Hall of Fame
Schreib-Kick
Autorenwissen
"Szenisch schreiben in Bewegung"
von Andrea Behnke
Ein Exposé zum Knutschen
Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen
Interview mit Janka Hardenacke und Mila Lippke
Glosse
"Gemeinsam schlechter"
von Jennifer Schreiner
Küss mich, ich bin ein Autor!
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
Frag den Experten für Drehbuch
(Oliver Pautsch)
Frag den Experten für Verlagswesen
(Björn Jagnow)
Frag den Experten für Kinderbuch
(Michael Borlik)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, alaaf! ... äh ... willkommen beim neuen Tempest! Wir haben auch dies- mal viele neue Büttenreden ... nein, Beiträge für euch. Wolle mer se reinlasse? Und da kommen sie auch schon: Wie lernt man am besten Schreiben? Durchs Schreiben selbst, klar. Nicht schlecht ist es aber auch, wenn man als junge Autorin individu- elle Hilfe von einer erfahrenen Autorin bekommt. Beim LizzyNet-Krimi- Wettbewerb 2008 war genau das der Preis für drei Nachwuchsautorinnen: die Begleitung beim Schreiben eines Kurzkrimis durch eine Mentorin. Eines dieser Mentorin-Mentee-Paare gewährt uns im Interview spannende Einblicke in seine Zusammenarbeit. Und wer das Ergebnis sehen möchte, kann die beiden am 17. März auf einer gemeinsamen Lesung auf der Lit.Cologne erleben. (Daten dazu am Ende des Interviews.) Wer an seinem Exposé feilt, hat nachher sehr viel weniger Arbeit und Frust. Da kommt Hans Peter Roentgens Angebot, eure Exposés kritisch unter die Lupe zu nehmen, gerade recht. Für diese Ausgabe hat er sich ein neues "Exposé zum Knutschen" vorgenommen. Schreiben, Theaterspielen - und das alles mit Jugendlichen? Wie ein solcher Workshop in Szenischem Schreiben funktioniert, das zeigt uns Andrea Behnke. Und auch AutorInnen, die nichts mit dem Theater zu tun haben, können dabei einiges für ihre Arbeit lernen. Außerdem in diesem Tempest: Jennifer Schreiner hat unglaubliche Reak- tionen gesammelt, mit denen LiebesromanautorInnen konfrontiert werden. In den Expertenantworten geht es heute vor allem ums Urheberrecht, aus verschiedenen Blickwinkeln. Und dann gibt es noch: neue Schreibtipps und -Kicks, neue Veranstaltungen und Ausschreibungen, neue Veröffent- lichungserfolge unserer LeserInnen und vieles mehr. Und jetzt eine Bitte an die T-Online-KundInnen unter euch: Offenbar bleibt der Tempest manchmal im Spamfilter von T-Online hängen - und wenn das passiert, bekommen wir jede Menge Anfragen. Das verursacht sowohl bei euch als auch bei uns viel Arbeit. Deshalb: Sollte euch ein Tempest einmal nicht erreichen, kontrolliert bitte zuerst den Spamfil- ter und gebt außerdem vorsorglich schon jetzt unsere Tempest- Mailadressen als unbedenklich ein. Danach könnt ihr die Redaktion an- mailen, dann schicken wir den fehlenden Teil noch einmal. Hier noch ein Hinweis von Ursula Schmid-Spreer: Für das Autorentreffen in Nürnberg gibt es inzwischen nur noch Plätze auf der Warteliste! Der Tipp des Monats Februar, diesmal von Inge Stender: Soufflierblatt nach E. George, "Wort für Wort", als Stütze bei der Figurerschaffung anlegen. Inhalt: biographische Daten, Ziele im Leben, Weltanschauung, Charakter, wodurch geformt, was anderen an ihr auffällt, was die Figur macht, wenn sie allein ist. Alaaf, helau - oder wahlweise: eine schöne Karnevalsabstinenz! Und vielleicht bringt der Karneval euch viele neue Ideen? Büttenreden und Karnevalslieder schreiben sich ja nicht von selbst. Und Tempest- Artikel erst recht nicht ... Gabi Neumayer Chefredakteurin ~~~~~~~~~~~ Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto von autorenforum.de: Sparda Bank Südwest eG BLZ 550 905 00 Kto. 100 724 515 Stichwort: "Beitrag 2009" Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte genau so zusammenschreiben!) IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 BIC: GENODEF1S01 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2009 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: TEIL 1: Editorial Hall of Fame Schreib-Kick Autorenwissen "Szenisch schreiben in Bewegung" von Andrea Behnke Ein Exposé zum Knutschen Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen Interview mit Janka Hardenacke und Mila Lippke Glosse "Gemeinsam schlechter" von Jennifer Schreiner Küss mich, ich bin ein Autor! Frag die Expertin für Fantasy (Stefanie Bense) Frag den Experten für Drehbuch (Oliver Pautsch) Frag den Experten für Verlagswesen (Björn Jagnow) Frag den Experten für Kinderbuch (Michael Borlik) Impressum TEIL 2: Veranstaltungen Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten mit Honorar ohne Honorar Seminare Messekalender Impressum ~~~~~~~~~ Auf unserer Homepage gibt es einen praktischen Service für orientie- rungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für einzelne Tempest- Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Eberhard Kamprad (http://www.kamprad-online.de) hat freundlicherweise die aufwendige Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen Jahrgänge zu erstellen. ********************************************************************* HALL OF FAME: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können. Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: ....... AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen inklusive Leerzeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbringen. ....... Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. ACHTUNG, NEU! Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bes- tätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Udo Degener: "Schattenplätze der Erinnerung", Edition Schwarzdruck 2008, Gedichte. http://www.edition-schwarzdruck.de Astrid Pfister: "Bis zum letzten Biss", Hary Production, 2008, Horror. Ein Roman, der Nachbarschaftskrieg mit Vampiren mischt Christa Baumann: "Zur guten Nacht. Abendrituale und alles, was hilft, damit Ihr Kind besser einschlafen kann", Schwabenverlag 2008, Eltern- ratgeber. Basteln, Backen, Spiele, Geschichten. Lieder von S. Janetzk Siegfried Langer: "Alles bleibt anders", Atlantis-Verlag 2008, Thril- ler. in fiktivem Dritten Reich spielend: www.siegfriedlanger.de Michael Borlik: "Rosentod", Thienemann 2009, Jugendkrimi. Svenja ist ermordet worden und Marcels dürstet nach Rache! Michael Borlik: "Die Nacht der Vampire", Thienemann 2009, Kinderbuch. Max' Herz rast. Gibt es auf dem Friedhof wirklich Vampire? Frauke Baldrich-Brümmer: "Geschichten von Trulla", Verlag Monika Fuchs 2008, heitere Kurzgeschichten. Eine City-Single-Frau sucht den Akade- miker fürs Leben Ulrike Scheuermann: "Wer reden kann, macht Eindruck - wer schreiben kann, macht Karriere. Das Schreibfitnessprogramm für mehr Erfolg im Job", Linde 2009. 