"Sisters in Crime"
"Storyline"
Marketingideen
"Marketing im Internet"
von Gabi Neumayer
Schreibkurs
"Titelsuche leicht gemacht"
von Ramona Roth-Berghofer
Software-Besprechung
"Moving Plot"
besprochen von Christian Lück
Interview
"Den Dingen auf den Grund gehen"
Interview mit Klaus Middendorf
Erfahrungsbericht
"Vom Manuskript in der Schublade zum Ariadne-eBook -
Tipps und Tricks für angehende Sciencefiction-Autoren"
von Ulrike Nolte
Sprache
"Abkürzungen"
von Gabi Neumayer
Frag die Expertin fürs Übersetzen
(Barbara Slawig)
Frag die Expertin für Schreibgruppen
(Ute Hacker)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, die Urlaubszeit ist da - da haben viele von euch besonders viel Zeit, sich um Wettbewerbe und Publikationsmöglichkeiten zu kümmern. Entspre- chend groß ist diesmal auch unser Ausschreibungsangebot - für das wir auch weiterhin nichts berechnen, obwohl immer mehr Online-Anbieter das inzwischen tun. Dafür bauen wir darauf, dass unsere ständig steigende Abonnentenzahl dazu führt, dass wir in Zukunft Anzeigen im Tempest und auch Bannerwerbung auf unserer Site bekommen. An alle Werbetreibenden: Die Anzeigenkonditionen sind zu erfragen bei Ramona Roth-Berghofer, mailto:public.relations at autorenforum punkt de. Eine neue Zusammenarbeit haben wir zu vermelden: In Partnerschaft mit expertenseite.de, einer medienübergreifenden Informationsplattform, könnt ihr nun auch direkt über die Website von autorenforum.de das Angebot des professionellen Info-Services zum Nulltarif in Anspruch nehmen. In Zukunft möchten wir einen neuen Bereich im Tempest und auch auf unserer Site aufbauen: Marktinfos. Dort wollen wir professionelle Publikationsmöglichkeiten für AutorInnen vorstellen, für die (das ist hier entscheidend) Honorare gezahlt werden. Wir haben dafür - in Anlehnung an amerikanische Marktinfos - ein Muster entwickelt, das ihr verwenden sollt, um Publikationen zu befragen (s. das Ende des Edito- rials). Bitte macht alle mit, damit wir eine gute Übersicht über "paying markets" aufbauen können! Für die Marktinfos suchen wir außerdem einen Redakteur/eine Redakteu- rin. Mit dem monatlich erscheinenden Tempest bin ich nämlich ganz klar am Ende meiner Möglichkeiten, und die anderen können ebenfalls keine zusätzliche Arbeit mehr leisten. Die Aufgaben sind: - ausgefüllte Marktinfos annehmen und für die Site und den Tempest aufbereiten, soweit nötig - aktiv nach zahlenden Publikationen für AutorInnen forschen und selbst Marktinfos einholen InteressentInnen melden sich bitte bei mir: mailto:redaktion at autorenforum punkt de. So, nun noch kurz zum heutigen Tempest: Er ist natürlich wieder randvoll mit Infos, Terminen und guten Tipps. Besonders möchte ich euch diesmal den Erfahrungsbericht von Ulrike Nolte über die Veröf- fentlichung ihres SF-Romans bei Ariadne ans Herz legen; er ist unge- wöhnlich lang, dafür aber auch prall gefüllt mit Tipps und Infos - nicht nur zur Verlagssuche, sondern auch zu Schreibtechniken und mehr. Viel Spaß damit - und mit allem anderen auch! Und macht es Ulrike nach: Wir brauchen dringend eure Artikel, Tipps, Ideen! Zum Schluss noch ein Hinweis: Der Literaturagent, den wir diesmal interviewt haben, berechnet eine Bearbeitungsgebühr; viele andere AgentInnen tun das nicht. Informiert euch in jedem Fall gründlich, vergleicht und seht euch einen Publikationsspiegel der Agentur an, mit der ihr zusammenarbeiten wollt. Gabi Neumayer Chefredakteurin __________ Das Marktinfo-Muster: Publikation: [Titel, Verlag] Konzept, Zielgruppe: [in wenigen Sätzen] Erscheinungsweise: [monatlich, halbjährlich etc.] Sucht vor allem: Länge der Beiträge: Inhaltliche Vorgaben/Wünsche: Formale Vorgaben: Honorar: Richtlinien: anfordern bei: ... [sofern es welche gibt] Besonderer Tipp für die AutorInnen: Kontaktperson: [Anschrift, Telefon, Fax, E-Mail, URL] --------------------------------------------------------------------- Der "Tempest" kommt mit Courier 10 Punkt am besten zur Geltung! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2000 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: Editorial Inserate Offerte Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten Vorstellung "Sisters in Crime" "Storyline" Marketingideen "Marketing im Internet" von Gabi Neumayer Schreibkurs "Titelsuche leicht gemacht" von Ramona Roth-Berghofer Software-Besprechung "Moving Plot" besprochen von Christian Lück Interview "Den Dingen auf den Grund gehen" Interview mit Klaus Middendorf Erfahrungsbericht "Vom Manuskript in der Schublade zum Ariadne-eBook - Tipps und Tricks für angehende Sciencefiction-Autoren" von Ulrike Nolte Sprache "Abkürzungen" von Gabi Neumayer Frag die Expertin fürs Übersetzen (Barbara Slawig) Frag die Expertin für Schreibgruppen (Ute Hacker) Impressum ********************************************************************* INSERATE: --------------------------------------------------------------------- Kurs "Phantastische Fernsehserien-Untersuchung eines Phänomens" an der VHS Rüsselsheim von Robert Vogel Sciencefiction, Fantasy und Mystery nehmen seit Jahren einen ständig anwachsenden Platz in der populären Unterhaltung ein. Phantastische Filme sind die größten Blockbuster an den Kinokassen, und Bücher von Autoren wie Wolfgang Hohlbein verzeichnen Rekordauflagen. Begriffe wie STAR TREK und STAR WARS sind jedem geläufig, ebenso wie DER HERR DER RINGE oder PERRY RHODAN. Besonders phantastische Serien wie STAR TREK, BABYLON 5, HERCULES/XENA und RAUMPATROUILLE ORION erfreuen sich größter Beliebtheit. Die Fans dieser Serien wissen oft mehr darüber als die Leute, die sie produzie- ren. Woran liegt das? Was haben diese Serien an sich, dass man sich so intensiv damit beschäftigt? In dem VHS-Kurs "Phantastische Fernsehserien - Untersuchung eines Phänomens" möchte ich diesen Fragen in lockerer, unterhaltender Form auf den Grund gehen. An jedem Abend des Kurses werde ich eine oder mehrere beliebte Serien vorstellen und erläutern, wie sie entstanden sind, einen Blick hinter die Kulissen werfen und darlegen, was sie so beliebt macht. Zur Unterstützung meiner Erläuterungen werde ich Videomaterial zeigen, das in Deutschland unbekannt ist (z. T. in englischer Sprache). Bei Interesse werde ich gerne nach Ende der Kurs- Stunde Fragen der Teilnehmer beantworten. Dauer des Kurses: 10 Abende von 20:00 bis 21:30 Uhr Ort: VHS-Unterrichtsstätte Rüsselsheim, Landrat-Harth-Heim, Raum 14, Darmstädter Straße 14, Rüsselsheim Preis: 105 DM Anmeldungen bei: VHS Rüsselsheim, Am Treff 1, 65424 Rüsselsheim, Telefon: (0 61 42) 3 27 37, Fax: (0 61 42) 1 68 94. ********************************************************************* OFFERTE: --------------------------------------------------------------------- Einführung ins Drehbuchschreiben autorenforum.de veranstaltet weitere Drehbuchseminare. Christian Lück, Drehbuchdoktor und Autor verschiedener Spielfilm- und Kurzfilmproduk- tionen, bietet seine Einführung ins Drehbuchschreiben erneut an. Termin: 18. bis 20. August in Speyer Weitere Informationen gibt es unter der Rubrik OFFERTEN auf unserer Website. ********************************************************************* AUSSCHREIBUNGEN: --------------------------------------------------------------------- (siehe http://autorenforum.de/links/termine/index.html) (Quellen: Westfälisches Literaturbüro, uschtrin.de, Federwelt u. a.) +++++++++++++ 30. Juni 2000 +++++++++++++ Essay-Preis der Büchergilde Ist der Wohlfahrtsstaat passé, Sozialpartnerschaft ein alter Hut? Muss sich die Bundesrepublik zur Deutschland AG mausern? Oder gibt es Alternativen? Die Büchergilde Gutenberg sucht im Rahmen eines Essay- Wettbewerbes unkonventionelle Antworten - denn noch immer sind die Utopisten von heute die Realisten von morgen gewesen. Der beste Beitrag wird mit 5 000 DM prämiert. Eine Auswahl der interessantesten Einsendungen soll in der Reihe Zeitkritik erscheinen. Ausschreibungs- unterlagen bei: Büchergilde Gutenberg, Frau Heike Guderjahn, Postfach 16 01 65, 60064 Frankfurt/Main, Tel: (0 69) 27 39 08 41, Internet: www.büchergilde.de. ++++++++++++ 1. Juli 2000 ++++++++++++ German Book Office Grant Zum zweiten Mal wird das "German Book Office Grant" ausgeschrieben. Die Autorin/der Autor wird 2001 für 4 bis 6 Wochen in die zu Ehren des Verlegers Heinrich Maria Ledig-Rowohlt in Omy, New York, gegründete internationale Schriftstellerkolonie eingeladen. Das Stipendium beinhaltet Reise, Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Außer- dem organisiert das German Book Office New York eine Lesereise inner- halb der USA, um die Stipendiatin/den Stipendiaten mit Übersetzern, Verlegern und Lektoren sowie dem amerikanischen Lesepublikum bekannt zu machen. Eine Jury aus je einem Vertreter der einladenden Instituti- onen wählt den Stipendiaten/die Stipendiatin aus und gibt die Ent- scheidung auf der 52. Frankfurter Buchmesse bekannt. Voraussetzungen: zwei Prosaveröffentlichungen (kein Selbstverlag) und gute englische Sprachkenntnisse. Bewerber schicken zwei Textauszüge von je maximal 10 Seiten aus ihren Veröffentlichungen, eine Biobibliographie und eine Pressemappe, mit einem einseitigen Bewerbungbrief an das German Book Office New York, Kennwort: GBO Grant, 1014 Fifth Avenue, 4th Floor, New York, NY 10028, USA. +++++++++++++ 31. Juli 2000 +++++++++++++ Open Mike Zum achten Open Mike, einem internationalen Wettbewerb für junge deutschsprachige Autoren, laden die "literatur-WERKstatt berlin" und die Stiftung Preußische Seehandlung nach Berlin ein. Vergeben werden Stipendien für insgesamt 9 000 DM. Die eingeladenen Autoren erhalten für ihre Lesung in der "literaturWERKstatt berlin" ein Startgeld von 150 DM. Kontakt: literaturWERKstatt berlin, Kennwort "Open Mike", Majakowski- ring 46/48, 13156 Berlin, Telefon: (0 30) 48 52 45-0, Fax -30, E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . +++++++++++++++ 11. August 2000 +++++++++++++++ Stadtschreiber von Minden Die Stadt Minden schreibt eine auf 6 Monate befristete Stadtschreiber- stelle aus. Die Stelle wird einmal im Jahr besetzt und ist mit einem Stipendium von monatlich 2 000 DM ausgestattet. Die Autorin/der Autor wohnt mietfrei in einem Fachwerkhaus der Mindener Altstadt und erhält außerdem die Reisekosten erstattet. Den größten Teil seiner Stadt- schreiberzeit soll der Stadtschreiber in Minden verbringen und dort das kulturelle Leben durch bezahlte Lesungen, Diskussionen und Workshops bereichern. Senden Sie Ihre formlose Bewerbung mit einem kurzen Lebenslauf, einer Publikationsliste und einer Arbeitsprobe von ca. 20 Seiten an: Herrn Gerd Voswinkel, Königswall 99, 32423 Minden. +++++++++++++++ 14. August 2000 +++++++++++++++ Peter-Härtling-Preis für Kinder- und Jugendliteratur Die Stadt Weinheim schreibt den mit 10 000 DM dotierten Preis für Autorinnen und Autoren mit einer noch unveröffentlichten Erzählung für Kinder oder Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren aus. Mindestumfang 60 und Höchstumfang 200 Schreibmaschinenseiten. Anschrift: Verlag Beltz & Gelberg, Stichwort: Peter-Härtling-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Postfach 10 01 54, 69441 Weinheim. +++++++++++++++ 15. August 2000 +++++++++++++++ Wilhelm-Busch-Preis Der mit 10 000 DM dotierte Preis für satirische und humoristische Versdichtung wird zum vierten Mal ausgeschrieben. Thematische oder stilistische Vorgaben sind nicht zu beachten. Grafische Darstellungen können mit der Versdichtung verknüpft sein. Zusätzlich wird aus Anlass der Weltausstellung in Hannover ein Sonderpreis Expo 2000 ausgeschrie- ben, der unter dem Motto Mensch - Natur - Technik steht. Einsendungen von nicht mehr als 3 DIN-A4-Seiten unter Angabe von Name, Vorname, Alter, Beruf, Adresse erwartet das Wilhelm-Busch-Gymnasium Stadthagen, Kennwort: Wilhelm-Busch-Preis oder Expo, Schachtstraße 53, 31655 Stadthagen. +++++++++++++++++ 1. September 2000 +++++++++++++++++ "Eberhard" Kinder- und Jugendliteraturpreis des Landkreises Barnim Zur Förderung von Kindern und Jugendlichen schreibt der Landkreis Barnim anlässlich des Kinder- und Jugendliteraturtages einen Preis aus. Er ist mit 5 000 DM dotiert und wird am Tag der Kinder- und Jugendliteratur im Landkreis Barnim vergeben. Das Motto der diesjähri- gen Ausschreibung lautet: "2000 - und was morgen geschieht, bestimme auch ICH". Kontakt: Landkreis Barnim, Schulverwaltungs- und Kulturamt, Heegermüh- ler Straße 75, 16225 Eberswalde, Telefon: (0 33 34) 21 42 55, Fax: (0 33 34) 21 41 92 . ++++++++++++++++++ 15. September 2000 ++++++++++++++++++ Autorenwettbewerb für alle bis 25 Die Regensburger Schriftstelllergruppe International schreibt wieder ihren zweijährlichen Jugendautorenwettbewerb aus. Bewerben können sich Autoren bis zu 25 Jahren. Eingeschickt werden können deutschsprachige Lyrik und Kurzprosa bis zu 5 Minuten Lesezeit (maximal 2,5 Normseiten zu je 1 800 Anschlägen!). Für den ersten bis fünften Preis werden zwischen 2 000 und 250 DM vergeben, außerdem gibt es weitere Geld- und Buchpreise. Die mit einem Kennwort versehenen Manuskripte müssen in einem Um- schlag, der ebenfalls mit einem Kennwort versehen ist, und den ausge- füllten Anmeldeformularen in einem zweiten Umschlag (mit Namen und Adresse) eingeschickt werden. Nähere Informationen: Regensburger Schriftstellergruppe International, 15. Jungautorenwettbewerb, Von-der-Tann-Straße 13, 93047 Regensburg. ++++++++++++++++++ 15. September 2000 ++++++++++++++++++ Wolfgang-Hohlbein-Preis Wolfgang Hohlbein, einer der bekanntesten Jugendbuchautoren des deutschsprachigen Raums, wurde 1982 durch einen vom Verlag Carl Ueberreuter ausgeschriebenen Preis entdeckt. Sein fantastischer Roman "Märchenmond" wurde unter 1 000 Einsendungen als bestes Manuskript ausgewählt. Um weitere Talente zu fördern, schreibt der Verlag Carl Ueberreuter den Wolfgang-Hohlbein-Preis 1999 zum zweiten Mal aus. Er ist mit 15 000 DM (100 000 ÖS) dotiert. Das Preisträgermanuskript wird in der von Wolfgang Hohlbein herausgegebenen Reihe Edition Märchenmond erschei- nen. Die Jury behält sich vor, den Preis auch aufzuteilen bzw. nicht zu vergeben. Autorinnen und Autoren sind eingeladen, ein bislang unveröffentlichtes Manuskript aus dem Genre "Fantastischer Jugendroman" bis spätestens 15. September 1999 an den Verlag zu senden. Adresse: Verlag Carl Ueberreuter GmbH, Kennwort "Wolfgang-Hohlbein- Preis", Alserstraße 24, Postfach 306, A-1091 Wien, Telefon: (00 43/1) 4 04 44-1 71, Fax: (00 43/1) 4 04 44-5. ++++++++++++++++++ 15. September 2000 ++++++++++++++++++ Literarischer März 2001 - "Leonce-und-Lena-Preis" Wie in jedem zweiten Jahr schreibt die Stadt Darmstadt für das Jahr 2001 den "Leonce-und-Lena-Preis" (dotiert mit 15 000 DM) und die "Wolfgang-Weyrauch-Förderpreise" (dotiert mit insgesamt 15 000 DM) für deutschsprachige Lyrik aus. Teilnehmen können deutschsprachige Auto- rinnen und Autoren, die nicht vor 1965 geboren sind, mit jeweils bis zu zwölf unveröffentlichten Gedichten. Sie müssen in dreifacher Ausfertigung zusammen mit der Meldekarte eingesandt werden, die beim Lektorat anzufordern ist. Weitere Informationen und Kontakt: Lektorat des Literarischen März, Kulturamt, Luisenplatz 5, 64283 Darmstadt, Telefon: (0 61 51) 13 33 37. ++++++++++++++++++ 30. September 2000 ++++++++++++++++++ Story-Olympiade 2001 Thema: Traumpfade Genre: Alle nur erdenklichen Spielarten der Phantastik (SF, Fantasy, Horror, Crossover ...). Keine Fan-Fiction! Wie letztes Jahr findet auch dieses Jahr wieder die "Story-Olympiade für phantastisches Schreiben" im Internet statt. Es handelt sich um eine nicht kommerzielle Veranstaltung. Jeder Hobbyautor, der einen Internetanschluss besitzt, kann daran teilnehmen. Eine Jury wird darüber entscheiden, wer auf dem Siegertreppchen steht. Für die Jury werden noch Juroren gesucht. Wer sich für die Jury bewerben möchte, schickt eine Mail mit dem Kennwort "Juroren Story- olympiade 2001" an:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . Die besten Geschichten sollen in einer abschließenden Anthologie veröffentlicht werden. Hier die Teilnahmebedingungen in verkürzter Form. Wer sich näher informieren möchte, findet ausführlichere Infos auf der Homepage der "Story-Olympiade 2001": http://www.fortunecity.de/lindenpark/karajan/371/wettbewerb/index.html Die Teilnahmebedingungen: Teilnehmerkreis - Hauptberufliche Autoren sind ausgeschlossen. - Alle Autoren, die noch kein eigenständiges Werk (Roman, Novelle) veröffentlicht haben, sind teilnahmeberechtigt. - Autoren, die in Fanzines oder Anthologien veröffentlicht haben, sind natürlich teilnahmeberechtigt. Technisches - Nur ein Beitrag pro Autor! - Umfang minimal 8, maximal 12 Normseiten - 30 Zeilen pro Seite, zweizeilig - 60 Zeichen pro Zeile - Courier 10 oder 12 Punkt - Alte und neue Rechtschreibung sind zugelassen. - Einsendungen als Mail mit dem Text der Geschichte oder als Anhang (DOC-Formate bis Word 2000, RTF und TXT) an mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . - Der Autor sollte zumindest mit einem Rechtschreibprogramm geprüft haben, ob sein Text einigermaßen fehlerfrei ist. - Die Story darf weder irgendwo in gedruckter Form noch im Internet publiziert werden, bevor die Gewinner feststehen. - Da die besten Geschichten in einer abschließenden Anthologie veröf- fentlicht werden sollen, wird eine Erlaubnis der Autoren/Innen zum Abdruck und eine Bestätigung, dass die Geschichten frei von Rechten Dritter sind, benötigt. Sämtliche Rechte verbleiben beim AutorIn. - Eine Veröffentlichung bedingt kein Recht auf ein kostenloses Beleg- exemplar. Da dies ein nicht kommerzielles Projekt mit voraussichtlich geringer Auflage ist, werden eventuelle Überschüsse für Rezensionsex- emplare verwendet. Dies dürfte sicherlich im Sinne der Autoren sein, deren Ziel es ist, ihren Namen bekannt zu machen. ++++++++++++++++++ 30. September 2000 ++++++++++++++++++ Fragmente 2000 Literatur lebt von Herausforderungen. Immer kürzer wird die Halbzeit literarischer Produkte, immer mundgerechter und marktschreierischer müssen sie präsentiert werden, um Abnehmer zu finden. Die Veranstalter des Wettbewerbs Fragmente 2000 sehen diese Entwicklung kritisch, nehmen sie aber als kreative Herausforderung an. Gesucht werden bisher unveröffentlichte, literarische Fragmente, die bei aller Kürze über eine gewisse Substanz verfügen.Texte, deren überraschende Bruchstellen zum Qualitätsmerkmal werden. Inhaltliche Vorgaben gibt es nicht, allerdings ist ein Umfang auf 90 Zeilen á durchschnittlich 96 Zeichen (Leerzeichen inkl.) festgelegt. Vier Kopien sind einzureichen, wobei die Fragmente selbst keinen Namen tragen sollen (nur das beigelegte Anschreiben). Aus allen Einsendungen werden neun Fragmente gewählt, deren Autoren sich am 9. Dezember zum Literaturwettstreit in Bamberg treffen. Vor Publikum und Jury verlesen sie hier ihre Texte und stellen sich danach der Diskussion. Am Ende des Tages entscheidet die Jury über die Vergabe des Preises (zwischen 3 000 und 10 000 DM). Einsendungen an: Fragmente 2000, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Kapuzinerstraße 16, 96045 Bamberg, www.fragmente2000.de. +++++++++++++++ 1. Oktober 2000 +++++++++++++++ Arbeitsstipendien in Nordrhein-Westfalen 15 Arbeitsstipendien hat das nordrhein-westfälische Kulturministerium für Autorinnen, Autoren und Übersetzer ausgeschrieben. Die Stipendien sollen den Abschluss einer literarischen Arbeit in den Bereichen Lyrik, Prosa und Hörspiel ermöglichen. Die Landesförderung wird für die Dauer von 3 Monaten in Höhe von monatlich 2 000 DM gewährt. Bewerben können sich nur Interessierte mit Wohnsitz in NRW, und zwar beim Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport, Referat 515, Breite Straße 31, 40213 Düsseldorf. ++++++++++++++++ 15. Oktober 2000 ++++++++++++++++ Buchpreis "Lesen für die Umwelt" Die "Deutsche Umweltstiftung" vergibt seit 1989 jährlich den Buchpreis "Lesen für die Umwelt". Er ist mit 5 000 DM dotiert und wird in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. Es werden Autorinnen und Autoren gewürdigt, die durch ein literarisches Werk, ein populäres Sachbuch oder eine wissenschaftliche Arbeit einen besonderen Beitrag zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen, der Tier- und Pflanzen- welt geleistet oder zur Diskussion umweltrelevanter Themen maßgeblich und innovativ beigetragen haben. Die Prämierung soll dem Publikum Orientierung im schnelllebigen Buchmarkt geben und die öffentliche Wahrnehmung des herausgestellten Titels fördern. Kontakt: Deutsche Umweltstiftung, Schlachthofstr. 