Editorial
Hall of Fame
Schreib-Kick
Lesetipps
Autorenwissen
"Andere Welten - wie wahrscheinlich
muss das Unwahrscheinliche sein?"
von Reinhold Ziegler
Schreibkurs
"Schreiben mit allen Sinnen"
von Astrid Rösel
Spannung, der Unterleib der Literatur
"Gaias Kinder"
Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen
Verlagsportrait
"Salis Verlag A"
Frag den Experten für Drehbuch
(Oliver Pautsch)
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, diesmal zeigt uns der Science-Fiction-Autor Reinhold Ziegler, wie eine fremde oder fantastische Welt glaubwürdig wirkt, auch wenn der Autor sie sich "nur" ausgedacht hat. Mit einem ähnlichen Thema befasst sich auch unsere Fantasy-Expertin, Stefanie Bense. Und um das Schreiben mit allen Sinnen geht es in Astrid Rösels Beitrag zu unserer Rubrik "Schreibkurs". Im Spannungslektorat von Hans Peter Roentgen lernen wir den Unterschied zwischen Story und Konzept näher kennen, Ursula Schmid- Spreer stellt uns einen neuen Verlag vor, und zwei unserer ExpertInnen beantworten eure Fragen. Der Tipp des Monats Juli, diesmal wieder von http://www.writingforward.com/blog (wir brauchen eure Tipps!): Don?t write for the market. Tell the story that?s in your heart. Wie wär?s? Nehmt euch doch mal ein paar Augenblicke in der Sonne Zeit, um euch einen Schreibtipp oder etwas anderes für den Tempest zu überlegen. Die anderen AutorInnen werden es euch danken - und einen besonders warmen Dank bekommt ihr dann von: Gabi Neumayer Chefredakteurin ~~~~~~~~~~~ Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto: Jürgen Schloßmacher Kreissparkasse Köln BLZ 370 502 99 Kto. 11 42 17 61 63 Stichwort: "Beitrag 2013" Wichtig: Das Konto läuft NICHT mehr auf den Namen "autorenforum", sondern nur auf "Jürgen Schloßmacher"! Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberweisungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte genau so zusammenschreiben!) IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 BIC: GENODEF1S01 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2013 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: TEIL 1: Editorial Hall of Fame Schreib-Kick Lesetipps Autorenwissen "Andere Welten - wie wahrscheinlich muss das Unwahrscheinliche sein?" von Reinhold Ziegler Schreibkurs "Schreiben mit allen Sinnen" von Astrid Rösel Spannung, der Unterleib der Literatur "Gaias Kinder" Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen Verlagsportrait "Salis Verlag A" Frag den Experten für Drehbuch (Oliver Pautsch) Frag die Expertin für Fantasy (Stefanie Bense) Impressum TEIL 2: Veranstaltungen Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten mit Honorar ohne Honorar Seminare Messekalender Impressum ********************************************************************* HALL OF FAME: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können. Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!) nach diesem Schema: ....... AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage- Adresse. ....... Ein Beispiel (!): Johanna Ernst: "Der Fall der falschen Meldung", Hüstel Verlag 2009, Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive Homepage! ....... Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. ACHTUNG! Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen muss, Lektorat bezahlt o. Ä. Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Insa Popken: "Die Umarmung des Boxers", Roman Verlag der StuberMediaGroup 2013, Gegenwartsroman. Über Freundschaft und Familientabus und natürlich: die Liebe Regina Schleheck und Mechthild Zimmermann (Hg): "Sonne, Mord und Ferne", Viaterra Verlag 2013, Urlaubsgeschichten. Urlaubsziele zwischen Meer und Mord. www.regina-schleheck.de Maria Caviglia: "Schatten über der Karibik - Drogenschmuggel", Buchverlag Aletsch Goms 2013, Karibik-Krimi. Gefährliche Reise einer Neugierigen. www.mariacaviglia.ch Sigrid Neureiter: "Kurschattenerbe", Gmeiner-Verlag 2013, Krimi. Ein Krimi aus Südtirol. www.sigrid-neureiter.com Karl Plepelits: "Was der Liebesgott verbunden hat", AAVAA Verlag 2013, Liebesroman. Amüsante Liebesabenteuer eines Lehrers und Reiseleiters. Kajo Lang: "Ferne Ufer des Glücks", Husum Verlag 2013, Roman. http://www.verlagsgruppe.de Andrea Tillmanns: "Der Tote am Zülpicher See", Wurdack Verlag 2013, Eifelkrimi. Nominiert für Jacques-Berndorf-Preis; www.andreatillmanns.de Petra Hartmann und Andrea Tillmanns (Hrsg.): "Mit Klinge und Feder", UlrichBurger-Verlag 2013, Fantasy-Anthologie. Geschichten der "Phantastik Girls" Frank Zumbrock: "Todesmarathon", Aavaa Verlag 2013, Krimi. Aus dem Münsterland. www.frankzumbrock.de Gabi Neumayer: "Undercover City: Ein geheimnisvolles Spiel", Kinderkrimi. Ein Agenten-Trainings-Spiel macht ernst, http://www.beltz.de ********************************************************************* SCHREIB-KICK: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Unser Schreib-Kick für den Juli, diesmal von Claudia Maria Möller: Mein Tipp zum Schreiben: Wimmelbücher. Ja, die meist großformatigen Bilderbücher, die man in Buchhandlungen in der Kinderbuchabteilung findet - oft sogar bei den Kleinkind-Büchern. Da werden so viele Geschichten erzählt, dass ich häufig gleich mehrere Lösungen bekomme ... Wie immer beim Schreiben oder Erzählen muss man sich nur die Frage stellen: "... und was geschieht dann?" ********************************************************************* LESETIPPS: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) http://www.3sat.de/page/?source=%2Fkulturzeit%2Fthemen%2F163479%2Finde x.html "Vom Schreiben kann niemand leben": Die Schattenseiten der Digitalisierung für das Schriftstellerleben