The Tempest

Ausgabe 2-10 (20. Oktober 2000)

Chats
    13.11., 19:30 Uhr: Sylvia Englert:
    "So finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript.
    Rund ums Veröffentlichen."
Offerten
    Online-Seminar "Kurzkrimi nach James N. Frey"
    Online-Seminar "Strukturierung"
    Drehbuchseminare
Vorstellung
    "Seelenkrater"
Autorenwissen
    "Recherche - sinnvoll oder lediglich zeitraubend?"
    von Belinda Rodik
    "Bestsellerlisten - ein Kommentar"
    von Belinda Rodik
    "Vom Umgang mit den Lesern"
    von Ingrid Schmitz
Marketingideen
    "Leserideen"
Buchbesprechung
    "Plot"
    besprochen von Hans Peter Röntgen
Veranstaltungsbericht
    "Autorentreffen in Berlin"
    von Stefanie Bense
Seminarbericht
    "Otto Kruse: Drehbuchschreiben ohne Blockaden"
    von Jutta Voss
Interview mit Nicole Rensmann
Frag die Expertin für Kinderbücher
    (Gabi Neumayer)
Frag den Experten für Verlagswesen, Buchhandel und Marketing
    (Bjoern Jagnow)
EDITORIAL:
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Liebe Autorinnen und Autoren,

der Herbst ist da, die Nächte werden länger - genau die richtige Zeit,
um einen Beitrag für den Tempest zu schreiben oder eins unserer
zahlreichen Seminare zu besuchen! :-) Und mit den Chats geht es bei
uns jetzt ebenfalls los. Eine Verlosung gibt’s auch noch ... Doch eins
nach dem anderen:

Im November findet unser zweites Online-Seminar statt: Die Autorin Ute
Hacker, regelmäßig auch hier im Tempest vertreten, bietet ein Seminar
zur Entwicklung von Kurzkrimis nach James N. Frey an. Natürlich auch
mit Chats, Übungen und intensiver Betreuung der einzelnen Teilnehme-
rInnen. Anmeldeschluss: 27. Oktober. Mehr erfahrt ihr in der Rubrik
"Offerten".

Ebenfalls im November (aber zu anderen Zeiten - ihr könnt also alle
Seminare besuchen ...) führt Cassidy Rees ein weiteres Online-Seminar
durch, diesmal zum Thema "Strukturierung". Näheres unten bei "Offer-
ten".

Und auch die "Echtwelt-Seminare" unseres Drehbuchexperten Christian
Lück werden fortgesetzt - diesmal im RTL-Studio in Kassel. Aktuell
bietet er ein Einführungsseminar und eines für Fortgeschrittene an.
Näheres unten.

Sylvia Englert, die Autorin des Buches "So finden Sie einen Verlag
für Ihr Manuskript", ist am 13. November um 19:30 Uhr bei uns im Chat
zu Gast. Das Thema (wie sollte es anders sein): "So finden Sie einen
Verlag für Ihr Manuskript. Rund ums Veröffentlichen." Tragt euch
diesen Termin schon mal dick im Kalender ein und kommt in Scharen!

Und damit ich endlich mehr Mails von euch bekomme, gibt es diesmal
einen kleinen Wettbewerb mit Verlosung ;-). Die Aufgabe: Schickt uns
euren besten Tipp zum Schreiben - in nicht mehr als zwei Sätzen. Unter
allen EinsenderInnen verlosen wir einen Seminarplatz in dem Seminar
"Selber schreiben, drucken, binden und vermarkten" (nähere Beschrei-
bung in der Rubrik "Seminare"), und zwar für den 17. Februar 2001 in
Frankfurt am Main. Die besten Tipps stellen wir natürlich auch im
Tempest vor, damit alle etwas davon haben.

Ob Artikel, Seminarbericht oder Marketingtipp: Schickt mir weiter eure
Vorschläge!

Zum Schluss einen herzlichen Dank an unsere AutorInnen: die alten,
treuen und die sehr willkommenen neuen. Ganz besonders bedanke ich
mich diesmal bei Belinda Rodik, die gleich mit zwei informativen
Artikeln vertreten ist. Viele nützliche Infos für AutorInnen gibt sie
übrigens auch auf ihrer Website: http://www.federkiel2000.de.

Für die kommenden dunklen Abende wünsche ich euch allen fröhliches
Yogiteetrinken und Bratapfelbrutzeln (oder was immer ihr mögt) - und
natürlich erquickliches Tempestlesen!

  Gabi Neumayer
  Chefredakteurin

__________
Das Marktinfo-Muster:

Publikation: [Titel, Verlag]
Konzept, Zielgruppe: [in wenigen Sätzen]
Erscheinungsweise: [monatlich, halbjährlich etc.]
Sucht vor allem:
Länge der Beiträge:
Inhaltliche Vorgaben/Wünsche:
Formale Vorgaben:
Honorar:
Richtlinien anfordern bei: ... [sofern es welche gibt]
Besonderer Tipp für die AutorInnen:
Kontaktperson: [Anschrift, Telefon, Fax, E-Mail, URL]

Bitte gebt dieses Muster an "paying markets" für AutorInnen weiter und
schickt mir die ausgefüllten Unterlagen. So wollen wir nach und nach
über immer mehr Publikationen informieren, bei denen AutorInnen gegen
Honorar veröffentlichen können.

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Der "Tempest" kommt mit Courier 10 Punkt am besten zur Geltung!
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ISSN 1439-4669   Copyright 2000 autorenforum.de. Copyright- und
                 Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
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   INHALT DIESER AUSGABE:
      Editorial
      Inserate
      Chats
           13.11., 19:30 Uhr: Sylvia Englert:
           "So finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript.
           Rund ums Veröffentlichen."
      Offerten
           Online-Seminar "Kurzkrimi nach James N. Frey"
           Online-Seminar "Strukturierung"
           Drehbuchseminare
      Ausschreibungen
      Publikationsmöglichkeiten
      Seminare
      Vorstellung
           "Seelenkrater"
      Autorenwissen
           "Recherche - sinnvoll oder lediglich zeitraubend?"
           von Belinda Rodik
           "Bestsellerlisten - ein Kommentar"
           von Belinda Rodik
           "Vom Umgang mit den Lesern"
           von Ingrid Schmitz
      Marketingideen
           "Leserideen"
      Buchbesprechung
            "Plot"
            besprochen von Hans Peter Röntgen
      Veranstaltungsbericht
            "Autorentreffen in Berlin"
            von Stefanie Bense
      Seminarbericht
            "Otto Kruse: Drehbuchschreiben ohne Blockaden"
            von Jutta Voss
      Interview mit Nicole Rensmann
      Frag die Expertin für Kinderbücher
            (Gabi Neumayer)
      Frag den Experten für Verlagswesen, Buchhandel und Marketing
            (Bjoern Jagnow)
      Impressum


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Kleinanzeigen in "The Tempest"
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(Die Redaktion behält sich vor, Anzeigen zu kürzen oder Anzeigen, die
gegen Rechte Dritter, das Urheberrecht oder Jugendschutzbestimmungen
verstoßen, abzulehnen.)

Private Anzeigen kosten bis zu fünf Zeilen 3 DM pro Zeile. Jede
weitere Zeile kostet 2 DM.

Anzeigen von nicht kommerziellen Literatur-Organisationen etc. sind
kostenlos (max. 5 Zeilen á 60 Zeichen).

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Anzeigenschaltung unter werbung at autorenforum punkt de.

Der Abdruck erfolgt nur gegen Vorkasse (Scheck/bar/Überweisung auf
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Für Übermittlungsfehler haftet autorenforum.de nicht.


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INSERATE:
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"FRAUEN UND ANDERE KATZEN" - ein Taschenbook on Demand.
Kurzgeschichten, Märchen und erotische Erzählungen, die im Internet
bereits Zehntausende von Lesern fanden.
Selbstverlag muss nämlich keine Notlösung sein, man kann sich auch
bewusst - und erfolgreich - dafür entscheiden ;-)
Neugierig? Dann klick mal www.frauen-und-andere-katzen.de
BoD 2000 by Carola Heine (DM 12,90, ISBN 3-89811-976-9)
Ebenfalls als GROSSDRUCKAUSGABE erhältlich!

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Professionelles Feedback zu Ihren Texten! Sylvia Englert, Lektorin und
Autorin des Buches "So finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript.
Schritt für Schritt zur eigenen Veröffentlichung", stellt sich zu
fairem Preis als kritische Testleserin für Autoren zur Verfügung, die
Feedback zu ihrem Prosa-Manuskript möchten. Innerhalb eines Monats
mehrseitiges Gutachten zu Stärken, Schwächen, Ansatzpunkten für eine
Überarbeitung und Veröffentlichbarkeit. Bei Interesse erst mal kurze
Anfrage und ein paar Seiten Textprobe schicken. E-Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Mehr Infos auf http://members.aol.com/syl1603/

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Seelenkrater - Zeitschrift für Literatur und Kunst sucht Beiträge
aller Art. Kontakt: Red. Seelenkrater, Matthias Korb, Biedenkopfer Weg
95, 60489 Frankfurt/Main.

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Hallo Freund der Literatur!
Unser Web-Auftritt wurde mal wieder upgedatet:
- neue Texte
- Bekanntgabe der Gewinner aus Heft 17
- viele News
- Auszüge aus Heft Nr. 18

Dies zu aller Information in der Hoffnung, eure Aufmerksamkeit dadurch
erregt zu haben und euren Lesedurst auf unseren Seiten zu stillen,
natürlich auch durch unsere Print-Ausgabe, die ja noch umfangreicher
ist ...

http://www.der-maskenball.de


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CHATS:
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13. November 2000, 19:30 Uhr
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Sylvia Englert ist bei autorenforum.de im Chat zu Gast. Die Autorin
des Buches "So finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript" freut sich
auf eure Fragen rund um das Thema "Veröffentlichen" und wird viele
gute Tipps geben.


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OFFERTEN:
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Online-Seminar "Kurzkrimi"

autorenforum.de veranstaltet ein weiteres Online-Seminar!

Ute Hacker, Münchner Autorin, die als Billie Rubin mehrere Kriminal-
kurzgeschichten veröffentlicht hat, bietet über vier Wochen ein
Seminar zur Entwicklung einer Krimikurzgeschichte nach James N. Frey
an.

Wie viele Personen sind für eine gute Kriminalgeschichte notwendig?
Wie entwickelt man diese Personen? Wie legt man Plot und Step Sheet
an? Und wie arbeitet man eine solche Kriminalgeschichte schließlich
aus?

Woche 1: Entwicklung der Figuren
Woche 2: Tagebücher der Figuren
Woche 3: Plot und Step Sheet
Woche 4: Ausarbeitung der Krimikurzgeschichte

Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen beschränkt.
Anmeldeschluss: 27. Oktober 2000
Seminarbetrag: 320 DM

Beginn des Seminars: 11. November 2000
Termine der Chats: jeweils donnerstags, 19:30 - 21 Uhr (16., 23., 30.
November und 7. Dezember)

Anmeldungen und weitere Informationen bei: Ramona Roth-Berghofer
(mailto:Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de) und in der Rubrik
"Offerten" auf unserer Website: http://www.autorenforum.de.

Die Seminargebühren in Höhe von 320 DM sind im Voraus zu entrichten,
und zwar auf das folgende Konto von autorenforum.de:
autorenforum.de
BfG Bank AG
BLZ 550 101 11
Konto 14 24 18 99 00
Um die korrekte Buchung zu erleichtern, gebt bitte Name, Wohnort und
"On-Sem-2000-02" als Verwendungszweck auf dem Überweisungsträger an!

P. S.: Wer schon einmal etwas von Ute Hacker lesen möchte: Auf unserer
Website findet ihr einige Artikel von ihr zum Thema "Wie gründe ich
eine Schreibgruppe?" in der Rubrik "Autorenwissen".


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OFFERTEN:
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Online-Seminar "Strukturierung"

autorenforum.de veranstaltet auch im November wieder ein Onli-
ne-Seminar mit Cassidy Rees, freie Journalistin, Buchautorin und
Drehbuchautorin, (u. a. ausgebildet am namhaften "Hollywood Scriptwri-
ting Institute" in Hollywood/Kalifornien). Die Autorin bietet diesmal
ein Seminar zum Thema Strukturierung an. Der Inhalt ist nicht nur für
alle interessant, die Erzählungen schreiben wollen, sondern auch für
die, die eher an Romanen oder Drehbüchern interessiert sind.

So wie hinter jedem erfolgreichen Mann angeblich eine starke Frau
steht, steht hinter jeder unvergesslichen Geschichte eine starke
Struktur. Unauffällig schmiegt sich die Erzählung an eine feste Form,
die ihr Halt verleiht, während der Handlungsbogen für die nötige
Dramatik sorgt. Das Erzeugen von Spannung ist keine Zauberei, sondern
lässt sich ganz einfach erlernen.

Woche 1: Charakter versus Plot
Woche 2: Akteinteilung und Plotpoints
Woche 3: Haupt- und Nebenhandlung
Woche 4: Aktionen und Reaktionen

Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen beschränkt.
Anmeldeschluss ist der 3. November.
Preis: 320 DM

Das Seminar beginnt am Dienstag, den 7. November, mit einem Eröffnung-
schat. Am 14., 21. und 28. November und am 5. Dezember finden die auf
den Wochenaufgaben basierenden Seminarchats statt, für die im Laufe
des Seminars wiederholt themenbezogene Texte im Seminarforum hinter-
legt werden. Die Seminarchats beginnen jeweils um 19:30 Uhr.

Anmeldungen und weitere Informationen bei: Ramona Roth-Berghofer
(mailto:Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de) und bei
http://www.autorenforum.de unter der Rubrik "Offerten".

