Editorial
Hall of Fame
Schreib-Kick
Lesetipps
Autorenwissen
"Der Autor und seine Figuren - eine heikle Beziehung:
Imaginative Figurenaufstellungen mit Limbic Script"
von Liz Wieskerstrauch
Buchbesprechung
"Schreibstilratgeber II"
besprochen von Ramona und Thomas Roth-Berghofer
Interview mit Jeanine Krock
Des bösen Lektors Wörterbuch
Küss mich, ich bin ein Autor!
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
Frag den Experten für Verlagswesen
(Bjørn Jagnow)
Frag den Experten für Kinder- und Jugendbuch
(Michael Borlik)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, damit ihr bei all der Sonne, dem vielen Urlaub und sonstigem Sommeramüsement nicht zu viel im Tempest verpasst, ist diese Ausgabe ein wenig leichtgewichtiger als sonst. Trotzdem bekommt ihr einiges geboten, zum Beispiel: einen Artikel über die Methode "Limbic Script" von Liz Wieskerstrauch, mit der Autor und Figuren sich näher kommen können; drei spannende Expertenantworten; eine Buchempfehlung; viele Lesetipps, neue Ausschreibungen, den Schreib-Kick ... ... und den allerletzten Teil von Honeyballs gemeinem Glossar. Sicher ein Grund zur Trauer, aber wir hoffen alle, dass wir bald wieder etwas von diesem abgrundtief bösen Lektor hören werden. (Tipp der Redaktion: Wer die Zeit bis dahin sinnvoll überbrücken will, sollte etwas von Honeyballs Wächter Stephan Waldscheidt lesen oder von seinem Alter ego Paul Mesa.) Der Tipp des Monats Juli, diesmal von Deniz Selek: Zu jeder meiner Geschichten gehört ein Lied, ein Song, der die Stimmung trägt, ihr eine Farbe gibt. Es ist immer ein besonderes Lied, das mich berührt und das ich ständig hören kann, ohne mich zu langweilen. Bevor ich am Manuskript arbeite, höre ich das Stück sehr konzentriert, versenke mich darin. So lange und oft, bis das Manuskript von allein fließt und ich den Verstärker nicht mehr brauche. Viel Sonne, viel Schreibfreude und -disziplin und eine schöne Zeit euch allen! Gabi Neumayer Chefredakteurin ~~~~~~~~~~~ Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto von autorenforum.de: Sparda Bank Südwest eG BLZ 550 905 00 Kto. 100 724 515 Stichwort: "Beitrag 2011" Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberweisungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte genau so zusammenschreiben!) IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 BIC: GENODEF1S01 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2011 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: TEIL 1: Editorial Hall of Fame Schreib-Kick Lesetipps Autorenwissen "Der Autor und seine Figuren - eine heikle Beziehung: Imaginative Figurenaufstellungen mit Limbic Script" von Liz Wieskerstrauch Buchbesprechung "Schreibstilratgeber II" besprochen von Ramona und Thomas Roth-Berghofer Interview mit Jeanine Krock Des bösen Lektors Wörterbuch Küss mich, ich bin ein Autor! Frag die Expertin für Fantasy (Stefanie Bense) Frag den Experten für Verlagswesen (Bjørn Jagnow) Frag den Experten für Kinder- und Jugendbuch (Michael Borlik) Impressum TEIL 2: Veranstaltungen Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten mit Honorar ohne Honorar Seminare Messekalender Impressum ********************************************************************* HALL OF FAME: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können. Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!) nach diesem Schema: ....... AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage- Adresse. ....... Ein Beispiel (!): Johanna Ernst: "Der Fall der falschen Meldung", Hüstel Verlag 2009, Mystery-Thriller. 60 Zeichen - und kein einziges mehr! Inklusive Homepage! ....... Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. ACHTUNG! Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen muss, Lektorat bezahlt o. Ä. Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Karin Hackbart: "Späte Rache", Testudo Verlag 2011, Kurzgeschichten Mechthild Zimmermann, Regina Schleheck (Hrsg.): "Mordsmütter", Edition ViaTerra Verlag 2011, Mordsgeschichten. 