laut einer Reportage auf 3sat. +++++ http://selfpublisherbibel.de/wie-das-self-publishing-die-buchbranche- nicht-verandert/ Wie das Self-Publishing die Buchbranche nicht verändert - Alison Baverstock fasste im britischen Guardian zusammen, welchen Wandel das Self-Publishing der Buchbranche bisher gebracht hat. ********************************************************************* AUTORENWISSEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Andere Welten - wie wahrscheinlich muss das Unwahrscheinliche sein?" von Reinhold Ziegler Wir können diese Gegenwartswelt beschreiben oder die Welt der Vergangenheit - in beiden Fällen können wir uns an dem orientieren, was wirklich ist oder war. Aber es gibt auch die Möglichkeit, eine Welt aufs Papier zu zwingen, die nur in unserem Kopf existiert. Die genauen Grenzen zwischen den betroffenen Genres Science-Fiction, Mystery und Fantasy sind fließend und durchaus umstritten. Allen gemeinsam ist, dass wir beim Schreiben eine Welt schaffen müssen, für die es außer in unserem Kopf keine Vorbilder gibt - sagen wir: geben sollte, den gibt es sie schon, dann sind wir dabei, den Weg der Kreativität in Richtung Plagiat zu verlassen. Was aber kann in dieser unserer Fantasiewelt passieren? "Alles!", schwärmen die Schreibanfänger, "das ist ja gerade das Geile!" Ich stimme zu, alles kann passieren, aber ich muss einschränken: Bitte nicht alles zugleich! Ein unmöglicher Vogel Nehmen wir ein Beispiel: In eurer Geschichte gäbe es einen Vogel, der sprechen kann: Kein Thema, jeder Papagei kann sprechen, jeder Beo plappert vor sich hin. Also mehr: ein Vogel, mit dem man sich intelligent unterhalten kann. Schon besser, da gehen uns schon die realistischen Vorbilder aus. Oder sogar: ein intelligent sprechender Vogel, der die Weisheit geradezu gefressen hat, jedem, der es hören will, den richtigen Rat erteilt? Jetzt wird es schon schwieriger. Denn der weise alte Ratschlägevogel bräuchte eigentlich nun eine Lebensgeschichte. Er schöpft ja aus Erfahrungen - wenn nicht eines Lebens, was dann? Vielleicht ein verwandelter Mensch, vielleicht ein Vogel aus einer Welt, in der alle Vögel weise sind . Spinnen wir noch weiter: Der Vogel kann in die Zukunft sehen. Da geht nun ein ganzer Fächer von Voraussetzungen auf. Warum kann er das? Wovon hängt das ab? Wer hat ihn das gelehrt? Was ich meine, ist: Je mehr Unwahrscheinlichkeiten ich dem armen Vogel aufbürde, umso mehr muss ich über ihn erklären. Gebe ich ihm nun noch die Fähigkeiten, sich unsichtbar zu machen, durch Fels fliegen zu können, nicht fressen und trinken zu müssen und sich Jahrhunderte im Eis einfrieren zu lassen (ihr seht schon, ich kann das Spinnen nicht lassen), verliere ich irgendwann meine Leser. Schlechte Fantasy zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass ständig neue Charaktere mit immer neuen immer unwahrscheinlicheren und unplausibleren Fähigkeiten auftauchen. Weniger ist hier definitiv mehr. Der Leser schluckt nicht alles Hochklassige SF (und das gilt ebenso für die anderen Genres) folgt nach meiner Beobachtung immer der Festlegung einer Kern-Unmöglichkeit. Klingt kompliziert, ist aber einfach: Als Autor nehme ich mir eine starke nicht realistische Idee, die ich als Grundlage für mich festschreibe und die der Leser schlucken muss. Zum Beispiel beim Jules-Verne-Klassiker "Reise um den Mond". Die Vereinbarung ist: Man kann eine Kanone (nicht Rakete) bauen, mit der man ein Projektil mit Menschen darin bis ins Weltall schießen kann. Das konnte man damals nicht, kann es heute nicht und wird es niemals können. Aber mit der Festlegung auf diese eine Unmöglichkeit konnte Verne die ganze Geschichte stricken. Denn in allem anderen orientierte sich Verne an der Realität. Es kommen weder sprechende Vögel noch fliegende Menschen darin vor. Oder nehmen wir eine Horrorgeschichte: Vielleicht ist hier die einzige Festlegung, dass es neben Menschen, die das Glück haben, richtig sterben zu dürfen, auch solche gibt, die irgendwo zwischen Leben und Tod hängen bleiben - nennen wir sie Untote. Dass diese Untoten sich von Lebenden und Toten unterscheiden werden, ist klar; wie, das gilt es herauszuarbeiten. Genauso wie klar ist, dass sie sich nicht zum Beispiel plötzlich in Eidechsen verwandeln - warum sollten sie das tun, das nimmt euch keiner ab. Es gibt Tausende und Millionen von solchen möglichen Grund- Vereinbarungen: Aliens sind auf der Erde gelandet; ein Mensch kann die Gedanken der anderen lesen; auf einem fernen Mond gibt es eine menschenähnliche, aber friedliche und naturliebende Bevölkerung; ein Herrscher überwacht jeden einzelnen seiner Untertanen per Kamera, oder (als Grundlage meines Buches "Perfekt Geklont") ein Verrückter klont Menschen und nutzt die Gelegenheit, dabei gleich alle Unzulänglichkeiten des Homo sapiens wegzuklonen. Ein bisschen Gott spielen Hat man einmal eine solche Vereinbarung als Grundlage seiner Geschichte gefunden, dann lassen sich daran unzählige Details hängen, die man immer wieder mit seiner Grundidee abgleicht. Der klonende Forscher wird sicherlich nicht zaubern können, und die Bevölkerung auf dem fernen Mond wird nicht zu einen anderen Himmelskörper spazieren können. Je näher ich bei meinen Spinnereien an der Realität bleibe und je sparsamer ich meine Unwahrscheinlichkeiten einsetze, um so eindringlicher kann ich meinen Text gestalten. Nur so findet sich der Leser zurecht und kann auch in Figuren schlüpfen und sich dort wohl fühlen. Er wird wunderbar damit zurechtkommen, dass ein Mensch Superkräfte entwickelt (denn die hätte er selber gerne!), aber er wird nur schwer akzeptieren können, dass er zugleich in der Lage