The Tempest

Ausgabe 9-01 (20. Januar 2007)

Editorial
Hall of Fame
Schreib-Kick
Echo-Service
Lese-Tipp
Schreibkurs
   "Das Setting und der ganze Rest, Teil 1"
   von Gabi Neumayer
Buchbesprechung
   "Was sagt der Tiger?"
   besprochen von Gabi Neumayer
Interview mit Uwe Schomburg
Verlagsportrait
   "Geest-Verlag"
Frag den Experten für Verlagswesen
   (Bjørn Jagnow)
Frag den Experten für Kinder- und Jugendbuch
   (Michael Borlik)
Frag die Expertin für Kriminalistik
   (Nikola Hahn)
Frag die Expertin für Sachbuch
   (Gabi Neumayer)
Frag die Expertin für Fantasy
   (Stefanie Bense)
EDITORIAL:  
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Liebe Autorinnen und Autoren, 

das habt ihr nun davon. Da nach dem kurzzeitigen Hoch durch die Verlo- 
sung nun wieder Ebbe in meinem Redaktionsordner herrscht, musste ich  
selbst ran. Den ersten Teil meines zweiteiligen Schreibkurses zum Set- 
ting findet ihr in dieser Ausgabe. Aber dafür habe ich eigentlich ne- 
ben der Redaktionsarbeit gar keine Zeit ... Also bitte (!!!): Schickt  
mir Artikelvorschläge! Jetzt! Sonst besteht der Tempest sehr bald nur  
noch aus Interviews, Schreibtipps, Verlagsportraits (danke, Ursula!)  
und den Expertenantworten – die allerdings schon allein auch diesmal  
wieder das Lesen des Tempest wert sind. 

Auch für die Hall of Fame gibt es erstaunlich wenig Meldungen von  
euch. Dabei veröffentlicht doch ganz bestimmt alle naselang jemand von  
euch ein Buch, oder? Vielleicht liegt es daran, dass die Hall of Fame  
bislang ans Ende des Tempest verbannt war? Das wird ab heute anders:  
Gleich nach dem Inhaltsverzeichnis könnt ihr nun den über 5500 anderen  
Tempest-LeserInnen von euren Neuerscheinungen berichten. Und damit ihr  
noch mal seht, wie's geht, habe ich mich diesmal ausnahmsweise selbst  
geopfert und mein neues Kinderbuch angekündigt. Was tut man nicht al- 
les ... 

Das neue Jahr ist da, und damit naht auch wieder eins der inzwischen  
schon berühmten Autorentreffen in Nürnberg, organisiert von unserer  
Mitarbeiterin Ursula Schmid-Spreer in Zusammenarbeit mit der Feder- 
welt. Es wird garantiert wieder ein inspirierender, lehr- und kontakt- 
reicher Tag – nicht zuletzt wegen der Seminare von Titus Müller (his- 
torische Romane), Marc Albrecht (Exposé) und Waltraut Grill (Litera- 
turagenturen). Einzelheiten findet ihr im zweiten Teil dieses Tempest. 

Der Tipp des Monats Januar, diesmal von Sol Stein:  

     Wenn Sie Romane schreiben, ist es Ihre Aufgabe,  
     die  Gefühle der Leser anzusprechen,  
     nicht sich etwas vom Herzen zu  schreiben. 
     (aus dem Interview mit Sol Stein  
     von Hans Peter Röntgen im Tempest 4-11, 
     http://www.autorenforum.de/content/view/420/48/) 




Euch allen einen schönen Jahresbeginn! Und wie wäre es zur Feier des  
neuen Jahres mit diesem guten Vorsatz: "Dieses Jahr werde ich gleich  
einen freiwilligen Jahresbeitrag überweisen und mindestens einen Arti- 
kel für den Tempest schreiben!"? 

  Gabi Neumayer 
  Chefredakteurin 

~~~~~~~~~~~ 
Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen  
wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen  
freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt,  
aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto  
von autorenforum.de: 

Sparda Bank Südwest eG 
BLZ 550 905 00 
Kto. 100 724 515 
Stichwort: "Beitrag 2007" 

ACHTUNG: NEUES KONTO!  
Das alte bleibt aber auch noch eine Weile bestehen. 

Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- 
sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch  
weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). 

Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte  
genau so zusammenschreiben!) 
IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 
BIC: GENODEF1S01 

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ISSN 1439-4669   Copyright 2007 autorenforum.de. Copyright- und 
                 Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe 
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   INHALT DIESER AUSGABE: 


TEIL 1: 

      Editorial 
      Hall of Fame 
      Schreib-Kick 
      Echo-Service 
      Lese-Tipp 
      Schreibkurs 
         "Das Setting und der ganze Rest, Teil 1" 
         von Gabi Neumayer 
      Buchbesprechung 
         "Was sagt der Tiger?" 
         besprochen von Gabi Neumayer 
      Interview mit Uwe Schomburg 
      Verlagsportrait 
         "Geest-Verlag" 
      Frag den Experten für Verlagswesen 
         (Bjørn Jagnow) 
      Frag den Experten für Kinder- und Jugendbuch 
         (Michael Borlik) 
      Frag die Expertin für Kriminalistik 
         (Nikola Hahn) 
      Frag die Expertin für Sachbuch 
         (Gabi Neumayer) 
      Frag die Expertin für Fantasy 
         (Stefanie Bense) 
      Impressum 


TEIL 2 (nur für Abonnenten): 

      Veranstaltungen 
      Ausschreibungen 
      Publikationsmöglichkeiten 
           mit Honorar 
           ohne Honorar 
      Seminare 
      Messekalender 
      Impressum 

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Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile einen praktischen Service  
für orientierungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für ein- 
zelne Tempest-Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Eberhard Kamprad  
(http://www.kamprad-online.de) hat freundlicherweise die aufwendige  
Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen  
Jahrgänge zu erstellen.  

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HALL OF FAME: 
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                              (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

Ja, die Lage auf dem Buchmarkt ist schwierig, und manchmal glaubt man,  
man wird es nie schaffen, ein Buch zu veröffentlichen. Aber andere  
schaffen es ja auch! 

Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest.  
Wir würden uns freuen, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen  
lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald einmal  
vorstellen können. 

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: 

....... 
AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende  
oder das vergangene Jahr sein!), Genre. Zusätzlich könnt ihr in maxi- 
mal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbrin- 
gen. 
....... 

Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- 
genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie  
Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. Schickt eure Texte  
unter dem Betreff "Hall of Fame" an mail- 
to:redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich  
Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden! 
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Michael Borlik: "Abgerechnet", Thienemann Verlag 2007, Jugendkrimi. Im  
Visier eines Psychopathen! Mehr: http://www.borlik.de 

Gabi Neumayer: "Die Nacht im Zoo", Sauerländer 2007, Kinderkrimi. 2  
Kinder, 2 Diebe und jede Menge wilde Tiere! 


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SCHREIB-KICK: 
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                              (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

Unser Schreib-Kick für den Januar, diesmal von Ben Sonnborn: 

Wenn ich eine Figur nicht klar genug vor mir sehe, dann frage ich  
mich, was für einen Hund sie wohl hätte. Welche Rasse, wo sie ihn her  
hat, welchen Namen sie ausgesucht hat, wie sie ihn behandelt, wer von  
den beiden das Sagen hat und wie sein Schlafplatz aussieht. Über diese  
Brücke erfahre ich dann einige Dinge über meine Figur, die ich sonst  
vielleicht nie herausgefunden hätte. Umgekehrt kann man natürlich auch  
auf der Straße Material sammeln, indem man den Leuten mit Hund hin- 
terherschnüffelt. 


