21. Juni, 19:30 Uhr: SF-Bestseller-Autor Andreas Eschbach
Schreib-Kick
Veranstaltungen
Schreibkurs
"Die Wahl der Waffen - eine Schreibblockade als Chance"
von Stefanie Bense
Buchbesprechung
"Wer hat hier gelogen?" von William Goldman
besprochen von Gabi Neumayer
Frag den Experten für Sciencefiction
(Andreas Eschbach)
Frag die Expertin für Literaturagenturen
(Petra Hermanns)
Frag den Experten für Lyrik
(Titus Müller)
Frag den Experten für Verlagswesen, Buchhandel und Marketing
(Bjoern Jagnow)
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, das Wichtigste zuerst: Morgen Abend (am 21.) um 19:30 Uhr erwarten wir euch im Chat von autorenforum.de. Unser Gast: Der SF-Bestseller-Autor Andreas Eschbach. Es wird spannend! Meine Sommerwünsche im letzten Tempest waren wohl etwas verfrüht ... aber es ist ja auch erst Mitte Juni (nörgel). Angesichts des Wetters habt ihr jedoch vielleicht besonders viel Zeit, euch ums Schreiben zu kümmern. Dabei will euch der Tempest wie immer unterstützen: Stefanie Bense vermittelt in ihrem Artikel unzählige wertvolle Tipps für alle, die mit einer Schreibblockade zu kämpfen haben (und auch für alle anderen, die neue Kreativstrategien ausprobieren möchten). Unsere ExpertInnen geben wie immer kompetent und ausführlich Auskunft, dies- mal zu den Themen Sciencefiction, Literaturagenturen, Lyrik, Fantasy und Verlagswesen. (Unsere neue Literaturagenturen-Expertin Petra Her- manns hat übrigens sofort großen Anklang bei euch gefunden.) Besonders möchte ich euch diesmal auf unsere Rubrik "Veranstaltungen" hinweisen. Dort findet ihr etwas zum Federwelt-Autorentreffen (schnell anmelden, bevor alle Plätze weg sind!) und zu zwei Benefizveranstal- tungen, die vor allem für Serien-Fans, DrehbuchautorInnen und Syn- chronschreiberInnen interessant zu werden versprechen. Der Tipp des Monats Juni stammt von Jakob Anderhandt aus Beijing: Wenn man sich länger als fünf Minuten nicht zwischen zwei Alternativen entscheiden kann, ist eine dritte Lösung erforderlich. (Meiner Erfahrung nach funktioniert das auf allen Ebenen: konzeptionell, darstellungstechnisch und stilistisch.) Bleibt mir nur noch, eine nicht neue, aber immer noch aktuelle Bitte zu wiederholen: Schickt mir eure Schreibtipps, Marketingideen, Arti- kelvorschläge, Erfahrungsberichte ... damit wir den Tempest weiter in- teressant für euch gestalten können. Wer gern etwas für uns schreiben möchte, aber noch keine Idee für ein Thema hat, kann sich ebenfalls gern melden. Ich habe da so einige Wünsche :-) Ach ja: Sollte jemand Lust haben, sich um die Marktinfos zu kümmern, möge sie oder er sich bei mir melden. Gut schreib! Gabi Neumayer Chefredakteurin --------------------------------------------------------------------- Der "Tempest" kommt mit Courier 10 Punkt am besten zur Geltung! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2001 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: Editorial Inserate Chats 21. Juni, 19:30 Uhr: SF-Bestseller-Autor Andreas Eschbach Schreib-Kick Veranstaltungen Schreibkurs "Die Wahl der Waffen - eine Schreibblockade als Chance" von Stefanie Bense Buchbesprechung "Wer hat hier gelogen?" von William Goldman besprochen von Gabi Neumayer Frag den Experten für Sciencefiction (Andreas Eschbach) Frag die Expertin für Literaturagenturen (Petra Hermanns) Frag den Experten für Lyrik (Titus Müller) Frag den Experten für Verlagswesen, Buchhandel und Marketing (Bjoern Jagnow) Frag die Expertin für Fantasy (Stefanie Bense) Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten Seminare Impressum ===================================================================== Kleinanzeigen in "The Tempest" --------------------------------------------------------------------- (Die Redaktion behält sich vor, Anzeigen zu kürzen oder Anzeigen, die gegen Rechte Dritter, das Urheberrecht oder Jugendschutzbestimmungen verstoßen, abzulehnen.) Private Anzeigen kosten bis zu fünf Zeilen 3 DM pro Zeile. Jede weite- re Zeile kostet 2 DM. Anzeigen von nicht kommerziellen Literatur-Organisationen etc. sind kostenlos (max. 5 Zeilen á 60 Zeichen). Anzeigen von kommerziellen Unternehmen des Literaturbetriebes kosten bis zu fünf Zeilen 5 DM pro Zeile. Jede weitere Zeile kostet 3 DM. Anzeigenschaltung unter werbung at autorenforum punkt de. Der Abdruck erfolgt nur gegen Vorkasse (Scheck/bar/Überweisung auf folgendes Konto: autorenforum.de BfG Bank AG BLZ 550 101 11 Konto 14 24 18 99 00 Für Übermittlungsfehler haftet autorenforum.de nicht. ********************************************************************* INSERATE: --------------------------------------------------------------------- SPIEGEL ONLINE sucht Autoren? Wir wissen es. PERRY RHODAN ergänzt sein Autorenteam? Wir wissen es. Wer kommt zur lit.COLOGNE? Wo erscheint ein Buch in einer Dose? Welche neuen Autorennetzwerke gibt es im In- ternet? Wöchentliche Artikel für Autoren. Titus hält euch auf dem Laufenden. http://www.clickfish.com/internetautoren __________ Nastassja zu brechen ist die Geschichte eines vergewaltigten Mädchens. Sein Name ist Nastassja. Sie spricht nicht länger. Doch wenn sie es noch täte, würde sie vielleicht sagen, dass dieser Tage die Menschen einfach zu viel erwarten. Nastassja zu brechen ist ein Märchen. Nastassja erscheint ein Monsieur namens Foulland, der verspricht, sie an einen Ort namens vAssA zu füh- ren. Er spricht unaufhörlich. Es sei eine magische Welt, in der wir leben. Nastassja zu brechen - ein Roman von Gerhard Moser. Ab sofort um DM 20,- bei allen gängigen Online-Buchhandlungen erhältlich, u. a. bei http://www.inbooks.de. Mehr? http://www.wer-ist-monsieur-fou.com/ ********************************************************************* CHATS: --------------------------------------------------------------------- Der Bestseller-Autor (und gleichzeitig unser SF-Experte) Andreas Esch- bach ist am 21. Juni von 19:30 bis 20:30 Uhr zu Gast im Chat bei auto- renforum.de. ********************************************************************* SCHREIB-KICK --------------------------------------------------------------------- Unser Schreib-Kick für den Juni: Such dir eine Headline in einer Zeitung oder einen Werbeslogan, und nimm seine Aussage wörtlich. Entwickle dazu einen Plot (zum Beispiel für eine SF-, Fantasy- oder Horrorgeschichte). So ist beispielsweise eine Kurzgeschichte von Damon Knight entstanden, der ein Schild mit der Aufschrift "ticket to anywhere" las - und dar- aus eine SF-Geschichte über ein außerirdisches Transportmittel machte, dass einen wortwörtlich "überall hin" bringt ... ********************************************************************* VERANSTALTUNGEN: --------------------------------------------------------------------- ++++++++++++++++++++++++ 29. Juni 2001, 20:00 Uhr ++++++++++++++++++++++++ Schreiben für Millionen Präsentation des "Handbuch für Autorinnen und Autoren" aus dem Uschtrin Verlag mit Podiumsgästen: - Sandra Uschtrin (Herausgeberin, Verlegerin, Autorin) - Tobias Philippen (Lektor bei der Agentur "Hartmann & Stauffacher") - Conny Frühauf (Hörspielautorin) - Gabi Neumayer (Autorin, Chefredakteurin "The Tempest") - Daniela Wiegard (Storyeditorin "Verbotene Liebe", Autorin des Buches "Die Soap Opera im Spiegel wissenschaftlicher Auseinandersetzung") - Michael Zöllner (Verleger "Tropen Verlag") u. a. m. Moderation: Michael Joe Küspert (Mitherausgeber, Drehbuchautor & - coach, Chefredakteur "plot point news") Veranstalter: Literaturhaus Köln e. V., SK Stiftung Kultur, M7 Buch- handlung, Uschtrin Verlag Ort: Literaturhaus im Mediapark, Köln Eintritt: frei Info: (02 21) 5 74 31 40, mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.uschtrin.de +++++++++++++++++++++++++++++++++ 29. September 2001 (Anmeldeschluss: 15. August 2001) +++++++++++++++++++++++++++++++++ Helping Hands For Children - eine Benefizveranstaltung zusammen mit prominenten deutschen Stimmen aus Film und Fernsehen in Düsseldorf Du kennst die Serie Highlander und weißt, gespielt wird dieser Charak- ter von Adrian Paul. Du kennst die Serie Stargate SG-1 und weißt, ah ja, das ist der Schauspieler, und das ist die Schauspielerin. Genauso geht es dir mit vielen anderen Serien. Aber ... die zumeist engli- schen, amerikanischen und kanadischen Schauspieler sprechen ursprüng- lich nicht Deutsch. Das weiß jeder. Wer aber sind die Männer und Frau- en, die den Charakteren ihre Stimme leihen? Wir alle kennen ihre Stim- men, aber kaum jemand kennt die Gesichter, die Menschen. Am 29. September 2001 treffen sich deutsche Synchronschauspieler be- kannter TV-Serien und Film-Charaktere im Holiday Inn Hotel Ratin- gen/Düsseldorf. Hintergrund der prominenten Anwesenheit an diesem Tag ist eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der "Ärztlichen Kinder- schutzambulanz" des evangelischen Krankenhauses in Düsseldorf. Die be- günstigte Einrichtung des Krankenhauses kümmert sich um misshandelte und missbrauchte Kinder und Jugendliche. Zum zweiten Mal richtet das STARBUCK Förderkomitee e. V. diese Veranstaltung aus. Eingeladene Gäste sind unter anderem: - Erich Räuker - bekannt als deutsche Stimme von Col. Jack ONeill in "Stargate SG-1", als Tom Paris aus "Star Trek - Voyager" und als Spre- cher des Highlander-Endgame-Bösewichts Jacob Kell - Thilo Schmitz - u. a. die deutsche Stimme von Tealc in "Stargate SG-1" - Marco Kröger - u. a. die deutsche Stimme der Hauptfigur der populä- ren TV-Serie "Der Pretender" - Nana Spier - u. a. die deutsche Stimme der Buffy Summers aus "Buffy - Im Bann der Dämonen" - Michael Christian - u. a. die deutsche Stimme der populären Figur "MacGyver" aus der gleichnamigen Serie und als Stimme des O.S.I.R.- Ermittlers Peter Axon in "PSI-Factor" - Jörg Hengstler - u. a. die deutsche Stimme des populären Highlanders Duncan MacLeod, des liebenswerten Donald Schanke in "Nick Knight - Der Vampircop", des Großwildjägers Lord Roxten in "Verlorene Welt" und von Capt. Sisko in "Deep Space Nine" Neben einer Wohltätigkeitsversteigerung und einer Tombola ist ein ei- gens auf den Bereich Synchronisation zugeschnittenes Programm organi- siert. Einige der Schauspieler werden eine Lesung in ihren zumeist ü- ber Jahre hinweg gesprochenen Charakteren geben, wieder andere werden live auf der Bühne einen kleinen Sketch zum Thema Synchronisation spielen. Musikalisch wird der Tag von dem Düsseldorfer Show-Duo "Jake & Elwood - The Blues Brothers Show" abgerundet. Die Veranstaltung wendet sich nicht nur an Serien-Fans, sondern an al- le Interessierten, die immer schon einmal wissen wollten, welche deut- schen Schauspieler die TV-Landschaft verständlich machen, wie die Ar- beit im Dunkeln abläuft, die auf ihre Fragen bezüglich Synchronisation Antworten erhalten möchten und die sich zusammen mit den Schauspielern für einen guten Zweck engagieren wollen. Beginn dieser bunten Tagesveranstaltung aus Information, Entertain- ment, Spaß und Musik ist 12:00 Uhr, Einlass 11:00 Uhr. Der Preis be- trägt 65,00 DM pro Person. Zu dieser Veranstaltung gibt es keine Ta- geskasse. Anmeldungen unter: (0 21 04) 96 75 45 (ab 16:00 Uhr) oder (01 73) 1 34 25 67 oder im Internet unter http://www.starbuck- foerderkomitee.de/helping2. +++++++++++++++ 3. Oktober 2001 +++++++++++++++ Federwelt Autorentreffen 2001 literaturWERKstatt berlin, Majakowskiring 46/48, 13156 Berlin Teilnehmergebühr: 120 Mark (inkl. Mittagessen und Abendbrot) http://www.federwelt.de, http://www.autorentreffen.de Workshops 1. Die Kunst des Krimi-Schreibens Es gibt zahlreiche "Regeln" für einen guten Krimi - welche sind sinn- voll und sollten von Autoren unbedingt beachtet werden? Wie lässt sich der Leser packen, wie zieht man ihn in die Geschichte hinein? Wie viel Kombinationsgabe darf man vom Leser erwarten, wenn man ihn auf falsche und richtige Fährten lockt? Was macht einen Krimi "schlecht" oder "gut"? Workshop mit Horst Bosetzky. 