16,30 Euro, mit Lesezeichen; 7 Schritte zum gelunge- nen Text ********************************************************************* SCHREIB-KICK: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Unser Schreib-Kick für den Februar, diesmal von Andrea Behnke: Notiere einige zusammengesetzte Substantive (z. B. Drahtesel oder Fensterbank). Danach schreib eine kurze Geschichte, in der beide Wör- ter vorkommen. Zum Beispiel eine kleine Episode, in der sowohl der Draht als auch ein Esel eine Rolle spielen. Das setzt Kreativität frei und das berühmte "Um-die-Ecke-Denken" in Gang! ********************************************************************* AUTORENWISSEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Szenisch schreiben in Bewegung" von Andrea Behnke Jugendliche schreiben nicht mehr gerne, heißt es oft. Das ständige Simsen und Mailen verderbe das Sprachgefühl. Beides ist nicht richtig - sofern man junge Menschen mit den richtig verpackten Inhalten lockt. Ich unterrichte schon seit langem Szenisches Schreiben; dabei stehen die kreative Figurenentwicklung und das Schreiben kleiner Szenen im Mittelpunkt. Meistens nutze ich sowohl Methoden aus der Schreib- als auch solche aus der Theaterpädagogik. Es macht einen großen Unterschied, ob ich die Workshops für Erwachsene anbiete (zum Beispiel für angehende Theaterpädagoginnen und Theaterpä- dagogen oder Mitglieder von Laienspielgruppen) oder für Jugendliche. Schreiben und Spielen Einen ganzen Samstag still sitzen, das geht für Jugendliche gar nicht. Gerade hier bietet das Szenische Schreiben gute Möglichkeiten, denn alles, was geschrieben wird, kann auf der Bühne spielerisch auspro- biert werden. Schreiben und Darstellen gehen so Hand in Hand und be- fruchten sich gegenseitig. Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer können zum einen testen, ob das, was auf dem Papier steht, wirklich theatertauglich ist. Das heißt vor allem, ob es sich gut sprechen lässt. Zum anderen können Übungen aus dem Improvisationstheater auch das Schreiben voranbringen. Was passiert zum Beispiel, wenn eine drit- te Person in eine Zweier-Szene platzt? Wie verändert sich der Kon- flikt? (Nicht nur) Jugendliche schreiben in Workshops gerne mit allen Sinnen. Daher versuche ich, möglichst viele verschiedene Impulse zu geben. Biographisierung Ein Beispiel für eine Übung: Ich verteile Pixi-Bücher (nahezu jeder kennt diese kleinen Mini-Taschenbücher für Kinder). Die Jugendlichen sollen sich nur die Bilder der Hauptfigur anschauen. Dann gilt es, diese Figur zu charakterisieren. Was ist das für ein Charakter? Welche Gefühle und Wünsche hat er? Wie lebt er? In einem späteren Theorieblock wird anschließend das Thema "Biographi- sierung von Figuren" erarbeitet. Hier lernen die Jugendlichen, dass es nicht ausreicht, eine Figur zu erfinden und ihr einen Namen zu geben, sondern dass sie sich mit deren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen müssen. Da werden Lebensläufe geschrieben, die Teil- nehmerinnen machen sich Gedanken über Aussehen und Innenleben ihrer Figur. Figurensprache Dann geht es um die Sprache der Figur. Wie spricht sie? Was macht ihre Sprache unverwechselbar? Welche sprachlichen "Ticks" hat sie? So vor- bereitet, geht auch die theoretische Betrachtung des Themas "Figuren- sprache" leicht von der Hand. Ebenso wie der nächste Praxisteil: Die Figur soll einen kurzen Monolog sprechen - über ein Thema, das entweder ihr "Lebensthema" sein kann oder eines, das sie gerade jetzt, in diesem Moment, sehr beschäftigt. Diese Monologe werden dann, ohne dass die Gruppe die Bilder vorher gesehen hat, auf der Bühne vorgetragen. Die Gruppe rät, was für eine Figur sich dahinter verbergen könnte. Dialog Nachdem sich jeder Workshop-Teilnehmer durch diese Übung mit seiner Figur anfreunden und sie gut kennenlernen konnte, geht es ans Dialog- schreiben. Dazu finden sich willkürlich jeweils zwei Teilnehmer zusam- men - das Schreiben in Paaren oder Gruppen macht gerade Jugendlichen viel Spaß und sorgt für Abwechslung. Nun geht es an den Konflikt. Das Schreiben zu zweit hat auch den Vor- teil, dass jede Figur ihre eigene Sprache behält, dass sich die Figu- rensprache auch wirklich unterscheidet. Das schult die Wahrnehmung und macht es gerade für die ersten Versuche des dramatischen Schreibens leichter. Und: Beim "Paar-Schreiben" haben Schreibhemmungen meistens keine Chance. Spätestens bei der "Aufführung" der kleinen Szenen wird schnell klar, wo die Dialoge zu langatmig sind, wo zu wenig bühnenreif und wo sie das Spiel nur doppeln und nicht voranbringen. Im Anschluss wird an den Dialogen - nach dem Feedback von mir und von der Gruppe - noch einmal gefeilt. Oft entstehen so kleine Minidramen, die für sich stehen kön- nen, oder aber Stückideen, an denen besonders schreiblustige und thea- terbegeisterte Jugendliche zu Hause weiter arbeiten wollen. Theorie und Praxis Um mit einem weiteren Vorurteil gegenüber Jugendlichen aufzuräumen: Auch Jugendliche haben Interesse an Theorie - sofern sie sie selber erarbeiten. Ihnen sind, ebenso wie erwachsenen Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmern, Kriterien wichtig, anhand derer sie Texte analysie- ren und überarbeiten können. Schreibtechniken (zum Beispiel Cluste- ring, Automatisches Schreiben, Brainstorming und Ähnliches) finden sie ebenfalls spannend. Das einzige Tabu: Die Art der Vermittlung sollte nicht an Schule erinnern. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Andrea Behnke, Jg. 1969, arbeitet als freie Autorin/Texterin, Lekto- rin/Redakteurin sowie Schreibpädagogin und -beraterin. Sie hat ein M.A.