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LESE-TIPP: 
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                              (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

http://romansuche.de/content.php?newsid=30: Hier gibt es Tipps zur  
professionellen Präsentation eines Buchprojekts (kurz, knackig, auf  
den Punkt – mit Beispielen) von Klaus Wendemann, Vertragsconsultant  
und Drehbuchautor. 

Die Tipps beziehen sich speziell auf die Präsentation auf einer Websi- 
te wie der von romansuche.de, sind aber auch für jede andere Vorstel- 
lung eines Buchprojekts hilfreich. 

++++++++++ 

http://www.neue-schriftsteller.de: Neue Schriftsteller braucht das  
Land! neue-schriftsteller.de  begleitet alle, die es werden wollen,  
mit Tipps und Motivationsstützen  auf ihrem Weg zum ersten Buch. 


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SCHREIBKURS: 
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                              (redaktion at team pt autorenforum pt de) 


               "Das Setting und der ganze Rest, Teil 1" 
                           von Gabi Neumayer 

Viele AutorInnen machen sich über das Setting ihrer Geschichten (also  
Zeit, Ort und soziales Umfeld) nur wenig Gedanken. Wichtiger sind ih- 
nen gute Charaktere oder ein fesselnder Plot. Aber: Beim Schreiben  
greifen idealerweise alle Elemente ineinander. 


          Das Setting ist nicht austauschbar 

In manchen Actionfilmen scheint das Setting losgelöst von der Ge- 
schichte zu sein. Ob die spektakuläre Verfolgungsjagd nun auf den  
Straßen von Los Angeles stattfindet oder auf denen von New York, das  
ist manchmal tatsächlich egal. Aber ob die Verbrecher im Dschungel ge- 
jagt werden oder in einer Kleinstadt, das hat auf jeden Fall Auswir- 
kungen auf die Geschichte. 

Das Setting kann ebenso wenig willkürlich gewählt werden wie die Cha- 
raktere, denn es geht in einer gut erzählten Geschichte eine untrenn- 
bare Verbindung mit Charakteren und Plot ein. Eine Geschichte, die al- 
le Möglichkeiten des Settings nutzt, kann nur in diesem speziellen  
Setting erzählt werden, nicht in irgendeinem anderen. 

Im Roman "Shining" von Stephen King beispielsweise ist der Schauplatz  
ein Hotel, das in völliger Isolation liegt und im Winter eingeschneit  
ist. Diese Isolation ist nötig, damit die Geschichte sich überhaupt  
ereignen kann. Die Zeit ist ebenfalls bedeutsam: Die Geschichte muss  
wegen der nötigen Technologie (Schneemobile etc.) im zwanzigsten Jahr- 
hundert spielen. Das Setting macht in diesem Roman also einen wesent- 
lichen Teil der Geschichte aus. 


          Setting und Perspektive 

Viele SchreibanfängerInnen machen den Fehler, ein Setting scheinbar  
objektiv zu beschreiben. Das langweilt beim Lesen jedoch schon nach  
sehr kurzer Zeit. Zumindest bei personal erzählten Geschichten sollte  
das Setting immer durch die Wahrnehmung der Person gefiltert werden,  
die es betrachtet oder sich darin bewegt. Dann ist es übrigens auch  
leichter, die zentralen aussagekräftigen Details zu finden, mit denen  
man ein Setting vor den Augen der LeserInnen erstehen lässt. 

Deshalb macht es Sinn, zuerst die Erzählperpektive festzulegen (den  
Charakter, durch dessen Augen wir die Geschichte erleben). Danach  
sollte man sich klarmachen, welches Gefühl man mit einer Beschreibung  
vermitteln will: Ist der Perspektivcharakter traurig, wütend, frisch  
verliebt ...? Erst im dritten Schritt sucht man dann die passenden De- 
tails. 

Das folgende Beispiel zeigt, was eine gute Beschreibung eines Settings  
bewirken kann. Hier wird nicht nur ein Eindruck des Ortes (der Zeit  
etc.) vermittelt, sondern zugleich das Befinden des Charakters ge- 
zeigt. 

.......... 
Als Spencer Grant auf der Suche nach der roten Tür durch die feucht  
schimmernde Nacht fuhr, dachte er an die Frau und empfand ein tiefes  
Unbehagen. Der wachsame Hund saß still neben ihm. Regen trommelte auf  
das Dach des Geländewagens. 
Der Sturm war vom Pazifik her gekommen, ohne Blitz und Donner oder  
Wind, am Ende der Dämmerung eines dunklen Februartages. Er war mehr  
als ein Sprühregen, aber weniger als ein Wolkenbruch und schien der  
Stadt alle Kraft zu entziehen. Der Großraum Los Angeles war zu einer  
Metropole ohne scharfe Ränder, Betriebsamkeit oder Elan geworden. Die  
Gebäude verschmolzen miteinander, der Verkehr floß nur noch träge, und  
die Straßen zerliefen zu grauem Nebel. (Dean Koontz: "Dunkle Flüsse  
des Herzens") 
.......... 

Der Charakter, durch dessen Augen wir hier sehen, befindet sich zudem  
in Bewegung. Das ist eine gute Methode, um "Setting-lastige" Passagen  
davor zu bewahren, zu statisch und damit auch schnell langweilig zu  
werden. 


          Die richtige Dosierung 

Gleich am Anfang der Geschichte möchten die LeserInnen wissen, wo und  
wann sie sich befinden. Sie brauchen eine Orientierung, eine Veranke- 
rung in Ort und Zeit, die ihnen den Rahmen für die Geschichte bietet. 

Hier sind zwei weitere Romananfänge. Achtet einmal darauf, wie das  
Setting mit der Geschichte verwoben wird und welche Details welche  
Bilder und Gefühle bei euch erzeugen. 

.......... 
Es war vor vielen Millionen Jahren. Ja, wirklich! Damals legte Mutter  
Urmel das Urmelei am Ufer des großen Meeres in den Sand, wie sie es  
bisher immer mit ihren Eiern getan hatte. Aber bald darauf begann es  
zu schneien, und das war ganz ungewöhnlich. (Max Kruse: "Urmel aus dem  
Eis") 

Diederich Heßling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich  
vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt. Ungern verließ er im  
Winter die warme Stube, im Sommer den engen Garten, der nach den Lum- 
pen der Papierfabrik roch und über dessen Goldregen- und Fliederbäumen  
das hölzerne Fachwerk der alten Häuser stand. (Heinrich Mann: "Der Un- 
tertan") 
.......... 

Im ersten Beispiel sind die Details des Settings sehr allgemein gehal- 
ten: vor vielen Millionen Jahren, am Ufer des großen Meeres, es fängt  
an zu schneien (die Eiszeit beginnt, wie wir wenige Sätze später er- 
fahren). Doch das reicht in diesem Fall aus, weil es sich dabei um den  
Prolog (eine Seite) handelt, der uns nur zeigen soll, wie das Urmel in  
unsere heutige Zeit kommen konnte. Die eigentliche Geschichte spielt  
viele Millionen Jahre später auf der Insel Titiwu, die im Laufe der  
Geschichte sehr viel genauer dargestellt wird. – Dieses Beispiel il- 
lustriert auch, dass das Maß, in dem ein Setting ausgearbeitet wird,  
von seiner Funktion in der Geschichte abhängt. 

