Hall of Fame
Schreib-Kick
Lese-Tipp
Autorenwissen
"Daumen rauf oder Daumen runter:
Die Programmkonferenz"
von Oliver Gorus und Jörg Achim Zoll
Schreibkurs
"Wie schaffe ich es, einen Roman
fertig zu schreiben? - Teil 1"
von Ute Hacker (alias Billie Rubin)
Buchbesprechung
"Raum zum Schreiben"
besprochen von Gabi Neumayer
Interview mit Heiko Wolz
Verlagsportrait
"Leporello-Verlag"
Hilkes kleines Horrorleben
von Hilke Rosenboom
Frag den Experten für Verlagswesen
(Bjørn Jagnow)
Frag die Expertin für Kriminalistik
(Nikola Hahn)
Frag den Experten für Heftromane
(Arndt Ellmer)
Frag die Expertin für Sachbuch
(Gabi Neumayer)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, einer unserer gefragtesten Experten, Björn Jagnow, hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Urheberrecht, Verlagswesen und Ver- marktung der letzten sieben Jahre gesammelt und stellt sie euch jetzt als kostenloses PDF zur Verfügung. Das Tolle daran: Die Fragen sind nun thematisch geordnet, das elektronische Format erlaubt eine schnel- le Volltextsuche - und Björn hat außerdem alle Antworten überarbeitet und aktualisiert. Ob ihr Infos sucht zu Ausfallhonorar, Book on De- mand, Buchpreisbindung, Druckkostenzuschussverlag, Exposé, Honorar, ISBN, Leseprobe, Nebenrechte, Plagiat, Titelschutz, Verlagsgründung, Zitat oder ... Hier werdet ihr fündig: http://nbn- resolving.de/urn:nbn:de:0062-tempest1-9. Björn antwortet natürlich weiter, genau wie unsere anderen ExpertIn- nen. In diesem Tempest geht es in der Expertenrubrik zum Beispiel dar- um, wie ein Polizeiprotokoll aussieht, wie man sich als Heftromanautor bewirbt und was ein Plagiat ist und was nicht. Diese Ausgabe platzt nahezu vor informativen und spannenden Beiträgen. Die Programmkonferenz ist das entscheidende Gremium in einem Verlag, und trotzdem weiß kaum ein Autor, eine Autorin etwas darüber. Der Ar- tikel von Oliver Gorus und Jörg Achim Zoll klärt auf. Ute Hacker zeigt im Schreibkurs, wie man es schafft, einen Roman nicht nur zu beginnen, sondern auch zu Ende zu schreiben. Der Autor Heiko Wolz steht im In- terview Rede und Antwort. Und Hilke Rosenboom lässt uns an einem neuen Kapitel aus ihrem verrückten Leben als erfolgreiche Autorin teilneh- men. Dazu kommen noch Verlagsportrait, Buchbesprechung, Schreibkick ... Ihr wisst schon. Der Tipp des Monats März, diesmal von mir (her mit euren Tipps!): http://www.was-verlage-leisten.de: Der Börsenverein des deutschen Buchhandels informiert hier über das Urheberrecht, über das, was Verlage tun, wie Autoren und Verlage zusammenarbeiten und vieles mehr. Ein Verlagslexikon erklärt Begriffe rund ums Verlagswesen, zum Beispiel "Herstellung" und "Barsortiment". Ich hatte ja Überraschungsverlosungen unter denjenigen angekündigt, die mir (nach Absprache!) Beiträge für den Tempest schicken. Diesmal ist das Los auf eine alte Bekannte gefallen: Stefanie Bense, unsere Fantasy-Expertin. Ihren zweiteiligen Artikel darüber, wie man eine Fi- gur in die Handlung führt, könnt ihr ab Juni im Tempest lesen. Stefa- nie hat übrigens eins der beliebten Normseiten-Brettchen aus dem Uschtrin Verlag gewonnen. Glückwunsch! Und wer von euch jetzt vor Neid platzt: Artikelvorschlag einreichen, absprechen, Beitrag abliefern - und sich in unserer Lostrommel häuslich einrichten! Ich wünsche euch Wochenend und Sonnenschein, No more rainy days, Good day sunshine - und: Write on, write on (wie James Brown so treffend sang). Gabi Neumayer Chefredakteurin ~~~~~~~~~~~ Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto von autorenforum.de: Sparda Bank Südwest eG BLZ 550 905 00 Kto. 100 724 515 Stichwort: "Beitrag 2007" Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte genau so zusammenschreiben!) IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 BIC: GENODEF1S01 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2007 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: TEIL 1: Editorial Hall of Fame Schreib-Kick Lese-Tipp Autorenwissen "Daumen rauf oder Daumen runter: Die Programmkonferenz" von Oliver Gorus und Jörg Achim Zoll Schreibkurs "Wie schaffe ich es, einen Roman fertig zu schreiben? - Teil 1" von Ute Hacker (alias Billie Rubin) Buchbesprechung "Raum zum Schreiben" besprochen von Gabi Neumayer Interview mit Heiko Wolz Verlagsportrait "Leporello-Verlag" Hilkes kleines Horrorleben von Hilke Rosenboom Frag den Experten für Verlagswesen (Bjørn Jagnow) Frag die Expertin für Kriminalistik (Nikola Hahn) Frag den Experten für Heftromane (Arndt Ellmer) Frag die Expertin für Sachbuch (Gabi Neumayer) Impressum TEIL 2: Veranstaltungen Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten mit Honorar ohne Honorar Seminare Messekalender Impressum ~~~~~~~~~ Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile einen praktischen Service für orientierungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für ein- zelne Tempest-Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Eberhard Kamprad (http://www.kamprad-online.de) hat freundlicherweise die aufwendige Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen Jahrgänge zu erstellen. ********************************************************************* HALL OF FAME: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Ja, die Lage auf dem Buchmarkt ist schwierig, und manchmal glaubt man, man wird es nie schaffen, ein Buch zu veröffentlichen. Aber andere schaffen es ja auch! Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir würden uns freuen, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald einmal vorstellen können. Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: ....... AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre. Zusätzlich könnt ihr in maxi- mal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbrin- gen. ....... Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an mail- to:redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sebastian Corda: "Der Zauber der Stunde", Moments 2006, fantastischer Liebesroman. Was würdest du tun, wenn du eine 25. Stunde hättest? ********************************************************************* SCHREIB-KICK: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Unser Schreib-Kick für den März, diesmal von Ursula Schmid-Spreer: Betrachten Sie eine Person - zum Beispiel Macho, Spießer, Yuppie, Po- litiker, autoritäres Familienoberhaupt, Skinhead, kleines Kind - ein- mal nicht von außen, sondern von innen. Sie können auch berühmten Fi- guren aus Gegenwart und Vergangenheit etwas in den Mund legen. ********************************************************************* LESE-TIPP: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Ein Tipp von Andreas W. Moser: http://www.kloy.de/index.htm: Der Betreiber dieser Site, Klaus-Dieter Regenbrecht, geht unter dem Titel "Karriereplanung für Autorinnen und Autoren" sehr detailliert auf ein heikles Gebiet ein. Man merkt es den Zeichen an, Regenbrecht meint es ehrlich, kennt die Materie und das