Hall of Fame
Schreib-Kick
Lese-Tipp
Autorenwissen
"Die 9 Probleme beim Schreiben
eines Wettbewerbstextes, Teil 2"
von Stefanie Bense
"Wie werde ich mit Kritik fertig?"
von Katharina Gerlach
Buchbesprechung
"Wie ein Roman"
"Tageskalender Literatur 2009"
beide besprochen von Gabi Neumayer
Software-Besprechung
"CUECards"
besprochen von Hanna Stöcker
Interview mit Bernd Perplies
Verlagsportrait
"Mitteldeutscher Verlag"
vorgestellt von Ursula Schmid-Spreer
Besondere Lesungen
"Mörder-Müller-Makkaroni"
von Anne Hassel
Küss mich, ich bin ein Autor!
Frag den Experten für Drehbuch
(Oliver Pautsch)
Frag den Experten für Kinder- und Jugendbuch
(Michael Borlik)
Frag den Experten für historische Romane
(Titus Müller)
Frag den Experten für Verlagswesen
(Bjørn Jagnow)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, Hilke Rosenboom ist gestorben. Ihr habt sie im letzten Jahr als umwer- fend komische Kolumnistin kennengelernt, die für uns in "Hilkes klei- nes Horrorleben" die Hochs und Tiefs des Autorenlebens aufs Korn ge- nommen hat. Hilke war und bleibt eine der besten deutschen Kinder- und JugendbuchautorInnen. Für mich hat sie sich ganz besonders durch ihren liebevollen Umgang mit ihren Charakteren ausgezeichnet hat. Wir haben uns vor einigen Jahren bei einem Seminar für TexterInnen und Zeichne- rInnen in Wolfenbüttel kennengelernt und uns sofort verstanden - nicht nur, weil wir beide nicht wirklich erfolgreich mit dem Zeichenstift kämpften. Sie war eine großartige Autorin und eine sehr liebe, großzü- gige Kollegin. Ich bin froh, dass ich sie kannte, und ich vermisse sie. Da passt keine Überleitung, deshalb geht es jetzt einfach weiter mit Hans Peter Roentgen, unser "Lektorator", hat ein neues Buch in Arbeit. Und ihr könnt mitmachen bei "Ein Exposé zum Knutschen": .......... Exposés sind der Alptraum vieler Autoren. Wie kondensiert man 400 Sei- ten Text auf zwei, wie presst man einen Elefanten durch ein Nadelöhr? Hans Peter Roentgen will zeigen, wie es gemacht wird. Aber nicht ab- strakt, sondern wie bei "Vier Seiten für ein Halleluja" an praktischen Beispielen. Wer also immer schon wissen wollte, warum sein Exposé nicht funktioniert und wie man es verbessern kann, der kann es ihm per E-Mail schicken. Maximal 5.000 Anschläge, wenn möglich RTF-Format. Wer möchte, kann auch eine Kurzfassung ("Pitch") seines Projekts mitsen- den, eine Darstellung der Geschichte in drei Sätzen, maximal 200 An- schläge. Mailadresse:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . Aus den Einsendungen werden beispielhafte ausgesucht und besprochen, und daran wird gezeigt, wie man Exposés schreibt und verbessert. .......... Auch im Tempest werden einige von Hans Peters Exposé-Analysen erschei- nen. Darauf können wir alle uns schon jetzt freuen. Und wer nicht so lange warten möchte mit Freuen - Hans Peters neues Buch ist soeben erschienen: "Vier Seiten für ein Halleluja II: des etwas anderen Schreibratgebers zweiter Teil - die Tempest-Artikel 2004-2008", 2008, 84 Seiten, 6,95 Euro, BoD. Was ist nun aber drin im neuen Tempest? Ein sehr persönlicher Beitrag von Katharina Gerlach über ihren Umgang mit Kritik. Wir würden uns freuen, wenn er eine Diskussion anstoßen würde: Schickt uns eure Mei- nungen und Erfahrungen dazu, einfach per Mail an die Redaktion. In einer der nächsten Ausgaben werden wir das Thema dann gern wieder auf- greifen. Außerdem gibt es den zweiten Teil von Stefanie Benses Beitrag über das Schreiben von Wettbewerbstexten, ein Interview mit Bernd Per- plies, zwei Buch- und eine Softwarebesprechung, Ursula Schmid-Spreer stellt wieder einen Verlag vor, und unsere Expertinnen geben wie immer Auskunft auf eure brennenden Fragen. Die vielen kleinen Extras wie Lesetipps, Schreib-Kick und besondere Lesungsideen erwähne ich ja schon gar nicht mehr (na ja ...). Übrigens: Ich wiederhole es nicht immerzu, weil mir nix anderes mehr einfällt - die Sache mit euren Beiträgen, die wir für alle großen und kleinen Rubriken des Tempest brauchen, um ihn auch weiterhin interes- sant für euch zu gestalten. Also: Schickt uns Dialog-Bonmots für "Küss mich, ich bin ein Autor!", Kurztipps für Editorial, besondere Lesungs- ideen, aber auch Vorschläge für längere Artikel (Schreibkurs, Autoren- wissen, Marketingideen etc.)! Im Oktober findet wieder eine kleine Verlosung für alle statt, die seit der letzten inhaltlich etwas zum Tempest beigetragen haben. - Apropos: Überweist bitte auch eure finan- ziellen Beiträge, damit der Tempest gut durch den stürmischen Herbst kommt! Der Tipp des Monats September, diesmal von Iris Hornbostel: Ich spreche meinen Text zuerst auf Band (als wenn ich es einem Gegenüber erzähle) und schreibe ihn dann Wort für Wort ab. So wird der Schreibstil nicht so gestelzt. Einen schönen Herbstanfang euch allen - und wenn ihr euch gemütlich mit einem Buch aufs Sofa kuschelt, weil es draußen stürmt, dann ver- sucht mal eins von Hilke Rosenboom. Es lohnt sich. Gabi Neumayer Chefredakteurin ~~~~~~~~~~~ Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto von autorenforum.de: Sparda Bank Südwest eG BLZ 550 905 00 Kto. 100 724 515 Stichwort: "Beitrag 2008" Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte genau so zusammenschreiben!) IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 BIC: GENODEF1S01 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2008 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: TEIL 1: Editorial Hall of Fame Schreib-Kick Lese-Tipp Autorenwissen "Die 9 Probleme beim Schreiben eines Wettbewerbstextes, Teil 2" von Stefanie Bense "Wie werde ich mit Kritik fertig?" von Katharina Gerlach Buchbesprechung "Wie ein Roman" "Tageskalender Literatur 2009" beide besprochen von Gabi Neumayer Software-Besprechung "CUECards" besprochen von Hanna Stöcker Interview mit Bernd Perplies Verlagsportrait "Mitteldeutscher Verlag" vorgestellt von Ursula Schmid-Spreer Besondere Lesungen "Mörder-Müller-Makkaroni" von Anne Hassel Küss mich, ich bin ein Autor! Frag den Experten für Drehbuch (Oliver Pautsch) Frag den Experten für Kinder- und Jugendbuch (Michael Borlik) Frag den Experten für historische Romane (Titus Müller) Frag den Experten für Verlagswesen (Bjørn Jagnow) Impressum TEIL 2: Veranstaltungen Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten mit Honorar ohne Honorar Seminare Messekalender Impressum ~~~~~~~~~ Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile einen praktischen Service für orientierungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für ein- zelne Tempest-Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Eberhard Kamprad (http://www.kamprad-online.de) hat freundlicherweise die aufwendige Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen Jahrgänge zu erstellen. ********************************************************************* HALL OF FAME: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können. Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: ....... AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen inklusive Leerzeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbringen. ....... Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. ACHTUNG, NEU! Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr be- stätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Barbara Kiesling: "Der andere ist nicht die Hölle. Wie Paare dem Him- mel näher kommen", Vandenhoeck & Ruprecht 2007. In diesem Buch steht fast alles, was man wissen müsste Jonathan Dilas: "Träume, Traumanalysen und alternative Realitäten", Bohmeier-Verlag 2008, Esoterik, Nonfiction. Forschungstagebuch über Bewusstseinserweiterung Alexa Stein: "Kronus' Kinder", Sieben Verlag 2008, Kriminalroman. Wel- ches Geheimnis verbirgt die Familiendynastie Kronus? ********************************************************************* SCHREIB-KICK: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Unser Schreib-Kick für den September, diesmal von Friedhelm Rudolph: Beim Warten auf den Bus oder sonstigem Leerlauf die Umgebung und ins- besondere die Menschen beobachten: die schwarzen Kaugummireste auf dem Bürgersteig, das Verhalten der Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersstufen, wenn der Bus naht, die verschiedenen Blicke vorbeifah- render Autofahrer ... Besonderheiten suchen und versuchen, diese verbal zu formulieren; Sät- ze bilden, als wollte man diese Besonderheit in eine Story einbringen. Das eine oder andere Detail bleibt als wertvoller Fundus im Kopf hän- gen und kann einer späteren Figur / Situation mehr Leben und verstärk- ten Eindruck von Realität geben. ********************************************************************* LESE-TIPP: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) http://www.leser-welt.de: Auf dieser Seite findet man vor allem Rezen- sionen, aber auch Autorenportraits. Zur Feier der 100. Rezension gibt es übrigens aktuell ein Gewinnspiel, bei dem man handsignierte Bücher gewinnen kann. http://www.tanja-kinkel.de: Die erfolgreiche Autorin hat wie so viele mit Fan-Fiction begonnen und bietet nun seit September eine besondere Art von Schreibwerkstatt an, mit der neue Talente ein Forum finden sollen. Auf ihrer Homepage stellt sie alle zwei Wochen eine neue Pas- sage aus ihrem letzten Roman online, mit der Aufforderung, diesen Text jeweils als Ausgangspunkt für einen eigenen zu benutzen. Am Ende wird es auch eine Abstimmung und Preise geben - aber vor allem haben Auto- rInnen hier die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. ********************************************************************* AUTORENWISSEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Die 9 Probleme beim Schreiben eines Wettbewerbstextes, Teil 2" von Stefanie Bense Problem 5: Das Ausfeilen der Story Noch 12-11 Tage: Spätestens hier schon wieder eine Entscheidung: Was für eine Geschich- te will ich erzählen? Eine Milieustory von Tina in der Sekte? Eine Ideengeschichte darüber, was der Kern eines Glaubens ist? Eine Charak- terstory von Max oder Ann, die sich ändern müssen? Eine Ereignisge- schichte darüber, wie Tina "befreit" wird? (s. MICE / Orson Scott Card) Ich denke an eine Charaktergeschichte: Entwicklungsstory von Tina, wie sie erwachsen wird oder ...? Ich entscheide (!) mich für eine Entdec- kungsstory, die die Entwicklung von Ann zeigt, wie sie von einer prag- matischen Realistin zu einer Grenzgängerin wird. Weil ich jetzt weiß, wie die Eckpunkte und die Hauptrichtung des Plots aussehen (Entdeckung), kann ich die Grobstruktur in eine detaillierte- re Handlung umsetzen. Vorgeschichte: Ann ist mit Tina bei ihrem Mann Max ausgezogen, weil er nur Arbeit im Kopf hat. Sie leben in Berlin. Ann hat es nicht leicht, sich als Journalistin und Autorin über Wasser zu halten. Tina ist be- reits letztes Jahr bei einer Sekte eingestiegen, die zwar friedvolles Miteinander und Respekt predigt, aber auch ganz abstruse Licht- Energieströme-Paradies-Vorstellungen hat. Die Polizei hat die Minder- jährige dort raus geholt, und jetzt sitzt sie in einem Mädchenwohn- heim. Story: Ann erhält einen Anruf, dass ihre Tochter verschwunden ist. Da ihr bei der Polizei das Verfahren einer Vermisstensuche zu lange dau- ert, will sie selbst zu der Sekte fahren und Tina herausholen (etwas blauäugig, aber berechtigt durch die Sorge). Bei Max erfährt sie, dass er Tina Geld gegeben hat, das ihr den Ausbruch erst ermöglicht hat. Sie ist sauer und zwingt ihn mitzufahren. Auf der Fahrt hört sie von Tinas MP3-Player das Tagebuch ihrer Tochter ab. Tinas Glaubens-Monolog stößt bei Max auf taube Ohren, aber Ann meint etwas darin zu entdec- ken, das sie anspricht (1. Wendepunkt: Figur ändert sich und zwei- felt). Auf der Fahrt müssen sie mehrfach anhalten, und bei jedem Halt wird Ann mehr in eine "andere" Sichtweise verstrickt, symbolisiert durch die Vögel, die ihr begegnen. Gleichzeitig nehmen die Merkwürdigkeiten und seltsamen Vorfälle in der Außenwelt zu, z. B. dass das Auto nicht mehr dort steht, wo sie es abgestellt hatten. Einmal erscheint sogar Tina, die mit Ann redet, wobei Ann sich nicht mehr im Klaren ist, ob Tina wirklich neben ihr sitzt oder ob das nur ein Trugbild ist (Mit- telpunkt). Die vernunftmäßige Realität wird immer mehr erschüttert. Die Vorfälle werden immer eigenartiger, auch die Begegnungen mit den Vögeln. Von einem Pfau (an der Autobahn) glaubt Ann, eine Botschaft zu bekommen. Gleichzeitig erschüttert Tinas Monolog ihre Weltsicht, und Ann ahnt, dass sie zu spät kommen wird (2. Wendepunkt). Als sie bei der Sekte ankommen, auf einem einsamen Gehöft in Südbay- ern, erfahren sie, dass Tina und alle Anhänger der Sekte Selbstmord begangen haben. Ann kann damit anders umgehen als Max, der nur ge- schockt ist. Sie entdeckt, dass sie Grenzgängerin zwischen der "allge- mein gültigen Realität" und einer ganz anderen Weltsicht sein kann (Höhepunkt). Sie entwickelt neue Worte für die neue Weltsicht, durch die Max sie nicht mehr versteht. Sie wird den Auftragstext jetzt ganz anders scheiben. (Ende) Ausfeilen heißt: Handlung in Szenen festlegen (zeigen statt nennen!), Figuren konsequent zeichnen, auf den Spannungsbogen achten und die Entwicklung der Figuren nicht verlieren. Problem 6: Die Schreibphase Noch 10-3 Tage: Die Seminarbücher bleiben liegen, die Wäsche bleibt liegen, der Ab- wasch bleibt stehen, das Unkraut im Garten ist mir egal ... Ich schreibe pro Tag etwa 7-8 Normseiten, obwohl ich ganztags berufstätig bin. Ich MUSS und ich WILL schreiben! Die Story entwickelt sich: Ann wird charaktertreuer, Max bekommt ein Entwicklungsziel und eigenes Profil, Tina wird zur Stimme aus dem Off bzw. zur Erinnerung Anns. Die Symbolkraft der Vogelreihung erhöht sich, die Dialoge zwischen Ann und Max gehen mir leicht von der Hand. Mit einem Autorenkollegen berede ich die Grobstruktur der Story. Er macht den Vorschlag, Ann später die Methode von Tina übernehmen zu lassen, ein Tagebuch aufzusprechen. Und Max könnte doch noch Interesse an Tinas Monolog zeigen. Interessant! Wo hakt es noch? Mir fehlt der Überblick über die Reiseroute und wie lange sie bis wohin brauchen. Tina predigt mir stellenweise zu stark und redet manchmal zu altklug. Max hat zu wenig eigenen Ausdruck in der Sprache, er redet kaum anders als Ann. Die Sätze folgen zur sehr dem Muster Subjekt - Prädikat - Objekt. Achtung! Ob man mitten im Schreiben oder Plotten mit jemandem darüber reden kann, ohne dass es einem die Geschichte verhagelt, hängt von mehreren Faktoren ab: - Der Kritiker ist kritikfähig und doch sensibel genug, um sich ggf. zurückzunehmen. - Der Kritiker besteht nicht auf seinen Vorschlägen und Verbesserun- gen. - Der Autor ist kritikfähig und sachlich genug, um Kritik annehmen zu können. - Der Autor weiß Vorschläge zu schätzen und wägt sie zum Vorteil der Story ab. - Autor und Kritiker wissen freundschaftlich und sachlich miteinander umzugehen. - Autor und Kritiker können zeitnah miteinander arbeiten. Mit meinem Schreibkollegen klappt das gut, aber dies ist meine persön- liche Arbeitsweise. Niemand muss so arbeiten! Problem 7: Die Überarbeitungsphase Noch 3-1 Tage: Ich bereinige gleich die Haken der letzten Tage, bis auf die Reiserou- te. Vielleicht merkt das keiner!? Ich bereichere die wörtliche Rede von Max zunehmend mit englischen Ausdrücken, was sich zum Ende hin verliert und seine Entwicklung nachzeichnet. Eine Schlüsselszene, an der ich hänge, ist das "Treffen" zwischen Tina und Ann. Sie müssen haarscharf aneinander vorbeireden, so dass beide Möglichkeiten für den Leser glaubwürdig bleiben: Ann bildet sich das nur ein, oder Tina ist wirklich da. Es dauert lange, bis ich das pas- sabel hinbekomme. Neues Problem: Mein Laptop-Akku hat eine Macke. Muss er ausgerechnet jetzt schwächeln!? Also gewöhne ich mir an, nach zwei Sätzen stets per Tastenkombination zu sichern. Dabei fällt mir auf, dass ich die Wendepunkte verschieben muss. Neue Struktur: Am Mittelpunkt zweifelt Ann an der Allgemeingültigkeit der Normalität, und der zweite Wendepunkt ist nun das Treffen mit Tina. Dann geht's an Formulierungen, Stil und Rechtschreibung. Das dauert bei den vielen Seiten einen ganzen Tag. Zum Schluss kann ich keine Wörter mehr sehen. Man nehme sich genügend