2. Vergangene Zeiten - spannend und quicklebendig Was erwarten Leser von einem historischen Roman? Wie recherchiert man die tausend Kleinigkeiten, die notwendig sind, um eine andere Zeit le- bendig werden zu lassen? Wie viel Eigenerfindung ist gestattet? Und wie organisiert man sich als Autor, um einen 600-, 700-, 800-Seiten-Roman pünktlich fertigzustellen? Workshop mit Thomas R. P. Mielke. 3. Der Literaturmarkt Kann man als Autor etwas tun, um seine Chancen auf eine Veröffentli- chung zu erhöhen? Wie funktioniert die Auswahl einer Literaturagentur, nach welchen Überlegungen wählt ein Verlag aus? Wie macht man sich als Autor bei beiden "beliebt"? Was soll, was kann, was muss eine Agentur leisten und was nicht? Wie tritt man am besten an eine Agentur heran? Wie schreibt man sein Exposé, sein Anschreiben und seine Biographie so, dass sie Lektoren und Agenten zu einer positiven Entscheidung füh- ren? Workshop mit Michael Gaeb Calderón. +++++++++++++++++++++++ 24. - 25. November 2001 +++++++++++++++++++++++ TDP-Charity-Con 2001 in Düsseldorf Was geschieht, wenn der Vampir LaCroix mit dem Raumschiffkommandanten wider Willen Stanley Tweedle zusammentrifft und zu guter Letzt auch noch der apokalyptische Reiter Caspian dazu kommt? Und wenn sich dann noch ein kreativer Kopf, die Drehbuchautorin Gillian Horvath, dazuge- sellt, dann ist die reale Story perfekt. Spaß und Information vom Feinsten. Vom 24. - 25. November 2001 stellen sich die internationalen Schau- spieler und Beteiligten bekannter TV-Serien den Fans und Interessier- ten in Düsseldorf im Novotel City-West. Hintergrund der prominenten Anwesenheit an diesem Wochenende ist eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der "Ärztlichen Kinderschutzambulanz" am evangelischen Kran- kenhaus in Düsseldorf. Die begünstigte Einrichtung kümmert sich um misshandelte und missbrauchte Kinder und Jugendliche. Wir freuen uns, folgende Gäste begrüßen zu können: Nigel Bennett, Bri- an Downey, Marcus Testory mit seiner Band Chamber, Gillian Horvath (Drehbuchautorin). Highlights dieser Wochenendveranstaltung ist das "Dinner with the Stars". Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich ein Abendessen mit ihren Lieblingsstars zu ersteigern. Die durch diesen Programmpunkt eingenommene Summe geht zur Hälfte in die Spendensumme für die Ärztli- che Kinderschutzambulanz ein. Die andere Hälfte wird von dem jeweili- gen Schauspieler an eine soziale Organisation seiner Wahl in seiner Heimat gespendet. Das zweite Highlight sind die Workshops in Zusammenarbeit mit den Schauspielern. Diese Workshops konzentrieren sich darauf, dem Teilneh- mer ein Bild von der Arbeit hinter den Kulissen einer Fernsehshow zu vermitteln. Gillian Horvath zum Beispiel wird einen Workshop durchfüh- ren, der Interessierten und angehenden Drehbuchautoren zeigen soll, wie bei Serien Storys entwickelt werden und mit welchen Schwierigkei- ten die Autoren kämpfen müssen. Brian Downey erzählt von der Arbeit eines Hollywoodschauspielers. Doch das ist längst nicht alles. Q & As, Autogrammstunden, Merchandi- se, Tombola, Versteigerung, Videovorführungen, Dia-Shows, Tanzparty und musikalische Unterhaltung runden diese etwas andere Convention ab. Infos und Anmeldungen: Starbuck Förderkomitee e. V. (i. Gr.,)Postfach 10 21 64, 40844 Ratingen, Telefon: (0 21 04) 96 75 45 (ab 16:00 Uhr) oder (01 73) 1 34 25 67 oder im Internet unter http://www.starbuck-foerderkomitee.de/TDP ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- "Die Wahl der Waffen - eine Schreibblockade als Chance" von Stefanie Bense Ich schreibe seit zehn Jahren, mal mehr, mal weniger intensiv. Das ist normal. Ideen sind mir noch nie ausgegangen. Im Gegenteil, meist komme ich mit dem Schreiben nicht nach. Als ich aus dem Urlaub zurückkehrte, hatte ich nicht nur Fotos, Geschichten und Erinnerungen im Gepäck, sondern auch eine Schreibblockade. Die Finger lagen auf der Tastatur, aber mir fiel kein einziges Wort ein, das ich hinschreiben mochte. Obwohl ich es hätte besser wissen müssen, beging ich den Fehler, die Blockade zu ignorieren. Ich schal- tete den PC aus und dachte: Okay, du bist noch halb im Urlaub, macht nichts, warte einen Tag oder zwei, dann gibt sich das. Nach einer Woche wurde ich nervös. Was, wenn sich die Ideenflut er- schöpft hatte? Was, wenn ich nie wieder würde schreiben können? Ich beging den zweiten Fehler und beschloss, andere Dinge zu tun. Also räumte ich auf, richtete die Schranktür, schnitt die Hecke und putzte mein Fahrrad. Man nennt das "Vermeidungsstrategien". Und am schlimmsten ist: Fernsehen! Wenn es mir schlecht geht (Schreib- blockade, Krankheit, Liebeskummer), macht mich die geistlose Unterhal- tung durch Wiederholungen, kitschige Seifenopern oder absurde Talk- shows süchtig. Es füllt diese grausige Leere im Kopf. Und sei es nur durch hirnloses Gebrabbel. Als ich mich bei einer Sendung wiederfand, die ich sonst sogar in der TV-Zeitschrift überlese, wurde mir angst und bange. Wenigstens beging ich nicht den dritten Kardinalfehler: Mit Alkohol oder anderen Suchtmitteln (Schokolade ...) nachhelfen zu wollen. Eine Schreibblockade gibt es nicht!? Manche Autoren behaupten, es gäbe keine Schreibblockade. Oder sie mei- nen, es sei nichts weiter als eine Ausrede. Die können nie vor einem leeren Blatt Papier gesessen und gespürt haben, wie es anfing zurück- zustarren. Die können nie verzweifelt in der Wohnung herumgetigert sein, bereit, den Kopf gegen die Wand zu schlagen, nur damit die Lade- hemmung sich endlich löst. Eine Schreibblockade ist für diejenigen kein Märchen, die sich mittendrin befinden. Und deshalb müssen wir sie ernst nehmen. Wie äußert sich eine Schreibblockade? Es gibt mehrere Stufen davon, die alle unterschiedliche Lösungsstrate- gien erfordern. ### Du weißt während des Schreibens bei einem Wort nicht weiter? Die kleine Stolperschwelle lässt sich leicht umgehen. Schlage im Wör- terbuch, Synonymlexikon, Bedeutungswörterbuch oder Sachlexikon nach. Oder, wenn du deinen Schreibfluss nicht unterbrechen willst, setze Platzhalter bzw. Randmarkierungen, zu denen du beim Überarbeiten zu- rückkehrst. ### Du bleibst mitten im Text stecken und weißt nicht mehr weiter? Dies ist ein untrügliches Zeichen, dass etwas mit Plot oder Figuren nicht stimmt. Bei einem längeren Text kann es auch an der mangelnden Recherche oder Vorarbeit liegen. Versuche, die Perspektive zu wechseln oder die Hauptfigur. Überdenke den Plot und stelle Szenen um. Probiere eine andere Textart aus. Recherchiere gründlicher oder vertiefe die Vorgeschichte. (Hier kann sich ein vertrauenswürdiger Testleser als nützlich erweisen.) ### Du bringst NICHTS zustande? Und verzweifelst schier daran, heraus- zubekommen, woran das liegt und wie man diesen Zustand beenden kann? Das ist eine ausgewachsene Schreibblockade, und mit den Gegenmaßnahmen beschäftigt sich der Rest dieses Artikels. Die Voraussetzungen prüfen Schaffe dir als Erstes gute Bedingungen zum Arbeiten. Ein eigenes Ar- beitszimmer oder zumindest ein Bereich, in dem du nicht gestört wirst, ist wichtig. Ebenso ergonomisch passende Möbel, besonders die Sitzge- legenheiten (rückenstützender Bürostuhl, Gymnastikball, Kniehocker o. Ä.). Sorge für gute Beleuchtung, wenn du nicht bei Tageslicht arbeiten kannst. Alle Arbeitsmaterialien sollten parat stehen: Papier, Stifte, PC mit Textverarbeitung und Drucker, Nachschlagewerke, Karteikarten, Post- its, Aktenordner, Recherche-Ergebnisse und vielleicht etwas Trinkba- res. Stöpsel das Telefon aus, schalte die Mailfunktion ab, setze Mann, Frau, Kinder, Haustier vor die Tür - was immer nötig ist, um ungestört schreiben zu können. Und gewöhne dich an feste Schreibzeiten, einen ureigenen Rhythmus, der dir die Disziplin erleichtert. Schreibe zu Zeiten, die dir liegen; probiere aus, ob das frühmorgens ist oder a- bends. Bei mir herrschen optimale Bedingungen, der Tee steht auf dem Stövchen bereit, und bisher klappte es auch recht gut mit der Disziplin. Zur Erinnerung klebt Jack Bickhams Wahlspruch groß und stets sichtbar an der Wand: "Writers write, everyone else makes excuses." Aber es half nicht. Disziplin und Entschlossenheit zeigen Setze dich Schreibtag für Schreibtag an PC oder Schreibtisch und schreibe. Ganz egal, was, und wenn es nur Müll, Unsinn, etwas über die Blockade oder deine Gefühle ist. Schreibe! Der Schreibakt selbst lockt Ideen hervor. Er bringt die Phantasie auf Trab, beschäftigt die Finger, regt das Denken an, und er vertreibt den inneren Zensor, der alles, was geschrieben wird, gleich kritisiert, bewertet und ablehnt. Diesen kleinen Mann-im-Ohr-Kritiker kann man auch austricksen mit assoziativem oder automatischem Schreiben. Habe ich auch ausprobiert. Ich saß zwei Stunden an PC oder Schreib- tisch und stand dann frustriert wieder auf, ohne etwas zustande ge- bracht zu haben. Sturheit siegt also doch nicht immer. Oder war ich nur nicht entschlossen genug? Selbstzweifel besiegen Schreiben lässt viel Raum für Selbstzweifel, meint Stephen King. Wie bekämpft man die? Lies das Letztgeschriebene nach, das du noch richtig mit Schwung ver- fasst hast. Überarbeite oberflächlich, was bereits vorliegt. Oder lies Stories von dir, die du gut findest, die bereits veröffentlicht wurden oder einen Wettbewerb gewannen. Lass dich davon inspirieren. Falls du eine Schreibstatistik führst, rechne zusammen, wie viele Normseiten du bereits "geschafft" hast. Oder lass das Schreibhilfen- Programm des PCs deine aktuelle Story auszählen. Freue dich an den Zahlen. Hilft die konkrete Masse nicht, dich zu überzeugen, dann tagträume: Stell dir vor, wie es ist, wenn du in eine Buchhandlung gehst, und da liegt druckfrisch, mit farbigem Cover, DEIN BUCH! Frag die Buchhändle- rin, warum sie das Buch empfiehlt, was sie gut daran findet, warum sie