Die Seminargebühren in Höhe von 320 DM sind im Voraus zu entrichten,
und zwar auf das folgende Konto von autorenforum.de:
autorenforum.de
BfG Bank AG
BLZ 550 101 11
Konto 14 24 18 99 00

Um die korrekte Buchung zu erleichtern, gebt bitte Name, Wohnort und
"On-Sem-2000-03" als Verwendungszweck auf dem Überweisungsträger an!

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OFFERTEN:
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Einführung ins Drehbuchschreiben

autorenforum.de veranstaltet weitere Drehbuchseminare. Christian Lück,
Drehbuchdoktor und Autor verschiedener Spielfilm- und Kurzfilmproduk-
tionen, bietet seine Einführung ins Drehbuchschreiben erneut an. Das
Seminar richtet sich an alle, die sich für die Grundzüge von Drehbü-
chern und Filmen interessieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Termin: 4. bis 5. November 2000 im RTL-Studio in Kassel

Weitere Informationen gibt es unter der Rubrik "Offerten" auf unserer
Website(mailto: Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de).

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Fortgeschrittenenseminar Drehbuchschreiben

autorenforum.de veranstaltet das erste Fortgeschrittenenseminar im
Bereich des Drehbuchschreibens. Christian Lück, Drehbuchexperte und
Autor verschiedener Spielfilm- und Kurzfilmproduktionen, bietet ein
auf seinem Einführungsseminar auffbauendes Drehbuchseminar an.

In gemeinsamen Analysen und Übungen lernen die Teilnehmer, Struktur-
probleme zu beheben, sowie das Dialogschreiben mit besonderem Augen-
merk auf Subtexte, Charakterisierung und "wortlose" Dialoge. Des
Weiteren werden die Teilnehmer mit den speziellen Anforderungen von
Serien-Drehbüchern, Episodenfilmen und nicht linearen Filmerzählungen
vertraut gemacht. Eine ausführliche "Pitching"-Übung zum besseren
"Verkauf" der eigenen Ideen rundet das Seminar ab.

Termin: 9. bis 10. Dezember 2000 im RTL-Studio in Kassel

Weitere Informationen gibt es unter der Rubrik "Offerten" auf unserer
Website(mailto: Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de).


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AUSSCHREIBUNGEN:
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    (siehe http://autorenforum.de/links/termine/index.html)
 (Quellen: Westfälisches Literaturbüro, uschtrin.de, Federwelt u. a.)


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31. Oktober 2000
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Weltbild Autoren-Wettbewerb "Familienbande"

Für diesen Kurzgeschichtenwettbewerb sucht Weltbild Geschichten zum
Thema "Familienbande" - frei nach dem Motto von Karl Kraus: "Es gibt
keine schlimmeren Bande als die Familienbande." Ob heiter, hintersin-
nig, feinfühlig, spannend - alles ist möglich.

Gesucht werden Geschichten von maximal 20 Standardseiten (30 Zeilen zu
je 60 Anschlägen).

Als Preis winken drei viertägige Reisen nach Dublin, unter anderem zu
einem Treffen mit der Bestsellerautorin Maeve Binchy. Außerdem werden
die 20 besten Storys in einem Buch veröffentlicht, und die schönste
Geschichte erscheint vorab in der Weihnachtsausgabe des Weltbild-
Magazins.

Sendet eure Geschichten an: Weltbild Verlag, Stichwort "Autorenwettbe-
werb", Steinerne Furt 70, 86167 Augsburg.


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1. November 2000
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"First Movie Program"

Das Bayrische Filmzentrum in Geiselgasteig hat das "First Movie
Program" ausgeschrieben, ein Förderprogramm für Nachwuchsautoren und
-produzenten.

Informationen und Bewerbungsunterlagen: First Movie Program, Christia-
ne Conradi, Bavariafilmplatz 7, 82031 Geiselgasteig,
Tel:(0 89) 64 98 11 07

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10. November 2000
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10. Bad Wildbader Kinder- und Jugendliteraturpreis 2001

Die VHS Oberes Enztal vergibt 2001 zum zehnten Mal den Bad Wildbader
Kinder- und Jugendliteraturpreis in zwei gleichwertigen Preisen, die
jeweils mit 1 000 DM dotiert sind.


Gefragt ist Kinderliteratur in gebundener Sprache, also Gedichte,
Märchen etc. in Versform für 8- bis 13-Jährige. Der Umfang: Nicht
weniger als fünf  Gedichte bzw. Seiten und nicht mehr als 25. Es
können bereits publizierte Beiträge oder auch Typoskripte eingereicht
werden.

Eine Kinderjury entscheidet über die Preise. Sie bekommen eine Voraus-
wahl von maximal 50 Wettbewerbstexten und wählen daraus die zwei
besten AutorInnen.

Einsendungen bitte an: VHS Oberes Enztal, Hauptstraße 2/Rathaus
Calmbach, 75323 Bad Wildbad, Telefon: (0 70 81) 95 58-0,
Fax: (0 70 81) 95 58-80.


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30. November 2000
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Literaturwettbewerb der GEDOK

In diesem Jahr lautet das Motto: "Vieles ist gewaltig, aber nichts ist
gewaltiger als der Mensch." Vergeben werden zwei Preise von je 1 000
DM. Jeder Teilnehmer kann eine Kurzgeschichte von bis zu 2 Seiten
Umfang oder bis zu 3 Gedichte einsenden. Die Texte sollen eingereicht
werden: in dreifacher Ausfertigung, mit einer sechsstelligen Zahl
anonymisiert und mit der Adresse in einem separaten Umschlag.

Kontakt: Gedok e. V., Henkelstraße 3, 65187 Wiesbaden,
Telefon: (06 11) 69 12 16, Fax: (06 11) 69 12 19.


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12. Dezember 2000
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Deutscher Drehbuchpreis KunstSalon

Dieser Preis wird jährlich an einen Autor/eine Autorin vergeben. Er
besteht in einem einjährigen Studium an der "Film Division der Colum-
bia University School of the Arts" in New York, im Fachbereich
"Scriptwriting".

Die Preissumme (65 000 DM) deckt die Kosten für Reise, Unterkunft und
Studiengebühren. Studienbeginn ist September 2001.

Bewerbungsunterlagen bei: KunstSalon e. V., Brühler Straße 11-13,
50968 Köln, Telefon: (02 21) 9 34 87-66, Fax: (02 21) 9 34 87-82.

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15. Dezember 2000
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Schreibwettbewerb für Senioren

Unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Dr. Christine Bergmann
startet die Alloheim Senioren-Residenzen AG gemeinsam mit der GGT
Gesellschaft für Gerontotechnik jetzt den bundesweiten Wettbewerb
"Senioren schreiben ihre Geschichte". Bis zum 15. Dezember 2000 haben
alle Seniorinnen und Senioren die Gelegenheit, ihre Erinnerungen an
die eigene Kinder- und Jugendzeit zu Papier zu bringen.

Für den Wettbewerb können Geschichten vorgeschlagen werden, die
Kindheits- und Jugenderinnerungen widerspiegeln, wie zum Beispiel
Lebensumstände, Elternhaus, Freizeit, Schule, Liebesgeschichten oder
Jugendträume.

Länge: maximal drei Seiten Maschinenschrift (oder fünf handschriftli-
che Seiten). Die Geschichten können auch mit nachgemachten Fotos
bebildert werden.

Der Wettbewerb ist mit insgesamt 25.000 Mark dotiert und soll in drei
Preise aufgeteilt werden. Weiter ist geplant, eine Auswahl der einge-
reichten Geschichten in einem Buch zu veröffentlichen.

Ausführliche Teilnahme-Unterlagen gibt es hier: GGT Gesellschaft für
Gerontotechnik, Max-Planck-Straße 5, 58638 Iserlohn,
Telefon: (0 23 71) 95 95-0, www.gerontotechnik.de.


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31. Dezember 2000
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Bettina-von-Arnim-Preis

Er wird für deutschsprachige Autorinnen und Autoren ausgeschrieben,
die je einen unveröffentlichten Text von maximal 7 Schreibmaschinen-
seiten (Normseiten!) einreichen dürfen.

Der 1. Preis ist mit 25 000 DM dotiert, der 2. mit 15 000 DM, der 3.
mit 10 000 DM.

Schickt eure Geschichten an: Gruner + Jahr AG & Co, Redaktion BRIGIT-
TE,  Am Baumwall 11, 20459 Hamburg, Tel.: (0 40) 37 03-0, Fax: (0 40)
37 03-56 79, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., http://www.brigitte.de.


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31. Dezember
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Glauser - Krimipreis der Autoren

Der Preis wird jährlich von einer Jury des SYNDIKATs vergeben und ist
mit 10 000 DM dotiert. Mit dem Preis sollen Qualitätsmaßstäbe deutsch-
sprachiger Kriminalliteratur beispielhaft dokumentiert werden.  Die
Jury bewertet jeweils die Krimiproduktion deutschsprachiger AutorInnen
des laufenden Jahres. Die Preisverleihung findet jeweils im darauffol-
genden Jahr auf der CRIMINALE statt.

Kontakt: SYNDIKAT, Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur,
c/o Prof. Dr. Horst Bosetzky ("-ky"), Benediktinerstraße 54, 13465
Berlin.


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28. Februar 2001
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"Tat oder Wahrheit"

... das ist die Parole und das Titelthema für den dritten Schreibwett-
kampf von "Mein Freund, der Baum".

"Tat oder Wahrheit" ist zuerst einmal ein Partyspiel, bei dem die
Teilnehmer in einer Runde zusammensitzen und eine Flasche zum Drehen
bringen. Die Flasche kommt zum Stillstand und zeigt mit der Spitze auf
eine Person, und diese muss sich für "Tat" oder "Wahrheit" entschei-
den. Entscheidet sie sich für "Tat", dann muss sie eine Aufgabe
erfüllen; entscheidet sie sich für "Wahrheit", dann muss sie eine
Frage wahrheitsgemäß beantworten. Und dann geht es wieder von vorne
los.

Ob du, lieber Schreiber, liebe Schreiberin, jetzt einen Text über oder
um das Spiel "Tat oder Wahrheit" schreibst oder ob du über eine
Lebenssituation schreibst, die sich um die Thematik "Tat oder Wahr-
heit" dreht, oder ob du "Tat oder Wahrheit" metaphorisch begreifst,
das bleibt dir überlassen. Der Titel und das Thema müssen aber auf
jeden Fall "Tat oder Wahrheit" lauten.

Ob Prosa oder Lyrik ist gleich, und auch dem Umfang des Textes sind
keine Grenzen nach oben oder unten gesetzt. Irgendwie seltsam oder
bizarr sollte dein Text aber sein.

Der erste Preis ist ein Toaster. Die Verfasserin bzw. der Verfasser
des durch eine fünfköpfige Jury bestimmten besten Textes erhält ihn.

Wenn du einen Text zu diesem Wettkampf einsendest, erklärst du dich
damit zugleich einverstanden, dass dieser Text in MEIN FREUND, DER
BAUM veröffentlicht wird. (Alle weiteren Rechte bleiben aber selbst-
verständlich bei dir!) Eine Veröffentlichung kann auch unter einem
Autorenpseudonym geschehen, welches du bei der Einsendung angeben
solltest.

Deinen Text mailst du an folgende Adresse:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
http://www.meinfreundderbaum.de


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PUBLIKATIONSMÖGLICHKEITEN:
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rapzap - das literarische groschenheft ist da

rapzap - falls es das Wort im Englischen in dieser Zusammensetzung
wirklich gäbe, hieße es so etwas wie "jemanden mit Sprücheklopfen
niederknallen" - versteht sich als ein offenes literarisches Projekt,
das sich vornehmlich an studentisches Publikum wendet. rapzap versucht
seinem Namen gerecht zu werden: Jeder und jede Interessierte ist dazu
aufgerufen, sich mit innovativen Beiträgen zu beteiligen. Ungedruckte
Literaten, deren Kunstverständnis sich unverblümt, auch in fragmenta-
rischer Form, dem Alltagsgeschehen zwischen Ödnis und Sex & Crime
widmet, können hier ein überregionales Forum finden.

Das Vertriebsmodell von rapzap sieht vor, dass freiwillige Verkäufer
an jedem verkauften Heft beteiligt werden.

Die erste Ausgabe ist für das Wintersemester 2000/2001 geplant.

Nähere Informationen im Internet unter http://www.rapzap.de

Pressekontakt:
Heike Reher
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
rapzap Verlag
Telefon: (0 81 61) 86 18 63

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Wir sind eine junge Agentur, die auf der Suche nach geeigneten Stoffen
für eine filmische Umsetzung ist. Wir lesen alles: Drehbücher, Treat-
ments, Kurzgeschichten, Romane, Theaterstücke usw.

Weitere Hinweise auf unserer Homepage: http://www.drehbuchwinde.de.

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LAND DER TAUSEND INSELN
Ein Fantasy-Online-Projekt

Auf der Homepage des G. Meyer’s Taschenbuch Verlages soll in Kürze ein
neues  Fantasy-Projekt entstehen. Um zahlreiche Beteiligung - auch von
Schulklassen  und Autorengruppen - wird gebeten. Das Forum funktio-
niert in erster Linie  wie ein Kurzgeschichten-Sammelwerk. Im Mittel-
punkt steht eine von jedem Autor selbst festzulegende, imaginäre Insel
oder ein Archipel. Der Autor/Leser kann seinen ureigenen Landstrich
mit vorherrschenden Geschöpfen  gestalten, erstellen, beschreiben,
ausarbeiten und aktualisieren. Erfreulich  wären passende Zeichnungen
oder Bilder. Außerdem soll eine Sparte eingerichtet werden, wo Infos
über die Autoren (inkl. E-Mail- und  Homepageadresse) abgerufen werden
können; am besten bitte gleich mitsenden.