29 AutorInnen binden einen Strauß Neu(e)Rosen zum Muttertag Kerstin Pflieger: "Die Alchemie der Unsterblichkeit", Goldmann Verlag 2011, historischer Mystery-Thriller. Eine Hommage an "Sleepy Hollow", www.kerstin-pflieger.net Axel Westerwelle: "LOST in HISTORY", Hamburger Verlag 2010, Historischer Roman. Hotlist2010-Gewinner - http://www.lostinhistory.de Birgitt Flögel: "Jiri - Der Junge aus dem Pfahldorf", Gerhard Hess Verlag 2011, Kinderbuch. Ab neun Jahre, 270 Seiten, www.birgitt- floegel-autorin.de Werner Münchow: "Scharfes Glas", Societäts-Verlag 2010, Historischer Krimi. http://www.das-syndikat.com/scharfes-glas Klaus Seibel: "Casting zum Tod", Navarra-Verlag 2011, Krimi. http://www.kseibel.de Sabine Lipan: "Schutzengel haben's nicht leicht", Ravensburger 2011, Bilderbuch. Über einen Schutzengeltausch, www.sabine-lipan.de Mark Bredemeyer: " Runenzeit - Der Aufstieg des Arminius", Dresdner Buchverlag 2011, Historic Fantasy. Letzter Teil der Zeitreise- /Germanen-Saga www.runenzeit.de ********************************************************************* SCHREIB-KICK: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Unser Schreib-Kick für den Juli, diesmal von Jennifer Schreiner: Orte als Bedeutungsräume (für Schreibgruppen) Orte sollen nicht zufällig gewählt werden, sondern so, dass sie die äußere Handlung oder die Innenwelten der Figuren unterstützen. Ihre Darstellung soll die von dir gewünschte Erwartung der Leser leiten. Dazu gehören: Landschaft, Stadtteil, Jahreszeit, das Wetter, die Lichtverhältnisse, Farben, Geräusche, Gerüche, Gegenstände, Pflanzen, Tiere etc. Übung 1 ....... Beschreibe einen Außen- oder einen Innenraum so, dass eine besondere Atmosphäre spürbar ist. Gib deinen Zettel an ein Übungsmitglied weiter. Das Übungsmitglied muss nun überlegen, welche Geschichte zu dem Ort passen könnte. Schreib zu dem Vorschlag eine Geschichte. Übung 2 ....... Entwirf stichwortartig für eine oder zwei Figuren eine kleine Szene, in der eine bestimmte Stimmung überwiegt (z. B. Angst, Liebe ...). Lass ein Übungsmitglied dazu einen Ort entwerfen. Verarbeite Szene und Ort zu einem "stimmigen" Text. ********************************************************************* LESETIPPS: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) http://www.buchreport.de/nachrichten/nachrichten_detail/datum/0/0/0/oh ne-das-internet-wuerde-mich-heute-niemand- kennen.htm?no_cache=1&cHash=8e8b6521ae: Das jüngste Werk von Nele Neuhaus stieg von 0 auf Platz 1 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste Taschenbuch ein. Im Twitter-Interview mit buchreport.de verrät die Regionalkrimi-Autorin, wie sie die dunkle Seite der Menschheit ergründet, was sie noch erreichen möchte und warum sie dabei auf das Internet nicht verzichten möchte. http://www.buchmarkt.de/content/47101-das-sonntagsgespraech.htm: Lesekreise sind für Verlage und Sortimentsbuchhandlungen wichtig und haben nichts mit "alten Damen und Likör zu tun", meint Uli Hörnemann, Vertriebsleiter im Bloomsbury Verlag. Im Sonntagsgespräch redet er über Chancen und Möglichkeiten, die Lesekreise den Buchhändlern eröffnen. http://www.boersenblatt.net/446467: Video-Statements zur Buchwelt 2025. 55 Thesen zur Zukunft des Buchmarkts, am Donnerstag von den drei Fachausschüssen präsentiert, sorgten auf den Buchtagen für viele Diskussionen. Vier Video-Statements aus der Branche. ********************************************************************* AUTORENWISSEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Der Autor und seine Figuren - eine heikle Beziehung: Imaginative Figurenaufstellungen mit Limbic Script" von Liz Wieskerstrauch Sie schreiben eine Erzählung, einen Roman, ein Drehbuch? Und haben bereits Ihre Hauptfiguren skizziert? Die Handlung treibt die Geschichte voran, doch plötzlich stockt der Schreibfluss. Sie verstehen Ihre selbst erfundenen Figuren nicht mehr. Warum sie nicht nach Ihrer Pfeife tanzen. Wieso sie gegen die eigenen Absichten handeln. Weshalb sie Ihnen auf einmal zu fad, zu unlogisch, zu einförmig vorkommen oder - ganz im Gegenteil - zu inkonsequent, einfach zu wirr. Sie bekommen Angst, dass die Konstellation der Figuren nicht stimmt. Sie merken allmählich, dass Sie sich über die tieferliegenden Motive Ihrer Hauptfigur gar nicht richtig im Klaren sind. Sie fragen sich, ob Sie eine ganz andere Figur zeichnen müssen. Sie überlegen sogar, die Geschichte komplett zu verwerfen. Und neu anzufangen. Halt - das müssen Sie nicht! Wie die neue Coachingmethode speziell für Autoren wirkt Mit Limbic Script kommen Sie Ihren Figuren auf die Spur. Sie lernen sie genau kennen, haben sie beinah leibhaftig vor sich, Sie sehen, hören, wie sie sprechen, fühlen, was sie bewegt und wie sie sich körperlich ausdrücken, so dass Sie sie exakt beschreiben können. Sie treten mit Ihren Figuren in einen inneren Dialog, erforschen und befragen sie, erkunden ihre Prägungen aus frühen Jahren, ihre Lebensentwürfe und -enttäuschungen, ihre Befindlichkeiten und Ängste und erfahren sogar ihre intimsten Geheimnisse. Denn die emotionale Basis Ihrer Protagonisten