6, 76726 Germers- heim, Telefon: (0 72 74) 47 67, Fax: (0 72 74) 7 73 02, E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oderDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . +++++++++++++++++ 30. November 2000 +++++++++++++++++ Literaturwettbewerb der GEDOK In diesem Jahr lautet das Motto: "Vieles ist gewaltig, aber nichts ist gewaltiger als der Mensch." Vergeben werden zwei Preise von je 1 000 DM. Jeder Teilnehmer kann eine Kurzgeschichte von bis zu 2 Seiten Umfang oder bis zu 3 Gedichte einsenden. Die Texte sollen eingereicht werden: in dreifacher Ausfertigung, mit einer sechsstelligen Zahl anonymisiert und mit der Adresse in einem separaten Umschlag. Kontakt: Gedok e. V., Henkelstraße 3, 65187 Wiesbaden, Telefon: (06 11) 69 12 16, Fax: (06 11) 69 12 19. ++++++++++++ 31. Dezember ++++++++++++ Glauser - Krimipreis der Autoren Der Preis wird jährlich von einer Jury des SYNDIKATs vergeben und ist mit 10 000 DM dotiert. Mit dem Preis sollen Qualitätsmaßstäbe deutschsprachiger Kriminalliteratur beispielhaft dokumentiert werden. Die Jury bewertet jeweils die Krimiproduktion deutschsprachiger AutorInnen des laufenden Jahres. Die Preisverleihung findet jeweils im darauffolgenden Jahr auf der CRIMINALE statt. Kontakt: SYNDIKAT, Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur, c/o Prof. Dr. Horst Bosetzky ("-ky"), Benediktinerstraße 54, 13465 Berlin. ********************************************************************* PUBLIKATIONSMÖGLICHKEITEN: --------------------------------------------------------------------- www.literature.de bietet die kostenlose Möglichkeit zur Veröffentli- chung von Texten auf den Seiten, im Printheft und gesondert in der Anthologie. __________ Die Edition Wendepunkt sucht noch Gedichte für die Lyrikanthologie "Capriccio". Für das Jahrbuch "Durch Jahr und Tag" sowie die Antholo- gien "Märchenhafte Geschichten" und "Alltagsgeschichten" wird neben Lyrik auch noch Kurzprosa aufgenommen. Einsendungen an: Edition Wendepunkt, Betti Fichtl, Hebbelstraße 6, 92637 Weiden. __________ Gesucht werden für Anthologien im Heyne-Verlag München Gedichte und Kurzgeschichten sowie Märchen. Erscheinen ist geplant für Frühjahr bzw. Herbst 2001. Ein bestimmtes Thema ist nicht vorgegeben. Weitere Infos und Einsendungen an: Kristiane Allert-Wybranietz, Zum Horsthof 6, 31749 Auetal-Rolfshagen. Einsendeschluss: 31. Juli 2000 (Kurzgeschichten), 30. März 2001 (Gedichte) ********************************************************************* VORSTELLUNG: --------------------------------------------------------------------- (In dieser Rubrik stellen sich ausgewählte Literaturzeitschriften, Literaturbüros, kulturelle Einrichtungen etc. selbst vor.) "Sisters in Crime" von Karin Tränkner Sisters in Crime - Mörderische Schwestern German Chapter - das lässt aufhorchen. Diese Spezies verbringt einen großen Teil ihres Daseins in den Untie- fen des Lebens und in den Abgründen der menschlichen Seele. Sie sucht die Muse und findet das Verbrechen. Da werden "Weiber zu Hyänen", "Brave Mädchen tun es auch", "Die Apothekerin" hat an Ansehen einge- büßt, und zum Schluss wissen die "Mordsweiber" nur eines, dass "Mord zum Himmel stinkt". Also, wer sind sie, die Sisters in Crime, die Mörderischen Schwestern? Das sind zunächst mal Frauen, dann ein paar "auserwählte Brothers", dann sind es Krimi-AutorInnen, KrimileserInnen, überhaupt Krimifans, die sich ernsthaft - aber bitte nicht verbissen - mit dem Genre Krimi und mit der Stellung der Frau innerhalb der Kriminalliteratur (ja, auch Sie, meine Herren, sollten sich damit auseinander setzen können) beschäftigen wollen. Und nicht zu vergessen, Freude muss frau und man daran haben. Und das haben die Mörderischen Schwestern, das spürt ein jeder, der auf eine dieser Spezies trifft. Wer sind sie nun wirklich, und wie kam es dazu? 1986 in Baltimore diskutierte eine Gruppe von Frauen, die auf irgend- eine Weise mit Krimis zu tun hatten, ihre Sicht des Genres, und sie kamen zu dem Schluss, dass mehr Vernetzung nötig sei, um die Belange der Frau in diesem Bereich besser zu vertreten. Sara Paretsky war die Triebfeder, und 1987 stand die erste "Führungs- riege" mit Charlotte MacLeod, Dorothy Salisbury Davis, Sara Paretsky, Nancy Pickard und Susan Dunlap, Kate Mattes und Betty Francis, eine bunte Mischung aus Autorinnen, Buchhändlerinnen und Krimifans. Noch 1985 waren in den USA nach eigenen Zählungen nur ca. 15 % der in wichtigen Publikationen besprochenen Krimis von Frauen, 1992 ist diese Zahl bereits auf über 30 % gestiegen. Bei uns in Deutschland sieht die Lage weitaus deprimierender aus. Dazu später noch einiges mehr. Am 3. Februar 1996 wurde das German Chapter der internationalen Vereinigung Sisters in Crime (SinC) gegründet. Als Gründungsort hatten die deutschen Mitglieder von SinC die Krimibuchhandlung "Wendeltreppe" in Frankfurt am Main gewählt. Sisters in Crime - Mörderische Schwestern ist somit die erste europäi- sche Unterorganisation von SinC. Inzwischen richten an die 100 Sisters und Brothers ihren kritischen Blick auf die Welt des Verbrechens. Die Palette der Mitglieder reicht von den Stars der Krimilandschaft bis hin zur leidenschaftlichen Krimileserin, die das verschlingt, begut- achtet, zerreißt, was die anderen schreiben. Übersetzerinnen finden in den Reihen der Sisters zahlreiche KollegInnen. Es tummeln sich BuchhändlerInnen, LiteraturwissenschaftlerInnen und Literaturkritike- rInnen. Jeder findet hier sein Plätzchen. Unerfahrene KollegInnen haben in den etablierten AutorInnen bereitwillige Ratgeber. Von Anfang an gab es einen Newsletter, der mehrmals umgetauft wurde. Heute trägt die Sister-in-Crime-Publikation den Namen "Mordio". Dieser Newsletter informiert über Aktivitäten der Krimiszene, wo welche Lesungen stattfinden, wo welche Veranstaltungen interessant erschei- nen. In der "Mordio" wird über Aktivitäten der amerikanischen Sisters berichtet und es werden ihre Lesereisen in Europa angekündigt. Außer- dem gibt es Aufrufe zu Anthologien, Ausschreibungen zu Wettbewerben, und und und. Vernetzen, veröffentlichen, sich gegenseitig unterstützen, das sind die Ziele, die sich die Mörderischen Schwestern gesetzt haben, unter- stützt von der amerikanischen Mutter, aber selbständig, was die Erfordernisse des deutschen und auch des europäischen Marktes anbe- langt. AutorInnen aus dem europäischen Ausland werden gerne als assoziierte Mitglieder aufgenommen. Was tun die Mörderischen Schwestern sonst noch, wenn sie nicht gerade das Böse immer und überall suchen? Sie wollen bekannt werden, und sie wollen noch bekannter werden. Wie funktioniert die Kommunikation zwischen den Sisters? Innerhalb des Jahres 1999 haben sich drei Regionalgruppen bislang gebildet und sind furchteinflößend aktiv geworden. Eine weitere Möglichkeit, die die Sisters ausnutzen, um sich zu sehen, ist natürlich die Buchmesse in Frankfurt, und das traditionelle Zusammensein und Zusammenfinden (auch für Interessentinnen) ist der Buchmessenfreitagabend in der Krimibuchhandlung "Die Wendeltreppe" in Frankfurt. Mitglied kann jeder werden, der sich mit den Sisters und ihren Zielen identifizieren kann. Die Mörderischen Schwestern erheben einen Unkos- tenbeitrag von jährlich 40 DM; darin ist die außerordentliche Mit- gliedschaft im internationalen Verband eingeschlossen sowie deutsch- sprachige Infos und der Rundbrief "Mordio". Im internationalen Ver- zeichnis werden alle deutschen Mitglieder aufgeführt. Sisters in Crime Postfach 11 36 64840 Groß-Zimmern Fon: (0 60 71) 74 96 21 (mit Anrufbeantworter) Fax: (0 60 71) 7 42 29Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. (gilt auch als Redaktionsadresse) Homepage: http://www.titanic.kn-bremen.de/sinc ********************************************************************* VORSTELLUNG: --------------------------------------------------------------------- (In dieser Rubrik stellen sich ausgewählte Literaturzeitschriften, Literaturbüros, kulturelle Einrichtungen etc. selbst vor.) "Storyline - das Onlinemagazin von/für Autoren" Am 10. März 1998 ging Storyline online. Die Idee dafür entwickelte sich jedoch schon lange Zeit zuvor, und die Umsetzung wurde entspre- chend geplant, denn das Projekt sollte keine Eintagsfliege werden. Doch was genau ist Storyline? Es ist mehr als nur eine Sammlung von Kurzgeschichten oder Gedichten, sondern wir möchten auch eine Anlauf- stelle für Autoren im Internet schaffen. So gibt es auch einen Ratge- ber für angehende Autoren, der z. B. Tipps für die formale Erstellung eines Manuskriptes gibt, sowie Hinweise auf Clubs & Foren, die auf verschiedene Weise Plattformen für junge Autoren bieten. In diesem Zuge werden Projekte der "schreibenden Zunft", sei es nun im Internet oder auch außerhalb, in Storyline vorgestellt. Storylines Hauptzweck ist aber natürlich, die Werke noch unbekannter Autoren vorzustellen. Manche von ihnen haben den Weg in einen Verlag und somit zu einer Buchveröffentlichung schon geschafft, andere talentierte Autoren warten noch auf eine professionelle Veröffentli- chung. Bei der Vielfältigkeit solcher Projekte ist die Redaktion von Storyli- ne natürlich auf