Jeder Beitrag wird auf der Homepage des Verlages veröffentlicht. (Das
Copyright verbleibt bei den Autoren.) Herausragende Kurzgeschichten
sollen in der gleichnamigen Anthologie erscheinen.

http://www.geocities.com/ers1245/index/index.htm

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Alchemie-Projekt

Die Anthologie des Alchemie-Projektes wird als ANDROMEDA-Magazin im
Sommer 2001 erscheinen. Gesucht werden bis zum 28. Februar 2001 noch
Short Storys zu diesem Thema:

Wissenschaft und Magie existieren als fest umrissene Kategorien
menschlichen Forschens erst seit der Neuzeit. In vorherigen Epochen
gingen sie Hand in Hand, waren gleichberechtigte, ineinander verfloch-
tene Wissensgebiete, denen sich damals und heute hoch angesehene
geistige Vorreiter unvoreingenommen widmeten. Kepler, John Dee, Tycho
de Brahe u. a. beschäftigten sich sowohl mit astronomischen, mathema-
tischen, also streng wissenschaftlichen Forschungen als auch mit der
Astrologie und Alchemie. Einige Experimente glückten, andere nicht ...

Was wäre aus unserer Welt geworden, wenn die Alchemisten ihre ver-
meintlich (?) unwissenschaftlichen und magischen Experimente weiterge-
führt und erfolgreich beendet hätten? Natürlich, wir wissen heute, was
möglich ist und was nicht - aber unsere Phantasie lässt auch andere
Schlüsse zu, oder?

Was wäre, wenn die Suche nach der Materia prima erfolgreich gewesen
wäre, man "unedle" Metalle in Gold verwandelt, den Homunculus gezüch-
tet oder den Golem zum Leben erweckt, das Lebenselixier oder den Stein
der Weisen gefunden hätte?

Ob Science Fiction, Fantasy oder dunkle Phantastik, ob angesiedelt im
Mittelalter, in der Gegenwart oder in der Zukunft, das ist egal.

Kontakt: Redaktion Projekt "Alchemie", Thomas Hofmann, Fax.: 01 80 505
255 412 145, http://www.monochrom.at/subjekt/alchemie.htm
Deadline: 28. Februar 2001

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SEMINARE:
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ab 28. Oktober 2000
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"Was uns am Schreiben hält ..." - Erzählform Roman

"... ist, dass etwas nicht Gesagtes übrig bleibt", meint Cesare
Pavarese.

Einen Roman zu schreiben ist ein Abenteuer im Kopf. Nur, wie wird aus
dem Kopfabenteuer ein Roman auf dem Papier? In diesem Seminar entwi-
ckeln wir Romanideen, bauen Handlung und Szenen auf, bis sie in ein
Exposé münden. Figuren erhalten Form, Farbe, Leben und Perspektive.

Soll es eine Ideen-, Charakter-, Milieu- oder Ereignisgeschichte sein?
Wie schafft man Konflikte, spannende Szenen, Dialoge, Wendepunkte und
Pointen? Wie vermeiden wir langatmige Beschreibungen, Monologe und
Fehler in der Logik? Wie bleibt der Spaß am Schreiben? Dabei geht es
weder um den experimentellen, noch um den psychologischen oder "neuen
deutschen" Roman, sondern um einen, der vor allem unterhalten will.

Wer einen Roman beginnt, ist genauso willkommen wie jene, die schon
mitten in der Arbeit daran stecken. Falls Interesse besteht, lässt
sich die Zusammenarbeit fortführen.

Ich bitte um Verständnis, dass sich nur die anmelden sollten, die alle
Termine wahrnehmen. Neue Teilnehmer/innen werden um Absprache mit der
Kursleiterin gebeten (Tel. [05 11] 7 62-29 27). Die Teilnehmeranzahl
ist auf maximal 16 begrenzt. Eventuelle Kosten für Kopien und Materia-
lien werden im Kurs erhoben.

Kursnummer: 31011A8
Termine: Sa/So, 28./29., 10:00, 16./17., 12:00, 27./28.01.01, jeweils
10:00 - 18:00 Uhr
Kosten: 192,40 DM (ohne Unterkunft, Verpflegung)
Leitung: Stefanie Bense
Anmeldung und Seminarort: Volkshochschule Hannover, Theodor-Lessing-
Platz 1, 30159 Hannover, Tel. (05 11) 1 68-44 83, Fax 1 68-4 15 32


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8. bis 10. Dezember 2000
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Nicht von dieser Welt? Die Sciencefiction-Kurzgeschichte

Sciencefiction hat in Deutschland ihr Publikum - das beweisen erfolg-
reiche Filme wie "Star Wars" oder Serien wie "Star Trek". Deutschspra-
chige Sciencefiction-Literatur fristet hingegen - abgesehen vom
Massenphänomen "Perry Rhodan" - ein Schattendasein. Kurzgeschichten
dieses Genres finden nahezu keinen professionellen Markt.

Anders in den USA: Zahlreiche Zeitschriften publizieren die Kurzform
der Sciencefiction. In den so genannten Clarion Workshops und anderen
Schreibschulen bilden Profi-Autoren den schriftstellerischen Nachwuchs
marktgerecht aus. Der amerikanische Einfluss auf die Sciencefiction
ist dadurch übermächtig - auch in puncto Stil und Inhalt.

Das Seminar orientiert sich an diesen amerikanischen Workshops.
Redakteur und Autor besprechen kritisch die zuvor eingereichten Texte
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (max. 5 Seiten), weitere eigene
Arbeiten entstehen im Seminar und werden auf stilistische und konzep-
tionelle Schwächen überprüft. Die Autorinnen und Autoren finden so
schneller zu einem unverwechselbaren Stil.

Das Seminar richtet sich vor allem an Autorinnen und Autoren, die
ihren ersten literarischen Moonwalk im Bereich Sciencefiction versu-
chen. Allgemeine Grundlagen des Schreibens sollen ebenso erarbeitet
werden wie Techniken, um Figuren, Handlungen und fantastische Welten
zu erfinden. Der kritische Blick der Teilnehmer für eigene und fremde
Werke wird durch das Seminar geschärft.

Leitung: Klaus Frick, Robert Feldhoff
Kursgebühr: 230 DM (inkl. Übernachtung und Verpflegung)
Anmeldeschluss: 8. November 2000
Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post-
fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53
31) 8 08-4 13, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., http://www.bundesakademie.de


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Mehrmals jährlich
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"Selber schreiben, drucken, binden und vermarkten"

Aus dem Inhalt:
1. Verlagsgründung (Formalitäten, Finanzamt, Branchenverbände, Steuern
sparen, Geschäftspapier, Postfach, Konto, ISBN-Vergabe, Titelmeldung,
Betriebswirtschaft)
2. Das Handwerk "Schreiben" (Urheberrecht, Informationsquellen,
Lektorat, richtig formulieren, ein Manuskript entsteht, Erfahrungsaus-
tausch, Erfolgsberichte)
3. Bücher drucken und binden (Druck- und Bindetechniken, Praxisteil:
Sie stellen tatsächlich ein Buch selbst her, herkömmlicher Druck in
einer Druckerei - vom Kostenvoranschlag bis zur Mängelrüge, bis zu 60%
billiger im Ausland drucken)
4. Marketing (Musterkonzepte, Internet, Pressearbeit, Kontaktadressen,
Rezensionen, Infobrief, klassische Werbung und ungewohnte PR, Aus-
landsvertrieb)
5. Die "Stufe 2" - so wächst Ihr Verlag (Autorensuche, Verlagsvertrag,
Imageberatung, Börsenverein des deutschen Buchhandels, weiterführende
Informationen)

Das Seminar findet mehrmals jährlich in Frankfurt/Main statt, Zusatz-
termine in Hamburg, Stuttgart, Berlin, München.
Kompaktseminar: 1 Tag (8:00 Uhr - 18:00 Uhr, jeweils samstags) 590 DM
(inklusive Mittagessen/Getränke und umfangreicher Seminarunterlagen)
Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt.
Für weitere Infos und Anmeldung seht bitte im Internet nach unter:
http://www.wettkampfvorbereitung.de/selfpublishing1.htm


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VORSTELLUNG:
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 (In dieser Rubrik stellen sich ausgewählte Literaturzeitschriften,
  Literaturbüros, kulturelle Einrichtungen etc. selbst vor.)


                            "Seelenkrater"

Dieses neue Magazin hat sich der Literatur und Kunst verschrieben.
Lyrik und Prosa sind hier als Schwerpunkt zu finden, die den Kern
dieses in Schwarz-Weiß gehaltenen A5-Magazins ausmachen. Den Rahmen um
Sinn und Wort bilden Impressionen unbekannter Künstler, wobei der
Leser zwischen Zeichnung und Malerei, Photographie, Bildhauerei und
Experimentellem hin und her geführt wird. Der Seelenkrater als
Non-Profit-Publikation ist frei von politischen Impulsen und hat
einzig den Ehrgeiz, als Plattform für Individualität und Kreativität
von Künstlern und Autoren verschiedenartigster Richtungen zu dienen.

Für 5 DM Vorkasse (Schein/Scheck/Briefmarken) inkl. Porto ist das
Magazin zu bestellen bei: Redaktion Seelenkrater, Matthias Korb,
Biedenkopfer Weg 95, 60489 Frankfurt/Main.

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AUTORENWISSEN:
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                                   (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)
          "Recherche - sinnvoll oder lediglich zeitraubend?"
                          von Belinda Rodik

Eines gleich vorweg: Mit der Recherche steht und fällt das Gelingen
eines Buches. Denn die Recherche betrifft auch die Figuren, die
Struktur und den Plot eines Romanes, einer Erzählung, einer Novelle,
schlicht: jeder Literaturgattung. Wer zum Beispiel nicht genügend über
die eigenen Figuren recherchiert, kennt sie nicht und kann nur laue
Plots und eine lasche Struktur aufbauen.


          Die Figuren

Demzufolge gehört zu den ersten Grundrecherchen, die Biographien der
Figuren zu eruieren. Wann sind sie geboren, woher kommen sie, welche
Vorlieben und Abneigungen haben sie, was sind ihre Laster und welche
ihre Tugenden? [Anm. der Redaktion: Siehe dazu auch das Workshopmate-
rial "Charakterisierung" auf der Website von autorenforum.de.] Bereits
aus dieser Grundrecherche ergeben sich die ersten Strukturen des zu
schreibenden Werkes.


          Zeit und Ort

Doch Recherche bedeutet selbstverständlich noch sehr viel mehr. Wer im
Genre "historischer Roman" tätig ist, wird wie von selbst die Recher-
che integrieren. Der Gedanke, über eine andere Epoche zu schreiben,
ohne genaustens Bescheid darüber zu wissen, wäre doch sehr verwegen
und würde beim Leser auf völliges Unverständnis stoßen, im Sinne von:
"wie langweilig", "das stimmt doch gar nicht ..." etc.

Lokalkolorit ist in den letzten Jahren generell immer wichtiger
geworden. Bestseller im Bereich "historischer Roman" werden nur noch
Bücher, die neben schillernden Figuren auch eine fundierte Sachkennt-
nis des Autors zeigen.

Doch nicht nur der historische Roman braucht die Recherche. Die besten
Krimis leben davon, dass die Autoren wissen, wovon sie berichten: Sie
kennen die Städte, in denen ihre Geschichten spielen, in- und auswen-
dig, haben sich durch Bars getrunken, mit Menschen geplaudert, den
Flair einer Stadt in sich aufgesogen, wissen um die Lebensweise der
Menschen, die Struktur gewisser Gangs und krimineller Organisationen,
als wären sie selbst Mitglied, und sie kennen sich selbstverständlich
mit Giften und anderen Mordwerkzeugen so gut aus, dass es gefährlich
werden könnte, sich mit ihnen anzulegen.

Dies alles erfordert enormen Zeitaufwand, doch er lohnt sich allemal.
Wer vom Lektor der offensichtlich mangelhaften Recherche überführt
wird, hat keine Chance auf einen Vertrag. Doch wie kommt Autor nun an
die Informationen?


          Recherchequellen

Das globale Dorf, das Internet, ist für Recherchewillige zu einer
Goldgrube mutiert. Nie zuvor war es einfacher, schnell an Informatio-
nen zu gelangen - und nie zuvor war es ungewisser, dass die Informati-
onen auch korrekt sind. Infos aus dem Netz sollten immer auf ihre
Quelle überprüft werden - nur so kann man sichergehen, dass man keinem
Humbug aufsitzt.

Eine der besten Suchmaschinen im Netz dürfte http://www.google.com
sein - wer mit dieser Suchmaschine nicht fündig wird, braucht andere
gar nicht mehr zu bemühen (oder hat das falsche Stichwort eingegeben).
Bei der Stichwortauswahl ist manchmal Kreativität gefragt - doch wenn
wir Autoren diese nicht besitzen, wer dann? Das Stichwort "Serienmör-
der" allein ergibt zum Beispiel zu viele Antworten; also muss man
spezifizieren, was gesucht wird. Zum Beispiel: Serienmörder Namen Tat
Opfer etc.

Die Alternative zum Netz ist die Bibliothek. Wer über die Bibliotheks-
computer nicht fündig wird, kann sich hier direkt an die Angestellten
wenden - meist sehr zuverlässige, kompetente Ansprechpartner, die
gerne helfen.

Doch was tun, wenn man nach einem Detail der Geschichte sucht, das
sich sowohl im Netz als auch in Bibliotheken beharrlich versteckt und
nicht auftun lässt? Die Erfahrung hat gezeigt: Universitätsprofessoren
sind sehr gern behilflich. Adressen finden sich zuhauf - schon wieder
- im Netz, der Anruf bei den betreffenden Profis auf ihrem Gebiet
schafft dann Aufklärung in den meisten Detailfragen. Wer sich als
Autor vorstellt, bekommt fast immer und vor allem fundierte Antworten.

Zur Recherche von Krimis sei noch gesagt: Auch Polizei- und Kriminal-
beamte, Polizeipsychologen und Angestellte der Gerichte etc. stellen
ihr Fachwissen meist sehr gerne zur Verfügung, sobald man sich als
Autor ausgewiesen hat. Besuche im Kommissariat sind nicht ungewöhnlich
und von großer Bedeutung, wenn man ein Gefühl für Polizeiarbeit
entwickeln möchte. Selbst Gefängnistore stehen Autoren offen - immer
eine höfliche Anfrage vorausgesetzt.