Zeit zum Überarbeiten! Am besten mit einem Tag Pause, um Abstand zu gewinnen. Bei mir funktioniert's mit: 6 Tage Pla- nen und Plotten, 8 Tage Schreiben, 3 Tage Überarbeiten. Problem 8: Loslassen Der letzte Tag: Mir geht auf, welchen Titel die Story tragen sollte. Es ist Tinas Schlüsselsatz. Ich gehe durch den Text und setze den Schlüsselsatz so, dass er jedesmal eine leicht andere Bedeutung annimmt, je nachdem in welchem Kontext er erinnert oder gedacht wird. Mein Freund hilft mir, die Formulierungspannen und Glaubwürdigkeits- probleme zu bereinigen. Und entdeckt prompt, dass die Fahrtzeiten und Strecken nicht stimmen können. Mist, merkt man also doch! (Nicht schummeln! Die Leser merken das und trauen dem Autor dann nicht mehr!) Nun setzen wir Strecken, Pausen, Haltepunkte und Fahrtzeiten glaubwür- dig. Eigentlich will ich von ihm nur wissen, was ich alles noch verbessern muss, doch er erzählt mir auch, welche Dialoge ihm gefallen haben, welche Stellen er ganz toll beschrieben fand und dass ihm die Tina- spricht-mit-Ann-Szene sehr gut gefallen hat. Das sei so schön in der Schwebe gehalten. In der Schwebe fühle ich mich auch! Das Lob bestärkt mich, gleichzei- tig bin ich durch die ständige Kopf- und Schreibarbeit ziemlich über- dreht. Dann komme ich auf die Idee, im Internet nachzuschauen, wann denn eigentlich die Post am Samstag schließt: um 12:00 Uhr!!! Schock! Das schaffe ich nicht mehr! Dann die Erleichterung: Es gibt einen Ki- osk mit Poststelle, der ist bis 20:00 Uhr geöffnet. Gegen 18:00 Uhr bin ich fertig. Mit allem. Auch mit den Nerven. Der Text hat 46 Normseiten. Ich drucke meine Story den Wettbewerbsbedin- gungen entsprechend mehrfach aus, verfasse ein Anschreiben, verpacke alles regensicher und bringe es zum Post-Kiosk. Das Päckchen erhält den verlangten Poststempel, dann bin ich wieder draußen und könnte die Welt umarmen. Wenn man Termine einhalten muss, hat man keine Zeit, Ängste oder per- fektionistische Tendenzen zu entwickeln. Leider stehen nicht immer Termine an. Also muss man früh genug lernen, den Text loszulassen, ihn wegzugeben - sonst wird er nie fertig! Problem 9: Die Regenerationsphase Tag X+1: Ein Faulenzertag. Ich schlafe bis mittags, gönne mir ein gutes Buch, gutes Essen und ein gutes Telefongespräch. Tag der Belohnungen. :-) Gegen Abend sinniere ich darüber nach, ob im Tempest nicht noch eine interessante Ausschreibung ... Merke: Es muss danach Erholungsphasen geben! Sonst geht das Schreiben an die Substanz, selbst wenn man nicht in kurzer Zeit viel Text ver- fasst. Aber die Belohnung gibt es stets hinterher, nicht vorher oder mittendrin (kleine Erholungspausen wie Einmal-um-den-Block-Laufen sind erlaubt)! Und wieso ist mein Wettbewerbstext keine Fantasy? Ganz einfach, weil der Ausschreibungstext keine Fantasy gefordert hat und ich mich als Autorin dagegen entschieden habe. Wer sagt denn, dass eine Fantasy- Expertin nur Fantasy schreiben muss? **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt Schreibkurse und führt eine Roman-Werkstatt, http://www.romantisch.essdeh.de, veröf- fentlicht sporadisch und schreibt an ihrem dritten Roman. Kontakt:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ********************************************************************* AUTORENWISSEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Wie werde ich mit Kritik fertig?" von Katharina Gerlach Ich glaube, dass es viele AutorInnen gibt, die wie ich Schwierigkeiten haben, Kritik mit Gelassenheit zu begegnen. Ich bin keine geduldige Person, und Kritik verärgert mich leicht. Wie gelingt es mir da, meine Familie nicht zu verprellen und meine Freunde zu behalten, obwohl sie meine Manuskripte zerpflücken? Wie schaffe ich es, freundlich zu Le- sern zu sein, deren Anmerkungen zu meinen Geschichten mir nicht gefal- len? Kritik bitte nur schriftlich! Ich gebe zu, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich im Griff hatte. Zuerst musste ich erkennen, dass Kritik logisch angegangen wer- den kann. Dadurch verschwindet der emotionale Druck, der mich immer so wütend machte. Wann immer es möglich ist, nehme ich Kritik (selbst von meinem Mann) nur noch schriftlich an. Bevor ich abgehärtet war, half das sehr, weil es mich in die Lage versetzte, meinen Frust im stillen Kämmerlein loszuwerden, ohne jemanden zu verletzen. Kategorie 1: Bösartige Kritik Nachdem ich den Frust herausgeschrieen habe, gruppiere ich die Kritik. In der ersten Kategorie, "Bösartige Kritik", lege ich alles ab, was mich wütend oder traurig macht. Anfangs sind alle Kritiken hier gelan- det, obwohl nach sorgfältiger Überlegung kaum eine in dieser Gruppe verblieb. Ich habe einen Ausdruck dieses Bilds (http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Physiognomy.jpg) an meiner Pinnwand. Wenn mich Kritik wütend macht, zerknülle ich es und werfe es an die Wand, bis ich mich beruhigt habe. Dann glättete ich es wieder für spätere Wutausbrüche. Glücklicherweise bekomme ich nur wenige Kommentare, die dauerhaft in die Kategorie "Bösartige Kritik" gehören. Die wenigen Briefe, die dort bis zum Löschen blieben, waren wirklich gemein. Sie wurden mit dem Vorsatz geschrieben, mir weh zu tun, und waren auf eine Weise formu- liert, die mich lange geschmerzt hätte, hätte ich sie mir zu Herzen genommen. Jeder, der Bücher schreibt, kommt früher oder später in Kontakt mit dieser Art Kritik. Dabei ist es völlig irrelevant, ob solche Briefe aus Neid oder falsch verstandenem Hilfewunsch geschrieben werden. Wer nicht die Geduld hat, Kritik sachlich, höflich und freundlich zu for- mulieren, kann von mir nicht erwarten, dass ich mich damit auseinan- dersetze. Ich fasse ja auch kein Messer an der Klinge an, selbst wenn ich etwas schneiden will. Es gibt nur eine Art, mit dieser Form von Kritik umzugehen: löschen (oder zerreißen oder verbrennen). Habt kein Erbarmen mit Kommentaren, die nicht in der Lage sind, wenig- stens einen positiven Punkt in einer Geschichte zu finden. Eine Kri- tik, die nur aufzeigt, was an dem Manuskript oder Roman alles schlecht ist, oder noch schlimmer: die den Autor persönlich angreift, ist es nicht wert, gelesen zu werden. Selbst wenn diese Kritik die reinste Wahrheit wäre, diesen Herzschmerz ist es nicht wert. Löschen Sie ein- fach die E-Mail, und blicken Sie nach vorn. Kategorie 2: Wenig hilfreiche Kritik Der größte Stapel an Kritiken, besonders nach einer Veröffentlichung, gehört in den Stapel "Wenig hilfreich". Hierher gehören alles Lob und die höflich formulierten negativen Rezensionen, wenn sie nicht mehr aussagen, als dass dem Leser das Buch gefallen / nicht gefallen hat. Hierher gehören auch fast alle Ablehnungsbriefe der Verlage (außer die mit persönlichen hilfreichen Notizen, die gehören in Kategorie 3). Verlage haben nicht die Ressourcen, um Autoren genau aufzuschlüsseln, warum ein Manuskript abgelehnt wurde. So habe ich bei Ablehnungs- schreiben als Autorin auch nicht die Möglichkeit, die Geschichte zu verbessern. Aber wenigstens sind sie höflich formuliert. Kategorie 3: Konstruktive Kritik Kategorie 3 enthält immer den kleinsten Stapel Briefe. Sie ist reser- viert für konstruktive Kritik, ein wirklich seltenes Geschenk. Hierher gehören alle Kommentare, die genau aufschlüsseln, warum jemand etwas an meinem Manuskript oder Roman mochte oder nicht oder wo genau etwas schwer zu verstehen oder verwirrend war. Mit dieser Art Kritik ist jeder Schriftsteller in der Lage, seine Geschichte zu verbessern. Wenn Sie zufällig jemanden kennen, der konstruktiv kritisieren kann, überschütten Sie ihn / sie mit Süßigkeiten und behandeln Sie ihn / sie gut. Diese Leute sind so selten wie Diamanten im Nachtisch. Leitsätze für den Umgang mit Kritik 1. Die richtige Art Kritik ist unbezahlbar! 2. Wenn Sie so aufbrausend sind wie ich, lassen Sie sich Kritiken schicken oder mailen. 