Im zweiten Beispiel wird das Setting geschickt mit dem Charakter ver- 
knüpft. Wir erleben die Details (warme Stube, enger Garten, Geruch der  
Lumpen in der Papierfabrik, die Bäume) durch die Augen, Nase etc. des  
Charakters. 

Zwar ist ein Eindruck vom Setting zu Beginn einer Geschichte besonders  
wichtig. Aber auch im weiteren Verlauf der Geschichte sollte man immer  
wieder Details des Settings einstreuen. Das macht die Geschichte nicht  
nur anschaulicher, sondern es erleichtert uns AutorInnen die Arbeit  
auch ungemein. Denn nicht nur AnfängerInnen versuchen oft, das kom- 
plette Setting bereits am Anfang zu zeigen. Doch heutige LeserInnen  
legen ein Buch in der Regel nach spätestens einer Seite reiner Be- 
schreibung aus der Hand. 

Setting in kleinen Dosen, das ist für die meisten Texte heute sicher  
eine sinnvolle Empfehlung. Das ist übrigens umso besser, je konkreter  
die Details sind (im Beispiel aus dem "Untertan" ist nicht einfach von  
"Bäumen" die Rede, sondern von Goldregen- und Fliederbäumen). – Wie  
man diese konkreten Details findet und wie man Setting und Plot ideal  
verbindet, darum geht es im zweiten Teil dieses Beitrags im nächsten  
Tempest. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Gabi Neumayer schreibt inzwischen vor allem Kinderbücher. Im Januar  
erscheint ihr erster Kinderkrimi, "Die Nacht im Zoo", bei Sauerländer;  
das Hörbuch dazu folgt im April bei Basisklang. Ebenfalls im Frühjahr  
erscheinen das Kindersachbuch "Expedition Wissen: Dinosaurier" bei Ra- 
vensburger und der englische Lernkrimi "The cursed bakery" bei Tandem. 


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BUCHBESPRECHUNG: 
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                              (redaktion at team pt autorenforum pt de) 


                         "Was sagt der Tiger?" 
                     besprochen von Gabi Neumayer 

Astrid Krömer leitet seit einigen Jahren Schreibgruppen für Kinder.  
(Ein ausführliches Interview mit ihr findet ihr im letzten Tempest,  
Ausgabe 8-12.)  Und offenbar macht sie das ganz hervorragend. Darauf  
lassen nicht nur die Erfolge ihrer jungen SchreibschülerInnen schlie- 
ßen (viele von ihnen haben schon Wettbewerbe gewonnen). Mehr noch  
spricht ihr Schreibbuch für Kinder und Jugendliche da eine deutliche  
Sprache, und zwar in vielerlei Hinsicht. 

Am eindrücklichsten sind sicher die vielen Schreibbeispiele, die Übun- 
gen, Vignetten und auch längeren Geschichten der acht- bis dreizehn- 
jährigen AutorInnen.  Ihre Texte sind fast alle sehr viel mehr als nur  
"für das Alter ganz gut"; erwachsene "JungautorInnen" können sich hier  
einiges abschauen, was zum Beispiel Plotaufbau und Beschreibungen be- 
trifft. 

Ebenso überzeugend ist Astrid Krömers Herangehensweise in diesem Buch.  
Die Schreibspiele, Geschichten zu vorgegebenen Themen und Schreibtipps  
sind allesamt sehr anschaulich, originell, lebendig – und strotzen nur  
so vor Ideen und Anregungen, so dass man unweigerlich Lust aufs  
Schreiben bekommt. Und das nicht nur als junges Schreibtalent. 

Dieses Buch ist eine Ermunterung nicht nur zum Schreiben, sondern auch  
zum Zeigen der eigenen Texte; sei es in Kritikgruppen oder auch bei  
Wettbewerben. Für Kinder und Jugendliche kann es eine unbezahlbare Er- 
mutigung und Hilfe sein. Und auch erwachsene SchreibanfängerInnen kön- 
nen davon nur profitieren. 


Astrid Krömer: "Was sagt der Tiger? Kinder und Jugendliche lernen Kre- 
atives Schreiben, 2006, 144 Seiten, 8,90 Euro, Autorenhaus Verlag.  
Website zum Buch: http://was-sagt-der-tiger.de 


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INTERVIEW: 
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                              (redaktion at team pt autorenforum pt de) 


                "Entscheidend ist, den Zug zu besteigen" 
                      Interview mit Uwe Schomburg 


Manuela Tengler: Der Thriller gilt nach wie vor als eine Domäne der  
Männer. Wie denken Sie darüber? 

Uwe Schomburg: Das scheint so zu sein, wenn man in den Buchhandlungen  
die Namen der Autoren von Thrillern liest. Aber wer weiß schon, was an  
guten Manuskripten dieses Genres nie veröffentlicht wurde/wird, weil  
gesagt wird: "Thriller von Frauen gehen nicht." Bis vor kurzem – so  
meine Erfahrung – hieß es ja auch: "Thriller von deutschen Autoren ge- 
hen nicht." Andererseits werden die meisten Bücher angeblich von Frau- 
en gekauft. Da stellt sich die spannende Frage, wie ist das mit den  
Thrillern auf der Leserseite? 


MT: Wie kamen Sie zum Schreiben? Gab es den Wunsch, bessere Bücher zu  
schreiben, eigene Ideen zu verwirklichen oder ...?  

US: Zu schreiben ist ein Wunsch, den ich seit meiner Jugend hege. Ich  
habe viel gelesen und träumte davon, auch mit spannenden Geschichten  
zu unterhalten. Irgendwann um das achtzehnte Lebensjahr herum habe ich  
angefangen, selbst erste Texte zu schreiben. Einfach nur Szenen. An- 
fang der Achtziger habe ich dann im Fernstudium einen Schreibkurs in  
Belletristik belegt, weil ich merkte, dass mir vieles zum Schreiben  
fehlte. Der Kurs hat mir gut getan, ich begann Kurzgeschichten zu  
schreiben, und bis Ende der Achtziger hatte ich mein erstes Thriller- 
manuskript fertig, das auch beinahe, aber eben nur beinahe veröffent- 
licht wurde. Der Frust war groß, und ich trug einen Traum zu Grabe,  
schrieb weiter humoristische Kurzgeschichten für die Schublade.  

Aber Totgesagte leben länger. So auch mein Traum. Es juckte immer wie- 
der in den Fingern. Mitte bis Ende der Neunziger versuchte ich, Kurz- 
geschichten unterzubringen, aber die angeschriebenen Verlage sagten:  
"Kurzgeschichten von einem unbekannten Autor gehen nicht." Das war der  
Anstoß, es doch noch einmal mit einem Thrillermanuskript zu versuchen.  
Und im Frühsommer 2000 hatte ich dann auch die aus meiner Sicht zün- 
dende Idee. Und da ich just in diesem Moment bei einem Schreibwettbe- 
werb mit einer Kurzgeschichte zu den Gewinnern gehörte, war das Feuer  
erneut richtig entfacht.  