ist, mit Tieren zu sprechen - denn das wäre dann eine ganz andere Geschichte. Ich versuche bei solchen Überlegungen immer die Welt, die Menschen, die Staaten, die Natur etc. als Gleichgewichtssysteme zu begreifen. Schon kleinste Änderungen (der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings) bewirken eine Verschiebung dieses Gleichgewichtes und erzeugen damit viele beschreibenswerte Details. Nun liegt es an der Intelligenz und Imaginationsfähigkeit des Autors, diese Welt zu erschaffen, die sich unter den neuen Bedingungen ergeben würde. Das ist nicht einfach, aber ungeheuer befriedigend. Fast wie ein bisschen Gott spielen. Zum Üben dieses Gottesspiels gibt es zwei Verfahren. Erstens: Versucht bei jedem Fantasy- oder SF-Abenteuer, das ihr lest, herauszubekommen, welche Grundvereinbarung außerhalb der Realität der Autor mit euch getroffen hat. Meist wird das schon auf den ersten Seiten sehr klar. Zweitens: Wenn euch eine Idee zum Schreiben streift, denkt vor dem ersten Wort darüber nach - wenn?s sein muss, auch eine ganze schlaflose Nacht -, was eure Grundvereinbarung mit dem Leser ist. Meißelt sie in Stein, und versucht euch nun in Gedanken vorzustellen, was alles in der realen Welt sich durch die Einführung eurer Voraussetzung ändern würde. Noch mal das Beispiel "Perfekt Geklont": Der Klonforscher will den neuen Menschen kleiner als einen Meter machen, weil dadurch die Ressourcen der Erde geschont werden können. Da er aber auch mindestens genauso intelligent bleiben soll, bekommt er nur einen kleineren Körper, der Kopf behält seine Größe. Das heißt? Keine Klonin wird auf normalem Weg ein Kind durch ihre schmalen Hüften bekommen. Und das heißt ... Eines zieht das andere nach sich. Und wenn das klappt und dadurch eine Welt entsteht, die euch selber fasziniert, dann schreibt die Geschichte auf. Denn dann stehen die Chancen gut, dass sich auch Leser dafür interessieren. Und bitte verliert eure Grundvereinbarung bis zum Wort -ENDE- nicht mehr aus den Augen. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Reinhold Ziegler (www.reinhold-ziegler.de; www.facebook.com/RhZiegler) hat seit 1981 viele Romane und Kurzgeschichten für Jugendliche und junge Erwachsene veröffentlicht. Er beschäftigt sich in einigen Romanen auch mit verschiedenen Zukunftsszenarien. Bei der 5. Literarischen Sommerakademie in Schrobenhausen vom 5. - 11. August unterrichtet er als Dozent zum Themenbereich "Andere Welten". ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Schreiben mit allen Sinnen" von Astrid Rösel Zu meinen Lieblingsgerichten gehören Königsberger Klopse. Lese ich ein Rezept im Kochbuch, bekomme ich schnell Appetit darauf. Sehe ich in einer TV-Kochsendung die Bilder des Zubereitens, läuft mir garantiert das Wasser im Mund zusammen. Rieche ich bei einer kochenden Freundin den Duft des Essens - ergreift Hunger Besitz von meinem Denken und Fühlen. Je stärker meine Sinne angesprochen werden, desto intensiver erlebe ich. Schreiben ist wie das Leben! Und der Leser will mit(er)leben. In aller Regel wirkt ein Text deutlich stärker, wenn verschiedene Sinne angesprochen werden und nicht immer nur erzählt wird, was zu sehen und welche Worte zu hören sind. Übrigens: Regeln sind keine Gesetze. Jedenfalls nicht beim Schreiben. Im Handwerk des Schreibens gibt es Regeln, die für wirklich gute Texte gelten - immer und genau so lange, bis wir nicht gerade eine Ausnahme von der Regel haben. Das ist mir grundsätzlich wichtig beim Schreiben und Schreiben-Lehren. Die Grenzüberschreitung des Tötens Bei Krimis interessiert mich persönlich vor allem die Frage, was passieren muss, damit ein Mensch innerste Grenzen überschreitet - bis hin zum Töten! Ein einfaches Textbeispiel: ..... Sie lächelt ihn an. Arglos. Wehrlos. Sieht aus wie seine Mutter. Liegt in einem Metallbett, wie er es in seiner Kindheit hatte. An das ihn seine Mutter kettete, wenn sie das Haus verließ. In drei Schritten ist er bei ihr. Er denkt nicht mehr. Er fühlt nichts mehr. Er sticht zu. ..... Nun ja, der Leser weiß jetzt: Das war eine Affekttat, hinter der psychische Verletzungen stecken, die in der Kindheit erlitten wurden. Er kann versuchen, das gedanklich nachzuvollziehen (wenn er denn Lust darauf hat). Fühlen kann er es nicht. Das ändert sich grundlegend, wenn wir beim Schreiben die Sinne ansprechen. Bei unserem Textbeispiel könnten wir uns im wichtigsten Teil auf das Fühlen / Spüren mit der Hand /auf der Haut / unter der Haut konzentrieren. Noch mit ein wenig Hören würzen und das Sehen konkret machen. Dann öffnen sich bei ihrem Lächeln vielleicht Grübchen, so unglaublich tief und genau an demselben Platz wie bei seiner Mutter. Und sie streckt verführerisch die Arme aus, hebt sie langsam hinter sich. Ihre Fingernägel stoßen an den Bettpfosten. Kratzen am Metall entlang mit exakt jenem Ton, der ihn durchfuhr, wenn Mam nach der Kette griff, die ihn festhielt, bis sie zurückkam, irgendwann. Er kann die Kälte des Metalls fühlen - in der Erinnerung. Doch plötzlich auch in der Gegenwart - in seinen Fingerspitzen, die das Messer umklammern... Dieses konkrete sinnliche Ereignis kann der Leser miterleben, und er kann sich vorstellen, wie intensiv es auf die Figur wirkt (auch wenn die Tat selbst hoffentlich nicht wirklich nachvollziehbar wird; und falls doch, bestünde jetzt immerhin noch die Chance, sich freiwillig und vorsorglich in psychiatrische Behandlung zu begeben). Und noch eins drauf von mir, nämlich eine verdammt logische Begründung für das sinnenreiche Schreiben: Die erlittenen Qualen waren für das damalige kindliche Opfer selbst ja mit tiefen Sinneseindrücken verbunden, an die