Hall of Fame
Schreib-Kick
Lesetipp
Echo-Service
Leserbrief
Schreibkurs
"Journalistisches Schreiben für Einsteiger:
Typische Anfängerfehler und wie sie
vermieden werden können, Teil 2"
von Petra Hartmann
"Harry Potter und Freunde: Schreiben für die Kleinen"
von Scarlett Hermann-Schenk
Interview mit Selim Özdogan
Verlagsportrait
"blue panther books"
vorgestellt von Ursula Schmid-Spreer
Küss mich, ich bin ein Autor!
Frag den Experten für Drehbuch
(Oliver Pautsch)
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
Frag den Experten für Kinderbuch
(Michael Borlik)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, ob ihr nun Kinderbücher schreiben wollt, journalistische Beiträge oder Erotik: In diesem Tempest ist für jede/n etwas dabei. Gleich zwei Schreibkurse bieten diesmal praktische Schreibhilfe: Petra Hartmanns Artikel über journalistisches Schreiben, zweiter Teil, und Scarlett Hermann-Schenks grundlegende Tipps für das Schreiben für Kin- der. Hans Peter Roentgen hat Selim Özdogan interviewt, Ursula Schmid- Spreer stellt einen Verlag für erotische Literatur vor, und unsere ExpertInnen geben wieder kompetent und ausführlich Antworten auf eure Fragen. Lesetipp, Schreib-Kick, Minidialog und neue Ausschreibungen gibt es natürlich auch, dazu einen Leserbrief und einen Aufruf im Echo- Service. Der Tipp des Monats April, diesmal von Sibylle Schwertner: Im Internet gibt es hervorragende Register, die einem die Rangliste der beliebtesten Vornamen aus 100 Jahren offenbaren. Und Nachnamen gibt es ebenfalls, regional sortiert. Wer sich die Listen anschaut und für eine bestimmte (fiktive) Person im Kopf einen Namen sucht, wird da bestimmt fündig! Besonders überraschend kommt dieses Mal unsere Überraschungsverlosung, da wir ja erst letzten Monat eine hatten. Petra Hartmann ist die Glückliche, und sie kann sich über einen Buchwurm-Lesezeichen-Kalender freuen. Ihr wisst ja, wie ihr auch solche unfassbar schönen und nütz- lichen Autorengeschenke bekommen könnt: Schickt mir Autoren-Tipps (max. 250 Zeichen), Ideen für Artikel, Minidialoge für "Küss mich, ich bin ein Autor!" etc. Schön übrigens, dass unsere "Hall of Fame" in der letzten Zeit immer randvoll ist mit euren Neuerscheinungen! Viel Erfolg weiterhin euch allen - und wir freuen uns immer, wenn ihr uns an euren Erfolgen, Er- fahrungen und Tipps teilhaben lasst. Gabi Neumayer Chefredakteurin ~~~~~~~~~~~ Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto von autorenforum.de: Sparda Bank Südwest eG BLZ 550 905 00 Kto. 100 724 515 Stichwort: "Beitrag 2009" Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte genau so zusammenschreiben!) IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 BIC: GENODEF1S01 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2009 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: TEIL 1: Editorial Hall of Fame Schreib-Kick Lesetipp Echo-Service Leserbrief Schreibkurs "Journalistisches Schreiben für Einsteiger: Typische Anfängerfehler und wie sie vermieden werden können, Teil 2" von Petra Hartmann "Harry Potter und Freunde: Schreiben für die Kleinen" von Scarlett Hermann-Schenk Interview mit Selim Özdogan Verlagsportrait "blue panther books" vorgestellt von Ursula Schmid-Spreer Küss mich, ich bin ein Autor! Frag den Experten für Drehbuch (Oliver Pautsch) Frag die Expertin für Fantasy (Stefanie Bense) Frag den Experten für Kinderbuch (Michael Borlik) Impressum TEIL 2: Veranstaltungen Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten mit Honorar ohne Honorar Seminare Messekalender Impressum ~~~~~~~~~ Auf unserer Homepage gibt es einen praktischen Service für orientie- rungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für einzelne Tempest- Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Eberhard Kamprad (http://www.kamprad-online.de) hat freundlicherweise die aufwendige Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen Jahrgänge zu erstellen. ********************************************************************* HALL OF FAME: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können. Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: ....... AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen inklusive Leerzeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbringen. ....... Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. ACHTUNG, NEU! Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bes- tätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Christa Baumann: "Kommt mit an Bach und Weiher", Dreieck- Verlag 2009, Kreativbuch. Viele Anregungen, um Kindern das Thema näher zu bringen Christa Baumann: "Jesus, Bartimäus, Zachäus & Co", Neukirchener Ver- lagsgesellschaft 2009, Religiöses Kreativbuch. 12 Gestaltungsentwürfe und Lieder, www.christa-baumann.de Claas Triebel: "Der Übergang", agnostin Verlag 2009. Roman. Ein Mann wird gegen seinen Willen zum Guru einer Sekte Luisa Hartmann: "30 Mutmach-Geschichten", Verlag an der Ruhr 2009. Der vierte Band der 3-Minuten-Geschichten Ju Honisch: "Das Obsidianherz", Verlag Feder und Schwert 2008, Urban Fantasy. Histor. Setting, "speculative fiction", Steampunk, Grusel Martina Weber: "100 Fragen zum Arbeitsrecht für Pflegekräfte", Brigit- te Kunz Verlag 2009, Fachbuch. Beispiele: Kündigung wegen Unpünktlich- keit, Teilzeitarbeit Martina Weber: "Arbeitsrecht für das Referendariat", Richter Verlag 2009, Fachbuch. Theorie und 6 Aktenfälle. www.richter-verlag.de Erik Schreiber: "Tatort: Weltraum", Wunderwaldverlag 2009, Science- Fiction-Krimis. Kurzgeschichtensammlung mit SF-Krimis Führmann, Hoefs, Franzke: "Kleine Hunde Große Freunde", Kosmos 2008, Tiersachbuch. Umfassendes Handbuch für alle Liebhaber kleiner Hunde Rosemarie Lichte: "Die Gramusel im See", Verlag shaker-media 2009, Kinderbuch. Regine Fiedler: "Himmel und Hufe" , Schenk Verlag 2009, Kinderbuch. Pferderoman für Mädchen ab 10, erschienen in der SMS -Reihe Sylke Hörhold: "Emmelie - Der erste Fall", Lusatia Verlag 2009, Kri- minalroman. Julia Eisler ermittelt die Umstände des Todes eines Mäd- chens Ulrike Mundorff: "Efeuschlinge", Silberburg-Verlag 2009, Garten-Krimi. Eine geschmückte Leiche und ominöse Rituale geben Rätsel auf Susanne Kliem: "Theaterblut", Leporello Verlag 2009, Kriminalroman. Mord hinter den Kulissen des Düsseldorfer Schauspielhauses Melanie Laibl: "Von der Krähe, die einen Vogel hat", Luftschacht Ver- lag Wien 2009, Bilderbuch. Schräges Vogelporträt, illustriert von Ale- xander Strohmaier Michèle Minelli: "Adeline, grün und blau", Edition Isele 2009, Roman. Adelines Weg aus Unterdrückung und häuslicher Gewalt Andrea Tillmanns: "Hinter den Schatten", Hary-Production 2009, dunkle Phantastik. Weitere Infos: http://www.harypro.de/ Rosemarie Benke-Bursian: "Evolution: Das große Buch vom Ursprung des Lebens bis zur modernen Gentechnologie", Komet Verlag 2009, Sachbuch. E. von den Anfängen bis Gegenwart und Blick in die Zukunft Susanne Oswald: "Heilen mit der Kraft der Gedanken - So aktivieren Sie Ihren inneren Arzt", Knaur 2009, Ratgeber. Seelische Belastungen - Krankheit, Therapien, Wege uvm. Sabine Kampermann: "Mauszeit", Edition Buche 2009, Jugendfantasyroman. Lösen Marlie und die Zeitmäuse die festgerostete Erdachse? ********************************************************************* SCHREIB-KICK: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Unser Schreib-Kick für den April, diesmal von Rena Belzner: Erzähle eine Geschichte (aus der Sicht des Erzählers). Schreibe dann die gleiche Geschichte aus der Sicht einer Figur. Schreibe erneut die Geschichte, jetzt aus der Sicht einer anderen Figur. Wie wirkt sich der veränderte Blickwinkel aus? ********************************************************************* LESETIPP: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) http://buchstabeninsel.de: Dies ist ein Treffpunkt für Autoren, die sich dem Ziel der Schriftstellerei nähern wollen. Freude am Schreiben steht hier im Vordergrund - und der nach eigener Aussage vorbildliche Umgangston der Gestrandeten. ********************************************************************* ECHOSERVICE: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Ich möchte ein Buch herausgeben und suche einen (Co-)Autor. Es geht um Tipps und Tricks im Umgang mit Menschen. Es handelt sich um selbster- lebte Geschichten und Erlebnisse ... Kontakt: Peter Hope,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ********************************************************************* LESERBRIEF: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Sehr geehrte Redaktion, ich habe gerade das Interview mit Frau Krouk gelesen. Sie sagt, sie habe schon öfter gehört, dass kleine Verlage kaum Lektorat machten. Der Sieben-Verlag sei wohl eine Ausnahme. Das kann ich nicht bestätigen. Ich schreibe selbst für einen Kleinver- lag, Edition Buche, und hatte ein ausgezeichnetes Lektorat. Ich weiß, dass es noch viele andere engagierte Kleinverlage gibt. Die Bücher der großen Verlage sind inzwischen kaum noch fehlerfrei. Gespart wird ü- berall. Hauptsächlich die Verlage, die an den Autoren verdienen, sei es durch Zuschüsse oder durch Abnahmepflicht, brauchen kein Lektorat. Mit freundlichen Grüßen Sabine Kampermann ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Journalistisches Schreiben für Einsteiger: Typische Anfängerfehler und wie sie vermieden werden können, Teil 2" von Petra Hartmann Die richtige Textlänge Hierfür gibt es bei jeder Zeitung andere Richtlinien. Als Hausnummer und Richtwert gilt zum Beispiel bei der Neuen Deister-Zeitung: Ein "nachrichtlicher" Aufmacher hat 80 Zeilen. Artikel über mittelgroße Ereignisse sollten mit 60 bis 70 Zeilen auskommen. Ein Basar im Kin- dergarten bekommt noch weniger Zeilen. Für einen Erzähltext mit großem Rechercheaufwand und viel persönlicher Beteiligung (Porträt, Report- age) ist mehr erlaubt, die Obergrenze liegt jedoch bei 120 Zeilen. Überlegen Sie in solchen Fällen, ob man einen Textteil als Infokasten ausgliedern kann. Oder ob man vielleicht gleich zwei getrennte Artikel daraus macht. Achtung: Das sind nur Richtwerte. Ein in Not geratener Redakteur während des Sommerlochs kann erfahrungsgemäß durchaus auf den Gedanken verfallen, einen Text um die Hälfte zu verlängern. Und wenn extrem viel gleichzeitig passiert und alles irgendwie ins Blatt muss, dann wird gekürzt. Wetter Ist uninteressant, sofern keine Naturkatastrophe. Strahlender Sonnen- schein bei einem Kinderfest braucht nicht erwähnt zu werden. Ein ver- regneter Sommer beim Rückblick auf die Freibadsaison ist jedoch ver- dammt wichtig. Tabuwörter Folgende Wörter sollten Sie vermeiden: "natürlich" oder "selbstver- ständlich" (wenn etwas natürlich ist, braucht man es nicht zu erwäh- nen), "interessant" (lieber sagen, was genau so interessant war), "findet statt" (das Unwort schlechthin, das streiche ich sofort raus). Bitte auch keine Abkürzungen wie "ca.", "z. B.", "usw.", Euro und Pro- zent werden ausgeschrieben. Außerdem vermeiden: "diesjährig" (alle Ereignisse, über die wir berichten, sind selbstverständlich "diesjährig"). Das Wort "letzte" wird oft falsch verwandt. "Der Ortsrat hat auf seiner letzten Sitzung beschlossen ..." würde bedeuten: Die Demokratie ist abgeschafft und der Ortsrat aufgelöst. Alternativvorschläge: die jüngste Sitzung, die vorige, die gestrige ... Die "letzte" Jahre- shauptversammlung haben wir sehr selten. Die Formulierung habe ich bisher nur bei der Auflösung des Heimkehrerverbands benutzt. Alles, was auf "-ung" endet, sollte vermieden werden. Substantivierte Hauptwörter lieber zugunsten des passenden Verbs aufgeben, das wirkt wesentlich lebendiger. Statt: "Im Zuge der Umsetzung des Straßen- sanierungskonzepts hat die Stadt Springe den Ausbau der Gestorfer Straße beschlossen" schreiben Sie doch lieber: "Die Stadt Springe will die Gestorfer Straße ausbauen." Fremdwörter: möglichst vermeiden. Wir schreiben nicht ausschließlich für promovierte Kulturpädagogen, sondern auch für Lieschen Müller, Otto Normalverbraucher und Pippi Langstrumpf. Was Sie schreiben, müssen Sie selbst verstehen. Lassen Sie sich von Ihren Gesprächspartnern kein