-Studium in Politikwissenschaft, Anglistik und Publizistik sowie ein Zusatzstudium zur Schreibberaterin (PH Freiburg) absolviert, au- ßerdem Fortbildungen in Szenischem und Kreativem Schreiben sowie zur Improvisationstheater-Pädagogin. http://www.andreabehnke.de ********************************************************************* EIN EXPOSÉ ZUM KNUTSCHEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Exposés sind der Alptraum vieler Autoren. Wie kondensiert man 400 Seiten Text auf zwei, wie presst man einen Elefanten durch ein Nadelöhr? Hans Peter Roentgen will zeigen, wie es gemacht wird. Aber nicht ab- strakt, sondern wie bei "Vier Seiten für ein Halleluja" an praktischen Beispielen. Wer also immer schon wissen wollte, warum sein Exposé nicht funktioniert und wie man es verbessern kann, der kann es ihm per E-Mail schicken. Maximal 5.000 Anschläge, wenn möglich RTF-Format. Wer möchte, kann auch eine Kurzfassung ("Pitch") seines Projekts mit- senden, eine Darstellung der Geschichte in drei Sätzen, maximal 200 Anschläge. Mailadresse:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . Aus den Einsendungen werden beispielhafte ausgesucht und besprochen, und daran wird gezeigt, wie man Exposés schreibt und verbessert. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Exposé: "Der Schwur von Vernazza" Nur 3 Jahre nach dem Tod seiner Mutter Antonia Lenard, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, muss Alex seinen Vater beerdigen. Plötzlich entdeckt Alex auf der Beerdigung seines Vaters eine schwarz gekleidete Frau, die abseits der Trauergemeinde der Beerdigung bei- wohnt. Sie ist ihm fremd, und bevor er zu ihr gehen kann, ist sie wieder verschwunden. Erst als er wenig später die alten Fotoalben, Postkarten und Briefe seiner Eltern durchschaut, erfährt er, wer sie ist. Es ist Gianna, seine Tante aus Ligurien. Alex ist irritiert. Wa- rum hat sie sich nicht zu erkennen gegeben? Alex will herausfinden, wer sie ist und warum sie gekommen ist, und macht sich gegen den Willen seiner Freundin Juliane auf den Weg nach Ligurien. Als Alex in das kleine Dorf an der Küste der Cinque Terre kommt, muss er erfahren, dass Gianna schon vor einigen Jahren weggezogen ist. Alex beschließt, so lange im Dorf zu bleiben, bis er Näheres über Gianna erfahren hat. Er mietet sich erst einmal ein Zimmer in Signora Mon- ticellis Pension und hilft ihr zum Zeitvertreib bei der längst über- fälligen Renovierung. Auf einem Abendspaziergang wird er unfreiwil- liger Zeuge eines Feuers auf dem Grundstück des Arztes Leonardo Bi- agio. Während er sich mit seiner Vermieterin Louisa und dem mürrischen Eis- enwarenhändler Francesco anfreundet, plagen ihn immer wieder Erin- nerungen an den Tod seiner Eltern, an seine gescheiterte Ehe und der Verlust der Pizzeria. Erst als die schöne Isabelle de la Corta mit ihrer Tochter Anna-Maria im Dorf auftaucht, verändert sich Alex' tristes Leben schlagartig. Er verliebt sich Hals über Kopf in sie. Nach und nach erfährt Alex mehr über die Dorfbewohner, Leonardo Biagio und seine Adoptivtochter Nina, die seit einem Verkehrsunfall, bei dem ihre Eltern ums Leben gekommen sind, im Rollstuhl sitzt. Auf einem der Fotos, die seine Mutter in einer Zigarrenschachtel auf- bewahrt hatte, glaubt er Isabelle neben Ninas Eltern wiederzuerkennen. In welcher Verbindung steht sie zu ihnen? Warum schweigt sie be- harrlich über ihre Vergangenheit? Ein weiterer Anschlag auf Leonardos Leben, oben in den Weinbergen, schlägt fehl, aber das Misstrauen im Dorf gegen Alex wächst. Als Louisa Alex plötzlich ein lang gehütetes Geheimnis seiner Tante Gianna anvertraut, gerät Alex' Leben endgültig aus dem Gleichgewicht. Ein anonymer Brief über die düstere Vergangenheit ihres Mannes treibt Leonardos labile Frau Laura in den Selbstmord. Verbittert und inner- lich zerrissen vertraut sich Leonardo schließlich Alex an. Jetzt erst fügt sich ein Mosaiksteinchen in das andere, und allmählich wächst die Gewissheit, dass viele im scheinbar friedlichen Dorf ein dunkles Ge- heimnis mit sich tragen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kommentar von Hans Peter Roentgen Jeder hat ein dunkles Geheimnis. Und? Warum sollten wir uns dafür in- teressieren? Ein Exposé sollte eine Geschichte so zusammenfassen, dass ein Lektor (oder ein anderer Leser) Appetit bekommt. Dazu gehören interessante Geheimnisse, je dunkler, desto besser, aber auch zumindest die Ahnung, welcher Art diese Geheimnisse sind. Hier haben wir Alex, der nach Italien fährt und seine Eltern verloren hat. Hat er keine Arbeit in Deutschland, die zu verlassen einigen Auf- wand kostet? Immerhin, seine Freundin Juliane ist dagegen, doch son- derlich viel dagegen tut sie nicht, sondern verschwindet umgehend aus der Geschichte. Was also setzt Alex in Marsch? Dass sein Vater nie über die itali- enische Verwandtschaft gesprochen hat, behauptete, er hätte alle Kon- takte abgebrochen, und jetzt finden sich im Kleiderschrank Fotoalben und Briefe? Möglich. Und was enthalten die Briefe? Nur eine vergessene Tante? Ein wenig mehr darf es schon sein, um unser und Alex' Interesse zu wecken. Für die Geschichte müssen wir wissen, wer Alex ist und wa- rum er nach Italien reist. Zum Beispiel: Alex ist ein junger Rechtsanwalt mit erfolgreichen Prozessen, einer gescheiterten Ehe und einer Freundin, die gerne Kinder mit ihm hätte. Auf der Beerdigung seines Vaters taucht eine schwarz gekleidete Frau auf, die ihm fremd ist und verschwindet, bevor er sie ansprechen kann. In alten Fotos entdeckt er, dass es eine Schwester des Vaters war, und in den hinterlassenen Briefen seines Vaters, der sich weigerte, über seine italienischen Wurzeln zu sprechen, macht diese dem Vater bittere Vorwürfe, dass er ... Egal welcher Art die Vorwürfe sind oder was sonst in den Briefen steht, irgendetwas muss das Interesse unseres Alex' wecken, damit er Knall auf Fall nach Italien reist. Und das gehört ins Exposé. Auch die weiteren Ereignisse im Exposés sind zwar dramatisch, hängen aber in der Luft. Das Feuer bei Biagio, der Mordanschlag auf Alex, der anonyme Brief, der die Frau des Arztes in den Selbstmord treibt, all das kann man glauben oder nicht, kann Zufall sein oder einen Zusammen- hang haben. Aber genau den erfährt man hier nicht. Und wie geht die Geschichte aus? Kommen Isabelle und Alex zusammen, oder kehrt Alex zu seiner Freundin zurück, oder lässt er sich im Dorf nieder, oder ...? Auch das bleibt dunkel. In einem Exposé darf man, anders als im Roman selbst, durchaus mal was behaupten. Aber die wichtigsten Eckpunkte sollten klar und ver- ständlich sein. Wer ist die Hauptfigur des Romans, und was will sie überhaupt? Was setzt die Geschichte in Gang, und wie endet sie? Wer das durch Behauptungen ersetzt (jeder hat ein dunkles Geheimnis), lässt den Leser des Exposés ratlos zurück. Worum geht es hier? Der vorliegende Text könnte genauso gut einen Vampirroman beschreiben (alle im Dorf sind Vampire) wie eine Geschichte über den italienischen Faschismus, die Mafia oder einen gewöhnlichen Krimi. Die Frage, warum Alex nach Italien fährt, wer er ist und welches Ge- heimnis er dort entdeckt, gehört jedenfalls ins Exposé. Ein Exposé sollte klar sein, Held und Motiv benennen und dem Leser einen Eindruck geben, um was für eine Geschichte es sich handelt. Und daran mangelt es hier. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Hans Peter Roentgen ist einer der Moderatoren der Schreibwerkstatt www.Textkrafttraining.de, Mitglied der Phoenix-Schreibgruppe (http://www.roentgen-software.de/phoenix/phoenix.html) und schreibt Artikel, Rezensionen und Geschichten (http://www.textkraft.de/pageID_600054.de.html) sowie Computerpro- gramme. ********************************************************************* INTERVIEW: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Ich würde es auf jeden Fall noch einmal machen" Interview mit Mila Lippke und Janka Hardenacke "Mädchen! Schreibt! Krimis!", so hieß ein ganz besonderer Schreib- wettbewerb, den LizzyNet (http://www.lizzynet.de) 2008 in Zusammenar- beit mit den "Mörderischen Schwestern" (http://www.moerderische- schwestern.eu) und in Kooperation mit der M. DuMont Schauberg Verlags- gruppe für Nachwuchsautorinnen zwischen 12 und 22 Jahren veranstaltet hat. Als Gewinn winkte weder Geld noch Ruhm, sondern die Begleitung durch eine erfahrene Krimiautorin beim Schreiben eines Kurzkrimis. Eine der drei Gewinnerinnen war die fünfzehnjährige Janka Hardenacke; die Kölner Autorin Mila Lippke (http://www.mila-lippke.de) hat sie als Mentorin betreut. Hier berichten beide über die Erfahrungen, die sie bei ihrer ungewöhnlichen Zusammenarbeit gemacht haben. Fragen an Janka Hardenacke Gabi Neumayer: Liebe Janka, du bist fünfzehn und schreibst schon länger. Wie bist du dazu gekommen? Und was magst du am Schreiben be- sonders? Janka Hardenacke: Früher habe ich nur Tagebuch geschrieben. Wenn ich wütend oder traurig war, konnte ich mich so am besten abreagieren. Später kamen dann kleine Gedichte und Texte dazu, die ich meinen El- tern und Freunden vorgelesen habe. In der Schule hat es mir auch immer riesigen Spaß gemacht, Aufsätze und Referate zu schreiben. So bin ich nach und nach dazu gekommen. Dann hat mich mein Klassenlehrer auf den Krimi-Wettbewerb aufmerksam gemacht. Ich hab teilgenommen, und es hat geklappt! GN: Für den Wettbewerb "Mädchen! Schreibt! Krimis!" von LizzyNet und den "Mörderischen Schwestern" mussten die Bewerberinnen ein Exposé, eine Charakterisierung der Hauptfiguren und eine Leseprobe einreichen. Wie bist du vorgegangen, um das Exposé zu schreiben? Was fandest du besonders schwierig daran? JH: Zuerst konnte ich mir nicht besonders viel unter einem Exposé vor- stellen. Doch der Titel für den Krimi schwebte mir schon die ganze Zeit im Kopf. "Eisprinzessin" eben. Es klingt geheimnisvoll und echt krimimäßig! Dann habe ich überlegt, was hinter diesem Namen stecken könnte, und das, was mir eingefallen ist, wurde sofort ins Exposé übernommen. Die Charakterisierung hat mir sehr geholfen. Man lernt seine Figuren kennen und weiß, wie sie in verschiedenen Situationen handeln würden. Es war aber schwierig, einen guten Ablauf für die Handlung zu finden. Man fragt sich, ob der Leser alles gut nach- vollziehen kann oder ob ein Mensch wirklich so reagieren würde, wie das die Person in der Geschichte gerade macht. GN: Hat es dir später beim Ausarbeiten deines Krimis geholfen, dass du ein Exposé geschrieben hattest? Wenn ja, inwiefern? JH: Es hat mir sehr geholfen. Ich konnte mich ganz auf das Formulieren und Erzählen konzentrieren. Wenn ich mir nicht mehr sicher war, wo etwas spielt oder wie ein Charakter jetzt handeln würde, musste ich einfach noch mal in das Exposé gucken. Die Haupthandlung musste nicht mehr bearbeitet werden. Die Kleinigkeiten waren, dank des Exposés, in den Vordergrund gerückt. GN: Der Gewinn bei dem Wettbewerb bestand ja darin, dass die Siegerin- nen jeweils eine erfahrene Krimiautorin als Mentorin an die Seite gestellt bekamen, die ihnen bei der Ausarbeitung der Geschichte half. Was hat dich an diesem Gewinn gereizt? Was hattest du vorab für Erwar- tungen und Wünsche an die Zusammenarbeit mit einer Mentorin? JH: Die Vorstellung, mit einer richtigen Autorin zu arbeiten, hat mich sehr gereizt. Ich hab schon immer gerne geschrieben und wollte dazul- ernen, echte "Profi-Tipps" bekommen und sehen, ob mir die Autorenar- beit Spaß macht. Eine konkrete Erwartung von der Zusammenarbeit hatte ich nicht. Ich war einfach nur wahnsinnig gespannt, wie das alles ab- laufen würde! GN: In welchen Punkten hat dir die Zusammenarbeit mit Mila besonders geholfen? Gab es auch Überraschungen für dich? JH: Manchmal war es so, dass ich zu Hause vor dem PC saß und mir keine gute Verknüpfung zwischen den verschiedenen Handlungen eingefallen ist, z. B. wie ich es schaffen kann, dass die Protagonistin rein zufällig von den Vorlieben des Mörders Wind bekommt. In solchen Fällen habe ich einfach eine Mail an Mila Lippke geschickt, und kurz darauf kam dann eine Antwort mit ihren Ideen und Tipps zu meinem Problem. Das hat mir wirklich sehr geholfen. Überrascht hat mich die Vorarbeit, die für den Krimi nötig war. Ich habe meine Charaktere noch mal von oben bis unten durchgecheckt und neu kennengelernt. Im Nachhinein war das auch einer der besten Tipps! GN: Am 17. März stellst du in einer gemeinsamen Lesung mit deiner Men- torin auf der Lit.Cologne deinen Krimi vor. Wie bereitest du dich da- rauf vor? JH: Einige Tage vor der Lesung treffe ich mich mit Mila Lippke und den anderen Gewinnerinnen in Köln. Dann gehen wir die Krimis durch und besprechen den Ablauf unseres Auftritts. Ich werde natürlich auch zu Hause meinen Krimi laut vortragen und mir alle E-Mails noch einmal genau durchlesen. Den Rest lasse ich einfach auf mich zu kommen! Fragen an Mila Lippke GN: Liebe Mila, was hat