Schreib-Kick
Schreibkurs
"Das Dramatisieren von (historischen) Ereignissen"
von Jürgen Baumgarten
Buchbesprechung
"Künstlerpech!"
"Ghostwriter"
beide besprochen von Gabi Neumayer
Interview mit Dr. Berit Böhm
Verlagsportrait
"nStyle Verlag & Versand"
Frag den Experten für Verlagswesen
(Bjørn Jagnow)
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
Frag die Expertin für Kriminalistik
(Nikola Hahn)
Frag die Expertin für Kinderbuch
(Gabi Neumayer)
Hall of Fame
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, während der Hitzewelle hat mein PC konsequent jeweils nach wenigen Mi- nuten die Arbeit eingestellt. Gut, dass es noch rechtzeitig abgekühlt ist - sonst wäre der neue Tempest wohl nicht fertig geworden. Und wenn sich darüber hinaus nicht einige schwitzende Freiwillige für uns an ihre heißen Tastaturen gesetzt hätten, um die spannenden Inhalte für diese Ausgabe festzuhalten, auch nicht. So findet ihr trotz aller Widrigkeiten das Folgende im neuen Tempest: einen Beitrag darüber, wie man historische Ereignisse in ein Theater- stück umsetzt; zwei Buchbesprechungen; ein ausführliches Interview mit der Leiterin der Presseabteilung von Blanvalet; viele praxisnahe Ex- pertInnenantworten (von denen besonders diejenige von Stefanie Bense für alle NachwuchsautorInnen unschätzbare Hilfen und Anregungen bie- tet); und natürlich einen neuen Schreibkick, ein Verlagsportrait und viele neue Ausschreibungen. Der Tipp des Monats August, diesmal von Christine Spindler: Mein tägliches Schreibpensum beende ich, solange ich noch richtig Lust am Schreiben habe und viele Ideen im Kopf. So vermeide ich Schreibblockaden, die oft dadurch entstehen, dass man sich regelrecht leer schreibt. Einen schönen Restsommer - und möge euch die Tastatur nicht unter den Fingern schmelzen! Denkt bitte auch daran, uns Vorschläge für Artikel zu schicken und eure freiwilligen Jahresbeiträge zu überweisen, damit wir den Tempest (ungeachtet der Temperaturen) auch noch durch den Herbst und den Winter bringen können. Und allen, die uns bisher unter- stützt haben, danken wir ganz herzlich! Gabi Neumayer Chefredakteurin ~~~~~~~~~~~ Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto von autorenforum.de: Sparda Bank Südwest eG BLZ 550 905 00 Kto. 100 724 515 Stichwort: "Beitrag 2006" ACHTUNG: NEUES KONTO! Das alte bleibt aber auch noch eine Weile bestehen. Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte genau so zusammenschreiben!) IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 BIC: GENODEF1S01 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2006 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: TEIL 1: Editorial Schreib-Kick Schreibkurs "Das Dramatisieren von (historischen) Ereignissen" von Jürgen Baumgarten Buchbesprechung "Künstlerpech!" "Ghostwriter" beide besprochen von Gabi Neumayer Interview mit Dr. Berit Böhm Verlagsportrait "nStyle Verlag & Versand" Frag den Experten für Verlagswesen (Bjørn Jagnow) Frag die Expertin für Fantasy (Stefanie Bense) Frag die Expertin für Kriminalistik (Nikola Hahn) Frag die Expertin für Kinderbuch (Gabi Neumayer) Hall of Fame Impressum TEIL 2: Veranstaltungen Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten mit Honorar ohne Honorar Seminare Messekalender Impressum ~~~~~~~~~ Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile einen praktischen Service für orientierungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für ein- zelne Tempest-Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Eberhard Kamprad (http://www.kamprad-online.de) hat freundlicherweise die aufwendige Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen Jahrgänge zu erstellen. ********************************************************************* SCHREIB-KICK: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Unser Schreib-Kick für den August, diesmal von Jenni Schreiner: Stell dir vor, du begegnest einer für dich früher (oder auch heute noch) wichtigen Person aus Kinderbüchern, Büchern, Comics, TV-Serien, Kinofilmen etc. Was würdest du ihr heute sagen? - Führe mit der Person ein Gespräch, in dem ihr z. B. in Erinnerungen schwelgt oder euch streitet. - Schreib einen Brief an die Person (Liebesbrief, Abrechnung etc.). ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Das Dramatisieren von (historischen) Ereignissen" von Jürgen Baumgarten Historische Romane und Filme erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch "moderne" Geschichten, die auf Tatsachen beruhen, haben ihr Publikum. Allerdings findet man Geschichten, die nur lokal oder nur für einen bestimmten Personenkreis interessant sind, kaum auf dem Markt. Gerade solche Geschichten haben aber ihren besonderen Reiz, denn wenn man für einen stark begrenzten Interessentenkreis schreibt, ist einem dort ein besonders aufmerksames Publikum gewiss - und man kann auch viele Reaktionen erwarten, die zudem meist emotionaler sind als bei "globaleren" Themen. Eine Möglichkeit, solche Geschichten zu erzählen, ist die Dramatisierung in Form eines Theaterstücks. Mögliche Themen Die Grundlage für solche Theaterstücke können Episoden aus der Stadt- historie sein, Schlaglichter aus der Geschichte einer Institution oder Firma, aber auch die Kennenlerngeschichte eines Hochzeitspaares oder die Lebensstationen eines Jubilars. Anlass für einen solchen Schreib- auftrag ist fast immer ein Jubiläum oder anderes besonderes Ereignis. Die theatrale Umsetzung bietet sich vor allem deshalb an, weil sie in- formativ und unterhaltend zugleich einem (Fest-)Publikum dargeboten werden kann. Die "Action" auf der Spielfläche bindet die Aufmerksam- keit der Zuschauer besser und länger als ein Einzelvortrag, bleibt den Gästen auch klarer in Erinnerung. Allerdings erfordert die Bühnenum- setzung mehr Aufwand: Darsteller werden gebraucht, sie müssen mehrfach proben und den Text auch auswendig können (dazu gleich mehr). Was soll man (be)schreiben? Recherche ist unerlässlich, sie wird dem Autor aber durch die Auftrag- geber erleichtert oder gar abgenommen. Meist bekommt er einen Berg von Informationen, aus dem er leicht eine längere Erzählung oder gar einen Roman machen könnte. Doch gibt es oft auch eine zeitliche Vorgabe, zum Beispiel eine Spieldauer von maximal 30 Minuten. Es gilt also, eine Auswahl zu treffen, welche Ereignisse man in dieser begrenzten Zeit erzählen will. Hier treffen nun oft gegensätzliche Intentionen aufeinander: Der Autor sucht nach großen Emotionen, Konflikten, Wendepunkten, vielschichtigen Charakteren. Der Auftraggeber dagegen legt Wert darauf, dass bestimmte Ereignisse auftauchen, die völlig harmonisch und unspektakulär abge- laufen sind. Dann gibt es Geschehnisse, an denen viele Personen betei- ligt waren - es steht aber nur eine begrenzte Zahl von Darstellern zur Verfügung bzw. nur begrenzter Raum, in dem sie agieren können. Was letztlich erzählt wird, ist deshalb ein Kompromiss - bei dem der Autor immer die meisten Abstriche machen wird. So interessant es sein mag, darüber zu schreiben, wie Herr K. mit 17 ins kriminelle Milieu abrutschte, dass er sich nach dem Tod seiner Frau das Leben nehmen wollte, so sehr es einen drängt, seine Psyche in diesen Extremsituati- onen zu ergründen - davon wollen die Gäste bei Herrn K.s achtzigstem Geburtstag nichts hören oder sehen ... Fingerspitzengefühl ist also angesagt, besonders wenn eine noch leben- de Person betroffen ist. Gleichwohl gehören traurige und tragische Mo- mente zu jedem Leben; sie zu verschweigen würde der zu erzählenden Ge- schichte nicht gerecht werden. Es kommt dann aber auf das "Wie" an. Problemlösung "indirektes Erzählen" In den Fällen, in denen ich ein wichtiges Ereignis nicht 1:1 auf die Bühne bringen kann, wähle ich den indirekten Weg, sprich: eine andere Erzählperspektive und / oder eine zeitliche Verschiebung. Beispiel 1: Der Besuch der Kaiserin Augusta bei der nach ihr benannten Schwesternschaft wäre nur mit großem Aufwand zu erzählen gewesen - und ohne jeden dramaturgisch interessanten Handlungsablauf. Stattdessen schrieb ich eine Szene, in der die Schwestern ihr Haus für den Besuch vorbereiten. So konnte ich die Bedeutung, die das Ereignis für die Menschen hatte, deutlich in allen Ausprägungen darstellen: von Freude über Nervosität bis hin zur Angst, einen Fehler zu machen. Beispiel 2: Für das Jubiläum der Ratsbücherei Lüneburg war jener Tag von entscheidender Bedeutung, an dem das ehemalige Marien-Kloster vom letzten Mönch verlassen und von der Stadt als künftiger Sitz der Bib- liothek übernommen wurde. Die direkte Darstellung hätte viele Kostüme und viele Darsteller gebraucht, ohne einen Spannungsbogen zu haben, denn alles war längst am grünen Tisch entschieden worden. Was ich schrieb, brauchte nur zwei Personen: Einer der Bürgermeister