Meine Marketingideen für Kinderbücher: Lesungen in Kindergärten, Schulen, Buchhandlungen, auf Künstlerfesten, Weihnachtsmärkten.
Der einfachste Weg dorthin: Erst einmal die eigenen Kinder begeistern, danach die Kinder der Freunde und Nachbarn. Die Eltern aber immer mit einbeziehen. Wenn sie sehen, dass ihren Kindern die Geschichten gefallen, werden sie es weitererzählen. Irgendjemand organisiert dann eine Lesung. Wer seine Bücher selbst verlegt, kann sie auf diesen Veranstaltungen hervorragend verkaufen. Kündigen Lehrer an, dass sie das Buch in der Schulbibliothek aufnehmen werden, will plötzlich jeder ein Exemplar haben. Wer in dieser Beziehung rührig ist, sollte das unbedingt versuchen.
Das Honorar für die Lesung läuft meistens auf einen Sachpreis hinaus, Blumenstrauß, Sekt. Man kann auch über eine Bezahlung verhandeln. Ich habe stattdessen immer darum gebeten, die örtliche Presse einzuladen. Die Artikel machen sich gut in einem Album, und man hat auch Jahre später noch etwas, was man rauskramen kann. Tröstet über die Ableh-nungsschreiben der Verlage hinweg.
Übrigens: Neben der Bestätigung des Publikums bekommt man während der Lesung auch noch gratis Lehrstunden in Dramaturgie. Kinder sind keine höflichen Zuhörer, sie zeigen ganz deutlich, ob sie von der Geschichte gefangen sind oder sich langweilen. Wer nicht viel Übung im Umgang mit den Kleinen hat, erst einmal Testlesungen zu Hause veranstalten. Ob diese Aktionen zu einem verlegten Buch führen, liegt vermutlich an Glück und Hartnäckigkeit. Sicher besteht auch die Möglichkeit, die Presse, die ja dann weiß, wer man ist, mit einer Veröffentlichung zu nerven.
Wie auch immer man die Sache aufzieht, auf jeden Fall bekommt man Zugang zu seinem Publikum und darum geht es ja letztendlich. Damit sage ich nicht, dass ich nicht veröffentlicht werden möchte, aber sicher muss ich das gar nicht erwähnen, ist ohnehin klar.