Hilfe angewiesen und immer dankbar für Hinweise und Ratschläge unserer Besucher. Zurzeit gehören der Redaktion drei "feste Mitarbeiter" an, zwei von uns gründeten Storyline, und als ein guter Freund uns Hilfe anbot, waren wir nicht nur dankbar, sie ist heute nicht mehr wegzudenken. Wir hoffen, dass Storyline in allen Bereichen wachsen wird, nicht zuletzt mit eurer Hilfe: Wenn ihr also euer Projekt vorstellen, eure Texte veröffentlichen wollt oder selbst eine Plattform für Autoren habt, dann kontaktiert uns bitte, damit unsere Besucher darüber lesen und für sich selbst etwas finden können, was sie vielleicht schon lange suchten. Unsere Kontaktadresse: Gabi Scharf Walkstraße 7 85570 Markt Schwaben E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. http://www.storyline-net.de ********************************************************************* MARKETINGIDEEN: --------------------------------------------------------------------- (mailto:marketing.ideen at autorenforum punkt de) ++++++++++++ Carola Heine ++++++++++++ - die Homepage zum Buch - die URL der Webseite als Signature an jede Mail hängen - Autoren-Mailinglisten mit Erfahrungsaustausch besuchen - Homepages mit ähnlichen Themen auf einen Linktausch ansprechen - Gästebücher besuchen und einen Gruß mit Hinweisen hinterlassen, wenn das Thema genau passt (kein Spamming!) - elektronische Presse-Arbeit - das richtige Bedienen von Suchinstrumenten - die systematische Werbung auf Literaturseiten - die Eingabe eines Autorenprofils und von Rezensionen bei Amazon - das Verlinken bei Libri im Katalog mit der Libri-Nummer - die Teilnahme an Literaturwebringen Tipp nicht nur fürs Internet: Werbung in themengerichteten Publikatio- nen für bestimmte Zielgruppen (Roman über Familienleben in "Familie und ich", Roman über einen Hund in Hundezüchter-Fachblättern usw.). __________ "Marketing im Internet" von Gabi Neumayer Ich habe Carola Heines Anregungen (sie kamen zeitlich genau passend!) vorangestellt, damit ihr sofort in aller Kürze einige gute Tipps fürs Vermarkten eurer Bücher im Internet im Überblick findet. Übrigens danke auch an "Leto" für die Tipps; ich habe sie hier nicht extra aufgeführt, weil sie in Carolas Tipps auch enthalten sind. Auf zwei Punkte möchte ich jetzt noch etwas ausführlicher eingehen. Die Homepage zum Buch Webspace ist heute vielerorts umsonst zu bekommen - das ist für private Zwecke und für eine Homepage zum Buch allemal ausreichend. Gönnt euch am besten für jedes Buch eine eigene Seite - ich gebe zu: Ich habe das bis heute noch nicht geschafft ;-) Achtet darauf, dass ihr alle Angaben übersichtlich anbietet, die den LeserInnen ermögli- chen, dass Buch zu bestellen, im Buchhandel zu kaufen etc. Als Anreiz kann eine Leseprobe Wunder wirken, die kurz und besonders gut sein und an einer möglichst spannenden Stelle abbrechen sollte ("Cliffhanger"). Wenn man die Gestaltung des Buches gleich mit dabei haben möchte, kann man die Leseprobe auch einscannen und dann auf die Seite setzen. Scannen sollte man auf jeden Fall auch das Cover. Das Visuelle spielt bei einem Buch, das man nur im Netz sieht und daher nicht anfassen kann, eine besondere Rolle. Das gilt natürlich noch stärker für Bücher, deren Bildanteil groß ist (Bildbände, Bilderbücher, Reisefüh- rer). Dass ihr eure Webseiten dann auch in möglichst vielen Suchmaschinen anmelden solltet, versteht sich eigentlich von selbst, oder? Online-Buchhandlungen Bei Amazon und auch bei anderen Online-Buchhandlungen (immer mal wieder reingucken!) sollte man nicht nur darauf achten, dass das eigene Buch dort gelistet ist. Man kann auch auf vielfältige Weise das eigene Buch und sich selbst als AutorIn vorstellen. Das geht zum einen über die Rezensionen: Jede/r AutorIn kann eine Rezension zum eigenen Buch schreiben - recht ausführlich übrigens -, die dann auf der Webseite zum Buch erscheint. Außerdem können auch LeserInnen Rezensionen, Meinungen etc. zu einem Buch eingeben. Das bedeutet: Wenn ihr Empfehlungen für euer Buch bekommt, kann das eine wirkungsvolle Werbung sein, denn hier schreiben ja LeserInnen für LeserInnen. Warum da nicht wohlwollende Meinungen einholen? Bittet einfach Freunde oder anderen AutorInnen, etwas über euer Buch dort zu schreiben; ihr könnt euch dafür (bei den AutorInnen zumindest) ja auch einmal mit einer eigenen Rezension revanchieren. Eine weitere Möglichkeit, beispielsweise über Amazon Aufmerksamkeit für euch und euer Buch zu bekommen, liegt in den Autoreninterviews. Jede/r kann den Standardfragebogen herunterladen und ausfüllen - und dieses Interview ist dann ebenfalls über die Webseiten zu euren Büchern für die LeserInnen abrufbar. Habt ihr weitere Ideen zum Marketing im Internet? Oder zu anderen Werbemöglichkeiten? Beim nächsten Mal wird es um "Werbung vor Ort" gehen, also am Wohnort des Autors, der Autorin. Eure Tipps dafür erwarte ich mit besonderer Spannung: Mailt mir! (mailto:marketing.ideen at autorenforum punkt de) ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- (mailto:public.relations at autorenforum punkt de) "Titelsuche leicht gemacht" von Ramona Roth-Berghofer Tatsächlich ist es dem ein oder anderen Autor, der ein oder anderen Autorin schon mal passiert: Die Story oder der Artikel ist endlich geschrieben, das letzte Komma, der letzte Punkt gesetzt - aber von einem griffigen Titel fehlt noch weit und breit jede Spur. Man atmet tief durch, wendet die Essenz des Geschriebenen in Gedanken noch einmal hin und her, kaut sie dann noch drei weitere Male hinter den Augen durch - und noch immer geschieht nichts. Keine Panik (jedenfalls jetzt noch nicht), denn es gibt, um doch noch auf einen griffigen Titel zu kommen, mehrere Möglichkeiten: a) Man lässt die Sache einfach mal ein paar Tage auf sich beruhen und hofft auf die große Erleuchtung, von der man ja weiß, dass sie sich hin und wieder bei einem blicken lässt. b) Die große Erleuchtung hat gerade anderweitig zu tun? Kein Problem. Man nimmt sich den Text nach einer Weile noch einmal vor und geht ihn durch, in dem Bewusstsein, dass der Titel meist ja schon im Text selbst steht und nur darauf wartet, von seinem Schöpfer entdeckt zu werden. c) Keine große Erleuchtung und auch keine große Entdeckung? Nicht verzagen, auch jetzt gibt es noch einen Weg: Wir fragen andere Auto- ren, die den Text schon mal (probe)gelesen haben. Vielleicht hat von denen jemand eine gute Idee. Und sollte man doch schon einige Titel zur Auswahl haben (auch wenn man von denen nicht so recht überzeugt ist), kann man hier einen Greiftest machen; das heißt: Man legt den befreundeten Autoren die bereits vorhandenen Titel vor und lässt die Autoren/Leser dann spontan entscheiden, welcher der angebotenen Titel ihnen am besten gefällt. - Manchmal inspiriert das die Leser sogar, und sie kommen dadurch auf einen anderen, besseren Titel. d) Die Punkte a - c haben nicht gefruchtet? Dann bleibt uns noch Plan d: das entspannte, inspirierende Herumblättern in Verlagsprospekten (Gesamtverzeichnissen) von der Allgemeinen Reihe bis zum Sachbuch, das Studium der Fernsehzeitung mit ihrer Vielzahl an Film- und DokuTiteln (Achtung! "Rio Bravo" ist schon belegt!), Musiktexte, Lyrik, Tageszei- tungen, diverse andere Zeitschriften/Bücher - und nicht zuletzt das tägliche Horoskop. Meist stellt sich nach solcher Aktivität dann doch noch ein akzeptab- ler Titel (oder gleich mehrere) ein. Einen Greiftest sollte man auch hier ruhig im Auge behalten. Ihr habt auch Tipps für die Titelsuche? Na toll - dann lasst mal hören! ********************************************************************* SOFTWARE-BESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- "Moving Plot" besprochen von Christian Lück Bei diesem Programm handelt es sich um ein Add-In, das nur in Verbin- dung mit "Microsoft Word" funktioniert. Es soll den Autoren von Film-, Fernseh- und Radiobeiträgen das Formatieren und Layouten ihrer Manuskripte erleichtern. Die beiden Macher Kai-Peter Keusen und Rainer Mix programmierten ein Tool, das dem Vielschreiber durchaus hilfreich sein kann. Gleich zu Beginn entscheidet man sich, welche Formatvorlage man für sein Manuskript auswählen möchte (z. B. "Film", "Radio" oder "TV"). Danach wird der Benutzer aufgefordert, verschiedene Eingaben zu den Personen oder Texten zu machen, die er später wieder abrufen kann. Das er- scheint zu Beginn sehr umständlich, erspart dem Autor später aber viel lästige Tipperei. Durch Betätigung weniger Tasten (meist TAB oder ENTER) lässt sich nämlich zwischen verschiedenen Einstellungen (z. B. "Dialog", "Handlung" oder "Szene") hin und her schalten. Auf diese Weise kann man sowohl neue als auch schon geschriebene Texte schnell einem bestimmten Format zuweisen. Auch technische Angaben wie "Effek- te" oder "Stereo" haben ihr zugewiesenes Layout. Als besonders nützlich erweisen sich verschiedene Extras wie das schnelle Anfügen einer Charakterübersicht per Mausklick oder die Berechnung der Dialogdauer. Ebenso schnell lassen sich Motivlisten und Produktionsregister erstellen. Im Modus "Überarbeitung" kann man Texte entfernen, einfügen und bearbeiten. Die bearbeiteten Passagen werden dabei automatisch durch- bzw. unterstrichen und somit optisch hervorgehoben. Insgesamt ermöglicht "Moving Plot" ein sehr angenehmes und schnelles Arbeiten - vorausgesetzt man hat sich durch einen längeren Installati- onsprozess und die etwas umständliche Einführung gewühlt. Diese beiden Punkte stellen sich nämlich als größte Schwachstelle des Add-Ins heraus. So müssen Nutzer des "Norton AntiVirus" erst einen Filter setzen oder den Viren-Killer deaktivieren, bevor sie "Moving Plot" aufrufen können. "Moving Plot" liegt bisher als Add-In für Word 95, Word 97 und Word 2000 vor. Die Vollversion ist zum Preis von 176 DM (bzw. 117,35 DM für Studenten und Schüler) zu erwerben. Sie gehört damit zur unteren Preiskategorie und ist mit Blick auf das Preis-/Leistungsverhältnis durchaus zu empfehlen. Weitere Informationen unter: www.moving-plot.de oder Bits n Plots GbR, Barthelstr. 