befindet sich in Ihnen, genauer gesagt: in Ihrem limbischen System. "Das Bewusstsein ist eine Nussschale auf dem Meer des Unbewussten", hat Siegmund Freud gesagt. Limbic Script hilft, an diesen unendlichen Speicher im Unbewussten heranzukommen und Ihr tiefliegendes Wissen mit Ihrem Intellekt zu verbinden. So darf der Autor über seine eigene Intuition erstaunt sein. Limbic Script ist ein Mental-Coaching, das schnell und äußerst effektiv wirkt. Es lässt sich in jeder Schreibphase anwenden. Oft genügt eine Doppelstunde, manchmal sind auch zwei oder drei Sitzungen nötig, dann arbeitet der Autor mühelos, fließend, wie von selbst. Mit den folgenden Hinweisen können Sie auch allein die ersten Versuche mit dieser Methode machen. Wie eine imaginative Figurenaufstellung funktioniert Bei der Figurenaufstellung imaginieren Sie Ihre Protagonisten im Raum auf einen "gedachten Bildschirm", und plötzlich nehmen Sie wahr, welche Lebensmotive diese treiben, welche Beziehungen sie untereinander pflegen und welche Charaktereigenschaften ihnen noch fehlen, um wirklich kongruent zu sein. Manche Figuren sind vielleicht sogar überflüssig, mancher Handlungsstrang ist zu kopflastig entwickelt, mancher Plot überzogen, manchmal fehlt der Spannungsbogen gänzlich. Beispiel: der Theaterautor Jan Liedtke (Deutscher Jugendtheaterpreis) .......... Der Autor ist sich über eine seiner Protagonistinnen nicht im Klaren, seine weibliche Hauptfigur. Nachdem sie einen Mann und sein auffallendes Werben um sie lange Zeit verschmäht hat, wandelt sich ihr Gefühl ausgerechnet, als es keine Chance mehr gibt. Ihre inkonsequent scheinende Handlung ist für den Plot absolut notwendig. Jan Liedtke fragt sich, wie er dem Zuschauer die Figur in sich schlüssig schildern kann. Dazu muss er selbst wissen, warum sie so ist, wie sie ist. Er stellt sie sich zwischen den männlichen Protagonisten im Raum schwebend vor. Er betrachtet ihre Gestalt in seiner Vorstellung, sieht, dass sie sich von den Männern abwendet. Ihre Körperhaltung bleibt geschlossen und verrät ihrem Autor eine bemühte Schutzhaltung. Und plötzlich beginnt sie, sich aufzurichten und sich im Kreis zu drehen. Damit zeigt sich deutlich ihr Lebensmotiv: Sie kann nicht anders, als sich wegzudrehen und um sich selbst zu schrauben. Nun weiß Jan Liedtke, dass noch zwei Schlüsselszenen fehlen: ihre frühe Verletzung, und sei es nur in Andeutungen, sowie ein heimlicher, rascher Blick in das Herz ihres Gegenspielers - wenn auch zu spät. Wie man das tiefere Wissen hervorholen kann Ihre Intuition ist Ihre größte Schatzkammer. Für die Richtung, die Ihre Figuren, die Handlung, der Plot nehmen sollen, gibt es tief in Ihnen immer eine Antwort, ein Muster, ein verborgenes Wissen. Gehen Sie einfach davon aus, dass Ihr limbisches System weit mehr Erkenntnisse gespeichert hat als Ihr kognitives Bewusstsein. Um an dieses eher unbewusste Wissen heranzukommen, hilft ein einfacher Muskeltest an der Hand. Denn psychische Vorgänge des Menschen werden im Muskeltonus der Hände wiedergespiegelt. Das kennt man auch aus Spielfilmen: Im Schreckmoment fällt dem Helden plötzlich das Glas aus der Hand. Für einen Moment war er zu schwach. Die Muskulatur reagiert mit einem kurzen Abschalten oder Nachgeben - ein kleiner, messbarer Spannungsabfall, der sich über die Feinmotorik dem muskulären Reaktionsvermögen mitteilt. Selbst dem stärksten Kerl fällt das Glas Wasser aus der Hand, wenn er einen unvorhergesehenen Schrecken erlebt. Bei imaginativen Figurenaufstellungen kann der Autor mit dem Muskeltest die emotionale Basis und Entwicklung seiner Figuren checken lassen. Er erfährt, ob seine Protagonisten genug Potential für die Geschichte haben und ob die Story plausibel ist. Er kann verschiedene Handlungsvarianten überprüfen, ohne sie alle aufschreiben und wieder verwerfen zu müssen. Und zwischendurch wird immer wieder getestet, ob der Plot stimmt und der rote Faden erhalten bleibt. Beispiel: der Drehbuchautor Oliver Keidel (Deutscher Drehbuchpreis) .......... Der Autor erfindet eine Frau mit einer wunderbaren Eigenschaft. Sie ist überaus beliebt, einfach herzensgut. Er fragt sich, ob er seine Figur zu eindimensional gezeichnet hat, ob sie weitere Eigenheiten braucht, mehr Brüche. Zum Testen bildet Oliver Keidel einen Ring mit Daumen und Zeigefinger. In Verbindung mit Reizwörtern versucht der Coach kurz, diesen Ring zu öffnen. Im Moment der Stressreaktion geht die Hand trotz größter Anstrengung, sie fest zuzuhalten, auf. Diesmal hält die Hand fest, das heißt also nein, da ist keine