Thema aus eigenen Erfahrungen und möchte hinweisen. Ohne den Finger zu heben. Nur beim Thema "Druckkostenzuschuss-Verlag" wird er energischer ... Sehr empfehlenswert für alle, die mit Schreiben Geld verdienen wollen. ********************************************************************* AUTORENWISSEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Daumen rauf oder Daumen runter: Die Programmkonferenz" von Oliver Gorus und Jörg Achim Zoll Der Lektor ist zwar Ihr Ansprechpartner im Verlag und der Produktmana- ger für Ihr künftiges Buch, er entscheidet aber keineswegs allein dar- über, ob Ihnen ein Vertrag angeboten wird oder nicht. Das ist vielmehr Aufgabe der so genannten Programmkonferenz, die in allen Verlagen re- gelmäßig stattfindet. Dieses Entscheidungsgremium über das künftige Buchprogramm tritt normalerweise mindestens einmal im Monat, bei vie- len Verlagen wöchentlich zusammen und besteht in der Regel aus Vertre- tern des Lektorats, der Geschäftsleitung sowie von Vertrieb, Marke- ting, Presseabteilung und Herstellung. Jeder Teilnehmer hat eine ganz eigene Sicht auf Buchvorschläge, die eben seiner Rolle im Geschäfts- prozess des Unternehmens entspricht, und möchte Argumente hören, die aus dieser Perspektive für das Buch sprechen. Wenn Sie solche Argumen- te bereits in Ihrem Exposé mitliefern, haben Sie deshalb den meisten anderen Autoren etwas voraus. Die Herstellung Der Hersteller möchte wissen, welchen Umfang der Lektor mit dem Buch anstrebt und ob er Hardcover oder Softcover kalkulieren soll. Stan- dardsatz oder Speziallayout? Wie viele Abbildungen? Der Lektor muss die Informationen parat haben. Der Vertriebsleiter fragt ihn, wo genau im Buchhandel das Buch zu platzieren wäre - davon hängt ab, welche Einkäufer der Buchhandlungen vom Vertriebsteam besucht werden müssen. Die Pressefrau möchte vor allem eine Story und der Marketingleiter beißt sich an einer unscharfen Zielgruppendefinition fest. Und wenn der Verlagsleiter fragt, bei welcher Verkaufsauflage denn der Break- even zu erwarten wäre, könnte dem Lektor so langsam der Kopf schwirren - aber er ist ja gut vorbereitet, dank Ihres hervorragenden Exposés. Das Lektorat Der Lektor ist der natürliche Verbündete des Autors im Verlag. Je bes- ser Ihr Exposé, desto besser unterstützen Sie ihn bei seinen Bemühun- gen, dem Verlag das Buchprojekt mundgerecht zu servieren. Haben Sie den Lektor für Ihr Vorhaben gewonnen, dann ist es dessen Aufgabe, das Projekt in der Programmkonferenz vorzustellen. Die Ja-Stimme Ihres Lektors steht in dem Gremium also bereits fest - jetzt muss er die Ge- schäftsleitung und seine Kollegen überzeugen, was angesichts der wohl in jedem Unternehmen üblichen großen und kleinen Grabenkämpfe zwischen den Abteilungen durchaus seine Tücken haben kann. Bei manchen Verlagen bekommen Sie vom Lektorat zusätzlich einen Auto- renfragebogen. Diesen sollten Sie ebenso sorgfältig und nach denselben Kriterien ausfüllen, wie Sie auch Ihr Exposé erstellt haben, selbst wenn sich die Antworten auf einige Fragen mit den Aussagen des Exposés überschneiden. Denn solche Fragebögen dienen dazu, die Entscheidung der Programmkonferenz wie gewohnt und einheitlich vorzubereiten und sollen sicherstellen, dass kein entscheidungsrelevanter Aspekt verges- sen wird. Zu jedem Projektvorschlag gehört auch eine kaufmännische Kalkulation. Der Lektor (oder ein Mitarbeiter der Herstellungsabteilung im Auftrag des Lektors) rechnet verschiedene Varianten durch, wie viele Bücher verkauft werden müssen, um die Gewinnzone zu erreichen. Die wesentli- chen Variablen dieser Kalkulation sind die Produktionskosten pro Stück, die umso niedriger sind, je dünner das Buch und je höher die Druckauflage ist, sowie der Ladenpreis, für den ein erfahrener Lektor die marktkonformen Spielräume kennt. Während die Kalkulation eine interne Angelegenheit des Verlags ist, zu deren Wirtschaftlichkeit Sie als Autor nur dadurch beitragen können, dass Sie den Buchumfang genregerecht und nicht zu umfangreich anlegen, bezieht der Lektor die Informationen für den formalisierten Projekt- vorschlag weit gehend aus Ihrem Exposé. Sie können dem Lektor die Auf- gabe, seine Kollegen mit Informationen zu versorgen, erheblich er- leichtern, wenn Sie ihm das Exposé in elektronischer Form, als Micro- soft-Word-Datei, schicken. So lassen sich ganze Passagen leicht mit- tels "kopieren und einfügen" in das Formular für die Programmkonferenz übernehmen. Aber kann denn ein Lektor die vermarktungsrelevanten Aspekte des Buch- projekts nicht viel besser recherchieren und bewerten als Sie? Ja, das schon, in den meisten Fällen jedenfalls. Lektoren haben jedoch wegen der vielfältigen Anforderungen des Berufs nun einmal wenig Zeit, und genaue Recherchen zur Relevanz des Themas, zur Zielgruppe und zur Kon- kurrenz auf den Buchmarkt kosten unter Umständen Stunden. Hat er die Wahl zwischen verschiedenen Buchangeboten - und das hat er im Prinzip immer -, könnte es durchaus sein, dass er sich im Zweifelsfall für das besser vorbereitete Projekt entscheidet, weil ihn das weniger Zeit kostet. Daran sollte Ihr Buchprojekt nicht scheitern ... Mit einem aussagekräftigen Exposé wappnen Sie Ihren Lektor mit guten Argumenten gegen die Einwände aller Teilnehmer der Programmkonferenz. Und Einwände wird es immer geben - schon allein wegen der unvermeidli- chen Gruppendynamik des Konferenzraums. Es ist eben auch typisch für solche Runden, dass jeder seine Wichtigkeit mit mehr oder weniger klu- gen Bemerkungen unter Beweis stellen will. Wobei der Lektor noch Glück hat, wenn alle Teilnehmer seinen Projektvorschlag auch gelesen haben, statt zwischen Büro und Konferenzraum nur einmal kurz draufzuschauen. Der Vertrieb Bisweilen hoch her geht es in Programmkonferenzen zwischen Lektorat und Vertrieb, was daran liegt, dass hier sehr unterschiedliche Sichten aufeinander treffen. Bei aller Orientierung am Markt sieht der Lektor das Projekt in der Regel noch eher vom Inhalt her und ist damit am nächsten an Ihrer Perspektive als Autor. Die Vertriebsmannschaft will dagegen nichts als schlagende Verkaufsargumente hören, denn beim Buch- händler haben die Vertreter nur wenige Sekunden Zeit, ein Buch vorzu- stellen. Dann entscheidet sich, ob ein Titel bestellt wird oder nicht, und wenn ja, in welcher Stückzahl. Die Vertriebsleute denken also sehr ähnlich wie die Buchhändler, denn das sind diejenigen, die sie täglich überzeugen müssen. Und Buchhändler haben weder das Fachwissen noch die Erwartungen der eigentlichen Zielgruppe Ihres Buchs, sollen das Buch aber trotzdem verkaufen. Wichtig ist deshalb, dass Sie in Ihrem Exposé auch allgemein verständ- liche Verkaufsargumente liefern, die nicht nur einem Fachpublikum oder den an Ihrem Thema besonders Interessierten einleuchten, sondern auch den Buchhändlern. Diese haben von den allermeisten Themen naturgemäß nur ein bisschen Ahnung und wechseln in Großstadtbuchhandlungen auch häufiger mal die Abteilung - gestern noch Computer, heute Geschichte. Wenn Ihr Buch aber beispielsweise das erste Buch zu einem bestimmten Thema ist, dann versteht dieses Verkaufsargument jeder Buchhändler, auch wenn er vom Thema selbst vorher noch nie gehört hat. Als eine Art Stimme des Buchhandels haben die Vertriebsleute in den meisten Programmkonferenzen großen Einfluss. Legt der Vertrieb sein Veto ein, weil er keine ausreichenden Absatzchancen sieht oder das Buch dem Handel gegenüber für schwer vermittelbar hält, dann ist das Projekt in der Regel gestorben. Und in den wenigen Fällen, wo die Ge- schäftsleitung den Einspruch des Vertriebs überstimmt, zeigt sich nicht selten, dass eine Vertriebsmannschaft, die an einen Titel nicht glaubt, diesen auch nicht verkaufen kann. Deshalb: Unterhalten Sie sich einmal mit Buchhändlern über Ihr Thema und Ihr Vorhaben. Finden Sie heraus, worauf Buchhändler achten, und berücksichtigen Sie diese Sichtweise, wenn Sie Ihr Exposé schreiben. Das Marketing Nicht ganz so einflussreich in der Runde der Programmmacher ist das Marketing, dessen Aufgabe es vor allem ist, Ihrem Buch eine anspre- chende Verpackung zu verpassen, es in Katalogen und im Internet ins rechte Licht zu rücken und natürlich die Werbetrommel dafür zu rühren. Weil in der Buchbranche PR die beste Werbung ist - Anzeigen dienen vor allem der Kontaktpflege zu den entsprechenden Medien, sind also letzt- lich auch PR -, haben die meisten Verlage eine eigene Presseabteilung oder zumindest einen PR-Manager. Die Presseleute werden Ihren Buchvor- schlag durch die Brille der Journalisten betrachten und sich fragen, ob sich aus dem Buch eine spannende Story destillieren lässt und wie gut sich der Autor vermarkten lässt. Wenn der Verlag eine Pressemit- teilung an die Redaktionen verschickt, dann kann das keine Inhaltsan- gabe des Buchs sein, sondern muss eine eigenständige Geschichte abge- ben. Denken Sie beim Exposé also auch an Dinge, die Journalisten interes- sieren könnten. Welche Story rankt sich um Ihr Buch oder um Sie als Autor? Beim Fachbuch kann die Erfolgsgeschichte Ihres Unternehmens o- der die Innovationskraft Ihres Beratungsansatzes eine solche Story sein. Beim Ratgeber ist es oft die Situation der Betroffenen. Am ein- fachsten ist es in der Regel beim Sachbuch, da Sachbuchthemen ohnehin die Interessen eines breiten Publikums ansprechen. Die Geschäftsleitung Die übrigen Teilnehmer der Programmkonferenz, die Vertreter der Her- stellung und die Mitglieder der Geschäftsleitung, können Sie im Exposé kaum besonders berücksichtigen. Die Herstellung wird ohnehin selten Einspruch erheben. Das geplante Buch könnte zwar zu umfangreich sein, doch dann bekommt der Lektor schon vorher Schwierigkeiten bei der Kal- kulation. Bedenken könnte die Herstellung haben, wenn Sie sehr viele Abbildungen planen, an denen Sie selbst nicht die Rechte besitzen. Geht beispielsweise aus Ihrem Exposé für ein historisches Sachbuch hervor, dass dieses 100 Illustrationen enthalten soll, und muss der Verlag die Rechte an allen diese Abbildungen sowie die druckfähigen Dateien dazu bei Bildagenturen wie AKG oder Ullsteinbild einkaufen, so kann das je nach Auflagenhöhe und Größe der Abbildungen Kosten im fünfstelligen Eurobereich bedeuten und die Wirtschaftlichkeit Ihres Projekts infrage stellen. Die kaufmännische Seite interessiert in der Programmkonferenz ganz be- sonders die Vertreter der Geschäftsleitung. Sie bilden sich anhand der vom Lektor gegebenen Informationen einen Gesamteindruck hinsichtlich der Erfolgsaussichten Ihres Projekts. Bei kleineren Verlagen hat meist der Verlagsleiter das letzte Wort, ob ein Projekt den Zuschlag be- kommt. Ist der Verlag Teil eines Medienkonzerns, muss häufig auch des- sen (mittleres) Management sein Plazet geben. In Zeiten schwacher Han- delsumsätze und knapper Kapitalrenditen bei den Verlagen ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass Buchprojekte, deren Wirtschaftlich- keit risikobehaftet scheint, eher ins Kröpfchen kommen als ins Töpf- chen, egal wie interessant und wichtig das Thema doch wäre. Die Mana- ger sind dabei in der Programmkonferenz oft die Statthalter der Bilan- zen, nicht der Leser. Wie sagte doch Franz Beckenbauer? "So läuft's Business!" In Einzelfällen können Vertreter der Geschäftsleitung auch schon ein- mal zu einsamen Entscheidungen neigen. So haben wir erlebt, dass der Geschäftsführer eines nicht unbedeutenden Verlags ein Buchprojekt ge- kippt hat, weil ihm der Arbeitstitel zu reißerisch war, und ein ande- res, weil der Arbeitstitel einen Begriff enthielt, den er als negativ besetzt empfand. Für einen Autor sind derartig willkürliche Entschei- dungen zwar bitter, aber solche Phänomene gibt es nun einmal in jedem Unternehmen. Sie können sich in Ihrem Exposé unmöglich gegen alle mög- lichen Einwände absichern, schon weil Ihre Phantasie gar nicht ausrei- chen wird, um sich auszumalen, was die Mitglieder der Programmkonfe- renz alles an Haaren in der Suppe finden können. Wenn Brancheninsider, die die Vorlieben und Abneigungen der Verlagsleute kennen, an Ihrem Exposé mitgewirkt oder es zumindest gegengelesen haben, dann sind Sie schon sehr weit auf der sicheren Seite. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Oliver Gorus und Jörg Achim Zoll betreiben die Agentur Gorus (http://www.gorus.de), die Sachbuchautoren beim Publizieren unter- stützt. Der Beitrag ist ein Auszug aus ihrem Buch "Erfolgreich als Sachbuchautor", 333 Seiten, Euro 29,90, ISBN 978-3-89749-632-3, http://www.amazon.de/gp/product/3897496321?ie=UTF8&tag=agengorulites- 21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3897496321 ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Wie schaffe ich es, einen Roman fertig zu schreiben? - Teil 1" von Ute Hacker (alias Billie Rubin) Die schlechte Nachricht gleich vorneweg: Es gibt kein Patentrezept. Aber: Es gibt durchaus Möglichkeiten, Schritt für Schritt von der Idee zum fertigen Romanmanuskript zu kommen. Grundsätzlich steht am Anfang die Frage: Warum schreibe ich? Nehmen Sie sich ein paar Minuten / Stunden / Tage Zeit, gehen Sie in sich, und fragen Sie sich: Wie wichtig ist mir das Schreiben? Lautet Ihre Antwort: weil es mir Spaß macht, dann sollten Sie das Schreiben als schönes, wenn auch zeitaufwendiges Hobby betreiben. Schreiben Sie aber, weil es für Sie dazu gehört wie Essen, Trinken o- der Schlafen, dann sollten Sie sich ernsthaft mit dem Thema beschäfti- gen. Finden Sie heraus, wie intensiv Sie schreiben wollen, wie viel Raum das Schreiben in Ihrem Leben einnehmen soll. Treffen Sie eine bewusste Entscheidung, was Sie mit dem Schreiben er- reichen wollen. Voraussetzungen für den Erfolg beim Schreiben Disziplin ......... Eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Schreiben ist Disziplin. Das Zitat wird einigen Autoren zugeschrieben, aber wer immer es gesagt hat und in welcher Zahlenkombination - sie / er hatte Recht: Schreiben be- steht zu 20 % aus