bereitet zu Hause die Tischrede vor, die er zum Anlass des als historisch er- kannten Ereignisses am Abend halten will. Doch nichts, was ihm ein- fällt, stellt ihn zufrieden. Zudem regt ihn auf, dass seine Gattin ständig über seine misslungenen Formulierungen stichelt. Schließlich ist sie es, die ihm die Rede formuliert. Beiden Beispielen ist gemein, dass ein eher abstraktes Ereignis auf eine persönliche Ebene gebracht wird. Die Charaktere, für deren Ein- führung keine Zeit ist, definieren sich in der Szene selbst, durch ih- re Handlungen und Emotionen. Fakten werden mit Gefühlen verknüpft und dadurch für das Publikum begreifbarer. Szenen verbinden Wenn die Szenen fertig sind, fehlt noch der "Kleber", der sie zusam- menhält. Nach meiner Erfahrung funktioniert am besten eine Rahmenhand- lung mit erzählenden Elementen. So kann im Dialog, zum Beispiel zwi- schen einer fragenden und einer wissenden Person, so manches Detail eingebracht werden, das in den Szenen keinen Platz findet. Im Gegen- satz zu einer Moderation, die ja auch von zwei Leuten vorgetragen wer- den könnte, bietet die Rahmenhandlung auch die Möglichkeit, dass eine weitere, übergreifende Geschichte erzählt wird. Das kann der junge Herr K. sein, der bei einer Wahrsagerin sitzt, die ihm sein Leben vor- aussagt - wovon er am Ende kein Wort glaubt, wodurch er sich aber auf ein sicher interessantes Leben freut. Oder zwei Zeitreisende aus der Zukunft, die sich durch die Geschichte "zappen" und - in der Gegenwart angekommen - entscheiden, an dem Fest teilzunehmen. Technische Beschränkungen Die Beschränkungen sind, wie schon erwähnt: wenig Platz, wenig Dar- steller, wenig Zeit. Oft kommt noch hinzu: wenig Geld. Der Aufwand muss schon beim Schreiben der Szenen bedacht werden, denn was hilft der beste Text, wenn er dann doch nicht umsetzbar ist? Was Ausstattung, Kostüme und Bühnenbild betrifft, sollte man daher mit wenigen prägnanten Mitteln arbeiten, die man den Darstellern vorgibt. Alle Gegenstände, die unbedingt für die Szene gebraucht werden, soll- ten die Schauspieler selbst mit auf die Spielfläche bringen können. Denn Umbauten nehmen schnell den Fluss aus der Handlung und langweilen das Publikum. Fazit Das Dramatisieren von (historischen) Ereignissen ist eine anspruchs- volle, aber auch lohnende Tätigkeit. Wobei "lohnend" nicht so sehr pe- kuniär zu verstehen ist - ich habe zum Beispiel bisher fast alle der- artigen Aufträge ehrenamtlich gemacht, die übrigen zu einem Freund- schaftspreis. Schaut man aber nicht so sehr aufs Geld, lohnen sich die Erfahrungen, die man sammeln kann: Sich einschränken, die Geschichte vereinfachen und verdichten zu müssen, gleichzeitig aber lebendige Charaktere zu erschaffen, die sich durch ihre Handlungen und Dialoge definieren, nicht durch Gedanken - das ist eine gute Schule auch für andere literarische Projekte. Die dann hoffentlich mehr einbringen ... **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Jürgen Baumgarten verfasst Theaterstücke und im Auftrag Biographien, Szenenfolgen und Gedichte. Theater ist sein Hobby, er schreibt für die Zeitschrift des Amateurtheaterverbands Niedersachsen. Außerdem arbei- tet er an einem Roman. Er war beteiligt am 44-Stunden-Romanprojekt von Andreas Eschbach und Klaus N. Frick. http://www.juergen-baumgarten.de, http://www.biographieservice-baumgarten.de. ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Künstlerpech!" besprochen von Gabi Neumayer Leere Lesungssäle oder, noch schlimmer, eine Handvoll ZuhörerInnen, die eigentlich jemand anderen sehen wollen. Lesungen, die während ei- nes lokalen Großereignisses stattfinden und dementsprechend besucht sind. ZuhörerInnen, die offen und auch laut aussprechen, wie grotten- schlecht sie die Bücher des Autors finden. Betrunkene Literaten, die sich während des Interviews übergeben oder Schlimmeres (ja, es gibt Schlimmeres!). Interviewer, die keine Ahnung von dem Buch haben, um das es geht, und die die Autorin konsequent mit einem falschen Namen ansprechen. Üble Absteigen, in denen AutorInnen auf Lesereise unterge- bracht werden. Oder, noch schlimmer, private Unterkünfte mit bissigen Hunden, grauenhaftem Essen oder aufdringlichen Kindern. Das alles und noch viel mehr gehört zu den alltäglichen Peinlichkeiten und Demütigungen, die man als AutorIn über sich ergehen lassen muss. Und wer das nicht glauben will oder gar meint, das würde doch sicher nur unbekannten oder schlechten AutorInnen passieren - der wird in diesem Buch eines Besseren belehrt. Denn es sind allesamt erfolgreiche SchriftstellerInnen, die hier über ihre peinlichsten Momente berich- ten. Ob Margaret Atwood, Carl Hiaasen, Val McDermid, Louise Welsh, Roddy Doyle, Julian Barnes oder Simon Armitage: Sie alle haben grauen- haft schmachvolle Momente in ihrem Autorenleben überstehen müssen - und die meisten nicht nur einmal. Dieses Buch macht Mut oder schreckt ab, je nachdem, wie man es lesen will. Es zeigt, dass der Beruf des Schriftstellers, der Schriftstelle- rin wie geschaffen ist für Schmach, Schande, Pein und Demütigung. Auch oder gerade, wenn man es geschafft hat, einen gewissen Bekanntheits- grad zu erreichen. Zugleich ist die Lektüre zum Schreien komisch. Auf jeweils nur wenigen Seiten verstehen es alle siebzig AutorInnen, ihre persönlichen Demütigungen so schonungslos und witzig darzustellen, dass man aus dem Lachen nicht mehr heraus kommt. Zumal ja Schadenfreude die beste Freude ist. Aber ein gruseliger Schauer ist bei der Lektüre auch immer dabei. Denn entweder erkennt man unweigerlich eigene peinliche Momente wieder - oder man ahnt, nein: weiß, dass sie einem noch bevorstehen ... Ein wunderbares, urkomisches und sehr erhellendes Buch über die dunk- len Seiten des AutorInnenlebens, das zugleich Proben der großartigen Erzählkunst von siebzig außergewöhnlichen SchriftstellerInnen unserer Zeit bietet. Unbedingt lesen - und an alle AutorInnen verschenken, die man kennt! Robin Robertson: "Künstlerpech! Die peinlichsten Erlebnisse von Marga- ret Atwood, Roddy Doyle, Michael Ondaatje u. v. a.", 2005, 350 Seiten, 9,95 Euro, Goldmann ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Ghostwriter" besprochen von Gabi Neumayer Ghostwriter sind immer mehr gefragt. Nicht nur für die Lebensbeichten von Promis, sondern auch für die Sachbücher von viel beschäftigten TrainerInnen und Coaches oder besondere Geschichten von ganz normalen Menschen. Und wer als AutorIn Spaß daran hat, sich in viele verschie- dene Themen und Stimmen einzuarbeiten, wer seine Wünsche denen der Kunden unterordnen und darauf verzichten kann, seinen Namen auf dem Cover zu lesen - der kann möglicherweise erfolgreich als Ghostwriter arbeiten. In diesem Ratgeber berichtet der erfolgreiche Ghostwriter Andrew Crofts von seiner Arbeit, von den Anforderungen an diesen Beruf und auch von den Tücken. Die betreffen nicht nur den manchmal schwierigen Umgang mit denen, deren Geschichten man aufschreibt, sondern auch heikle rechtliche Fragen. Andrew Crofts gibt dazu erfreulicherweise nicht nur allgemeine Hinweise, sondern ganz konkrete Tipps, zum Bei- spiel zu diesen Themen: Wie verhält man sich bei einer negativen Reak- tion des Kunden auf das fertige Manuskript? Wie kalkuliert man das Ho- norar für einen Auftrag? Auf welche Aufträge sollte man sich nicht einlassen und warum? Braucht man einen Agenten oder nicht? Wie findet man Auftraggeber? Welche Fähigkeiten braucht man als Ghostwriter? Wie recherchiert man? Und wie verläuft der gesamte Prozess des Ghostwri- tings - vom ersten Treffen bis zum fertigen Buch? Hilfreich sind auch die Mustervorlagen, zum Beispiel für einen Vertrag oder zur Vertraulichkeit und zur Absicherung von Ghostwriter und Auf- traggeber. Vorsicht ist hingegen geboten bei den Beispielexposés: Sie sind sicher nützlich für amerikanische GhostwriterInnen - auf den deutschsprachigen Markt passen sie aber nicht. Wer als Ghostwriter arbeiten möchte, sollte dieses Buch lesen. Man kann sich dadurch nicht nur ein umfassendes Bild dieses speziellen Au- torenberufs verschaffen, sondern auch aufreibende und teure Fehler vermeiden. Andrew Crofts: "Ghostwriter. Schreiben & schreiben lassen", 2005, 192 Seiten, 14,90 Euro, Autorenhaus Verlag ********************************************************************* INTERVIEW: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Man darf keine Berührungsängste haben" Interview mit Dr. Berit Böhm Anna Banfhile: AutorInnen sind immer interessiert daran, wie die Ar- beit und die Aufgabenbereiche in einem Verlag aufgeteilt sind. So ist die Presseleiterin eines großen Publikumsverlags natürlich sehr inte- ressant für uns. Ich kenne Sie als Leiterin der Presseabteilung des Blanvalet Verlags. Auf der Homepage stehen jedoch Blanvalet - Limes - Random House Entertainment und Riemann. Heißt das, Sie sind Leiterin von mehreren Presseabteilungen? Berit Böhm: Ganz klar ein Jein. Das ist bei uns aufgeteilt, welcher Verleger welche Verlage unter sich versammelt. Dadurch sind so genann- te Verlagspools entstanden. Dazu gehören zum einen Blanvalet, Limes, Random House Entertainment, angesiedelt unter Silvia Kuttny-Walser als Verlegerin. Das ist eine Presseabteilung. Der Riemann Verlag ist etwas Eigenes. Er gehört zum Verleger Klaus Eck, dem Geschäftsführer von Random House/Deutschland. Er ist ein bisschen an mir kleben geblieben, worüber ich mich persönlich sehr freue, denn er hat ein sehr eigen- ständiges, im weitesten Sinn ein ökologisches Programm. Wir kümmern uns in erster Linie um Wirtschafts- und ökologische Themen. Im Moment sind wir dabei, eine weitere Richtung dazu zu nehmen. Das sind psycho- logische Themen, die mit Wirtschaft und Politik tun haben. Der Riemann Verlag gehört, wie gesagt, zu keinem besonderen Pool, weil er ein so extrem spezielles Programm hat, dass er bei den anderen Sachbuchverla- gen nicht eingebunden werden konnte. So könnte man vielleicht sagen, dass ich für anderthalb bis zwei Presseabteilungen zuständig bin, aber nicht wirklich für mehrere. AB: Wie ist Ihre Presseabteilung in Random House eingebettet? BB: Die Verlagsgruppe Random House besteht aus momentan 33 Verlagen. Das sind alles eigenständige Verlage, die ihre ganz eigenen Profile haben. Random House ist das Dach darüber. Deshalb gibt es für die ver- schiedenen Verlagspools auch jeweils eigene Presseabteilungen. Eine ganz große davon ist das Goldmann-Team, wozu u. a. der Goldmann Ver- lag, btb, Manhattan, Page & Turner gehören, alles, was zum Goldmann- Verleger gehört. Durch den Zuwachs mit der Verlagsgruppe Heyne gibt es natürlich auch dort eine eigene Presseabteilung. Es gibt den Siedler Verlag, den C. Bertelsmann Verlag, den Knaus Verlag, das Gütersloher Verlagshaus ... Es sind ca. acht bis zehn eigene Presseabteilungen in- nerhalb der Verlagsgruppe. Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen, vielleicht sind es auch ein bis zwei mehr. AB: Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Presse und mit den anderen Verlagsbereichen im eigenen Haus? BB: Zur Zusammenarbeit zwischen Presse und anderen Verlagsbereichen kann ich nur sagen, es läuft extrem gut. Wir haben einen regelmäßigen Informationsaustausch innerhalb dieser Verlagspools, zu dem wir uns in wöchentlichen Sitzungen treffen. Da kommen Abgeordnete aus jeder Ab- teilung, die in diesem Verlag für die Bücher zuständig ist. Da sind die Presse, natürlich der Verleger oder die Verlegerin, die entspre- chenden Lektoren, wenn es um spezielle Themen oder Bücher geht, der Vertrieb, die Lizenzabteilung, die Herstellung und das Controlling da- bei. Das heißt, wir können dort eigentlich alle wichtigen Entscheidun- gen treffen, die unsere Programme oder einzelne Titel aus den Program- men benötigen. Wir verabreden dort, welche Autoren z. B. auf Pressereisen geholt wer- den, welche Marketing- und Vertriebsmaßnahmen wir mit einzelnen Titeln vorhaben, was bietet sich zum Thema an, welche Autoren stehen für Le- sungen oder vielleicht sogar für ein bisschen ausgreifendere Events zur Verfügung, ist es ein deutscher Autor oder ein Autor, der von et- was weiter her geholt werden muss? Da wird natürlich über Kostenfaktoren diskutiert. So manche großartige Idee wird leider wieder verworfen, andere werden aber durchgeführt. Es ist eine sehr fruchtbare Runde, in der wirklich alles besprochen wird, was in irgendeiner Form dazu beiträgt, unsere Programme und Titel auf den Markt zu bringen, die Bücher ins Laufen zu bringen, unsere Autoren bekannt zu machen und dem großen Publikum zu Verfügung zu stellen. Diese Form besteht in der Praxis erst seit zweieinhalb Jahren, hat sich für uns aber sehr bewährt. Je mehr Verlage zur Verlagsgruppe ka- men, umso mehr musste man tun, damit so ein Riesenapparat auch noch wirklich sinnvoll funktionieren kann. Der letzte große Zukauf in die- sem Sinne war die Verlagsgruppe Heyne, worunter auch mehrere Verlage gebündelt sind. Ich für meinen Teil finde, dass diese Neuordnung, in Verlagspools und Verlagsteams, wo dann die entsprechenden Verantwortlichen zusammensit- zen, wirklich für eine sehr, sehr fruchtbare Zusammenarbeit sorgt, bei der man Entscheidungen sehr schnell und auf einem relativ kurzen Weg treffen kann. Wenn es einmal ganz eilig ist, gibt es immer noch E- Mail, Telefon - oder man läuft schnell zum Kollegen rüber, um mit ihm das Problem zu klären und zu besprechen. Es gibt immer Wege, wenn man etwas ganz fix regeln muss. AB: Welche Möglichkeiten hat die Presseabteilung eines Verlags? BB: Diverse. Ich fange vielleicht mal im Groben damit an, was unsere Aufgaben als Presseabteilung sind. Wir sind im Grunde eine Verbin- dungsstelle. Wir machen Produktmarketing, wenn man so will. Es gibt eine Werbeabteilung, die sich um alles kümmert, was mit Buchhandels- und jedweder anderen Form von Werbung zu tun hat. Die gestaltet unsere Programme und Kataloge, schaltet Anzeigen in den Medien und, und, und. Das alles machen wir nicht. Wir halten den direkten Kontakt zu den Medien, das heißt zu den Jour- nalisten aus dem Printbereich, TV-Bereich und Hörfunk. Wir sind sehr gut darüber informiert, welche Zeitungen welche Themen machen, welche Radiosendungen sich womit beschäftigen. Wir wissen, wo man was anbie- ten kann. Auch in Talkshows im Fernsehen geht es um übergeordnete The- men. Da kann ich vielleicht ein Buch nicht direkt anbieten, sondern ich sage, ich habe hier einen Autor mit einem Buch zu folgendem Thema, das Bestandteil der Talkshow ist. Dann habe ich viel mehr Chancen, mit unserem Buch und dem Autor reinzukommen. Nur relativ wenige Sendungen im deutschen Fernsehen befassen sich mit Buchbesprechungen oder dem Buch selbst. Eine unserer Möglichkeiten ist, dass wir sehr frühzeitig über unsere neuen Programme informieren. In der Regel geschieht dies mit einer kleinen Vor-Vorschau, bevor unsere Kataloge überhaupt gedruckt und verschickt werden, indem wir in ganz kurzer Form über das bevorstehen- de Programm berichten. Hier schreiben wir die eine oder andere Infor- mation über den Autor dazu, etwa wenn schon entschieden ist, dass er oder sie auf Pressereise geht. Wir pflegen natürlich auch den persönlichen Kontakt. Wir besuchen die Redaktionen, sprechen mit den verschiedenen Literatur- und Kulturre- dakteuren. Dabei versuchen wir uns gerade für unsere Spitzentitel, ehrlicherweise aber für jedes unserer Bücher einzusetzen. Man stellt relativ schnell fest, wo in den Redaktionen auch Grenzen gesetzt sind, z. B. vom Format der Zeitung. Selbst wenn wir ein sehr gutes Buch ma- chen, wird man nicht jedes Thema unterbringen können. Wenn das Format z. B. mehr ein weibliches Publikum anspricht, werde ich nicht mit ei- nem superharten Krimi vorbeikommen können, außer er ist von einer Frau geschrieben. Ich werde da wahrscheinlich mehr Glück haben mit typi- schen Frauenthemen, mit Frauenkrimis, Schicksalsberichten und Ähnli- chem. Das heißt, man muss sehen, wem man was anbietet. Umgekehrt funk- tioniert das natürlich auch. Die Leute kennen uns und wissen ganz ge- nau über unsere Programme Bescheid. Sie wissen, wenn sie etwas Spe- zielles zu dem und dem Thema suchen, wenden sie sich an Blanvalet, Goldmann oder den Riemann Verlag. So bleibt man in ständigem Aus- tausch. Ergibt sich eine besondere Gelegenheit, z. B., dass ein Autor vorbei- kommt, mache ich einen schnellen Rundruf: "Ich habe gerade erfahren, dann und dann kommt er oder sie. Wollt ihr die Gelegenheit nutzen? Wollt ihr ein Interview machen?" Dazu stelle ich das Buch noch einmal vor. Sie sehen, die Möglichkeiten, unsere Bücher publik zu machen und unse- re Autoren ins Gespräch zu bringen, bestehen zum Großteil aus reden, reden, reden. Natürlich weiß ich, Medien arbeiten mit übergeordneten Themen, und so muss ich mir schon im Vorfeld überlegen, in welchem un- serer Bücher noch zusätzlich spezielle Themen drin sind. Geht es um eine sehr anrührende Lebensgeschichte? Hat der Krimi ganz besondere Eigenheiten, die ihn vielleicht für dieses Publikum eher interessant machen als für jenes Publikum? All dies muss bedacht werden bei der täglichen Arbeit. AB: Welche Aktionen unternehmen Sie für stark beworbene Bücher? BB: Das klingt so, als wäre es ein Marketing- oder Vertriebsthema. Die machen ja die eigentliche Werbung für Bücher, also Anzeigen in der Ta- gespresse, Kampagnen, Inlays in der Branchenpresse wie Buchreport, Buchjournal, Börsenblatt. Da gibt es Buchhandelsaktionen ... AB: Sie haben vorhin Events angesprochen ... BB: ... genau, Events. Die machen wir teilweise zusammen. Ich kann mal ein