Zugegebenermaßen ist Recherche oft sehr zeitaufwendig. Doch im Laufe
der Jahre sammelt man einen Karteikasten mit Adressen an, auf die man
schnell und effektiv zurückgreifen kann, wenn weder Internet noch
Bibliothek Früchte tragen wollen.

Eine gute Adresse für Spezialfragen gibt es im Netz unter
http://www.wissenistmacht.de. Hier stellen Experten ihr Geschick im
Auffinden von Daten im Internet zur Verfügung. Werden sie dort nicht
fündig, suchen sie in Büchern weiter - und das alles kostenlos und
ohne Verpflichtung. Wissensportale sind momentan ohnehin der neue Boom
im Netz - zu erwähnen wäre hier zum Beispiel noch
http://www.werweisswas.de. Auch dieses Portal bietet die Auskünfte
kostenlos an, aber der Fragende muss sich selbst ebenfalls als Experte
zur Verfügung stellen.


          Andere recherchieren lassen

Unsere amerikanischen Kollegen haben es auch hier wieder einmal
besser. In den USA gibt es tatsächlich den Beruf des "Buchrecher-
cheurs" - mit der Folge, dass Ken Follett beispielsweise einen Auftrag
erteilt und nach wenigen Wochen eine große Kiste mit sortierten
Unterlagen zu allen Fragen, Spezialgebieten etc. erhält und nach Lust
und Laune darin wühlen kann. Wir beneiden ihn alle darum.

Der Neid gilt auch Umberto Eco - der nutzt seine Stelle als Universi-
tätsprofessor, um seine Studenten auf die Jagd nach Unterlagen zu
schicken; mit großem Erfolg, wie wir wissen ...

Doch es hilft kein Jammern - auch wenn wir deutschsprachigen Autoren
noch selbst zum Detektiv werden müssen: Die Recherche ist notwendig
für das Gelingen eines guten Buches. Manche Agenturen bieten bereits
Recherchedienste an, doch diese sind zum größten Teil unerschwinglich
(2 000 DM pro Monat und mehr). Da stürzen wir uns doch lieber selbst
in die Datenflut, nicht wahr?


          Der größte Stolperstein

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Nicht alles, was man mühevoll
und oftmals in monatelanger Arbeit recherchiert hat, muss zwangsläufig
auch in den Roman, denn dann würde aus dem Roman sehr schnell ein
Sachbuch. Die Kunst liegt darin, recherchierte Fakten so und in
solcher Menge einzubauen, dass sie im Umfeld der Figuren wirken und
der Autor nicht als auktorialer Erzähler eingreift, um äußere Lebens-
umstände zu erklären.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Belinda Rodik, Autorin für Droemer-Knaur, Gustav Lübbe, Emons Verlag
und Gondrom. Im Winter erscheint "Anno Domini. Drachen vor Köln"
(Jugendbuch/Emons), im Frühjahr 2001 "Trimalchios Fest" (Gustav
Lübbe). Soeben ist www.federkiel2000.de online gegangen - eine Site
für Autoren, die mehr über Handwerk und Geschäft des Literaturbetrie-
bes erfahren möchten; dazu gibt es Gespräche mit Lektoren etc.


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AUTORENWISSEN:
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                  "Bestsellerlisten - ein Kommentar"
                          von Belinda Rodik

Hand aufs Herz - wer von uns Autoren hat nicht schon einmal begehr-
lich, neidvoll oder sehnsüchtig auf die Spiegel-Bestsellerliste
geschielt und sich dann den Träumen vom Dasein eines Bestseller-Autors
hingegeben?

Verlage lieben besagte Liste - verspricht die Platzierung eines Autors
aus dem eigenen Hause doch nicht nur Geld, sondern auch zukünftige
Erfolge. Buchhändler präsentieren die Liste in ihren hehren Hallen,
und der geneigte Leser lässt sich von den zehn Besten im Kaufverhalten
durchaus beeinflussen, führen und lenken.

Wer es auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat, der hat’s auch
im Autorendasein geschafft. So glauben wir alle und gehen von enormen
Verkaufszahlen aus, die den Weg auf die Liste erst ebnen.


          Wie entsteht die Bestsellerliste?

Kaum einer aber weiß, wie die Liste entsteht und dass sie im Prinzip
keinerlei Aussagekraft über Bestseller besitzt. Circa 400 Buchhandlun-
gen sind deutschlandweit für die Bestsellerliste zuständig, doch
ausgefüllt wird sie nur von der Abteilung "Belletristik". Nun wird
nicht etwa der Computer zu Rate gezogen und reelle Verkaufsdaten in
das Formular eingetragen, wie es eigentlich auf der Hand liegen
müsste. Im Gegenteil - in der Bestenliste spiegeln sich persönliche
Vorlieben, rein subjektive Entscheidungen und nicht zuletzt oftmals
Ladenhüter wider. Eingetragen wird gerne, wovon Buchhändler zu viel
geordert hat und nicht remittieren möchte. So kommen erstaunliche
Werte zustande.


          Werden alle Bücher erfasst?

Und der geneigte Leser, aber auch der verdutzte Autor beginnen, sich
Fragen zu stellen: Wie kommt es, dass Joanne Rowlings liebenswerter
Harry Potter die ersten Plätze belegt, aber andere Kinderbücher nie
auf der Bestenliste auftauchten - zugegebenermaßen gibt es nur wenige
Kinderbuchautoren mit mehr als 900 000 verkauften Büchern, dennoch
würden manche Kinderbücher andere Bücher um Längen schlagen, wenn es
um reelle Verkaufszahlen geht. Es ist bekannt, dass Wolfgang Hohlbein
zu Deutschlands Bestsellerautoren gehört - doch wie oft waren seine
Bücher bereits auf der Spiegel-Bestenliste zu finden? Das Problem bei
diesem Autor: Er schreibt auch Jugendbücher, und so kommt es, dass
seine Bücher von den Buchhändlern gerne komplett ins Regal der Jugend-
literatur gestellt werden - und Wolfgang Hohlbeins Bestseller erschei-
nen partout nicht auf der Liste.

Das Gleiche gilt für Sachbücher und hier insbesondere für Kochbücher.
Ist schon jemandem aufgefallen, dass diese nie in den Bestenlisten
auftauchen? Mit Ausnahme der Werke von Biolek; dies hat nichts mit der
Wertschätzung von Biolek zu tun, ich besitze alle seine Bücher -
dennoch scheint hier irgendwo ein verborgener Mechanismus zu sitzen,
der für Autoren, Verlage und Endverbraucher gleichermaßen undurch-
schaubar scheint.


          Der Unmut der Branche

Diese Undurchschaubarkeit hat nun endgültig zu Unmut geführt. Viele
Buchhandlungen führen die Spiegel-Bestsellerliste nur noch neben
anderen Statistiken, oftmals hausintern erstellten Bestenlisten. Große
Kaufhäuser und Warenhäuser hingegen hängen die Liste nicht mehr auf -
sie spiegelt nicht im Mindesten wider, was die Verkaufszahlen sagen.

Diese merkwürdige Art, eine Bestsellerliste zu erstellen, die allge-
mein üblich ist und vor allem von den Lesern ernst genommen wird, gab
es bis vor wenigen Jahren auch noch in der Musikbranche. So kam es,
dass Wolfgang Petri nie einen Hit unter den besten 100 platzieren
konnte, da Fanclubs und große Musikgeschäfte eine Stimmenmehrheit
erzeugen konnten - zum Teil für Interpreten, die nur einen kleinen
Kreis von Musikbegeisterten faszinieren konnten. Dann ging die Musik-
branche dazu über, die Hitliste nach dem Warenwirtschaftssystem zu
erstellen, sprich: Reelle Verkaufszahlen waren gefragt - und nun
stimmt die Liste auch mit dem tatsächlichen Kaufverhalten der Kunden
überein. Wer auf Platz 1 der Hitliste steht, ist auch die Nummer 1.

Bei Büchern heißt es in der Verlagsbranche generell: Die ersten drei
Plätze können noch als aussagekräftig betrachtet werden, der Rest ist
nicht beachtenswert.


          Wie sieht es in anderen Ländern aus?

Die USA, aber auch Frankreich, England, Italien und Österreich sind
uns hier um Nasenlängen voraus. Bestsellerlisten werden nicht nach
subjektiven Vorlieben erstellt, sondern folgen dem Gesetz der Mark-
wirtschaft: Es werden reelle Verkaufszahlen ausgewertet, also das, was
über den Ladentisch ging, wird bewertet, nicht persönliche Favoriten
oder gar Ladenhüter. Hier wäre wünschenswert, was ansonsten - leider -
so verpönt ist: der Blick nach Amerika und der Nachahmungseffekt ...


          Weitere Infos zum Thema

Einen hervorragenden Artikel zum Thema (von Gerhard Beckmann für den
Buchreport) gibt es im Netz unter:
http://www.dostoevskij.purespace.de/texte/handel/bestsell.htm.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Belinda Rodik, Autorin für Droemer-Knaur, Gustav Lübbe, Emons Verlag
und Gondrom. Im Winter erscheint "Anno Domini. Drachen vor Köln"
(Jugendbuch/Emons), im Frühjahr 2001 "Trimalchios Fest" (Gustav
Lübbe). Soeben ist www.federkiel2000.de online gegangen - eine Site
für Autoren, die mehr über Handwerk und Geschäft des Literaturbetrie-
bes erfahren möchten; dazu gibt es Gespräche mit Lektoren etc.


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                      "Vom Umgang mit den Lesern"
                          von Ingrid Schmitz

Nun werden Sie wahrscheinlich denken, Umgang mit den Lesern? Die sieht
man doch nicht. Das stimmt. Es sei denn, man ist mutig genug und gibt
eine Lesung und/oder Signierstunde.

Als veröffentlichte AutorIn kann man es sich heutzutage - fast - nicht
leisten, im stillen Kämmerchen sitzen zu bleiben, um die Kontoauszüge
zu studieren. Denn auf Dauer gesehen gäbe es da nicht mehr viel zu
gucken. Nein, Marketing ist gefragt. Lesungen - am besten Events -
sollen die Verkaufszahlen ankurbeln, und wer da meint, darum kümmert
sich der Verlag, der ist von vorgestern.

Na gut, werden Sie sagen, dann gehe ich eben in eine Buchhandlung
meiner Wahl, setze mich da hin und lese aus meinem Buch vor. Kann ja
nicht so schwierig sein. Schließlich habe ich ja die Geschichte
geschrieben, kenne sie in- und auswendig. Das können Sie ja mal
versuchen. Spätestens nach zehn Minuten werden Sie merken, wie der
Erste gähnt, der Zweite sich auf seinem Stuhl unruhig hin- und herbe-
wegt und andere auf die Uhr schauen - wenn Sie es überhaupt merken,
denn Sie sind ja so vertieft, schauen kaum auf beim Lesen und hetzen
durch Ihre Geschichte. Und glauben Sie ja nicht, dass sich das nicht
rumspricht. Spätestens bei der dritten Lesung in Ihrer Nähe warten Sie
vergeblich auf die Zuhörer und können allenfalls dem Buchhändler eine
Verzichtserklärung signieren.

Verzichten sollten Sie auch auf allzu Marktschreierisches oder auf
Starallüren. Es kann nicht dienlich sein, extra zehn Minuten später zu
kommen, um die Spannung zu erhöhen, sich die Tasche tragen zu lassen
und um einen besonderen Stuhl zu bitten. Und glauben Sie mir, jede
Verachtung Ihrer Zuhörerschaft gegenüber, in Ihren Augen und Ihrer
Mimik wird vom Publikum erkannt. Patzige Antworten auf vielleicht
wirklich seltsame Fragen werden bestraft. Autogrammkarten werden in
den Papierkorb geworfen, wenn Sie auch nur den Anflug von Arroganz
zeigen, und von Ihren Büchern brauchen wir erst gar nicht zu sprechen.

Wie kann man es also besser machen? Lassen Sie sich etwas einfallen!
Versuchen Sie Ihre Zuhörerschaft zu begeistern. Natürlichkeit ist
gefragt. Seien Sie offen, gehen Sie auf die Leute zu, lachen Sie mit
Ihnen! Machen Sie ruhig den ein oder anderen Scherz und laufen Sie
nicht davon, wenn Ihnen ein Zuhörer offenbart, dass er auch Gisbert
heißt und 70 kg wiegt, so wie sie den Triebtäter in Ihrem Buch be-
schrieben haben. Schenken Sie ihm zur Not ein Exemplar, und er wird es
dankend annehmen. Entdecken Sie Ihr schauspielerisches Talent. Bevor
Sie zu lesen anfangen, plänkeln Sie ein bisschen mit Ihren Zuhörern.
Vor jeder Fernsehshow wird eingeheizt. Machen Sie sich mit Ihrem
Publikum vertraut. Sehen Sie sich die erwartungsvollen Gesichter an,
erkennen Sie, welche Zielgruppe Sie da vor Augen haben. Lassen Sie bei
alten Leuten lieber die Sexszenen heraus, es sei denn, es handelt sich
um die grauen Panther. Verlieren Sie sich bei einem jungen Publikum
nicht in unendlichen Beschreibungen eines bunten Bauerngartens. Zum
Beispiel bei Kurzgeschichten ist es hilfreich - wenn besondere Gegens-
tände darin vorkommen - diese  während der Lesung auch zu benutzen. Es
lockert die Geschichte ungemein auf. Ist die Protagonistin eine alte
Frau, warum nicht mal in einen alten Kittel schlüpfen? Haben Sie noch
Freunde, Bekannte, die Sie mit in Ihre Geschichte einbeziehen können?
Gibt es einen "running gag", der besonders hervorgehoben werden kann?
Auch die Dekoration spielt eine wichtige Rolle. Ihr Publikum will
nicht nur hören, sondern auch sehen! Zeigen Sie ihnen eine passende
Dekoration. Speziell bei Kriminalgeschichten gibt es schaurigschöne
Requisiten: Giftglas, Handschellen, Pistole (natürlich nicht geladen),
Leichenbestatterhandschuhe, Messer in allen Größen (wenn Sie sich
trauen und gut zu Ihrem Publikum sind), liebliche Blutstropfen aus
Window-Colours (hergestellt, wenn Ihr Kind im Bett ist), einen
breitkrämpigen Hut, dunkle Sonnenbrille, Kerzenständer und und und ...
Nach einem Kurzkrimi, in dem jemand vergiftet wurde, könnte man
besonders saure Drops herumgehen lassen, und Sie werden feststellen,
wie zurückhaltend manche Leute sind, was wiederum die Lacher auf Ihre
Seite bringt. Schreiben Sie Erotik-Thriller? Nur zu, jetzt sind Sie an
der Reihe.

