Autorinnen und Autoren schreiben, basta. Warum sollten sie sich auch noch mit Vermarktung beschäftigen? Sind dafür nicht ausschließlich die Agenturen und Verlage zuständig?
Antwort 1: Autorinnen und Autoren sollten sich mit Vermarktung beschäftigen, weil das, was sie schreiben, ansonsten kaum je veröffentlicht werden wird.
Wer etwas schreibt und es veröffentlichen will, muss das Geschriebene jemandem - einem Verlag, einer Lektorin, einem Zeitungsredakteur - anbieten. Damit der Roman, der Artikel, das Gedicht usw. von diesen Personen überhaupt für eine Veröffentlichung in Erwägung gezogen wird, muss man sie erst einmal dazu bringen, den Text zumindest anzulesen. Und eben das erreicht man maßgeblich durch eine erste "Werbeanstrengung": das Begleitschreiben zum Text, das bereits darüber entscheiden kann, ob ein Text überhaupt (an)gelesen wird.
Wer ein Sachbuchprojekt plant, muss sogar noch einiges mehr im Vorfeld leisten. Da das Buch in der Regel noch nicht geschrieben ist, muss man mit Brief, Exposé und Textprobe/n jemanden für ein Buch zu begeistern versuchen, das bislang nur als Idee existiert.
Grund genug für Schreibende, sich mit Selbstmarketing zu beschäftigen? Aber es gibt noch mehr Gründe:
Antwort 2: Autorinnen und Autoren sollten sich mit Vermarktung beschäftigen, weil es - auch nach der Veröffentlichung - sonst kaum jemand tut.
Das ist sicher etwas krass ausgedrückt - manche Verlage tun wirklich einiges für Ihre Autoren und für deren Bücher. Aber wenn man nicht schon berühmt ist, kann man da selten viel erwarten. Und viele Verlage scheinen ein Buch nach Erscheinen eher möglichst geheim halten zu wollen, wenn man ihre fehlenden Werbungsanstrengungen betrachtet ...
Egal, ob der Verlag viel oder wenig Werbung für ein Buch macht: Kein Autor, keine Autorin sollte darauf verzichten, selbst etwas für den Verkauf des eigenen Buches zu tun! Ob durch Lesungen, Informationen an Multiplikatoren, Platzierung von Rezensionen ...
In dieser Rubrik stellen wir euch wirkungsvolle Möglichkeiten dafür vor - Ideen, die viel bringen können, aber in der Regel wenig oder gar keine Kosten verursachen.
Wie alle Rubriken kann auch diese auf Dauer nur hilfreich sein, wenn ihr mitarbeitet: Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche Tipps habt ihr auf Lager? Wo und wie werbt ihr für eure Bücher? Welche Erfahrungen habt ihr mit verschiedenen Anschreiben gemacht? Welches Feedback habt ihr bekommen? Wie knüpft ihr Kontakte, die euch beim Vermarkten eurer Bücher helfen? und und und ... Schreibt uns!
Und wer meint, dass es sinnvoll ist, gute Tipps für sich zu behalten, sollte dreierlei bedenken:
- Wenn niemand seine Tipps teilt, bekommt auch niemand welche (und wir könnten den "Tempest" bald einstellen ...).
- Ein Hamburger, der Werbung für sein Kinderbuch macht, tritt kaum in direkte Konkurrenz zu einer Düsseldorferin, die ihren Elternratgeber bekannt machen will - aber viele Methoden können beiden helfen.
- Manche gute Werbemaßnahme sollte man gemeinsam mit anderen durchführen - weil es billiger oder wirkungsvoller ist.
Gleichgesinnte wird man aber kaum finden, wenn man Ideen eifersüchtig hütet ...
Also: Teilt eure Tipps und Erfahrungen - und profitiert im Gegenzug von denen der anderen!