dich bewogen, dich als Mentorin für eine junge Autorin zur Verfügung zu stellen? Mila Lippke: Ich habe selber recht früh mit dem Schreiben begonnen. Erst mal Gedichte, kleine Comicgeschichten und dann sogar eine Art Kriminalroman (na ja, ein sehr kurzer). Der Wunsch zu schreiben blieb, aber im Laufe des Erwachsenwerdens kamen mir der Mut und die Motiva- tion abhanden. Deshalb habe ich gedacht, ich möchte einer jungen Autorin Mut machen und sie in ihrem Wunsch zu schreiben bestärken, und mich schließlich als Mentorin angeboten. GN: Was hat dich an Jankas Exposé besonders angesprochen? Und welche zentralen Ansatzpunkte für eure Arbeit hast du darin gesehen? ML: Zunächst hat mir Jankas Text-Anfang imponiert. Ich las ihn und dachte: "Wow! Die kann schreiben!" Das ist ja schon mal die beste Voraussetzung. Dann gefiel mir die Figur des Albino-Mädchens. Das Ge- fühl des Außen-Stehens, der Fremdheit finde ich so typisch für die Teenie-Zeit - und in der Figur der Elsa, die zudem noch unveränderbar anders aussieht, ist diese Fremdheit sozusagen Fleisch geworden. GN: Wie hast du dir die Zusammenarbeit vorab vorgestellt? Und wie ist sie dann tatsächlich abgelaufen? ML: Von der Zusammenarbeit hatte ich keine konkrete Vorstellung. Ich wusste ja nicht, mit wem ich da arbeite und was Janka an Unterstützung braucht. Eigentlich war mir nur klar, es geht ums Motivieren und Janka diktiert das Maß an Zusammenarbeit. Es ist ihr Text, nicht meiner. Am Anfang wagte ich mich dann erst mal nur mit ein paar Vorschlägen vor - und war völlig überrascht, wie konstruktiv und selbständig Janka diese für sich umgesetzt hat. GN: Was waren die größten Überraschungen für dich bei der Arbeit mit Janka? ML: Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass ich mit einem Mädchen zu tun habe, die so genau weiß, was sie mit ihrem Text machen will. Die- ses Selbstbewusstsein finde ich klasse, und ich wünsche ihr, dass sie es beibehalten kann. Fragen an beide GN: Wie sah eure Zusammenarbeit genau aus? Wie habt ihr angefangen? Welche Vorgehens- und Arbeitsweise hattet ihr? Wer hat was gemacht? Und woran habt ihr vor allem gearbeitet? ML: Wir haben uns über Mails kontaktiert, das ist für mich neben Schreiberei, Brotjob und Kindern zeitlich besser zu handhaben. Vom Exposé ausgehend habe ich Janka vorgeschlagen, den Krimiplot in den Schulrahmen zu verlegen, damit die Geschichte verdichtet wird. Ein weiterer Tipp war, doch Rollenprofile für ihre Figuren zu schreiben; das fand Janka ganz großartig, weil sie das Gefühl hatte, ich nehme ihre Figuren (und damit sie als Autorin) wirklich ernst. Dieses Vertrauen bei ihr zu erreichen war sehr wichtig für die geme- insame Arbeit. Das heißt, eigentlich musste vor allem Janka arbeiten und ich durfte hier und dort meine Anmerkungen einstreuen, die Janka nicht einfach übernommen, sondern wirklich bearbeitet hat. Am Ende habe ich ein bisschen in die Länge des Textes eingegriffen und gekürzt. Als Außenstehende sieht man die Sätze und Passagen deutli- cher, die die Handlung nicht vorantreiben, als die Autorin selbst. JH: Wir standen per E-Mail in Kontakt. Am Anfang haben wir geschaut, ob ich schon irgendwo Hilfe benötige und wie ich mir die Zusammenar- beit vorstelle. Dann ging es erst mal mit den "Personenprofilen", also der Überarbeitung der Charaktere los. Wir haben immer ein ungefähres Datum festgelegt, bis wann ich was erarbeite. Das hat alles super funktioniert. Wenn ich mit einem Punkt fertig war, kam der nächste an die Reihe. So haben wir den Krimi sozusagen Stück für Stück aufgebaut. GN: Welche Schwierigkeiten und Aha-Erlebnisse waren für dich bei der Zusammenarbeit besonders bemerkenswert? ML: Schwierigkeiten gab es überhaupt keine. Ich finde, Janka hat ihren Job klasse gemacht. Und dabei ist sie auch sonst so aktiv, das ist sensationell. JH: Ich habe mir nicht vorstellen können, wie viel Arbeit so ein Krimi wirklich macht und wie lange man daran sitzt. Früher dachte ich, man hat eine Idee, schreibt sie auf, und fertig ist die Geschichte. Aber da steckt so viel mehr dahinter. Man muss seine Personen kennen, wis- sen, wie sie aussehen, welche Musik sie hören oder was sie überhaupt nicht leiden können. Dann überlegt man sich Handlungsorte usw.! Erst dann fängt man an zu schreiben. Überrascht hat mich auch, wie viel man am Schluss wieder weg kürzt. Es muss ja Spannung aufkommen, da kann man nicht unendlich lange um den heißen Brei reden. Als ich dann fertig mit dem Schreiben war, fiel es mir etwas schwer, mich von meinen Personen "zu verabschieden". Man hatte sich so lange mit ihnen beschäftigt, aber ihre Geschichte war schließlich vorbei. Ein echt merkwürdiges Gefühl. Aber spätestens nach diesem Projekt steht für mich fest, dass ich auf jeden Fall weiter schreiben will. GN: Was sind die wichtigsten Dinge, die du aus eurer Zusammenarbeit für dein Schreiben gelernt hast? JH: Ich habe gelernt, dass nicht alles, was man gerne aufschreiben und in die Geschichte mit einbeziehen will, wichtig für die Handlung ist. Auch wenn man eine ganz tolle Idee hat, muss man manchmal darauf ver- zichten. Außerdem habe ich gemerkt, dass Schreiben Disziplin erfordert und man auch bei einer Schreibblockade nicht einfach aufgeben darf! ML: Ich habe über die Zusammenarbeit gemerkt, dass ich gerne mal einen Thriller für Jugendliche schreiben würde. Und irgendwann werde ich das sicher auch. GN: Würdest du es wieder tun? Warum (nicht)? ML: Auf jeden Fall. Das Begleiten einer jungen Autorin hat super viel Spaß gemacht. JH: Ich würde es auf jeden Fall noch einmal machen! Durch die Zusam- menarbeit habe ich viel gelernt und Fortschritte gemacht. Ich glaube, ich bin auch kritischer beim Lesen anderer Texte geworden, da ich jetzt erkenne, wie viel Arbeit hinter den meisten Geschichten steckt. Es war einfach ein einmaliges Erlebnis, mit einer professionellen Autorin arbeiten zu dürfen! Und ich würde jedem empfehlen, der gerne schreibt, die Augen nach solchen Gelegenheiten offen zu halten. Es lohnt sich wirklich! GN: Vielen Dank für das Gespräch! Die Lesung der beiden Autorinnen findet am 17. März um 12 Uhr im Rah- men der Lit.Cologne statt, Ort: Am Schokoladenmuseum 1a, Eintritt: 2 Euro. Mehr zum Programm der Lit.Cologne (und zu den Lesungen der an- deren beiden Gewinnerinnen mit