MT: In Ihrem Debüt "Die Siriusverschwörung" vermischen Sie den Kult  
der Mayas mit der aktuellen Geschichte der Vereinigten Staaten. Warum  
diese Vermischung– und wie kamen Sie darauf, die Geschichte in den  
Staaten spielen zu lassen? 

US: Es gibt da viele Facetten. Ich suchte einen Stoff und las Zei- 
tungsberichte über die letzte Clinton-Reise nach Europa, deren Sinn  
hinterfragt wurde, und in diesem Zusammenhang die ungewöhnlichen Mel- 
dungen aus Moskau, dass Russland den Aufbau des Raketenabwehrschirmes  
der USA unterstützen wolle – vollkommen unverständlich, nachdem Russ- 
land zwanzig Jahre dagegen angekämpft hatte. Ich stellte mir die Fra- 
ge: Was für einen Grund könnte es geben, welche Gefahr könnte so groß  
erscheinen, dass die beiden ehemaligen Feinde hier plötzlich zusammen- 
arbeiten wollen? Damit war die Idee der "fremden Intelligenz" geboren,  
und die Story entwickelte sich.  

Meine Grundüberlegung war, diese "heikle" Thematik durch möglichst  
viele Fakten, auch wenn sie von mir umzudeuten waren, plausibel zu  
gestalten. Dazu benötigte die Geschichte einen zeitlichen Rahmen, der  
in der Zukunft einen zu begrenzenden Fixpunkt hatte, auf den das Ge- 
schehen des Jahres 2000 und der Zeit davor ausgerichtet war. Dieser  
durfte nicht zu weit in der Zukunft liegen, sondern musste plausibel  
in die Handlung passen. Und damit war ich schnell bei den Mayas und  
ihrem Kalender. Bei den Recherchen staunte ich, was an Informationen  
zusammenkam. Sehr schnell klar war aber auch, dass mit der Ausgangs- 
idee "Raketenabwehrschirm" wesentliche Teile in den USA spielen muss- 
ten. Und für den Schluss ... wo auf der Welt gibt es einen attraktive- 
ren Ort als den von mir gewählten? Der liegt nun mal in den Vereinig- 
ten Staaten.    


MT: Haben Sie den amerikanischen Kontinent für weitere Bücher im Sinn,  
oder können Sie sich vorstellen, Ihre Charaktere auch auf deutschem  
Boden agieren zu lassen?  

US:  Nun, zunächst einmal spielen ja wesentliche Teile des Buches in  
Europa, ganz besonders auch in Berlin und Umgebung sowie in Zürich.  
Was die Zukunft bringt, kann ich einfach nicht sagen. Aus meiner Sicht  
bestimmen Stoff, die zu erzählende Geschichte und Personen ganz we- 
sentlich die Orte der Handlung. Mein neues Romanmanuskript, an dem ich  
gerade arbeite, hat seine Handlungsschauplätze ganz überwiegend in Eu- 
ropa.    


MT: Sie haben vier Jahre lang für dieses Buch recherchiert. Wann be- 
gannen Sie an dem Buch zu schreiben? Wie lange brauchten Sie dafür? 

US: Ich hatte bereits vor der dann umgesetzten Idee aus dem Frühsommer  
2000 zu dem Thema ganz ungezielt recherchiert und Stoff gesammelt, oh- 
ne zu wissen, was ich damit anfange. Recherchieren und Schreiben ver- 
liefen ab Sommer 2000 dann weitestgehend parallel. Im Sommer 2000 be- 
gann ich mit dem Schreiben, und über verschiedene Entwürfe war dann im  
Jahr 2004 die Fassung fertig, die vom Verlag angenommen wurde. Da gab  
es aber auch Phasen, wo ich kein Wort zustande gebracht habe. Ehrlich  
gesagt, ich habe nicht wirklich daran geglaubt (aber gehofft!), dass  
das Manuskript irgendwann einmal als Buch erscheinen würde.  


MT: Unsere Leser sind natürlich interessiert, zu erfahren, wie Sie zu  
einem Vertrag mit Bastei Lübbe gekommen sind. Erzählen Sie uns dar- 
über: Welche Erfahrungen haben Sie mit einem großen, bekannten Verlag  
wie Lübbe gemacht? 

US: Ich habe 2004 dreizehn Verlage angeschrieben. Verlag Nr. 13 war  
Lübbe. Mal schickte ich das ganze Manuskript mit, mal nur eine Lese- 
probe von rund siebzig Seiten mit einem Erläuterungsteil, worum es in  
dem Manuskript ging, wie die Handlungsstränge aufgebaut sind, die Hin- 
tergründe etc. Ich landete wie fast alle unbekannten Autoren auf dem  
Stapel der "unverlangt eingesandten Manuskripte". Die letzten freund- 
lichen Absagen bekam ich im Herbst 2005, als ich schon längst von Lüb- 
be meine Zusage zur Veröffentlichung hatte.  

Bei Lübbe war die Auszubildende Frau Ela Heine 2004 beauftragt, Absa- 
gen zu schreiben. Sie las meinen Text und ging damit zur Lektorin Ni- 
cola Bartels, um ihr zu sagen, da könne man keine Absage schreiben.  
Frau Bartels las die Textprobe und rief mich im Sommer an, um das gan- 
ze Manuskript anzufordern. Dann vergingen Monate. Im November oder De- 
zember 2004  war ich etwa 50 km von Erfurt in Oberspier (Ortsteil von  
Sondershausen) in den thüringischen Weiten zu einer Betriebsversamm- 
lung unterwegs. Es wurde gerade dunkel, und ich hielt vor dem Gasthof  
"Zur Sonne" an der Bundesstraße 4. Das gelbliche Neonschild über dem  
Eingang kam kaum gegen den starken Nebel an. Das Telefon klingelte,  
und die Lektorin Nicola Bartels vom Lübbe-Verlag sagte mir, dass Lübbe  
das Buch machen würde. So war das.  


MT: Wie gestaltete sich die Nacharbeit zur "Siriusverschwörung" wie  
Lektorat, Presseinformationen und Interviews? Wie sieht Ihr Alltag  
nach dem Erscheinen des Buches aus? 

US: Das Lektorat war eine sehr lehrreiche Erfahrung für mich. Es hat  
Schwächen aufgedeckt, und ich glaube, das Manuskript ist noch einmal  
besser geworden. Ich bin den  Empfehlungen der Lektorin Angela Kuepper  
meistens gefolgt. Manchmal aber auch nicht. Es war noch einmal eine  
intensive Zeit der Bearbeitung, des Hinterfragens und des Diskutie- 
rens.  

Für mich als Neuling waren Presseinformationen und Interviews bisher  
keine herausgehobenen Themen. Das mag daran liegen, dass Taschenbücher  
ohnehin nicht die Aufmerksamkeit in der Presse finden und es bei der  
Masse der Neuerscheinungen sehr schwer ist, entsprechende Aufmerksam- 
keit zu erregen. Die Pressearbeit ist vom Verlag umgesetzt worden.  
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind rund vierhundert Exemp- 
lare an  Medien in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg  
versandt worden. Es wurden Vorableseexemplare für die Buchhändler ge- 
druckt, und das Buch wurde in dem monatlichen "Lübbe-news" für die  
Buchhändler als Buch des Monats mit einer Farbseite beworben. Zudem  
stand es auf der Internetseite des Verlags für vier Wochen als Buch  
des Monats.  