Wenn es am Schluss dann tatsächlich soweit kommen sollte und Sie auch
einige Bücher signieren müssen, konzentrieren Sie sich bei der Unter-
schrift Ihres Namens, nach dem Motto: "Ruhig, Mutter muss ihren Namen
schreiben" - die Aufregung hat schon so manchem einen Streich ge-
spielt. Und bei der persönlichen Widmung für all die Dieters, mit h
und ohne h, und für die Sarahs, mit h in der Mitte oder am Ende, und
natürlich für die Jacquelines lassen Sie sich ruhig den Namen buchsta-
bieren, und fragen Sie nach, wenn Sie es nicht verstanden haben, denn
nichts ist fürchterlicher, als seinen eigenen Namen falsch geschrieben
zu sehen. Man denke da nur an das Buchcover!

Haben Sie das alles ohne seelischen Schaden überstanden, werden Sie
sogar eines Tages Freude daran finden und nicht mehr zu bremsen sein.
Sie werden sich nach dem Applaus der Lesungen sehnen und die Kontaus-
züge aus Zeitmangel einfach beiseite legen.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Ingrid Schmitz, geb. 1955 in Düsseldorf, ist freiberufliche Redakteu-
rin, Autorin und Mitherausgeberin der "Rheinleichen"-Anthologie, Emons
Verlag, September 2000. Ihr Krimikurzgeschichtenband "Brave Männer
leben länger" erscheint im Herbst/Winter 2000, éditions trèves, Trier.


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MARKETINGIDEEN:
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                                    (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)

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Rynya Pockrandt
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
++++++++++++++++++++++++
Für meinen Gedichtband "Tiefe Klänge - Deep Sounds" habe ich bisher
folgende Marketing-Aktivitäten ausgeübt:
- Werbung über Internet - eigene Homepage (www.rynya.de), und ich bin
bei verschiedenen Suchmaschinen angemeldet; Partnerprogramm mit
Amazon; Link setzen auf Homepages von Freunden/Bekannten
- Veröffentlichung von Texten bei Literature.de, Schreibzimmer.de und
Sugarray.de
- Kontakte mit Literaturcafé.de
- Verteilung Flyer (Buchkarte vom Verlag + Auszug aus Buch) in meinem
Stadtviertel (fast wie Zeitung-Austragen)
- Networking: E-Mail-Schneeballeffekt - an alle Personen, die man gut
kennt, ein Mail verschicken mit Werbung/Auszug/Daten zu meinem Ge-
dichtband, und diese wiederum verteilen das Mail im Schneeball-Effekt
weiter an andere Personen, die sie gut kennen, usw. Der Schneeball
kommt ins Rollen!
- Mit Zeitungen werde ich noch Kontakt aufnehmen.
- Ich habe auch eher schlechte Erfahrungen damit gemacht, in Buchhand-
lungen Werbezettel bzw. Leseexemplare zu überreichen.

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BUCHBESPRECHUNG:
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                                    (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)

                                "Plot"
                  besprochen von Hans-Peter Röntgen

Die meisten Schreibbücher behandeln Plot nur am Rande. Das Thema ist
schwierig: Immerhin ist Plot der Handlungsaufbau einer Geschichte.
Innerhalb eines Lehrbuches die Entwicklung einer Szene aufzuzeigen ist
bei weitem nicht so aufwendig wie die Entwicklung des Plots eines
Romans.

Ansen Dibell hat ein Lehrbuch geschrieben, das sich nur mit dem Thema
Plot auseinander setzt und nun auch als Taschenbuch vorliegt. Das Buch
ist entsprechend der verschiedenen Stadien eines Plots gegliedert.
What Is a Plot?, Grand Openings, Early Middles, Building the Big
Scenes, When You Come to the End, Stop - das sind die Titel der
Kapitel. Dazwischen finden sich weitere Kapitel zu Viewpoint (Erzähl-
perspektive), Exposition, Pattern (Erzählmustern), Rückblenden,
Übergängen, Erzähltempo und Melodrama.

"Die übliche Definition von Plot ist, dass er beschreibt, was in einer
Geschichte alles passiert. Das ist nützlich, wenn man über fertige
Geschichten redet, aber wenn wir uns Geschichten anschauen, die gerade
geschrieben werden, ist es so nützlich, wie zu sagen, dass ein Ge-
burtstagskuchen ein großes Gebäck mit Zuckerguss und Kerzen ist. Es
sagt Ihnen nicht, wie Sie einen machen." (Damit ihr einen Eindruck vom
Schreibstil bekommt, diese Passage noch einmal auf Englisch: "The
common definition of plot is that it’s whatever happens in a story.
That’s useful when talking about completed stories, but when we’re
considering stories being written, it’s about as useful as saying that
a birthday cake is a large baked confection with frosting and candles.
It doesn’t tell you how to make one.") Das Buch soll Autoren helfen,
die Struktur ihrer Geschichte zu finden und zu verbessern.

Im zweiten Kapitel (Grand Openings) erläutert Dibell, wie ein Autor
eine Idee zu einer Story untersuchen sollte. "Ideen für Geschichten
finden sich überall. Ideen zu finden ist nicht das Problem. Ihr
Problem ist das Problem jedes Autors: herauszufinden, welche aus dem
großen Haufen der Ideen eine mögliche Geschichte ergibt und, was noch
schwieriger ist, welche eine Geschichte ist, die Sie fesselt und die
Sie erzählen können."

Vier Fragen können die Entscheidung erleichtern, ob eine Idee eine
gute Geschichte ergeben könnte:
- Gibt es etwas, das mich wirklich interessiert, etwas, das ich
verstehe, etwas, das geschrieben werden möchte?
- Kann ich die Idee auf behutsame, aber kompromisslose Art in eine
Geschichte verwandeln, die auch anderen etwas bedeutet?
- Kann ich diese Idee in eine Folge von Szenen mit möglichst wenig
Beschreibung verwandeln? Gibt es einen Plot, oder kann ich einen Plot
dafür schaffen?
- Steht etwas Besonderes und Existentielles auf dem Spiel - nicht nur
für mich, sondern auch für eine oder mehrere Personen in der Geschich-
te?

Dibell erläutert alle diese Fragen, ohne langatmig zu werden. Und sie
bringt die Dinge auf den Punkt, findet Kernsätze, die beschreiben, was
sie meint. Zum Beispiel über den Anfang einer Geschichte:

"Jeder wirkungsvolle Anfang muss drei Dinge leisten. Erstens muss er
die Geschichte in Schwung bringen und zeigen, welche Art von Geschich-
te es ist. Zweitens muss der Protagonist vorgestellt und beschrieben
werden. Drittens muss das Interesse des Lesers geweckt werden, weiter-
zulesen."

Sie bleibt nicht bei diesen Kernsätzen stehen, sondern erläutert sie
und bringt Beispiele. Dass sie kurz und verständlich schreibt und das,
was sie sagen will, in ein, zwei Sätzen zusammenfassen kann, ist die
Stärke dieses Buches.

Bis etwa zur Hälfte hält sie ihr Versprechen ein, sie wolle nicht
zeigen, wie ein Plot aussieht, sondern, wie einer gebaut wird. Sie
entwickelt eine Story (Hochwasser in einer Kleinstadt) und diskutiert
an diesem Beispiel die Entwicklung der Geschichte.

Leider hält sie diese Technik nicht durch. Etwa ab der Hälfte werden
mehr und mehr bereits existierende Geschichten untersucht - zum
Beispiel bei der Diskussion von Subplots, in der sie ausführlich die
Verwebung der verschiedenen Subplots in Star Wars beschreibt. Nur, wie
schafft es ein Autor, seine Subplots so zu entwickeln und zu verweben?
Ein bisschen schreibt sie darüber, erläutert, wie man Parallelen in
Plots einbaut, argumentiert aber wieder am Beispiel des bereits
fertigen Plots.

Das liegt allerdings zum Teil in der Natur der Sache begründet: Ein
ausführliches Beispiel, in dem mehrere Subplots miteinander verwebt
werden, würde den Rahmen des Buches sprengen und aus einem handlichen
Taschenbuch von 120 Seiten ein dicken Wälzer machen.

Ansen Dibells Buch ist sicher kein Anfängerbuch, aber für alle geeig-
net, die bereits Schreiberfahrungen haben und nach einem Führer
suchen, wie ein Plot aufgebaut werden kann. Persönlich würde ich aber
jedem zunächst Syd Fields "Drehbuchschreiben" empfehlen, dessen
ausführliche Diskussion von Filmplots auch Romanautoren kennen soll-
ten.

Ansen Dibell: "Plot", Writer’s Digest Books, ISBN 0-89879-946-5,
$12.00

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Hans Peter Röntgen, 1949 in Aachen geboren, studierte Informatik und
Biologie und verdient seine Brötchen mit dem Schreiben von Computer-
programmen. Seit zehn Jahren schreibt er außerdem Geschichten, in der
Regel Mischungen aus Realität und Märchen. Veröffentlichungen in
Fantasia und dem Märchenletter.


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VERANSTALTUNGSBERICHT:
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                                    (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)

                      "Autorentreffen in Berlin"
                          von Stefanie Bense

Berlin ist eine Reise wert - besonders, wenn ein Autorentreffen
angesagt ist. Am 1. Oktober 2000 war es wieder soweit. Der Federwelt-
Verlag (www.federwelt.de) lud ein, und knapp 50 Autor/innen aus
Österreich und Deutschland durften kommen. Auf dem Programm standen
zwei Vorträge von Andreas Eschbach (Die Haarteppichknüpfer, Solarsta-
tion, Das Jesus-Video, Kelwitts Stern), ein Vortrag von Sandra
Uschtrin (Handbuch für Autorinnen und Autoren) und anschließende
Textarbeit.

Zunächst begrüßte der Organisator Titus Müller die Runde in den Räumen
der Adventsgemeinde in Charlottenburg (samt Harmonium, Liliendekorati-
on und Gesangtafel). Es gab eine Vorstellungsrunde, nach der Andreas
Eschbach mit "Durchhalten! Wie man einen Roman von der ersten Seite
bis zum Wörtchen ENDE bringt" begann.


          "Durchhalten!"

Ein paar einleitende Worte, und schon ging es zur Sache. Eschbach
stellte klar, dass man einen Roman nie zu Ende bringt, wenn man auf
den Musenkuss wartet. "Keine Zeit" ist überhaupt kein Grund, sondern
lediglich eine Ausrede. Autoren, die etwas zu erzählen hatten und von
ihrem Projekt überzeugt waren, haben sich die Zeit genommen, tatsäch-
lich zu schreiben und nicht nur schreiben zu wollen. John Grisham, als
viel beschäftiger Anwalt, stand noch früher auf als sonst und erkämpf-
te sich so zwei Stunden, in denen er seinen ersten Roman verfasste.

Drei Faktoren sorgen dafür, dass du zu Ende schreibst, was du angefan-
gen hast: 1. Motivation ("Es ist mir wichtig"), 2. Selbstbewusstsein
("Es taugt was"), 3. Selbstsicherheit ("Ich kann es zu Ende bringen").

1. Motivation
Die Autorin (einfacherweise bleibe ich bei der weiblichen Form, die
Herren Autoren mögen sich bitte mitgemeint fühlen) muss von der Idee,
vom ganzen Projekt infiziert sein. Sie darf kaum noch an etwas anderes
denken können. Es muss ihr WICHTIG sein.
Eschbach erläuterte den Unterschied zwischen Wichtigkeit und Dring-
lichkeit am Eisenhower-Modell. Das Raster mit je zwei Spalten (drin-
gend / nicht dringend) und Reihen (wichtig / nicht wichtig) lässt vier
Kombinationsmöglichkeiten zu: A = wichtig und dringend, B = wichtig,
aber nicht dringend, C = dringend, aber nicht wichtig, D = nicht
wichtig oder dringend. Wichtig ist das, was man selbst für relevant
hält, während dringende Arbeiten eher fremdbestimmt und unter Zeit-
druck anfallen. In die Kategorie A gehört das (tägliche) Krisenmanage-
ment. Hier muss etwas sofort erledigt werden, z. B. einen Verkehrsun-
fall melden. Kategorie B enthält Arbeiten, die einem selbst wichtig
sind, aber nicht unter die Dringlichkeitsstufe eins fallen, z. B.
sollte hier das Romanschreiben angesiedelt sein. Dinge wie die Steuer-
erklärung fallen unter Kategorie C. Und in D findet sich wieder, was
jedem Zeit wegfrisst, wie Fernsehen oder PC-Spiele.

Um herauszufinden, was dir wichtig ist, solltest du dich fragen, was
du tun würdest, hättest du nur noch ein Jahr zu leben. Willst du dann
keinen Roman schreiben, dann lasse es ganz.