ihren Mentorinnen) unter http://litcolony.de/festival. ********************************************************************* GLOSSE: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Gemeinsam schlechter" von Jennifer Schreiner Nachdem ich Mitglied bei DeLiA wurde - den Deutschen Liebesroman Autoren -, musste ich feststellen, dass die Vorurteile gegenüber Lie- besromanautoren (und -autorinnen) ebenso ausgeprägt sind wie gegen die Erotik-Schreiber. Ach, was schreibe ich! Als ich mich im Montsegur- Autorenforum umhörte, stellte ich fest: generell gegenüber Schrift- stellern! Hier sind die Anekdoten einiger leidgeprüfter Kolleginnen: Gabriela Galvani ("Die Seidenhändlerin"), www.gabrielagalvani.de Eine wichtigtuerische Dame (der Typ, der im Museum mit einer silbernen Lupe an die Bilder geht) fragte, was ich denn beruflich so mache. "Ich bin Autorin, schreibe historische Romane." "Ach, wie interessant." Zögern, dann: "Sind Sie denn Historikerin?" "Nein, ich bin Journalistin, gelernte Redakteurin." "Ja, wieso können Sie denn dann historische Romane schreiben?" "Ich kann lesen und recherchieren." "Braucht man das denn für historische Romane?" Iny Lorenz ("Die Tochter der Wanderhure"), www.Iny-Lorenz.de Als meine Augenärztin die Praxis aufgab, bin ich zu ihrer Nachfolgerin gegangen, und bei der Untersuchung versuchte ich auch ihr klarzu- machen, dass ich Schriftstellerin bin und davon lebe - wegen des Rates, nicht zu lange am Computer zu sitzen. "Was?" fragte sie da. "Fürs Bücherschreiben bekommen Sie Geld? Ich dachte, heutzutage müsse man dafür bezahlen." Ein Kollege in der Versicherung: "Was, Sie schreiben Bücher?" Dann ganz von oben herab und sehr spöttisch: "Na ja, vielleicht werden Sie mal Bestsellerautorin." (Zufällig standen zu dem Zeitpunkt zwei unserer Romane auf den Haren- berglisten.) Auf der vorletzten Frankfurter Buchmesse sagte uns der Verlagsleiter eines der Verlage, die "Die Wanderhure" abgelehnt hatten, er hätte damals seinen rechten Arm verwettet, dass dieses Buch ein Flop wird. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich allein das TB bereits der Millionen- grenze genähert. Als ein angeheirateter Vetter von Elmar erfuhr, dass dieser Bücher schreibt, meinte er, Elmar solle lieber im Supermarkt Regale ein- räumen. Das sei wenigstens eine anständige Arbeit, bei der man was verdiene. Sophie Berg ("Vom Internet ins Ehebett"), www.Sophieberg.at Letzte Woche habe ich in Klagenfurt Kabarett gespielt - 170 Leute, volles Haus, tolle Stimmung. Und dann habe ich vor 450 Leuten einen Vortrag an der Universität gehalten. Ein Businessfrauenverein lud zum Jubiläum ein. Die Chefin hat mir vor einer größeren Frauenrunde vorab erklärt: "Wir haben jedes Jahr eine Top-Vortragende. Und wir verlosen dabei deren Bücher unter den Anwesenden. Aber bei Ihnen werden wir davon Abstand nehmen. Wie ist es Ihnen bloß eingefallen, Liebesromane zu schreiben?! Warum schreiben Sie nicht etwas Gescheites?" Ich habe dann eine flammende Rede über die Liebe gehalten, nach der sich auch erfolgreiche Frauen sehnen. Angeline Bauer ("Die Närrin des Königs"), www.angeline-bauer.de Ich lernte mal einen Mann kennen, der von sich behauptete, er sei Schriftsteller. Als ich ihm sagte, ich sei Autorin, fragte er mich, was ich denn schreibe. Ich antwortete, dass ich Liebesromane schreibe und bei Heyne verlegt werde (damals noch). Da rümpfte er die Nase und meinte, da sei ich doch keine Schriftstellerin. Ich hakte nach, wo er denn veröffentliche. Seine Antwort: "Gar nicht. Ich schreibe, weil ich schreiben muss, darum bin ich Schriftsteller. Veröffentlichen muss ich das nicht unbedingt, Hauptsache, das Geschriebene hat ?Niveau'!" Fazit: Man ist Schriftsteller, wenn man Texte schreibt, die Niveau haben, und sei es für die Schublade. Rebecca Abe ("Das Gedächtnis der Lüge"), www.r-abe.de Mit der ersten Veröffentlichung erlebt man Sachen, auf die wäre man nie gekommen. Heute spricht mich eine Frau auf der Straße an: "Hallo, gut dass ich Sie treffe, wir machen ein Buch zusammen." Ich: "Äh?" Und sie legt los, sie möchte der Welt endlich mal sagen, wie es richtig zuging bei Kriegsende, nicht so wie dieser Spielberg oder wie die alle heißen. Aber sie sagt es mir gleich, dass wird NICHT lustig. Sie stelle sich das so vor, am besten würde sie alles auf ein Dik- tiergerät sprechen und dann immer wieder anhören, um zu korrigieren. Ich sagte, dass ich vermutlich nicht die Richtige für ein solches Buch sei, das wäre ja dann eher ein Sachbuch, und ich würde Romane schrei- ben. Und sie erzählte mir ein Erlebnis, um es mir "schmackhaft" zu machen. Es war schrecklich, und ich fühlte mit ihr. Aber die ganze Zeit ver- suchte ich herauszuhören, was sie eigentlich will? Ein Buch für ihre Enkel oder berühmt werden? Wahrscheinlich beides. Wenn man über die Nazizeit schreibt, bekommt man entweder zu hören, "Was wissen Sie schon davon?!" oder "Schreiben Sie mal über mich, ich hab da was zu erzählen". Astrid Martini ("Feuermohn"), www.Astrid-Martini.de In einer Jubiläums-Talkrunde mit Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU), Sportreporter-Legende Heinz-Florian Oertel, dem sportlichen Leiter des Motorsportclubs Berlin-Wolfslake, Frank Mauer, und dem Kapitän des Speedwayteams, Marcin Sekula. Bei meiner Meinungsäußerung zum Thema Doping wurde ich mit dem Satz zurechtgewiesen: "Junge Dame, Ihnen ist aber klar, dass es jetzt nicht um Viagra geht?" Wieso sollte eine Erotik-Autorin auch Ahnung von anderen Themen haben? Ulrike Dietmann ("Magic Beauty - Tochter der Prärie"), www.UlrikeDietmann.de und www.pegasus-schreibschule.de Ich war in einem Volkshochschulkurs zum Schreiben zu Besuch. Dort erzählte ich, dass ich Liebesromane schreibe. Einer der Teilnehmer hat den Abend damit verbracht, mich zu beschimpfen und zu beleidigen. Kitsch, Kulturverfall, Menschheitsverblödung. Er war ehemaliger Lehrer und natürlich großer Literaturkenner. Müßig zu sagen, dass seine vor- getragenen Gedichte mager waren und er noch nie etwas veröffentlicht hatte. Dass ich seit 20 Jahren erfolgreich schreibe, war für ihn kein Thema. Müßig auch zu sagen, dass ich diesen Club nie wieder aufgesucht habe. Etwas Ähnliches passierte mir mit einem ehemaligen alt-68er Polit- kämpfer. Er war mein Student an der Hochschule in Calw, wo