Behördendeutsch auftischen. Übersetzen Sie es für Ihre Leser. Wenn es um die Abschaffung der kameralistischen Buchführung geht, müssen Sie dem Leser erklären, was man darunter ver- steht. Gerade Politiker neigen zu Beschönigungen. Ein Beispiel, das mein Chefredakteur gern anführte: "Der finale Rettungsschuss, mit dem ein Kidnapper getötet wurde, ist in Wahrheit nichts anderes als ein gezielter Todesschuss. Dass der womöglich zu Recht erfolgte, steht auf einem anderen Blatt." Satzbau und Rechtschreibung Nach fünf bis sechs Zeilen sollte Schluss mit einem Satz sein. Ab 15 Zeilen sind nur noch ganz hartgesottene Leser mit dabei. Bitte nicht zu verschachtelt. Nebensätze sind okay, Nebensatz im Nebensatz manchmal schon nicht mehr. Wir benutzen eine "gemäßigte" neue deutsche Rechtschreibung. Auskunft gibt der aktuelle Duden im Kapitel "Agenturrechtschreibung". Im Ernstfall entscheidet das Sprachgefühl des Redakteurs in Absprache mit Kollegen, Rechtschreibprogramm und Duden ... Eine Regel, die jeder beherrschen sollte: "ß" wird nach kurzen Vokalen (Selbstlauten) zu "ss". Beispiel: statt "muß" jetzt "muss". ß nach langen Vokalen bleibt erhalten. Beispiel: "Fuß". Doppellaute (ei, eu, äu usw.) werden behandelt wie lange Vokale. Beispiel: "Preußen". Das Wort "Strasse" gibt es nicht. Ausrufungszeichen bitte generell sparsam verwenden, am besten ganz vermeiden. Umgang mit Programmzetteln Für Konzerte, Theateraufführungen und Ähnliches gibt es oft Program- mzettel. Wenn Sie diese von Ihrem Redakteur vor dem Termin ausge- händigt bekommen, sind die Sätze darauf in erster Linie als Hinter- grundinformationen zu Ihrer Orientierung gedacht. Bitte tippen Sie diese Texte nicht einfach ab! Zu einem Veranstaltungsbericht gehört mehr als die wortwörtliche Übernahme von Selbstdarstellungen der Kün- stler und das In-die-Vergangenheitsform-Setzen von Vorankündigungs- Texten. Zeigen Sie, dass Sie wirklich vor Ort waren. Schildern Sie Dinge, die nur die Zuschauer wissen können. Lassen Sie Ihre Leser die Aufführung miterleben. Bitte gehen Sie davon aus, dass Ihr Redakteur den Programmtext nicht nur gelesen hat. Er hat ihn womöglich selbst auch schon abgetippt und umformuliert, als er die Vorankündigung für die Veranstaltung schrieb, und erkennt die Formulierungen wieder. Und ärgert sich darüber, dass er Ihnen Geld für diesen Artikel ohne nennenswerte Eigenleistung zahlen soll. Bitte gehen Sie auch davon aus, dass die Zeitungsleser diese Formulierungen ebenfalls schon einmal gelesen haben, nämlich in eben dieser Vorankündigung. Distanz wahren Bitte bemühen Sie sich um einen professionellen Sicherheitsabstand zum Thema und zu den Personen, mit denen Sie sprechen. Ein Artikel soll nicht Ihre Meinung, sondern zunächst einmal die Fakten und an zweiter Stelle die Meinungen der interviewten Personen über diese Fakten en- thalten. Schreiben Sie nicht: "Ein gelungenes Sommerfest feierte die CDU Ben- nigsen im Garten von Z", sondern zum Beispiel: "'Das Fest ist rundum gelungen', freute sich der Bennigser Ortsbürgermeister Hartmut Rieck. Knapp 200 Besucher strömten zur CDU-Sommerparty im Garten von Z." Nicht: "Die Anwohner der Calenberger Straße, die seit knapp zehn Jahren unter unzumutbaren Bedingungen leben, haben jetzt eine Anwoh- nerinitiative gegründet. Sie wollen sich gegen die Schlamperei der Behörden zur Wehr setzen", sondern: "Die Anwohner der Calenberger Straße haben die Nase voll. Eine neu gegründete Anwohnerinitiative will gegen die von den Bürgern als unzumutbar empfundenen Zustände zu Felde ziehen. ?Wir werfen den Behörden Schlamperei vor', erklärte Wil- fried Meier, ein Sprecher der Gruppe." Ausnahme: Bei kulturellen Ereignissen, bei denen nicht Fakten, sondern das Erlebnis im Vordergrund steht, darf - sollte sogar - etwas von Ihren Emotionen rüberkommen. Schildern Sie, was Sie bewegt hat, wo Sie geweint, gelacht, nachgedacht haben. Nur: Schildern Sie es so, dass auch für jemanden, der nicht dabei war, ein möglichst plastisches Bild entsteht. Lassen Sie sich nicht vereinnahmen. Verschweigen Sie keine unangeneh- men Dinge, nur weil ein Vereinsvorsitzender so sympathisch ist. Ihr journalistisches Kapital ist Wahrheit, nicht Liebenswürdigkeit. Denken Sie bitte daran, dass in der gleichen Veranstaltung auch Kollegen von anderen Zeitungen sitzen - und wenn die Konkurrenz wichtige Infos hat, die Ihrer Zeitung entgangen sind, ist das peinlich und kostet Ihre Zeitung Glaubwürdigkeit und möglicherweise auch Abonnenten. Wenn Sie über einen Verein berichten, in dem Sie selbst Mitglied sind, ist besondere Vorsicht geboten. Sollten Sie kritische Punkte auf der Tagesordnung entdecken, über die Sie lieber nicht selbst schreiben möchten, geben Sie dem Redakteur, der Sie zu diesem Termin schicken will, einen Warnhinweis, und sagen Sie Bescheid, dass er lieber jemand anderen beauftragen soll. Beteiligen Sie sich auf Terminen nie an Diskussionen. Bürgerfragestun- den im Anschluss an Ratssitzungen sind nicht für Journalisten da. Hören Sie lieber zu, was die Bürger fragen. Unklarheiten klären Sie besser am Morgen danach mit dem betreffenden Politiker oder Ver- waltungsfachmann. Lassen Sie sich nicht in Debatten reinziehen ("Was sagt denn die Zeitung dazu?", "Was habt ihr denn da wieder geschrie- ben?"). Hanns Joachim Friedrichs sagte dazu: "Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er immer dabei ist, aber nie dazugehört." Trennen Sie unbedingt Fakten und Meinung. Sollten Sie das Gefühl ha- ben, zu einer Sache Ihre Meinung sagen zu müssen: Geben Sie im Artikel die Fakten wieder und verfassen Sie, sauber von der Nachricht getrennt, einen Kommentar. Dann weiß jeder Leser: Bis hierher darf ich alles glauben - und ab diesem Punkt kann ich, muss ich aber nicht fol- gen. Kommentare sind wichtig, sie bieten Orientierung und Diskus- sionsstoff und zeigen dem Leser offen und ehrlich, wo der betreffende Journalist steht. Sie werden gern gelesen und tragen zur Qualität Ihrer Zeitung bei. Aber nur, wenn sie an der richtigen Stelle stehen und nicht die Objektivität Ihres Artikels zerstören. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Petra Hartmann ist promovierte Germanistin, war zwei Jahre Volontärin und fünf Jahre Redakteurin der Neuen Deister-Zeitung. Ferner schrieb sie für die Neue Presse, die Deister-und-Weser-Zeitung und die Nord- see-Zeitung. Sie veröffentlichte zwei Fantasyromane. Ihre Anthologie "Drachenstarker Feenzauber" erhielt den Deutschen Phantastik-Preis. Neu: "Wovon träumt der Mond?" Infos: www.petrahartmann.de. ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Harry Potter und Freunde: Schreiben für die Kleinen" von Scarlett Hermann-Schenk "Harry Potter", "Tintenherz" und "Pippi Langstrumpf": Welcher Autor träumt nicht davon, Figuren und Geschichten zu entwerfen, die sich in den Herzen der Leser und Leserinnen festschreiben? Die Kinder- und Jugendliteratur unterliegt ihren ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten, die eines feinen Gespürs, einer regen Phantasie und eines Kinderherzens bedürfen. Vom Handwerk vergleichbar Wer für Kinder schreibt, arbeitet ebenso emsig am Plot, am Setting und an den Figuren wie er es für die "großen Meisterwerke" tun würde, von denen Autoren träumen. Denn Kinder und Jugendliche sind die anspruch- svollsten und aufrichtigsten Leser, sie sind schwierige Kunden. Nicht zuletzt, weil sie sich in einer Welt befinden, an die wir uns als Er- wachsene immer weniger erinnern, und weil sie Literatur ausschließlich durch den Erwachsenen erfahren können und ihre Probleme in den Geschichten aus Erwachsenensicht definiert sehen. Achtung, pädagogischer Zeigefinger! Die Geschichte des Jungen mit der Narbe, die Geschichte des Mädchens ohne Mutter oder die Geschichte vom stärksten Mädchen der Welt sind nur deswegen so interessant, weil sie ohne erhobenen Zeigefinger geschrieben sind. Das bedeutet nicht, dass man den Geschichten jegli- chen Anspruch oder Ähnliches absprechen kann; es geht vielmehr um den Unterhaltungswert und das, weswegen wir auch als Erwachsene noch gerne lesen. Das klassische Muster gilt auch hier: Da erlebt jemand etwas Bemerken- swertes, und das verändert ihn so, dass es einen erstaunt, fasziniert oder traurig stimmt; er erlebt es an unserer Stelle, und wir können ihm dabei zusehen, ohne dass wir Schaden nehmen, unsere Welt verändern oder Entscheidungen treffen. Anders als für Erwachsene Kein Kind fordert uns auf, eine Geschichte über Elfen und Piraten zu erzählen, ohne zuvor schon von Elfen und Piraten gehört zu haben. Elfen und Piraten sind keine naturgegebene Eingebung. Das bedeutet, dass wir die Phantasie der Kinder mit unseren Geschichten formen und prägen. Wenn eine Geschichte dann so erfolgreich ist, dass die Figuren zu Marken avancieren, wird der Erfolg zu einem Selbstläufer, wie es J. K. Rowling gelungen ist. Der große Coup Dafür ist der "Regenbogenfisch" ein anschauliches Beispiel, denn selbst Kinder, die das Bilderbuch nicht gesehen oder vorgelesen bekom- men haben, wissen dennoch den Fisch zuzuordnen. Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, Prinzessin Lillifee, Felix und viele andere bevölkern als Plüschtiere und auf Mützen, Jacken, Spielen und Taschen eine Großzahl von Kinderzimmer. Es ist eine Herausforderung geworden, dem etwas entgegenzusetzen. Trotzdem wachsen neue Ideen und neue Figuren immer wieder auf den Bildschirmen der modernen Autoren. Mit einer in- novativen Idee kann es gelingen, für einen Verlag eine sehr gute In- vestition zu werden. Zugang zu Kinderliteratur Es gibt zwei gute Möglichkeiten des Zugangs zur Kinder- und Jugendlit- eratur: 1. Erinnere dich an die Literatur, die dich als Kind beschäftigt und beeindruckt hat. (Versuch das außerdem nach Alter zu sortieren.) 2. Beobachte Kinder unterschiedlicher Altersgruppen auf dem Spielplatz, beim Verwandtenbesuch, in der Schule oder am Arbeitsplatz, und sieh dir an, welche Themen sie beschäftigen. In meiner Schreibschule gehe ich ähnlich vor, allerdings diskutieren wir die Beobachtungen und Erinnerungen - dadurch vervielfältigen sie sich. Also: Such dir eine Gruppe Autoren, oder schau mal in unserem Forum vorbei: http://www.lemontree.de/schreibschule - sofern du nicht lieber allein arbeitest. Das Thema Wenn du eine erste Auswahl von Kinderliteratur vor dir liegen hast, skizziere kurz, was das Besondere, das Aufregende, das Spannende an jedem einzelnen Buch ist. Schnell stellst du fest, was deine Aufmerk- samkeit weckt, und dort findest du vermutlich ein geeignetes Thema für ein Kinderbuch. Da du etwas unverbraucht Neues kaum finden wirst, ist der nächste Schritt: ungewöhnlich kombinieren! Ein sprechendes Taschentuch im vergessenen Schuhkarton, ein angstgeplagter Vampir in der Eiswüste, eine Schlangenplage im Supermarkt auf der Suche nach Eierfressern. Alles ist erlaubt, solange du authentisch und im Rahmen deiner Geschichte glaubhaft schreibst. Altersunterschiede Ein Kind durchläuft je nach Alter unterschiedliche Phasen, die wir Autoren uns bewusst machen und thematisch aufgreifen können: - Für Kleinkinder sind Lautierung und anregende Bilder zu Themen wie Alltagsgegenstände, Sauberkeit, Zähne und Wachstum interessant. - Beim Vorschulkind sind es zum Beispiel Zahlen, Schule, Buchstaben, Freundschaft und auch Abschied. - Für zehnjährige Mädchen sind häufig Märchen, Pferdegeschichten, Fan- tasy und andere unglaubliche Geschichten interessant; das Lesevermögen umfasst in diesem Alter auch schon längere Erzählungen. Jungen hingegen interessieren sich eher für Abenteuer wie die der "wilden Kerle" und Ähnliches, da Jungen sich häufig im Konkurrenzkampf sehen und sich beweisen wollen. - Bei den Teenies und Jugendlichen wächst das Interesse am anderen Geschlecht zunehmend, was bei Mädchen allerdings früher einsetzt. Und während Mädchen den Schwerpunkt häufiger auf die Liebe legen, stehen bei Jungen eher die Freundschaft und das Abenteuer mit der Bewährung im Vordergrund. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Scarlett Hermann-Schenk: Gymnasiallehrerin, dreifache Mutter und Autorin. Seit 2008 online geführte Schreibschulkurse in Elke Bockamps Schreibschule; arbeite zurzeit an einer Geschichte "Das vergessene Zimmer". 