sich der erwachsene Täter natürlich erinnert - warum sollte der Leser davon ausgeschlossen bleiben?! Hinein in die Geräuschkulisse! Auf dem aktuellen (Krimi-)Buchmarkt kann ein besonderer Schauplatz wichtiger sein als die Geschichte selbst oder gar deren literarische Qualität. Und es spricht ja wirklich nichts gegen einen Handlungsort wie den Seljalandsfoss. Das Besondere an dem isländischen Wasserfall: Der Rundweg um ihn herum führt auch hinter ihn und damit unter ihm hindurch. Welch gigantische Möglichkeit, sich in mörderischer Absicht bei dieser Geräuschkulisse völlig unbemerkbar an sein Opfer heranzuschleichen! Doch auch in einem Kinderbuch lässt sich mit Hören die Spannung steigern, beispielsweise in dieser Handlungsszene: Tim hat von den Trollen einen Ring geschenkt bekommen, mit dem er ihre Felswohnungen finden (sehen) kann. Diesen Ring will der böse Herr Wichtmann haben. Glücklicherweise ist er zu schwach, um es mit einem Kind aufnehmen zu können. Er braucht also eine List - oder einen Überraschungsangriff ... Wenn ich als Autor mit Tim auf den Rundweg gehe und sein staunendes Erleben des Naturschauspiels spürbar werden lasse, wie er eintaucht in die Geräuschkulisse strömenden, fallenden, strudelnden Wassers, alles um sich vergessend, und dann plötzlich brutal da rausgestoßen wird - mache ich auch die Gefühlsreaktionen des Jungen auf den feigen Raub (Schock, Verzweiflung und schließlich Wut) deutlich intensiver nacherlebbar als wenn ich den Jungen nur ein wenig herumschauen und den MP3-Player aufdrehen lasse. In dieser Szene muss ich natürlich außerdem intensives Spüren auf der Haut schildern, wie es in der Nähe des Wasserfalls vorkommt. Auch Riechen will geschrieben sein! Ein Spielfilm bedient zunächst einmal nur Sehen und Hören. Und zeigt damit auch die anderen Sinne wie beispielsweise Riechen - indem Schauspieler Reaktionen darstellen auf Gerüche. Zu Demonstrationszwecken ein ganz simples Beispiel: Wenn Paul ein saftiges Steak braten will, am Fleisch riecht und angewidert das Gesicht verzieht ... Dann muss er nicht mehr ausrufen: "Oh - schade! Dass Fleisch ist verdorben! Das muss ich leider, leider wegwerfen." Falls er es allerdings ausgiebig würzt, brät und einem spontan geladenen Gast serviert, würde dies wiederum eine Botschaft in sich tragen, ohne das Wörter nötig wären. Mit ihren geschriebenen Worten sollten sich auch Prosa-Autoren dieser handwerklichen Möglichkeiten bedienen. Im Kern geht es hier darum, an die sinnlichen Erfahrungen des Zuschauers oder Lesers anzuknüpfen - und ihn so mitten ins Geschehen hinein zu holen. Ihm also nicht nur zu sagen: "Königsberger Klopse finde ich ganz lecker, und so werden sie zubereitet." Sondern ihn direkt in die eigene Küche mitzunehmen. Genauso wirksam kann ich für die jeweilige Figur ganz originale Sinnes-Empfindungen einsetzen, die anders sind als die des Lesers. So (er)schaffe ich runde, stimmige und interessierende Charaktere. Dann ist es vielleicht kein altes Foto, das auftaucht, sondern ein bestimmter Geruch, der Verborgenes aus der Biographie offenbart: Warum mag diese Figur diesen Geruch oder schreckt davor zurück, warum macht der Geruch sie traurig oder aggressiv, lähmt sie oder lässt sie handeln? Die Grenzen des Geschmacks Sinne wirken immer auch über das menschliche Unterbewusstsein. Und sind so subjektiv wie der individuelle Mensch. Also müssen wir an Grenzen des Schreibens stoßen. Hier ist eine: Ich kann nicht den Geschmack von Himbeereis beschreiben - jedenfalls niemandem, der noch nie Himbeeren gegessen hat. Ich kann nur nach Worten suchen, die zutreffen und den Geschmack einkreisen, aber nie wirklich den Unterschied zu Erdbeereis erklären (naja, "erklären" wollen wir in unseren guten Texten ja sowieso nicht). Was ich aber kann, ist, die Wirkung auf die Figur darzustellen, die das Himbeereis isst. Zum Beispiel als Erinnerung oder Assoziation: Peter erinnert sich an den Garten der Großmutter und bekommt Sehnsucht nach der Heimat; Petra hat sich gerade von ihrem Liebsten getrennt, dessen Küsse ihr nun süß und vollmundig wie Himbeereis vorkommen ... Und wenn sie gerade dabei ist, den Trennungsschmerz zu überwinden und wir in einem frech-witzigen Frauenroman sind, denkt sie gleich darauf an seine Pickel, die wie Himbeerkerne sein Gesicht bedecken (und, je nach Erotikgehalt des Werkes, auch noch andere seiner Körperteile). Also Mut zu sinnenreichem Schreiben! Wer sich das einmal bewusst macht, wird seine Leser noch besser begeistern können. Laden wir unsere Leser zu Tisch und servieren ein Mahl für alle Sinne! **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Die freie Autorin Astrid Rösel bewegt sich in verschiedenen Genres von Prosa und Dramatik. Dementsprechend ist sie auch als Lektorin, Schreib-Coach und Kursleiterin tätig, seit kurzem hat sie einen eigenen Seminarraum in ihrem Schreibbogen-Haus. Mehr Infos auf ihrer Website: http://www.schreibbogen.de/index.html. ********************************************************************* SPANNUNG, DER UNTERLEIB DER LITERATUR: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Was macht Romane spannend, und vor allem: Was macht sie langweilig? Wer Szenen hat, die sie oder er für spannend hält, oder Szenen, bei denen er sich nicht sicher ist, oder solche, die eigentlich spannender gestaltet sein sollten, doch die Frage ist: Wie? - wer solche Szenen hat, kann sie mir schicken. Ich wähle dann einige aus, die ich im Tempest bespreche. Schickt die Szenen als E-Mail-Anhang im RTF-Format an:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Bitte nicht mehr als 7.000 Anschläge, also etwa vier Normseiten. Dazu zählt auch der Vorspann! Da die Szenen aus beliebigen Stellen eurer Manuskripte stammen dürfen, müsst ihr eventuell die Vorgeschichte der Szene erklären. Diese Erklärung sollte 400 Anschläge nicht überschreiten! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Gaias Kinder" Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen Japan - Tokio 17. März 2037 13 Uhr 37 Ortszeit Das Jugendzimmer von Su Li "Wenn du willst, dass die Welt sich ändert, dann warte, bis die Alten gestorben sind." Su Li starrte das Zitat von Heisenberg an. Wie ein Mahnmal hing es in großen Lettern über ihrem Schreibtisch. Heisenberg: Physiker, Nobelpreisträger, jüngster Professor für theoretische Physik in Leipzig und Zauderer. Sie klappte ihr Laptop zu. Das Gespräch mit Joe Banamassa war zufriedenstellend verlaufen. In zwei Wochen würde die Welt sich verändern. Vereinigte Staaten von Amerika - Dallas 19. März 2037 20 Uhr 11 Ortszeit Eine Kneipe in der Lincoln Street "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." "Kommt dir dieser Spruch irgendwie bekannt vor?" Stephen nickte. "Ja", antwortete er, "es ist die Weissagung der Hopi- Indianer. Häuptling Seattle hielt diese Rede." "Ganz genau." Mark drehte sein Glas in den Händen. "... und es ist so weit", fuhr er fort. "Die Welt geht vor die Hunde. Noch vor zwanzig Jahren dachte man, man könnte das Ruder herumreißen, aber die Entscheidungsträger zauderten. Zu wichtig war und ist ihnen Geld, Macht, Ansehen. Wir sind noch keine zwanzig, und unsere Eltern und Großeltern hinterlassen uns eine Müllkippe, eine scheiß verdammte Müllkippe". Deutschland - Frankfurt 21. März 2037 7 Uhr 15 Ortszeit Eine Villa in Holzhausen - Küche "Schatz, du musst heute mit dem Bus zur Schule. Dein Vater ist mit dem Jet nach New York, irgend so eine Bankenkrise, der Chauffeur ist krank, und ich habe Migräne." Paul nickte. Migräne stand für: Ich komm von meinem Trip nicht runter. Ich ertrag dies Leben nur noch mit Bourbon und Amphetaminen. Und sein Vater? Tja, er ist Chef der größten Devisenbank weltweit, die unter anderem vor hundert Jahren an der Finanzierung von Auschwitz mitwirkte ... und verdiente. Gott weiß mit welchen dreckigen Geschäften sein Vater heute seine armselige Existenz rechtfertigt. England - Cambridge 23. März 2037 10 Uhr 23 Ortszeit University of Cambridge - Dereks Zimmer "HINC LUCEM ET POCULA SACRA. Diesem Motto unserer Uni fühle ich mich verpflichtet." Derek donnerte mit der Faust auf den Tisch. "Von hier Erleuchtung und heiliges Wissen", fuhr er fort, "und kein gieriges An-sich-Raffen, Zerstören, Ausbeuten. Verdammt, wir sind Kinder Gaias, der Mutter Erde. Wir alle, egal ob Paul in Deutschland oder Stephen, Mark oder Su Li in Japan oder die anderen über dreitausend Kristallkinder, wir fühlen uns der Erde mehr verpflichtet als unseren Eltern oder Großeltern. Wir dürfen jetzt nicht mehr zögern." Mit glühenden Augen blickte er in die Runde. Seine Freunde nickten. Sie alle fühlten die Schmerzen von Mutter Erde, als wären es ihre eigenen, und sie empfanden nur noch Abscheu und Ekel vor den Taten ihrer Eltern. Volksrepublik China - Bejing 25. März 2037 22 Uhr 47 Ortszeit Villa in Bejing Süd - Wohnzimmer "Mai Ying, hast du keine Angst, dass deine Eltern das Ganze noch auffliegen lassen könnten?" "Keine Angst. Sie sind für ein paar Tage zu meinem Onkel verreist, und wenn sie wiederkommen, ist es schon zu spät." Mai Ying schaute seiner Freundin in die Augen. "Du weißt, warum wir das machen müssen?" "Ja, natürlich", sagte sie "und ich bin froh, dass ich euch Kinder Gaias über Facebook gefunden habe." "Ja, ich bin auch froh, dass du dabei bist." Mai Ying drückte die Hand seiner Freundin. "Und nenn es Schicksal, Fügung oder von mir aus auch Karma", fuhr er fort, "dass alle 3750 Kristallkinder, Kinder oder Enkelkinder der einflussreichsten und mächtigsten Männer oder Frauen dieser Welt sind. Denk nur an meinen Vater. Er ist Generalsekretär der kommunistischen Partei und somit der mächtigste Mann im Land. Zu uns gehören die Kinder der siebzehn mächtigsten Banken weltweit, Militärs, Wirtschaft, andere Regierungsoberhäupter Gaia hat uns zusammengeführt, damit wir die Mutter retten, retten vor unseren Eltern." Mittelamerika - Mexiko - City 30. März 2037 08 Uhr 44 Ortszeit Penthouse im Colonial del Valle Das Jugendzimmer von Joe Banamassa Joe nickte zufrieden. In einer Viertelstunde würde in Japan der 31. März anbrechen. Seit er vor drei Jahren Su Li beim Chatten getroffen und sich mit ihr über Heisenbergs Zitat unterhalten hatte, ist ihre Idee langsam in die Wirklichkeit hineingewachsen. Sein Blick schweifte aus dem Fenster. Mexiko City hatte seit Jahren keinen blauen Himmel mehr gesehen. Aber er wusste, dass es in allen Metropolen der Welt mittlerweile so aussah. Ja, die Welt würde und musste sich verändern, aber die Kristallkinder konnten nicht mehr warten, bis die Alten an Schwäche sterben würden, denn Gaia benötigte ihre Hilfe jetzt. Joe klappte sein Laptop zu. Es war alles gesagt, alle Fäden gesponnen. Wenn in ein paar Stunden die Sonne über Peking aufgehen wird, dann werden sich die Kinder auf die richtige Seite stellen, auf die Seite der Erde, einer lebenden, leidenden Kreatur, und sie werden sich gegen ihre Eltern erheben, und sie werden 3750 Leben nehmen, um ein Leben zu schützen. Heisenberg hatte Recht. Die Alten müssen sterben für eine bessere Zukunft, und die Zukunft beginnt morgen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Lektorat von Hans Peter Roentgen Dreitausend Jugendliche haben sich zusammengefunden, um die Welt zu retten. Ihre Eltern sind mächtig. Und die Kinder glauben, dass sie die