Inspiration und zu 80 % aus Transpiration. Lassen Sie mich zunächst auf die äußeren Umstände eingehen, die je- de(r) AutorIn/SchriftstellerIn kennt - sofern sie / er nicht auf einer einsamen Insel lebt: Das Umfeld wie die Familie, der Brotberuf, igno- rante Freunde etc. Es ist natürlich sehr bequem, das eigene Versagen auf andere zu schie- ben. Etwa: Ich habe keinen eigenen PC und kann deshalb nicht schrei- ben. Oder: Mein Mann glaubt nicht an mich, warum sollte ich also schreiben? Wollen Sie einen Roman schreiben? Wollen Sie wirklich? Ja? Dann kaufen Sie sich einen eigenen PC, dann zeigen Sie Ihrem Mann, dass er Sie nicht kennt. Beliebt ist auch: Ich habe keinen Platz, an den ich mich zurückziehen kann. Suchen Sie sich eine Nische. Das ist sowohl räumlich als auch zeitlich gemeint. Noch in der kleinsten Wohnung gibt es Plätzchen nur für Sie, und wenn es der Küchentisch ist. Sagen Sie Ihrer Familie: Ich werde jeden Abend von halb sieben bis halb acht schreiben, und ich möchte nicht dabei gestört werden. Wenn Sie es bestimmt genug sagen, wird man Ihnen glauben. Sicher wird es zu Beginn immer mal wieder Störungen geben; wenn Sie jedoch freundlich, aber bestimmt auf die Vereinbarung hinweisen, wird man Sie mit der Zeit in Ruhe lassen. Egoismus ........ Werden Sie egoistisch. Sie haben ein Recht, zu schreiben. Natürlich muss man in einer Familie Kompromisse schließen; aber Kompromiss heißt ja, dass beide Seiten nachgeben. Dafür, dass Ihre Familie Ihnen jeden Abend eine Stunde zum Schreiben frei hält, geben Sie ihr etwas, was sie gerne von Ihnen möchte. James N. Frey meint sogar: Wenn Ihr Mann dagegen ist, dass Sie schrei- ben, trennen Sie sich von Ihrem Mann. Hart, aber im Prinzip richtig. Sie wollen schreiben und damit Erfolg haben? Dann räumen Sie Hinder- nisse aus dem Weg. Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung. Beziehen Sie Ihre Familie mit ein. Vielleicht wird man Sie am Anfang nicht ganz ernst nehmen, aber wenn Sie durchhalten, wird man Ihnen den nötigen Respekt zollen und Sie un- terstützen. Erkennen Sie Ausreden auch als solche. Was ist Ihnen wichtiger: die Bügelwäsche oder Ihr Roman? Die Wäsche? Okay, dann wollen Sie offen- sichtlich keine Autorin werden. Regelmäßigkeit .............. Schreiben Sie regelmäßig. Sie haben einen Fulltime-Job und eine vier- köpfige Familie und keine Chance, jeden Tag zu schreiben? Kein Prob- lem. Dann schreiben Sie am Wochenende, und sei es nur jeden Sonntag- morgen eine halbe Stunde. Wichtig ist nicht, wie viel Sie schreiben, wichtig ist nur, dass Sie schreiben. Wichtig ist auch, dass Sie regel- mäßig schreiben. Natürlich kann immer mal etwas dazwischen kommen, a- ber gewöhnen Sie sich an regelmäßige, immer wiederkehrende Zeiten. Wissen ...... Schreiben ist Handwerk, und nur wer sein Handwerk beherrscht und sich permanent weiterbildet, wird am Ende Erfolg haben. Zu diesem Handwerk gehört das Beherrschen der Sprache, inklusive Grammatik. Zu diesem Handwerk gehört aber auch das Beachten bestimmter Regeln, z. B. bei Ausschreibungen. Wenn bestimmte Vorgaben gefordert sind, sollte man diese auch einhalten. Und natürlich: üben, üben, üben. Übung macht be- kanntlich den Meister! Schritt für Schritt zum Roman Doch nun zum Romanmanuskript. Sie haben bereits Erfahrung im Bereich Kurzgeschichte, das ist auch alles kein Problem; aber sobald es an ein längeres Projekt geht, bleiben Sie an einer bestimmten Stelle stecken und kommen einfach nicht weiter. Sie haben sich ein schönes Umfeld geschaffen, haben den Platz und auch das Zeitfenster, das Ihnen das Schreiben gestattet. Und dennoch schaf- fen Sie es nicht, mehr als zehn Seiten zu produzieren. Immer wieder bleiben Sie hängen und zweifeln an sich, der Romanidee, dem Schreiben an sich. Dazu ein kurzer Exkurs zum Thema Autorentyp. Es gibt zwei Extreme: Manche AutorInnen schreiben frisch von der Leber weg und entwickeln während des Schreibens die Geschichte. Andere AutorInnen erarbeiten ein sehr gründliches Konzept, das bereits so ausgearbeitet ist, dass sie den Roman dann "nur noch" schreiben müssen. Dazwischen gibt es alle möglichen Variationen. Viele Anfänger sitzen dem Irrtum auf, dass das Erstellen des Konzepts gar kein richtiges Schreiben sei. Würden Sie allen Ernstes behaupten, dass bei einem Maler das Skizzieren eines Bildes nicht zum Malen ge- hört? Ist nicht gerade das der schöpferische Akt schlechthin? Das Aus- probieren, das Austaxieren, welche Variante besser funktioniert, wel- che Lösung der eigenen Vorstellung am nächsten kommt? Warum also nicht auch das Konzept? Sie erinnern sich: Schreiben ist Handwerk. Ob Sie das Konzept nun sei- tenlang in den PC tippen oder im Kopf mit sich herumtragen, ist einer- lei. Wichtig ist, dass Sie ein Konzept haben. Nur wer weiß, womit er sich befassen will, weiß auch, was er schreiben muss. Ein letzter wichtiger Punkt, bevor es an die konkrete Planung geht: die Belohnung. Setzen Sie sich realistische Ziele, die Sie erreichen können. Arbeiten Sie nicht auf den Nobelpreis hin, sondern auf eine abgeschlossene Geschichte. Haben Sie diesen Schritt erreicht, belohnen Sie sich. Versprechen Sie sich bereits bei Zielfestlegung etwas, was Sie gerne haben möchten, sich aber "einfach so" nicht leisten würden. Die Belohnung gibt es aber natürlich nur, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben! [Im zweiten Teil dieses Artikels im nächsten Tempest geht es weiter mit einem konkreten Schreibbeispiel und Tipps und Tricks für den Fall, dass irgendwann nichts mehr geht.] **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Ute Hacker schreibt für Kinder und Erwachsene. Soeben erschien der vierte Britta-Band (als Luisa Hartmann), im Mai folgt ein zweisprachi- ger Krimi für Erwachsene (als Billie Rubin), beide Langenscheidt. Mehr Informationen auf http://www.utehacker.de. ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Raum zum Schreiben" besprochen von Gabi Neumayer Inspirierende, motivierende, befreiende und zugleich in die Tiefe der Schriftstellerseele gehende Schreibbücher gibt es nicht gerade wie Sand am Meer. Dies hier ist eins davon. Bonni Goldberg hat 200 Übungen (oder: Lektionen) in diesem Buch versammelt, die jeweils nicht mehr als eine Druckseite einnehmen. Aber der geringe Umgang täuscht: Wer sich auf die hier vorgeschlagenen schriftstellerischen Erkundungen einlässt, kann mithilfe nahezu jeder beliebigen Übung ein ganzes Universum erkunden - innerhalb und außer- halb seiner eigenen Person. Dabei kann man neue Sinneserfahrungen ma- chen, sich mit Ängsten, Tabus, Schutzmechanismen und Wünschen ausein- ander setzen, fantastische Welten im Großen und im Kleinen sowie neue Genres entdecken, verschiedenste Schreibmöglichkeiten ausprobieren und im Endeffekt alle wichtigen Themen bis hin zum Sinn des Lebens schrei- bend erforschen. Das mag vage klingen, aber Bonni Goldberg gelingt es, zu jedem Thema sehr konkrete und ebenso klug wie inspirierend formulierte Anleitungen