3. Wenn Sie über den ersten Schock hinweg sind, betrachten Sie Rezen- sionen logisch und ohne Emotionen. Ordnen Sie sie der richtigen Kate- gorie zu, und reagieren Sie entsprechend. Ich nutze dieses System nun seit beinahe zehn Jahren, nicht nur im Rahmen meiner schriftstellerischen Tätigkeit. Mittlerweile bettele ich geradezu um Kritik (z. B. bei den immer wieder lohnenswerten Kursen der Bundesakademie Wolfenbüttel), ja, ich lächle sogar über "bösartige Kritik". Ich hoffe, dass es allen, die mit demselben Problem kämpfen wie ich, mit diesem Ansatz gelingt, ihre Wut und ihren Frust in den Griff zu bekommen. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Katharina Gerlach (http://www.tapio-de.org/) ist eine dreifache Mutter aus Deutschland und Autorin des historischen Romans "Engels Freiheit" (ISBN 978-3865821751, auch auf Englisch erhältlich). ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Wie ein Roman" besprochen von Gabi Neumayer Dieses Buch ist keine Neuerscheinung - aber aktuell und empfehlenswert ist es trotzdem. Hier geht es mal nicht ums Schreiben, sondern um das, was fast alle AutorInnen mindestens ebenso gern und ausgiebig tun: Lesen. VielleserInnen wie wir können sich oft nur wundern, wieso andere stöh- nen, wenn sie ein dickes Buch sehen, oder warum begeisterte Bilder- buchfans in der Schule zu rigorosen NichtleserInnen werden. Daniel Pennac zeigt uns, woran das liegt: Vielen Kindern wird die Lust am Lesen regelrecht ausgetrieben - sogar von lesenden Eltern, die das gar nicht wollen. Auf eine ganz einfache, aber fatal effektive Weise: in- dem das Lesen von der Lust zur Pflicht gemacht wird. "Noch dieses Ka- pitel, dann darfst du fernsehen." Solche scheinbar harmlosen Sätze haben tödliche Auswirkungen auf die Leselust, die bei jedem Kind grundsätzlich erst einmal vorhanden ist (wie jeder weiß, der schon mal einem Kind zugesehen hat, das gerade die Magie der Buchstaben ent- deckt). In vielen kleinen, wunderbar geschriebenen Kapiteln erzählt Pennac, wie man Leselust austreiben und verlieren kann - aber auch, wie man sie erhält und wiedergewinnt. Zum Schluss stellt er noch eine Liste mit den zehn unantastbaren Rechten des Lesers auf. Und darin finden sogar AutorInnen und andere VielleserInnen den einen oder anderen Hin- weis, der das eigene Lesevergnügen noch steigern kann. Denn wer sagt denn, dass man ein Buch zu Ende lesen muss, auch wenn es einem nicht gefällt? Oder dass man keine Seiten überspringen darf? Und wer kann von uns fordern, dass wir über ein Buch unbedingt sprechen müssen, statt unser Erlebnis damit ganz für uns zu behalten? "Eine Liebeserklärung ans Lesen" ist dieses Buch zu Recht genannt wor- den. Und weil es zudem noch hervorragend geschrieben ist, haben Auto- rInnen gleich doppelt etwas davon. Daniel Pennac: "Wie ein Roman", 2. Auflage 2006, 200 Seiten, 7,95 Eu- ro, KiWi ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Tageskalender Literatur 2009" besprochen von Gabi Neumayer Tag für Tag ein neues, farbiges Kalenderblatt mit Autorenportraits, Leseproben, Buchtipps und einer Quizfrage auf der Rückseite: Das bie- tet der Literaturkalender 2009 von Harenberg. Die Seiten sind groß, es passt einiges drauf. So erfährt man jeden Tag, welche AutorInnen an diesem Datum geboren oder gestorben sind, kann sich an einer Quizfrage versuchen (die am nächsten Tag aufgelöst wird) - und bekommt darüber hinaus einen Text über einen Autor, eine Autorin (wie Andreas Eschbach, Juli Zeh, Dan Brown oder Eric Carle) oder über ein spezielles Werk (zum Beispiel "Die Wand" oder "Das Win- termärchen"). Leseproben gibt es auch, beispielsweise aus "Die Fahrt" oder "Mein Sohn hat ein Sexleben ..." Diese Auswahl zeigt schon: Hier ist wirklich für jede/n etwas dabei, das Lust aufs Neu- oder Wiederlesen macht. Von Asterix bis zu Jean Genet, von Karin Fossum bis Michael Ende. Ein schönes Geschenk für AutorInnen und andere LeserInnen - und ein schönes Geschenk für einen selbst. "Tageskalender Literatur 2009", 2008, ca. 800 Seiten (400 Kalender- blätter), 16,99 Euro, Harenberg ********************************************************************* SOFTWARE-BESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "CUEcards" besprochen von Hanna Stöcker Während meiner schriftstellerischen Tätigkeiten - sei es an bei der Arbeit an einer Geschichte oder an einem Sachbuch - komme ich unwei- gerlich an den Punkt, an dem sich die Notizen auf dem Tisch stapeln und ich auf der Suche in meinen eigenen Aufzeichnungen nicht weiter- komme. Ich möchte, dass mein Material übersichtlich strukturiert ist. Ich möchte die Einzelheiten jederzeit schnell auffinden und abrufen kön- nen. Ab einem gewissen Umfang lehne ich deshalb Zettelsammlungen auf meinem Schreibtisch und dem Fußboden und in diversen Ordnern ab. Dabei ist es mir gleichgültig, ob diese Ordner auf meinem Rechner angelegt sind oder sich in meinem Birkenholzregal stapeln. Auf der Suche nach einem guten und bezahlbaren PC-Programm bin ich auf CUEcards(r) gestoßen. CUEcards(r) ist eine datenbankbasierte (Access 2000) Textsammlungssoftware. Mittlerweile nutze ich CUEcards(r) für viele verschiedene Bereiche mei- ner schriftstellerischen Tätigkeiten: Ideensammlung In einer Datei werden sämtliche Ideen abgespeichert, die ich über ei- nen gewissen Zeitraum gesammelt habe. In dieser Ideendatei speichere ich Beobachtungen zu Situationen, Gedanken zu Figuren, kleine Text- fragmente und Betrachtungen zu Orten. Wenn ich dann an einen toten Punkt beim Schreiben angekommen bin, lese ich mich durch die Datei und freue mich an den vielen kleinen Kostbarkeiten, die ich bereits gesam- melt habe, und kann mit neuem Mut und neuer Kraft an das Schreiben gehen. Außerdem nutze ich diesen Notizkasten, um Beobachtungen festzuhalten, die ich nach verschiedenen Ordnungskriterien sortiert habe. In der Datei befinden sich auch Notizen zu möglichen Plots. Sprachnotizen Eine eigene Datei dient der Sammlung von Sprachnotizen. In einen Ord- ner kommen besonders abgedroschene Redewendungen, vor denen ich mich hüten will, um nicht in ungewollte Klischees zu verfallen. Ein Ordner ist für gelungene Wortspiele reserviert. Ein anderer Ordner dient aus- schließlich der Bildung von Wort-Assoziationsketten. Schreibwettbewerbe Um nicht die Übersicht zu verlieren, an welchen Schreibwettbewerben ich mich beteiligen möchte und was ich für Ideen für diesen Schreib- wettbewerb habe, legte ich eine Datei zu genau diesem Thema an. In dieser Datei sind die Ordner und Notizen nach Abgabedatum sortiert. Fallgeschichtensammlung Seit einiger Zeit arbeite ich bei einem Sachbuchprojekt mit. In diesem Sachbuch sollen auch Fallgeschichten veröffentlicht werden. Auf der Suche nach einem Speichertool für die Fallgeschichten habe ich CUE- cards(r) wieder neu entdeckt. Die Fallgeschichten sind nach Themenberei- chen sortiert und innerhalb dieser Themenbereiche nach Datum. So habe ich einen schnellen Überblick über die vorhandenen Daten. Die Programmansichten Das CUEcards(r)-Fenster ist in zwei Bereiche eingeteilt. Die linke Fen- sterspalte ist die Navigationsspalte. Der rechte Teil ist die Ein- tragsansicht. In CUEcards(r) werden zwei Eintragstypen unterschieden: Ordner und Karten. In der Navigationsleiste können die Eintragstypen angeklickt werden. Wenn man einen Ordner anwählt, sieht man im Eintragsfenster, was in diesem Ordner alles gespeichert ist - wenn man in der Navigationsan- sicht eine Karte anwählt, erscheint in der rechten Eintragsansicht der in der Karte abgespeicherte Text. Über diesen beiden Ansichten befinden sich Symbolleisten mit Schalt- flächen, die der Navigation in der Datei, der Formatierung der Texte und der Sortierung der Einträge dienen. Den Text formatieren Da CUEcards(r) vor allem für eine möglichst große Textsammlung konzi- piert wurde und trotzdem nichts von der schnellen Verarbeitung einbü- ßen sollte, haben die Programmierer auf umfangreiche Formatierungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten, wie man sie vielleicht von Word kennt, verzichtet. So ist es unter anderem nicht möglich, innerhalb des Tex- tes Überschriften zu definieren oder Tabellen zu generieren. Der Text selbst kann jedoch farbig gestaltet werden, es können Aufzäh- lungszeichen gesetzt werden, und der Text kann fett, kursiv oder un- terstrichen dargestellt