2, 50823 Köln. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Christian Lück arbeitet seit mehreren Jahren als Redakteur, Kameramann und Cutter bei einer Film- und Fernseh-Produktionsfirma. Er verfasste bereits mehrere Drehbücher für Spiel- und Kurzfilme. Als Drehbuchdok- tor betreut er auch Projekte anderer Autoren. Seinen Magister absol- vierte er an der Universität Mannheim in den Fächern Germanistik, Politik, Medien- und Kommunikationswissenschaft. ********************************************************************* INTERVIEW: --------------------------------------------------------------------- mailto:Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de "Den Dingen auf den Grund gehen" Interview mit Klaus Middendorf RRB: Welches Know-how benötigt eine Literaturagentin bzw. ein Litera- turagent, um in der heutigen Buch- und Medienbranche erfolgreich zu sein? KM: Allen Ernstes: Ich behaupte, die Neugier eines Kindes, das die Welt der Erwachsenen wahrscheinlich deswegen so aufregend findet, weil die Erwachsenen Dinge tun dürfen, die ihm verboten sind. Forscherdrang also, den Dingen auf den Grund zu gehen, die die Welt (der Erwachse- nen) zusammenhält. Wie könnte man das besser als über das Bewusst- seinstransportunternehmen Literatur? Die Realien: Der Beruf des Literaturagenten ist weder geschützt, noch gibt es ein Berufsbild. Freie Vögel, Agenten im Freiflug über dem Gelände der Willkür, das die Verlagslandschaft nun mal ist. Aber dieser Vogel muss natürlich mal landen. Bei den Verlagen natürlich (für die Autorenbrut, die er betreut). Also muss dieser vogelfreie Mittler zwischen Willkür und Eitelkeit Idealist mit Bodenhaftung sein. Wenn er Betriebswirtschaft studiert hat und sich den Flaum in der Wirtschaft abrasiert hat und trotzdem, weil ers nicht lassen konnte, in der Freizeit der Literatur gefrönt hat - passiv als Lesender und aktiv als Autor - kanns nicht schaden. Aber, Entschuldigung, ich spreche von mir beziehungsweise: Der Inhaber von LKM [Literaturbetreu- ung Klaus Middendorf - die Red.] spricht von sich. (Womit er mögli- cherweise signalisiert, dass er sowohl die Ich- als auch die auktoria- le Perspektive beherrscht. Keine schlechte Voraussetzung für den Job.) RRB: Auf welche Gebiete haben Sie sich spezialisiert? Sind Sie eine reine AutorInnenagentur, oder vertreten Sie auch ausländische Verlags- häuser (Lizenzgeschäft)? KM: LKM hat sich auf deutschsprachige Autoren spezialisiert. Dabei gehört LKM zu den wenigen Agenturen, die auch eine Lektoratsabteilung haben, die sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass dort lekto- rierte Manuskripte bereits in zahlreichen Fällen innerhalb renommier- ter Verlage veröffentlicht wurden. In diesem Zusammenhang die kurze Erwähnung, dass LKM grundsätzlich nicht mit so genannten Druckkosten- zuschussverlagen zusammenarbeitet, die das Geschäftsrisiko zur Gänze (und mehr) auf den Autor abwälzen. Ein Schwerpunkt der Betreuung ist die Belletristik, die vom Consumer- bereich der Trivialliteratur und der "mittleren Hanglage" der quali- tätsvollen Unterhaltungsliteratur bis zum hohen "E" derjenigen Litera- tur geht, die wie der von LKM betreute Thomas Lehr darauf hoffen darf, Einlass in den Tempel des literarischen Quartetts zu finden. Diese Unterteilung freilich ist nur in Deutschland denkbar. Leider. In der Nonfiction-Abteilung reicht die Palette vom populärwissenschaftlichen Sachbuch bis zum stringent wissenschaftlichen Fachbuch. RRB: Wie gehen Sie beim Vermitteln der Manuskripte Ihrer deutschspra- chigen AutorInnen vor? Wie treten Sie an Verlage heran? KM: LKM fährt natürlich auf allen branchenrelevanten Kontaktschienen. Entscheidend ist eine hohe Akzeptanz bei den Verlagskollegen, den Lektoren. Dieser Kontakt wird sowohl persönlich durch Besuche im Verlag oder bei Veranstaltungen als auch telekommunikativ gepflegt. Generell bietet LKM die Manuskripte auf Exposébasis allen vom Pro- grammumfeld in Frage kommenden deutschsprachigen Verlagen an, wobei sich die Art der Präsentation von Inhalt und Vorzügen des Textes sowie eine beigefügte Leseprobe bei den Verlagskollegen als eine gute erste Orientierungs- und Entscheidungshilfe bewährt hat, die in vielen Fällen zu dem beabsichtigten Effekt der Manuskriptanforderung führt - und darüber hinaus in immerhin fast zweihundert Fällen auch zur Veröffentlichung. RRB: Wie viele Manuskripte erhalten Sie pro Monat? Und wie viele nehmen Sie davon als vermittelbar an? KM: Pro Monat gehen bei LKM etwa fünfzehn bis zwanzig Manuskripte ein. Etwa drei Viertel werden als vermittelbar angenommen. Diese hohe Quote hat mehrere Gründe: zum einen ein höheres Qualitätslevel gegenüber früher, wo die Absagequote wesentlich höher war - möglicherweise hatte sich die Absagefreudigkeit von LKM herumgesprochen -, doch insgesamt, das hört man auch von Verlagsseite, hat sich das Qualitätsniveau der deutschsprachigen Autoren spürbar verbessert. Zum anderen hat die Zusammenarbeit mit Verlagen, die die neue Digitaldrucktechnologie im Print-on-Demand-Bereich einsetzen, zu einer größeren Diversifikation der Programmpalette und einer höheren Flexibilität, sprich Chancener- höhung, bei der Publikationsentscheidung geführt, wobei seriöserweise allerdings nicht verschwiegen werden darf, dass in diesem Bereich häufig mit einer Kostenbeteiligung gearbeitet wird, die allerdings weit unter dem Rahmen eines üblichen Druckkostenzuschusses liegt. Da LKM davon überzeugt ist, dass diese Technik in ganz wesentlichem Maße das zukünftige Gesicht der Verlagsbranche prägen wird und die höhere Diversifikation nicht zuletzt auch förderungswürdigen Talenten zugute kommt, wird LKM dieser Entwicklung in Zukunft weiterhin ent- sprechend Rechnung tragen. RRB: Wie viele Manuskripte davon werden vermittelt? KM: Über vierzig Prozent der betreuten Manuskripte werden vermittelt. RRB: Gehört auch das Lektorieren eines Textes zu den Aufgaben Ihrer Agentur? KM: Das Lektorieren gehört zum Betreuungsservice von LKM. Selbstver- ständlich betrifft das nur diejenigen Texte, denen aufgrund relevanter Schwächen, die eine erfolgsrealistische Publikation in Frage stellen, eine Lektoratsempfehlung und ein entsprechendes Angebot vorausgingen. RRB: Wenn Sie ein Manuskript annehmen, wie lauten Ihre Konditionen? Wie lang ist die Kündigungsfrist? Wie hoch Ihr Erfolgshonorar? Nehmen Sie eine pauschale Vermittlungsgebühr? Bearbeitungsgebühren etc.? KM: Der Betreuungsvertrag gilt zunächst für zwei Jahre. Er verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn er nicht von einem Vertrags- partner spätestens drei Monate vor Fristablauf per Einschreiben gekündigt wird. Das Erfolgshonorar von LKM (Betreuerprovision) beträgt 15 % vom Autorenhonorar. Darüber hinaus ist bei Vertragsabschluss eine pauschale Bearbeitungsgebühr von 600 DM fällig. RRB: Müssen AutorInnen auch dann eine Vermittlungsgebühr bezahlen, wenn sich ein Manuskript nicht vermitteln lässt? KM: Die Bearbeitungsgebühr deckt sämtliche Vorleistungen für die Vermittlungsphase ab (Ausarbeitung und Versand der Angebotsunterlagen, Erstellung der Kopien oder Ausdruck der Manuskripte bei Manuskriptan- forderungen sowie Porto-, Telefon- und Fahrtspesen bei persönlichen Verhandlungen am Verlagsort). Daher ist die Bearbeitungsgebühr ein für die praktizierte aufwendige Angebotsvorgehensweise erforderliches ökonomisches Äquivalent, um einen größtmöglichen Aktionsradius für eine professionelle Vermittlungsgrundlage zu gewährleisten. Eine Rückzahlung bei unvermittelten Manuskripten ist daher nicht möglich. RRB: Verbleibt das Urheberrecht beim Autor, bei der Autorin, oder geht es an die Agentur über? KM: Das Urheberrecht verbleibt selbstverständlich beim Autor bezie- hungsweise der Autorin und geht nicht auf LKM über. RRB: Welche Autoren vertreten Sie (oder haben Sie vertreten)? Und bei welchen Verlagen untergebracht? KM: Welche Autoren bei welchen Verlagen vermittelt wurden, kann dem Publikationsspiegel entnommen werden. RRB: Haben Manuskripte von Agenturen tatsächlich eine größere Chance als Manuskripte, die unverlangt direkt an einen Verlag geschickt werden? KM: Von professionellen Agenturen mit einer guten Akzeptanz angebotene Manuskripte haben, wie es der Publikationsspiegel beweist [kann man bei ihm anfordern,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. - die Red.], deutlich höhere Publikationschancen. RRB: Lohnt sich eine Agentur für einen unbekannten Autor? KM: Auch hier gilt "Idealismus mit Bodenhaftung". Wirtschaftlich lohnt sich ein unbekannter Autor nicht (das Gleiche gilt übrigens auch für den Autor). Die Wirtschaftlichkeit von LKM ergibt sich aus einer Mischkalkulation, bei der das Lektorat und die wenigen Bestsellerauto- ren die kostenintensiven unbekannten Autoren mittragen, bei denen manches Talent schlummert, das hinterher (wenn auch in wenigen Fällen) zu einem Bestsellerautor werden kann. So viel zur Bodenhaftung. Was den Idealismus betrifft: siehe oben (ganz oben). RRB: Danke für dieses Interview. ********************************************************************* ERFAHRUNGSBERICHT: --------------------------------------------------------------------- "Vom Manuskript in der Schublade zum Ariadne-eBook - Tipps und Tricks für angehende Sciencefiction-Autoren" von Ulrike Nolte Ich bin eine Schriftstellerin?? Eigentlich hatte ich nur angefangen, einen Roman zu schreiben, weil ich das Studienjahr in Schweden ohne Winterdepression herumbringen wollte. Jetzt ist er tatsächlich gedruckt, ich kann in einen Buchladen gehen und ihn kaufen - oder ihn aus dem Internet holen, denn Ariadne benutzt als einer der ersten Verlage den eBook-Markt. Falls ihr dieses spezielle Kribbeln im Bauch auch einmal erleben wollt, habe ich viele gute Tipps für euch, da ich