von nur wenigen Sätzen zu geben. Jede Übung besteht aus drei Teilen: einem Einführungstext zum Thema, der Schreibanleitung und einem oder zwei Zitaten, die eine zusätzliche Anregung sind. Dies ist ein Buch, mit dem AutorInnen sich ein ganzes Schreibleben lang immer wieder neu auseinander setzen können. Eins, das es einem ermöglicht, durch einfühlsame und kluge Anleitung in Bereiche vorzu- stoßen, die man bisher noch nicht erkundet hat. Und eins, das einem hilft, diese Erfahrungen auch zu nutzen, um besser und mit mehr Be- friedigung zu schreiben. Bonni Goldberg: "Raum zum Schreiben", 2004, 220 Seiten, 16,80 Euro, Autorenhaus Verlag **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Gabi Neumayers erster Kinderkrimi, "Die Nacht im Zoo", ist gerade bei Sauerländer erschienen; das Hörbuch dazu gibt es bei Basisklang. Ganz frisch auf dem Markt ist außerdem das Kindersachbuch "Expedition Wis- sen: Dinosaurier" (Ravensburger). ********************************************************************* INTERVIEW: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Sich selbst treu bleiben und an sich glauben" Interview mit Heiko Wolz Ramona und Thomas Roth-Berghofer: Lieber Heiko Wolz, im Februar 2007 ist Ihr Debütroman "Spinnerkind - Die wundersame Welt des jungen Jakob McGhee" bei Addita erschienen. Der Roman handelt von einem schrulli- gen, verantwortungslosen Ehepaar - von Guinness McGhee, einem genialen aber erfolglosen Erfinder, und seiner Frau Rachel, einer gnadenfreien Rechtsanwältin -, deren unorthodoxe Erziehungsmethoden und bizarren Weltbilder dem Sohn, dem vierzehnjährigen Jakob, so manche Überra- schung bescheren. Schon alleine der Romananfang zeigt, wie herrlich skurril Ihr Roman um den heranwachsenden McGhee ist, deshalb hier eine Kostprobe: "Mein Va- ter Guinness McGhee war ein so begnadeter Prothesenfußballspieler, dass er mir, als ich fünfzehn Jahre alt war, mit einem Schuss zwei Rippen brach. Ich behauptete zwar, es sei nicht der Rede Wert, trotz- dem zeigte Mom ihn wegen Körperverletzung an " Wie kamen Sie auf die Idee zu dieser äußerst absurden und dennoch ernsthaften Geschichte, die in einem kleinen Vorort von Boston spielt? Wie sind Sie beim Schreiben und Recherchieren vorgegangen? Sind Sie mehr eine intuitiver Autor, oder planen Sie jedes Detail im Voraus? Heiko Wolz: Der Roman entstand aus der Idee, zwei Figuren aufeinander- prallen zu lassen, deren Ziele sich nicht ausschließen, die sich aber gegenseitig beim Erreichen dieser Ziele behindern. Wir haben das ande- re Prinzip in den meisten Krimis oder Thrillern; Paradebeispiel "James Bond": Ein Bösewicht will die Weltherrschaft an sich reißen, Bond ver- sucht genau das zu verhindern. Es kann nur eine der Parteien ihr Ziel erreichen. Rachel und Guinness dagegen könnten beide in ihren Bemühun- gen Erfolg haben, doch sobald einer einen Schritt vorwärts kommt, wirkt sich das negativ auf den anderen aus. Jakob war anfangs nur als Beobachter dieses skurrilen "Kampfs" konzi- piert, hat dann aber ein ungemein interessantes Eigenleben entwickelt und den Fokus auf sich gezogen. Im Grunde habe ich ihn zu Beginn be- handelt wie seine Eltern: Er war Mittel zum Zweck. Das hat er sich nicht gefallen lassen. Um meine Plots zu planen, benutze ich eine leicht veränderte Version von Syd Fields Drehbuchmodell. Sowohl für den gesamten Roman als auch für die einzelnen Kapitel und Szenen. Ich bin mir aber sicher, dass dieses Modell im fertigen Roman nicht mehr zu erkennen ist, weil sich meine Figuren während des Schreibens entwickeln und sich manche Dinge, die ich für sie gedacht hatte, nicht bieten lassen. So verschiebt und verändert sich alles. (Um es mit einem buddhistischen Bild zu erklä- ren: Um einen Fluss zu überqueren, benutzt man ein Floß. Wenn man am anderen Ufer angekommen ist, wäre es dumm, das Floß weiter mit sich herumzuschleppen.) Ich denke, eine Mischung aus guter Vorbereitung und Spaß am "Drauflos- schreiben" ist ideal. Die meisten Gags beispielsweise ergeben sich erst beim Schreiben. RRB/TRB: Wie umfangreich war die Zusammenarbeit mit dem Lektorat des Addita Verlags? HW: Addita hat mir sehr früh sein Vertrauen ausgesprochen und mir sämtliche Freiheiten gelassen. Das Lektorat beschränkte sich deshalb mehr auf einzelne Sätze und Formulierungen, als dass es darum ging, inhaltliche Fragen zu klären. Trotzdem waren mir der Kontakt zum Ver- lag und die Rückmeldungen meines Lektors Herrn Zender wichtig. Die Be- geisterung des Verlags für meine Ideen hat mir Selbstvertrauen gege- ben. RRB/TRB: Hatten Sie Einfluss auf die Titelwahl, die Wahl des Buchco- vers oder den Klappentext? HW: "Spinnerkind" war mein Titelvorschlag; der Untertitel stammt von meinem Lektor. Auch beim Cover konnte ich meinen Vorschlag einbringen, der dann von Johannes Kolz genial umgesetzt wurde. Den wunderschönen Klappentext verdanke ich wiederum meinem Lektor. Zwar hat er mich ge- fragt, ob ich ihn schreiben möchte, ich denke aber, es ist gut, wenn jemand anders als der Autor die Handlung zusammenfasst. Jemand, der die Geschichte kennt, aber nicht so in sie verstrickt ist wie der Ver- fasser, kann "neue", unverbrauchte Worte dazu finden. RRB/TRB: Wie kamen Sie zum Schreiben? Gab es ein bestimmtes Schlüssel- erlebnis? HW: Als Kind konnte ich gut Witze erzählen und hatte zu jeder Gelegen- heit einen passenden parat. Ein Freund meiner Eltern schloss damals mit mir einen "Vertrag": Wenn es mir gelänge, eine Witzsammlung zu verfassen, würde er sie veröffentlichen. Das Werk gibt es bis heute nicht, Witze kann ich mir auch nicht mehr merken, aber der Gedanke, zu veröffentlichen und Menschen damit zu unterhalten, blieb hängen. Seit- dem schreibe ich. RRB/TRB: Wie wirken sich die Berufsjahre als Buchhändler und Ihre Mit- arbeit in einem Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung auf Ihre Arbeit als Autor aus? HW: Zeit für den Standardsatz: Ich habe schon immer gern gelesen. Die Ausbildung zum Buchhändler war eine logische Konsequenz. In dieser Zeit habe ich meine Favoriten entdeckt, die meine Art, Geschichten zu erzählen, und meinen Sinn für Humor mit Sicherheit beeinflusst haben. Wichtiger für meine persönliche und schriftstellerische Entwicklung empfinde ich aber meine Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung. Ich habe mit Menschen zu tun, die oft keine aktive Sprache haben und auch sonst kaum ihre Bedürfnisse äußern. Als Betreuer setzen wir uns intensiv mit diesen Menschen auseinander und versuchen, uns in sie einzufühlen. Ähnlich funktioniert es beim Schreiben: Am Anfang steht die Idee eines Charakters. Wir Autoren müssen sehr genau hinhören, was sie uns zu erzählen haben, und sollten bereit sein, unsere eigenen Vorstellungen über diese Figur über Bord zu werfen, sobald sie uns ih- re tatsächlichen Wünsche und Ziele offenbart. Auch der systemische Ansatz aus der Pädagogik findet sich in meiner Schreibe wieder: Menschen und deren Probleme werden nicht isoliert