werden. CUEcards(r) bietet außerdem verschiedene Schriftarten. Bilder einfügen Mir ging es schon oft so, dass ich ein Bild von einem Haus gesehen habe, welches Ideen für eine Szene in einer Geschichte in mir weckte, oder das Bild einer Landschaft weckt so vielfältige Assoziationen in mir, dass ich dieses Bild immer wieder als Inspiration sehen möchte. In das Eintragsfenster und in den Kartentext können zwar weder Tabel- len, Bilder noch Mind-Maps eingefügt werden. CUEcards(r) ermöglicht es jedoch, Anlagen hinzuzufügen. Diese Anlagen werden nicht in CUEcards(r) abgespeichert, sondern verweisen auf die entsprechende Datei. Es ist möglich, sich die Anlagen auf der rechten Seite des Datenbankfensters unterhalb des Eintragsfensters anzeigen zu lassen. Neben der Möglich- keit, auf externe Dateien zu verweisen, bietet CUEcards(r) auch die Mög- lichkeit, Verlinkungen zwischen den Einträgen ein und derselben Daten- bank herzustellen. Wenn innerhalb der CUEcards(r)-Datei nachträglich die Bezeichnung oder der Ordner eines verlinkten Eintrags geändert wird, dann wird die Ver- linkung automatisch aktualisiert. Wird dagegen der Namen einer ver- linkten externen Datei geändert, muss auch in die Verlinkung in CUE- cards(r) aktualisiert werden. Wortsuche In CUEcards(r) kann man nach einem Wort suchen. In das dafür vorgegebene Suchfeld wird der Begriff eingetragen. Nach Anklicken des "Start"- Buttons werden sämtliche Einträge aufgelistet, die den Suchbegriff enthalten. Leider ist es nicht möglich, zwei oder mehr Notizeinträge nebeneinan- der zur gleichzeitigen Betrachtung und Bearbeitung anzuzeigen. Es kann jeweils nur ein Textbereich angezeigt werden. Systemvoraussetzungen Das Programm läuft nach meiner Erfahrung sowohl auf neueren als auch auf älteren PCs. Allerdings ist es ein Programm, das für das Betriebs- system Windows entwickelt wurde. Auf der Homepage von CUEcards(r) wird als Betriebssystem Windows XP oder Vista empfohlen. Quelle und Preis Es gibt eine kostenlose Version des Programms CUEcards(r) 2000 und eine kostenpflichtige Version unter http://www.mhst.net/cuecards/. Der Preis für die kostenpflichtige Einzelversion ohne Preisnachlasslegiti- mation beträgt 40 Euro. Auf dieser Homepage kann das Programm heruntergeladen werden. Die ko- stenpflichtige Version kann 30 Tage kostenlos getestet werden. Bezahlt man die Rechnung, erhält man per E-Mail einen Freischaltcode. Es ist aber auch möglich, sich das Programm auf einer CD zuschicken zu las- sen; dies kostet dann zusätzlich 10 Euro. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Hanna Stöcker, Jahrgang 1977. Seit ein paar Monaten schreibe ich ernsthaft, d. h., im Moment gibt es noch keine Geschichten von mir oder Bücher, die veröffentlicht wurden. Ich liebe die Sprache, die Menschen, das Leben und das verbale Spielen mit den Möglichkeiten hin- ter den Wirklichkeiten. All dies kann ich als Schriftstellerin umset- zen. ********************************************************************* INTERVIEW: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Koste es, was es wolle" Interview mit Bernd Perplies Ramona und Thomas Roth-Berghofer: Lieber Bernd Perplies, im August 2008 ist Ihr Debütroman "Tarean - Sohn des Fluchbringers" bei Egmont- LYX erschienen, ein klassisches Fantasy-Abenteuer, das die Geschichte des Jungen Tarean erzählt, der in der Nacht geboren wird, als sein Vater, Anreon von Agialon, Ritter des Kristalldrachenordens, in einer Schlacht des Guten gegen das Böse fällt. Seitdem haben die Menschen unter der Tyrannei des Hexenmeisters Calvas zu leiden, seitdem ist Tarean durch das Scheitern des unrühmlichen Vaters als Sohn des Fluch- bringers gebrandmarkt. Doch eines Tages entschließt der junge Tarean sich, dem Hexenmeister entgegenzutreten und den Namen seines Vaters wieder reinzuwaschen. Auf diesem Weg macht er eine Reihe ungewöhnli- cher Bekanntschaften und muss zahlreiche Gefahrensituationen meistern. Wie kamen Sie auf die Idee zu diesem Roman? Sind Sie dabei mehr ein intuitiver Autor, oder planen Sie jedes Detail im Voraus? Bernd Perplies: Eigentlich fing "Tarean" als Filmprojekt an. Das war 1997, und ich studierte gerade an der Uni Mainz Filmwissenschaft. Ich hatte mich für ein Seminar zur Drehbuchanalyse eingeschrieben und mir dazu ein paar Bücher übers Drehbuchschreiben gekauft, darunter "Das Handbuch zum Drehbuch" von Syd Field. Dieses Buch hatte den Untertitel "Übungen und Anleitungen zu einem guten Drehbuch" und handelte in meh- reren Kapiteln davon, wie man ein Drehbuch schreibt. Um dieses Handbuch zu testen und auch, weil ich gerne wissen wollte, ob ich imstande wäre, ein ganzes Drehbuch zu verfassen, nahm ich mir vor, das Werk Kapitel für Kapitel abzuarbeiten. Und weil ich schon damals ein leidenschaftlicher Fantasy-Geschichten-Erzähler war, wollte ich natürlich das Drehbuch zu einem Fantasy-Film verfassen. Hier ent- stand das erste Konzept zu "Tarean". Aus dem Drehbuch selbst wurde dann nichts, denn nachdem ich mir vor Augen geführt hatte, dass ich ein Skript für einen Fantasy-Film hier in Deutschland nur für die Schublade würde produzieren können, ließ der Enthusiasmus doch spürbar nach. Und so legte ich das Projekt ad acta - nur um mich knapp sieben Jahre später auf der Suche nach einem eingängigen Stoff für einen Debütroman wieder daran zu erinnern! Hinsichtlich des Schreibens bin ich eine Mischung aus kühlem Planer und mutig losfabulierendem Kreativling. Die Erzählstruktur tüftele ich mir zur Sicherheit (man unterschätzt, wie aufwendig solch ein Buchpro- jekt ist) vorher in der Regel komplett aus. In den Details jedoch las- se ich mich gerne vom Fluss der Geschichte davontragen. Was einer Sze- ne atmosphärisch zuträglich ist, wird spontan hereingenommen. Zum Glück habe ich mir bislang dadurch selten größere Probleme eingehan- delt. RRB/TRB: Wie umfangreich gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Lektorat des LYX Verlags? BP: Da der Roman komplett fertig war und bereits mehrere Korrektur- durchläufe erlebt hatte, bevor er LYX angeboten wurde, beschränkte sich die Zusammenarbeit mit dem Lektorat im Wesentlichen auf eine "Endkorrektur" des Manuskripts. Meine Lektorin schrieb mir sogar, dass sie selten ein Manuskript erhalten hätte, das bereits so "fertig" ge- wesen sei. Es wurden am Ende nur eine Reihe Rechtschreibfehler ausge- merzt, einige Sätze umgestellt und hier und da ein Sachverhalt etwas klarer formuliert. Größere Inhaltsänderungen gab es keine mehr. RRB/TRB: Hatten Sie Einfluss auf die Titelwahl, die Wahl des Buchco- vers oder den Klappentext? BP: In gewissem Maße, ja. Ich wurde zu jedem der drei Felder befragt, im Falle des Buchcovers wurden mir auch einige Vorschläge unterbrei- tet, und dann wurde gemeinsam die beste Lösung gesucht. Das letzte Wort hatte natürlich der Verlag, aber ich glaube, man hat meiner Mei- nung durchaus mehr Gehör geschenkt, als das bei Debütautoren in der Verlagslandschaft üblich ist - wofür ich LYX sehr dankbar bin. RRB/TRB: Wie kamen Sie zum Schreiben? Gab es ein bestimmtes Schlüssel- erlebnis? BP: Nein. Ich habe schon immer gerne geschrieben. Früheste Fantasy- Erzählungen datieren bis in die Grundschule zurück (zum Glück sind diese Werke heute verschollen), später folgten oft Kurzgeschichten, die von Rollenspiel-Abenteuern inspiriert waren, die ich mit Freunden spielte (wie "Das schwarze Auge" oder "Shadowrun" - nur dass wir unse- re eigenen Welten entwarfen). Dass es so lange gedauert hat, bis ich endlich meinen Debütroman zu Papier gebracht habe, liegt wohl vor al- lem daran, dass ich jahrelang nicht das Durchhaltevermögen hatte, 300 und mehr Seiten zusammenhängenden Text niederzuschreiben. Ansätze hierzu gab es vorher allerdings schon einige. RRB/TRB: Sie haben Germanistik und Filmwissenschaft studiert, beim Heel-Verlag ein Praktikum absolviert und für Genre-Magazine, Internet- Portale und die Zeitschrift Space-View Artikel und Rezensionen ge- schrieben und übersetzt. Wie wirkt sich Ihr Studium und Ihre prakti- sche Berufserfahrung auf Ihr Schreiben aus? BP: Einerseits waren meine Studienfächer und