Beispiel nennen mit unserer Autorin Diana Gabaldon und ihrer High- land-Saga. Dabei haben wir auch festgestellt, es macht viel mehr Sinn, wenn sich Vertrieb und Presse zusammentun. Denn zum einen bieten wir die Autorin der Presse zu Interviews und persönlichen Gesprächen an, wenn wir sie nach Deutschland holen, zum anderen überlegen wir uns: Was können wir machen, wenn wir die Autoren persönlich hier haben, um sie einem größeren Publikum zu präsentieren, sei es in Form einer rei- nen Buchpräsentation oder wie im Fall von Diana Gabaldon mit größer angelegten Events? Wir hatten die Überlegung von Anfang an, weil sie ein eigenes Internetforum hier in Deutschland hat, die meisten ihrer Fans in Deutschland sitzen und sie ihrem deutschen Publikum sehr zuge- tan ist. Als Versuchsballon fragten wir in Besprechungen: "Würde euch so etwas interessieren? Was meint ihr, würden da Leute kommen?" Und das Echo hat uns schier überrannt. Halb Deutschland stand auf den Stühlen und brüllte: "O mein Gott, sie soll kommen! Warum hat sie das nicht schon längst getan?" Das war für uns der Anlass, das in Angriff zu nehmen, denn offensichtlich würden wir nicht vor leeren Sälen ste- hen, eher im Gegenteil. Da es sich um eine Highland-Saga handelt und es tolle Musik aus den Highlands gibt, wären wir ja dumm, das nicht auszunutzen. Wir haben uns zu diesem Event in etlichen Städten eine entsprechende ordentliche Pipes-and-Drums-Band geholt, damit wir an diesen Abenden authentisch die Atmosphäre aufbauen konnten, die auch in den Büchern mitschwingt. Die nächste Überlegung war, wie groß sollen die Räumlich- keiten sein? Wenn man davon ausgeht, dass man eine 14 Mann starke Band auf der Bühne hat, sollte etwas Raum sein, schon allein wegen der A- kustik. Also sind wir z. B. in München das erste Mal in die Reithalle und das zweite Mal in die Muffathalle gegangen, was sehr große Hallen sind. Und jedes Mal waren wir ausverkauft. Ich muss sagen, es war spitze. Es waren knapp 700 Personen pro Abend da, um diese Autorin li- ve zu sehen. Das hat man nicht immer. Das ist ein Extrembeispiel, aber in so einem Fall lohnt es sich, in größeren Dimensionen zu denken und nicht bei einer klassischen Lesung in einer kleinen Buchhandlung zu bleiben, mit einem Lesepult, einem Glas Wasser und einem ungefähr 1.400 Seiten starken Buch, hinter dem die Autorin verschwindet. Das Event ist sehr, sehr gut angekommen. Wir haben es vor drei Jahren zum ersten Mal gemacht und im letzten Jahr wiederholt, als ihr nächster großer Roman fertig war. Denn die Leute hatten bei der ersten Veran- staltung gebrüllt: "Beim nächsten Buch macht ihr das dann wieder!" Bei einer so gute Erfahrung haben wir uns das gerne auf die Fahne ge- schrieben. Man kann natürlich auch ganz klassische Lesungen machen, je nachdem was sich vom Thema her anbietet und wozu die Autoren bereit sind. Man- che Autoren lesen lieber in kleinen Kreisen, weil sie sich dort wohler fühlen. Manche haben überhaupt kein Problem damit, wenn vor ihnen eine tobende, überbordende Menge in den Stühlen sitzt. Das muss man austa- rieren. Und natürlich sind wir ein Wirtschaftsunternehmen; so schön Büchermachen und -lesen ist, man muss auch den Kosten- Nutzen-Faktor sehen. AB: Ihr Verlag hat ein sehr abwechslungsreiches Angebot und gibt auch unbekannten deutschen Autoren immer wieder eine Chance. In wieweit un- terscheidet sich die Pressearbeit in einzelnen Genres bzw. für Newco- mer? BB: Das finde ich eine ganz kniffelige Frage, ob sich unsere Pressear- beit unterscheidet zwischen einzelnen Genres oder zwischen "alteinge- sessenen" Autoren und Newcomern. Ganz grundsätzlich denke ich: eigent- lich nicht. Bei neuen Autoren, die noch ganz unbekannt sind und gerade am Anfang ihrer Karriere stehen, wird man sicher mit den Kollegen in den Medien intensiver reden müssen. Mehr als bei Autoren, die schon ein bis zwei Millionen Exemplare ihrer Bücher verkauft haben und bei denen die Medienkollegen schon wissen, welche Qualität sie erwartet. Ohne viel zu reden, heißt es da: "Wenn sie ein neues Buch haben, brin- gen sie es einfach vorbei." Insofern ist es bei Newcomern sicher ein bisschen intensiver, aber nicht anders. Unsere Grundmittel sind relativ die gleichen. Über unse- re Programmvorschau, die Kataloge, die kleine Vor-Vorschau hinaus ha- ben wir die Möglichkeit, direkt aus der Presseabteilung mit einer ein- zelnen Pressemeldung zum Einzeltitel an die Redaktionen zu gehen. Die- se Meldungen werden auf der Homepage eingestellt, sind also auch an verschiedenen Ecken abrufbar. Das machen wir je nachdem, wie es sich anbietet und welche Medien erreicht werden sollen. Abhängig vom Vor- lauf der Magazine beginnen wir, zwischen zwei Monaten und vier Wochen vor Erscheinen des Buches zu informieren. In der Regel bieten wir Vo- rabmaterial an oder beim Erscheinen das fertige Buch. Dazu kommt eine Pressemappe zum Autor, die ein bisschen mehr erzählt. Wenn es schon mehrere Bücher vom Autor gibt, enthält sie einen Überblick darüber, welche Titel erschienen sind und wie sie besprochen wurden. So der Au- tor, die Autorin bereit ist, bieten wir natürlich Interviews an, bei deutschen Autoren oder Autoren, die hierher reisen, hier oder auch zu Hause - wo immer sie leben - per Telefon oder per E-Mail. Mit den mo- dernen Medien geht das ziemlich problemlos. Dann beobachtet man den Rücklauf, wer interessiert ist. Hat es einge- schlagen? Kann man sich vor Rücksendungen nicht mehr retten? Dann muss man nicht mehr viel reden. Wenn es nicht so viele sind, heißt es wie- der zum Telefon, zur E-Mail greifen und noch mal den entsprechenden Redakteur darauf ansprechen, um ein paar besondere Aspekte zu dem The- ma als Köder auszulegen und auf dem Weg zu versuchen, ob nicht doch vielleicht wenigstens eine Rezension oder ein persönliches Gespräch drin ist. Letztendlich kann man aber niemanden zwingen. Es ist immer eine Entscheidung der entsprechenden Redaktion, ob sie eine Buchbe- sprechung machen wollen oder nicht. Gerade wenn man schon persönlich miteinander gesprochen hat und einem ein klares "Nein" entgegen kam, macht es keinen Sinn, wie eine Klette dranzubleiben. Da macht man sich eher unbeliebt und unglaubwürdig, als dass der Redakteur einem das als Einsatz anerkennt. Irgendwann muss man leider die Waffen strecken und sagen, dann probieren wir es das nächste Mal mit einem anderen Thema wieder, aber dieses Mal sollte es nicht sein. Zusätzlich gibt es Redaktionen, die grundsätzlich nicht beeinflussbar sind, z. B. Elke Heidenreich mit "Lesen". Die Redaktion bekommt unsere Programme, wünscht aber nicht, dass wir gesonderte Information hin- schicken oder nachtelefonieren. Sie äußern einen Wunsch, welche Bücher sie gerne zum Prüfen hätten, die sie dann eventuell vorstellen. Die bekommen sie, aber mehr Einfluss haben wir nicht. AB: Was können AutorInnen selbst sinnvoll tun, um ihr Buch zu promo- ten? Was sollten sie nicht bzw. was sollten sie auf keinen Fall tun? BB: Ja, doch so einiges. Also grundsätzlich natürlich ein tolles Buch schreiben. (lachend) Das war gemein. AB: Das versuchen ja auch alle. BB: Das sowieso. Und es gibt ja auch ganz großartige Bücher. Grund- sätzlich sollte man bereit sein, für Interviews zur Verfügung zu ste- hen und, wenn eine Einladung kommt, auch in eine Talkshow zu gehen und sich persönlich zu präsentieren. Man sollte für Journalisten da sein, ihnen Rede und Antwort stehen oder sein Werk selber bei Lesungen im Buchhandel vorstellen. Dort hat man den direktesten Kontakt zum Kun- den, vielleicht zum potentiellen Fan, auf jeden Fall zu Lesern und Le- serinnen. Es kommt auch darauf an, ob AutorInnen vielleicht selbst Kontakte zur Presse haben. Wir nutzen natürlich gerne die Möglichkeit, wenn sie selber dort auf ihr Buch aufmerksam machen wollen, und tun dies in ih- rem Auftrag. Viele Autoren waren journalistisch tätig und würden gerne die Kollegen und Kolleginnen ansprechen. Da bin ich die Letzte, die sagt: "Um Himmels willen, lass das bleiben." Das übernehmen wir, indem wir das Leseexemplar des Buches oder das fertige Buch mit einem klei- nen Gruß oder einem kleinen Briefchen versenden, damit dem Betreffen- den klar ist, das verschicken wir im Auftrag, ohne Hintergedanken. Denn in den Redaktionen wird es ganz ungern gesehen, wenn man unver- langt irgendwelche Bücher hinschickt. So etwas landet ganz, ganz schnell in der Ablage M wie Müll. Da die Journalisten gewohnt sind, dass die Kontakte zu den Autoren und Autorinnen über die Presseabtei- lungen der Verlage laufen, kommt es nicht so gut an, wenn Autoren sel- ber im Regionalblatt nachhaken, weil noch nichts passiert ist. Selbst wenn es sehr lieb und sehr gut gemeint ist, macht man sich unbeliebt. Also wenn man nicht schon selber einen Kontakt