2. Selbstbewusstsein
Braucht man Talent, um einen Roman zu schreiben? Eschbach beantwortete
das mit einer Gegenfrage: Was nützt Talent, wenn das Interesse erlahmt
und man nicht durchhält? Man muss nicht der beste Schriftsteller der
Welt sein, um veröffentlichen zu können. Entscheidend ist, dass jede
Autorin das Buch so gut macht, wie sie kann. Es hilft, ein Buch zu
lesen und greifbar zu haben, das man selbst besser schreiben kann. Es
hilft, mit Lust zu formulieren, gern zu erzählen, mit Worten zu
spielen und Geschichten zu bauen. "Schreibt den Roman", sagte Esch-
bach, "für den man guten Gewissens Bäume fällen kann."

3. Selbstsicherheit
Niemand schreibt einen Roman von Seite 1 bis Seite 600. Grundprinzip
ist die Portionierung in Kapitel, Handlungsabschnitte, Szenen und
Seiten. Welche Probleme dabei entstehen, kennt jede Autorin und jeder
Autor, auch Stephen King (nachlesbar in "Über das Leben und das
Schreiben", Ullstein 2000).

Vier Verhaltensgrundsätze erhöhen die Chancen:
a) Überwache dich selbst, zähle Wörter und Seiten, doch überschätze
nicht deine Produktivität; ein Durchschnitt von ein bis drei Seiten
pro Tag reicht aus.
b) Schreibe kontinuierlich und in einem eigenen, festen Rhythmus,
arbeite zu bestimmten Zeiten, in bestimmter Umgebung, wo alles vorhan-
den ist, was du benötigst (Lexika, Recherchematerial, Grobplanung für
die Kapitel, aber auch Tee, Kaffee, Wasser oder die notwendige Schoko-
lade).
c) Lebe mit deinem Roman und habe keine Angst davor, dich mit ihm zu
verändern, weiche weder den Konflikten im Roman aus, noch verlängere
die Geschichte oder überarbeite ewig, weil du dich fürchtest, loszu-
lassen.
d) Verliere den Spaß am Schreiben nicht, sondern lies gute Bücher, die
dich inspirieren oder herausfordern, ignoriere oder baue Schreibblo-
ckaden ab, indem du sie wegschreibst, und trenne die Phasen des
Schreibens und des Editierens.


          "Geschichten, die fesseln"

Nach dem durchaus üppigen Mittagessen in einem Restaurant begann
Eschbach seinen zweiten Vortrag: "Geschichten, die fesseln. Wie man
einen Plot entwickelt." (Über den Sinn der Vortragsreihenfolge lässt
sich streiten, doch über den des Inhalts nicht.) Eschbach legte Wert
darauf, dass Welt, Charaktere und Plot in einer wechselseitigen
Beziehung stehen. Die Welt kann real oder fiktiv sein, wichtig ist,
dass sie bildhaft, lebendig und detailreich dargestellt wird. Die
handelnden Figuren müssen zu dieser Welt passen, man muss sie deutlich
charakterisieren und sympathisch machen. Der Plot beantwortet, warum
der Figur etwas passiert, warum es wichtig für sie ist und wodurch sie
sich wie ändert. Bleibt die Figur unverändert, steht für sie zudem
nichts auf dem Spiel, wirkt die Geschichte statisch.

1. Was macht eine Story spannend?
Wenn der Leser wissen will, wie es weitergeht, wenn er aber nicht
weiß, wie es endet, dann ist er gespannt. Das erreicht die Autorin,
indem sie eine Erwartungshaltung aufbaut, die Spannung durch unerwar-
tete Wendungen, zunehmende Konflikte und Tempo steigert und Überra-
schungen vorbereitet. Ein Rätsel, Andeutungen, Bedrohungen oder die
Suspense-Methode, bei der der Leser mehr weiß als die Charaktere (z.
B. von der Bombe unter dem Tisch, an dem die Figuren sitzen) - das
sind Elemente der Spannung, die wohl dosiert und überlegt eingesetzt
werden müssen.

2. Was ist Konflikt?
Konflikt entsteht zwischen Figuren mit Zielen, die einander ausschlie-
ßen, z. B. Mord gegen Überleben. Der Gegensatz muss möglichst unauf-
lösbar sein und sowohl Protagonist (Held/in) als auch Antagonist
(Gegner/in) in einem Schmelztiegel halten, sie aneinander fesseln bis
zum Ende. Dabei kann der Antagonist unpersönlich oder unbelebt sein,
wie ein Feuer oder das Schicksal. Ist es eine Figur, sollte die
Autorin sie nicht nur einfach böse zeichnen, sondern gründlich mit
Motiven und Wünschen ausstatten, so dass kein Klischeebild entsteht.
Mit Dürrenmatt meinte Eschbach: "Eine Geschichte ist erst dann zu
Ende, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat."

3. Was ist Plot?
Plot strukturiert die Geschichte. Eschbach erläuterte das mit Hilfe
des Schemas von Syd Field ("Das Handbuch zum Drehbuch", Zweitausend-
eins 1998).

Die Geschichte ist in vier gleich lange Abschnitte geteilt. Am Anfang
von Teil I steht der "Haken", der den Leser ködert, das Ereignis, das
ihn in die Geschichte zieht. Teil I stellt die Hauptfiguren vor,
deutet die Vorgeschichte an und lässt den Hauptkonflikt auftauchen. Am
Ende von Teil I, am ersten Plotpoint (etwa nach einem Viertel des
Romans) müssen Genre und Richtung der Story klar sein. In Teil II a
versuchen die Figuren den Konflikt zu negieren oder zu beseitigen,
ohne dass sie sich ändern müssen. Doch die Lösungsversuche verschlim-
mern das ganze Problem noch. Dieses zweite Viertel beendet der Mittel-
punkt der Story, der meist unspektakulär eine neue Information oder
Erkenntnis bringt, die etwas erklärt, oder einen Entschluss, der etwas
ändert. Teil II b läuft vom Mittelpunkt bis zum zweiten Plotpoint.
Hier eskaliert der Konflikt bis hin zum dunkelsten Punkt, an dem alles
verloren scheint. Plotpoint zwei bringt einen neuen Faktor ins Spiel,
ändert die Situation und bereitet die Konfrontation vor. Ab hier darf
es keine neuen Spieler oder Spielregeln mehr geben. Teil III zeigt nun
das Ganze Auf und Ab der Konfrontation, den Showdown, bis zum Punkt,
an dem der/die Held/in gewinnt oder untergeht. Mit einem Kiss-off, dem
Schluss oder der Pointe, wird der Leser dann entlassen.

4. Was leisten Szenen?
Eine Szene sollte sich aus der anderen ergeben. Jede Szene enthält
Aktion und Reaktion, die wieder zur Aktion führt. Daher darf es keine
Szenen geben, die nur zur Informationsvermittlung existieren, jede von
ihnen muss auch wichtig für den Fortgang der Geschichte sein.

Die Spannungsbögen der einzelnen Szenen und Kapitel sollten sich
überlappen, so dass die Spannung nie ganz gelöst wird, bis zum Schluss
der große Bogen zusammen mit den letzten kleineren seine Auflösung
findet. Die kleineren Spannungsbögen steigern dabei die Gesamtspannung
bis zum Showdown.

Danach blieb Zeit, um Fragen an Eschbach zu stellen, was ausgiebig
genutzt wurde. Das Spektrum der Fragen zeigte deutlich, wie unter-
schiedlich Kenntnisse und Erfahrungen beim Publikum verteilt waren.



          "Wie finde ich den richtigen Verlag?"

Es folgte der Vortrag von Sandra Uschtrin "Wie finde ich den richtigen
Verlag? Strategien und Wege". Im Wesentlichen enthielt er Auszüge aus
dem, was auch im "Handbuch für Autorinnen und Autoren" sowie einigen
anderen Werken zu diesem Thema nachzulesen ist.
Wie kann man Verlagen, Literaturzeitschriften und -agenturen die
eigenen Werke in passender Form anbieten?

Zunächst gilt es, den geeigneten Verlag auszusuchen (Verlagsprogramme
und Vorschauen sichten, im Buchhandel stöbern) und ein eventuelles
Interesse abzufragen. Bei der Gelegenheit sollte man gleich den
richtigen Kontaktpartner (Herausgeber, Lektor) finden und sich merken,
um ihn später im Anschreiben korrekt anreden zu können. Wichtig ist
auch, gleich abzuklären, ob der Verlag lieber ein Exposé und eine
Textprobe oder das ganze Manuskript haben möchte. Das spart Portokos-
ten. In welcher Form die Verlage Zusendungen haben möchten, steht
manchmal als Richtlinien auf der Homepage oder lässt sich ebenfalls
beim ersten Gespräch erfragen.

Grundsätzlich sollte eine Sendung Anschreiben, Exposé, Textprobe oder
Manuskript sowie Rückporto erhalten, sofern man das Manuskript zurück-
haben will. Es empfiehlt sich, im Anschreiben darauf hinzuweisen, ob
eine Rücksendung gewünscht wird oder nicht.

Das Anschreiben muss wie eine Bewerbung sorgfältig abgefasst werden.
Schreibe nie mehr als eine Seite, vergiss auf keinen Fall Adresse,
Telefonnummer und Mailadresse. Halte das Anschreiben höflich und
nüchtern, lobe niemals überschwenglich dein eigenes Werk, das wird
übel genommen.

Eine Kurzvita ist hilfreich, falls du bereits Literaturpreise gewonnen
oder veröffentlicht hast. Falls nicht, weise darauf hin, warum ausge-
rechnet du geeignet bist, dieses angebotene Buch zu schreiben. Beden-
ke, dass der Lektor sich nicht für dich persönlich interessiert,
sondern für das, was du geschrieben hast. Und ob es verkaufbar ist.

Letzteres sollte schon das Exposé zeigen. Es bietet eine kurze In-
haltsangabe, nennt das "Besondere" des Buches sowie sein Genre und die
ungefähre Länge, und es weist auf die Zielgruppe hin. Du beweist, dass
du professionell arbeitest, wenn du weißt, warum und für wen du
schreibst.

Die Textprobe und das Manuskript wird in Normseiten abgefasst (30
Zeilen mit maximal 60 Zeichen), linksbündig im Flattersatz, mit
mindestens anderthalb- bis zweifachem Zeilenabstand und nur einseitig
beschrieben. Auszeichnungen (Kursivschrift, Fettdruck) müssen unter-
bleiben, ebenso die manuelle Silbentrennung. Die Schrift sollte
angenehm für das Auge sein, Courier ist nicht mehr unbedingt Pflicht,
aber auch das kann man vorab erfragen. Jede paginierte Seite sollte
Titel, Name, Adresse und Telefonnummer tragen, weil der Papierstapel
nicht gebunden wird, sondern in einer Schachtel lose verschickt. Wenn
dann mal eine Seite herumfliegt, ist sie leicht wieder zuzuordnen.
Selbstverständlich sollte die Beachtung der Rechtschreibung sein, ob
nun alte oder neue.

Kein Neuling sollte von einem Verlag oder einer Literaturagentur
erwarten, dass sein Werk kommentiert wird. Für Verbesserungsvorschläge
und sich daraus ergebende Diskussionen mit Autoren haben Herausgeber,
Lektoren und Agenten keine Zeit. Sie wollen die Ware Buch verkaufen.
Und jede/r von ihnen sucht nach dem "besonderen Buch", nach dem
besten, vielversprechendsten Angebot.

Literaturagenten übernehmen die Vertragsverhandlungen zwischen Verlag
und Autor, überwachen die Abrechnung, denn schließlich bekommen sie
dafür ca. 15% des Autorenhonorars, und verkaufen Lizenzen und Neben-
rechte. Noch immer gibt es einige schwarze Schafe in dieser Branche.
Andere haben einen guten Ruf, nehmen aber kaum noch neue Autoren an.
Auch hier gilt es, sich vorher zu informieren.

Auch nach diesem Vortrag blieb Zeit, Fragen zu stellen, die Uschtrin
sachlich und souverän beantwortete.


          Die Textarbeit

Noch vor dem Abendbrot ging es in die Textarbeit. Teilnehmer/innen
lasen ihre Texte vor und erhielten konstruktive Kritik, Lob und
Hilfestellung von den anderen Teilnehmern und den Organisatoren. Die
Bandbreite des Niveaus war groß, doch die typischen "Anfängerfehler"
(wie Perspektivwechsel, falsche Tempi, Benennen statt Zeigen) eher
selten.

Das Abendbrot war deftig-kräftig, man saß an langen Tischen, wie
geschaffen, um mit anderen in Kontakt zu kommen. Danach war die
Rückkehr zur Textarbeit nicht einfach. Bei einigen schien die Aufnah-
mekapazität bereits erschöpft, denn viele verließen die Runde.

Neben kurzen Geschichten wurden zwei Romanprojekte vorgestellt. Eine
Kindheitsgeschichte aus der Zeit der ehemaligen DDR sowie ein Entwick-
lungsroman über eine Frau, die in naher Zukunft zur Päpstin gewählt
wird. Aus beiden Romanen konnten natürlich nur Ausschnitte gelesen
werden, dennoch hinterließen sie nachhaltigen Eindruck.

Spät abends endete das Treffen mit Abschiedsworten von Titus Müller,
Federwelt-Verlag, und in kleiner, geselliger Runde. Ein paar Tage
später erreichte dann die Teilnehmenden die Adressenliste, aufbereitet
von Titus Müller, dem für seine Mühe gedankt sei.


          Alles in allem ...

Was hat der Spaß gekostet? Veranstaltung, Mittagessen und Abendbrot
(beides reichlich) sowie Getränke während der Veranstaltung inklusive,
das alles kostete 85 DM für Frühbucher, später 120 DM, und war somit
extrem günstig. Es gab einen kleinen Verkaufsstand für Bücher aus dem
Federwelt-Verlag, wer mochte, konnte u. a. Björn Jagnows "Marketing
für Autoren" erwerben.

Die Räumlichkeiten waren brauchbar. Es fehlten Tische, die das Schrei-
ben erleichtert hätten, und die sanitären Einrichtungen ließen zu
wünschen übrig, aber das konnte man schon mal in Kauf nehmen.