den Verlagsbetrieb schon von beiden Seiten kennen lernen konnte, als Autorin und als Praktikantin in Heynes Taschenbuch- Abteilung. Also, am besten gleich zu Phase 1: Ich verschicke Manuskripte und lasse mich nicht frustrieren! Wenn ihr euer Manuskript aus der Schublade holt und es den Verlagen anbietet, dann braucht ihr vor allem viel ... viel ... viel ... Geduld. Ich habe in zwei Jahren ungefähr zwanzig Standardablehnungen bekommen ("Es tut uns Leid, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Roman nicht in unser Verlagsprogramm passt."). Gerade, als ich völlig den Mut verlo- ren hatte, rief die Lektorin von Argument/Ariadne an und überschlug sich fast vor Begeisterung über mein sagenhaft tolles Manuskript. Also, lasst euch nicht zu früh abschrecken! Wichtig sind natürlich erst einmal die richtigen Adressaten. Viele Verlage, von denen ich eine Ablehnung bekam, haben ganz einfach ihre SF-Reihen eingestellt (z. B. Moewig und S. Fischer) oder geben nur noch Sekundärliteratur zu diesem Thema heraus. Anscheinend hat es in den letzten Jahren eine Art Massensterben im Phantastik-Bereich gegeben. Es nützt also nicht viel, im Bücherschrank nachzuschauen, welcher Verlag eure Lieblingsromane gedruckt hat. Stattdessen habe ich herausgefunden, dass der SFCD (Science Fiction Club Deutschland, Kontaktanschrift: Birgit Fischer, Am Schafbuckel 6, 64853 Otzberg) an seine Mitglieder regelmäßig eine Auflistung aller neu erschienenen Bücher schickt, so dass man sehen kann, welcher Verlag noch im Ge- schäft ist, ob er auch deutsche Autoren druckt oder nur Übersetzungen, ob er für seine SF vielleicht schon Preise gewonnen hat ... Aus diesen Informationen habe ich eine TOP-10-Liste zusammengestellt: - Heyne, Türkenstr. 5-7, 80333 München - Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe, Scheidtbachstr. 23-31, 51469 Bergisch Gladbach - Argument / Ariadne, Eppendorfer Weg 95a, 20259 Hamburg - Burgschmiet, Burgschmietstr. 2-4, 90419 Nürnberg - Carl Hanser, Kolbergstr. 22, 81631 München - Kiepenheuer, Rondorfer Str. 5, 50968 Köln - Ammann, Neptunstr. 20, Pf 163, CH-8032 Zürich - Rotbuch, Parkallee 2, 20144 Hamburg - Goldmann, Neumarkter Str. 18, 81673 München - Schneekluth, Widenmayer Str. 34, 80538 München Neben diesen großen Verlagen gibt es natürlich noch viele kleinere, die zum Teil auf SF spezialisiert und eher bereit sind, einen Neuling auf den Markt zu bringen, z. B. Goblin Press, Thomas Tilsner, Snayder, Edition Mono, Blitz, Rainar Nitzsche, Fabylon. (Der Fabylon-Verlag ist übrigens der einzige, von dem ich einen persönlichen Antwortbrief bekommen habe. Da jemand in einer früheren Ausgabe des "Tempest" sehr polemisch über die Verlags-Chefin hergezogen ist, möchte ich einmal öffentlich "danke" für all die netten Schreibtipps sagen.) Falls wirklich niemand bereit ist, euer Buch zu drucken, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, es im Selbstverlag herauszubringen (an- strengend und teuer). Auf jeden Fall solltet ihr euer Manuskript an viele Verlage gleichzeitig schicken. Wartet nicht jedesmal, bis ihr eine Absage erhalten habt, denn das dauert durchschnittlich drei Monate! Die gewünschten Adressen findet ihr im "Verzeichnis deutsch- sprachiger Verlage", das in jeder Bibliothek auszuleihen und in jeder Buchhandlung einzusehen ist. Wie sollte mein Manuskript aussehen? In einem Großkonzern wie Heyne bekommt der Lektor täglich meterweise Manuskripte auf den Tisch gestapelt und schaut sich die meisten natürlich nur ganz flüchtig an. Daher ist es nicht nötig, einen Roman ganz auszudrucken, sondern 50 - 80 Seiten genügen. Man kann an einer möglichst spannenden Stelle unterbrechen und den Rest auf Diskette mitschicken. Eine andere Methode wäre es, die besten Passagen heraus- zusuchen und sie sozusagen als Appetithäppchen zu servieren. Das hat den Vorteil, dass man sich in Höchstform zeigt, allerdings entsteht durch die abgehackten Szenen leicht ein etwas chaotischer Eindruck. Auf keinen Fall sollte man nur eine Diskette schicken, denn das wirkt wenig engagiert und nervt den Lektor. Nett ist eine Zusammenfassung des Romans, bis zu 1 1/2 Seiten, außerdem ein Anschreiben, das persön- lich, aber nicht zu schwafelig ist. (Ich hatte mal einen Brief auf dem Tisch, der ein Manuskript über Neurolinguistisches Programmieren folgendermaßen beschrieb: "Die Idee zu diesem Buch entstand nach einem Traum, der mir sagte, es sei meine Aufgabe in diesem Leben, dieses Buch zu veröffentlichen, als Geschenk an die Welt."- Das ist kein Witz.) Ich werde am besten meinen eigenen Brief als Beispiel zitieren - zumindest hat er ja funktioniert: ********** Sehr geehrte Damen und Herren, ich gehöre zu den hoffnungsvollen Talenten, die Ihnen ein Erstlings- werk aufdrängen möchten. Mein Sciencefiction-Roman heißt "Jägerwelten" und lässt sich am besten als eine Kreuzung aus E. T., Robin Hood und Konrad Lorenz beschreiben ... eine unterhaltsame Mischung, glaube ich. Die ersten 70 Seiten liegen bei, und wenn Ihnen die Kostprobe gefällt, dann finden Sie den Rest des Buches auf Diskette. Ich bin sehr ge- spannt auf Ihre Meinung! Zum Einstieg hier noch ein kurzer Umschlagtext: Charl und Sabeen sind ein Biologenpärchen, das im Dienst der autoritä- ren Weltregierung fremde Planeten erforscht und nebenbei Spionage für eine politisch verfolgte Sekte betreibt. Schatten ist ein reptilien- hafter Computertechniker, der sich als Zooattraktion in ihrem Tier- fangkäfig wiederfindet. Als wenig später ein Agent mit Lizenz zum Töten auf die Biologen angesetzt wird, beginnt eine turbulente Verfol- gungsjagd, in deren Verlauf sich die drei seltsamen Gefährten in ein kaum schlagbares Team verwandeln. Am Ende des Buches hat dieser ungewöhnliche Erstkontakt Menschen- und Alienkultur zu einer Einheit verschmolzen, die für beide Seiten gleich fremdartig ist. Mit freundlichen Grüßen und leicht nervösem Optimismus ********** Besonders positiv fällt jedem Lektor auf, wenn der Neuling schon eine Veröffentlichung vorweisen kann. Also sollte man sich bemühen, eine Kurzgeschichte bei Magazinen wie Alien Contact (Edition Avalon, Graudenzer Str. 1a, 10243 Berlin) oder Solar-X (Andromeda SF-Club, Wilko Müller jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle / Saale) unterzubringen, bevor man ein Roman-Manuskript verschickt. Bei solchen bekannten Fanzines wird man auch automatisch berücksichtigt, wenn es um den jährlichen Kurd-Laßwitz-Preis geht, und so bekam ich plötzlich einen Gratulationsbrief für die fünftbeste deutsche Kurzgeschichte, ohne zu wissen, dass ich mich überhaupt an einem Wettbewerb beteiligt hatte. Allgemein unterschätzt wird, wie wichtig der Stil für den Erfolg eines Buches ist. Die Story kann inhaltlich noch so gut sein, wenn man als Lektor gleich am Anfang über grammatische Fehler und hölzerne Dialoge stolpert, dann liest man gar nicht erst weiter. Falls ihr also viel Fantasie und wenig Schreibroutine habt, dann empfehle ich euch einen Kurs in "Creative Writing". So etwas wird an jeder Volkshoch- schule angeboten, und schaden kann es auf keinen Fall. - Jetzt zu Phase 2: Was passiert, wenn ein Verlag mein Buch haben will? Nach allem, was ich gehört habe, ist mein Verlag, Argument/Ariadne, eine ziemliche Ausnahme auf dem Buchmarkt, weil man sich hier noch intensiv um junge deutsche Talente kümmert. Ich bekam von Anfang an eine eigene Lektorin, die meinen Roman Seite für Seite mit mir disku- tierte. Allgemein ist es kostengünstiger, entweder nur ausländische Bestseller zu übersetzen und sich gar nicht um Nachwuchsförderung zu bemühen oder den Lektor allein am Buch arbeiten zu lassen, ohne Rücksprache mit dem Autor. Ich habe von einem Fall gehört, in dem ein Krimi so radikal umgeschrieben wurde, dass die Schriftstellerin ihn hinterher kaum wiedererkannte: Der schwule Detektiv, um den die ganze Geschichte kreiste, war plötzlich hetero geworden, und alle Passagen, die auf sein Privatleben anspielten, wurden einfach gestrichen. Trotzdem hatte die Autorin keine Möglichkeit, gegen die Verstümmelung ihres Werkes Einspruch zu erheben. Man sollte also von Anfang an klarstellen, wie viel Rechte man noch an seinem Buch hat, wenn es erst einen Vertrag mit dem Verlag gibt. Bei Ariadne funktionierte das Zusammenspiel so großartig, dass ich sogar Einfluss auf das Cover-Bild bekam, was anscheinend so gut wie nie vorkommt. Jetzt ist mein Titelblatt weniger düster als die anderen Bände der Ariadne-Reihe, (denn ich mag keine Weltuntergangs-SF und wollte nicht, dass mein Roman diesen Eindruck macht), und der Designer war ohne Probleme bereit, das selbst gemalte Portrait meines Außerirdischen in den Entwurf einzuarbeiten. Der Ariadne-Verlag war auch deshalb ein Glücksfall, weil er gerade neu in den SF-Markt einsteigt. Bisher ist er ja vor allem durch Frauenkri- mis bekannt geworden (viele LeserInnen dieses Artikels dürften die Bücher kennen), jetzt soll nach demselben Prinzip die Reihe "Social Fantasies" produziert werden: Populärliteratur, die nicht nur Spannung bietet, sondern auch philosophisch, künstlerisch, sozial engagiert sein kann, und die größtenteils von deutschen Nachwuchstalenten stammt. Vielleicht gelingt es der neuen Reihe tatsächlich, einen ähnlichen Kultstatus zu erreichen wie die Ariadne-Krimis. Auf jeden Fall hat die Neuentdeckung des letzten Jahres, Myra Çakan, schon ein Filmangebot für ihren Cyberpunk-Roman When the musics over" erhal- ten. Wie überstehe ich die Überarbeitung? Um auf mein eigenes Buch zurückzukommen: Ich habe ungefähr vier Monate lang mit meiner Lektorin Ulrike Wand an den Details gearbeitet. Da wir beide gleich perfektionistisch sind, passten wir hervorragend zusammen und haben jeden Satz dreimal umgedreht. Wir entdeckten bald, dass es keine gute Idee war, Änderungen mündlich zu besprechen, weil wir uns dann jedesmal in stundenlange Diskussionen verwickelten. Also las Ulrike ein paar Kapitel durch