meine Tätigkeit als Re- zensent für mich natürlich ein Anreiz, viele Bücher zu lesen und viele Filme zu schauen. Und es gibt meines Erachtens nichts Wichtigeres für einen Autor, als möglichst viele gute (und auch schlechte!) Geschich- ten kennenzulernen. Erzählstile, Standardsituationen, Figurentypen - das ganze Handwerkszeug, das man später benötigt, kann sich einem hier langsam erschließen. Zum anderen hat mich das "Schreiben für Geld" sukzessive an größere Textmengen herangeführt. Ob man nun 300 Seiten übersetzt oder 300 Seiten Roman schreibt - es ist und bleibt eine Men- ge Arbeit, deren Bewältigung auch zeitlich geplant sein will. Aber nachdem man zwei, drei Mal ein solches Projekt abgeschlossen hat, ver- lieren die kommenden zunehmend an Schrecken. Insofern betrachte ich alles, was vor "Tarean" kam, auf die eine oder andere Weise als Vorbe- reitung. RRB/TRB: Wie lange haben Sie an "Tarean - Sohn des Fluchbringers" ge- arbeitet? BP: Wie bereits erwähnt, umspannt die "Vorgeschichte" zu "Tarean" meh- rere Jahre. Der tatsächliche Schreibprozess fand in etwa zwischen Sep- tember 2006 und Ende März 2007 statt. Danach folgten allerdings noch diverse Korrekturdurchläufe, so dass der Roman letztlich erst im April 2008 die Form hatte, die nun Mitte August als Buch erschienen ist. RRB/TRB: Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Autor aus? BP: Das ist schwer zu beantworten. Es gibt so viele Meinungen, was ein guter Autor ist. Ist es ein besonders eloquenter Stil? Ist es ein um- fangreiches Weltwissen? Ist es die Fähigkeit, mit jedem Roman etwas nie Dagewesenes zu bieten? Ich glaube, für mich ist ein guter Autor derjenige, dem es gelingt, seiner Zielgruppe mit seinen Romanen einige Stunden oder Tage der unterhaltsamen Lektüre zu bieten. Das darf man meines Erachtens bei der Bewertung eines Autors oder eines Romans nie vergessen: für wen der Autor sein Werk verfasst hat. Wenn diese Leser am Ende sagen: "Die Geschichte hat mich mitgerissen, ich habe die Fi- guren geliebt und werde einige Momente noch lange in Erinnerung behal- ten", dann hat der Autor seine Sache gut gemacht. RRB/TRB: Wie sieht der Alltag Ihres Autorenlebens aus? BP: Nun ja, drei Tage die Woche gehe ich nach wie vor ins Deutsche Filminstitut in Frankfurt, wo ich seit einigen Jahren arbeite. Das ist eine willkommene Abwechslung zum Eremitentum vor dem heimischen Rech- ner. Und es bietet mir als jungem Autor, der noch nicht abschätzen kann, wie groß der Erfolg seiner Werke tatsächlich sein wird, eine gewisse Sicherheit. Ansonsten bin ich jemand, der lieber in den Abend- stunden als am frühen Morgen schreibt. Wenn ich also einen Tag ganz dem Schreiben widme, beginnt das selten vor dem Mittagessen, endet aber durchaus nach Mitternacht. Dazu kommt für mich seit dem Erschei- nen von "Tarean" natürlich die "Pressearbeit", die ich vorher so nicht kannte, also der Kontakt zu Lesern, etwa in Leseforen, das Erweitern meiner Website (ich bin ein großer Freund von "Bonusmaterial" zu mei- nen Geschichten) und nicht zuletzt das Beantworten von Anfragen nach Interviews und Ähnlichem. RRB/TRB: Gibt es noch irgendein Genre, das Sie als Autor neben der Fantasy reizen würde? Wie sehen Ihre Schreibpläne für die Zukunft aus? BP: Ich könnte mir Geschichten in vielen Genres vorstellen - sofern sie entfernt fantastisch sind. Das umfasst Mystery-Stories ebenso wie Science-Fiction, Steampunk wie Cyberpunk oder auch ganz wilde Genre- Crossover. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass ich jemals Krimis oder Gesellschaftsdramen schreiben werde; irgendeinen Knick in der Realität brauche ich immer, damit ich Spaß an einem Projekt habe. Konkret sitze ich derzeit am zweiten Abenteuer von Tarean und seinen Gefährten, das, wenn alles wie geplant läuft, im nächsten Frühjahr bei Egmont-LYX erscheint. Ich möchte hierzu aber anmerken, dass man den ersten Teil auch ganz wunderbar als Einzelroman lesen kann. Ich habe zwar ein paar Fäden offen gelassen, aber ich wollte (und habe) eine Geschichte erzählt, die für sich absolut rund ist und alle wichtigen Fragen beantwortet. Das nur in Richtung der Leser, die sich nicht auf noch eine "Fantasy-Saga" einlassen wollen. Abgesehen davon habe ich in der Zwischenzeit gemeinsam mit einem Freund und Kollegen, Christian Humberg, für Pegasus Spiele ein Aben- teuerspielbuch geschrieben, also einen Roman, der aus 350 nummerierten Abschnitten besteht und bei dem der Leser während der Lektüre selbst entscheiden kann, wie sich die Handlung weiterentwickelt (willst du X, lies weiter bei 102, willst du Y, lies weiter bei 204). Das Ganze spielt in Wolfgang Hohlbeins "Hexer von Salem"-Universum, und der Le- ser verkörpert einen jungen Mann, der im Jahr 1922 unbedingt zum Film will. Dabei gerät er in den Dunstkreis des ominösen Regisseurs Harry Paul Liebwerk und seiner Filmproduktion "Das schleichende Grauen" (so auch der Titel des Buchs), bei der so einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Wie es danach weitergeht, kann ich noch nicht sagen. Aber ich hoffe natürlich, dass sich noch viele Projekte anschließen. RRB/TRB: Welchen Roman (welche Zeitschrift, Kurzgeschichte ...) lesen Sie gerade? Was hat Sie am stärksten beeindruckt? BP: Ich lese immer mindestens vier Romane gleichzeitig (die Neugierde lässt mich stets etwas Neues anfangen, bevor noch die letzte Geschich- te zu Ende ist). Im Augenblick liegen beispielsweise Tad Williams "Shadowmarch", Oliver Plaschkas "Fairwater", Jack Kerouacs "Unterwegs" und ein "Star Wars"-Roman von Timothy Zahn an strategisch günstigen Stellen in meiner Wohnung herum. Da ich ein regelrechter Bücher- verschlinger bin, ist das mit dem "starken Eindruck", der im besten Fall noch Jahre anhält, etwas schwierig. Sehr gut gefallen hat mir in letzter Zeit der Science-Fiction-Roman "Spin" von Robert Charles Wil- son, weil er eine wirklich ungewöhnliche Idee präsentiert hat. Zu den Offenbarungen meiner langen Leselaufbahn gehören sicherlich "Märchen- mond" von Wolfgang Hohlbein (mit 12), "Neuromancer" von William Gibson (mit 16) und die Kurzgeschichten von Lovecraft (mit 20). Eine Novelle, die ich im Übrigen immer wieder lesen könnte, ist "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Joseph von Eichendorff - und das schreibe ich jetzt nicht, um noch etwas Schlaues ans Ende zu stellen. Ich mag einfach den Protagonisten mit seiner Lebenslust und seiner Fähigkeit zu Staunen. Von beidem kann man meines Erachtens nicht genug haben. RRB/TRB: Hätten Sie sonst noch einen Rat für angehende Autoren und Autorinnen? BP: Nur den einen, den ich auch als Motto (und Widmung) "Tarean" vor- angestellt habe: "Haltet an euren Träumen fest!" Hinzuzufügen wäre vielleicht noch: "Koste es, was es wolle." Denn wenn man wirklich ei- nen Roman schreiben will, muss man sich auch wirklich hinsetzen und bereit sein, ein paar Dinge dafür zu opfern: in meinem Fall vier Wo- chen Urlaub, einen Kollegen-Stammtisch und 20 Kinofilme des letzten Jahres, die ich gerne gesehen hätte. Aber am Ende war's das wert! RRB/TRB: Herzlichen Dank für das Interview! ********************************************************************* VERLAGSPORTRAIT: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Mitteldeutscher Verlag Am Steintor 23 06112 Halle (Saale) Telefon: (03 45) 2 33 22-0 Fax: (03 45) 2 33 22-66 E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. http://www.mitteldeutscherverlag.de Verlagsgeschichte und Programm Die Mitteldeutsche Verlags GmbH wurde 1946 auf Initiative der damali- gen Provinzialverwaltung der Provinz Sachsen gegründet. Verlagszweck: Verlag und Vertrieb des Verordnungsblattes für die Provinz Sachsen und sonstiger Druckschriften sowie der Verlag von Werken privater Autoren. Heutige Zahl der Mitarbeiter: 13. Elf davon sind hauptberuflich für den Mitteldeutschen Verlag tätig. In der Anfangszeit wurden vor allem Werke deutscher Autoren veröffent- licht, die während der nationalsozialistischen Diktatur emigriert wa- ren. 1958 erschien "Nackt unter Wölfen" von Bruno Apitz, ein Welter- folg, der in Millionenauflage