Zunächst einmal war alles für mich und meine Frau ein herrliches Aben- 
teuer mit neuen und schönen Erfahrungen. Und ich freue mich immer,  
wenn mich z. B. über meine Internetseite Leserreaktionen erreichen.  
Die entscheidende Veränderung ist beim Schreiben eingetreten. Nach  
diesem glücklichen Einstieg sollen nun auch weitere Bücher folgen. Das  
bedeutet: Die knappe Zeit muss noch konsequenter zwischen Beruf, Fami- 
lie, privaten Engagements und Schreiben aufgeteilt werden. Ich gebe  
gerne zu: Ohne das Verständnis meiner Familie wäre mein Schreiben  
nicht möglich. Ich mute ihr ziemlich viel zu, gerade meiner Frau. Des- 
halb auch hier ganz öffentlich Dank für ihr Verständnis.      


MT: Sie haben sich auch Ihren Lesern gestellt und an einer Leserunde  
bei den Büchereulen teilgenommen [ein Onlineforum, in dem sich Leser  
über Bücher austauschen]. Wie haben Sie sich dabei als Autor erlebt?  
Und welche positiven und negativen Erfahrungen haben Sie gemacht?  

US: Die Initiative ging von den "Büchereulen" aus, die einfach ange- 
fragt haben, ob ich das mache. Zunächst habe ich gezögert, aber dann  
fand ich das toll. Spannend war, wie tief sich die Leser in den Stoff  
gewühlt haben, wie sie Details und Konstruktion hinterfragt haben. Ich  
habe viel gelernt dabei und war für jeden Hinweis dankbar, um es künf- 
tig besser zu machen. An manchen Kritiken habe ich "gekaut", aber auch  
das gehört dazu. Die weit überwiegend positiven Reaktionen haben mich  
natürlich gefreut. Ich würde es jederzeit wieder machen, weil es eine  
schnelle und komprimierte Reflexion der Leser ist.   


MT: Wie vereinbaren Sie das Schreiben mit privaten Verpflichtungen?  
Sind Sie inzwischen hauptberuflich Autor, oder teilen Sie sich?  

US: Schreiben ist Hobby. Zwar ist "Die Sirius-Verschwörung" bei Bas- 
tei-Lübbe seit mehreren Monaten eines der zwanzig meist verkauften Ta- 
schenbüchern ((Stand Dezember 2006; siehe das Chart auf der Internet- 
seite unter Bastei-Lübbe), aber dieser Achtungserfolg reicht nicht, um  
davon leben zu können. Ich werde mich wohl weiter teilen müssen. 


MT: Jeder Autor entwickelt seine speziellen Rituale und Arbeitsgewohn- 
heiten. Wie sehen diese bei Ihnen aus?  

US:  Ich versuche, jeden Abend zumindest ein paar Zeilen zu schreiben  
oder zu überarbeiten. Das geht etwa von zehn oder elf Uhr bis Mitter- 
nacht bzw. ein Uhr. Ich versuche so aufzuhören, dass ich weiß, wie es  
am nächsten Abend weitergeht. Natürlich gibt es Zeiten mit furchtbaren  
Hängern. Dann überarbeite ich, nehme sozusagen einen neuen Anlauf.  
Wenn es partout nicht weitergeht, weiß ich, ich habe mich verrannt, es  
müssen neue Ideen her. Und manche Ideen brauchen Zeit zum Reifen. Vie- 
le Ideen entstehen beim Schreiben, müssen dann erst recherchiert und  
ausgearbeitet werden.    


MT: Sie sind ohne Agent tätig. Ist es für Sie vorstellbar, demnächst  
mit einem Agenten zu arbeiten? Was spricht für Sie dafür, was dagegen? 

US: Natürlich kann ich mir vorstellen, mit Agenten zusammenzuarbeiten.  
Die kennen den Markt sehr genau und kennen die Verlage sehr gut, kön- 
nen sich aber auch irren. Bei der "Sirius-Verschwörung" habe ich bei  
zwei Agenturen versucht, das Buch unterzubringen. Womöglich waren es  
die falschen Agenturen, oder das Manuskript war noch nicht reif genug.  
Jedenfalls kam es zu keiner Zusammenarbeit. Die eine Agentur sagte  
ganz klar, dass deutsche Thrillerautoren bei den Verlagen nicht durch- 
zubringen seien. Der Stoff sei spannend umgesetzt, und wenn ich Ameri- 
kaner wäre, würde es auch ein Erfolg werden – aber so ... Da habe ich  
eben das Manuskript selbst verschickt und hatte das Glück, dass eine  
aufmerksame Auszubildende und eine wache Lektorin sich Zeit nahmen und  
die Mühe machten, zunächst einmal zu lesen, was da ins Haus geflattert  
war.   


MT: Nach dem Jahreswechsel werden viele neue Vorsätze gefasst. Was ha- 
ben Sie sich vorgenommen? Und was können Ihre Leser als Nächstes von  
Ihnen erwarten?  

US: Ich will ganz schnell mein zweites Manuskript fertig schreiben.  
Die letzten Kapitel warten. Dann muss das Manuskript den Verlag über- 
zeugen und dann – tja, eine neue Idee für ein weiteres Buch ausbrüten.  
Über das aktuelle Manuskript möchte ich noch nichts verraten außer:  
Ich glaube, es ist spannend und wird gut unterhalten. 


MT: Stellen Sie sich vor, der Strom fällt aus. Was tut Uwe Schomburg,  
wenn er nicht am PC sitzt und schreibt? 

US: Da ist ja immer noch eine Familie mit Frau, Tochter und Sohn, die  
eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen. Außerdem engagiere ich  
mich in meiner Gemeinde als parteiloser Gemeindevertreter. Und es gibt  
so viele gute und spannende Bücher, auch Thriller, aber nicht nur. Und  
wenn es spät ist, die Familie schläft und der Strom fällt aus – dann  
gehe ich mit der Taschenlampe zum Sicherungskasten ... 


MT: Und zum Schluss: Welchen besonderen Tipp haben Sie für unsere Le- 
serInnen? 

US: Wenn Sie selbst gern schreiben und veröffentlicht werden wollen:  
Nie den Mut verlieren und sich nicht beirren lassen, egal wie lange es  
dauert und wie frustrierend Absagen auch sein mögen. Entscheidend ist,  
den Zug zu besteigen. Denn wenn man diesen ersten Schritt, zu schrei- 
ben, nicht macht, kann man auch nicht ans Ziel der Veröffentlichung  
kommen.  


MT: Herzlichen Dank für das Interview! 


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VERLAGSPORTRAIT: 
--------------------------------------------------------------------- 
                              (redaktion at team pt autorenforum pt de) 


Geest-Verlag 
Alfred Büngen  
Lange Straße 41 a 
49377 Vechta 
Telefon: (0 44 47) 85 65 80 
Fax: (0 44 47) 85 65 81 
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 
http://www.geest-verlag.de  


          Verlagsgeschichte und -programm 

Alfred Büngen hat den Verlag 1998 gegründet. Seitdem gab es eine ste- 
tige Weiterentwicklung seines Programms. Der Verleger veröffentlicht  
alle Sparten der Literatur – vom Kinder- und Jugendbuch über Lyrik,  
Prosa, Dramatik bis hin zum Sachbuch. Es arbeiten drei bis fünf Mitar- 
beiter plus freie Mitarbeiter mit ihm zusammen. 