Welt nur retten können, wenn sie diese entmachten. Dafür werden sie töten. Warten, bis die Alten gestorben sind, das können sie nicht mehr, davon sind sie überzeugt. Gute Idee, die mit der alten Frage spielt: Heiligt der Zweck die Mittel? Darf man sich selbst zum Richter über Leben und Tod ernennen, der des guten Zwecks wegen böse Dinge tun darf? Diese Frage wird im Text nicht angesprochen, wird sich aber unvermeidlich im Laufe der Geschichte stellen müssen. Sonst wird die Geschichte keine Tiefe erreichen. Ein spannendes Konzept ist noch keine spannende Geschichte Doch zurück zu diesem Text. Was fällt daran auf? Dass die Idee spannend ist, die Durchführung nicht. Warum ist das so? Weil der Autor uns die Geschichte erklärt, aber nicht erleben lässt. Weil das eine Blaupause ist, ein Bauplan, der sagt, welche Figuren es gibt, wo sie leben, wer die Eltern sind, dass die Metropolen mittlerweile alle im Smog ersticken. Dass die Kinder sich in einem Chat kennengelernt haben und aus einem Heisenberg Zitat die Schlussfolgerung ziehen, dass sich erst dann etwas ändern wird, wenn die alte Generation abgetreten ist. Und so lange können sie nicht warten, davon sind sie überzeugt. Was folgt daraus? Wenn Sie aus dieser Idee eine gute Geschichte machen wollen, müssen Sie diese schreiben. Den vorliegenden Text kann man dabei als Konzept benutzen, aber dieser Text selbst ist als Geschichte nicht geeignet. Beispiel: Mai Ying und ihre Freundin unterhalten sich, aber erzählen sich, was beide längst wissen. Dass der Vater Generalsekretär der chinesischen KP ist und der mächtigste Mann Chinas zum Beispiel. Sie erzählen sich also Dinge, die ihnen bekannt sind, der Dialog dient nur dazu, das auch dem Leser bekanntzumachen. Solche Info-Dialoge wirken in aller Regel hölzern, weil der Leser die Absicht erkennt und verstimmt ist. Viel interessanter wäre es, wenn die beiden unterschiedliche Positionen vertreten würden. Die eine ist überzeugt, dass es nur noch eine Lösung gibt: die Vertreter der alten Politik zu beseitigen. Und begründet dies. Die andere zweifelt es an, gibt es nicht auch noch andere Wege? Was, wenn sich beide miteinander zerstreiten, die Freundin sagen würde, da mache ich nicht mit? Aber die Freundin weiß, was geplant ist. Wird sie die Aktion verraten? Muss sie beseitigt werden, weil sonst alles auffliegt? Und wie ist das, wenn man seine beste Freundin beseitigen will oder muss, damit sie nichts verrät? Konflikte Womit wir bei dem Konflikt wären. Jede spannende Geschichte benötigt einen zentralen Konflikt. Hier ist es die fortschreitende Umweltverschmutzung und eine Politikerkaste, die nichts dagegen tut. Gut. Nur tritt dieser Konflikt nur einmal kurz auf: Mexiko City hat seit Jahren keinen blauen Himmel mehr gesehen. Besser wäre es, den Grundkonflikt konkret erleben zu lassen. Vielleicht ist die neueste Statistik über die Lebenserwartung in Metropolen gerade ins Netz gestellt worden? Die Zahl der Lungenkrebsfälle ist im letzten Jahr wieder um 20 Prozent gestiegen? Und eines der Kinder streitet sich mit dem Vater darüber? Der aufzählt, wie leid ihm das tut, was sie alles dagegen tun, aber leider, leider kann er auch keine Wunder wirken? Oder der einfach sagt: "Halt die Klappe, davon verstehst du nichts, ich muss jetzt zu einer Konferenz in New York, verdammt, wo ist mein Laptop? Du machst mich ganz verrückt mit deinen linksradikalen Thesen, schau besser, dass du in der Schule bessere Noten hast!" Denn ein zentraler Konflikt hat Folgen. Streit zwischen den Kindern und ihren Eltern, schließlich geben die Kinder die Diskussion auf, sehen ein, dass Heisenberg Recht hat, und beschließen, dass sie jetzt etwas unternehmen müssen und nicht warten dürfen. Damit würde auch sofort der Folgekonflikt ins Visier geraten: Heiligt der Zweck die Mittel? Das ist und war immer schon eine zentrale Frage in der Geschichte der Menschheit. Egal ob RAF, Ignatius von Loyola oder die Geheimdienste im kalten Krieg. Formales Absätze sollte man in der ersten Zeile einrücken, das macht Texte übersichtlicher. Aber wie tut man das? Ich erhalte immer wieder Texte, in denen der Autor das dadurch erreicht, dass er am Anfang sämtlicher Absätze Leerzeichen einfügt. Eine ziemliche aufwendige Arbeit, weil man keinen Absatz übersehen darf. Überdies hat es bei Blocksatz zur Folge, dass die gleiche Anzahl Leerzeichen nicht immer den gleichen Abstand ergibt. Sprich: Die eingerückten Absätze haben unterschiedlich breite Einrückungen. Arbeiten Sie nie mit Leerzeichen, um Texte zu formatieren! Denn alle Textverarbeitungsprogramm bieten heute komfortable und wesentlich bessere Lösungen an. Absätze können formatiert werden, sie können im Programm angeben, ob die erste Zeile eines Absatzes eingerückt werden soll und wie lang diese Einrückung sein soll. Meist findet sich der Befehl unter "Format" und dort unter "Absatz". Absätze mit Leerzeichen einzurücken, sieht unprofessionell aus. Außerdem ärgert es den Setzer, wenn das Buch gedruckt werden soll. Der muss nämlich diese Leerzeichen wieder löschen. [Anmerkung der Redaktion: Wir korrigieren alle Texte für den Tempest formal, daher findet ihr das von Hans Peter beschriebene Problem hier nicht mehr vor. Ebensowenig wie die in diesem Text sehr zahlreichen Zeichensetzungs- und Rechtschreibfehler.] **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Hans Peter Roentgen ist Autor der Bücher "Vier Seiten für ein Halleluja" über Romananfänge und "Drei Seiten für ein Exposé". Außerdem hält er Schreibkurse und lektoriert. Gerade ist sein neuer Ratgeber "Schreiben ist nichts für