hat, da würde ich eher raten, es bleiben zu lassen. Alles, was wir an Hintergrundinformationen bekommen, über die Autoren, über die Entstehung des Buches, die Idee, die Geschichte, ob viel- leicht Filmrechte schon verkauft wurden, weil man irgendjemand schon so von dem Stoff begeistert hat, ist für uns von der Presse wahnsinnig wichtig. Je mehr wir da von unseren Autoren an Input kriegen, umso mehr können wir natürlich unsere Journalisten und unsere Ansprechpart- ner ködern und Angelhaken ausschmeißen. Da können wir sagen, aber das ist doch jetzt wirklich interessant, und "hier kommst du mir jetzt nicht mehr aus". AB: So interessant ein Bereich auch sein mag, er wird erst durch die Menschen, die in ihm arbeiten, wirklich mit Leben gefüllt. Deshalb möchte ich Ihnen auch einige Fragen über Sie selbst und Ihren Zugang zu Ihrem Beruf stellen. BB: Dann zu meinem Beruf, ja? Ich möchte jetzt nicht über eine Ausbil- dung im Speziellen reden. Ich bin selber Quereinsteiger. Das eine o- der andere Studium hat sicher Vorteile. Doch ich glaube, es kommt mehr auf die Fähigkeiten an. Man muss grundsätzlich Themen, Menschen und Kulturen gegenüber aufgeschlossen sein. Man darf keine Berührungsängs- te haben, sich auch mit schwierigeren Dingen auseinander zu setzen. Und Autoren und Autorinnen sind auch nur Menschen, und unsere Bezie- hungen sind wie alle anderen Beziehungen auch. Mal kommt man besser miteinander zurecht, mal vielleicht nicht ganz so gut, mal versteht man sich blendend, mal läuft es etwas holprig. Mit solchen Situationen muss man umgehen können. Und man sollte grundsätzlich, wenn man in die Buchbranche möchte, ger- ne lesen. Wenn man das nicht tut, dann hat man sich selber ein Bein gestellt, denn damit hat ein Großteil des Tagesablaufs zu tun. Gerade in der Pressabteilung muss man auch sehr, sehr gerne über seine Auto- ren und Bücher sprechen, sozusagen in allen Lebenslagen. Uns braucht man nur anzupieken, und wir können stundenlang über unsere Themen und Bücher erzählen. AB: Welche Voraussetzungen und Fähigkeiten braucht man, um eine solche Aufgabe übernehmen zu können? BB: Wenn es um die Voraussetzung von der Ausbildung her geht, gibt es die ganz klassische Ausbildung zu Buchkauffrau, Buchkaufmann. Das ist einer der vielen Wege, die man gehen kann, und viele Kollegen und Kol- leginnen haben das von der Pieke auf gelernt. Gerade im Bereich Ver- trieb macht das eine Spur mehr Sinn als in der Presse. Viele Kollegen bei uns in den Presseabteilungen hatten vorher eine journalistische Laufbahn eingeschlagen und kennen das Ganze von der anderen Seite. Dann gibt es eine Reihe von Quereinsteigern, zu denen auch ich gehöre. Dazu sollte ich vielleicht vorausschicken, dass ich Zeit meines Lebens immer schon Bücher um mich hatte: vor meiner Nase, auf der Nase, mit- unter unterm Hintern. AB: Welche Ausbildung haben Sie? Oder wie haben Sie sich für dieses Aufgabengebiet entschieden? BB: Ich lese wahnsinnig gerne. Das ist mir von klein auf mitgegeben, in unserer Familie wurde immer viel gelesen. Ich könnte mir ein Leben ohne Bücher gar nicht vorstellen. Irgendwann hatte ich mir deswegen überlegt, Buchhändlerin zu werden. Da kam mir dann in die Quere, dass ich mich zeitgleich sehr für die Vereinigten Staaten zu interessieren begann. So habe ich mich letztlich für ein Studium entschieden, um mich der Amerikanistik, in der Tat sogar der Literatur zuzuwenden. Ich habe hier in München studiert. Da ist die Amerikanistik genau in zwei Stränge unterteilt, in Literatur- und in Kulturgeschichte. Ich habe eine Weile Literaturgeschichte studiert, und dann hörte ich "dummer- weise" in der Vorlesung für Kulturgeschichte das Thema, das mich nicht mehr los ließ und dann auch mein Magisterthema wurde. Ich "musste" ganz schnell alles umplanen und habe dann Kulturgeschichte im Haupt- fach und Literaturgeschichte im Nebenfach studiert, meinen Magister gemacht und schließlich auch promoviert. Während meiner Dissertation habe ich einen Nebenjob gesucht. Durch Zu- fall bin ich in der Presseabteilung bei Random House gelandet. Damals war es noch die Verlagsgruppe Bertelsmann. Am Anfang war das natürlich nur typische Aushilfetätigkeit. Nun ja, was darf man machen? Man darf Belege wegsortieren, Kopien schnippeln, viele Listen tippen. Wenn man länger da war, kam man nicht umhin, auch mal ans Telefon zu gehen. Da hat man dann das erste Mal mit Journalisten geredet. Wir hatten eine sehr nette Abteilungsleiterin, Margit Schönberger, die selber Autorin und in der Pressearbeit von Verlagen eine Koryphäe ist, von der ich sehr, sehr viel gelernt habe. Sie hat gerne getestet, ob man nicht ein bisschen mehr auf dem Kasten hat, indem sie einem z. B. die Gelegenheit gegeben hat, sich auch einmal an Pressemitteilungen zu versuchen. Ich fand dann irgendwann, das ist genau das, was ich gerne machen würde. Ich habe während meines Studiums nicht genau gewusst, was ich später machen wollte. Ich wusste nur ganz genau, was ich nicht machen will. Dass es in Richtung Buch gehen sollte, war mir schon im- mer klar, und der Rest war eine Portion Glück oder Zufall. Als ich meine Promotion abgeschlossen hatte, machte ich in einem ande- ren Münchner Verlag ein Volontariat in der Lizenzabteilung, was auch sehr spannend ist, denn da geht es um Rechte. Ja, und dann kam, Glü- ckes Geschick, eines Tages der Anruf aus der Presseabteilung bei Ber- telsmann, dass sie eine Stelle frei haben, ob ich nicht Interesse hät- te. Das war eine sehr, sehr glückliche Fügung. Und ich muss sagen, ich freu mich bis zum heutigen Tag darüber, dass sich das so ergeben hat. Das ist ein Bereich, der mir sehr, sehr viel Spaß macht, einfach weil man mit unglaublich vielen unterschiedlichen Themen zu tun hat. Blanvalet ist einer der größten deutschen Unterhaltungsverlage, wir haben großartige historische Romane, tolle Krimis, tolle Thriller, tolle Frauenromane, eine relativ kleine, aber, wie ich finde, sehr feine Schiene an Sachbüchern, wie Souad. Da befassen wir uns mit speziellen Themen, die Frauen betreffen. Das sind im weitesten Sinne Schicksalsberichte mit sehr ernst zu nehmenden Themen, was für mich immer wieder ein wahnsinnig faszinierendes und zugleich erschreckendes Feld ist. Ich persönlich bin überzeugt, da muss viel mehr getan werden, als ein einzelner Verlag überhaupt leis- ten kann. Wir nehmen sehr gerne Möglichkeiten wahr, mit Organisationen wie Terre des Femmes zusammenzuarbeiten, die sich mit diesen Problema- tiken beschäftigen. Wir können nur einen sehr kleinen Teil leisten, indem wir versuchen, Bücher zu machen, die solche Themen problemati- sieren, und sie einem größeren Publikum zugänglich machen. Alles, was an anderer organisatorischer Arbeit nötig ist, um den betroffenen Per- sonen zu helfen, können wir höchstens durch Spenden unterstützen. Solche Dinge wahrnehmen zu können, in dem Bereich Menschen kennen zu lernen und sich wirklich mal ganz anders zu engagieren oder zusammen- zuarbeiten, ist mir wahnsinnig wichtig und macht mir viel Spaß. Doch in allen Bereichen ist es jedes Mal wieder neu, selbst wenn man das dritte, vierte, fünfte Buch vom selben Autor hat. Und man findet jedes Mal neue Geschichten, neue Ecken und Kanten, die interessant sind. AB: Welche Ihrer vielfältigen Aufgaben machen Ihnen am meisten Spaß? BB: Natürlich der persönliche Kontakt mit den Autoren, um mit ihnen ein Stück des Weges zu gehen. Ehrlicherweise macht mich das manchmal auch ein bisschen stolz. Wenn man es wirklich zusammen schafft, etwas Tolles zu leisten und am Ende einen Bestseller hinzukriegen: Etwas Tolleres kann es nicht geben. Wenn auf der anderen Seite, hinter dem Ladentisch Millionen Leute stehen, die sagen: "Dieses Buch will ich haben, genau dieses und kein anderes", dann hat unsere Arbeit nicht versagt. AB: So ein Erfolgserlebnis ist ja auch etwas, was einen immer wieder bestätigt. BB: Ja, wobei ich dabei sagen muss, das klingt jetzt so, als würden wir nur Millionenseller machen. Das machen wir natürlich nicht. Ich freue mich auch über die kleineren Erfolge, wenn ich z. B. sehe, dass wir mit Souad zum Thema Ehrenmord einen sehr schönen Erfolg hingelegt haben. Das ist sicherlich kein Buch, das Millionen Leser und Leserin- nen anzieht, weil die Thematik einfach sehr schwierig und auch für die Leser sehr schwer zu ertragen ist. Wenn wir Bücher haben wie Ayse über ihre Zwangsheirat und Jane Elli- ott, die sehr drastisch beschrieben hat, wie sie jahrelang von ihrem Stiefvater misshandelt und missbraucht worden ist, dann stehen mir selber manchmal die Haare zu Berge. Manchmal zögert man eine Sekunde und denkt, wie biete ich das an, ohne in ein Klischee abzurutschen, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Auf der anderen Seite sind Journalisten