Irritation, so wie seine Hauptfigur ist, ist sie komplett. Nun wird das Motiv für ihr Verhalten, ihre besondere Charakteristik, mit demselben Test gecheckt. Nein, sie hat keinen Sozialtick. Ja, sie ist gut zu Menschen einfach aus der inneren Lust heraus, weil ihr das selbst was bringt. Aber die männlichen Protagonisten stehen noch nicht im richtigen Verhältnis zueinander - da springt die Hand auf. Oliver Keidel ist überrascht über diese Erkenntnisse. Kopflastig hätte er seiner Protagonistin noch allerhand angedichtet und damit die Figur verwässert. Durch diesen Blick ins tiefere Bewusstsein ist ihm das erspart geblieben. Nun arbeitet er an der Konstellation der Männer untereinander weiter. Wie innere Barrieren und Schreibbremsen gelöst werden Wenn Sie trotz aller Erkenntnis über Ihre Figuren in einer Schreibblockade hängen bleiben, fehlt es momentan an der Koordination der verschiedenen Hemisphären im Gehirn. Dies kann mit schnell geführten Augenbewegungen - ähnlich den REM-Phasen des nächtlichen Traumschlafs - rasch motiviert werden. Man kennt die bilaterale Stimulation des Gehirns aus der Traumatherapie unter dem Begriff EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocession), eine gut erforschte, sehr erfolgreiche Methode. Wenn sie Traumata lösen kann, kann sie erst recht die innere Intuition forcieren und den Ideenfluss beschleunigen. Der Autor kommt an sein vollständiges Leistungspotential heran, sein kreativer Prozess wird in Schwung gebracht, und er wird darauf brennen, seinem Manuskript den letzten Schliff zu geben. Beispiel: der Theaterautor Jan Liedtke .......... Nachdem auch er seinen Protagonisten mit einer imaginativen Figurenaufstellung nahe gekommen ist und reichlich Stoff gefunden hat, bremst ihn eine Schreibblockade aus. Er sieht seine Figuren vor sich, aber die Schreibarbeit will ihm nicht recht von der Hand gehen. Ein "innerer alleswissender und alleskritisierender Professor" lässt nicht zu, dass er einfach losschreibt, das behindert den Schreibfluss. Nun winkt der Coach mit den Händen vor seinen Augen hin und her, so dass die Augen dieser schnellen Bewegung folgen. Mit wenigen sogenannten "Winke-Sets" löst sich die innere Barriere rasch auf. Die bilaterale Stimulation wirkt wie eine Synchronisation im Gehirn. Gedanken und Gefühle werden aufeinander abgestimmt. Man fühlt sich wie "aufgeräumt". Der Stau ist beendet, alles gerät wieder in Fluss. Nun unterstützt ihn sein "innerer Professor" in der Korrekturphase, lässt vorher aber zu, den Stoff erst mal frei und ungehemmt aufs Papier zu bringen. Jan Liedtke schreibt innerhalb von zwei Wochen ein komplettes Treatment. Kontakt: www.limbic-script.com,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Telefon: (0 40) 51 32 65 03 und (01 71) 5 47 56 67 ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Schreibstilratgeber II" besprochen von Ramona und Thomas Roth-Berghofer Mit dem "Schreibstilratgeber" Teil 2 bietet der Sieben Verlag einmal mehr eine ausgezeichnete Schreibschule für Jungautoren und Fortgeschrittene. Diesmal geht es um den persönlichen Stil eines Autors, der ganz gerne mal mit dem grammatischen Stil kollidiert. Wiederholt man zu oft "hatte, war" oder "wurde", wirft man über Gebühr mit Adjektiven und Adverbien um sich, oder ist man die ungekrönte Queen der meterlangen Bandwurmsätze, kann das einer erfolgreichen Verlagsbewerbung durchaus im Wege stehen. Ebenso wichtig für den persönlichen Stil eines Autors sind der richtige Umgang mit der Erzählsituation und die Wahl der richtigen Erzählperspektive. Doch was sind eigentlich Erzählsituationen? Was versteht man unter Innen- und Außenperspektive? Und wie sieht es mit der Position des Erzählers innerhalb einer Geschichte aus? Damit auch hier für den Leser alles rund läuft, haben die Autorinnen Susanne Strecker und Stephanie Bösel zahlreiche Literaturbeispiele erläutert und aufgeführt: "Der Zauberberg" (Mann), "Das Parfum" (Süskind), "Schändung" (Adler-Olsen), "Verwesung" (Beckett), "Das Böse in uns" (McFayden), "Splitter" (Fitzek) u. v. m. Überraschend erhellend sind die Kapitel über Farb-Adjektive, über korrekte Zusammen- und Getrenntschreibung oder über unterschiedliche Wortbedeutungen. Eine "Manuskript-Kernspintomographie" gewährt uns außerdem anhand mehrerer unveröffentlichter Text-Rohversionen ein weiteres Mal einen Einblick in die Lektorats- und Korrektoratspraxis. Fazit: Der "Schreibstilratgeber Teil 2" ist als Lehrbuch und Nachschlagewerk eine würdige Fortsetzung des ersten Bandes und nicht nur für den Autorennachwuchs