Feiglinge" erschienen. ********************************************************************* VERLAGSPORTRAIT: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Salis Verlag A Motorenstrasse 14 8005 Zürich http://www.salisverlag.com Verlagsgeschichte Gründer des Verlags ist André Gstettenhofer, der im Hauptberuf arbeitet; er hat drei Mitarbeiter. Der Fokus von Salis war und ist die Förderung junger, deutschsprachiger Literatur, der Aufbau von neuen Talenten und deren langfristige, enge Betreuung. Als Idee im Herbst 2006 geboren, erschien im Frühjahr 2007 das erste Verlagsprogramm mit vier Titeln. Diese Anzahl Neuerscheinungen pro Saison wurde bis heute beibehalten. Literarisch machte das Debüt von Mireille Zindel - "Irrgast" - 2008 Furore. Die ersten großen Erfolge kamen im Sachbuch-Bereich 2009, mit der wahren Geschichte des Fraumünster-Posträubers Domenico Silano ("Silano - Der Jahrhundert- Postraub") und Erica Matiles Ratgeber "Vom Fleck weg". 2010 dann ein weiteres literarisches Highlight, das Romandebüt "Die fünfte, letzte und wichtigste Reiseregel" des jungen Graubündner Rappers Andri Perl. Mit dem wirtschaftspolitischen Buch "Rohstoff - Das gefährlichste Geschäft der Schweiz" erschien 2011 ein politisch brisanter Titel, der sich zu einem Bestseller entwickelt hat. Der bisher größte Erfolg war Thomas Meyers Debütroman "Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse", der sich bisher etwa 25.000 Mal verkauft hat. Mit Daniel Mezgers Romandebüt "Land spielen" und Martin Felders "Meine Nachbarin, der Künstler, die Blumen und der Revolutionär" widmet sich Salis weiterhin der ambitionierten, jungen Literatur, die alles darf, nur niemals langweilig sein. Programm und Philosophie Die Literatur, die ausschließlich deutschsprachige Originalversionen berücksichtigt, keine Übersetzungen, und die Sachbücher, die von alltäglichen und gesellschaftlichen Themen bis hin zu klugen Ratgebern und politischen Titeln reichen, bilden die zwei Hauptsäulen im Programm. Salis verlegt Titel, die direkt mit unserem Leben zu tun haben, zeitgenössisch sind und Potenzial zur Zeitlosigkeit haben sollen. Die Belletristik soll sich mit aktuellem Leben, aktuellen Tendenzen auseinandersetzen und dabei universell Gültiges erzählen. Die Sachbücher ebenso; so breit die Themen da gestreut sind, sie sollen immer Erkenntnisgewinn bringen. Wir bevorzugen hart recherchierte Fakten oder überliefertes Wissen und verlegen höchst selten Essays oder Pamphlete. Welche Autoren wurden bisher verlegt? Thomas Meyer, Mireille Zindel, Andri Perl, Daniel Mezger, Martin Felder, Nicole Bachmann, Mario Gmür, David Signer, um nur einige zu nennen. Die komplette Übersicht gibt es hier: http://www.salisverlag.com/autorengrid AutorInnen gesucht? Eigentlich sind wir momentan bis Ende 2014 voll. Das Einzige, wofür es noch Platz gäbe, wäre ein grosartiger Debütroman einer jungen Autorin aus Deutschland, der Schweiz oder Österreich, weil wir in den letzten zwei Jahren ausschließlich Autoren verlegt haben. Konditionen Unser Vertrag orientiert sich an denen des Schweizer Autorenverbands ads (http://www.a-d-s.ch/home/index.php?id@8). Was ist Ihnen besonders wichtig? Korrekte Rechtschreibung. Zukunftspläne, Perspektiven Wachstum und Rendite. In literarischer Hinsicht, nicht finanzieller. ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. Drehbuch: Oliver Pautsch drehbuch at experte pt autorenforum pt de Fandom: Thomas Kohlschmidt fandom at experte pt autorenforum pt de Fantasy: Stefanie Bense fantasy at experte pt autorenforum pt de Heftroman: Arndt Ellmer heftroman at experte pt autorenforum pt de Historischer Roman: Titus Müller historischer.roman at experte pt autorenforum pt de Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik kinderbuch at experte pt autorenforum pt de Kriminalistik: Kajo Lang kriminalistik at experte pt autorenforum pt de Lesungen: Rüdiger Heins lesungen at experte pt autorenforum pt de Lyrik: Martina Weber lyrik at experte pt autorenforum pt de Recherche: Barbara Ellermeier recherche at experte pt autorenforum pt de Plotten: Kathrin Lange plotten at experte pt autorenforum pt de Sachbuch: Gabi Neumayer sachbuch at experte pt autorenforum pt de Schreibaus- und -fortbildung: Uli Rothfuss fortbildung at experte pt autorenforum pt de Schreibgruppen: Ute Hacker schreibgruppen at experte pt autorenforum pt de Schreibhandwerk: Ute Hacker schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt de Sciencefiction: Andreas Eschbach sf-autor at experte pt autorenforum pt de Übersetzung: Barbara Slawig uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow verlagswesen at experte pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ................. Experten-Special: ................. Bjørn Jagnow hat seine Fragen und Antworten zu den Themen Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten Jahre gesammelt - thematisch sortiert und aktualisiert: "Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung für Autoren 2012", E-Book, 2,99 Euro, http://www.amazon.de/gp/product/B007VD3OL6/ ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR DREHBUCH: --------------------------------------------------------------------- Oliver Pautsch (drehbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich bin auf der Suche nach jemandem, der eine Romanvorlage (mit ausreichenden Dialogen) zum Drehbuch umschreiben möchte bzw. dem ich die Idee für einen ausgearbeiteten Plot verkaufen kann. Antwort: Im Prinzip kann jeder Drehbuchautor in Ihrem Auftrag eine Adaption nach einer Romanvorlage anfertigen, wenn er (oder sie) dafür bezahlt wird. Ideen oder Plots an Autoren zu verkaufen, ist allerdings eine sehr selten vorkommende Sache. Denn es ist Bestandteil des Geschäfts von Autoren, so etwas selbst anzufertigen. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Oliver Pautsch, Jahrgang 65, sammelte zunächst Erfahrungen als Fahrer, Beleuchter, Aufnahmeleiter und Regieassistent im Fernsehgeschäft. Später ein Zwischenspiel an der Uni Düsseldorf, doch er wollte lieber direkt für die Branche schreiben. Es entstanden Drehbücher für Kurzfilme, Serienfolgen und für den sog. "abendfüllenden" Film. http://www.pautsch.net ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: --------------------------------------------------------------------- Stefanie Bense (fantasy at experte pt autorenforum pt de Frage: Ich schreibe gerade an meinem ersten Roman, der eine Mischung aus Historie (Mittelalter) und Fantasy darstellt. Nun drängt sich mir die Frage auf, ob ich hierfür auch genauso intensiv/genauestens recherchieren muss wie bei einem Historienroman?! Oder ist, weil ja "Fantasy", vieles dem Reich der Fantasie überlassen, was man so schreibt? Also z. B. hat der König seinem Ritter/Hauptmann gerade eine Burg geschenkt ... aber soweit ich weiß, ging das Lehen vom König zuerst an die/den Fürsten/Grafen/Bischöfe und von dort weiter an die Ritter etc. Ist solches in einem Fantasyroman relevant? Auf welche Details muss ich achten/gilt es zu beachten? Antwort: Viele Fantasy-Welten bedienen sich bei Herrschaftsstrukturen, Gesellschaftsformen und Alltagsbildern des Mittelalters oder anderer Kulturen. Dies sind aber stets nur Anleihen. Wenn es deiner Fantasy-Welt und der Geschichte dient, dass der König seine Ritter als Sonderkampftruppe unter seinem Kommando führt, dann kann er sie auch mit Gütern oder Lehen direkt beschenken. Das mag das übliche Verfahren sein oder nur bei besonderen Verdiensten des Ritters für seinen König. (Was wiederum andere neidisch machen könnte ? Konflikte!) Es gibt mehrere Möglichkeiten: a) Die Burg ist mit Landbesitz verknüpft, das Adligen gehört, die der König mit der Burgschenkung an seinen Ritter zu Heimatlosen macht (absichtlich), - und wie geht der Ritter damit um? b) Die Burg ist eine Wehrburg und verfügt über keine Ländereien; dann wird der König sie nicht verschenken, denn wovon sollte der Ritter mit seinem Hausstand dort leben, wenn nicht von Raubritterei? Also wird der König seinem Ritter die Burg als Wehrkommando übertragen, als Wachtposten, und für die Versorgung gerade stehen. c) Die Burg und das Land gehen an den Ritter, da die Burg (und andere?) verwaist ist; damit ist der König seinen Ritter los, denn der muss sich ab sofort um Burg und Ländereien kümmern. d) Der König will diesen Ritter loswerden und schenkt ihm eine heruntergekommene, verwahrloste Burg in gefährlicher Gegend (Räuber, Grenzgebiet, Dracheneinflugschneise). e) Es ist eine neue Burggründung, und der Ritter muss mit seinem Gefolge erst einmal dafür sorgen, dass sich Handwerker, Händler, Bauern und andere im Umland ansiedeln; könnte eine Landnahme im Grenzgebiet sein ... Du siehst, jede Version bringt andere Konsequenzen für die Geschichte. Falls es dir nur darum geht, den Ritter vom König belohnen zu lassen, dann erlaube dem König, dem Ritter ein besseres Pferd, eine sehr gute Rüstung, andere Waffen oder Ähnliches zu schenken. Wichtig ist, dass du innerhalb deiner Welt konsequent bleibst. Wenn vom König Burgen an Ritter vergeben werden, dann ist das so, aber es muss Konsequenzen haben und stringent sein, d. h. jeder Ritter müsste in der Lage sein, eine Burg vom König zu erhalten. Was etwa nicht der Fall sein könnte, wenn das Königreich sehr klein und die Ritter sehr zahlreich wären. Dann gäbe es sicherlich ein Auswahlverfahren oder besonders schwierig zu erfüllende Bedingungen. Du siehst, je nach Grundbedingung ändern sich die Konsequenzen. Solange das Setting in sich logisch bleibt, kannst du bei Fantasy ausstatten, wie du magst. Was das Historische betrifft: Die Landes-Herren, die Landbesitzer, waren in der Regel im Mittelalter die Adligen (Graf, Herzog, Fürst). Der Ritterstand hingegen war ein Militärorden, in den auch Handwerker und andere Nicht-Adlige aufgenommen werden konnten (zumindest bis zum Spätmittelalter, bevor Kaiser Friedrich II. bestimmte, dass nur "ritterbürtige" in den Ritterstand kommen konnten). Mit Landbesitz ging er nur selten einher. Wer wenig besaß, musste reich heiraten oder Kriegsbeute hart erkämpfen. Burgen jedoch waren Adelsbesitz und wurden vererbt. Solange sie nicht Wehrburgen der Ritterschaft waren. Oder sie wurden von Königen an Ritterorden verschenkt, die sie dann an die Mitglieder verpachteten. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt Schreibkurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt an ihrem vierten Roman. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrennter Mail kommt +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rücksprache - erwünscht. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: beitrag at team pt autorenforum pt de. Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet werden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ I M P R E S S U M ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Herausgeber: Ramona Roth-Berghofer public.relations at team pt autorenforum pt de Gabi Neumayer redaktion at team pt autorenforum pt de Stefan Schulz webmaster at autorenforum pt de Thomas Roth-Berghofer Thomas.Roth-Berghofer at team pt autorenforum pt de Jürgen Schloßmacher juergen.schlossmacher at team pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "The Tempest" ist ein kostenloser Newsletter für Autorinnen und Autoren. 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