meint, dass man gar nicht mehr aufhören könne zu lesen ... Mir machte das Träumen schon Spaß, aber mein Schreibmotor weigerte sich beharrlich anzuspringen. Wie weit kommt man, wenn man seinen Wa- gen schiebt? Die Magie des Schreibens wiederentdecken Schreiben ist ein Stück Magie - mit dieser Meinung bin ich in guter Gesellschaft (z. B. von Dorothea Brande, Stephen King, Ursula K. LeGu- in). Deine Magie musst du wiederfinden. Stephen King nutzt dazu seinen eigenen "unterirdischen Ort mit hellem Licht und klaren Bildern" (Das Leben und das Schreiben, S. 117). Schaffe dir einen solchen Ort, an dem die Schreibmagie funktioniert. Das kann ein breiter, ruhiger Strom sein, aus dem du die Geschichten angelst. Ein Hausboden mit Truhen, Möbeln, Koffern, den es zu erfor- schen gilt. Ein Tempel, ein Garten ... Beschreibe diesen Ort ganz ge- nau und was du dort fühlst - und schon schreibst du. Oder erinnere dich an die "magischen Momente" eines Schreibrausches. Wie die Worte so schnell aus dir heraussprudelten, dass du kaum hin- terherschreiben konntest. Wie deine Geschichte dir glasklar vor Augen stand, fast so, als könntest du sie greifen. Lies jene Story, die im Schreibrausch entstanden ist, und lass dich von ihr inspirieren. Kreativstrategien und Schreibübungen ausprobieren Jede/r SchreiberIn entwickelt Lieblingsstrategien. Hier ein paar mei- ner Favoriten, die bisher immer geholfen hatten, wenn es nicht weiter- gehen wollte. - Schreib einen Brief an dich, deinen Freund/deine Freundin, die El- tern, den Chef, die Unbekannte auf der Straße, und erzähle von deiner Situation. Oder führe mit der Blockade einen schriftlichen Dialog. Frage sie, was sie will, warum sie da ist, und lass sie dir antworten. - Leg Papier und Stift bereit und stelle einen Wecker auf fünf, maxi- mal zehn Minuten. Dann schreib los, ohne anzuhalten, abzusetzen, ohne auf Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten, bis du mindestens eine Seite vollgeschrieben hast. Das ist automatisches Schreiben. Du kannst dir natürlich auch ein Thema stellen. Wichtig ist, dass du dich zwingst, wirklich eine ganze Seite vollzuschreiben. - Such dir Zeitungsausschnitte, Überschriften, Kurzmeldungen, wähle einen Ausschnitt und erzähl die Story, die dahintersteckt. Du kannst dir genausogut einen Filmschnipsel ansehen oder Gesprächsfetzen von der Straße auffangen. Nutze das Material für eine ganz andere Ge- schichte als die, in der du hängen geblieben bist. - Setze ein Reizwort mitten auf das Papier und schreibe spiralförmig herum deine Assoziationen auf. Wenn du stecken bleibst, lies nur das letzte Wort nach. Hast du das Blatt bis zum Rand gefüllt, nimm einen Farbstift und zieh einen beliebigen Radius vom Reizwort aus zum Blatt- rand. Alle Wörter, die der Radius berührt, musst du in deiner neuen Story verwenden. - Versuch es mit einem Cluster zu der Story, in der du festhängst. Setze ein zentrales Wort auf die Papiermitte und kreise es ein. Jetzt assoziiere dazu spontan und schreibe die Wörter wie an einem Perlen- strang auf. Ist ein Strang ausgereizt, beginne einen neuen. Arbeite nicht mehr als eine halbe Stunde daran, und dann betrachte die Perlen- stränge. Dort, wo die Assoziationen sich häufen, solltest du weiter- schreiben (Gabriele L. Rico: Garantiert schreiben lernen). Da ich selbst Seminare gebe, kenne ich genug Tricks, Schreibübungen, Kreativstrategien etc., um mir selbst zu helfen - dachte ich. Bisher hatte nichts funktioniert, also stürzte ich mich auf das Arsenal - und fand mich jedesmal wieder in einer Sackgasse. Die Leere war immer noch da. Handwerkszeug abstauben Bleibt man in der Story stecken, weil etwas an der Geschichte, den Fi- guren oder dem Plot nicht stimmt, sollte man sein Handwerkszeug prüfen und aufpolieren. Lesen und Überarbeiten hilft, wieder in die Geschichte hineinzufinden, allerdings kann man sich daran auch festbeißen, so dass man nur noch überarbeitet. Oft liegt es daran, dass man selbst (noch) nicht weiß, wo die Geschichte hingehen soll. Was ist das Grundthema? Das Ziel? Die Grundzüge? Der Kern des Ganzen? Um das herauszufinden, schreibe einen Klappentext, der genau sechzig Wörter enthält. Nicht mehr und nicht weniger! Eine andere Übung ist, deine Geschichte in einem Satz zusammenzufassen: "Meine Geschichte handelt von ..." Sinn beider Übungen ist es, dass du sehr reduzieren und dich auf das Wesentliche konzentrieren musst. Das schafft einen klaren Blick dafür, worum es eigentlich geht. Falls das nicht hilft, wechsle die Perspektive, schreibe aus einem an- deren Blickwinkel, nutze einen anderen Erzähler und/oder eine andere Hauptfigur. Solltest du mehrpespektivisch arbeiten, frage dich, ob vielleicht eine oder zwei Perspektiven genügen würden. Sollte das auch nicht funktionieren, wähle eine andere Textart. Mach aus der Liebesgeschichte einen Krimi, aus dem Fantasy-Epos einen his- torischen Roman, oder übersetze den Kern deiner Story in ein Märchen. Glaub mir, zu jeder Story gibt es ein verwandtes Märchen. Zu dem Un- derdog, der seine Chance bekommt, passt Aschenputtel (Pretty Woman). Die Horrorgeschichte ist mit Hänsel und Gretel verwandt (Nightmare on Elm Street). Das tapfere Schneiderlein ist eine freche Abenteuerstory (Indiana Jones). Oder such einen anderen Zeitpunkt in der Story, an dem du einsteigst. Lass die Geschichte früher/später beginnen, als sie es jetzt tut. Führe eine überraschende Wendung ein. Alles ist möglich: Die Heldin gesteht ihre Liebe, ein Erdbeben, ein Unfall, eine Mordanklage, ein zufälliger Besuch, der Held wird mit einer unangenehmen Wahrheit kon- frontiert ... Fasse die Szene, in der du hängen geblieben bist, expositorisch zusam- men. Zeig nicht, wie der Held in der Kneipe seine Ex-Frau trifft, wie sie sich angiften, wie die Gläser fliegen und sie vom Wirt rausgewor- fen werden, sondern fasse zusammen: In der Kneipe traf er seine Ex- Frau, und bald flogen die Fetzen und die Gläser, bis der Wirt sie bei- de vor die Tür setzte. Hängst du eher an einem expositorischen Teil fest, verwandle ihn in eine Szene. Liegt es an einem großen Brocken Information, den du un- terbringen musst? Dann frag dich, was davon jetzt, für diese Szene un- abdingbar ist. Was braucht der Leser, um diese Szene zu verstehen? Al- les andere streiche oder bring es später. Du kannst die Informationen auch in einen lebendigen Dialog verpacken oder in Bewegung der Figu- ren: Statt zu schreiben, dass das Raumschiff regelmäßig Scanner-Tests ansetzt, wie die aussehen und welche Alarmformen es gibt, schildere eine Szene, in der die Pilotin seelenruhig etwas anderes tut, während der erste Warnton durchs Schiff hallt, was sie macht, als der Vibrati- onsalarm losgeht, wie sie zum Scanner schlendert, als die Automatik warnt, sie werde das Schiff übernehmen, und wie sie bis zur letzten Sekunde herumtrödelt, bis sie ihre Hand endlich in den Scanner steckt. Man kann andere Techniken ausprobieren, bis man wieder im Schreiben ist. Ich bin allerdings erst gar nicht in eine Geschichte gekommen, in der ich mein Handwerkszeug hätte anwenden können. Es blieb einfach al- les leer. Lesen Das Lesen dient nicht der Ablenkung, sondern dazu, deinen Ehrgeiz wie- der anzustacheln. Daher ist es egal, ob du ein gut oder schlecht ge- schriebenes Buch liest. Ein gutes Buch zeigt dir vielleicht eine Technik, eine Wendung, ein Herangehen an die Story, die dich weiterbringt. Oder es lässt dich wünschen, auch so schreiben zu können. (Was man nur durch Schreiben erreicht. Also setz dich hin und schreib!) Ein schlechtes Buch zeigt dir, dass andere auch Probleme mit ihren Stories bekommen, aber sie haben sie zu Ende geschrieben. (Sie hätten sich vielleicht mehr Zeit zum Überarbeiten nehmen sollen.) Es löst den "Das kann ich ja wohl besser"-Effekt bei dir aus. Nutze diesen Schwung, um wieder in deine Geschichte zu kommen. Oder such dir das "richtige" Buch. Vielleicht das, was dich zum ersten Mal auf die Idee brachte, selbst Storys zu verfassen. Oder das, was du am liebsten selbst geschrieben hättest. Oder das, in dem du Tag und Nacht gelesen hast, weil du gar nicht aufhören konntest, und als es zu Ende war, hättest du am liebsten gleich wieder von vorne angefangen. Einen Sachtext schreiben Wenn deine Story nichts werden will, setz dich an einen Sachtext (z. B. Aufsatz, Artikel, Rezension, Leserbrief, Reader, Lexikonbeitrag, Referat, Rede). Da musst du dich auf etwas anderes konzentrieren, du musst strukturieren und formulieren und das reicht meistens, um wieder ins Schreiben zu kommen. Es fegt den Kopf frei. Und du produzierst et- was, das sich zum Veröffentlichen verwenden lässt. Was mir letztendlich geholfen hat ... ... war eine seltsame Mischung aus Termindruck (der Reader musste fer- tigwerden), das "richtige" Buch zu lesen (diesmal ein Roman von Marion Zimmer Bradley) und ein Seminar zu halten. Hier war ich gezwungen, zu formulieren, mit den Teilnehmenden schriftlich zu arbeiten - und ihnen zu zeigen, wieviel SPASS Schreiben machen kann. Und damit habe ich wohl meinen eigenen Spaß wiederentdeckt. Krankheitssymptom oder Zeichen des Wachstums? Wenn sie mich befällt, bin ich schnell geneigt, die Schreibblockade für eine Krankheit zu halten, die anzeigt, dass etwas nicht stimmt. Mit dem eigenen Denken, der Story, dem Anspruch an sich selbst. Eine Blockade ist nicht angenehm. Sie tut weh. Sie macht Angst. Aber sie ist stets zu etwas gut und sollte auf keinen Fall ignoriert werden. (Meine hat immerhin für diesen Artikel gesorgt.) Schreibblockaden mögen sich anfühlen wie eine Krankheit, aber sie sind keine. Inzwischen weiß ich es besser. Sie sind ein Anzeichen, dass man seiner zu klein gewordenen Autorenhaut entwächst. Wachsen ist schmerz- haft, bis man die alte Haut abgestreift hat und sich in der neuen ein- richtet. Eine Blockade ist also ein Zeichen, dass man sich häutet und neue Tiefen in sich erreichen muss. Damit wird die Schreibblockade zur Chance. Literatur - Stephen King: Das Leben und das Schreiben. Berlin: Ullstein, 2000. 38,00 DM (erscheint im Taschenbuch bei Heyne noch 2001 für 17,50 DM) - Jack M. Bickham: The 38 most common fiction writing mistakes (and how to avoid them). Cincinnati, Ohio: Writers Digest Books, 1997. $ 12.99 (ca. 24 DM) - Bettina Mosler, Gerd Herholz: Die Musenkuss-Mischmaschine. Essen: Neue Deutsche Schule, 1991. 