ein wertvolles Instrument. Susanne Strecker, Stephanie Bösel: "Schreibstilratgeber II - Saubere Perspektiven und klare Sicht auf falsche Brüder und andere Stolpersteine", 2011, 198 Seiten, 16,90 Euro, Sieben Verlag ********************************************************************* INTERVIEW: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Ich bemühe mich, zu keiner Zeit meine Ziele aus den Augen zu lassen" Interview mit Jeanine Krock "Gefallener Engel", "Verschwinden der Schutzengel", "Großes Epos". Für mich waren das genau die richtigen Stichworte im Klappentext. Spiel, Satz und Sieg. Oder, besser gesagt, gekauft. Mit großem Vergnügen und an einem einzigen Wochenende habe ich den mehr als 700 Seiten starken Roman gelesen und dabei die Autorin Jeanine Krock für mich entdeckt. Als sich dann auch noch die Gelegenheit ergab, an einer Lesung mit ihr und zwei weiteren fantastischen Autoren in Braunschweig teilzunehmen, habe ich diese ergriffen und nicht gezögert, sie um ein Interview zu bitten. Thomas Roth-Berghofer: Im Mai ist dein neuer Roman "Wind der Zeiten" bei Heyne erschienen: "Die berührende Geschichte einer Liebe, die die Grenzen von Raum und Zeit überwindet." Dort wird, wie in "Flügelschlag", deine Heldin in eine "andere Welt" gezogen. Wie kamst du auf die Idee zu "Flügelschlag"? Jeanine Krock: Als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal Glasgow besuchte und einen fantastischen Regenbogen sah, der sich über den Dächern spannte, wusste ich plötzlich, dass hier eine Engelsgeschichte angesiedelt werden musste. Glasgows energiereiche Atmosphäre, die Bewohner und die schottische Landschaft ergeben eine wunderbare Kulisse für alle Sorten von Himmelsboten und ihre gefallenen Kollegen. Je intensiver ich mich in der Vorbereitungsphase zu dem Roman mit ihnen beschäftigte, desto mehr wuchs mein Interesse. "Flügelschlag" ist auf jeden Fall nicht die einzige Geschichte, die ich über gefallene Engel und ihre himmlischen Gefährten schreiben werde. TRB: Wie lange hast du an "Flügelschlag" gearbeitet? JK: Flügelschlag war der erste Roman, an dem ich arbeiten konnte, ohne gleichzeitig einem anderen Brotjob nachzugehen. Ich hatte etwa ein Jahr zur Verfügung, allerdings waren da die Recherchen bereits weitgehend abgeschlossen. TRB: Wie gehst du beim Schreiben und Recherchieren vor? Gehst du dabei eher intuitiv vor, oder planst du jedes Detail im Voraus? JK: Ich bin ein typischer "Bauchschreiber". Das sagt eigentlich schon alles. Natürlich gibt es ein Exposé und zahlreiche Notizen, die ich mir im Vorfeld gemacht habe. Wenn es dann ans Schreiben geht, helfen mir eine Figurenbiographie der wichtigsten Personen und zahlreiche "Zwiegespräche", die ich mit ihnen geführt habe. Tatsächlich gestatte ich meinen Figuren auch während des Schreibens ein gewisses Mitspracherecht, allerdings bemühe ich mich sehr, zu keiner Zeit meine Ziele aus den Augen zu lassen. TRB: Wie kamst du zum Schreiben? Gab es ein Schlüsselerlebnis? JK: Wie so viele Autoren habe ich mich schon früh und geradezu manisch quer durch die Büchersammlungen meiner Familie und durch die örtliche Stadtbibliothek gelesen. Geschrieben habe ich nicht so viel. Hier und da mal ein Artikel, ein Konzertbericht, nichts Besonderes. Was vielleicht daran lag, dass man damals meist mit der Hand schrieb, was mir als "umgepolte" Linkshänderin nicht ganz leicht fiel. Mitte der neunziger Jahre hatte ich einen Reitunfall, dessen erfreulichste Spätfolge es sicherlich war, dass ich mit dem Schreiben begann. TRB: Wie umfangreich gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Lektorat des Heyne-Verlags? JK: Ich nehme an, das Lektorat verläuft recht genretypisch. Meine Hauptlektorinnen Martina Vogl und Stefanie Brösigke lassen mir viel Freiheit, und unsere Zusammenarbeit ist von großem Vertrauen geprägt. Nun haben wir ja noch nicht so viele Projekte gemeinsam realisiert, aber ich fühle mich in ihren Händen gut aufgehoben. Dies gilt aber auch für andere Ansprechpartner im Lektorat und für meine Redakteurin Catherine Beck, mit der die gemeinsame Arbeit außerordentlich intensiv ist. TRB: Hattest du Einfluss auf das Buchcover, den Klappentext und die Titelwahl? JK: Es gibt natürlich immer Dinge, die ich anders gelöst hätte, aber grundsätzlich vertraue ich erst einmal darauf, dass mein Verlag in diesen Dingen mehr Erfahrung hat. Die Titelwahl ist eine komplizierte Sache, weil meist die besten schon vergeben sind, aber ich hatte durchaus ein Mitspracherecht. Und bisher hat mir Heyne die Coverentwürfe, übrigens von Nele Schütz Design, so euphorisch vorgestellt, dass ich gar nicht anders konnte, als sie schön zu finden, was mir allerdings auch nicht besonders schwerfiel. Den Klappentext bekomme ich vorgelegt, bevor er das Licht der Welt erblickt. Dass er bei "Wind der Zeiten" in der Vorschau etwas anders klingt als auf der Rückseite des Buches, ist etwas, das im Laufe eines Produktionsprozesses passieren kann. Mich würde es aber interessieren, welcher die Leser mehr anspricht. TRB: Du wirst von der Literarischen Agentur Kossack vertreten. Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit? JK: Mein Agent Lars Schultze-Kossack vertritt mich in allen vertraglichen Angelegenheiten. Er findet für mich Verlage, und darüber hinaus machen wir uns natürlich auch gemeinsam Gedanken, wie es in der Zukunft weitergehen soll. Erfreulicherweise haben wir, wie man so sagt, einen "Draht" zueinander. TRB: Hast du Autorenvorbilder? JK: Das ändert sich ... mhm, sagen wir mal ... quartalsweise. Derzeit bewundere ich Hartmut Lange, Charlotte Link und Burkhard Spinnen. Morgen kann das schon wieder ganz anders aussehen. Mit Vorbildern ist das ohnehin so eine Sache. Es gibt viele Schriftsteller, Künstler ... ach, überhaupt Menschen, die ich aus dem einen oder anderen Grund bewundere, die mich inspirieren. Darüber hinaus versuche ich meinen eigenen Weg zu finden. TRB: Wie sieht der Alltag deines Autorenlebens aus? JK: Die Arbeitszeiten sind schwer zu definieren, denn selbst wenn ich gerade nicht vor einem Manuskript sitze, bin ich in Gedanken fast immer bei der Geschichte oder mit anderen Aspekten des Berufs befasst. Man könnte mich als Jahreszeitenschreiberin bezeichnen. Das bedeutet, ich stehe im Sommer sehr früh auf - gewissermaßen, um dem unverfälschten Zauber des jungen Tages nachzuspüren -, im Winter jedoch schreibe ich überwiegend in den Abendstunden. TRB: Gibt es noch andere Genres, die dich reizen? JK: "Wind der Zeiten" ist in weiten Teilen ein historischer Roman. Von Hause aus der Kostüm- und Kulturgeschichte verbunden, habe ich mir mit diesem Roman einen lang gehegten Wunsch erfüllen können, und natürlich würde ich gern in Zukunft daran anknüpfen. Auch für andere Genres bin ich offen. Ich lasse mich überraschen, was demnächst so auf mich zukommt ... TRB: Wie sehen deine Schreibpläne für die Zukunft aus? Wird es eine Fortsetzung zu "Flügelschlag" geben? JK: Für Anfang 2012 ist eine Dreier-Edition zusammen mit P. C. Cast und Kim Harrison geplant. In "Engelsschwingen" wird es - wer hätte das gedacht? - auch wieder um Engel gehen. Soeben erschienen ist "Obsolete Angels", ein Bild- und Erzählband der wunderbaren Annie Bertram mit einer Kurzgeschichte von mir, die sich der Todesengel annimmt. Für alle Lucian-Fans aus "Flügelschlag" darf ich verraten, dass der byronistische Vertreter der Unterwelt eine einflussreiche Gastrolle darin übernimmt. TRB: Hättest du noch einen Rat für angehende Autorinnen und Autoren? JK: Wer sich ernsthaft mit dem Schreiben beschäftigt, der findet schnell heraus, was für ihn wichtig ist. Mir haben über die Jahre die Literaturseminare in der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel sehr geholfen, weil dort Texte unter kompetenter Anleitung analysiert und besprochen werden. Andere fühlen sich in privaten Schreibgruppen gut aufgehoben. Letztlich ist es eine sehr individuelle Entscheidung, ob man "im stillen Kämmerlein" oder unter Gleichgesinnten um die passenden Worte ringt. ********************************************************************* DES BÖSEN LEKTORS WÖRTERBUCH: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Verlag Als Kleinverlag Weißer Zwerg, der keine Anziehungskraft entfaltet, weder für Buchkäufer noch für Buchhändler; als Großverlag Roter Riese, der alle Autoren und Leser an sich zieht, bis er irgendwann an seiner eigenen Masse zu einem Schwarzen Loch kollabiert. Wilde, Oscar Vorbildlicher Autor, der meistens schon nach dem ersten Satz fertig war. Zensur 1. Knebel für Autoren, der nur dafür sorgt, dass sie noch lauter schreiben. 