1. Veröffentlichung mit dem Künstlernamen Scarlett H Mirro: Philosophieren unter der Magnolie. Online-Schreibkurse der VHS- Duisburg findet ihr unter www.lemontree.de/schreibschule. ********************************************************************* INTERVIEW: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Jede Möglichkeit, es auf einen Punkt zu bringen, ist gut" Interview mit Selim Özdogan Es war nicht nur einer der längsten, sondern auch einer der einpräg- samsten Titel, mit dem Selim Özdogan 1995 seinen Erstling heraus- brachte: "Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist". Nicht nur der Titel wurde Kult. Jetzt hat er mit "Zwischen zwei Träumen" ein Buch über eine Gesellschaft herausgebracht, in der Träume als Tropfen verkauft werden, Vorträumer um die Erde jetten und prominent sind wie heute Filmschauspieler. Grund genug, ihn einmal zum Schreiben zu be- fragen. Hans Peter Roentgen: Ihre Sprache hat einen Rhythmus, der sie wie Mu- sik wirken lässt. Hören Sie beim Schreiben Musik? Oder kommt dieser Rhythmus bei Ihnen automatisch in den Text? Selim Özdogan: Beim Schreiben läuft oft Musik nebenbei, aber nicht notwendigerweise. Der Rhythmus, den ich zu Papier zu bringen versuche, ist eher in meinem Kopf. HPR: Hören Sie beim Schreiben Ihren Text im Kopf? SÖ: Ich habe den Text inklusive Klang im Kopf, ich weiß meistens genau, wo und wie ich beim Lesen die Betonungen setzen würde und wie die Satzmelodie klingen muss. Wenn es mal nicht ganz hinhaut, spreche ich es auch vor mich hin. HPR: Was war von dem Buch als Erstes da? Diese Träume, die man kaufen kann, die Gesellschaft, in der es Traumatheken gibt, Bars, in denen man gemeinsam Träume tropft? Die Person des Nesta, der unbedingt ein Traum-Star werden will, aber es immer nur zum Vorträumen, nie aber zum Vertrag schafft? Nesta und Tedeisha, die gemeinsam träumen können, und ihre Liebe? SÖ: Als Allererstes war die Idee da, wie es wäre, wenn man Träume aufzeichnen könnte. Sicherlich ein verbreiteter Gedanke, dem ich ver- sucht habe mehr Raum zu geben, und als genug Raum da war, auch noch eine Richtung. Ich wollte eine Welt haben, in der Träume konsumierbar sind, der Rest hat sich dann Stück für Stück ergeben. HPR: War das bei anderen Büchern auch so? Dass die Welt, der Hinter- grund, auf dem sich alles abspielt, als Erstes da war? SÖ: Nein, es ist unterschiedlich. Aber grundsätzlich ist da schon ein Keim, eine Grundidee, aus der sich der Rest dann entwickelt. Das kann ein Gefühl sein, eine Idee wie mit den Träumen, eine Figur, das war zum Beispiel bei der Tochter des Schmieds der Fall. Da hatte ich zuerst die Figur und habe sie dann in die passende Welt gesetzt. HPR: Es gibt Autoren, die planen Figuren und Handlung vorab, bevor sie zu schreiben beginnen, andere wissen nur ein ungefähres Ende, auf dass sie hin schreiben. Wie sieht Ihr Schreibprozess aus? SÖ: In der Regel, weiß ich, wo ich ungefähr hin will, ich habe mir die Figuren in ihren Grundzügen schon überlegt, ich weiß, wie sich der fertige Text für mich anfühlen soll. Alles weitere ergibt sich dann beim Schreiben und kann auch von der Ausgangsidee abweichen. HPR: Wie oft haben Sie den Texte überarbeitet? Hat sich gegenüber der ersten Bearbeitung viel oder wenig geändert? SÖ: Der Text hat einige Überarbeitungen hinter sich, aber keine son- derlich gravierenden. Ich versuche Details herauszuarbeiten, zu kürzen und den Text, so weit es mir möglich ist, subtiler zu gestalten. Charaktere verändern sich noch leicht, aber am Grundgerüst wird nach der ersten Fassung nicht mehr gerüttelt. HPR: Wie lange haben Sie an "Zwischen zwei Träumen" gearbeitet? Was fiel Ihnen am leichtesten, was war am schwierigsten? Gab es Dinge, mit denen Sie kämpfen mussten, oder floss das Schreiben? SÖ: Ich habe so ungefähr zwei Jahre an dem Roman geschrieben, mit einer langen Pause dazwischen, in der ich nicht mehr weiterkam. Meistens fällt mir das Schreiben nicht sonderlich schwer, aber es gab eine Phase, in der ich jeden Tag das am Vortrag Geschriebene wieder gestrichen habe, und als ich nach zwei Wochen dann schlechte Laune hatte, gab es diese lange Pause. Dann habe ich irgendwann eines Abends das letzte Kapitel geschrieben, auf einmal war es halt da. Danach war ziemlich klar, wo es hin geht, und ich musste nur noch die Lücke füllen. HPR: Die Geschichte wurde also weitgehend vom Schluss her geschrieben? SÖ: Nein, ich hatte über zwei Drittel schon fertig, als ich nicht mehr weiterkam. Nur das letzte Drittel ist vom Schluss her geschrieben. HPR: War es schwierig, für diesen Text einen Verlag zu finden? Früher waren Sie bei Aufbau, jetzt bei Lübbe. Wollte Aufbau den Roman nicht, oder wollten Sie wechseln? SÖ: Die bei Aufbau haben das Manuskript nicht gesehen, ich wollte wechseln. Das habe ich mir grundsätzlich aber leichter vorgestellt. Viele Verlage wollten das nicht als Buch herausbringen. HPR: Warum war das schwierig? Haben die Verlage, die es nicht wollten, Ihnen einen Grund genannt? Oder einfach nur: Nein, danke, wollen wir nicht? SÖ: Die meisten Verlage habe schon Gründe für ihre Absage genannt, aber die meisten habe ich, ehrlich gesagt, nicht verstanden. Ich ver- mute, dass es einfach nur wortreiche, höfliche Formulierungen waren für: Hat uns nicht gut genug gefallen. HPR: Nach dem Verlagsvertrag kommt ja das Lektorat. Wie umfangreich war das bei "Zwischen zwei Träumen"? Gab es Unterschiede zu den Lek- toraten Ihrer anderen Bücher? SÖ: Ja. Jeder Lektor ist anders. Es gibt Lektoren, die haben, glaube ich, schon einen Leser im Kopf, wenn sie das Manuskript überarbeiten, und versuchen das Buch diesem Leser anzupassen. Dann gibt es Lektoren, die mehr innerhalb des Romans arbeiten. Sicher auch, um ihn für den Leser ansprechender zu gestalten, aber halt mit mehr Betonung auf den eigenen Kosmos des Romans. Dann wiederum gibt es Lektoren, die sehr auf eine bestimmte Form be- dacht sind, wörtliche Rede nur so und so, Kursivschrift nur dann und dann. Was weiß ich, jeder