gedruckt, in 30 Sprachen übersetzt und verfilmt wurde. In der ersten Hälfte der 1960er Jahre stellte sich eine große Anzahl neuer Talente vor, die später zu den namhaften Ver- tretern der DDR-Literatur zählten, wie Christa Wolf oder Volker Braun. In den 1970er Jahren war der Mitteldeutsche Verlag einer der größten Belletristikverlage der DDR. Während sich Autoren wie Volker Braun und Erich Loest einer verstärkten Zensur ausgesetzt sahen, erschienen auch ideologisch motivierte, parteipolitisch geforderte Titel - eine Ten- denz, die in den 1980er Jahren ihre Fortsetzung fand. Nach dem Ende der DDR übernahmen die Verlagsmitarbeiter den Verlag aus den Händen der Treuhand und versuchten, ihre Arbeit an die veränderten wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen und das Verlagsprofil neu zu entwerfen. Für das Bestehen auf dem internationalen Buchmarkt war die jahrzehntelange Beschränkung auf Literatur von DDR-Autoren ein großes Hemmnis. Das neue Programm konzentrierte sich vor allem auf Regiona- lia. Es erschienen Bildbände, geschichtliche Sachbücher und Beiträge zur Landesgeschichte. Seit 2006 nimmt der Mitteldeutsche Verlag unter der Leitung von Roman Pliske wieder vermehrt deutsche Gegenwartsliteratur in den Fokus. Bildbände und bibliophile Ausgaben gehören ebenso zum Programm wie regionale Literatur, Fach- und Sachbücher, Biographien, Anthologien und Reiseführer. Pro Jahr erscheinen zudem ein bis zwei Übersetzungen und neue Titel der Krimireihe "TatortOst". Der bibliophile Schwerpunkt wird u .a. in Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Burg Giebichen- stein in Halle gepflegt. Philosophie Der Kampf um den Titel - das hat für den Verlag nichts mit Sport zu tun. Der Kampf um, oder besser: für den Titel bedeutet, sich für ein Buch in die Bresche zu werfen. Risiken einzugehen. Leidenschaft zu beweisen. Nicht nur auf Bewährtes zu setzen, sondern auch die hoff- nungsvollen Manuskripte unbekannter Erzähltalente in mit Verve gestal- tete Hardcover zu verwandeln oder längst in Vergessenheit geratene Kleinode ans Licht zu holen. Mit Grafikern und Illustratoren zusammen- zuarbeiten, die mit ihrer Kreativität einen Text fortführen, ergänzen, interpretieren, visuell erlebbar machen - und einen Band zu einem Ge- samtkunstwerk für Sinne und Intellekt werden lassen. Welche Autoren wurden bisher verlegt? Bis 2006 u. a. Bruno Apitz, Wolfgang Borchert (Gesamtwerk), Werner Bräunig, Bertolt Brecht, Volker Braun, Günther de Bruyn, Reiner Kunze, Sinclair Lewis, Erich Loest, Georg Maurer, Andreas Reimann, Kurt Tu- cholsky, Christa Wolf. Nach 2006 u. a. Jörg Bernig, Bov Bjerg, Sebastian Brock, Wiglaf Dro- ste, Uwe Durst, Christopher Ecker, Michael G. Fritz, Herbert Genzmer, Jörg Jacob, Anna Kaleri, Wladimir Kaminer, Clemens Meyer, Andreas Mon- tag, Jörg Schieke, Christoph Steier. AutorInnen gesucht? In der Belletristik ist die Programmplanung bis einschließlich 2010 abgeschlossen. Hier herrscht also kein Bedarf. Interesse besteht aber an Projekten zur Region Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Z. B.: Bildbände, Stadt- und Reiseführer, Wanderführer, Radwanderführer, Mundart. Um eventuelle Dopplungen zu vermeiden, informieren Sie sich bitte vor Einreichung Ihres Projekts auf der Homepage über die bei bereits er- schienenen Regionalia. Konditionen Im Allgemeinen werden keine Vorschüsse gezahlt. Je nach Titel und Auf- lage 6 bis 12 Prozent Beteiligung am Nettoladenpreis. Prüfen Sie bitte, ob Ihr Manuskript tatsächlich ins Programm passt. Bitte senden Sie keine vollständigen Manuskripte ein, sondern ledig- lich ein Exposé Ihres Projekts und eine Leseprobe von maximal 20 Manu- skriptseiten. Manuskripte in handschriftlicher oder elektronischer Form (E-Mail, Diskette, CD-ROM etc.) werden nicht berücksichtigt. Eine Rücksendung der Materialien kann nur erfolgen, wenn ein adressierter und ausreichend frankierter Rückumschlag beiliegt. Exposé und Manuskriptprobe bitte einsenden an: Mitteldeutscher Verlag, Lektorat, Am Steintor 23, 06112 Halle (Saale). Alle eingehenden Manu- skripte werden geprüft, aber das kann 10 bis 12 Wochen dauern. Zukunftspläne, Perspektiven Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ********************************************************************* BESONDERE LESUNGEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Mörder-Müller-Makkaroni" von Anne Hassel Wein und Mord üben doch immer wieder eine tolle Anziehungskraft aus. Diese Lesungen sind etwas Besonderes, und es werden auch immer wieder Bücher verkauft. Der Preis ist mit 19 Euro nicht zu hoch angesetzt, denn im Erlebniswert sind 5 Weine, Essen, Genießen und "Gruseln" ent- halten Ich lese tödliche Kurzkrimis im Weingut Giegerich in Großwallstadt. Das Ambiente ist sehr schön - zwischen Weinflaschen und Weinfässern Eine Weinprobe der anderen Art, denn zu jedem Kriminalfall, den ich lautmalerisch den Zuhörern vorlese, verwöhnt Weinmacher Klaus Giege- rich die Kehlen seiner Gäste mit allerlei edlen Tropfen aus den schau- rigen Gewölben seines Weinkellers. Dazwischen werden Tessiner Nudel- röllchen auf Blattspinat serviert. ********************************************************************* KÜSS MICH, ICH BIN EIN AUTOR! --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Er: "Worum geht es bei deinen drei Romanen eigentlich?" Ich: "Zwei handeln von Frauen und der dritte von einem Psychopathen." Er: "Und wo liegt der Unterschied?" (Margot S. Baumann) ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - kei- ne Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. Drehbuch: Oliver Pautsch drehbuch at experte pt autorenforum pt de Fandom: Thomas Kohlschmidt fandom at experte pt autorenforum pt de Fantasy: Stefanie Bense fantasy at experte pt autorenforum pt de Heftroman: Arndt Ellmer heftroman at experte pt autorenforum pt de Historischer Roman: Titus Müller historischer.roman at experte pt autorenforum pt de Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik kinderbuch at experte pt autorenforum pt de Lesungen: Rüdiger Heins lesungen at experte pt autorenforum pt de Lyrik: Martina Weber lyrik at experte pt autorenforum pt de Sachbuch: Gabi Neumayer sachbuch at experte pt autorenforum pt de Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss fortbildung at experte pt autorenforum pt de Schreibgruppen: Ute Hacker schreibgruppen at experte pt autorenforum pt de Schreibhandwerk: Ute Hacker schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt de Sciencefiction: Andreas Eschbach sf-autor at experte pt autorenforum pt de Technik (physikalisch!): Woldemar Schilgen technik at experte pt autorenforum pt de Übersetzung: Barbara Slawig uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow verlagswesen at experte pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ................. Experten-Special: ................. Bjørn Jagnow hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Ur- heberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten acht Jahre gesam- melt (jetzt inklusive 2007) und stellt sie euch als kostenloses PDF zur Verfügung. Das Tolle daran: Die Fragen sind nun thematisch geord- net, das elektronische Format erlaubt eine schnelle Volltextsuche - und Björn hat außerdem alle Antworten überarbeitet und aktualisiert. Ob ihr Infos sucht zu Ausfallhonorar, Book on demand, Buchpreisbin- dung, Druckkostenzuschussverlag, Exposé, Honorar, ISBN, Leseprobe, Nebenrechte, Plagiat, Titelschutz, Verlagsgründung, Zitat oder ... Hier werdet ihr fündig: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062- tempest2-4. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR DREHBUCH: --------------------------------------------------------------------- Oliver Pautsch(drehbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich habe ein Drehbuch geschrieben, welches einen Roman zur Vorlage hat. Wenn ich dieses nun verfilmen wollte, was muss ich da rechtlich beachten (Urheberrecht des Autors, Lizenzen ...)