2. Folge einer einstweiligen Verfügung. .......... aus: Dr. Honeyball Lektor / Stephan Waldscheidt (Hrsg.): "Zehn Gründe, eine Schriftstellerin zu heiraten", Satire, 128 Seiten mit Abbildungen und Cartoons. Mehr dazu: http://www.waldscheidt.de ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. Drehbuch: Oliver Pautsch drehbuch at experte pt autorenforum pt de Fandom: Thomas Kohlschmidt fandom at experte pt autorenforum pt de Fantasy: Stefanie Bense fantasy at experte pt autorenforum pt de Heftroman: Arndt Ellmer heftroman at experte pt autorenforum pt de Historischer Roman: Titus Müller historischer.roman at experte pt autorenforum pt de Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik kinderbuch at experte pt autorenforum pt de Kriminalistik: Kajo Lang kriminalistik at experte pt autorenforum pt de Lesungen: Rüdiger Heins lesungen at experte pt autorenforum pt de Lyrik: Martina Weber lyrik at experte pt autorenforum pt de Sachbuch: Gabi Neumayer sachbuch at experte pt autorenforum pt de Schreibaus- und -fortbildung: Uli Rothfuss fortbildung at experte pt autorenforum pt de Schreibgruppen: Ute Hacker schreibgruppen at experte pt autorenforum pt de Schreibhandwerk: Ute Hacker schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt de Sciencefiction: Andreas Eschbach sf-autor at experte pt autorenforum pt de Übersetzung: Barbara Slawig uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow verlagswesen at experte pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ................. Experten-Special: ................. Bjørn Jagnow hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten Jahre gesammelt und in einem Buch zusammengefasst - thematisch sortiert und aktualisiert: Björn Jagnow: "Fragen und Antworten zu Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung", 2009, 188 Seiten, 10,00 Euro, Edition Octopus ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: --------------------------------------------------------------------- Stefanie Bense (fantasy at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich schreibe gerade an einigen Kurzgeschichten und würde diese gerne einigen Fantasy-Magazinen anbieten. Gibt es irgendwo eine kleine Übersicht an Zeitschriften, die seriös sind und auch gelesen werden? Antwort: Soweit mir bekannt ist, gibt es keine Liste von Zeitschriften zur Fantasy. Schon gar keine, die "Seriosität" und Lesehäufigkeit als Kriterien auflistet. Es gibt Listen von Literaturzeitschriften oder jenen, die Kurzgeschichten veröffentlichen (s. www.uschtrin.de, s. Deutsche Nationalbibliothek, s. Banger Zeitschriften), aber meist nur Listen der Zeitschriftentitel, höchstens noch sortiert nach Sachgruppen wie Literatur, Physik, Psychologie ... Fantasy ist keine Kategorie, in der viel verkauft wird, was Zeitschriften angeht. Wenn du an Zeitschriften verkaufen willst, solltest du sie eigentlich aus eigener Leseerfahrung kennen. Ich rate dir, in eine große Zeitschriften-Buchhandlung zu gehen (z. B. Bahnhofsbuchhandlung) und dort zu stöbern. Ebenso kann man sich im Internet umschauen. Man findet u. a. Fantasia vom www.edfc.de, Sternenweber, Phantastisch!, Alien Contact usw. Nicht alle werden Kurzgeschichten annehmen, und falls ja, haben diese Zeitschriften in der Regel bestimmte Kriterien dazu. Bitte glaube nicht, dass man mit Kurzgeschichten Geld verdienen kann! Es gibt zu wenige Zeitschriften, die einen Beitrag entlohnen, und noch weniger nehmen Geschichten an von Autoren, die "keinen Namen" haben. Solltest du also weder aus Wettbewerben noch durch andere Aktionen bekannt sein, "zieht" dein Autorenname nicht. Inwieweit Kurzgeschichten auf Online-Foren (die es massenhaft zu Fantasy, Vampirgeschichten, Horror etc. gibt) wirklich gelesen werden, ist mir nicht bekannt. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense lebt und arbeitet in Emden, gibt Schreibkurse und führt eine Roman-Werkstatt, http://www.romantisch.essdeh.de, veröffentlicht sporadisch und schreibt an ihrem dritten Roman. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN: --------------------------------------------------------------------- Bjørn Jagnow (verlagswesen at experte pt autorenforum pt de) Frage: Inwieweit darf ich Markennamen benutzen? Zum Beispiel: "Er ging an der Theke lässig vorbei, bestellte sich bei der muffigen Kellnerin einen Kaffee und ließ eine Cola zu der jungen Frau zukommen, die ihn mit verstohlenen Augen ansah." Wenn ich diesen Satz folgend umformuliere, verliert mein Charakter seine total coole Lässigkeit: "Er ging an der Theke lässig vorbei, bestellte sich bei der muffigen Kellnerin einen Kaffee und ließ ein süßes, nicht coffeinfreies und kohlensäurenhaltiges Getränk zu der jungen Frau zukommen, die ihn mit verstohlenen Augen ansah." Also... wie weit darf ich gehen und überhaupt, muss ich dann Royalties bezahlen? Oder sind manche Begriffe einfach so in die Allgemeinsprache rübergegangen, dass sie der Allgemeinheit dementsprechend zur Verfügung stehen? [...] Ich schreibe nämlich an einem Roman, in dem