Mensch ist anders, jeder Schreiber, jeder Lektor, jeder Bäcker, es gibt halt Unterschiede in der Herangehen- sweise. HPR: Ihren ersten Roman haben Sie mit 25 veröffentlicht. Wissen Sie noch, wie alt Sie waren, als Sie Ihre erste Geschichte geschrieben haben? SÖ: 24, wenn ich kleinlich sein darf. Ich war nicht wesentlich jünger, als ich erste Geschichten geschrieben habe, und es gab auch nicht son- derlich viele davon. Jung und dumm sein und ein arger Geltungsdrang haben sehr dabei geholfen, dass ich mir gedacht habe: Ich will es gleich ganz groß. Es muss ein Roman sein. HPR: Sie wollten aber schon mit vierzehn Schriftsteller werden, haben Sie im Interview mal erzählt. War das nur ein abstrakter Wunsch, haben Sie auch schon früher geschrieben, haben Sie sich nicht ans Schreiben getraut? SÖ: Nein, das war ein konkreter Wunsch. Nein, eigentlich nicht einmal ein Wunsch, sondern die einzige Möglichkeit, die für mich sichtbar war. Es gab keinen anderen Weg. Dass ich damals nicht geschrieben habe, hat sicherlich auch etwas damit zu tun, dass ich mich noch nicht reif dafür fühlte. Getraut habe ich mich vieles, allein schon aus Dummheit. HPR: War das einfach das Gefühl, ich bin nicht so weit, oder hatte das konkrete Gründe, warum Sie glaubten, noch nicht reif dafür zu sein? SÖ: Es war eher ein Gefühl, dass es einfach noch nicht so weit war. Oder vielleicht auch nur Faulheit. Wahrscheinlich habe ich auch gedacht, ich müsste noch mehr erleben. Zudem habe ich damals auch keine Vorbilder gesehen; Die Schreiber, die ich toll fand, hatten nicht schon mit siebzehn oder neunzehn ihr erstes Buch veröffentlicht. HPR: Dass Romane Personen und einen Plot haben, ist vielen bewusst. Dass sie auch einen Hintergrund haben, auf dem sie spielen, wird gerne übersehen. Wie wichtig ist für Sie der Hintergrund einer Geschichte, die Gesellschaft, in der er spielt? Was tun Sie, damit dieser Hinter- grund "stimmt"? SÖ: Schwer zu erklären. Lange darüber nachdenken und dann erst anfan- gen zu schreiben. HPR: Sie halten auch Workshops zum Schreiben ab. Was kann man Ihrer Meinung in solchen Schreibwerkstätten lernen? SÖ: Eine andere Perspektive. Man geht ja den ganzen Tag mit Sprache um, ohne sich gewisse Dinge bewusst zu machen. Jeder kennt zum Beispiel den Unterschied zwischen Eifersucht und Neid, aber wenige können ihn auf Anhieb erklären. Genau so, wie man meistens mittags nicht mehr weiß, was der erste Satz war, den man morgens gesagt hat, oder wie man nicht sagen kann, welchen Schuh man sich zuerst anzieht. Es geht nur um eine gewisse Entschleunigung, die den Blick schärfen kann. Und eine Ahnung davon, welche Fragen man an einen Text stellen kann. HPR: Um mal bei Neid und Eifersucht zu bleiben: Man könnte ja auch eine wissenschaftliche Definition dazu geben: Neid ist, wenn der Puls um mindestens 30 Schläge hochgeht, die befallene Person an nichts an- deres mehr denken kann ... Aber Ihnen geht es um etwas anderes. Wie kann man diesen Unterschied in einer Geschichte deutlich machen? SÖ: Es geht mir nicht so sehr um die Geschichte, sondern darum, es griffig auf einen Punkt bringen zu können. Zu Neid gehören mindestens zwei Personen, zur Eifersucht drei. Das ist jetzt nicht die einzige Möglichkeit, es zu verdeutlichen, aber wenn man so eine Unterscheidung für sich selbst machen kann, dann ist man der Beschreibung eines Ge- fühls schon näher gekommen. Selbst wenn man es im Text letztlich ganz anders formuliert. HPR: Das hieße ja, eine herausragende Eigenschaft setzen, um etwas zu erklären. Also pars pro toto, sich etwas aussuchen, mit dem man eine Sache ohne langatmige Definitionen charakterisieren kann? SÖ: Es muss nicht pars pro toto sein oder eine andere rhetorische Figur, jede Möglichkeit, es auf einen Punkt zu bringen, ist gut. Und auf einen Punkt bringen ist genau das: langatmige, wasserdichte Defi- nitionen vermeiden. Es geht darum, ein Bild entstehen zu lassen, das möglichst exakt wird, ohne dass man gleich alle Farben auf der Palette gebrauchen muss. Eine reicht wahrscheinlich schon, aber man muss auch genau wissen, wohin damit. HPR: Und was ist das größte Problem der Nachwuchsschriftsteller in Ihren Workshops? Anders gefragt: Was machen Anfänger beim Schreiben am häufigsten falsch? SÖ: Ich glaube nicht an das Konzept des Nachwuchsschriftstellers. Entweder man ist es, oder man ist es nicht. Fehler macht jeder, und Schwächen kann man überall sehen. Geltungsdrang, Energie, Drive, Gera- dlinigkeit, Feuer, wie auch immer man es nennen möchte, können in me- inen Augen handwerkliche Mängel durchaus aufwiegen. Am Anfang vertraut man seinem Werkzeug vielleicht noch nicht so richtig und macht Dinge, die nicht WIRKLICH nötig sind. HPR: Was kennzeichnet dann dieses "Schriftsteller-Sein"? SÖ: Wer es fühlt, der weiß es, und wer es weiß, der fühlt es. Ich kann es nicht erklären, ich glaube, es gibt auch keine allgemeingültigen Kriterien, die man anlegen könnte. HPR: Um noch mal auf den "Drive", das "Feuer" zurückzukommen: Was kann da handwerkliche Mängel überspielen? Dass man eine Geschichte, etwas zu erzählen hat? Dass man schreiben muss? SÖ: Ja, dass man etwas zu erzählen hat. Dass es nicht darum geht, gut auszusehen, Ruhm, Anerkennung und Preise zu bekommen, dass das, was man da gerade tut, lebensnotwendig erscheint. HPR: Herzlichen Dank für das Interview. ********************************************************************* VERLAGSPORTRAIT: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) blue panther books oHG Papenreye 22 22453 Hamburg Telefon: (0 40) 52 10 59 70 Fax: (0 40) 52 10 59 79Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. http://www.blue-panther-books.de Verlagsgeschichte Nicola und Matthias Heubach betreiben mit drei Mitarbeitern den blue panther books Verlag. Sie arbeiten im Hauptberuf. Der Anlass für die Verlagsgründung war ein sehr gutes Manuskript, und gute erotische Lit- eratur ist aktuell stark gefragt. Kurz entschlossen wurde 2007 der Verlag gegründet. Erstes Ziel war, die Autorin Trinity Taylor zu etablieren und dann weitere Autoren aufzubauen. 