22,80 DM ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (mailto:redaktion at autorenforum punkt de) "Wer hat hier gelogen?" von William Goldman besprochen von Gabi Neumayer Ich gebe es am besten gleich zu: Ich bin ein Fan von Goldman. Sein Ro- man "Die Brautprinzessin" gehört zu meinen "all time favorites", viele Filme, zu denen er das Drehbuch geschrieben hat, sind mir unvergess- lich, und sein Buch "Das Hollywood-Geschäft" habe ich verschlungen. Daher waren meine Erwartungen hoch, als ich den Nachfolgeband zum "Hollywood-Geschäft" in die Hände bekam. Ich wurde nicht enttäuscht. William Goldman hat immer noch eine Menge zu erzählen: über das Filmgeschäft, über Stars und Studiobosse, über die Unwägbarkeiten des Drehbuchautorenlebens - und natürlich darüber, wie man Drehbücher schreibt und womit man in diesem Geschäft rechnen muss. All das erzählt Goldman auf seine eigene Art: immer persönlich, selbstbewusst, aber auch selbstkritisch, mit umwerfendem Humor und Esprit. Ob Clint Eastwood, Michael Douglas oder Mel Gibson - Goldman hat mit ihnen allen gearbeitet und dabei Schönes und Schreckliches er- lebt, das er uns hautnah bringt. Er spart auch nicht die schmerzhaften Zeiten in seinem Berufsleben aus. So hat er eine sieben Jahre dauernde Flaute als Drehbuchautor erlebt, hat ein Buch wider besseres Wissen ruiniert, hat ein anderes nur durch die Hilfe eines Freundes retten können usw. Praktische Hilfe beim Drehbuchschreiben bietet dieses Buch natürlich auch. Goldman analysiert Szenen aus vielen Drehbüchern (von "Verrückt nach Mary" bis zu "Der unsichtbare Dritte") und zeigt, wie man eine Idee für eine Geschichte auf Filmtauglichkeit prüft. Auch diesmal hat er (wie im "Hollywood-Geschäft") ein Drehbuch eigens für dieses Buch verfasst; es ist komplett darin abgedruckt - zusammen mit den (gnaden- losen) Analysen und Anmerkungen einer Handvoll Topdrehbuchautoren. Ein höchst amüsantes, informatives und lehrreiches Buch, das jeder, der Drehbücher schreiben will, gelesen haben sollte. (Man hätte bei Bastei allerdings ein paar Mark fürs Korrektorat ausgeben sollen: Die Tippfehler häufen sich, und - das nur zwei der gröbsten Schnitzer - der Schauspieler Mandy Patinkin wird in der Übersetzung hartnäckig als Frau dargestellt, Liv Ullman hingegen als Mann ...) William Goldman: "Wer hat hier gelogen?", 2001, 34,90 DM, 525 Seiten, Bastei Lübbe ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Dark Fantasy: Martin Knöpper mailto:darkfantasy at autorenforum punkt de Drehbuch: Christian Lück mailto:drehbuchdoktor at autorenforum punkt de Fandom: Thomas Kohlschmidt mailto:fandom at autorenforum punkt de Fantasy: Stefanie Bense mailto:fantasy at autorenforum punkt de Heftroman: Arndt Ellmer mailto:heftroman at autorenforum punkt de Historischer Roman: Titus Müller mailto:historischer.roman at autorenforum punkt de Kinderbuch: Gabi Neumayer mailto:kinderbuch at autorenforum punkt de Lyrik: Titus Müller mailto:lyrik at autorenforum punkt de Krimi: Monika Niehaus-Osterloh mailto:krimiexpertin at autorenforum punkt de Kriminalistik: Reiner M. Sowa mailto:kriminalist at autorenforum punkt de Literaturagenturen: Petra Hermanns mailto:agentin at autorenforum punkt de Reiseführer: Gabriele Kalmbach mailto:reisefuehrer at autorenforum punkt de Sachbuch allgemein: Gabi Neumayer mailto:sachbuch at autorenforum punkt de Sachbuch Medizin/Psychologie: Maja Langsdorff mailto:med.psych at autorenforum punkt de Schreibgruppen: Ute Hacker mailto:schreibgruppen at autorenforum punkt de Sciencefiction: Andreas Eschbach mailto:sf-autor at autorenforum punkt de Technische Literatur, CDs, Internet: Reinhard Mermi mailto:techlit at autorenforum punkt de Übersetzung: Barbara Slawig mailto:uebersetzerin at autorenforum punkt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR SCIENCEFICTION: --------------------------------------------------------------------- Andreas Eschbach (mailto:sf-autor at autorenforum punkt de) Frage: Ich möchte gerne wissen, ob es auch in Deutschland die Möglichkeit gibt, SF-Kurzgeschichten professionell zu veröffentlichen. Mir selbst sind in dieser Hinsicht nur die Anthologien bei Heyne bekannt. Ein richtiger Magazinmarkt wie in den USA existiert bei uns ja leider nicht. Antwort: Richtig, und die Anthologien bei Heyne sind bis auf weiteres einge- stellt worden, was man so hört. Jeder Verlagsmensch wird einem auf An- frage gern bestätigen, dass Anthologien sich nicht verkaufen. Nicht einmal Anthologien mit Kurzgeschichten weltberühmter Autoren rentieren sich. Warum? Ganz einfach: Das deutsche SF-Publikum will Romane lesen, keine Kurzgeschichten. Es gibt zwar eine Vielzahl von Fanzines, in denen Kurzgeschichten ab- gedruckt werden - eine Landschaft, über die ich auch keinen Überblick habe - aber eben nur unentgeltlich. Was ungeachtet der teilweise be- achtlichen Aufmachung aus der Sicht des Autors kaum als "professio- nell" im Wortsinn ("profession" = Beruf = Geld verdienen) zu werten ist. Nun ist allerdings nicht alles besser in den USA. Es gibt dort etwas überhaupt nicht, das hierzulande wohlgeübte Tradition und nach wie vor ein großer Markt ist: den so genannten "Heftchenroman". Und das ist ja auch eine kurze Form - etwa 100 Manuskriptseiten lang ist so ein "Gro- schenroman" (der längst keine Groschen mehr kostet). Natürlich kann man die Nase darüber rümpfen. Wissen sollte man allerdings, dass man über einen Heftchenroman unvergleichlich größere Leserkreise erreicht als auf fast jedem anderen Wege. Mein "Jesus Video" hat Verkaufszah- len, die den Verlag zu hymnischer Begeisterung veranlassen und den Verlagsleiter dazu, mich zum Essen einzuladen - aber es wird noch lan- ge dauern, bis so viele Exemplare davon verkauft sein werden wie von dem Roman, den ich für die Perry-Rhodan-Reihe geschrieben habe! (Woran es liegt, dass in dem einen Land ein Renner ist, was im anderen absäuft - es ist müßig, darüber zu spekulieren. Die Amerikaner spielen schließlich auch Baseball, ein Spiel, von dem man außerhalb der USA nicht einmal die Regeln kapiert, geschweige denn, was daran so toll sein soll.) **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Andreas Eschbach, Jahrgang 1959, schreibt seit seinem 12. Lebensjahr, studierte Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Soft- wareentwickler. Bis Juni 1996 Geschäftsführer einer EDV-Beratungsfirma, lebt er seither als freier Schriftsteller in der Nähe von Stuttgart. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Sein aktu- eller Roman "Quest" ist bei Heyne erschienen, im Herbst folgt der Ro- man "Eine Billion Dollar" bei Lübbe. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR LITERATURAGENTUREN: --------------------------------------------------------------------- Petra Hermanns (mailto:agentin at autorenforum punkt de) Frage: Ich bin 23 Jahre alt und schreibe seit einem guten Jahr. Ich veröf- fentliche in Literaturzeitschriften und Anthologien. Für meinen Roman (in Überarbeitung) befasse ich mich seit einem Jahr mit der Verlags- welt. Schnell war mir klar, wie wichtig es ist, am richtigen Ort zu landen. Da ein Buchprojekt eine Menge Arbeit bedeutet, werde ich betreffend Verlagssuche nicht aufgeben, bevor ich das Passende gefun- den habe. Mittlerweile habe ich guten Kontakt zu einer Literaturagentur, die mir einen sehr seriösen und sympathischen Eindruck macht (und vom Exposé meines Romans begeistert ist). Der Haken: Sie ist noch nicht wirklich etabliert. Sie vermitteln vor allem an Kleinverlage (die man in der Schweiz nicht kennt) etc. Ich stelle immer wieder fest, dass es zwei Literaturszenen gibt, die völlig aneinander vorbeidrehen: Die Einsteigerszene mit Zeitschriften, Kleinstverlagen etc. Und die Verlagswelt. Erstaunlich ist, dass die erfolgreichen jungen Autoren und Autorinnen gar nicht mal mit der Ein- steigerszene angefangen haben. Gibt man in der Suchmaschine zum Bei- spiel Maike Wetzel ein, findet man nichts auf Literaturpages, Litera- turzeitschriften, Anthologien in Kleinstverlagen etc. Auch bei Zoë Jenny: Ich habe nur eine Geschichte von ihr gelesen, in der Literatur- zeitschrift Wortwahl. Sonst gibt es einfach nichts. Es kommt mir da vor, wie wenn jemand zwei, drei Jahre Texte schreibt und sie dann ein- fach in einem großen Verlag veröffentlicht, der eine Menge Werbung macht für die Popliteratin bzw. den Popliteraten (im Gegensatz zu vie- len in der Einsteigerszene, die in Zeitschriften und Anthologien ver- öffentlichen etc.). So gesehen, frage ich mich, wie viel Wert es tatsächlich hat, wenn man sich in der Einsteigerszene etabliert (mit der Idee, nachher in die Verlagswelt aufsteigen zu können). Für mich ist primär interessant, wie gut meine Texte ankommen, ob sie überhaupt etwas taugen. Nun aber zu meiner Frage: Im Gespräch mit Autorinnen, die ein Buch veröffentlicht haben, kommt fast immer heraus, dass sie mit einer Li- teraturagentur arbeiten. Die Resultate überzeugen mich aber nicht im- mer (Kleinstverlage, die ihre Bücher nicht in Buchhandlungen bringen etc.). An die etablierten Autoren (Zoë Jenny, Tim Krohn etc.) komme ich nicht ran, die erzählen gar nichts. Deshalb meine Frage: Wie kommt es, dass zum Beispiel Judith Hermann beim Fischer Verlag landete? Wie schaffte es Maike Wetzel? (hier noch nachvollziehbar, weil sie diverse Literaturpreise gewann. Aber Judith Hermann war doch vorher völlig un- bekannt, hatte keine Veröffentlichungen, keine Preise gewonnen etc.). Oder wie schaffte es Lena Kugler mit ihrem Roman "Wie viele Züge" zum Fischer Verlag? Im Internet existiert L. K. nicht (abgesehen von Din- gen rund um ihren Roman), sie scheint tatsächlich nie was veröffent- licht zu haben (einfach geschrieben und dann schnurstracks zum Fischer Verlag!?) Und so überlege ich mir ernsthaft, ob ich mir eine möglichst gute Li- teraturagentur suchen oder ob ich die Verlage selber anschreiben soll. Ich wüsste zu gern, ob tatsächlich die meisten etablierten Autorinnen und Autoren mit Literaturagenturen arbeiten. Ist es wirklich so, dass manche einfach für sich schreiben, nie eine Zeile veröffentlichen und dann bei Fischer etc. landen? Antwort: Deine Frage ist schwer zu beantworten. Ich denke, Autoren, die sich selbst gut vermarkten können, professionell ihr Handwerk gelernt ha- ben, eventuell schon Erfolge durch Preise, Anthologien etc. vorweisen können, haben auch durch die eigene Inititative bei Verlagen gute Chancen - also ohne Agentur, wenn, ja wenn sie beim Anbieten ihrer Werke professionell vorgehen. D. h., sich wirklich nur an diejenigen Verlage wenden, die für ihr Buch vom Programm her in Frage kommen und dann auch die richtigen Ansprechpartner haben. Wenn es dann ans Ver- handeln geht, da wäre es dann wahrscheinlich sehr wichtig, eine Agen- tur zu haben, denn die Vertragsgestaltung ist heutzutage eine hohe Kunst! Der wesentliche Vorsprung, den Agenten vor den Autoren haben, sind die persönlichen Kontakte und die genaue Kenntnis, welcher Lektor welche Vorlieben hat, welche Reihen in Planung sind, welches Segment wieder eingestellt werden soll etc. D. h, er kann ganz gezielt anbieten und kennt die Bedürfnisse des Marktes. Wie Judith Herrmann an den Fischer Verlag gekommen ist, weiß ich offen gestanden nicht. Zoe Jenny hat ei- ne Agentur, soweit ich weiß. Die "Regel" in diesem Geschäft ist allerdings, dass es keine Regel für den Erfolg, auch nicht für