ich eine Analogie mit einem Sportwagen mache, und wollte Bescheid wissen, ob ich das Auto mit einem BMW einfach so vergleichen kann. Antwort: Marken und Unternehmen dürfen nur eingeschränkt verwendet werden. - Darüber müssen Sie sich aber nur Gedanken machen, wenn etwas auch eine Marke oder ein Unternehmensname ist. "Cola" ist keine Marke, weil es viele Anbieter von Cola gibt. Coca-Cola oder Pepsi-Cola sind Marken. "Cola" können Sie demnach uneingeschränkt verwenden, "Coca-Cola" nicht. Namen von Marken und Unternehmen können verwendet werden, wenn sie als Alltagsgegenstände vorkommen. Bei Aussagen über Funktionsumfang, Qualität oder sogar Beurteilung von Produkten oder Unternehmen ist jedoch äußerste Vorsicht geboten. Selbst eine korrekte Darstellung kann juristische Folgen haben, wenn man die Fakten nicht belegen kann. Als Leitlinie würde ich Markennamen daher nur "erwähnend" verwenden (Er stieg in einen BMW aus den 80er Jahren.) und jede weitere Darstellung oder Beurteilung unbedingt vermeiden. Fragen Sie sich auch, ob es überhaupt nötig ist, eine Marke zu verwenden. Ein BMW kann ein Sportwagen, ein Coupé oder eine Limousine sein - diese Wörter würden in den meisten Fällen dem Leser ein genaueres Bild vermitteln als eine Markenangabe. Und wenn Sie das genaue Automodell benennen, müssten das Ihre Leser auch kennen, bevor sie sich ein Bild machen können. Erlauben Sie mir noch einen Kommentar zu Ihrem Beispielsatz: "Er ging an der Theke lässig vorbei, bestellte sich bei der muffigen Kellnerin einen Kaffee, und ließ eine Cola zu der jungen Frau zukommen, die ihn mit verstohlenen Augen ansah." Ich vermute, dass die Kellnerin nicht eine feucht-abgestandene Duftnote hat (muffig), sondern schlecht gelaunt ist (muffelig). "Muffelig" wäre aber sehr umgangssprachlich. Es müsste auch heißen "... und ließ eine Cola der jungen Frau zukommen, die ihn mit verstohlenen Augen ansah." - Wobei dann diese Reihenfolge besser klingt: "... und ließ der jungen Frau, die ihn mit verstohlenen Augen ansah, eine Cola zukommen." ("Etwas zu jemanden zukommen lassen" gibt es nicht.) Des weiteren sind Augen nicht verstohlen, sondern Blicke. Sie sah ihn "mit verstohlenem Blick an". Und ob Ihr Charakter totale, coole Lässigkeit ausstrahlt, wenn er Cola verschenkt ... damit beeindruckt man eher eine 12-Jährige als eine junge Frau. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Bjørn Jagnow ist Schriftsteller, Verlagsfachwirt, Verlagskaufmann und Buchhändler (http://www.bjoernjagnow.de/). Sein Fantasy-Thriller "Wilde Jagd" ist als kostenloses PDF lieferbar (http://nbn- resolving.de/urn:nbn:de:0062-wildejagd1-8). ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR KINDER- UND JUGENDBUCH: --------------------------------------------------------------------- Michael Borlik (kinderbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich habe eine Idee / Manuskript für ein Bilderbuch entwickelt. [...] Aus Erfahrung weiß ich, dass bei den Verlagen sehr viel Wert auf die äußere Form eines Manuskripts gelegt wird. Wie kann ich ein Manuskript aufbauen, bei denen die Erklärungen sinnvoll eingebunden sind? Mache ich einen schrfitlichen Teil und einen Teil mit Skizzen? Ich würde mich sehr über einen Tip von Ihnen freuen. Antwort: Wenn es sich um einen Bilderbuchtext von wenigen Seiten handelt, empfehle ich Ihnen, das Manuskript in zweifacher Ausführung an den Verlag zu schicken. Als reines Manuskript, so dass der Lektor bzw. die Lektorin Gelegenheit hat, die Geschichte in einem Rutsch durchzulesen, und eine zweite Version mit Ihren Anmerkungen und Vorstellungen zur Umsetzung des Buches. Sie können auch ruhig kreativ werden und Skizzen oder kleinere Basteleien hinzufügen. Allerdings sollten Sie sich immer bewusst sein, dass der Verlag Ihnen Ihre Unterlagen womöglich nicht zurückschickt, da dies immer mit einem Kostenaufwand für den Verlag verbunden ist. Zudem sollten Sie in Ihrem Anschreiben kurz auf die zweifache Ausführung Ihres Manuskriptes hinweisen. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Michael Borlik, 1975 geboren, ist freier Schriftsteller, der bereits über 30 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht hat. Mehr Infos zu seinen Büchern unter http://www.borlik.de. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrennter Mail kommt +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rücksprache - erwünscht. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: beitrag at team pt autorenforum pt de. 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