18 Monate nach Gründung des Verlages sind fünf Autorinnen und acht Titel im Programm. Zu jeder Buchmesse kommen etwa drei weitere hinzu. Programm und Philosophie blue panther books wollen erotische Geschichten mit Stil veröffentli- chen. Es wird nur verlegt, was wirklich gut ist. "Blöde" Geschichten werden nicht angenommen. Der Verlag polarisiert, ist aber von den Geschichten her bodenständig. Es gibt eine klare Genrevorgabe. Heu- bachs wollen mit den Autoren gut zusammenarbeiten und ein gutes Pro- dukt verkaufen. Deshalb durchlaufen die Texte auch ein strenges Lek- torat. Verlegt wurden bislang die AutorInnen Trinity Taylor, Lucy Palmer, Helen Carter, Anna Lynn und Sara Bellford. AutorInnen gesucht? Ja, immer! Einfach auf der Website den Punkt "Manuskript einreichen" anklicken und das Formular ausfüllen. Konditionen Es werden überdurchschnittliche Tantiemen bezahlt. Jeder Autor kann außerdem Bücher zum ermäßigten Preis erwerben. Was ist besonders wichtig? blue panther books brauchen runde Geschichten mit schöner guter Erotik. Zukunftspläne, Perspektiven Der Verlag möchte weitere Autoren und Genres aufbauen. Zusätzlich wird der Bereich Hörbücher und E-Books ausgebaut. ********************************************************************* KÜSS MICH, ICH BIN EIN AUTOR! --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Der Ehemann kommt ins Arbeitszimmer und schaut auf den Bildschirm. "Kannst du den Kerl nicht ein bissel schneller umbringen? Ich hab Hun- ger." (Susanne Oswald) ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. Drehbuch: Oliver Pautsch drehbuch at experte pt autorenforum pt de Fandom: Thomas Kohlschmidt fandom at experte pt autorenforum pt de Fantasy: Stefanie Bense fantasy at experte pt autorenforum pt de Heftroman: Arndt Ellmer heftroman at experte pt autorenforum pt de Historischer Roman: Titus Müller historischer.roman at experte pt autorenforum pt de Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik kinderbuch at experte pt autorenforum pt de Lesungen: Rüdiger Heins lesungen at experte pt autorenforum pt de Lyrik: Martina Weber lyrik at experte pt autorenforum pt de Sachbuch: Gabi Neumayer sachbuch at experte pt autorenforum pt de Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss fortbildung at experte pt autorenforum pt de Schreibgruppen: Ute Hacker schreibgruppen at experte pt autorenforum pt de Schreibhandwerk: Ute Hacker schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt de Sciencefiction: Andreas Eschbach sf-autor at experte pt autorenforum pt de Übersetzung: Barbara Slawig uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow verlagswesen at experte pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ................. Experten-Special: ................. Bjørn Jagnow hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Ur- heberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten acht Jahre gesam- melt (jetzt inklusive 2007) und stellt sie euch als kostenloses PDF zur Verfügung. Das Tolle daran: Die Fragen sind nun thematisch geord- net, das elektronische Format erlaubt eine schnelle Volltextsuche - und Björn hat außerdem alle Antworten überarbeitet und aktualisiert. Ob ihr Infos sucht zu Ausfallhonorar, Book on demand, Buchpreisbin- dung, Druckkostenzuschussverlag, Exposé, Honorar, ISBN, Leseprobe, Nebenrechte, Plagiat, Titelschutz, Verlagsgründung, Zitat oder ... Hier werdet ihr fündig: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062- tempest2-4. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR DREHBUCH: --------------------------------------------------------------------- Oliver Pautsch (drehbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Wenn ein Film produziert werden soll der auf einen Roman basiert, ist es dann üblich, dass extra Drehbuchautoren von Produktionsfirmen ange- stellt werden? Ist es selten, oder kommt es nie vor, dass Autoren für Produktionsfirmen (d. h. nicht aus eigenem Interesse) ihre Romane sel- ber zu Drehbüchern umschreiben? Gibt dafür jeweils bestimmte Gründe? Antwort: Zunächst muss man feststellen, dass Roman und Drehbuch zwei völlig unterschiedliche Werkformen sind. In der Regel suchen Produzenten also Fachleute für die so genannte Adaption vom Roman zum Drehbuch (zum Film). Doch es kommen auch viele Romanautoren ursprünglich von Film und Fern- sehen, z. B. (Bestseller-)Autoren wie William Goldman oder die deut- schen Autoren Ralf Husmann, David Safier und Tommy Jaud. Man wird ja weder als Roman- noch als Drehbuchautor geboren. Solchen Doppelbega- bungen wird man also in der Regel die Adaption ihrer Werke selbst zu- gestehen. Es ist, wie immer, eine Sache des Vertrauens (und der Erfolge), ob ein Produzent den Romanautor mit dem Drehbuch zu dessen eigenem Film be- auftragt. Üblich ist es eher nicht. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Oliver Pautsch, Jahrgang 65, sammelte zunächst Erfahrungen als Fahrer, Beleuchter, Aufnahmeleiter und Regieassistent im Fernsehgeschäft. Spä- ter ein Zwischenspiel an der Uni Düsseldorf, doch er wollte lieber direkt für die Branche schreiben. Es entstanden Drehbücher für Kurz- filme, Serienfolgen und für den sog. "abendfüllenden" Film. http://www.drehbuchautoren.de/Autoren/meinautor.php?ID=164 ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: --------------------------------------------------------------------- Stefanie Bense (fantasy at experte pt autorenforum pt de) Frage: 1. Wenn ich ein Buch fertig geschrieben habe, wo kann ich dieses dann drucken und (vorzugsweise) in Hardcover binden lassen, so das ich mei- ne Geschichte in einem "echten" Buch wiederfinde? Mich würde auch in- teressieren was das dann kosten würde ... 