so ziemlich die abgeklärtesten Gesprächspartner, die man sich wünschen kann. Eigentlich muss man sich diese Sorgen nicht machen, denn die werden sehr genau einschätzen, wo man hin will, wenn man es ihnen anbietet. Wie wichtig diese Themen sind, das lesen wir jeden Tag in der Zeitung. Gerade Themen wie Misshandlung, Missbrauch, Misshandlung von Frauen im Allgemeinen, das sind unheimlich wichtige Themen. Deswegen hören wir auch nicht auf damit. AB: Können Sie mir auch sagen, wie AutorInnen zu Ihnen kommen? BB: Gerne. Wenn sie sich grundsätzlich fragen: Wie mache ich das? Wie komme ich an einen Verlag? Einerseits suchen sich zunehmend Autoren auch in Deutschland einen Agenten, weil die das Verlagsprofil sehr ge- nau kennen und sehr gezielt anbieten. Wenn man das nicht möchte, weil man z. B. den finanziellen Aspekt scheut, sollte man sich an den Ver- lag direkt wenden. Wozu wir, das sind auch die Kollegen im Lektorat und anderen Abteilungen mit direktem Autorenkontakt, gerne raten, ist, grundsätzlich erst mal in den Verlagsprogrammen nachzusehen, wo denn der eigene Text hinpassen könnte. Wenn ich einen Verlag habe, der ü- berwiegend große Unterhaltung macht, wie z. B. Blanvalet, werde ich mit finnischen Haikus nicht landen. Es ist vorneweg klar, dass man da natürlich sehr schnell auf eine Absage zuläuft. Aber wenn ich das Gefühl habe, was ich geschrieben habe, könnte pas- sen, dann ein ausführliches Exposé oder den fertigen Text, so er denn schon vorliegt, an das entsprechende Lektorat schicken. Auf jeder Ver- lagswebsite ist zu finden, wer der Ansprechpartner ist. Und dann ein wenig Geduld. Bei der Fülle an Manuskripten, die reinkommen, dauert es natürlich immer ein bisschen, bis sie gesichtet werden. Sie werden al- le geprüft, das kann ich mit gutem Gewissen sagen. Na ja, und dann wird man sehen. AB: Ich danke Ihnen sehr für dieses Interview. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Anna Banfhile, Jahrgang 1955, wertet als freie Autorin die zahlreichen Erfahrungen aus ihren früheren Berufen in Märchen, Fantasygeschichten, Theaterstücken und Krimis aus. Bisher erschienen sind: ein Beitrag in "Mystische Märchen", zwei fantastische Erzählungen in "Wandelspur", das sie auch herausgegeben hat, und einige Kurzgeschichten bei www.warp-online.de. Näheres unter: www.anna-banfhile.de. ********************************************************************* VERLAGSPORTRAIT: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) nStyle Verlag & Versand Jens Neuling Zum Wiesengrund 4 63486 BruchköbelDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. http://www.nStyle.de Verlagsgeschichte und -programm Jens Neuling hat den Verlag 1999 gegründet und arbeitet hauptberuf- lich. Er möchte ein bis drei Titel pro Jahr herausbringen. Die Zahl der Mitarbeiter variiert zwischen einem und drei. Seine Philosophie ist, auch so genannte Tabuthemen (Missbrauch, Tod) zu veröffentlichen. Das Verlagsprogramm beinhaltet Einzeltitelformen und Anthologien. Bisher hat der Verlag als Einzeltitel Bücher von El- len Roemer, Frank Bröker und H. W. Heinrich veröffentlicht. AutorInnen gesucht? Der Verlag sucht immer passende Autoren. Dabei ist ihm Individualität bei den Autoren wichtig. Die Konditionen des Verlages sind Honorarzah- lung bei Einzeltiteln und den kommenden Anthologien. Jens Neuling ver- legt nicht BoD, und der nStyle Verlag ist kein Druckkostenzuschuss- Verlag. ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - kei- ne Manuskripte zur Beurteilung. Speziell unsere Expertin für Litera- turagenturen nimmt keine neuen AutorInnen an; Anfragen dazu sind daher zwecklos. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. Drehbuch: Oliver Pautsch drehbuch at experte pt autorenforum pt de Fandom: Thomas Kohlschmidt fandom at experte pt autorenforum pt de Fantasy: Stefanie Bense fantasy at experte pt autorenforum pt de Heftroman: Arndt Ellmer heftroman at experte pt autorenforum pt de Historischer Roman: Titus Müller historischer.roman at experte pt autorenforum pt de Kinderbuch: Gabi Neumayer kinderbuch at experte pt autorenforum pt de Kriminalistik: Nikola Hahn kriminalistik at experte pt autorenforum pt de Lesungen: Rüdiger Heins lesungen at experte pt autorenforum pt de Lyrik: Martina Weber lyrik at experte pt autorenforum pt de Sachbuch allgemein: Gabi Neumayer sachbuch at experte pt autorenforum pt de Sachbuch Medizin/Psychologie: Maja Langsdorff med.psych at experte pt autorenforum pt de Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss fortbildung at experte pt autorenforum pt de Schreibgruppen: Ute Hacker schreibgruppen at experte pt autorenforum pt de Schreibhandwerk: Ute Hacker schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt de Sciencefiction: Andreas Eschbach sf-autor at experte pt autorenforum pt de Technische Literatur, CDs, Internet: Reinhard Mermi techlit at experte pt autorenforum pt de Übersetzung: Barbara Slawig uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow verlagswesen at experte pt autorenforum pt de ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN: --------------------------------------------------------------------- Bjørn Jagnow (verlagswesen at experte pt autorenforum pt de) Frage: Wir haben ein Sachbuch, das auch schon in der 3. Auflage hier in Deutschland verlegt wird. Der Verlag hat auch schon (mit Hilfe unseres Sponsors) geschafft, zwei Lizenzen nach Japan und Russland zu verkau- fen. Da aber eine englische Ausgabe immer noch auf sich warten lässt, wollen wir das nun selber in die Hand nehmen. Wir wollen folgendermaßen vorgehen: Bisheriges Exposé überarbeiten und übersetzen lassen, per Internet passende Verlage heraussuchen. An die- se senden wir das Exposé dann per E-Mail oder per Post. Meinen Sie, das Vorgehen ist okay so, oder gibt es noch was zu verbessern? Falls wir tatsächlich Erfolg haben sollten - ich bin auf der Suche nach Literatur über das internationale Lizenzgeschäft für das Buchge- schäft. Ist ihnen da irgendetwas bekannt? Antwort: Wenn ich die Ausgangssituation richtig verstanden haben, haben Sie ei- nen Verlag, der auch bereits erfolgreich Lizenzen ins Ausland vermit- telt hat. Allerdings nicht in den englischsprachigen Raum. D. h., die- ser Verlag hat einen Anspruch darauf, dass Sie a) keine Lizenzgeschäf- te ohne seine Beteiligung abschließen, und b) könnte er sogar darauf bestehen, dass Sie es auch gar nicht erst versuchen! Allerdings dürften wohl die meisten Verlage froh sein, wenn sie Arbeit abgenommen bekommen und trotzdem Lizenzeinnahmen bekommen. Für Sie be- deutet das, dass Sie möglicherweise die ganze englischsprachige Veröf- fentlichung anbahnen und dem deutschen Verlag trotzdem seinen Anteil am Lizenzerlös abgeben müssen (üblicherweise 40 bis 60 %). Außerdem benötigen Sie für die Vergabe der Lizenz seine Zustimmung. Daher schlage ich vor, dass Sie Ihre durchaus sinnvollen Aktivitäten nur in enger Abstimmung mit Ihrem deutschen Verlag ausführen, um spä- tere Probleme kurz vor Vertragsabschluss zu vermeiden. Fachlektüre zum Lizenzgeschäft kann ich leider nicht anbieten, da die- ses Spezialgebiet ständig starken Veränderungen unterliegt. Immerhin kommt es jeweils auf die Kombination mindestens zweier Urheberrechts- systeme an, die je nach Nation des Verhandlungspartners wechseln. Da wird es keine einfachen Antworten geben. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Bjørn Jagnow ist Schriftsteller, Verlagsfachwirt, Verlagskaufmann, Buchhändler und freier Lektor. http://www.bjoernjagnow.de/. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: --------------------------------------------------------------------- Stefanie Bense (fantasy at experte pt autorenforum pt de) Frage: 1) Ich habe bereits zwei Bücher geschrieben über dieselben Charaktere, das dritte ist in Planung, nur, Teil 2 gefällt mir besser als Teil 1. Teil 1 ist zum Teil sehr kindlich geschrieben, und ich habe mehrere Brücken gelassen, die ich aber in folgendem Roman nicht nutzte. Teil 2 dagegen ist vielseitiger und auch viel spannender (so zumindest mei- ne Lektorin). Soll ich Teil 1 jetzt so überarbeiten, dass er besser in Teil 2 passt, oder ihn neu schreiben, besser geschrieben? 