er das Schreiben lernen wollte. Als er erfuhr, dass ich Liebesromane schreibe, sagte er wörtlich: "Das sollte verboten werden!" So viel zu seiner Auffassung von politischer Freiheit. Das Stuttgarter Stadtmagazin LIFT wiederum fand den Titel Liebesro- manautorin so interessant, dass sie mich zum "LIFT- Mensch des Monats" kürten und einen ganzseitigen Artikel mit Foto (ich in Plüsch mit High Heels) brachten. Und weil Ulrike es so schön ausgedrückt hat, hier ihr Abschlusswort: "Mir macht das mit den Vorurteilen gegen Liebesromane überhaupt nichts aus, im Gegenteil, ich mag es, die Leute ein wenig zu provozieren, und das gelingt immer wieder. Und es gibt auch die anderen, die einen lie- ben dafür." **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Jennifer Schreiner wurde 1976 in Gelsenkirchen geboren, ist Magister der Philologie, Autorin und Herausgeberin. Ihre Geschichten erschienen in zahlreichen Anthologien (u. a. Ubooks "Honey", Boccaccio "Wild nach dem Erdbeermund") und Zeitschriften (u. a. Feigenblatt-Magazin, Elfen- schrift). Mehr zu ihr und ihrem bissig-erotischen Vampirroman "Zwill- ingsblut" unter http://www.JenniferSchreiner.com. ********************************************************************* KÜSS MICH, ICH BIN EIN AUTOR! --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Kannst du mal eben ...?" "Raus!" "Ich wollte doch nur mal eben ..." "Keine Zeit!" "Könnte ich ...?" "Später!" (Franziska Röchter) ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. Drehbuch: Oliver Pautsch drehbuch at experte pt autorenforum pt de Fandom: Thomas Kohlschmidt fandom at experte pt autorenforum pt de Fantasy: Stefanie Bense fantasy at experte pt autorenforum pt de Heftroman: Arndt Ellmer heftroman at experte pt autorenforum pt de Historischer Roman: Titus Müller historischer.roman at experte pt autorenforum pt de Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik kinderbuch at experte pt autorenforum pt de Lesungen: Rüdiger Heins lesungen at experte pt autorenforum pt de Lyrik: Martina Weber lyrik at experte pt autorenforum pt de Sachbuch: Gabi Neumayer sachbuch at experte pt autorenforum pt de Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss fortbildung at experte pt autorenforum pt de Schreibgruppen: Ute Hacker schreibgruppen at experte pt autorenforum pt de Schreibhandwerk: Ute Hacker schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt de Sciencefiction: Andreas Eschbach sf-autor at experte pt autorenforum pt de Technik (physikalisch!): Woldemar Schilgen technik at experte pt autorenforum pt de Übersetzung: Barbara Slawig uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow verlagswesen at experte pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ................. Experten-Special: ................. Bjørn Jagnow hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Ur- heberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten acht Jahre gesam- melt (jetzt inklusive 2007) und stellt sie euch als kostenloses PDF zur Verfügung. Das Tolle daran: Die Fragen sind nun thematisch geord- net, das elektronische Format erlaubt eine schnelle Volltextsuche - und Björn hat außerdem alle Antworten überarbeitet und aktualisiert. Ob ihr Infos sucht zu Ausfallhonorar, Book on demand, Buchpreisbin- dung, Druckkostenzuschussverlag, Exposé, Honorar, ISBN, Leseprobe, Nebenrechte, Plagiat, Titelschutz, Verlagsgründung, Zitat oder ... Hier werdet ihr fündig: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062- tempest2-4. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: --------------------------------------------------------------------- Stefanie Bense (fantasy at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich schreibe zurzeit einen Roman über Werwölfe, der auch eine Liebes- geschichte enthält. Das ist mein erster Roman. Aber da gibt es noch ein größeres Problem: Ich lebe in Slowenien, Deutsch ist für mich also eine Fremdsprache. Zuerst wollte ich dieses Buch auf Slowenisch schreiben, aber nachdem ich mich ausführlich mit einer erfahrenen slowenischen Lektorin unter- halten habe, wurde mir klar, dass das nichts bringen würde. In Slowe- nien liest nämlich fast niemand Fantasy-Bücher. Daher habe ich mich entschieden, das Buch lieber auf Deutsch zu schreiben. Gibt es überhaupt eine Chance für mich, dieses Buch in Deutschland zu veröffentlichen? Schon deutsche Autorinnen haben große Probleme, einen Verlag zu finden. Wird es dann für mich´noch schwieriger oder gar un- möglich? Antwort: Weder bin ich Verlagslektorin noch Vertriebsmanagerin, daher kann ich nicht wirklich beurteilen, wie die Chancen für eine Buchveröffentli- chung stehen. Weder für deutsche noch für ausländische Autoren/innen. Vermuten würde ich, dass die Chancen genauso gut oder schlecht stehen. Ich glaube, dass die Lektoren der Verlage sicherlich andere Maßstäbe anlegen als den der Herkunft. Zumal elektronische Kommunikationswege die Arbeit sehr erleichtern und Postwege verkürzen können. Bestimmt legen die Lektoren mehr Wert auf Originalität des Manu- skripts, handwerkliche Fähigkeiten (Stil, Spannungsbogen, Figuren- zeichnung, Setting ...) und erzählerisches Können. Wenn du also genau- so gut Deutsch wie Slowenisch schreiben kannst, dann dürfte dies kein Hindernis darstellen. Es kann nicht schaden, im Anschreiben darauf hinzuweisen, dass etwa deine Eltern deutschsprachig sind, du in einer deutschen Schule dein Abitur gemacht hast oder ... Immerhin sparen sich die Verlage dann einen Übersetzer. Aber - ganz ehrlich - deine Geschichte klingt in deiner Kürzestfassung nicht sehr originell. Werwölfe? Tausendmal gelesen. Liebesgeschichte? Ach ja ... Nichts, was einen Lektor vom Hocker reißen würde. Wenn du das Exposé formulierst, mit dem (plus Leseprobe) du dich ja beim Ver- lag "bewirbst", musst du unbedingt das Originelle herausstellen. Sonst wird das Manuskript abgelehnt - aber nicht, weil's aus Slowenien kommt, sondern weil es etwas erzählt, was so schon x-mal da gewesen ist. Was allerdings später Probleme bzw. Kosten bereiten dürfte, ist, wenn im Verlag etwas vor Ort nur zu klären, zu bereden ist. Oder wenn die Marketingabteilung eine Lesereise durch Deutschland mit dir organisie- ren will. Das musst du dann mit dem Verlag verhandeln. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt Schreibkurse und führt eine Roman-Werkstatt, http://www.romantisch.essdeh.de, veröf- fentlicht sporadisch und schreibt an ihrem dritten Roman. Kontakt:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR DREHBUCH: --------------------------------------------------------------------- Oliver Pautsch (drehbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage 1: Ich möchte auf der Basis eines existierenden Films ein volkstümliches Theaterstück schreiben. Kann ich einfach Charaktere, Handlung und Dia- loge in eine Bühnenfassung umwandeln, d.h. die Idee des Films verwen- den und daraus ein Volksstück für die Theaterbühne machen? Antwort: Den Film können Sie nur adaptieren und als Theaterstück aufführen, wenn Sie sich die dafür nötigen Rechte beim Inhaber einholen. Das wird normalerweise die Filmproduktion sein, die den Film hergestellt hat. ++++++++++ Frage 2: Ich nehme aber doch an, dass ich die Idee des Films verwenden kann (selbst wenn diese - für Leute, die den Film gesehen haben - wiederer- kennbar ist)? Antwort: Auch wenn es im hypothetischen Fall eher unwahrscheinlich ist, dass eine Theaterproduktion per einstweiliger Verfügung eingestellt wird - ausgeschlossen ist es nicht. Wenn die Filmidee wie im Fall "Eine Gruppe arbeitsloser Männer gründet einen männlichen Stripclub und hat damit den Durchbruch" zu eindeutig ist, können Gerichte zu Gunsten des Klägers entscheiden. Filmtitel: "Ganz oder gar nicht" - ich erinnere mich dunkel an einen Gerichts- streit, weiß das Ergebnis aber nicht mehr. Die Filmidee "Eine Frau zwischen zwei Männern" allerdings wird nahezu täglich im Film verbraten, da könnte niemand klagen. Was ist denn mit dem Gedanken, die Vorlage sogar offiziell zu nutzen? Wenn der Film erfolgreich war, könnte er (neudeutsches Stichwort: "Crossmarketing") dem Stück sogar helfen, wenn Sie die Rechte einho- len. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Oliver Pautsch, Jahrgang 65, sammelte zunächst Erfahrungen als Fahrer, Beleuchter, Aufnahmeleiter und Regieassistent im Fernsehgeschäft. Spä- ter ein Zwischenspiel an der Uni Düsseldorf, doch er wollte lieber direkt für die Branche schreiben. Es entstanden Drehbücher für Kurz- filme, Serienfolgen und für den sog. "abendfüllenden" Film. http://www.drehbuchautoren.de/Autoren/meinautor.php?ID=164 ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN: --------------------------------------------------------------------- Bjørn Jagnow (verlagswesen at experte pt autorenforum pt de) Frage: Gilt ein Text in diesem Sinne als "bereits veröffentlicht", wenn er im Internet (also z. B. auf der Homepage des Vereins) steht? Wenn ja, spielt es dann eine Rolle, ob er aktuell noch im Internet zu finden ist? Antwort: Ein Text gilt als veröffentlicht, wenn man ihn der Öffentlichkeit zum Lesen angeboten hat. D. h., wenn ich den Text im Freundeskreis rumrei- che, ist es nicht öffentlich, weil ich mir die Leute aussuche. Sobald ich keinen Einfluss darauf habe, wer den Text liest bzw. lesen könnte, ist er veröffentlicht. Und wenn ein Text erst mal veröffentlicht war, kann man ihn nicht mehr unveröffentlicht machen. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Bjørn Jagnow ist Schriftsteller, Verlagsfachwirt, Verlagskaufmann und Buchhändler (http://www.bjoernjagnow.de/). Sein Fantasy-Thriller "Wil- de Jagd" ist als kostenloses PDF lieferbar (http://nbn- resolving.de/urn:nbn:de:0062-wildejagd1-8). ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR KINDERBUCH: --------------------------------------------------------------------- Michael Borlik (kinderbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich schreibe an meiner eigenen Fortsetzung einer Kinderbuchreihe. Kon- kret geht es um die Reihe [...]. Meine Fragen: Ob sich ein Verlag überhaupt auf die Fortsetzung einer fremden Reihe einlässt? Dass dürf- te für den Verlag doch vermutlich auch urheberrechtliche Hürden bedeu- ten. Sollte ich mein Skript an den Verlag schicken, der die Bücher von [...] veröffentlicht hat, oder sollte ich sie dahin erst recht nicht schicken? Antwort: Jedes Buch unterliegt dem Urheberrecht, dies gilt für den Inhalt und auch für die Figuren. Beides ist geistiges Eigentum des Autors und darf nicht ohne seine ausdrückliche Genehmigung verwendet werden. Das deutsche Urheberrecht schützt darüber hinaus die Werke des Autors bis 70 Jahre nach seinem Tod, bevor die Gemeinfreiheit eintritt. Daher wird sich kein Verlag für diese Fortsetzung interessieren. Ich empfehle Ihnen dringend, sich einer eigenen Idee zuzuwenden. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Michael Borlik, 1975 geboren, machte 1995 sein Abitur und ging an- schließend in eine kaufmännische Ausbildung, die er 1998 erfolgreich abschloss. Seit 2001 erfolgte eine Reihe von Veröffentlichungen. Über- wiegend schreibt er Kinder- und Jugendbücher, die u. a. bei Ueberreu- ter, Thienemann und Arena erscheinen. Seit Sommer 2005 ist er freier Schriftsteller. Mehr Infos unter http://www.borlik.de. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrenn- ter Mail kommt! +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rück- sprache - erwünscht. Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt werden. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: beitrag at team pt autorenforum pt de. Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet werden. Die genauen Richtlinien findet ihr unter der Adresse http://autorenforum.de/Tempest/richtlinien.html. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ I M P R E S S U M ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Herausgeber: Ramona Roth-Berghofer public.relations at team pt autorenforum pt de Gabi Neumayer redaktion at team pt autorenforum pt de Stefan Schulz webmaster at autorenforum pt de Thomas Roth-Berghofer Thomas.Roth-Berghofer at team pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "The Tempest" ist ein kostenloser Newsletter für Autorinnen und Auto- ren. Abonnenten sind herzlich aufgefordert, den Newsletter weiter- zugeben oder nachzudrucken, solange alle Urheberrechte beachtet werden (Näheres s. http://www.autorenforum.de/?UeberUns/Impressum) und der VOLLSTÄNDIGE Newsletter weitergegeben wird. 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