und machte schriftlich Randbemerkungen über Stilfragen. Dann nahm ich diese Korrekturblätter mit nach Hause und änderte die Stellen, an denen ich ihre Kritik berechtigt fand. Ich gab ihr die neue Version zurück, und das Ganze ging von vorne los. Zwischendurch tranken wir Tee und redeten über die großen inhaltlichen Änderungen. Komischerweise hatten wir damit kein Problem. Es war nämlich nie besonders schwierig, ein ganzes Kapitel zu streichen oder eine völlig neue Handlung zu erfinden, obwohl wir bei Stilfragen um jedes einzelne Komma kämpften. Falls ihr vorhabt, meinen Roman zu lesen, kann ich euch beispielsweise verraten, dass der Jerusalemit Leon, der unsere Helden beinahe an die Regierung ausliefert, am Anfang gar nicht existierte. Meine Lektorin war der Meinung, dass in den letzten Kapiteln alles zu sehr auf ein Happy End hinausläuft, also haben wir eine zusätzliche Gefahr eingebaut. Die Szenen aus Schattens Kindheit, in denen seine fremdartige Alien-Welt beschrieben wird, waren ursprünglich ein zusammenhängendes Kapitel. Um die Spannung zu erhöhen, haben wir es in mehrere Teile aufgespalten und geben dem Leser allmählich das Gefühl, dass Schattens glückliche, verspielte Geschwistergruppe auf eine Katastrophe zusteuert. Wenn man sich dermaßen intensiv mit der Korrektur beschäftigt, gibt es irgendwann ein Problem. Nach ein paar Monaten, in denen man sich nur auf die Schwachstellen konzentriert, fängt man nämlich an, das eigene Buch abgrundtief zu hassen. Ulrike hat mir glaubhaft versichert, dass fast alle Autoren in diese Phase geraten. Man kennt jedes Wort auswen- dig, kann sich nicht mehr von den eigenen Einfällen überraschen lassen und bekommt eine regelrechte Schreib-Depression. Glücklicherweise passierte mir das erst, als wir schon fast fertig waren, und inzwi- schen haben ein paar Freunde den Roman gelesen und mein Ego wieder aufgebaut. Obwohl so eine Buchkorrektur also nicht nur angenehm ist, lernt man auf jeden Fall eine ganze Menge dabei. Ulrike erklärte mir geduldig meine typischen Anfänger-Fehler, und das nächste Manuskript wird nur noch halb so viel Arbeit machen wie das erste. Damit ihr auch davon profitieren könnt, zeige ich euch ein paar Grundregeln: Wie vermeide ich typische Fehler? 1. Es ist wichtig, sich immer bewusst zu sein, aus welcher Perspektive man die Vorgänge schildert. Wenn ich mich für einen Handlungsabschnitt auf Schattens Sichtweise festgelegt habe, darf ich nicht zwischendurch für ein paar Sätze aus dem Schema herausfallen und schreiben: "Die Zwillings-Barone starrten ihn nachdenklich an, während er wie ein mittelalterlicher Wasserspeier auf der Stuhllehne hockte." - Schatten selbst kann sich schließlich nicht auf diese Weise sehen, die Perspek- tive ist hier kurzzeitig verrutscht. Ich habe mich mit meiner Lektorin länger über diesen Punkt gestritten, und sie meinte, als etablierte Autorin dürfte ich gerne eine verschwommene Perspektive verwenden, aber beim Debüt würde es mir als handwerklicher Fehler ausgelegt werden. 2. Wenn in einer Passage mit direkter Rede die Sprecher wechseln, muss das immer durch einen Absatz gekennzeichnet sein. In meinem Original- Manuskript gab es viele Stellen wie diese: "Dimitry verschwand flucht- artig hinter der Tür. ... aber man benutzt die Dusche nur, wenn sich niemand mit Kleidung im Raum befindet, beendete er den Satz, und sein seltsamer Besucher trällerte fröhlich: Tut mir Leid! unter dem Brausen des Wassers hervor." Inzwischen finde ich diese Konstruktion selbst ziemlich unübersicht- lich. Man muss die Stelle nämlich in zwei Hälften trennen: Dimitrys direkte Rede - Absatz - "Sein seltsamer Besucher trällerte fröhlich: Tut mir Leid!" Ulrike erklärte mir, dass man als Leser unbewusst die Absätze in einer Gesprächspassage zählt und so auch ohne Regiean- weisung weiß, welche Person gerade spricht. Deshalb stolpert man automatisch, wenn diese Markierung fehlt. 3. Verschiedene Figuren sollten nie ähnlich klingende Namen besitzen, denn das verwirrt leicht. Wenn man eine große Anzahl von Akteuren benutzt, ist es außerdem ratsam, den Leser darauf hinzuweisen, welche Personen er sich merken muss und welche nicht. Zum Beispiel gibt man nur den Hauptfiguren einen vollständige Vor- und Nachnamen, oder man beschreibt ihr Aussehen besonders detailgenau. Ich habe schon SF- Romane gelesen, bei denen ich mir nach den ersten zehn Minuten eine Personenliste anlegen musste, um zwischen all den Ktasch, Tklesh und Skals überhaupt noch den Überblick zu behalten. Ein paar Seiten später waren sie alle tot, und ich konnte meine Liste wegwerfen. So etwas frustriert. Was man sonst noch wissen sollte: PR, eBooks, DM Wenn das Buch gedruckt ist, läuft die Werbemaschinerie an, wobei es für SF-Autoren relativ schwierig ist, außerhalb des Fandom beachtet zu werden. Zum Beispiel ist es normalerweise üblich, dass man vom Verlag auf eine Lesereise geschickt wird und in Buchhandlungen für kleine Grüppchen von Interessierten aus seinem Roman vorträgt. Aber an solchen Exoten wie uns ist der Buchhandel nicht sonderlich interes- siert. Deshalb muss man sich etwas Kreatives einfallen lassen, um Aufmerksamkeit zu erregen, und so hatte Ariadne die Idee mit dem eBook. Dabei handelt es sich um eine neue Technik, die ähnlich wie Pay-TV funktioniert. Der Roman wird von Bertelsmann unter www.ebook.bol.de angeboten und kann gegen Gebühr in ein handliches Lesegerät heruntergeladen werden. Da mein Buch zu den ersten gehört, die auf diese Weise publiziert werden, hofft der Verlag auf zusätzli- ches Medieninteresse. Außerdem kommt man natürlich an technikinteres- sierte Käuferschichten heran, die eigentlich ein Herz für SF haben sollten. Vielleicht gibt es auch für euch Methoden der elektronischen Veröffentlichung, falls ihr bei den traditionellen Verlagen kein Glück habt. Es lohnt sich auf jeden Fall, diesen Markt zu beobachten. Nun zum letzten Thema, der Bezahlung. Als zukünftiger SF-Autor sollte man nicht vergessen, dass sich mit diesem Beruf kein Geld verdienen lässt. In Deutschland bekommt der Autor üblicherweise 6-8 % vom Nettopreis (in Schweden sind es übrigens 12-15%). Außerdem hat mir das Ariadne-Lektorat mal eine Pizza ausgegeben, als ich mich im Verlag vorgestellt habe ... Also einen ganz wichtigen Tipp zum Schluss: Sucht euch einen anständigen, langweiligen Beruf für die Finanzen, und schreibt eure SF nebenbei. Solange ihr nicht den Nobelpreis bekommt, bleibt die Schriftstellerei immer nur ein Hobby, besonders in einem so wenig anerkannten Genre wie unserem. Trotzdem wünsche ich viel Spass und viel Erfolg. Ach ja, und kauft unbedingt mein Buch!!! Ulrike Nolte: Jägerwelten, ISBN 3-88619-952-5, 19,80 DM ********************************************************************* SPRACHE: --------------------------------------------------------------------- Gabi Neumayer (mailto:redaktion at autorenforum punkt de) "Abkürzungen" a) z.B. b) Und dann... c) u. Ä. d) z. T. e) So ein Sch...! Als Erstes könnt ihr euch wieder an einigen Beispielen testen: Welche der Schreibweisen oben sind richtig, welche falsch? Die Auflösung gibts später ... Wie man Abkürzungen einsetzt Ohne Frage sind Abkürzungen praktisch, sparen Zeit und Arbeit. Das gilt nicht nur für die "klassische Form", sondern auch für Akronyme und Smileys, die ja zum Teil schon aus dem Internet heraus auf klassi- sche schriftliche Kommunikationsformen übergreifen. Abkürzungen sind andererseits in der Regel nicht verständlich, wenn man sie nicht kennt. Solche wie "z. B." oder "usw." kennt jede/r - viele sind aber nur in bestimmten Kontexten (zum Beispiel Fachspra- chen) bekannt. Daher der Tipp: Schreibt alle Abkürzungen, die euer Gegenüber nicht mit absoluter Sicherheit kennt, zumindest bei der ersten Erwähnung aus und setzt die Abkürzung gleich daneben! Die Punkte ... Die meisten AutorInnen haben mit Abkürzungen ein Problem - aber sie wissen es nicht. Es gibt da nämlich eine Regel für Abkürzungen mit Punkten ... Abkürzungen mit Punkten, die für mehrere Wörter stehen, müssen durch Leerzeichen getrennt werden - genau wie man die ausgeschriebenen Wörter durch Leerzeichen trennt! Das betrifft sowohl unser Beispiel a als auch Beispiel b. Im Beispiel b wird ein ganzes Wort - oder auch eine längere Phrase - durch die verheißungsvollen drei Pünktchen gekennzeichnet. In diesem Fall müssen die drei Pünktchen immer mit einem Leerschritt zum Vorangegangenen stehen! Beispiel e ist da anders: Hier wird nur ein Teil eines Wortes ausge- lassen, der ja, wenn er da wäre, direkt ohne Leerschritt folgen würde. Deshalb stehen die drei Punkte hier auch ohne Leerschritt. Wenn ihr euch diese Regel zu Eigen macht, werdet ihr eure LektorInnen auf einfache Weise um einiges glücklicher machen können (sage ich hier mal als Lektorin und auch als Redakteurin des Tempest, hint hint) :-) Und nur der Vollständigkeit halber: Richtig sind die Beispiele c, d und e - aber das wisst ihr inzwischen ja selbst, oder? **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Gabi Neumayer verfasste bisher einige hundert Artikel zu sprachlichen Themen, außerdem einige Kinderbücher und (meist zusammen mit ihrer Co- Autorin Ulrike Rudolph) mehrere Sachbücher, u. a. "Die neue Recht- schreibung", Haufe Verlag, "Das Bewerbungsschreiben", Humboldt, "Geschäftskorrespondenz von A bis Z", Humboldt (2000 erschienen), "Fred und Marie" (Bilderbuch), Lappan, "Im Gemüsedschungel", LeiV. ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Dark Fantasy: Martin Knöpper mailto:darkfantasy at autorenforum punkt de Drehbuch: Christian Lück mailto:drehbuchdoktor at autorenforum punkt de Historischer Roman: Titus Müller mailto:historischer.roman at autorenforum punkt de Kinderbuch: Gabi Neumayer mailto:kinderbuch at autorenforum punkt de Lyrik: Titus Müller mailto:lyrik at autorenforum punkt de Krimi: Monika Niehaus-Osterloh mailto:krimiexpertin at autorenforum punkt de Sachbuch: Gabi Neumayer mailto:sachbuch at autorenforum punkt de Schreibgruppen: Ute Hacker mailto:schreibgruppen at autorenforum punkt de Sciencefiction: Andreas Eschbach mailto:sf-autor at autorenforum punkt de Übersetzung: Barbara Slawig mailto:uebersetzerin at autorenforum punkt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜRS ÜBERSETZEN: --------------------------------------------------------------------- mailto:Barbara.Slawig at autorenforum punkt de Frage: Ich arbeite an einer Übersetzung des Buches "Dhanwantari" von Harish Johari - über Ayurveda. Ein Buch, das mir in Indien sehr ans Herz gewachsen ist, und ich werde nun auch selbst Ayurveda in Indien studieren, aber dieses Buch möchte ich doch vielen Menschen in Deutschland verfügbar machen, weil ich es für etwas ganz besonderes halte. Nun ist meine Übersetzung inzwischen so weit fortgeschritten, dass ich mich langsam nach einem Verleger umsehe. Vielleicht könnte ihr mir ja einen kleinen Tipp geben, wie man normalerweise bei so etwas verfährt. Ich bin mir auch nicht so recht im Klaren, wie das mit Urheberrecht- schutz aussieht. Natürlich bin ich nicht der Autor, sondern nur der Übersetzer, aber wer kümmert sich darum, beim Autor bzw. beim Origi- nalverlag die Genehmigung einzuholen, dieses Buch auf Deutsch drucken zu dürfen? Wer kennt sich mit so was aus? Wenn ihr andere Verlage kennt, die so etwas verlegen, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mir deren Adresse nennen könntet. (Ich suche überall nach der Homepage des Kailash-Verlages, kann aber nichts im Internet finden ...) Antwort: Um einmal mit dem letzten Teil deiner Frage anzufangen: Zum Kai- lash-Verlag kann ich dir nichts sagen, ich würde aber annehmen, dass du die Postanschrift in einer auf solche Themen spezialisierten Buchhandlung erfragen kannst (oder auch in einer allgemeinen Buchhand- lung mit großer "Esoterik"-Abteilung und ansprechbarem Personal). Dort dürftest du bei einem Rundblick durch die Regale auch schnell eine Liste von Verlage zusammengestellt haben, an die du sonst noch heran- treten kannst. Bei der Gelegenheit kannst du dir gleich einen ersten Überblick darüber verschaffen, was zum Thema Ayurveda schon auf dem Markt ist und inwiefern sich diese Bücher von "deinem" unterscheiden - denn die Verlage wirst du vor allem davon überzeugen müssen, dass das Buch eine Marktlücke füllt. Außerdem solltest du dir schon einmal ganz nüchtern Gedanken darüber machen, für welchen Leserkreis das Buch interessant ist - auch das wird zu den ersten Fragen gehören, die ein Verlag sich stellt. Sollte es sich um ein Buch handeln, das nicht fürs allgemeine Publikum geschrieben ist, sondern eher für Menschen, die sich beruf- lich oder im Rahmen einer Ausbildung mit Ayurveda befassen, ist es vielleicht sinnvoller, sich gar nicht an kommerzielle Verlage zu wenden, sondern an einschlägige Vereine, Berufsverbände o. Ä. (da weißt du sicher besser Bescheid als ich). Vielleicht gibt einer dieser Vereine ja eine eigene Schriftenreihe heraus; auf jeden Fall könnten solche Organisationen bei Stiftungen Fördermittel für die Veröffentlichung beantragen. Bevor du an einen Verein oder Verlag herantrittst, solltest du dich auch vergewissert haben, dass es das Buch nicht doch schon auf Deutsch gibt - und sei es in einer Übersetzung, die inzwischen vergriffen ist. Am sinnvollsten wäre wohl eine Online-Suchanfrage bei der Deutschen Bibliothek in Frankfurt: http://z3950gw.dbf.ddb.de/ oder über den Karlsruher Virtuellen Katalog: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib/virtueller_katalog.html. Bei einem Lehrbuch ist z. B. auch denkbar, dass es das Buch auf Englisch gibt und wenig Bedarf für eine deutsche Fassung besteht. Wenn das alles geklärt ist, kannst du an einen oder mehrere der von dir ausgesuchten Verlage herantreten und ihnen das Buch zur Veröffent- lichung empfehlen - aufgrund der Argumente, die du dir vorher zurecht- gelegt hast. Falls du das schriftlich tust, kannst du gleich ein Inhaltsverzeichnis und evtl. eine (deutsche) Textprobe beilegen. Dabei ist es vielleicht klüger, wenn du nicht schreibst "Ich habe dieses Buch bereits (teilweise) übersetzt und biete Ihnen die Übersetzung zur Veröffentlichung an", sondern eher "Ich arbeite seit xx Monaten/Jahren mit diesem Buch, zu diesem Zweck habe ich sogar Passagen ins Deutsche übersetzt und biete Ihnen nun an, im Fall einer Veröffentlichung für Sie die Übersetzung zu erledigen". Denn aus deinem Brief muss unmiss- verständlich hervorgehen, dass du NICHT im Besitz einer Übersetzungs- lizenz bist und alle rechtlichen und finanziellen Vereinbarungen mit dem Autor bzw. dem Originalverlag noch getroffen werden müssen. Das ist normalerweise sowieso Sache des Verlags und nicht des Übersetzers. Außerdem würdest du dich mit der erstgenannten Briefversion augen- blicklich als Amateur zu erkennen geben, der zum eigenen Spaß über- setzt. Und aus der Sicht des Verlags (nicht aus meiner, versteh mich nicht falsch) heißt das 1.: "Wer weiß, ob der überhaupt übersetzen kann", und 2.: "Na, da werden wir aber beim Honorar billig davonkom- men". Aus eben diesen Gründen solltest du in deinem Brief auch auf deine guten Sprachkenntnisse verweisen sowie (falls vorhanden) auf Übersetzungserfahrungen; und die Textprobe sollte nicht nur korrekt übersetzt, sondern vor allem stilistisch, grammatikalisch und ortho- grafisch möglichst perfekt sein. Denn die Gefahr bei der beschriebenen Vorgehensweise ist, dass der Verlag sagt: "Danke für den Tipp!", sich mit Autor bzw. Originalverlag einigt und dann den Übersetzungsauftrag an jemand anders vergibt. Daran könnte ihn niemand hindern; du hättest nicht einmal Anspruch auf ein Vermittlungshonorar. Um deine Position zu stärken, könntest du natürlich vorher an den Originalverlag schreiben und ihm anbieten, in seinem Auftrag (!) und gegen eine angemessene Erfolgsbeteiligung einen deutschen Verlag für das Buch zu suchen. Dann wäre zumindest sicherge- stellt, dass du finanziell nicht leer ausgehst. Dass du den Überset- zungsauftrag erhältst, ist aber auch in diesem Fall nicht garantiert. Das wird (fürchte ich) vor allem davon abhängen, an was für einen Verlag du gerätst und wie gut du dich zu präsentieren verstehst. Bei dem Modell "Veröffentlichung über Verein mittels Fördergeldern" stehen deine Chancen sicher besser, weil man in dem Verein vermutlich dankbar sein wird, wenn du dich um alles kümmerst. Aber auch in diesem Fall muss die Genehmigung des Autors bzw. des Originalverlags vorliegen, bevor die Übersetzung veröffentlicht wird. Alles andere wäre gesetzes- widrig. Wie du siehst, ist dein Vorhaben nicht ganz ohne Stolperstellen; entsprechend lang und umständlich ist auch diese Antwort ausgefallen. Bitte lass dich dadurch nicht entmutigen, und falls du noch Fragen hast, melde dich einfach noch einmal. Ich wünsche dir auf jeden Fall gutes Gelingen. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Barbara Slawig ist freie Übersetzerin und Autorin. Übersetzungen aus dem Englischen/Amerikanischen: Belletristik, auch Sachtexte, derzeit Schwerpunkt SF. Zuletzt erschienen: "Datafat" von Simon Ings, Heyne Verlag 1999. Ihr eigener Roman "Die Lebenden Steine von Jargus" erscheint demnächst beim Haffmans Verlag. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR SCHREIBGRUPPEN: --------------------------------------------------------------------- Ute Hacker (mailto:schreibgruppen at autorenforum punkt de) Frage: Was kann man tun, wenn jemand in der Gruppe destruktiv kritisiert? Antwort: Gute Frage. Jeder von uns kennt das Gefühl, wenn die eigene Geschichte vollkommen zerfetzt wird: Man ist am Boden zerstört. Selbst konstruk- tive Kritik kann ziemlich weh tun, denn ein Körnchen Wahrheit steckt ja meistens drin, aber destruktive Kritik ist in der Regel nur darauf aus zu verletzen. Zum Glück hatten wir diesen Fall in der Autorinnengruppe München AGM noch nicht - wir sind eher immer etwas zu zaghaft mit unserer Kritik, eben um nicht zu verletzen. Sollte ich merken, dass ein Mitglied der Gruppe destruktive Kritik übt, würde ich es darauf aufmerksam machen und um Konstruktivität bitten. In einer Schreibgruppe wie der AGM ist keiner daran gelegen, die andere fertig zu machen, destruktive Kritik würde hoffentlich nicht mit Absicht geübt, sondern vielleicht eher aus einer schlechten Laune heraus. Sollten Hinweis und Bitte nicht helfen, würde ich mit der betreffenden Person ein Einzelgespräch führen und sie nach den Gründen ihrer Destruktivität fragen. Sollte dieses Gespräch nicht fruchten und das Mitglied weiterhin destruktive Kritik üben, würde ich es aus der Gruppe ausschließen. Das klingt radikal, ist es auch. Aber ein negati- ver Mensch kann eine ganze positive Gruppe kaputt machen, und wir sind ja keine Selbsterfahrungsgruppe, die dazu da ist, anderen Menschen das Leben zu erleichtern, sondern wir wollen uns gegenseitig beim Schrei- ben unterstützen und fördern. Wie in meiner Serie über Schreibgruppen erwähnt, war mir der Punkt "Konstruktive Kritik" für die Gruppe immer sehr wichtig, und wir haben viel Zeit darauf verwendet, zu lernen, dem Urteil der anderen zu vertrauen. Und gegenseitige Kritik ist nun mal das A und O einer Schreibgruppe, denn nur aus dem Feedback der anderen kann ich meine Fehler erkennen und daran arbeiten. Aber nur konstruktives Feedback kann wirklich hilfreich sein. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Ute Hacker schreibt u. a. als Billie Rubin und Ann E. Hacker und hat bisher zwei Krimikurzgeschichten veröffentlicht. Für 2000 sind mehrere Kurzgeschichten zu diversen Anthologien geplant, der erste Krimi ist zum x-ten Male überarbeitet und liegt wieder bei der Lektorin. Eine ihrer (englischen) Kurzgeschichten aus "Road Roulette" kann derzeit im Internet unter http://acorn.dublinwriters.org/EA7/index.html (als Ann E. Hacker) kostenlos gelesen werden.