be- trachtet, sondern immer im Kontext des Umfelds gesehen, in dem sich die Person befindet oder befunden hat. So seltsam ein bestimmtes Ver- halten auf den ersten Blick wirkt, wird es doch als sinnvoller Aus- druck der Person gesehen, ihr Befinden zu äußern. Ich glaube, die Le- ser werden merken, dass ich immer Verständnis und Sympathie für meine Figuren aufbringe, egal wie verrückt sie sich verhalten mögen. RRB/TRB: Wie lange arbeiten Sie im Durchschnitt an einem Roman? HW: Das erste Kapitel des Spinnerkinds habe ich Ende Juli 2006 ge- schrieben und es dann - leicht überarbeitet - Mitte September im Auto- renportal peenae veröffentlicht. Bereits zwei Wochen später habe ich bei Addita unterschrieben. Die erste Fassung des Romans hatte ich An- fang Dezember; Ende Dezember haben mein Lektor und ich die Arbeiten am Spinnerkind beendet. Das ist auch für mich ungewöhnlich schnell, und ich hoffe, man merkt beim Lesen den Spaß, den mir Jakobs Geschichte bereitet hat. Für meinen nächsten Roman habe ich bis Ende des Jahres Zeit. RRB/TRB: Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Autorin, einen guten Autor aus? HW: Eine gute Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen. Spaß, Ge- schichten zu erzählen; die Disziplin, diese zu verbessern, und Durch- haltevermögen, bis jemand sagt: "Das ist wirklich gut." RRB/TRB: Werden Sie von einer Literaturagentur vertreten? Wenn ja, wie sieht die Zusammenarbeit mit Ihrer Agentur aus? HW: Ich werde von der Literarischen Agentur Rainer Wekwerth vertreten. Mein Agent und ich sehen meine Arbeit aus unterschiedlichen Perspekti- ven. Während mein Agent den Blick auf den Markt und seine Bedürfnisse richtet und damit auf die Möglichkeiten, die er mir bietet, steht für mich die Geschichte im Mittelpunkt. Das ergänzt sich gut, und ich den- ke, wir holen aus meinen Ideen so das Beste für die Leser heraus. RRB/TRB: Wird "Spinnerkind - Die wundersame Welt des jungen Jakob Mc- Ghee" auch im Ausland gelesen werden? HW: Das kann man noch nicht sagen. Zuerst einmal muss das Spinnerkind national gut anlaufen, dann sehen wir weiter. RRB/TRB: Wie sieht der Alltag Ihres Autorenlebens neben Familie und Vollzeitjob aus? HW: Neben Familie und Beruf bleibt nicht viel Zeit für das Schreiben. Wenn überhaupt, komme ich an drei bis vier Tagen in der Woche für je- weils eine bis zwei Stunden dazu. Ich wünschte, es wäre mehr, denn wenn eine Geschichte in Gang kommt, nimmt sie mich so gefangen, dass die Zeit bis zum nächsten "Schreibabend" quälend lang werden kann. Es fällt mir dann schwer, die Figuren aus dem Kopf zu bekommen und mich auf das "normale" Leben zu konzentrieren. Momentan besteht das Auto- renleben aber hauptsächlich aus PR für das Spinnerkind: Lesungen vor- bereiten, Interviews geben usw. RRB/TRB: Gibt es noch irgendein Genre, das Sie als Autor reizen würde? Wie sehen Ihre Schreibpläne für die Zukunft aus? HW: Ich habe das Gefühl, dass sich meine Geschichten nicht sonderlich um Genregrenzen kümmern. Ich kann also nicht sagen, ob ich irgendwann dieses oder jenes Genre ausprobieren werde. Das lasse ich auf mich zu- kommen; letzten Endes entscheidet das die Geschichte, nicht ich. Kon- kret arbeite ich aber an einem Roman, der dem Spinnerkind stilistisch ähnlich sein wird. Er wird wieder bei Addita erscheinen, worüber ich sehr glücklich bin, und ist für das Frühjahr 2008 geplant. RRB/TRB: Welchen Roman (welche Zeitschrift, Kurzgeschichte ...) lesen Sie gerade? Was hat Sie am stärksten beeindruckt? HW: Der Stapel ungelesener Bücher auf meinem Nachttisch wächst von Wo- che zu Woche, aber ich habe momentan schlichtweg keine Zeit, mich dem in Ruhe zu widmen. Wenn ich tagsüber etwas lese, ist das meist das Ga- lore-Interviewmagazin. An meinen wenigen freien Abenden schreibe ich lieber. RRB/TRB: Hätten Sie sonst noch einen Rat für angehende Autoren? HW: Einen regen Austausch mit Gleichgesinnten suchen und Kritik nie- mals persönlich nehmen. Nur wer Kritik annehmen kann, wird sich entwi- ckeln. Das heißt aber nicht, dass man sich verbiegen soll: Sich selbst treu bleiben und an sich glauben ist das Wichtigste. Und Disziplin. Um veröffentlicht zu werden, hilft nur eins: Schreiben, schreiben, schreiben. RRB/TRB: Herzlichen Dank für das Interview! (Mehr über den Autor Heiko Wolz auf seiner Homepage http://www.heikowolz.de/) ********************************************************************* VERLAGSPORTRAIT: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Leporello Verlag e. K. Ina Coelen Richard-Wagner-Straße 15 47799 Krefeld Telefon: (0 21 51) 95 06 92 oder 50 35 11 Fax: (0 21 51) 50 01 64Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. http://www.leporello-verlag.de Verlagsgeschichte und Programm Gründer des Verlags war Werner Coelen, der nebenberuflich mit vier Mitarbeitern arbeitet. 2002 ging der Verlag aus dem Werbeatelier Coe- len hervor, das bereits seit 1984 existiert. Der Anlass für die Verlagsgründung waren die Krefelder Krimi-Tage. Ein Grund war auch, dass immer weniger Verlage Anthologien herausgeben. Zum Verlagsprogramm gehören überwiegend Krimis und Kriminalgeschichten mit niederrheinischem Lokalkolorit. Jedes Jahr erscheint mindestens eine Kriminal-Anthologie von deutschsprachigen AutorInnen. Bisher wurden Kurzgeschichtensammlungen von den Herausgeberinnen Mi- scha Bach, Ina Coelen, Ulrike Renk, Ingrid Schmitz, Gesine Schulz und vielen weiteren KurzkrimiautorInnen herausgegeben. Der Verlag hat Kri- minalromane von Ina Coelen, Ulrike Renk und Gesine Schulz im Programm. AutorInnen gesucht? Der Leporello-Verlag sucht AutorInnen, die gute Kriminalgeschichten und Krimis schreiben, welche überwiegend am Niederrhein spielen. Be- sonders wichtig dabei: Qualität geht vor Quantität. Die AutorInnen von Krimis, Kurzkrimis und HerausgeberInnen werden nach den Richtlinien bezahlt, die der SV vorgibt. Zukunftspläne, Perspektiven Der Verlag möchte langsam, aber stetig wachsen, weiterhin talentierte AutorInnen finden und diese fördern. ********************************************************************* HILKES KLEINES HORRORLEBEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Es ist ungefähr 25 Jahre her, da gab es im "Stern" eine äußerst gruse- lige Reportage zum Thema Obdachlose. Die ging so: Eine ehrgeizige und aktive Redakteurin aus der Gewichtsklasse unter 45 Kilo schnappte sich fünf oder sechs Nichtsesshafte von der Straße und brachte sie in ein Kosmetikstudio, zum Friseur (zu dem sie auch ging) und zu einem Mode- designer, der sie alle neu einkleidete. Vielleicht bekamen sie auch noch was zu essen. Geschniegelt, wie sie jetzt aussahen, durften sie alle in einem tollen Hotel in Hamburg pofen. Am nächsten Tag wurden sie fotografiert. Die Geschichte erschien im "Stern". Tenor: Guck mal, was man alles aus so einem machen kann. Wo die Obdachlosen danach blieben, wusste nachher keiner mehr zu sagen, vielleicht wurden sie einfach unter ihre Brücke zurück chauffiert. Aber