der Leser in die Köpfe der anderen Figuren gucken. Nun scheint es mir in ein, zwei Kapiteln sinnvoll, die Erzählperspektive zu wechseln. Wird ein sporadischer Perspektivwechsel als schlechter / unprofessioneller Stil angesehen, oder ist dies ein "erlaubtes" Stilmittel?

Wenn Sie Ihre Geschichte aus Sicht der Hauptfigur erzählen, sollte Sie diese Perspektive durchgängig beibehalten. Es wird den Leser nur verwirren und aus der Geschichte herausreißen, wenn Sie sporadisch die Perspektive wechseln. Oder Sie müssen sich von Anfang an für einen allwissenden Erzähler entscheiden, der Einblicke in jede Figur hat.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Geschichte aus zwei Perspektiven zu schildern. Dabei könnte die zweite eine "Nebenperspektive" sein, die nur an wirklich entscheidenden Punkten der Erzählung zum Tragen kommt.

Wichtig ist, dass ein solcher Perspektivwechsel von Anfang an Teil der Erzählung ist.

beantwortet von: Michael Borlik (10-1)

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