Insgesamt: Gut organisiert und preiswert, auch wenn die Ankündigung im
Internet etwas mehr Information hätte bieten können (z. B. war nicht
klar ersichtlich, dass eigene Texte mitgebracht werden sollten).

Inhaltsreich und mit qualifizierten Referenten, die auch vermitteln
konnten, was sie wissen. Allerdings wäre es sinnvoller gewesen, die
Textarbeit an Teilnehmertexten auf einen zweiten Seminartag zu ver-
schieben, da Konzentrationsfähigkeit und Durchhaltevermögen stark
beansprucht wurden.

Alles in allem sehr zufrieden stellend, hilfreich und nachahmenswert.
So unterschiedlich auch die Kenntnisstände der Autorinnen und Autoren
waren, alle haben etwas mitgenommen. Und so bleibt zu hoffen, was
Eschbach in ein Buch als Widmung schrieb: "Man liest sich."

                  **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Stefanie Bense, Jahrgang 1960, lebt und arbeitet in Hannover, gibt
Schreibkurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an
ihrem ersten Roman.


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SEMINARBERICHT:
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                                   (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)


            "Otto Kruse: Drehbuchschreiben ohne Blockaden"
                            von Jutta Voss

"Blockaden gehören zum Schreiben wie das Gewitter zum Bergsteigen",
heißt es in der Seminarankündigung. Mitte September trafen sich in
Köln sechs Teilnehmer mit einem gemeinsamen Ziel: Wir wollten uns
wetterfest ausrüsten, um nicht von jeder Schreibblockade umgepustet zu
werden.

Eine typische Blockade ist die Behauptung: "Mir fällt nichts ein!" Mit
einer einfachen Übung zeigte uns Otto Kruse: Das stimmt gar nicht.
Jeder erzählte einem anderen Teilnehmer den Anfang einer Geschichte
(z. B. "Ein kleines Mädchen sitzt auf einer Schaukel.") und erfand
mühelos den Rest, weil das Gegenüber nach jedem Satz immer wieder
fragte: "Und was kommt dann?" Weiteres Material für Geschichten
entdeckten wir, indem wir uns gegenseitig über eigene spannende
Erlebnisse interviewten und anschließend fiktive Texte darüber schrie-
ben. Wir lernten: Es ist gar nicht so wichtig, wie man anfängt. Ein
großer Teil der Entwicklungsarbeit passiert beim Schreiben und nicht
vorher. Einfach nach irgendeinem Strohhalm aus dem Gehörten oder
Erlebten greifen, festhalten, und dann geht’s.


          Einen Charakter entwickeln

Die Entwicklung einer Romanfigur war unser nächstes Thema. Wir streif-
ten durch Köln-Nippes und machten ausführliche Notizen über Menschen,
die uns auf der Straße oder im Restaurant auffielen. Jeder stellte den
anderen seine Charaktere vor, und gemeinsam fanden wir heraus, wie man
sich Steine in den Weg legt:
- Wählt man Charaktere, die einen nicht wirklich faszinieren, fehlt
der Antrieb zum Schreiben.
- Wer mit der Welt seiner Charaktere wenig vertraut ist (weil sie z.
B. aus fremden Kulturen stammen), schreibt entweder im Klischee oder
muss viel recherchieren.
- Alle hatten die Tendenz, sehr auffällige Menschen auszuwählen. Diese
eignen sich gut als Nebenfiguren. Doch ist es nicht einfach, interes-
sante Geschichten für solche Hauptfiguren zu finden: Meist sind diese
Charaktere sehr festgefügt und ermöglichen deshalb wenig Entwicklung.

Für unsere Figuren legten wir Alter, Aussehen und Eigenschaften fest.
Wir entwarfen eine Szene für unseren Charakter, beschrieben seine
Handlungen und ließen weg, was er denken, erleben oder fühlen mochte.
Im nächsten Text konzentrierten wir uns auf die innere Stimme unseres
Charakters: Vor einem Spiegel führte er ein Selbstgespräch in Ich-
Form. Durch die klare Beschränkung auf einen Aspekt lieferten beide
Übungen einen guten Zugang zu den Figuren.

Mit diesem Material erfanden wir den biographischen Hintergrund des
Charakters. Die Frage, mit welchen Konflikten er konfrontiert wird,
brachte den Antagonisten ins Spiel: Wir stellten eine Liste mit
negativen Eigenschaften zusammen und entwickelten richtig fiese
Figuren. In den nächsten Aufgaben traf der Protagonist auf den Bösen:
Wir übten szenische Beschreibungen und Dialoge.


          Fazit

Damit waren wir am Ende - des Seminars, nicht unserer Vorstellungs-
kraft. In diesen vier Tagen schrieben wir etwa 15 Texte und hatten die
Zeit, alle vorzulesen und ausführlich zu besprechen. Zu dem Gelesenen
erhielten wir fundierte Rückmeldungen von Otto Kruse und bekamen so
viele Anregungen für unser Schreiben. Wir lernten Übungen kennen, mit
denen wir das Handwerk des Schreibens besser beherrschen lernten.
Besonders wichtig ist mir: Ich kam auf die Spur meiner Erzählstimme,
und das gibt mir Schwung und Zuversicht, meinen geplanten Krimi aufs
Papier zu bringen.

Durch das hilfreiche Coaching von Otto Kruse haben wir gelernt, dass
Schreibblockaden ihren Grund haben: weil handwerkliche Kenntnisse
fehlen oder man zu nah an der eigenen Biographie schreibt. Es lohnt
sich, Schreibkrisen durchzustehen und herauszufinden: Was ist da los?

Für die erste Schreibaufgabe zu Hause erteilten wir uns einen Auftrag
und verhandelten dann mit uns selbst: Kann ich das, was ich mir
vornehme; werde ich das wirklich tun? Wir formulierten realistische
Ziele und sehen uns jetzt bestens gerüstet: Soll sie nur kommen, die
nächste Blockade!

          Der Seminarleiter

Otto Kruse ist Professor für Psychologie in Erfurt. Sein Standardwerk
"Keine Angst vor dem leeren Blatt" hat vielen Studenten ermöglicht,
ihre akademischen Arbeiten zu schreiben. Informationen zu Seminaren
mit ihm findet man im Internet unter www.walterfilmseminare.de und
www.schreibschule-erfurt.de. Im Verlag Zweitausendeins erscheint im
Februar 2001 sein Buch "Erzählen. Die Kunst, das Leben zur Sprache zu
bringen".

                  **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Jutta Voss ist Buchhändlerin, hat in verschiedenen Verlagen gearbei-
tet, Betriebswirtschaft studiert und Sachbücher über Selbstmanagement
und Marketing geschrieben. Sie lebt in München, arbeitet für ein
Online-Magazin (www.projektmagazin.de) und für die SZ.


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INTERVIEW:
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                       (mailto:ramona.roth-berghofer at autorenforum punkt de)


                 "Ideen habe ich noch viele im Kopf"
                    Interview mit Nicole Rensmann


Ramona Roth-Berghofer: Sie haben als Autorin ein recht großes Reper-
toire, das von Jugendliteratur bis hin zum Horrorroman reicht. Wie
kamen Sie zu dieser Vielseitigkeit?

Nicole Rensmann: Ich vermute, durch mein Interesse an unterschiedli-
chen Genres. Als Kind habe ich mit Vorliebe Krimis gelesen, genauso
wie Märchen. Später folgten dann Gedichte, am liebsten Goethe & Co.,
aber auch Horror und Gruselstories.

Mit 10 Jahren habe ich kurze Sprüche und Limericks geschrieben. Aber
erst mit 24 Jahren verfasste ich eigene Gedichte, um mir mein eigenes
Seelenleben vor Augen zu führen. Dann kam ich zur King Readers Associ-
ation Germany, dem deutschen Stephen-King-Fanclub, und schrieb für
unser Magazin "Horror-News" Artikel und Rezensionen. Schließlich
folgte meine erste Horrorstory, vermutlich geprägt durch die Litera-
tur, die ich damals wie heute las, allen voran Stephen King. Auch habe
ich alle anderen Horrorautoren, - anthologien und -reihen gesammelt
und gelesen. Heute ist die Sammlung fast komplett.

Selbst erfundene Kindergeschichten habe ich meiner Tochter als Ein-
schlafritual erzählt. Horrorgeschichten wären da sicherlich nicht so
angebracht gewesen :-) Besonders begeistert war meine Tochter von
"Ferdinand, die gelbe Ratte". Meine erste Novelle für Kinder heißt
"Die Hobbijahns". Eine Erfindung meiner Tochter. Für ein paar Monate
blieb ich bei den Kindergeschichten, schrieb später einen Krimi für
Erwachsene, danach einen Roman für Kinder und kurze Erzählungen ...
und wieder eine Erzählung für Erwachsene und Jugendliche: "Philipp und
Melanie", die im Februar beim G. Meyer Taschenbuchverlag erscheinen
wird. Dazwischen immer mal wieder Gedichte aus einer Laune heraus.

Ich möchte mich nicht auf ein Genre konzentrieren. Wenn ich eine Idee
habe, muss sie raus, egal ob sie von einer Fledermaus handelt, die
beim Schlafen Kopfschmerzen bekommt, oder von sexuellem Missbrauch. Es
macht Spaß, für Erwachsene zu schreiben, weil ich mehr mit der Sprache
jonglieren kann. Und für Kinder ist es schön, weil ich hier selbst
wieder Kind sein kann und kleine, witzige Ideen ausarbeiten darf.
RRB: Sie sind Mitglied der King Readers Assocation Germany. Welchen
Einfluss hat diese Mitgliedschaft und Ihr Wirken in dieser Organisati-
on auf Sie und Ihr Schreiben?

NR: Wollen Sie alles wissen?

Ohne die KRAG hätte ich vermutlich niemals den Mut gehabt, meinen
Kindheitstraum "Das Schreiben" zu verwirklichen. Bei der KRAG habe ich
viele nette Leute kennen gelernt, mit dem einen bin ich verheiratet,
meine zwei besten Freundinnen waren ebenfalls Mitglied bei der KRAG.
Ich möchte sie niemals missen, die Menschen, die ich dort kennen
gelernt habe, und die Erfahrungen, die ich dort sammeln durfte, auch
im Autoren- und Verlagsbereich.

Übrigens: Den Club gibt es nicht mehr. Wir haben 1997 die Pforten
geschlossen. Und Mitglied war ich nur kurz, ich hab 1993 lieber gleich
die Leitung übernommen ;-), was aber nicht der Grund des Endes war.

RRB: Wie lange arbeiten Sie im Schnitt an einer Geschichte?

NR: Das kommt natürlich auf die Länge an. Bei einer Kurzgeschichte von
bis zu acht Seiten kann es sein, dass ich an einem Tag fertig bin. Für
einen Roman mit einem Umfang von ca. 250 Seiten brauche ich im Schnitt
ein halbes Jahr.

RRB: Wie gehen Sie an eine Geschichte heran? Entwickeln sie ein Exposé
oder schreiben Sie intuitiv drauflos, weil sie im Groben wissen, wohin
Ihre Geschichte führen wird?

NR: Ich bin kein Freund von ausgearbeiteten Schemen und Vorgaben. Ich
arbeite lieber aus dem Bauch heraus. So können sich meine Geschichten
besser entwickeln. Ich mache mir schon Notizen, dennoch entwickelt
sich die Geschichte oft von selbst, während ich schreibe. Manchmal bin
ich selbst überrascht, dass es anders läuft, als ich es vorher gedacht
habe. Aber so ist es ja nun mal auch im wirklichen Leben.

RRB: Woher kommen die Ideen für Ihre Texte? Welche Außenimpulse
fließen ein?

NR: Ich weiß es nicht. Ich sehe ein Bild und denke mir eine Geschichte
dazu aus. Ich höre eine Situation, und plötzlich läuft ein Film in
meinem Kopf ab.

Es sind aber auch viele Themen, die ein wenig "anders" sind. Ich
schreibe gerne über Randgruppen, über Tabuthemen, über Personen,
Menschen, Tiere, die ein wenig anders sind als die Norm, was mir bei
den Verlagen aber bisher mehr Probleme gebracht hat als Zustimmung.

RRB: Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihren LektorInnen gemacht (zum
Beispiel bei Bastei)?

NR: Als eine Kurzgeschichte in John Sinclair veröffentlicht wurde,
habe ich gar keine Erfahrungen gemacht. Die Geschichte wurde ein wenig
verändert, gedruckt, ich bekam mein Geld. Fertig. Es gab keinen
Vertrag oder Sonstiges.

Da ich aber den Verlagsleiter Herrn Schmitz bei Bastei von meiner
Arbeit bei der KRAG her kannte und ihn als offenen und freundlichen
Menschen kennen gelernt hatte, bat ich ihn, meine ersten Horror-
Geschichten und auch "Die Hobbijahns" zu lesen. Er gab sie einer
Lektorin, und ich erhielt eine genaue Kritik, die mir bei der einen
oder anderen Geschichte einleuchtete und weiterhalf.

RRB: Haben Sie Schreibroutinen oder -rituale?

NR: Ja ... viel, viel Kaffee. In der Endphase muss ich ständig irgend-
etwas in den Mund stopfen. Da ich nicht rauche, ist es oft etwas zu
essen, und Süßigkeiten sind da unglücklicherweise am idealsten.

Ein Zeitritual lässt sich nur schwer einhalten.  Bei zwei Kindern von
1 1/2 und 8 Jahren ist das nicht ganz leicht. Aber ich versuche immer
morgens zu schreiben, wenn die Große in der Schule ist und der Kleine
schläft oder wenn die Oma da ist, und natürlich abends und am Wochen-
ende.


RRB: Wann haben Sie mit dem Schreiben angefangen? Wer oder was hat Sie
zum Schreiben geführt?

NR: Schriftstellerin wollte ich immer schon werden.