2. Wie kann ich am besten eine Geschichte planen? Ich arbeite zur Zeit hauptsächlich mit einer "Timeline" - also einer Stichpunktliste, in welcher Reihenfolge etwas in der Geschichte passiert, einem "Charak- terbogen", in welchem festgehalten ist, wie die Figuren üblicherweise handeln und/oder denken, aber auch Hintergrundinfos über einzelne Cha- raktere oder charakterliche Wandelungen zu bestimmten Punkten in der Geschichte sind vermerkt. Gibt es noch andere oder bessere Möglichkei- ten eine Geschichte vorab zu planen? Antwort: 1. Ich bin keine Expertin für das Drucken und Binden von Büchern. Das machen in der Regel Druckereien und Buchbindereien, die Sie aus Bran- chenverzeichnis, Telefonbuch oder Anzeigenblättern Ihres Ortes entneh- men können. Oft stellen auch versierte Copy-Shops bereits gute Dru- ckerzeugnisse her. Preisaussagen kann und will ich hier nicht anstel- len, in der Regel ist das stark abhängig von Auflage, Ausstattung mit Fotos etc., Größe und Buchdeckelgestaltung. Bücher selbst herzustellen kann für Kleinstauflagen sinnvoll sein, ansonsten überlassen Autoren das besser den Profis, nämlich den Verla- gen (und deren Druckereien), zumal der Vertrieb ansonsten ebenfalls vom Autor zu übernehmen wäre. Auf keinen Fall sollte ein Autor einem Verlag ein "fertiges" Buch vorlegen. Das disqualifiziert ihn sofort. 2. Eine Story kann man mit verschiedenen Werkzeugen planen. Inzwischen gibt es sogar Computerprogramme dafür, beispielsweise seien hier ge- nannt: "WritePro Fiction" und "Fiction Master" von Sol Stein, Zweitau- sendeins, auf CD-ROM, 19,90 Euro, oder "Storylines" von Writer's Café, bei http://www.writerscafe.co.uk/ für 28 bzw. 41 Euro + MWSt. als Download/CD-ROM. Andreas Eschbach empfiehlt die komplette Schreib- Software "Papyrus", die allerdings eher für Romane geeignet ist und in der Vollversion 149 Euro kostet. Wichtig sind die Charakterisierung von Figuren und ein Handlungsab- lauf, egal, ob Sie den chronologisch als "timeline" oder kapitelweise oder als zopfartig verflochtene Handlungsstränge ausführen. Wichtig ist, dass Sie wissen, wer was wann warum und wo tut. Jedes Werkzeug, das Ihnen dabei hilft, ist geeignet. Das kann von stichwortartigen Listen bis zu kompletten Szenenbeschreibungen gehen. Wenn Sie die Szenen planen, beachten Sie die Reihenfolge, das Tempo und den Spannungsbogen. Jack Bickham nennt es in "Scene & Structure" "scene", wenn es eine "auf der Bühne" stattfindende Szene ist (also: Aktion/Reaktion, Steigerung, Krise bzw. Katastrophe), und "sequel", wenn es der Übergang (also: Emotion, Analyse, Planung, Entschluss) zur nächsten Szene ist, die eine neue Aktion liefert. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt Schreibkurse und führt eine Roman-Werkstatt, http://www.romantisch.essdeh.de, veröf- fentlicht sporadisch und schreibt an ihrem dritten Roman. Kontakt:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR KINDERBUCH: --------------------------------------------------------------------- Michael Borlik (kinderbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Das Manuskript für mein Fantasy-Jugendbuch umfasst 696 Normseiten. Da es sich um den Auftakt zu einer Reihe handelt, wäre es auch möglich, den ersten Band an einer früheren Stelle enden zu lassen, allerdings würde das zu einem unangenehmen Cliffhanger führen und wirklich sehr viele Fragen offen lassen. Nun ist meine Sorge, dass die Verlage, denen ich das Manuskript anbie- ten möchte, es sich gar nicht erst näher anschauen, wenn sie die hohe Seitenzahl sehen, weil bei Jugendbüchern eher eine geringere Seiten- zahl üblich ist. Vielleicht ist diese Sorge ja unbegründet, weil schlussendlich die Idee und die Umsetzung ausschlaggebend sind, den- noch bin ich verunsichert, ob ich eine Anmerkung diesbezüglich im Ex- posé machen soll - also dass der Band auch kürzer gemacht werden könn- te. Andererseits fürchte ich, das könne unprofessionell wirken, wenn schon der Autor sich nicht sicher ist, wo das Werk nun aufhört. Antwort: Ob ein Verlag sich für ein Manuskript interessiert, hängt weniger von der Länge als von der Qualität des Textes ab. In einem Anschreiben sollten Sie auf keinen Fall erwähnen, dass Sie glauben, den Text noch kürzen zu können. Ein Lektor würde sich - berechtigterweise - fragen, warum Sie diese Kürzungen nicht gleich vorgenommen haben und ihm ein "unüberarbeitetes" Manuskript anbieten. Wenn Sie der Überzeugung sind, dass Ihre Geschichte fertig ist, bieten Sie sie auch als solche an. Haben Sie jedoch das Gefühl, dass sie noch verbesserungswürdig ist, indem Sie beispielsweise Szenen oder Handlungsfäden streichen, sollten Sie das auch tun, bevor Sie an einen Verlag herantreten. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Michael Borlik, 1975 geboren, machte 1995 sein Abitur und ging an- schließend in eine kaufmännische Ausbildung, die er 1998 erfolgreich abschloss. Seit 2001 erfolgte eine Reihe von Veröffentlichungen. Über- wiegend schreibt er Kinder- und Jugendbücher, die u. a. bei Ueberreu- ter, Thienemann und Arena erscheinen. Seit Sommer 2005 ist er freier Schriftsteller. Mehr Infos unter http://www.borlik.de. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrenn- ter Mail kommt! +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rück- sprache - erwünscht. Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt werden. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: beitrag at team pt autorenforum pt de. Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet werden. Die genauen Richtlinien findet ihr unter der Adresse http://autorenforum.de/Tempest/richtlinien.html. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ I M P R E S S U M ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Herausgeber: Ramona Roth-Berghofer public.relations at team pt autorenforum pt de Gabi Neumayer redaktion at team pt autorenforum pt de Stefan Schulz webmaster at autorenforum pt de Thomas Roth-Berghofer Thomas.Roth-Berghofer at team pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "The Tempest" ist ein kostenloser Newsletter für Autorinnen und Auto- ren. Abonnenten sind herzlich aufgefordert, den Newsletter weiter- zugeben oder nachzudrucken, solange alle Urheberrechte beachtet werden (Näheres s. http://www.autorenforum.de/?UeberUns/Impressum) und der VOLLSTÄNDIGE Newsletter weitergegeben wird. 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