Manchmal bekommt man doch geradezu unheimlich passende Post. Für diesen Tempest hatte ich - nach dem verwandten Thema "Netzwerken", das wir hier schon einmal hatten - das Thema "Gruppenmaßnahmen" auf dem Programm. Genau dazu erreichte mich eine Mail von Guido Krain, die ich euch hier in wesentlichen Auszügen vorstelle. Telepathie? Zufall? Dunkle Mächte, die an den Fäden unseres Schicksals ziehen? Wie auch immer: Hier zuerst Guidos Mail und dann noch einige Ideen von mir für effektives Marketing in der Gruppe.
+++++++++++Guido Krain
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Ich habe deinen Artikel "Huckepack?Werbung" gerade durchgelesen und werde sicher das eine oder andere benutzen können.
Für mich liegt der eigentliche Schlüssel jedoch in der Vernetzung der Autoren. Im Moment sind wir, die wir uns bisher keinem Verlag anvertrauen konnten oder wollten, als "Einzelkämpfer" unterwegs. Dabei könnten wir wunderbar miteinander kooperieren. Das beginnt bei ein bis zwei Seiten am Ende des Buches, die auf weitere Bücher mit ähnlichem Publikum hinweisen, kann aber auch durchaus soweit gehen, dass man die Interessen eines anderen Autors in seiner Stadt wahrnimmt (anbieten in Buchhandlungen, Fachbörsen, Lokalpresse etc.)
Ich versuche deshalb gerade, ein solches "Netz" aufzubauen. Zur Zeit sind wir fünf Autoren, die sich gegenseitig nicht nur mit Lektorierung unterstützen, sondern auch gegenseitig mit Werbung in ihren jeweiligen Büchern unterstützen werden. Die Zusammenarbeit ist schon deshalb besonders eng, weil wir alle an der gleichen "Welt" arbeiten. Kooperationen sollten aber innerhalb verwandter Genres absolut problemlos möglich sein.
Allgemein ist das Internet wohl der wichtigste Verbündete von uns "armen" Autoren. Es wäre deshalb schön, wenn wir als ersten Schritt die Internet?Seiten von Autoren effektiver verlinken könnten. Webringe sind in diesem Zusammenhang zwar ein guter Ansatz, scheinen mir aber noch verbesserungswürdig zu sein.
"Gruppenmaßnahmen"
Teil 2
Eine Gruppe hat oft mehr Möglichkeiten, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als es eine (womöglich noch recht unbekannte) Person allein könnte. Man kann seine Kräfte bündeln - und nebenbei auch Maßnahmen planen und durchführen, die einer allein weder vom Aufwand noch von den Kosten her angehen würde.
Gruppenlesungen
Wenn ihr den Artikel über das Krimiwochenende in der
Eifel im letzten Tempest gelesen habt, werdet ihr schon einige
Vorzüge einer Gruppenlesung entdeckt haben:
- Man kann ein umfangreiches, abwechslungsreiches Programm
bieten.
- Gerade bei unbekannten AutorInnen kommt das Publikum vielfach
lieber zu einer Gruppenlesung, weil so das "Risiko" minimiert
wird: Wenn einem eine/r der AutorInnen nicht gefällt,
ist nicht gleich der ganze Abend verdorben ...
- Man kann im Vorfeld sehr viel mehr Werbung für die
Lesung machen, indem alle ihre Kontakte nutzen und Vorbereitungen
(Plakate, Presseinfos, Raumdekoration etc.) aufgeteilt werden
können.
- Man kann sich als Gruppe mit eigenem Namen, Profil oder
Anliegen präsentieren.
- Nicht zuletzt: Gerade für AnfängerInnen ist es
- ein solidarischer Umgang vorausgesetzt - erheblich leichter,
die ersten Lesungen zu "überstehen", wenn
sie nicht allein lesen müssen und im Publikum zumindest
einige Gesichter wissen, in die sie für ermunterndes
Lächeln jederzeit blicken können!
Broschüren
Eine Gruppe kann sich sowohl für (Gruppen-)Lesungen als auch einfach mit ihren neuesten Veröffentlichungen in Faltblättern oder Broschüren präsentieren. Auch hier kann man erhebliche Vorteile aus der Gruppe ziehen - sowohl bei der Erstellung der Broschüre als auch bei der Pressearbeit und schließlich bei der Organisation der Aktivitäten, die man anbietet.
Rezensionen
In einer Gruppe lassen sich auch Netzwerk-Maßnahmen gut organisieren. Beispielsweise kann man dafür sorgen, dass alle Mitglieder bei Erscheinen eines neuen Buches mit Rezensionen der anderen rechnen können (Online-Buchläden wie amazon.de beispielsweise bieten diese Möglichkeit allen LeserInnen).
Werbematerial verteilen
Mit Hilfe der anderen kann jede und jeder seinen "Werberadius" erheblich erweitern. So kann die Kinderbuchautorin aus Herne die Infozettel zu ihrem neuesten Buch nicht nur in ihrer eigenen Stadt auslegen, sondern schickt vielleicht einem Autor in Hamburg einige Exemplare, der sie für sie auslegt. Sie revanchiert sich dann bei seinem nächsten Buch ...