Der Anlass für die Verlagsgründung war, engagierte und zugleich lite- 
rarisch hochwertige Literatur zu verlegen, die in kleineren, preis- 
günstigeren Auflagen unbekannteren, aber zugleich auch bekannteren Au- 
toren ein Podium sein kann.  


          Verlagsphilosophie 

Die Bücher des Geest-Verlages sind Versuche, Menschliches in unserer  
Wirklichkeit wieder zu entdecken. 

Ob in Lyrik, Kinderbuch oder Prosa – beim Geestverlag begegnet man  
keiner intellektuellen Überheblichkeit. Mut, Wärme, Engagement und Na- 
türlichkeit bilden die Grundlagen jedes einzelnen Buches. So gelingt  
es Lesern und Leserinnen, Autoren und Autorinnen, Hoffnung auf heute  
und morgen gemeinsam zu entwickeln.  

Alt und Jung, Ost und West, Tradition und Moderne treffen sich zwi- 
schen Schreibenden und Lesenden. Die Suche nach der Möglichkeit ver- 
bindet sich mit der Gewissheit auf ein Morgen.  

In den Büchern entdeckt man immer ein kleines Stück jener Welt, die  
jeder Leser, jeder Autor mitgestalten will.  


          Welche Autoren wurden bisher verlegt?  

Insgesamt wurden bis jetzt mehr als 300 verschiedene Autoren verlegt  
(darunter auch zahlreiche Migranten), davon viele mit mehreren Bänden.  
Neben weniger bekannten Autoren gehören auch bekannte Autoren dazu wie  
Günter Ullmann, J. Monika Walther, Heinz Kruschel und Klaus Seehafer. 


          AutorInnen gesucht? 

Herr Büngen bittet, Manuskripte nur nach vorheriger Absprache einzu- 
reichen. Mit jedem einzelnen Autor wird ein konkretes Buchumsetzungs- 
konzept mit Lesungen etc. entwickelt, um den Absatz auch kleiner Auf- 
lagen zu ermöglichen. Herr Büngen hält sich an den Vertrag des deut- 
schen Börsenvereins. 

Zwei grundsätzliche Punkte bittet der Verleger zu beachten. Er möchte  
engagierte Inhalte, in denen sich der Autor mit grundlegenden Problem- 
stellungen unserer Gesellschaft auseinander setzt, und eine sichere  
und originelle Sprache 


          Zukunftspläne, Perspektiven 

Herr Büngen möchte natürlich die Auflagenzahlen erhöhen. Dies erhofft  
er sich durch ein größeres Miteinander der Autoren (Ringlesungen  
etc.). Auch versucht er weitere Buchhandlungen zur Präsentation des  
Buchangebotes und den Ausbau des Lesungsangebotes zu gewinnen. 


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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:      
--------------------------------------------------------------------- 
Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - kei- 
ne Manuskripte zur Beurteilung. 

Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst  
kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. 


  Drehbuch: Oliver Pautsch 
                              drehbuch at experte pt autorenforum pt de 
  Fandom: Thomas Kohlschmidt 
                                fandom at experte pt autorenforum pt de 
  Fantasy: Stefanie Bense 
                               fantasy at experte pt autorenforum pt de 
  Heftroman: Arndt Ellmer 
                             heftroman at experte pt autorenforum pt de 
  Historischer Roman: Titus Müller 
                    historischer.roman at experte pt autorenforum pt de 
  Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik 
                            kinderbuch at experte pt autorenforum pt de 
  Lesungen: Rüdiger Heins 
                              lesungen at experte pt autorenforum pt de 
  Lyrik: Martina Weber 
                                 lyrik at experte pt autorenforum pt de 
  Sachbuch: Gabi Neumayer 
                              sachbuch at experte pt autorenforum pt de 
  Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss 
                           fortbildung at experte pt autorenforum pt de 
  Schreibgruppen: Ute Hacker 
                        schreibgruppen at experte pt autorenforum pt de 
  Schreibhandwerk: Ute Hacker 
                       schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt de 
  Sciencefiction: Andreas Eschbach 
                              sf-autor at experte pt autorenforum pt de 
  Technische Literatur, CDs, Internet: Reinhard Mermi 
                               techlit at experte pt autorenforum pt de 
  Übersetzung: Barbara Slawig  
                         uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de 
  Verlagswesen: Bjørn Jagnow 
                          verlagswesen at experte pt autorenforum pt de 



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FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN: 
--------------------------------------------------------------------- 
           Bjørn Jagnow (verlagswesen at experte pt autorenforum pt de) 

Frage: 
Ich habe ein Sachbuch über [...] geschrieben. Ich habe dazu Abbildun- 
gen von meiner eigenen Sammlung und aus eigener Herstellung gemacht.  
Per Zufall bin ich beim Stöbern auf weltweiten ebay-Seiten auf wunder- 
schöne, für mein Thema passende Fotos gestoßen, die ich gut verwenden  
könnte. Nirgendwo habe ich einen Hinweis auf Copyright gefunden. Darf  
man solche Bilder benutzen? Sie erscheinen nur für kurze Zeit bei ei- 
nem Verkäufer, und bevor ich nachfragen konnte, waren sie schon wieder  
verschwunden. In meinem Fall sind es überwiegend alte japanische Stü- 
cke. Bis ich jemand finde, der Japanisch kann, verliere ich schon die  
Spur. Wie soll ich vorgehen?   


Antwort: 
Das ungenehmigte Kopieren und Veröffentlichen von ebay-Bildern ist  
nicht erlaubt, und es hat auch schon zahlreiche Fälle gegeben, wo dies  
zu Schadensersatzforderungen geführt hat. 

Für jedes Foto hat der Fotograf Urheberrechte bis 70 Jahre nach seinem  
Tod. Es spielt keine Rolle, ob dies Fotos für den Privatgebrauch sind  
oder ob sie bereits mit der Absicht zur Veröffentlichung geschossen  
wurden. Es spielt auch keine Rolle, ob diese Fotos etwas zeigen, was  
alt oder neu ist. Ohne Genehmigung dürfen Sie solche Fotos nicht ver- 
öffentlichen. 

Lassen Sie sich für solche Fälle doch einen Text in Japanisch und Eng- 
lisch vorbereiten, in dem Sie kurz Ihren Bedarf an dem Foto und den  
Umstand erklären, dass Sie als "Gaijin" kein Japanisch können ;-).  
Dann haben Sie eine passende E-Mail für alle Fälle parat, und wenn je- 
mand reagiert, kann man weitersehen. 

Im Übrigen dürften die wenigsten ebay-Bilder tatsächlich Druckqualität  
haben! Die Bildschirmdarstellung wird mit 72 dpi wiedergegeben, für  
den Druck werden 300 dpi benötigt. Das Bild, das Sie auf dem Schirm  
sehen, wird also im Druck nur ein Viertel so breit und ein Viertel so  
hoch sein! 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Bjørn Jagnow ist Schriftsteller, Verlagsfachwirt, Verlagskaufmann,   
Buchhändler und freier Lektor. http://www.bjoernjagnow.de/. 