den unerwarteten gibt. D. h., es hängt - auch bei Agenturen - viel davon ab, zur richtigen Zeit beim richtigen Lektor zu landen, und eben von der ganz persönlichen Begeisterung für einen Autor/einen Text. Wenn dann ein Verlag ein Projekt zum Schwer- punktbuch ernennt, kann viel losgetreten werden - mit Vertrieb und Marketing. (Wobei es zum Glück auch noch die berühmten "Buchhändler- flüsterpost-Erfolge" gibt, die WEISSE MASSAI war ein solcher, erst bei einem winzigen Verlag erschienen, aber von vielen Buchhändlerinnen empfohlen, dann Verkaufserfolg, dann Taschenbuchlizenz an einen großen Verlag ..., dann Bestsellerliste ...) Für Verlage ist es gar nicht mehr sooooo wichtig, ob Autoren bereits in Anthologien veröffentlicht haben, wenn sie denken, dass das Werk, das sie gerade auf den Tisch bekommen, einfach das ist, was sie su- chen. Dann geht vieles! Und zu deiner letzten Frage: Ich glaube schon, dass die meisten arri- vierten Autoren eine Agentur haben, nur jeder Autor hat zu verschiede- nen Zeitpunkten unterschiedliche Erwartungen an seine Agentur. Am An- fang ist es das Platzieren des ersten Romans, dann sind es vielleicht die Honorarforderungen, dann die Verwaltung der Verträge, dann die strategische Orientierung nach dem vierten Buch etc. Je länger Autoren auf dem Markt Erfahrung haben, desto mehr wird eine Agentur eher zum Management des Autors. Da ich den Markt von innen kenne und ja eben Agentin bin, wirst du von mir daher nur den Rat hören, es bei Agenturen einmal zu versuchen. SE- RIÖSE Adressen findest du unter http://www.uschtrin.de. Wenn du eher literarisch schreibst, kann ich dir Alexander Simon, Literarische A- gentur in Berlin empfehlen. Wenn du eher kommerzielle Sachen schreibst, Georg Simader, Agentur copywrite in Frankfurt. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Petra Hermanns begann 1996 als freie Mitarbeiterin bei der Literari- schen Agentur Brigitte Axster mit dem Handel mit Rechten und Lizenzen. Seit 1998 betreibt sie die Literaturagentur Scripts for sale in Frank- furt und hat sich auf deutschsprachige Projekte spezialisiert. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR LYRIK: --------------------------------------------------------------------- Titus Müller (mailto:lyrik at autorenforum punkt de) Frage: Meine Frage lautet: Worin nun der Unterschied zwischen Gedicht, Prosa und Lyrik liegt? Antwort: Ein Unterschied zwischen Lyrik und Gedicht ist mir nicht bekannt, wohl aber zwischen Gedichten und Prosatexten. Den ersten Hinweis gibt das Wort "Vers" (von lat. versus), das so viel wie "Kehre" bedeutet. Wo gibt es eine Kehre beim Gedicht? Hier ist der Zeilenbruch gemeint. Aber Achtung: Wenn ich einen Prosatext in kurze Zeilen umbreche, habe ich nicht automatisch ein Gedicht! Dieser Zei- lenbruch muss vom Dichter gezielt eingesetzt werden. Durch die Anord- nung wird automatisch das erste und das letzte Wort einer Zeile her- vorgehoben, und diese Hervorhebung kunstvoll einzusetzen, mit ihrer Hilfe dem Inhalt des Gedichts eine besondere Tiefe zu geben, das ist die Arbeit eines Dichters. Statt besonderer Tiefe kann natürlich auch ein humorvoller, oder ein leichtfüßig-anregender Weg gewählt werden. Für viele sind Indizien eines Gedichtes durch die Form erzwungene A- postrophe ("ich lieb dich, ewge Sonne") oder der poetische Genitiv ("der Bäume viele krümmen sich") - aber es steckt eine Menge mehr da- hinter. Versmaß, ob nun offensichtlich oder versteckt; Rhythmus der Sprache; Lautmalerei durch geschickten Einsatz von bestimmten Vokalen oder Zischlauten; in bestimmten Fällen Reime; ein System der Silbenan- ordnung oder auch der Wortanordnung (konkrete Poesie). Natürlich, ich kann durch diese Antwort nicht darüber hinwegtäuschen, dass es keine offizielle Definition von Gedichten gibt. Im Prinzip darf jeder seinen Text als Gedicht bezeichnen, sobald er mehr als eine Zeile enthält. Das hat allerdings nie geschadet - Kunst braucht Frei- heit. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Titus Müller studiert Literatur, Geschichte und Publizistik in Berlin. Er ist Herausgeber der Autorenzeitschrift "Federwelt" und des neuen Buchs "Gedichte schreiben und veröffentlichen" mit Beiträgen zu Lesun- gen, Lyrikverlagen, Stilmitteln in Gedichten, Poetry Slams und hand- werklichem Dichterwerkzeug (zu finden unter http://www.federwelt.de). ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN, BUCHHANDEL & MARKETING: --------------------------------------------------------------------- Bjørn Jagnow (mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de) Frage: Also ich würde gerne eine kleine Geschichte (ca. 20 Seiten A4) veröf- fentlichen, und denke ganz unbestimmt, dass es doch irgendwo einen Verlag geben müsste, der immer mal wieder Kurzgeschichten sammelt und verlegt, mit denen sich junge Talente in einschlägigen Kreisen vor- stellen können. Das wäre natürlich schön und gut, wenn Sie mir da so schnell weiterhelfen könnten! Ich denke auch an so ein "Book on Demand", obwohl ich sehr altmodisch bin und mich innerlich sehr sträube, überhaupt einen Text durch ein Kabel zu jagen. Aber Sie können mir bestimmt sagen: Da führt kein Weg mehr dran vorbei. - Oder doch? Zum Genre - ich studiere gerne Philosphie und schreibe aus purem Inte- resse am Leben moderne, ja unterhaltsame Prosa zum Schlau-und-schön- davon-werden. Also kaum könnte ich da ein Genre angeben - vielleicht pop? deep pop? das will ich ja von anderen Menschen hören, was ich da eigentlich mache! Antwort: Um zwei Dinge vorweg zu nehmen: a) die Chancen für einen Text dieser Länge (20 A4-Seiten) stehen nicht gut, weil das für ein Buch zu kurz ist. Man muss daraus eine Anthologie machen. Entweder Sie bewerben sich bei einer passenden Ausschreibung, oder Sie müssten selbst als Herausgeberin starten. Die Wahrscheinlichkeiten liegen bei "gering" und "vergessen Sie es erst mal". Auch vom Bild eines Verlags, der jungen Talenten ein Forum gibt, müssen Sie sich verabschieden. Ernsthafte Verlage sind Wirt- schaftsbetriebe und wollen Geld verdienen. Samaritertum und Kulturför- derung ist da einfach Fehl am Platz. Es gibt Ausnahmen in Form ambiti- onierter Kleinverleger, die aber selten eine nennenswerte Auflage er- reichen. - Und auch hier können Sie nicht einfach auf der Türschwelle erscheinen und den roten Teppich erwarten. Sie haben also die Wahl, Ihr Schreiben zur Profession zu entwickeln oder zur Kunst. Bei dem ersten Modell haben Sie Chancen verlegt zu werden, müssen aber schon selber wissen, was Sie "da eigentlich ma- chen". Warum sollte jemand etwas kaufen, wenn Sie selber nicht mal wissen, wozu es gut ist? Die andere Variante ist das künstlerische Schreiben: da müssen Sie entweder sehr, sehr viel Glück haben und gefördert werden oder selber für den Druck zahlen. Vielleicht ist es bei Ihrem Interesse sinnvoller, den Text auf eins der Leseforen im Internet zu stellen. Z. B. bietet http://www.kurzgeschichten.de/ ein Forum, das Ihre Ansprüche erfüllen könnte. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Bjørn Jagnow ist gelernter Verlagskaufmann, Buchhändler und Verlags- fachwirt (Marketing). In seinem neuen Buch "Marketing für Autoren" gibt er Rat, Anregungen und Checklisten für den Weg zur erfolgreichen Veröffentlichung. Seinen aktuellen Fantasy-Roman "Dualismus - Fliehe die Vergangenheit!" gibt es kostenlos unter http://www.bjoernjagnow.de/web.pl?dualismus.html. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: --------------------------------------------------------------------- Stefanie Bense (mailto:fantasy at autorenforum punkt de) Frage: Ich arbeite an einem Fantasy-Roman. Meine Testleser meinen nun, die Geschichte wäre eher etwas für Jugendliche. Worin besteht denn der Un- terschied zwischen Fantasy für Erwachsene und Fantasy für Jugendliche? Antwort: Es gibt keine genau definierten Schubladen, ob ein Buch nun eher für Jugendliche oder Erwachsene geeignet ist. Siehe Harry Potter; die Bän- de wurden von Leuten zwischen 10 und 80 gelesen - und das mit Vergnü- gen. Wenn deine Testleser meinen, du würdest eher einen Jugendroman schrei- ben, dann liegt das (soweit ich das ohne Textansicht überhaupt beur- teilen kann) meist an dem Stil, in dem du schreibst. Viele Leser, besonders solche, die selbst nicht schreiben, haben ein ausgeprägtes Gefühl für Stil und können nur anhand eines Absatzes zu- ordnen, ob das eine Krimi-, Fantasy- oder Jugendsprache ist. Die Wort- wahl, die Beschreibungen, die Bilder erzeugen eine Atmosphäre, eine Stimmung, die die Leser aus dem Gefühl und ihren Leseerfahrungen her- aus zuordnen. Natürlich gibt es auch ausgesprochen gern für Jugendwerke genutzte Stoffe wie z. B. das Erwachsenwerden, erste Liebe, Generationenkon- flikt zwischen Kindern und Eltern, Ausreißen, Drogenmissbrauch, erste Erfahrungen gleich welcher Art, Schul- und Ausbildungsthematiken etc. Im Fantasybereich ist das ähnlich: Erwachsenwerden, verlorener Königs- sohn, "Opferung" des Jüngsten, Lern- und Lehrzeit (z. B. bei einem Ma- gier), frühe Heirat wider Willen, Wanderschaft als Jugendliche/r, be- sondere Fähigkeiten, die sich mit Einsetzen der Pubertät zeigen usw. Es kann also sein, dass dein/e Held/in den Eindruck macht, als sei er/sie ein/e Jugendliche/r und erlebe jugendliche Abenteuer. Ohne dir nahe treten zu wollen, liegt eine "jugendliche Schreibe" auch oft daran, dass der/die Autor/in ein Jugendlicher ist oder sich von seiner/ihrer Jugend noch nicht gelöst hat. Die Erfahrungswelt der Au- toren spielt in einem Roman eine große Rolle, und wenn die Erfahrungen primär aus der Jugendzeit stammen, dann beeinflussen sie auch den Ro- man in diese Richtung. Wichtig ist eigentlich nicht, ob du einen Jugend- oder Erwachsenenro- man schreibst, sondern dass du ihn so gut schreibst, wie es geht. Wäh- rend des Schreibens musst du ein Gefühl dafür entwickeln, ob es so "richtig" und "passend" ist. Wenn du damit zufrieden bist, entscheidet die Frage, ob für Jugendliche oder Erwachsene geschrieben wurde, nur, welchem Verlag du das Werk anbietest, denn die Verlage produzieren für bestimmte Zielgruppen. Falls du dir eine bestimmte Leserschaft vorgestellt hast, z. B. Er- wachsene, und jetzt das Gefühl hast, der Roman "läuft dir aus dem Ru- der", dann frage dich (und vielleicht auch deine Testleser): Wo und warum wirkt der Text als Jugendroman? Was könnte man ändern? Welche Charaktere wirken jugendlich-naiv und warum? Könnten die Handlung und der Stoff andere Aspekte bieten, die eher Erwachsene interessieren? **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt seit 1993 Schreib- kurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem ersten Roman. Kontakt: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . ********************************************************************* AUSSCHREIBUNGEN: --------------------------------------------------------------------- (siehe http://autorenforum.de/links/termine/index.html) (Quellen: Westfälisches Literaturbüro, uschtrin.de, Federwelt u. a.) +++++++++++++++++++++++++++ Jeder erste Montag im Monat +++++++++++++++++++++++++++ Internet-Schreibwettbewerb des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg Jeden ersten Montag des Monats werden unter http://www.schauspielhaus.de die "Dogmen" (Regeln) für das neue Stück veröffentlicht. Einsendeschluss ist der darauffolgende Sonntag, 24:00 Uhr. Eine Jury des Schauspielhauses wählt ein Stück aus, das mit dem Ensemble produziert wird. Das fertige Tondokument liegt in der dritten Woche des Monats auf der Homepage zum Hören bereit. Der Gewinner erhält eine SchauspielhausCard. Mitmachen dürfen alle, die die Regeln beachten. Hier zur Anschauung ein Beispiel für die Vorgaben, das für Februar 2001 galt (also: jetzt nicht mehr!) 1) 1 Wellensittich 2) mindestens 2 verschiedene Schauplätze 3) 3 Personen, davon eine unter 18 Jahren, die im schwäbischen Dialekt spricht 4) nicht länger als 4 Seiten +++++++++++++++++ ab 1. Januar 2001 +++++++++++++++++ 160 Zeichen. SMS - Literatur auf kleinstem Raum So war es wohl im Sinne des Erfinders: SMS als einfache Möglichkeit, Notizen zu verschicken - gedacht für die Momente, wo man Informationen loswerden will, für die sich ein Telefonat nicht lohnt. Alles kam anders. Liebeserklärungen werden per SMS gemacht, Beziehun- gen aufrecht erhalten und - auch wieder gelöst. Kleine und große Nach- richten, Unwichtiges, Witziges, viel Alltägliches und manchmal auch höchst Dramatisches - kurz: Das Leben hat Einzug gehalten in die Welt der 160 Zeichen. Wir wollen dieser "Kultur der Kurznachricht" mit unserem Wettbewerb Rechnung tragen. Drei Kategorien stehen zur Wahl: "Literatur", "Liebe" und "Spaß". Wäh- rend die letzteren wohl eindeutig sind, ist "Literatur" der freie Wettbewerb - ohne thematische Einschränkung. Für alle aber gilt: Nur 160 Zeichen. Große Literatur in dicken Wälzern. Slammer brauchen fünf Minuten. Songs enden radiogerecht nach drei Minuten. Alte Weisheiten verlieren ihre Fülle mit den Jahren, selbst von den großen bleiben oft nur ein paar Worte hängen. 160 Zeichen. Kann man sich wirklich so kurz fassen, wenn man etwas zu sagen hat? Diese Frage wollen wir klären. Machen Sie mit. Und lassen Sie das Handy in der Tasche, denn Ihren Beitrag erwar- ten online. 1. bis 3. Preis in jeder Kategorie: jeweils 160 DM Veranstalter: Uzzi Verlag e. K., Homepage des Wettbewerbs: http://www.160-Zeichen.de Ansprechpartner: Harald Müller, E-Mail: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Telefon: (01 77) 6 66 84 50 +++++++++++++ 30. Juni 2001 +++++++++++++ Baden-Württembergischer Jugendtheaterpreis 2002 Die Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendtheater Ba- den-Württemberg schreibt den Baden-Württembergischen Jugendtheater- preis 2002 aus, der vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gestiftet wird. Gesucht werden neue Stücke für das professionelle Jugendtheater (keine Kinderstücke!). Die Stücke dürfen noch nicht aufgeführt sein und müssen bis zur Entscheidung der Jury zur Uraufführung freistehen (Frühjahr 2002). Dem Manuskript (in dreifacher Ausfertigung) sollte eine Vita und eine Liste der bisherigen Veröffentlichungen beigefügt werden. Einsendungen an Christian Schönfelder, SCHNAWWL Kinder- und Jugendthe- ater am Nationaltheater Mannheim, Brückenstraße 2, Alte Feuerwache, 68167 Mannheim. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im Rahmen der Ba- den-Württembergischen Kinder- und Jugendtheatertage 2002 statt. +++++++++++++ 30. Juni 2001 +++++++++++++ Maskenball - eine Anthologie Die Maske - Wahrheit, Symbol oder Verschleierung. Der Maskenball - ge- sellschaftlicher Totentanz, individueller Exzess, Treffen geheimer Wünsche. Eine lange künstlerische und literarische Tradition umgibt das Thema. Und heute? Wir suchen Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen, kurze dramatische Arbeiten. Die Maske als Wahrheit oder Verschleierung - der Ball als Spiel oder Taktik! - Prosa und Dramatik maximal 7 Seiten, übliche Randabstände, 10er Schriftgröße - max. 3 Gedichte Einsendungen: Diskette (Word) und ein Papierausdruck. Herausgeber ist die Zeitschrift Maskenball. Die Anthologie Maskenball wird im Geest-Verlag herausgegeben und erscheint im Herbst 2001. Die Autoren müssen über das Copyright ihrer Beiträge verfügen. Der/die AutorIn erklärt, dass der Beitrag unveröffentlicht ist, also nicht in einer eigenständigen Veröffentlichung, einer Anthologie oder einer ü- berregionalen Literaturzeitung etc. erschienen. Veröffentlichungen im Internet sind davon ausgeschlossen. Es wird kein Honorar gezahlt. Jeder veröffentlichte Autor erhält ein kostenloses Autorenexemplar. Zusätzliche Exemplare können zu einem be- sonderen Autorenpreis bezogen werden. Unter den eingesandten Beiträgen werden insgesamt drei Beiträge mit einem besonderen Buchpräsent ausge- zeichnet und als besondere Maskenball-Beiträge gekennzeichnet. Die Auswahl erfolgt in der Zusammenarbeit von Maskenball und Geest-Verlag. Mit der Einsendung erklärt der Autor sich mit einer Veröffentlichung unter den genannten Bedingungen einverstanden. Beiträge bitte unter Angabe des Stichwortes "Ausschreibung Maskenball" einsenden an: Maskenball, Postfach 12 61, 63514 Rodenbach. +++++++++++++ 30. Juni 2001 +++++++++++++ FDA-Jugend-Wettbewerb Der Freie Deutsche Autorenverband schreibt für AutorInnen bis 34 Jahre einen Lyrik- und Prosawettbewerb zum Thema "Was erwarte ich von meiner Zukunft?" aus. Es sind zwei erste Preise (je 2 000 DM) vorgesehen, ein zweiter und dritter Preis (Büchergutscheine) sowie ein Publikumspreis, der während des FDA-Bundeskongresses in Trier ermittelt wird. Der Um- fang für Prosabeiträge sollte maximal drei maschinengeschriebene Sei- ten (30 Zeilen zu je 60 Zeichen) betragen; es können maximal drei Ly- rikbeiträge eingesandt werden. Die Arbeiten sollen in fünffacher Aus- fertigung ohne Hinweis auf den Verfasser eingesandt werden, zusammen mit einem verschlossenen Umschlag mit Name, Anschrift, Telefonnummer, Geburtsdatum und Kurzvita. Einsendungen an: Rainer Walter Schwabe, Im Handbachtal 34, 46147 Ober- hausen. +++++++++++++ 15. Juli 2001 +++++++++++++ Wilhelm-Busch-Preis für satirische und humoristische Versdichtung Auch in diesem Jahr wird dieser Preis wieder ausgeschrieben. Dazu kann jede/r satirische und humoristische Versdichtung einreichen - Inhalt und Form sind nicht weiter vorgegeben. Die Beiträge dürfen nicht län- ger als drei normal beschriebene A4-Seiten sein. Sie können gern auf Diskette (3,5", TXT-Format) eingereicht werden. Die Texte werden nicht zurückgeschickt. Alle TeilnehmerInnen müssen durch rechtsverbindliche Unterschrift erklären, dass die Urheberschaft für die Texte bei ihnen liegt. Außerdem müssen sie versichern, dass es sich um unveröffent- lichtes Material handelt. Die Textseiten selbst müssen anonymisiert sein, dürfen also keinen Hinweis auf die AutorInnen enthalten. Legen Sie der Einsendung aber gesondert Infos über sich bei (Vorname, Name, Alter, Beruf, Anschrift, Telefon etc.). Die Preisgelder betragen mindestens 10 000 DM, Preisverleihung ist im November. Die prämierten Beiträge und ausgewählte weitere werden in einem Sammelband und eventuell auch auf der Internetseite veröffent- licht. Einsendungen (nicht per E-Mail!) an: Wilhelm-Busch-Gymnasium Stadtha- gen, Kennwort "Wilhelm-Busch-Preis", Schachtstraße 53, 31655 Stadtha- gen Weitere Infos: http://www.wilhelm-busch-preis.de +++++++++++++ 31. Juli 2001 +++++++++++++ Haiku Der Athena-Verlag schreibt für 2001 einen literarischen Wettbewerb für die Gedichtform des Haiku aus. Es können jeweils sechs Haiku zu dem Thema "Insel" oder zu Themen eigener Wahl eingereicht werden. Die Tex- te dürfen bisher noch nicht veröffentlicht worden sein. Geplant ist eine getrennte Bewertung und Prämierung in zwei Altersgruppen (Gruppe I: 14 bis 19 Jahre, Gruppe II: ab 20 Jahre). Die Preisträger erhalten Geld- und Sachpreise, eine Auswahl der besten Haiku soll in einem Al- manach veröffentlicht werden. Nähere Informationen beim Verlag: ATHENA-Verlag e. K., Mellinghofer Straße 126, 46047 Oberhausen, http://www.athena-verlag.de, mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . +++++++++++++ 31. Juli 2001 +++++++++++++ Maskenball-Award 2001 für die besten Kurzgeschichten Thema "Moral" für eine Anthologie Anfang Dezember 2001. Gefordert sind maximal 2 DIN-A4-Seiten, einzeilig, Fließtext, ca. 56 Zeilen pro Seite zu je maximal 95 Anschlägen, Schriftgröße 11. Zusen- dung auf Diskette in Word und in drei Papierausdrucken. Kurzvita bis 160 Zeichen. Eine dreiköpfige Jury entscheidet, welche Texte veröffentlicht werden. Alle AutorInnen, deren Kurzgeschichten in der Anthologie veröffent- licht werden, erhalten ein Freiexemplar, und sie können diese Bücher mit einem Rabatt von 30% portofrei erwerben. 1. Preis: 500 DM, 2. Preis: 300 DM, 3. Preis: 150 DM Alle AutorInnen werden bis Mitte August 2001 benachrichtigt, ob sie veröffentlicht werden. Bitte einen frankierten Rückumschlag beilegen! Einsendungen mit dem Stichwort "maskenball-award 2001" an: Maskenball, Postfach 12 61, 63514 Rodenbach. Weitere Informationen unter http://www.der-maskenball.de. +++++++++++++++ 10. August 2001 +++++++++++++++ Short-Story-Wettbewerb "Herzflattern" "Journal für die Frau" sucht für diesen Wettbewerb romantische, lei- denschaftliche oder dramatische Lovestorys, Krimis, Komödien ... In jedem Fall sollte das Manuskript 15 ganzseitig beschriebene DIN-A4-Seiten nicht überschreiten. Die zehn besten Storys werden von einer Fachjury ausgewählt. Sie wer- den in einem Buch veröffentlicht, das auch in einer Herbstausgabe der Zeitschrift und auf einer von JOURNAL und BoD veranstalteten Lesung vorgestellt wird. Jede im Buch veröffentlichte Autorin erhält 10 Ex- emplare. Die Erlöse aus weiteren Buchverkäufen gehen ebenfalls an die Autorinnen, bei denen alle Rechte an ihrer Geschichte verbleiben. Einsendungen an: JOURNAL FÜR DIE FRAU, Kennwort: Short Storys, 20749 Hamburg +++++++++++++++ 15. August 2001 +++++++++++++++ Literatur.digital 2001 (von t-online und dtv) Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben und ist mit je 5 000 DM für die Erst- und 1 500 DM für die Zweitplatzierten dotiert; die Dritt- platzierten erhalten das komplette Grimmsche Wörterbuch in 33 Bänden. Die Preise werden im Oktober 2001 überreicht. Alle Einsendungen werden im Internet publiziert, sofern sie den Bedin- gungen entsprechen. Die Beiträge können via E-Mail oder auf postali- schem Wege in Form einer CD-Rom angeliefert werden. Anschrift: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Deutscher Taschenbuch Verlag, Mi- chael Döschner, Friedrichstraße 1a, 80801 München. Die