Wie ich schon sagte, als Kind habe ich angefangen, kleine Sprüche zu
schreiben (nicht zu klopfen ... nur zu schreiben). Leider habe ich das
Heft nicht mehr, in dem ich sie immer ordentlich mit blauem Füller
eingetragen habe. Erst bei der KRAG habe ich diese Neigung vertieft.
Stephen King, so könnte man wohl behaupten, ist daran schuld, dass ich
schreibe. Er ist überhaupt an so einigem schuld, was mein Leben
betrifft. Aber das ist ein anderes Thema.

RRB: Haben Sie Kritikerinnen oder Kritiker, deren Meinung Sie vor
einer Überarbeitung einholen? Wenn ja, was schätzen Sie an Ihren
Testlesern besonders?

NR: Natürlich. Zuerst liest mein Mann das Manuskript und korrigiert
Fehler, dann überarbeite ich es noch mal. Danach bekommen zwei meiner
Freundinnen die Seiten zu lesen und zum Schluss meine Mutter.

Auf die Kritik höre ich meistens, wenn sie mir einleuchtet. Fehler
merze ich natürlich sofort aus. Was ich an ihnen schätze? Jede(r)
liest die Geschichte auf eine andere Art und Weise.

RRB: Haben Sie Erfahrungen mit Schreibworkshops oder - zirkeln?

NR: Gar keine. Ich habe sie bis heute gemieden und werde dies auch
zukünftig machen. Erstens hätte ich überhaupt keine Zeit dafür. Und
zweitens suche ich lieber meinen eigenen Weg, auch wenn’s vielleicht
etwas länger dauert und beschwerlicher ist.

RRB: 1999 steuerten Sie einige Ergänzungen und Charakterisierungen zum
"Großen Lexikon über Stephen King" von Marcel Feige bei. Erzählen Sie
uns etwas darüber.

NR: Nun, Marcel Feige hat uns - meine Freundin, meinen Mann und mich -
aufgrund unserer früheren Tätigkeit bei der KRAG angesprochen, ob er
uns ein paar Fragen zu King stellen könnte. Wir freuten uns, noch
einmal ein bisschen über King quatschen zu können. Er kam zu uns nach
Remscheid und wir konnten ihm wirklich ein paar Tipps geben. Ein paar
Tage später rief er mich an und fragte mich, ob ich Lust hätte, einige
Charakterisierungen zu schreiben. Na, und ob ich Lust hatte! Das war
in den Sommerferien letzten Jahres - vier Wochen  Megastress für mich.
Ich hatte so etwas zwar schon für die "Horror-News" gemacht, aber für
ein Lexikon sollte das schon ein wenig professioneller sein. Aber es
hat Spaß gemacht. Ich ackerte noch einmal "ES" und "The Green Mile"
durch und beschrieb die Protagonisten. Die Ergänzungen beschränken
sich auf die TAK-Sprache (für  King-Unkundige: Dies ist eine besondere
Sprache, die King in seinem Roman "Desperation" verwendet - Tak ah
lah!), die mein Mann und ich zu Zeiten der KRAG ausgearbeitet hatten.
Von meinem Mann stammen auch die extra aufgelisteten Querverweise.
Weitere Ergänzungen lieferten wir drei Kingfans zusammen aufgrund
unserer Sammlung und unseres Wissen, das wir im Laufe der Jahre
zusammengetragen hatten. So konnten wir die Aufzählungen der Antholo-
gien, der Soundtracks und Filme erheblich ergänzen.

RRB: Welche Schreibpläne möchten Sie unbedingt noch verwirklichen?
Februar 2001 wird  ja Ihr erster Roman beim G. Meyer Taschenbuchverlag
erscheinen. Haben Sie schon das nächste Projekt in Arbeit? Eventuell
in einem ganz anderen Genre?

NR: Nach Beendigung von "Philipp und Melanie" habe ich eine Kurzge-
schichte geschrieben, die dieser Tage beim JL-Verlag in einer Antholo-
gie erscheint, dann ein Spinnengedicht für einen Wettbewerb beim
aarachne-Verlag. Danach habe ich wieder mit einem neuen Roman angefan-
gen, in dem es um Tod und Seelenwanderung geht; eine Reise mit der
Seele und dem Tod durch verschiedene Zeitalter.

Ideen habe ich noch viele im Kopf, die ich meist nur kurz auf Papier
kritzele, um sie mir später vorzunehmen.

Ich möchte niemals aufhören zu schreiben, es ist mein Leben. So möchte
ich noch viel verwirklichen und hoffe, dass mir meine Ideen nicht
ausgehen.

RRB: Welche Erfahrungen haben Sie im Umgang mit Verlagen, und welche
Tipps würden Sie angehenden Autorinnen und Autoren dafür geben?

NR: Ich habe massenhaft Absagen erhalten. Nicht immer Standardabsagen,
aber meistens. Viele Verlage, gerade Kinderbuchverlage, waren sehr
freundlich. Es entstand sogar bei zwei großen Verlagen intensiver
Kontakt mit Lektoren, aber leider keine Veröffentlichung, weil ich (s.
o.) gerne über Randgruppen schreibe. Talent hätte ich, hieß es da,
aber Teddys verkaufen sich eben besser als Spinnen.

Tipps sind immer sehr schwer zu geben, finde ich. Andere Autoren
werden auch andere Erfahrungen gemacht haben. Und ich veröffentliche
gerade mal meinen ersten Roman. Ich freu mich wahnsinnig darüber, aber
das heißt noch lange nicht, dass ich jetzt wirklich drin bin und dabei
bleibe. Mein kleiner Zeh lugt vielleicht durch den Türspalt, aber mehr
noch nicht.

RRB: Wie schätzen Sie die Veröffentlichungsmöglichkeiten für unbekann-
te Autorinnen und Autoren ein?

NR: Bei einem großen Verlag, so glaube ich, liegen die Chancen bei
Null. Ein guter Weg ist es bestimmt, sich im Internet bei den diversen
Foren und Wettbewerben zu beteiligen. Ansonsten sollte man sich bei
den kleineren Verlagen umsehen. Und - auch wenn ich es erst nicht
wahrhaben wollte - eine eigene Website mit seinen Werken bietet viele
Vorteile. Wer bei mir mal vorbeischauen möchte:
http://people.freenet.de/Nicole.Rensmann.

RRB: Welches Buch/Magazin etc. lesen Sie zurzeit? Und was hat Sie
davon besonders beeindruckt und warum?

NR: Ich lese gerade von Stephen King (klar!) "Das Leben und das
Schreiben". Seine Offenbarungen haben mich sehr beeindruckt. Bisher
fand ich den Menschen King nicht sonderlich interessant, im Gegenteil.
Doch was er in diesem Buch über sich schreibt, ändert meine Meinung
gründlich. Vor allem finde ich es toll, wie er seine Frau und seine
Familie schätzt. Ich glaube, das ist heutzutage sehr selten. Den Teil
"Vom Schreiben" habe ich angefangen, aber noch nicht zu Ende. Danach
werde ich mit den Potter-Büchern anfangen.


RRB: Gibt es irgendetwas, das Sie angehenden Autorinnen und Autoren
besonders ans Herz legen wollen?
NR: An sich selbst glauben, seinen Weg suchen und finden. Hilfe
annehmen, aber nicht unüberlegt. Veröffentlichen wollen, aber nicht um
jeden Preis, auf die Verträge genau achten und ruhig auch ein bisschen
fordern. Nicht heftig, aber mit freundlicher Bestimmtheit.

RRB: Danke für dieses Interview.

NR: Ich habe zu danken.

                  **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Nicole Rensmann, Autorin von Gedichten, Romanen und Kurzgeschichten
aus den Genres Horror, Fantasy, Thriller, Erzählung, Märchen, proble-
matische Themen für Kinder und Erwachsene. Veröffentlichungen in
Fanmagazinen, bei "John Sinclair" (Bastei) und mehreren Anthologien.
Die Kinderkurzgeschichte "Ariane, die Storchendame" ist in Englisch
exklusiv bei www.GermanyByNET.com zu lesen. Der erste Roman, "Philipp
und Melanie", erscheint im Februar 2001 beim G. Meyer Taschenbuchver-
lag.

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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:
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  Dark Fantasy: Martin Knöpper
                                  mailto:dark.fantasy at autorenforum punkt de
  Drehbuch: Christian Lück
                                mailto:drehbuchdoktor at autorenforum punkt de
  Historischer Roman: Titus Müller
                            mailto:historischer.roman at autorenforum punkt de
  Kinderbuch: Gabi Neumayer
                                    mailto:kinderbuch at autorenforum punkt de
  Lyrik: Titus Müller
                                         mailto:lyrik at autorenforum punkt de
  Krimi: Monika Niehaus-Osterloh
                                 mailto:krimiexpertin at autorenforum punkt de
  Sachbuch allgemein: Gabi Neumayer
                                      mailto:sachbuch at autorenforum punkt de
  Sachbuch Medizin/Psychologie: Maja Langsdorff
                                      mailto:med.psych at autorenforum punkt de
  Schreibgruppen: Ute Hacker
                                mailto:schreibgruppen at autorenforum punkt de
  Sciencefiction: Andreas Eschbach
                                      mailto:sf-autor at autorenforum punkt de
  Übersetzung: Barbara Slawig
                                 mailto:uebersetzerin at autorenforum punkt de
  Verlagswesen: Bjørn Jagnow
                                  mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR KINDERBÜCHER:
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                    Gabi Neumayer (mailto:kinderbuch at autorenforum punkt de)


Frage:
Ich schreibe gerade die letzten Kapitel eines Jugendromans (Arbeitsti-
tel: Cinci - Wenn Engel mit den Flügeln schlagen). Kannst du mir
einige Tipps zu Verlagen/Ansprechpartnern geben, an die ich mich für
eine Veröffentlichung wenden kann?

Antwort:
Gern gebe ich dir ein paar Tipps zur Verlagssuche. Da jedes Buch
anders ist (thematisch, Alterszielgruppe etc.) und jeder Verlag andere
Schwerpunkte hat, kann man nicht generell den einen oder anderen
Verlag empfehlen. Aber man kann gezielt die für einen passenden
Verlage finden, wenn man einige Tipps beherzigt.

Ich habe vor einiger Zeit eine Checkliste zur Verlagssuche zusammenge-
stellt (speziell aufgrund meiner Erfahrungen im Kinderbuchbereich),
die du auf der Website von autorenforum.de nachlesen kannst. Einen
Erfahrungsbericht über meine Verlagssuche bei meinem eigenen ersten
Kinderbuch habe ich auf meiner Website (http://www.gabineumayer.de)
veröffentlicht - in der "Autorenecke" unter "Schreibtipps". Auch dort
ist am Ende die Checkliste zu finden.

Solltest du lieber eine Agentur suchen wollen, die dir diese Recher-
chen (und die Verhandlungen) abnimmt, wirst du bei www.uschtrin.de
fündig - auch im "Handbuch für AutorInnen" von Uschtrin und im "Jahr-
buch für AutorInnen" vom Autorenhaus-Verlag Plinke (Besprechung im
September-Tempest) finden sich eine Menge detaillierter Agenturprofi-
le.

Und schließlich: Wie man am besten an einen Verlag herantritt und wie
man sein Manuskript (mit Anschreiben, Exposé etc.) präsentieren sollte
- dazu kannst du das hervorragende Buch von Sylvia Englert lesen, "So
finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript". Zum Exposé ist außerdem
im  August-Tempest (2-8) ein Artikel von Belinda Rodik erschienen.

Viel Erfolg bei der Verlagssuche!


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN, BUCHHANDEL & MARKETING:
---------------------------------------------------------------------
                   Bjørn Jagnow (mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de)

Frage:
Ich würde gern wissen, welche Informationen über das Werk (Zeichen
etc.) dem Exposé wie auch dem Manuskript beiliegen sollten.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir eine Auflistung der vom
Verlag geforderten Informationen zukommen lassen könnten.

Antwort:
Für die Umfangszählung gibt es zwei Varianten. Vor der Textbearbeitung
am Computer hatten sich die Standardseiten mit 30 Zeilen à 60 Zeichen
durchgesetzt. Die Zeilen sind dabei natürlich nicht vollständig
ausgelastet, sondern es bleibt am Ende mal mehr, mal weniger Platz
frei, so dass auf einer Seite nicht wirklich 1 800 Zeichen unterzu-
bringen sind.

Die heutigen Textverarbeitungssysteme zählen problemlos die Zeichenan-
zahl. Hierbei müssen Satz- und Leerzeichen unbedingt mitgezählt
werden, damit die Angabe eine Aussagekraft hat. Trotzdem wird auf
diesem Weg nicht das gleiche Ergebnis herauskommen, als hätte man die
ausgedruckten Standardseiten einfach mit 1 800 multipliziert. In der
automatischen Zählung fehlen die Zeilenumbrüche.

Je nach Verlag wird die eine oder andere Zählweise bevorzugt. Um
sicherzugehen, gibt man den Umfang einfach auf beide Arten an, z. B.
305 000 Zeichen/190 Standardseiten.

Darüber hinaus macht es Sinn, im Anschreiben die anvisierte Leser-
schaft zu umreißen, bei Belletristik das Genre zu nennen und bei Sach-
und Fachbüchern zu erklären, warum dieses Thema vom Leser gefragt
wird. Weitere Details zum Inhalt gehören dann in das Exposé.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Bjørn Jagnow, gelernter Verlagskaufmann, Buchhändler und Verlagsfach-
wirt (Marketing). Als Autor im Bereich Belletristik (Fantasy, Science-
fiction, Horror) und Verlagswesen, Buchhandel, Marketing hat er u. a.
bei Heyne, Bastei-Lübbe und in "c’t magazin für computertechnik"
veröffentlicht. Nähere Information zu seinem neuesten Buch, "Marketing
für Autoren":
http://www.bjoernjagnow.de/fachtexte/buch/autorenmarketing.html.

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     „Die ersten Romanseiten‟
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      besprochen von Tanja Wirnitzer
   Leserbrief     
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