? Kann ich bei der Suche nach einer Produktionsfirma bereits dieses Drehbuch vorlegen? Antwort: Sie müssen in der Tat das Urheberrecht und Lizenzrechte des Romanau- tors beachten, bevor Sie überhaupt etwas in Richtung Veröffentlichung unternehmen. In der Regel sichern sich die Verlage alle Zweit- und Nebenrechte des Buchs. Deshalb werden Sie dort die geeigneten Ansprechpartner finden. Bevor diese Fragen nicht geklärt sind, würde ich das Drehbuch nicht unbedingt einer Filmproduktion vorlegen. Sie können dort natürlich den thematischen Vorschlag (Exposé) unterbreiten und der Produktion (bei Interesse) die Verhandlungen mit dem Buchverlag überlassen. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Oliver Pautsch, Jahrgang 65, sammelte zunächst Erfahrungen als Fahrer, Beleuchter, Aufnahmeleiter und Regieassistent im Fernsehgeschäft. Spä- ter ein Zwischenspiel an der Uni Düsseldorf, doch er wollte lieber direkt für die Branche schreiben. Es entstanden Drehbücher für Kurz- filme, Serienfolgen und für den sog. "abendfüllenden" Film. http://www.drehbuchautoren.de/Autoren/meinautor.php?ID=164 ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR KINDER- UND JUGENDBUCH: --------------------------------------------------------------------- Michael Borlik (kinderbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich bin Illustratorin, Berufsanfängerin. Ich möchte schon länger bei einem Verlag "unterkommen", weiß aber nicht, wie man es richtig an- stellt. Ein Vertreter eines großen Verlages hat mich vor einem Jahr angesprochen, da ihm Zeichnungen gefielen, die er zufällig gesehen hat. Ich gab ihm eine Mappe mit einem möglichst breitgefächerten Spek- trum mit. Er meldete sich später mit den Worten, es habe dem Verlag sehr gut gefallen, aber ich solle mich doch mit einem konkreten Pro- jekt vorstellen. Nun bin ich aber kein Autor! Und habe aus Ihren Ratschlägen hier ent- nommen, dass es der Verlag ist, der die Illustratoren an Autoren ver- mittelt. Wie kann ich nun vorgehen? Ich habe nun auf eigene Faust eine Autorin gefunden, deren Kindergeschichten gut sind und die ich nun illustriere. Ich möchte aber umgehen, dass es vergebene Mühe ist. Sie schrieben, es habe wenig Erfolgsaussicht, wenn man sich bereits als Illustrator und Autor vorstellt. Kann ich der Ermutigung eines Verlagsvertreters denn soweit vertrauen, hat er Einblick? Wie stellt man sich als Illustratorin grundsätzlich korrekt am besten beim Verlag vor? Antwort: Es gibt Verlage, die arbeiten ausschließlich mit Hausillustratoren zusammen und suchen nur Texte. Andere Verlage wünschen sich ein Ge- samtkonzept aus Text und Illustrationen. Der Markt ist da sehr unter- schiedlich orientiert. Meine Empfehlung lautet: Erstellen Sie zunächst nur einige wenige Il- lustrationen, und bieten Sie diese zusammen mit dem Manuskript an. Sollten Sie keinen Verlag für das Bilderbuch finden, können Sie die Illustrationen immer noch Ihrer Bewerbungsmappe hinzufügen. Generell ist die Verlagsbranche für Illustratoren wie auch für Autoren ein hart umkämpfter Markt. Wenn Sie den Einstieg bei einem Verlag schaffen wol- len, werden Sie nicht um das Risiko herum kommen, auch mal etwas für die Schublade zu produzieren. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Michael Borlik, 1975 geboren, machte 1995 sein Abitur und ging an- schließend in eine kaufmännische Ausbildung, die er 1998 erfolgreich abschloss. Seit 2001 erfolgte eine Reihe von Veröffentlichungen. Über- wiegend schreibt er Kinder- und Jugendbücher, die u. a. bei Ueberreu- ter, Thienemann und Arena erscheinen. Seit Sommer 2005 ist er freier Schriftsteller. Mehr Infos unter http://www.borlik.de. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR HISTORISCHE ROMANE: --------------------------------------------------------------------- Titus Müller (historischer.roman at experte pt autorenforum pt de) Frage: Schreibe schon seit einiger Zeit an einem historischen Roman. Jetzt habe ich mit Schrecken festgestellt, dass vor kurzem ein Roman mit dem gleichen Thema erschienen ist. Habe ich trotzdem Chancen, meinen Roman herausbringen zu lassen? Antwort: Der gleiche Verlag wird sicher in den nächsten Jahren keinen weiteren Roman mit diesem Thema herausbringen. Aber es gibt ja gerade beim Gen- re des historischen Romans viele konkurrierende Verlage. In den Pro- grammen der anderen Verlage könnte durchaus Platz sein für dein Buch. Ich würde an deiner Stelle drei Fragen klären, um einen guten Boden für die Entscheidung zu haben, ob du das Projekt fortsetzt oder es zugunsten einer neuen Idee aufgeben solltest. 1) Wie erfolgreich ist der andere Roman? Kennt ihn jeder, oder ist er eher ein Midlist-Titel? Wenn der andere Roman wenig bekannt ist, kann dein Buch parallel dazu auf dem Markt bestehen. 2) Kannst du eventuell einen anderen Ansatz wählen? Mir ging das so bei der "Brillenmacherin" - ich hatte vieles parallel zum "Lächeln der Fortuna" von Rebecca Gablé geplottet. Nun ist das ein Roman, der sehr bekannt und erfolgreich ist. Also blieb mir nur das Umschreiben. Ich habe die Jahre zwischen den großen historischen Ereignissen genom- men, die im "Lächeln der Fortuna" behandelt werden, und habe mich auf den kirchenhistorischen Aspekt konzentriert, den Rebecca nur am Rande streift. Auch das Brillenmachen kommt bei ihr nicht vor. Damit ist meine "Brillenmacherin" ein ganz anderer Roman als das "Lächeln der Fortuna". Ich mag sie beide! Einem kleinen Prozentsatz von Rebeccas LeserInnen geht es offenbar auch so. 3) Kannst du beim Anbieten deines Romans womöglich sogar dadurch punk- ten, dass ein anderes Buch mit ähnlichem Ansatz gerade Erfolge feiert? Wenn du das Thema etwas anders aufziehst, könnte der Verlag im Erfolg des anderen Buchs ein Indiz dafür sehen, dass bei den Lesern großes Interesse am Thema besteht. Wenn du nach all diesen Überlegungen immer noch dabei landest, dass dein Buch unmöglich neben dem anderen Roman bestehen kann, dann bleibt dir nur, es für einige Jahre ruhen zu lassen. Später kann dasselbe Thema sicher ohne Probleme aufgegriffen werden. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** "Viel Detailkenntnis. Unterhaltung auf hohem Niveau!" (Magdeburger Volksstimme) Titus Müller: Das Mysterium, 469 Seiten, 19,95 Euro. http://www.titusmueller.de ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN: --------------------------------------------------------------------- Bjørn Jagnow (verlagswesen at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich habe eine Idee für ein Sachbuch, welches ich zur Not (wenn Verlage daran nicht interessiert sind) auch über books-on-demand umsetzen möchte. Meine Frage hierbei: Für das Buch muss ich Interviews führen. Reicht es hier, den Gesprächspartnern zu sagen, wofür ich das Inter- view mit ihnen benötige? Und wenn diese zusagen, ist der Abdruck im Buch rechtlich kein Problem? Antwort: Wenn den Interviewten bekannt ist, dass das Interview veröffentlicht werden soll, geben sie mit jeder Antwort automatisch auch die Zustim- mung zur Veröffentlichung. Allerdings empfehle ich, den Hinweis auf die Veröffentlichung zu doku- mentieren, damit nachher niemand sagt, er / sie hätte von der Veröf- fentlichungsabsicht nichts gewusst. Wenn die Interviews aufgezeichnet werden (Audio, Video) genügt ein Hinweis am Anfang des Gesprächs, der mit aufgezeichnet wird. Bei schriftlichen Interviews (Fragebogen, E- Mail-Wechsel) sollte der Hinweis zusammen mit den Fragen verschickt werden. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Bjørn Jagnow ist Schriftsteller, Verlagsfachwirt, Verlagskaufmann und Buchhändler (http://www.bjoernjagnow.de/). Sein Fantasy-Thriller "Wil- de Jagd" ist als kostenloses PDF lieferbar (http://nbn- resolving.de/urn:nbn:de:0062-wildejagd1-8). +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrenn- ter Mail kommt! +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rück- sprache - erwünscht. Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt werden. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: beitrag at team pt autorenforum pt de. Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet werden. 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