Teilnahmebedingungen (literarisch, juristisch, technisch) sind sehr umfangreich, außerdem muss ein Formular mit eingereicht werden; Interessierte können sich darüber informieren unter: http://www.t-online.de/literaturpreis/ Weitere Infos: Deutscher Taschenbuch Verlag, Abteilung Presse- und Öf- fentlichkeitsarbeit, Friedrichstraße 1a, 80801 München, Telefon: (0 89) 3 81 67-1 15, Fax: (0 89) 3 81 67-3 15 +++++++++++++++ 31. August 2001 +++++++++++++++ Das Kopfkissenbuch 2001 Ein Kopfkissenbuch kommt dem Kopf sehr nahe. Es hat fast einen physi- schen Kontakt zur Schläferin, zum Schläfer, zu ihren Phantasien, Erin- nerungen, Wünschen und Träumen. Ein Kopfkissenbuch kann so intim wie ein Tagebuch sein, es kann ein Lieblingsbuch sein oder ein Lehrbuch, dessen Inhalt sich im Schlaf einprägen soll. In Japan waren die Kopf- kissenbücher der Hofdamen nicht nur Beschreibungen des täglichen Le- bens, sondern auch erotischer Natur. Den Assoziationen sind also keine Grenzen gesetzt. Die 12 besten Prosatexte werden in einer Anthologie mit dem Titel "Das Kopfkissenbuch 2001" veröffentlicht. Jeder Preisträger erhält von die- sem Band 10 kostenlose Exemplare. Die Wettbewerbsbedingungen können gegen einen als Brief frankierten und adressierten Umschlag angefordert werden beim Autorenhaus-Verlag, "Das Kopfkissenbuch 2001", Karmeliterweg 116, 13465 Berlin. ++++++++++++++++ 1. November 2001 ++++++++++++++++ Hans-im-Glück-Preis Der Hans-im-Glück-Preis ist ein Förderpreis der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn für Jugendbuchautoren und -autorinnen. Ausgezeichnet werden sprachlich und formal anspruchsvolle Romane und Erzählungen aus dem deutschen Sprachraum für jugendliche Leser und Leserinnen. Die Jury wird Bücher und Manuskripte auszeichnen, die durch neue The- men und Erzählweisen auffallen. Sie ermuntert die Einsender ausdrück- lich zu Experimenten und Wagnissen. Der Mindestumfang des Manuskriptes beträgt 100 Seiten. Nicht berück- sichtigt werden Kurzgeschichten, Bilderbuchtexte, Gedichte oder Über- setzungen in die deutsche Sprache. Unveröffentlichte Manuskripte kön- nen von den Autoren oder Bücher von den Verlage eingereicht werden. Der Preis ist mit 5 000 DM und einer Kugel mit 24-karätiger Blattver- goldung der Limburger Silberschmiedin Annette Zey dotiert. Die Kugel symbolisiert die Glücksgüter, die "Hans im Glück" bedenkenlos und glücklich verschenkte. Eine kurze Vita (Lebenslauf) sollte beigefügt werden. Eingereichte Manuskripte können nur gegen Rückporto zurückge- schickt werden. Die Jury kann zu den einzelnen Manuskripten auch keine Lektoratsgutachten ausstellen. Im Sinne der Literatur- und Leseförderung lädt der Magistrat der Stadt Limburg - Kulturamt - die Preisträgerin/den Preisträger in der Folge zu mindestens einer Autorenlesung ein. Die eingereichten Manuskripte (eine Kopie) oder Bücher (fünf Exemplare für die fünf Juroren) sind zu senden an den Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn - Kulturamt -, Frau Nicole Schultrich, Fischmarkt 21, 65549 Limburg a. d. Lahn. Weitere Infos: Tel.: (0 64 31) 21 29-13, Fax: (0 64 31) 21 29-18, E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Homepage: http://www.limburg.de. Die Bekanntgabe des Preises findet im Juni 2002, die Preisverleihung im Herbst 2002 in der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn statt. +++++++++++++++++ 31. Dezember 2001 +++++++++++++++++ 1. Dulzinea-Lyrikpreis Im Rahmen der Gründungsausgabe von "Dulzinea - Zeitschrift für Lyrik" wird ein Lyrikpreis zum Thema "Neue Galgenlieder" ausgeschrieben. Die Preisträgerin/der Preisträger wird durch einen Wettbewerb bestimmt. Der Gewinn des Wettbewerbs ist mit einem Preisgeld von 1 000 DM ver- bunden. Jede/r kann an diesem Wettbewerb teilnehmen. Die Anzahl der eingesand- ten Beiträge liegt im Ermessen der Teilnehmerin/des Teilnehmers. Jedes Gedicht wird einzeln (unabhängig von weiteren Gedichtsbeiträgen der gleichen Autorin) bewertet. Ein Gedicht, nicht eine gesamte Gedichts- gruppe, wird den Ausschlag für den Gewinn des Wettbewerbs geben. Alle lyrischen Möglichkeiten sind erlaubt (Einschränkungen: 1. keine lyrische Prosa, 2. der Text muss druckbar sein, 3. nur deutschsprachi- ge Texte werden berücksichtigt). Ausgewählte Gedichte des Wettbewerbs werden in der Gründungsausgabe von "Dulzinea" veröffentlicht. Die in der Dulzinea-Ausgabe veröffent- lichten AutorInnen erhalten ein Belegexemplar der Zeitschrift. Nähere Informationen zum Wettbewerb auf der Homepage: http://www.dulzinea.de. Adresse: Projekt Dulzinea: Autorenportal / Dulzinea - Zeitschrift für Lyrik / Xenien - lyrisches Faltblatt, Postfach 1927, 36009 Fulda, Her- ausgeber: Uwe Pfeiffer +++++++++++++++++ 31. Dezember 2001 +++++++++++++++++ "Glauser" - Krimipreis der Autoren 2002 für die beste Kriminalkurzge- schichte Ausgezeichnet wird die beste deutschsprachige Krimikurzgeschichte, die im Jahr 2001 in gedruckter Form veröffentlicht wurde (elektronische Veröffentlichungen können nicht berücksichtigt werden). Jede/r Autor/in kann nur eine Kurzgeschichte einreichen, in dreifacher Ausfertigung (Fotokopien plus Titelseite der Zeitschrift oder Impres- sumseite der Anthologie) an: Tatjana Kruse, Gymnasiumstraße 52, 70174 Stuttgart. Die Geschichten sollen maximal 15 Normseiten (30 Zeilen à 60 Anschlä- ge) umfassen. Der Kurzgeschichten-Glauser ist mit 1 000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Criminale 2002 in München statt, und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. +++++++++++++ 31. März 2002 +++++++++++++ NDL-Preis Der "neue deutsche Literaturpreis" wird von der Zeitschrift "neue deutsche literatur" (ndl) und dem Aufbau-Verlag ausgeschrieben. Er ist mit 20 000 DM dotiert und mit dem Abschluss eines üblichen Verlagsver- trags für die Veröffentlichung im Hardcover-Programm der Auf- bau-Verlagsgruppe verbunden. Der Preis wird für einen Text vergeben, der sich durch eine mit sprachlicher Meisterschaft erzählte Handlung auszeichnet und in der traditionellen Form des Romans oder der Novelle geschrieben ist. Ausgesprochene Genretexte (Krimi, Sciencefiction, Fantasy usw.) sind vom Preis ausgeschlossen. Eingereichte Manuskripte müssen mindestens 100 Seiten (in losen Blättern) umfassen und in deutscher Sprache ge- schrieben sein. Berücksichtigt werden nur unveröffentlichte Texte. Ein Exposé und eine Kurzbiographie sind beizulegen. Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Porto beiliegt. Die Preisträger werden während der Frankfurter Buchmesse 2002 bekanntgegeben. Einsendungen (versehen mit dem Kennwort "ndl-Preis") an: Aufbauverlag, Neue Promenade 6, 10178 Berlin. ********************************************************************* PUBLIKATIONSMÖGLICHKEITEN: --------------------------------------------------------------------- +++++++++++++++ Spätsommer 2001 +++++++++++++++ SOLAR-Tales sucht Storys von Fantasy- & SF-Autoren zu folgenden The- men: "Drachen" und, aus gegebenem Anlass, "2001 - A Space Odyssee". Hier sind gefragt: Weltraumodysseen, Hard-SF-Raumfahrtstorys und Ar- thur-C.-Clarke-inspirierte Geschichten. Deadline: Spätsommer 2001. Storys an und Infos von Wilko Müller jr., Volhardstraße 20, 06112 Halle/S., mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . (Noch zu haben: SOLAR-T Nr. 1, DM 7,50, A 4, 64 Seiten. http://www.solar-x.de.) ++++++++++++++++++ 30. September 2001 ++++++++++++++++++ Kurzgeschichten gesucht Für ein Buchprojekt sucht der Cagliostro-Verlag Kurzgeschichten, short stories und kurze Prosatexte "junger" Autoren - ohne thematische Ein- grenzung. Jeder Teilnehmer kann bis zu drei Texte einreichen, aus de- nen eine Auswahl getroffen wird. Die Texte dürfen bisher noch nicht publiziert worden sein. Eine Honorierung erfolgt in Form von Freiex- emplaren. Die Texte sind auf Diskette und mit einem Ausdruck einzureichen. Ak- zeptiert werden gängige Dateiformate (Word, StarWriter, Lotus Word pro etc), maximale Länge zwei Seiten DIN A4 einzeilig. Die Geschichten sind mit einer kurzen Biographie unter Angabe des Stichworts "short stories" zu senden an: Cagliostro-Verlag, Alfred-Keller-Straße 1, 53721 Siegburg. Homepage: http://www.cagliostro.net. Texte werden übrigens nur zurückgeschickt, wenn ein ausreichend fran- kierter Rückumschlag beiliegt. ++++++++++ Am 1. Juni 2001 starten wir unsere neue Internet-Site GroschenSto- ry.de. Wir planen dort die Veröffentlichung von Kurzgeschichten und Serien aus den Bereichen Horror, Sciencefiction und Fantasy. Den Auf- takt bildet eine fünfteilige Serie, "Das Beil des Henkers" von Morris Düsterhoff. Während der Aufbauphase sind wir vor allem an Kurzgeschichten interes- siert. Diese müssen bisher unveröffentlicht sein. Dies beinhaltet auch Veröffentlichungen im Internet. Die Geschichten sollten 10 - 15 Norm- seiten lang sein. Wir bezahlen ein Honorar von 100 DM. Michael Böhnhardt, Redaktion GroschenStory, http://www.GroschenStory.de,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ++++++++++ Heyne-Anthologien Gesucht werden weiterhin Gedichte und Kurzgeschichten sowie Märchen für Anthologien im Heyne-Verlag München. Ein bestimmtes Thema ist nicht vorgegeben. Weitere Infos und Einsendungen an: Kristiane Allert-Wybranietz, Zum Horsthof 6, 31749 Auetal-Rolfshagen. Der Einsendeschluss ist nach hinten offen und verlängert sich jeweils um ein halbes Jahr. ********************************************************************* SEMINARE: --------------------------------------------------------------------- ++++++++++++++++++++++++++ 12.