2) Meine Charaktere sind alle jung (16-17) und besitzen große Kräfte, aber ich kann den Storybogen in Teil 1, der dort gesetzt wurde, nicht richtig ausfüllen. So sollen meine Charaktere das Gleichgewicht der verschiedenen Parteien(Gut und Böse) wahren, doch in Teil 2 gibt es im Großen und Ganzen kein Gut und Böse mehr. In Teil 1 gibt es mehrere Gegner, zum Teil böse, zum Teil gut. In Teil 2: eine uralte Bruder- schaft aus dreizehn Mitgliedern. Gut und Böse: nur zwei von denen. Es wurde alles nie angedeutet, wer was ist. Soll ich es so machen, dass man sich am Ende seiner Ausbildung zum Magier für eine Seite entscheidet oder neutral bleibt? Die Nymphenma- gierin C. zum Beispiel kann ich weder gut noch böse machen, sie ist einfach die Wächterin der Nymphenwelt. Dafür habe ich dann Vampire und Cherubim, die sich bekämpfen. Wie soll ich dafür sorgen, dass meine Akteure ihre Ausgabe ausführen? Wenn jetzt Dracula zurückkehrt, sollen meine Charaktere dann einen neuen Führer der Cherubim ernennen? Deswegen zerbreche ich mir auch darüber den Kopf, weil als Dracula starb, gab es ja dann drei Vampir- königinnen, also muss doch der König der Cherubim (oder General, ir- gendetwas in der Richtung) ebenfalls von meinen Leuten getötet werden, damit dessen drei Frauen oder Nachfolgerinnen die Herrscher werden. 3) Ich habe den Atlantismythos zum Teil in Story 1 mit einfließen las- sen. Dann hatte ich für den vierten Teil die Idee, in Atlantis irgend- eine uralte Macht zu verstecken. Wo soll ich jetzt Atlantis hinpflan- zen? 4) Einige der Charaktere (Merlin, Kleopatra, Circe und Medea zum Bei- spiel) sind unsterblich, genau wie die Cherubim und Vampire. Problem: Wie soll ich deren Unsterblichkeit erklären? 5) Götter. Im Prolog von Buch 1 taucht Hera auf und gibt der Ahnin meiner Charaktere ihre Macht. In Buch 2 taucht auch Poseidon auf und beschützt die Charaktere vor Loreley. Problem: Soll ich weitere Götter auftauchen lassen? Oder doch lieber sie nur als Geister erscheinen lassen (es soll ja nur einen Gott geben)? Antwort: Zunächst einmal: Ich kann in dem, was du fragst, keinen "roten Faden" erkennen. Also auch nicht in dem, wovon du redest, nämlich deinen Ro- manen, deiner Story. Das mag jetzt an deiner Fragestellung liegen, könnte aber genauso gut darauf zurückzuführen sein, dass du selbst in der Story den roten Faden verloren hast. Lass mich kurz rekapitulieren: Es gibt in deinen drei Romanen einige jugendliche Charaktere (Haupt- oder Nebenfiguren?), die das Magier- handwerk lernen müssen, um dann im Kampf Gut gegen Böse Position zu beziehen. Zumindest in Teil 1. Warum sie Magie lernen müssen, warum und wie sie sich entscheiden, ist nicht klar (auch dir nicht?). Wer bringt ihnen bei, was gut oder böse ist? Wann müssen sie sich ent- scheiden? Bewusst oder mitten in einer brenzligen Situation? Was hat das Gleichgewicht oder Ungleichgewicht für Konsequenzen für die Haupt- figuren und ihre Welt? Was steht für die Hauptfiguren sowie für die Parteien von Gut und Böse auf dem Spiel? (Übrigens: Dass Figuren etwas tun oder lassen, weil sie die "Weltherrschaft" wollen, ist für Leser nicht mehr sehr interessant.) - Diese Konzeption ist nicht grad neu, wäre aber ein gutes Thema (roter Faden) für Teil 1. In Teil 2 wechseln die Gegenspieler, hier ist es eine Bruderschaft, von denen zwei eindeutig gut und böse sind (also doch klare Gut-Böse- Schemata!), die anderen sich entweder nicht entschieden haben oder zwischen den Polen hin- und herlavieren. Was deine Jugendlichen mit der Bruderschaft oder gegen sie zu tun haben, wird nicht klar. Worum es in der Geschichte geht, wird nicht klar. Für mich klingt es, als wäre die Bruderschaft nur der alte Gegner in neuer Formation. Fazit: Dein Setting ist gerade dabei, dich zu überwältigen. Vorsicht! Kehr besser zurück zu dem, was du erzählen willst. Zurzeit wirfst du mir einen wilden Haufen verstrickter Mythologien (Circe, Medea, Loreley???), Figuren aus den Apokryphen (Cherubim), Fi- guren aus der Geschichte (Kleopatra) und aus anderen Geschichten (Mer- lin, Dracula) oder Legenden (Atlantis) vor die Füße, ohne sie sinnvoll zu verbinden. Wieso agieren diese Figuren alle in deinen Romanen? Wozu brauchst du all diese unterschiedlichen Settings? Was hat deine Ge- schichte davon, dass du sie verwendest? Was bringt das für deine Hauptfiguren? Es hinterlässt leider den Eindruck, als hättest du deine erfundene Welt nicht im Griff. Befrei dich aus dem Wust an Setting, und frag dich, was deine Story wirklich braucht. Kein Leser honoriert es, wenn Nymphen, Vampire und historisch verbürgte Charaktere nebeneinander / gegeneinander auftauchen, ohne dass du einen logischen Hintergrund da- für bietest. zu 1: Es ist völlig normal, dass man sich als Autor weiterentwickelt. Auch Teil 3 wird (hoffentlich) wieder besser sein als Teil 2 und 1. Du hast nun mehrere Möglichkeiten zur Auswahl: 1. Du bist im Schreibrausch? Dann schreibe! Kümmere dich noch nicht um die Anschlüsse oder Passgenauigkeiten der Teile, sondern schreib Roman 3. 2. Du bist unschlüssig, wohin die Reise in Teil 3 gehen soll. Dann ü- berarbeite Teil 1 und 2 inhaltlich (nicht stiltechnisch!), um Teil 3 vorzubereiten. 3. Lose Enden sind für Leser ärgerlich. Wenn du in Teil 1 zu viele da- von hast, wird der Leser Teil 2 nicht mehr lesen. Also versuch, Teil 1 neu zu schreiben, ohne dass lose Enden übrig bleiben oder deutlich auf Teil 2 verwiesen wird. Eine Entscheidung kann dir niemand abnehmen! zu 2: Auch hier kann ich dir nicht wirklich raten. Wer, wenn nicht der Au- tor, kann sagen, was für seine Story am besten ist? Mir scheint, dir ist nicht klar, worum es in der Geschichte geht, sonst wüsstest du, wie deine Figuren ihre Aufgaben erfüllen können. Dir muss bekannt sein, wozu die Magier gut sind (Streitmacht? Neutrale Richter? Zünglein an der Waage?), und danach richtet es sich, was aus den Jungmagiern am Ende ihrer Ausbildung wird. Ob Dracula oder General der Cherubim, ob Vampirköniginnen oder ... - nebenbei: Ich wüsste nicht, wie es bei den geschlechtslosen Cherubim weibliche Heerführer geben könnte! -, das ist ebenfalls deine ureigene Entscheidung. Wichtig ist, was es dir für deine Story bringt! zu 3: Keine Ahnung! Wo liegt denn Atlantis in deiner Welt? Wozu brauchst du es? Was hat es mit den Hauptfiguren zu tun? Existiert es in derselben Geographie, in der die Handlung spielt? In einer Parallelwelt? Oder in einer anderen Zeit? zu 4: Frag dich zunächst, warum die Magier unsterblich sein müssen. Und wie sie das erreichen. Ist es Belohnung / Bestrafung für die richtige oder falsche Entscheidung? Unsterbliche Charaktere haben den Vorteil, dass man sie für viele Geschichten in vielen Settings benutzen kann. Aber sie haben den Nachteil, dass man für sie eine ganz große Aufgabe, ein besonders schwierig zu erreichendes Ziel oder ein unendliches Martyri- um (siehe Ahasver) erfinden muss, damit sie weiterhin handlungsfähig bleiben. Unsterbliche interessiert es bestimmt nur am Rande, was mit den Menschen in der Welt passiert, denn die Ewigen überleben sie und ihre "kleinlichen" Probleme nun mal einfach. Und wen nichts interes- siert, der lehnt sich zurück und wartet ab, anstatt zu handeln. Wenn du den Grund hast, Unsterbliche in deine Story zu integrieren, und wenn du weißt, warum sie dazu kommen, dann wird dir auch ein Wie einfallen. zu 5: Entschuldige, aber die Frage verstehe ich so wenig wie Frage 3. DU musst doch wissen, wie Götter in dein Weltenkonzept passen!? Wenn es nur einen Gott geben soll, dann streiche Hera und Poseidon. Tauchen Götter jedoch auf, dann müssen sie in den Kanon deiner Figuren eingebunden werden. Das heißt: Welche Aufgabe haben sie? Wo sind ihre Stärken und Schwachstellen? Auf welchen Seiten sind sie? Wo müssen sie die Geschichte voranbringen? Sowohl Hera als auch Poseidon (das schließe ich aus deinen Sätzen) wirken als Helfer für deine Hauptfiguren oder deren Ahnen. Das klingt nach "deus ex machina", also nach einer Lösung, die nicht in der Ge- schichte selbst verankert ist, sondern nur so passiert, weil autor das will. Wenn ich will, dass meine Figuren besondere Kräfte haben, dann müssen sie sie sich hart erarbeiten. Da kommt keine Göttin und sagt: "Okay, Mädels und Jungs, hier habt ihr das Füllhorn, sucht euch aus, was ihr haben wollt!" Es sei denn, es ist die Geschichte von Menschenfiguren, die von Götterfiguren für ein Spiel, einen Kampf oder anderes benutzt werden (auch das ist eine alte Konzeption). Meine Figuren, die sich ihre Fähigkeiten hart erkämpft haben, sind da- durch so geworden, wie sie sind. Und weil sie sind, wie sie sind, er- leben sie nun den Kampf Gut gegen Böse so und so. Deine Figuren und ihre Hintergrundgeschichten bedingen die Handlung, deine Handlung bedingt die Figuren. Ich empfehle dir: - Otto Kruse: "Kunst und Technik des Erzählens", Zweitausendeins, 2002, 2. Auflage, 18 Euro - Sol Stein: "Über das Schreiben", Zweitausendeins, 2005, 9. Auflage, 16,85 Euro **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt seit 1993 Schreib- kurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem ersten Roman. Kontakt:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR KRIMINALISTIK: --------------------------------------------------------------------- Nikola Hahn (kriminalistik at experte pt autorenforum pt de) Frage: Wie sieht's denn mit der Befugnis der Polizei zur Durchsuchung aus in diesem Fall: Ein WG-Genosse wird außerhalb der Wohnung umgebracht? 