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR KINDER- UND JUGENDBUCH: 
--------------------------------------------------------------------- 
        Michael Borlik (kinderbuch at experte pt autorenforum pt de) 

Frage: 
Ich bin blutiger Anfänger und habe vor einigen Wochen mein erstes Buch  
veröffentlicht. Es ist ein Fantasyroman für Kinder und Jugendliche ab   
12 Jahren [...]. Ich plane Lesungen, bin mir aber  nicht sicher, wel- 
che Inhalte ich dort vorlese. Beginnt man grundsätzlich am Anfang des  
Buches oder eher, nach einer mündlichen Einführung, bei einer spannen- 
den Stelle in der Mitte vielleicht? 


Antwort: 
Es liegt ganz bei dir, ob du mit dem ersten Kapitel deines Romans an- 
fängst oder mitten in die Handlung eintauchen willst. Es gibt dafür  
keine feste Regel. Such dir die Kapitel heraus, die du für sinnvoll  
bzw. besonders spannend hältst.   

Eine andere Möglichkeit wäre, deine Lesung unter ein bestimmtes Motto  
zu stellen. Sagen wir mal, dass in deinem Fantasy-Roman Zauberer eine  
wichtige Rolle spielen. In dem Fall könntest du dir spannende Stellen  
herauspicken, in denen es vorwiegend um Zauberer und Magie geht, und  
diese vorlesen.  

Wichtige Informationen / Überleitungen, die zum Verständnis der Hand- 
lung beitragen, kannst du  dann mündlich an dein Publikum weitergeben.  
Nicht unwichtig ist bei Lesungen für Kinder und Jugendliche, dass du  
zwischendrin die Möglichkeit anbietest, Fragen zu stellen. Damit bin- 
dest du die Kinder und Jugendlichen in die Lesung mit ein, was für sie  
allemal interessanter ist, als 45 bis 60 Minuten lang stumm zuhören zu  
müssen.  

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Michael Borlik, 1975 geboren, machte 1995 sein Abitur und ging an- 
schließend in eine kaufmännische Ausbildung, die er 1998 erfolgreich  
abschloss. Seit 2001 erfolgte eine Reihe von Veröffentlichungen. Über- 
wiegend schreibt er Kinder- und Jugendbücher, die u. a. bei Ueberreu- 
ter, Thienemann und Arena erscheinen. Seit Sommer 2005 ist er freier  
Schriftsteller. Mehr Infos unter http://www.borlik.de. 


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR KRIMINALISTIK: 
--------------------------------------------------------------------- 
         Nikola Hahn (kriminalistik at experte pt autorenforum pt de) 


Frage: 
Es würde mich interessieren, ob es auch Fachbücher gibt zum Beispiel  
über forensische Medizin. 


Antwort: 
Ja, es gibt natürlich jede Menge Fachbücher über forensische Medizin  
bzw. über die Bearbeitung von Tötungsdelikten.  



Hier ist eins, das vorrangig die Zusammenarbeit der verschiedenen  
Stellen – Polizei, Justiz, Gerichtsmedizin – beschreibt und eine sehr  
gute Übersicht über das Ermittlungsverfahren bei Tötungsdelikten bie- 
tet: "Die Bearbeitung von Tötungsdelikten. Ein praxisorientiertes  
Handbuch für das staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren", 2006, 394  
Seiten, 38 Euro, Boorberg-Verlag. 

Im Boorberg-Verlag finden Sie noch mehr Bücher über Polizeiarbeit:  
http://www.boorberg.de 

Hier noch das Ergebnis einer kleinen Eingabe bei www.amazon.de  

Der "Madea" ist DAS Standardwerk der Gerichtsmedizin: Burkhard Madea  
und Bernd Brinkmann: "Handbuch gerichtliche Medizin Band 1 und 2",  
Springer. 

Weitere Bücher von Madea sind beispielsweise: "Die ärztliche Leichen- 
schau. Rechtsgrundlagen, Praktische Durchführung, Problemlösungen",  
"Haaranalytik. Technik und Interpretation in Medizin und Strafrecht",  
"Rechtsmedizin. Befunderhebung – Rekonstruktion – Begutachtung". 

Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit eine kleine Einstieghilfe geben. Ü- 
ber die Seiten dieser Bücher bei amazon kommen Sie auf weitere Bücher  
zu den genannten Themen. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Nikola Hahn ist Kriminalhauptkommissarin und Fachlehrerin an der Hes- 
sischen Polizeischule in Wiesbaden; nebenberuflich arbeitet sie als  
Autorin mit dem Schwerpunkt historische Kriminalromane. Informationen  
im Internet: http://www.nikola-hahn.com. [Aber bitte keine Fragen mehr  
senden!] 


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR SACHBUCH: 
--------------------------------------------------------------------- 
             Gabi Neumayer (sachbuch at experte pt autorenforum pt de) 


Frage: 
In der Reihe [...] des [...] Verlages hatte ich über zwei Auflagen ein  
Sachbuch zum Buddhismus [...]. Der Verlag hat jüngst entschieden, kei- 
ne dritte Auflage zu veröffentlichen. Ich habe die Rechte zurückerhal- 
ten und kann das Buch jetzt (in aktualisierter Form) neu und mit einem  
besseren Titel anbieten. Der frühere Insider-Titel wurde gegen meinen  
Widerstand entschieden. 

Meine Frage ist, was ich heute für dieses Buch verlangen kann. Es  
dürften sich bestimmte Verlage bzw. spirituelle Reihen dafür interes- 
sieren. 


Antwort: 
Was können Sie für Ihr Buch verlangen? Das kann man so nicht beantwor- 
ten, denn in der Regel machen die Verlage die Preise. Das bedeutet:  
Jeder Verlag wird nach seinen Möglichkeiten etwas anbieten, bei dem es  
in der Regel ein wenig Verhandlungsspielraum gibt – aber nicht viel.  
Entscheidend ist nicht das Buch, sondern der Verlag (mit seinem finan- 
ziellen Hintergrund, der möglichen Auflagenhöhe, den Vertriebsmöglich- 
keiten etc.). Ein kleiner Verlag wird keine hohe Startauflage finan- 
zieren können, und entsprechend kann dann auch das Garantiehonorar  
nicht so hoch ausfallen wie bei einem großen Verlag, der ein Buch bei- 
spielsweise als Spitzentitel lanciert. Andererseits sind kleine Verla- 
ge als Spezialisten für bestimmte Themen oftmals besser in der Lage,  
ihre Zielgruppe zu erreichen, weil sie sich darauf konzentrieren kön- 
nen. Das kann eine längere Laufzeit für ein Buch bedeuten und damit  
auch auf lange Sicht mehr verkaufte Bücher. 

Wenn Sie mit einem konkreten Angebot nicht zufrieden sein sollten,  
können Sie immer noch versuchen, mehrere Verlage zu interessieren und  
so das Beste für sich herauszuholen. Oder Sie suchen sich eine Agen- 
tur, die das für Sie übernimmt. Doch die Einschränkungen liegen, wie  
schon gesagt, bei den Verlagen in vielen Faktoren, die das mögliche  
Honorar beeinflussen. Über gewisse Grenzen hinaus kann da auch keine  
Agentur verhandeln. Aber je nach Profil kann sie Ihnen eventuell Ver- 
lage erschließen, an die Sie selbst nicht gedacht hätten oder an die  
Sie nicht so einfach herangekommen wären. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Gabi Neumayers letzte Sachbuch-Veröffentlichung ist der Ratgeber "Pra- 
xismappe für überzeugende Geschäftsbriefe", erschienen bei Eichborn.  