sie hatten sich so rührend bedankt, das hörte man von den damaligen Kollegen. Komisch, dass mir diese Geschichte nach dem Besuch der lit.COLOGNE wieder einfällt. Und das liegt nicht nur daran, dass man die Beteilig- ten solcher lange zurückliegender Produktionen gelegentlich noch mal irgendwo als Wiedergänger sieht, auf der lit.COLOGNE beispielsweise. (Andere sieht man allerdings auch niemals mehr wieder, das muss man dem Schicksal lassen, das macht das Schicksal gut.) Die lit.COLOGNE, das edelste aller Literaturfestivals, ist für die eingeladenen Autoren bekanntlich Luxus pur. Allein das Hotel! Und das schöne fette Honorar! Die Betreuung ist exquisit, ganz ohne Scheiß! Der Fahrdienst zur Veranstaltung! Cool! Das frische Ananaspürree zur Begrüßung im Hotel. Kühl! Und diese minikleine süße Praline auf dem Glastablett! Göttlich. Alles könnte so schön sein. Sollte das Leben vielleicht doch lustig sein? Sollte man nun tatsächlich ein erfolgrei- cher Autor sein? Ja, aber nur für einen Tag. Da ich auch schon im vorigen Jahr zum exklusiven Kreis der eingelade- nen Autoren gehörte, freue ich mich in diesem Jahr wie ein Schneekö- nig. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem das Programmheft erscheint. Da freue ich mich kaum noch. Denn das Programmheft gefällt sich darin, eine Art Zweiklassen-System vorzustellen. Manche Autoren werden im Ti- tel ihrer Veranstaltung genannt, andere nicht. Ich gehörte in Gruppe zwei. Über meiner Veranstaltung steht nur mein Buchtitel, das falsche Herz des Meeres, freilich ohne Anführungszeichen und ohne den Hinweis, dass es sich um den Buchtitel eines (bei Random House) erschienenen Romans handelt und nicht um die Dichtkunst der Programm-Macher. Nein, es klingt deutlich so, als habe die Redakteurin des Programms sich den Titel ausgedacht, so wie die anderen Überschriften in dem Heftchen. Nun will man ja mit seinem Urheberrecht nicht ausgerechnet jetzt so ein Korinthenkacker sein, wo man doch bei der lit.COLOGNE in einem Fünfsternehotel schlafen darf, und noch dazu mit Mann und Maus. Und wie schön, dass die Veranstaltungen der lit.COLOGNE automatisch auch an die ganz großen Ticketdienste gemeldet werden. Genau wie Grönemeyer und Blue Man Group. Ach, da will man doch gern irgendwie dazu gehören! Tut man auch fast. Aber nur fast. Nämlich ohne seinen Namen. Und ohne den Hinweis, dass es sich bei der Veranstaltung um eine Lesung han- delt. Und ohne einen weiterführenden Link. Denn an die Ticketdienste werden natürlich nur die Titel der Veranstaltungen übertragen und (zu- mindest in diesem Falle) sonst nix. Das hat aber die zuständige Redak- teurin ehrlich nicht geahnt! Aber ganz ehrlich nicht! So gut kann man sich auch mit 20 Jahren Berufserfahrung an der Spitze des deutschen Journalismus doch nicht auskennen. Da ist man ganz der Anfänger. Da ist man doch so betroffen, wie man als satter Mensch überhaupt nur be- troffen sein kann! Was also, hat nun wohl der geneigte Unterhaltungsbedürftige aus Köln gedacht, mag das überall angekündigte falsche Herz des Meeres sein? Ein Theaterstück? Eine Rockgruppe? Comedy? Liebe? Achate? Edelsteine? Und von wem ist es? Für welches Alter ist es geeignet? (PS: Es ist ab 12, aber es saß dann auch ein Fünfjähriger mit schreckgeweiteten Augen im Publikum.) Von den 150 Tickets werden trotzdem 100 verkauft. Die Verantwortliche, eine Frau M., die seit vielen Jahren beim WDR Schicht tut und deren Gesicht man bzw. frau irgendwie kennt, sagt am Telefon zunächst, dass sie LEIDER nur die bekannten Autoren in den Titel setzt. Tja, so sei das eben. Bei der lit.COLOGNE. Zudem habe ich ja bislang nur ein ein- ziges Buch auf dem Markt. Es sind elf, sage ich. Ach, wirklich?, sagt sie, interessant, das. Schnepfenfaktor 1000 plus. Und das mit dem Ur- heberrecht? Ach! Liebe Frau Rosenboom! Später erklären ihre Kollegen, dass man ja nicht gewusst habe, dass Ticketdienste den Titel einer Veranstaltung ohne nähere Angaben mel- den, wenn sie denn keine näheren Angaben haben. Das ist aber echt so was von schade. Ob vielleicht die Technik schuld sei? Böse, böse Tech- nik. Zehn Tage vor Beginn der lit.COLOGNE kommt dann noch ein kleiner Nachtritt. Den absolviert der Kölner Stadtanzeiger. "Es sind noch Kar- ten da", heißt es dort, denn keineswegs seien alle Veranstaltungen schon ausverkauft. Es folgt eine Aufstellung der nicht ausverkauften Veranstaltungen. Die meisten gehören in die Gruppe derer, die "zufäl- lig" ohne Autorennamen angekündigt waren. An diesem hübschen Pranger hätte man sich ja gern auch ohne Namen wiedergefunden. Aber nein, es geht ja! Dieses Mal aber sind Titel der Veranstaltung UND Autorenname wie von Zauberhand miteinander verbunden. Und der Name ist nicht ein- mal so verstümmelt wie der der Kinderbuchautorin Ute Wegmann, die in dieser Liste zu "Ute Weg" wurde. Bestimmt muss ich dafür dankbar sein, wenn ich nun vom luxuriösen "Ho- tel im Wasserturm" unter meine Hamburger Brücke zurückkehre, das Feuer im Ölfass entfache, die Kinder in frische Blätter einwickele und daran denke, wie schön das Autorenleben doch ist, zumindest theoretisch, und fast. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Hilke Rosenboom arbeitet 15 Jahre lang als Reporterin für den Stern, bevor sie plötzlich kündigt und beginnt Romane zu schreiben. Ihre Bü- cher erscheinen heute bei Carlsen, Hanser und Random House und haben bereits Kultstatus; zuletzt erschienen "Ein Pferd namens Milchmann" (2005) "Das Handbuch für Prinzessinnen" (2006) und "Das falsche Herz des Meeres" (2006). Viele weitere Romane werden folgen. ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. Drehbuch: Oliver Pautsch drehbuch at experte pt autorenforum pt Fandom: Thomas Kohlschmidt fandom at experte pt autorenforum pt Fantasy: Stefanie Bense fantasy at experte pt autorenforum pt Heftroman: Arndt Ellmer heftroman at experte pt autorenforum pt Historischer Roman: Titus Müller historischer.roman at experte pt autorenforum pt Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik kinderbuch at experte pt autorenforum pt Lesungen: Rüdiger Heins lesungen at experte pt autorenforum pt Lyrik: Martina Weber lyrik at experte pt autorenforum pt Sachbuch: Gabi Neumayer sachbuch at experte pt autorenforum pt Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss fortbildung at experte pt autorenforum pt Schreibgruppen: Ute Hacker schreibgruppen at experte pt autorenforum pt Schreibhandwerk: Ute Hacker schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt Sciencefiction: Andreas Eschbach sf-autor at experte pt autorenforum pt Technische Literatur, CDs, Internet: Reinhard Mermi techlit at experte pt autorenforum pt Übersetzung: Barbara Slawig uebersetzerin at experte pt autorenforum pt Verlagswesen: Bjørn Jagnow verlagswesen at experte pt autorenforum pt ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Übrigens: Björn Jagnow hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten sieben Jahre gesammelt und stellt sie euch jetzt als kostenloses PDF zur Ver- fügung. Das Tolle daran: Die Fragen sind nun thematisch geordnet, das elektronische Format erlaubt eine schnelle Volltextsuche - und Björn hat außerdem alle Antworten überarbeitet und aktualisiert. Ob ihr In- fos sucht zu Ausfallhonorar, Book on demand, Buchpreisbindung, Druck- kostenzuschussverlag, Exposé, Honorar, ISBN, Leseprobe, Nebenrechte, Plagiat, Titelschutz, Verlagsgründung, Zitat oder ... Hier werdet ihr fündig: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062-tempest1-9. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN: --------------------------------------------------------------------- Bjørn Jagnow (verlagswesen at experte pt autorenforum pt ) Frage: Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit dem Kartenlegen und praktiziere dieses seit Jahren. Habe in dieser Richtung schon fast al- le Bücher, die es auf dem Markt gibt, gelesen und würde nun gerne sel- ber ein Buch über das Kartenlegen schreiben. Aber: Wenn ich nun in meinem Buch die Bedeutung der verschiedenen Karten erkläre, dann äh- nelt diese natürlich der Kartenbedeutung aus anderen Büchern. Wäre dies dann kein Plagiat bzw. Abkupfern? Antwort: Sie können Ihr Buch bedenkenlos schreiben. Solange Sie die Bedeutungen der Karten neu formulieren, ist das kein Plagiat. Ein Plagiat wird es erst, wenn Sie irgendwo abschreiben und den Originalverfasser verheim- lichen. Auch Zitate sind erlaubt, wenn Sie so kurz wie möglich sind, die Quel- le angegeben ist und wenn Ihr Text nur wenige Zitate enthält. Ein "Zi- tate-Puzzle" statt eigener Ausführungen ist nicht erlaubt. Urheberrechtlich geschützt sind immer nur konkrete Ausführungen (Wer- ke). Die Ideen dahinter sind frei. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Bjørn Jagnow ist Schriftsteller, Verlagsfachwirt, Verlagskaufmann, Buchhändler und freier Lektor: http://www.bjoernjagnow.de/. Er berät in Urheberrechtsfragen auch für den Vorstand Medien der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Wiesbaden. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR KRIMINALISTIK: --------------------------------------------------------------------- Nikola Hahn (kriminalistik at experte pt autorenforum pt ) Frage: Ich wüsste gerne, wie genau ein Polizeiprotokoll aussieht. Wenn es Teambesprechungen gibt, wird dann Protokoll geführt, und was hält die- ses Protokoll fest? Gibt es eine feste äußere Form, also ein Formblatt oder so? Antwort: Wenn die Polizei Besprechungen durchführt und der Inhalt als so wich- tig angesehen wird, dass er protokolliert werden soll, dann werden die gleichen Protokolle geführt wie bei "normalen Besprechungen" bei Fir- men-Meetings. Dass überhaupt Protokoll geführt wird, ist aber eher die Ausnahme. Ein Formblatt gibt es dafür jedenfalls nicht. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Nikola Hahn ist Kriminalhauptkommissarin und Fachlehrerin an der Hes- sischen Polizeischule in Wiesbaden; nebenberuflich arbeitet sie als Autorin mit dem Schwerpunkt historische Kriminalromane. Informationen im Internet: http://www.nikola-hahn.com. [Aber bitte keine Fragen mehr senden!] ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR HEFTROMANE: --------------------------------------------------------------------- Arndt Ellmer (heftroman at experte pt autorenforum pt ) Frage: Ich habe bisher zwei Kurzgeschichten in Wettbewerbsanthologien veröf- fentlicht, und zwar im Genre Fantasy und erotische Fantasy. Im "Hand- buch für Erstautoren" habe ich gelesen, dass Heftromane mit 500 bis 1.000 Euro pro Heft honoriert werden. Meine Fragen nun: Stimmt das, und wie und wo kann man sich als Autor für Heftromane bewerben? Antwort: Bei Ihrer Entscheidung sollten Sie berücksichtigen, dass das Schreiben von Heftromanen nicht mit Kurzgeschichten oder Buchromanen vergleich- bar ist. Sie folgen eigenen Gesetzmäßigkeiten, denn Sie müssen ein ge- samtes Romanthema auf relativ kleinem Raum zu Ende bringen. Informieren Sie sich bei den Verlagsredaktionen, wo genau Autoren be- nötigt werden. Reichen Sie ein aussagekräftiges Exposé (1-3 Seiten) und den Romananfang ein (ca. 20 Seiten). **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Jahrgang 1954. Autor seit 1980. Seit 1981 ATLAN-Serie, seit 1983 PERRY RHODAN. Über 300 Hefte, 150 für PERRY RHODAN, 20 Taschenbücher, ein Dutzend Hardcover, u. a. "Im Netz der Nonggo". CD-ROM über die "Blues". Arbeiten für Serien wie "Der Hexer", "Die Ufo-Akten", "Vampi- ra", "Dämonenland", Krimis, Frauenromane sowie Hörspiele. Treatment für einen Fernseh-Thriller. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR SACHBUCH: --------------------------------------------------------------------- Gabi Neumayer (sachbuch at experte pt autorenforum pt ) Frage: Ich bin freie Autorin. Meine Schwerpunkte sind [...]. Ich möchte nun als Nächstes ein neues Buch zum Thema [...] schreiben. Ein großer Teil des Buches soll auf Interviews beruhen. Das Buch soll in englischer und deutscher Sprache erscheinen. Frage: Gibt es eine Förderung für Sachbuchautoren? Oder eine Stiftung, die für mich in Frage kommen würde? Antwort: Ohne Recherche kenne ich da leider auch keine Förderungsmöglichkeiten. Allerdings gibt es Literatur dazu, zum Beispiel http://www.amazon.de/gp/product/3886793427/ref=olp_product_details/028 -7236799-4322116?ie=UTF8&seller= Umfangreich ist auch die entsprechende Seite bei Uschtrin: http://uschtrin.de/stip.html. Und die Literaturbüros in Ihrer Gegend könnten Sie ebenfalls ansprechen. Sie könnten sich außerdem gezielt bei Institutionen umschauen, die mit Ihrem Thema zu tun haben - aber da werden Sie sich besser auskennen als ich. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Gabi Neumayers letzte Sachbuch-Veröffentlichung ist der Ratgeber "Praxismappe für überzeugende Geschäftsbriefe", erschienen 2006 bei Eichborn. Weitere Infos: http://www.gabineumayer.de. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrenn- ter Mail kommt! +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rück- sprache - erwünscht. Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt werden. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: mail- to:beitrag at team pt autorenforum pt de. Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet werden. Die genauen Richtlinien findet ihr unter der Adresse http://autorenforum.de/Tempest/richtlinien.html. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ I M P R E S S U M ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Herausgeber: Ramona Roth-Berghofer public.relations at team pt autorenforum pt de Gabi Neumayer redaktion at team pt autorenforum pt de Stefan Schulz webmaster at autorenforum pt de Thomas Roth-Berghofer Thomas.Roth-Berghofer at team pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "The Tempest" ist ein kostenloser Newsletter für Autorinnen und Auto- ren. 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