1) Darf die Polizei da auch die Zimmer der anderen WG-Mitglieder durchsuchen? Z. B. auch das Klo oder Bad? 2) Oder wie hinreichend müsste der Tatverdacht gegen einen WG-Genossen sein, um dessen Bereich zu durchsuchen? Antwort: zu 1: Grundsätzlich kann sie das nicht. Eine Durchsuchung nach der Strafprozessordnung ist in zwei Fällen mög- lich: 1. beim Verdächtigen ("Beschuldigter") 2. beim Unverdächtigen u. a. zur Auffindung von Spuren oder Beweismit- teln, aber nur dann, wenn Tatsachen vorliegen, aus denen sich schlie- ßen lässt, dass sich die Spur / der Gegenstand in der Wohnung (oder wie hier: im Zimmer) des Unverdächtigen befindet. Einfach so geht es also nicht. zu 2: Der WG-Genosse müsste Beschuldigter sein, d. h., das Ermittlungsver- fahren müsste sich gegen ihn richten. Eine Durchsuchung des Zimmers wäre - sofern sich dieser Tatverdacht nicht unmittelbar nach dem Verbrechen z. B. durch das Verhalten dieses WG-Genossen ergibt - dann nur mit einem Durchsuchungsbeschluss möglich, den der Staatsanwalt be- antragt und der Richter erlässt. Andernfalls (wenn keine Zeit wäre, den Beschluss einzuholen) ist das auch bei sog. "Gefahr im Verzuge" auf Anordnung des Kriminalbeamten oder Staatsanwalts möglich. Willigen die Wohnungs- / Zimmereigentümer ein, kann allerdings eine so genannte formlose Durchsuchung aller Räume stattfinden. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Nikola Hahn ist Kriminalhauptkommissarin und Fachlehrerin an der Hes- sischen Polizeischule in Wiesbaden; nebenberuflich arbeitet sie als Autorin mit dem Schwerpunkt historische Kriminalromane. Informationen im Internet: http://www.nikola-hahn.com. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR KINDERBUCH: --------------------------------------------------------------------- Gabi Neumayer(kinderbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ist es üblich, in einem Text für Erstleser, auch wenn er im Grund- schulunterricht als Leseübung verwendet wird, "guckte" zu schreiben, oder sollte man das lieber unterlassen? Und sagen Kinder nicht eher selten "schaut", denn "sieht zum ..." kann man doch nicht immer wieder verwenden? Antwort: "guckte" können Sie durchaus verwenden. Und "schaute" sowieso - Sie sind keineswegs auf Wörter beschränkt, die die Kinder selbst verwen- den! Nicht einmal kennen müssen sie alle Wörter in einem Kinderbuch. Schließlich lernen sie täglich neue dazu, nicht zuletzt durchs Lesen. Ihre Frage scheint mir aber auf etwas anderes hinzudeuten: Wenn Sie so oft "sieht ..." verwenden, dass Sie Synonyme suchen, dann sollten Sie vielleicht erst einmal überprüfen: Ist es notwendig, immerzu jemanden etwas "sehen" zu lassen? Können Sie andere Details finden, um Situati- onen zu beschreiben? Können Sie das zwischengeschaltete "sieht" vielleicht auch ganz weg- lassen und direkter schreiben? Das ist in der Regel immer dann mög- lich, wenn die Perspektive in einer Geschichte durchgängig dieselbe ist. Wenn Sie also eine Geschichte komplett aus der Perspektive zum Beispiel von Paul erzählen, brauchen sie solche Wahrnehmungsverben kaum noch. Statt "Paul sah, wie Lisa den Kuchen gegen die Wand warf. Das würde Ärger geben!, dachte er" können Sie dann einfach schreiben: "Lisa warf den Kuchen gegen die Wand. Das würde Ärger geben!" Wenn vorab klar ist, dass wir alles durch die Augen von Paul sehen, ist ja auch klar, dass es seine Wahrnehmung und seine Gedanken sind, von de- nen wir lesen. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Gabi Neumayers letzte Kinderbuchveröffentlichungen: "Hexengeschichten" (Vignettengeschichten für Kinder ab 4), "Piratengeschichten" und "Di- nosauriergeschichten" (für LeseanfängerInnen), "Die Spur führt zum Fußballplatz" (Ratekrimis für LeseanfängerInnen), alle Gondolino 2006 (als "Bato"); "Und wann schläfst du?" (Bilderbuch), Lappan 2005. Wei- tere Infos: http://www.gabineumayer.de.http://www.bato-schreibt.de. ********************************************************************* HALL OF FAME: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Ja, die Lage auf dem Buchmarkt ist schwierig, und manchmal glaubt man, man wird es nie schaffen, ein Buch zu veröffentlichen. Aber andere schaffen es ja auch! Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir würden uns freuen, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald einmal vorstellen können. Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: ....... AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre. Zusätzlich könnt ihr in maxi- mal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbrin- gen. ....... Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an mail- to:redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden! ++++++++++ Alessandra Bernardi: "Die Tochter des Dogen", Neuer Europa Verlag, 2006, Historischer Roman. Lust auf Venedig? Geheimnisse? www.alessandra-bernardi.at +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrenn- ter Mail kommt! +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rück- sprache - erwünscht. Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt werden. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: mail- to:beitrag at team pt autorenforum pt de. Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet werden. Die genauen Richtlinien findet ihr unter der Adresse http://autorenforum.de/Tempest/richtlinien.html. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ I M P R E S S U M ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Herausgeber: Ramona Roth-Berghofer public.relations at team pt autorenforum pt de Gabi Neumayer redaktion at team pt autorenforum pt de Stefan Schulz webmaster at autorenforum pt de Thomas Roth-Berghofer Thomas.Roth-Berghofer at team pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "The Tempest" ist ein kostenloser Newsletter für Autorinnen und Auto- ren. Abonnenten sind herzlich aufgefordert, den Newsletter weiter- zugeben oder nachzudrucken, solange alle Urheberrechte beachtet werden (Näheres s. http://www.autorenforum.de/?UeberUns/Impressum) und der VOLLSTÄNDIGE Newsletter weitergegeben wird. Ansonsten bitten wir dar- um, mit der Redaktion Kontakt aufzunehmen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Zugesandte Artikel können von der Redaktion be- arbeitet und gekürzt werden. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Das Recht zur Veröffentlichung wird prinzipiell vorausgesetzt. Alle bei autorenforum.de veröffentlichten Beiträge, Grafiken und Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit vorheriger Einwilligung von autorenforum.de bzw. der Einwilligung des verantwortlichen Au- tors/der verantwortlichen Autorin nachgedruckt oder anderweitig wei- terverwendet werden. Auf die Gestaltung der Links haben wir keinen Einfluss. Die Inhalte der verlinkten Seiten machen wir uns nicht zu Eigen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Rechtliche Verantwortung für Anzeigen und Werbung: Die Verantwortung für den Inhalt der Anzeigen und Werbung trägt aus- schließlich der Werbetreibende. Der Werbetreibende garantiert, dass durch die Schaltung der Werbung Rechte Dritter nicht beeinträchtigt werden. Der Werbetreibende stellt autorenforum.de von allen Ansprüchen Dritter aufgrund etwaiger Nichteinhaltung vorstehender Regelung frei. Der Werbetreibende garantiert, dass die Inhalte der Werbung nicht ge- gen geltendes Recht, gesetzliche und behördliche Verbote oder die gu- ten Sitten verstoßen. autorenforum.de ist berechtigt, Werbung, die gegen vorstehende Bestim- mungen verstößt, und Links, die zu Inhalten führen, die gegen gelten- des Recht, gesetzliche und behördliche Verbote oder gegen die guten Sitten verstoßen, aus dem Angebot zu nehmen. Einer vorherigen Abmah- nung bedarf es nicht. autorenforum.de fühlt sich den ICC-Richtlinien zur Interaktiven Marke- ting-Kommunikation, einzusehen unter http://www.icc-deutschland.de/icc/frame/2.3.6_body.html, verpflichtet. Werbung, die gegen diese Richtlinien verstößt, wird au- torenforum.de aus dem Angebot nehmen. Für sämtliche Rechtsbeziehungen der Partner gilt das Recht der Bundes- republik Deutschland. Erfüllungsort ist Kaiserslautern. Bei Unwirksamkeit einer der vorstehenden Bedingungen bleibt die Wirk- samkeit der übrigen unberührt. Die unwirksame Klausel wird sodann ein- vernehmlich durch eine andere ersetzt, die wirtschaftlich und in ihrer Intention der unwirksamen Klausel am nächsten kommt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anschrift: autorenforum.de c/o Roth-Berghofer Schneidmühlgasse 1-3 67655 Kaiserslautern ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~