Weitere Infos: http://www.gabineumayer.de. 


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: 
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             Stefanie Bense (fantasy at experte pt autorenforum pt de) 

Frage: 
Der [...] Verlag will auf meine Anfrage hin ein 30 bis 50 Seiten mei- 
nes Manuskriptes haben und ein Exposé von einer Seite. Können Sie mir  
Tipps geben, wie ich das Exposé gestalten soll? Was gehört alles hin- 
ein, und worauf muss ich achten? Und welche Formatierung muss das Ma- 
nuskript haben? Ich habe irgendwo gelesen, dass es 60 Wörter x 30 Zei- 
len haben soll. Stimmt das? Worauf sollte ich noch achten? 


Antwort: 
Ihre Fragen haben mit Fantasy wenig zu tun. Und Sie können solche all- 
gemeinen Dinge (wie gestalte ich mein Manuskript? was gehört in ein  
Exposé?) besser in einigen Schreibratgebern nachlesen, etwa: Sylvia  
Englert: "So finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript", 5. Auflage  
2003, Campus; oder: Sandra Uschtrin (Hrsg.): "Handbuch für Autorinnen  
und Autoren", 6. überarbeitete und erweiterte Auflage 2005, Uschtrin. 

Grundsätzlich sollte man sich nach den Vorgaben des Verlages richten,  
die es manchmal schon auf der Homepage zu lesen gibt. Oder, wie in Ih- 
rem Fall, die Ihnen genannt wurden. 
Ein einseitiges Exposé bietet nicht viel Platz für Figurenentwicklung  
oder Vorgeschichte, also konzentrieren Sie sich darauf, den Inhalt Ih- 
res Romans klar, knapp und deutlich darzustellen. Beschränken Sie sich  
auf die Haupthandlung, auf die Hauptmotive Ihrer Figuren und das, wor- 
um es in Ihrem Roman wirklich geht. Das Exposé ist ein Verkaufsargu- 
ment. Schreiben Sie es so, als wollten Sie den Inhalt Ihres Romans je- 
mandem zum Lesen empfehlen, ohne die üblichen Superlative und Lobes- 
hymnen zu benutzen. Sagen Sie nicht: "Mein absolut tolles Buch in der  
Nachfolge von J. K. Rowling ist die wunderbar erzählte Geschichte ei- 
nes Jungen, der in einer herrlich skurril beschriebenen Magiewelt auf- 
wächst und dann in die grausame Menschenwelt ohne Magie geworfen  
wird." Sagen Sie: "Dies ist die Geschichte eines Jungen, der es ge- 
wohnt ist, Magie zu nutzen, doch dann muss er in der Menschenwelt ohne  
sie auskommen." Bleiben Sie bei der Grundstruktur Ihrer Geschichte,  
und machen Sie sie an Ihrer Hauptfigur fest! 

Sie werden merken, dass das Exposé nicht leicht zu schreiben ist, denn  
es fasst zusammen, wo Sie ausführlich und szenisch erzählt haben, es  
vereinfacht, wo Sie sich Mühe mit komplexen Figuren gegeben haben, und  
es vernachlässigt all die wunderbaren Hintergrund-Infos zu der Welt,  
die Sie sich ausgedacht haben. Das muss es deshalb, weil der Verlags- 
lektor sehen möchte, ob der Autor seine Geschichte im Griff hat. Es  
soll nur die reine Skelett-Struktur erscheinen und warum die Story für  
den Verlag als Verkaufsobjekt, als Ware interessant sein könnte. 

Dieser letzte Punkt wird nicht leicht zu formulieren sein. Denn zum  
einen müssen Sie die Produkte Ihrer "Konkurrenz" kennen, um sich abzu- 
grenzen, zum anderen eigenständig genug sein, um sie nicht zu erwäh- 
nen. Außerdem will der Verlag wissen, warum ausgerechnet Sie der ge- 
eignete Autor für diese Geschichte sind. Schreiben Sie nicht: "Ich  
wollte immer schon schreiben und habe nun einen Roman fertiggestellt,  
der es mit Harry Potter aufnehmen kann." Schreiben Sie: "Meine Ge- 
schichte erzählt mit neuem Blickwinkel davon, wie man in einer fremden  
Umgebung erwachsen wird, wie man lernt, mit seinen Kräften umzugehen,  
auch wenn sie brach liegen müssen, und was aus einem wird, der sich  
nicht beherrschen kann. Es soll Jugendlichen [Definition Ihres Leser- 
publikums] helfen, mit ihren Problemen bewusst umzugehen [...]" 

Den Manuskriptteil auszuwählen, wird schwierig sein. Nimmt man lieber  
den Anfang? Einen gut geschriebenen Mittelteil? Drei Szenen? Ein Kapi- 
tel? Da kann ich Ihnen nicht wirklich raten. Zwar tendiere ich dazu,  
den Anfang zu nehmen, denn schließlich ist es das, was später dem Le- 
ser auch als Erstes in Ihrem Buch begegnen soll. Doch ist der Anfang  
das Schwierigste, das es zu schreiben gibt, und vielleicht ist man  
besser mit einer saftigen Action-Szene dran ... Viele Verlage verlan- 
gen jedoch ausdrücklich den Anfang, denn schließlich muss ein Buch  
auch die Leser direkt zu Beginn überzeugen; sonst halten sie bis zur  
ersten Action-Szene gar nicht erst durch. 

Über die formalen Dinge wie Manuskriptseite, Zeichenanzahl, Titel- 
blattgestaltung, Seitenzahlen, Kopf- oder Fußzeile etc. informieren  
Sie sich bitte in den einschlägigen Werken oder den Artikeln des Tem- 
pest (siehe das Archiv auf http://www.autorenforum.de); dort wurden  
solche Fragen bereits beantwortet. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt seit 1993 Schreib- 
kurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem  
ersten Roman. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. 


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und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrenn- 
ter Mail kommt! 
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   Ramona Roth-Berghofer public.relations at team pt autorenforum pt de  
   Gabi Neumayer                redaktion at team pt autorenforum pt de 
   Stefan Schulz                     webmaster at autorenforum pt de 
   Thomas Roth-Berghofer  
                    Thomas.Roth-Berghofer at team pt autorenforum pt de 
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republik Deutschland. Erfüllungsort ist Kaiserslautern. 

Bei Unwirksamkeit einer der vorstehenden Bedingungen bleibt die Wirk- 
samkeit der übrigen unberührt. Die unwirksame Klausel wird sodann ein- 
vernehmlich durch eine andere ersetzt, die wirtschaftlich und in ihrer  
Intention der unwirksamen Klausel am nächsten kommt. 
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Anschrift:   autorenforum.de 
             c/o Roth-Berghofer 
             Schneidmühlgasse 1-3 
             67655 Kaiserslautern 
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The Tempest: Vorschau auf die aktuelle Ausgabe

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Ausgabe 26-11 (vom 20. November 2024)

TEIL 1 (Schreiben und Veröffentlichen):

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   Hall of Fame
   Neues aus der Buchszene
   Autorenwissen
     „Die ersten Romanseiten‟
     von Hans Peter Roentgen
   Buchbesprechung
      „Paris, ein Fest fürs Leben"
      besprochen von Tanja Wirnitzer
   Leserbrief     
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