- 18. August 2001 (Anmeldeschluss: 22. Juli) ++++++++++++++++++++++++++ Wenn ich mit der Muse schmuse - Literatur-Ferien-Workshop für den Nachwuchs Zum fünften Mal bietet das Westfälische Literaturbüro einen offenen Ferien-Workshop für den jungen Nachwuchs (16 - 25 Jahre) an. Er dient sowohl einer literarisch-handwerklichen als auch litera- risch-experimentellen Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur und möchte Anstöße zur weiteren Entwicklung der TeilnehmerInnen geben. Zugleich wird aber auch über den Literaturbetrieb, über die Rolle des Autors in unserer Gesellschaft und über literarische Einrichtungen in- formiert. Nicht zuletzt dient der Ferien-Workshop dazu, junge Kolle- ginnen und Kollegen kennen zu lernen und sich mit ihnen und den Refe- renten und Gästen über das Schreiben überhaupt auseinander zu setzen. Außerdem gibt es Gelegenheit, mit den Workshop-Leitern in textkriti- schen Einzelgesprächen über zuvor eingereichte Arbeiten zu reden. Ein Rahmenprogramm rundet die Veranstaltung ab. Leitung: Alexander Nitzberg, Brigitte Werner, Jürgen Wiersch Ort: Jugendhof "Wilhelm Münker", Arnsberg Gebühr: 190 DM ohne Unterkunft/Verpflegung Information und Anmeldung: Westfälisches Literaturbüro in Unna e. V., Friedrich-Ebert-Straße 97, 59425 Unna, Telefon: (0 23 03) 96 38 50, Fax: (0 23 03) 96 38 51 ++++++++++++++++++++++++++++ 7. bis 9. September 2001 (Anmeldeschluss: 15. August) ++++++++++++++++++++++++++++ "Schreiben kann man lernen, wenn man es kann" Was braucht eine Schriftstellerin im Medienzeitalter, fragte sich Lia- ne Dirks und gab die Antwort: Mut, Begabung, Technik. Um Technik geht es in diesem Wochenendseminar. Es richtet sich an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die sich auf dem Weg in die Professionalität wei- tere Grundlagen für ihr Schreiben erarbeiten wollen. Welche Tipps, Re- geln und Techniken lassen sich für die jeweilige Schreibabsicht anwen- den, um zu einer individuellen Arbeitsweise zu gelangen? Leitung: Ulla Diekneite Ort: Europäisches Übersetzerkollegium Straelen Gebühr: 180 DM inkl. Übernachtung und Verpflegung Teilnahmebedingungen: Schriftliche Bewerbung mit Biographie, Exposé zu einer Idee (ca. 1/2 Normseite) und eine Textprobe (2 Normseiten) Anmeldung: Literaturbüro NRW-Ruhrgebiet e. V., Friedrich-Ebert-Straße 8, 45956 Gladbeck, Telefon: (0 20 43) 99 26 44, Fax (0 20 43) 99 14 13 ++++++++++++++++++++++++++++ 22. bis 23. September 2001 (Anmeldeschluss: 20. August) ++++++++++++++++++++++++++++ Das Handwerk mit der Phantasie. Professionelles Schreiben - Theorie und Praxis Das zweitägige Seminar führt in einzelne literarische Gattungen ein. Anschließend werden folgende Themen behandelt: Schriftsteller - Beruf oder Berufung?/ Kann man vom Schreiben leben?/ Ein Text wird gemacht/ Qualitätskriterien/ Sprache/ Schriftsteller als moralisches Gewissen?/ Zensur/ Vertragsbedingungen/ Verbände und Institutionen/ Literaturför- derung/ Markt und Medien/ Books on Demand/ Lesungen/ Literaturbetrieb und Literaturkritik. Am Nachmittag des zweiten Tages werden eigene kreative Möglichkeiten erprobt und besprochen. Leitung: Dr. Wolfgang Bittner Ort: Literaturbüro NRW e.V. Düsseldorf Gebühr: 90 DM Teilnahmebedingungen: schriftliche Anmeldung mit Biographie und Nach- weis der Veröffentlichungen Anmeldung: Literaturbüro NRW Düsseldorf e. V., Bolker Straße 53, 40213 Düsseldorf, Telefon: (02 11) 8 28 45 90, Fax (02 11) 8 28 45 93, E- Mail: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ++++++++++++++++++++++++++++++ 28. - 30. September 2001 (Anmeldeschluss: 1. September) ++++++++++++++++++++++++++++++ "Scripts for sale"? - Literatur- und Medienagenturen unter der Lupe Im Gegensatz zu den anglo-amerikanischen Ländern gibt es in der Bun- desrepublik relativ wenige große Literaturagenturen, die neben dem in- ternationalen Lizenzgeschäft eine Vermittlung deutschsprachiger Manu- skripte übernehmen. Doch die Anzahl der Agenturgründungen nimmt stetig zu. Das Provisionsgeschäft mit deutscher Literatur scheint lukrativ zu werden. Die Aufgabe der Agenturen besteht darin, für gute Manuskripte geeignete Verlage zu finden und Verträge auszuhandeln. Sie arbeiten erfolgsorientiert und suchen sich die Autorinnen und Autoren, mit de- nen sie arbeiten, sehr genau aus. Relativ neu im Agenturgeschäft sind die freien Medienagenturen. Sie führen Lizenzverhandlungen und schlie- ßen Verträge über die Verwertung von Nebenrechten für Hörfunk oder Film. Dieses Wochenendseminar richtet sich an Autorinnen und Autoren, die mehr über den bundesdeutschen Literaturmarkt wissen wollen. Die beiden Referentinnen berichten aus ihren Erfahrungen im Umgang mit AutorInnen und Verlagen und geben Einblicke in ihre Praxis: Arbeit von Literatur- agenturen, kritische Betrachtung der Agenturlandschaft, Analyse von Verlagsprogrammen. Leitung: Sandra Uschtrin, Petra Hermanns Ort: Europäisches Übersetzerkollegium Straelen Gebühr: 180 DM inkl. Übernachtung und Verpflegung Teilnahmebedingungen: schriftliche Bewerbung mit Biographie und Nach- weis der Veröffentlichungen Anmeldung: Literaturbüro NRW-Ruhrgebiet e. V., Friedrich-Ebert-Straße 8, 45956 Gladbeck, Telefon: (0 20 43) 99 26 44, Fax (0 20 43) 99 14 13 ++++++++++++++++++++++++++++++ 7. bis 9. Oktober 2001 (Anmeldeschluss: 7. September) ++++++++++++++++++++++++++++++ "Etwas ist nicht geheuer, damit fängt es an" - Literaturwerkstatt Lo- kal-Krimi Die Kriminalromane von Léo Malet spielen in Paris, Donna Leons Commis- sario Brunetti ermittelt in Venedig, für die Bestseller von Henning Mankell bildet die schwedische Kleinstadt Ystad den Hintergrund - aber schreiben Malet, Leon und Mankell auch Lokal-Krimis? Was unterscheidet einen Kriminalroman von einem Lokal-Krimi? Die Qualität der Texte und der Autoren? Oder spielt die (Welt-)Bekanntheit der Städte und Regio- nen, in denen die Handlung angesiedelt ist, die entscheidende Rolle? Ersetzt der Lokal-Krimi gar den Heimatroman, ist er nur für Leser ge- schrieben, die ihren eigenen Kirchturm im Roman wiederfinden wollen? Das Seminar möchte einerseits Theorie vermitteln, vor allem aber das Krimi-Schreiben professionalisieren. Die Texte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen dabei im Mittelpunkt. Eine kurze Einführung in die Geschichte des Kriminalromans kann dazu beitragen, die Gattung "Lo- kal-Krimi" zu definieren und dadurch von anderen, aktuell vertretenen Sub-Genres abzugrenzen. Ein weiteres Thema im Seminar sind Vermark- tungswege in der Literaturbranche: Wie finde ich einen Verlag? Welche Rollen spielen Agenten? Bieten Internet, E-Book und Book on Demand neue Chancen? Mit der Anmeldung reichen Sie bitte eigene Kurzgeschichten (maximal 10 Seiten) und/oder Romanexposés (1 Seite) ein. Proben seiner eigenen Arbeit gibt Jürgen Kehrer im Rahmen einer öf- fentlichen Lesung. Seminarleitung: Jürgen Kehrer, Münster, freier Schriftsteller von Kri- minal- und historischen Romanen, Sach- und Drehbüchern. Kostenanteil: 230 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de +++++++++++++++++++++++++++++++ 12. bis 14. Oktober 2001 (Anmeldeschluss: 12. September) +++++++++++++++++++++++++++++++ Vom Erzähltext zur Szene - Übungen, Prosa zu adaptieren Wer von Lyrik, Epik und Dramatik spricht, meint zumeist eine ideale Ordnung, die der praktischen literarischen Vielfalt nur teilweise ent- spricht. Denn die Grenzen zwischen den Gattungen sind mitunter flie- ßend, manche Texte kokettieren geradezu mit ihren Nachbarn. Vor diesem Hintergrund arbeitet der Workshop literarisch-praktisch mit solchen Grenzgängern: Wie lässt sich zum Beispiel Prosa in einen szenischen Text überführen? Wie können wir dramatisch wichtige Elemente einer Er- zählung oder eines Romans isolieren und in Dialoge umsetzen? Dafür sind Ideen, aber auch ein gut sortierter Koffer mit literarischem Handwerkszeug nötig. Zu diesem Zweck beschäftigen wir uns mit der Ge- schichte, Beispielen und Verfahren von Prosa-Dramatisierungen. Prak- tisch denken wir über szenische Strukturen (Konzepte, Lesarten, Gat- tungsalternativen) nach, arbeiten darüber hinaus an Einzelpassagen, an Figuren und ihrer Sprache. Forum für erste Arbeitsergebnisse ist eine Werkstattlesung. Das Ziel: Im kritischen Gespräch die weitere Reali- sierung Ihrer Adaption vorzubereiten. Was Sie zuvor tun sollten: Einen Prosatext auswählen, der sich für ei- ne Dramatisierung eignet. Das kann ein eigener, aber auch ein Fremd- text sein. Zusätzlich sammeln Sie im Vorfeld Argumente, die aus Ihrer Sicht das szenisch-dramatische Potential des ausgewählten Textes be- gründen. Mitbringen müssen Sie vor allem Fantasie, Originalität, auch Raffinesse und Fleiß, weniger oder erst in zweiter Linie zählen wis- senschaftliche Lektüre und akribische Vorarbeiten. Seminarleitung: Peter Reichel, Leipzig, Lehrstuhl für Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig. Kostenanteil: 230 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de +++++++++++++++++++++++++++++++ 27. bis 29. Oktober 2001 (Anmeldeschluss: 27. September) +++++++++++++++++++++++++++++++ Morde für die Ohren - Profiwerkstatt Kriminalhörspiel Sie haben früher "Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv" im Kinderfunk gehört - und sind natürlich dem Krimischreiben verfallen. Inzwischen sind Sie ein Profi, was die Dramaturgie fingierter Morde angeht. Sie haben bislang mindestens einen Krimi veröffentlicht, suchen aber nach neuen literarischen Feuerproben. Das Genre Kriminalhörspiel reizt Sie ungemein, vielleicht haben Sie sogar schon eins in der Schublade und wissen nicht, ob es etwas taugt. Genau für Sie ist unsere Profiwerk- statt Kriminalhörspiel gedacht. Hier erfahren Sie, was Sie über das "Handwerk" wissen sollten: Sie hören aktuelle und historische Produk- tionen und lernen die Geschichte des Kriminalhörspiels, seine Erzähl- formen und Inszenierungsstile kennen. Höhepunkt und Katharsis: Sie sind live dabei, wenn das Hörspielstudio des NDR in Hamburg Texte inszeniert. Seminarleitung: Hilke Veth, Hamburg, Hörspieldramaturgin beim NDR, Le- onhard Koppelmann, Köln, (Hörspiel-)Regisseur und Autor Kostenanteil: 240 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem NDR-Hörspiel durchgeführt und findet in Wolfenbüttel und Hamburg statt. ++++++++++++++++++++++++++++++ 14. bis 16. Dezember 2001 (Anmeldeschluss: 14. November) ++++++++++++++++++++++++++++++ Möglichkeit statt Wirklichkeit? Die Sciencefiction-Kurzgeschichte Zumindest in der so genannten Goldenen Zeit der Literaturgattung galt die Kurzgeschichte als das Medium schlechthin, um Sciencefiction zu schreiben. Kein Wunder, gab es doch Dutzende einschlägiger Zeitschrif- ten auf dem angloamerikanischen Markt und ungezählte Leser, die origi- nelle Weltentwürfe und prägnante Ideen liebten. Und wie sieht es zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus? Die meisten Sciencefiction-Leser bevorzugen dicke Wälzer oder gar Endlos-Sagas. Magazine und Anthologien für Kurzgeschichten scheinen auszusterben. Nach wie vor bietet jedoch die Sciencefiction-Kurzgeschichte Schrei- bern ungeahnte Möglichkeiten, denn durch die Kunst knapper Schilderun- gen und einen sauberen Stil können fantastische Welten entstehen. Zu- dem kann die Kurzgeschichte für manchen Schriftsteller eine wichtige Fingerübung sein, um in überschaubarer Zeit handwerkliches Rüstzeug für komplexere Werke zu erwerben. Solches Rüstzeug erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Seminars, das sich als Schreibschule für angehende Scienceficti- on-Schriftsteller versteht. Grundlegende Fertigkeiten zum Schreiben von Sciencefiction werden hier vermittelt. Zudem üben die Teilnehme- rinnen und Teilnehmer an konkreten Beispielen, wie sie ihre Texte verbessern können. Sie verfassen Geschichten und stellen sie im Kreis der schreibenden Kollegen vor. Das fördert zugleich die Kritikfähig- keit für eigene wie fremde Texte. Seminarleitung: Klaus N. Frick, Karlsruhe, Sciencefiction-Redakteur, Uwe Anton, Wuppertal, Sciencefiction-Autor, Übersetzer und Herausgeber Kostenanteil: 230 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de erwünscht. 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