15. Februar, 19:30 Uhr:
Björn Jagnow: "Marketing für Autoren"
Offerten
"Dialog" (Online-Seminar)
"Spannung" (Online-Seminar)
Vorstellung
"www.schreibclub.de"
"Der Bundesverband junger Autoren und Autorinnen"
Autorenwissen
"Im Auge des Lesers -
über das Kaufverhalten unentschlossener Buchkäufer"
von Diandra Stone
Marketingideen
"Ein Fallbeispiel"
Schreibkurs
"Fantasy - Möglichkeiten und Handwerk, Teil 2"
von Stefanie Bense
"Über das Überarbeiten der eigenen Texte, Teil 1"
von Andreas Gruber
Buchbesprechungen
"SelbstVerlag" von Andreas Mäckler
besprochen von Ramona Roth-Berghofer
"Mein erstes Stück"
besprochen von Gabi Neumayer
Frag die Fantasy-Expertin
(Stefanie Bense)
Frag den Experten für Verlagswesen, Buchhandel und Marketing
(Bjoern Jagnow)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, Weihnachten hämmert ungeduldig gegen die Tür, und ihr habt hoffentlich alle ein bisschen freie Zeit zwischen den Jahren. - Denn die werdet ihr auch brauchen! Der Tempest ist diesmal so dick wie nie zuvor. Und er enthält gleich zwei Beiträge in der Rubrik "Schreibkurs": Neben dem zweiten Teil des Fantasy-Schreibkurses von Stefanie Bense findet ihr dort den ersten Teil eines Überarbeitungs-Workshops von Andreas Gruber. Ein paar Worte dazu: Ich habe Andreas kennen gelernt, als ich ein Kurzgeschichtenmagazin als Redakteurin betreute. Er ist mir damals schnell aufgefallen: Nicht nur war er nicht beleidigt von meiner Kritik an seiner Geschichte und stellte schon damit eine wohltuende Ausnahme dar. Nein, er setzte sich ganz uneitel mit der Kritik ausein- ander, verwendete das, was ihm sinnvoll erschien, und verbesserte seine Geschichte Schritt für Schritt. Dass Kritik - wenn man einmal alle Eitelkeiten und Selbstzweifel beiseite schiebt - eigentlich nichts anderes ist als eine Chance, besser zu schreiben, das ist mir durch Andreas erstmals richtig klar geworden. (Glücklicherweise, denn kurz darauf bekam ich für mein zweites Kinderbuch eine phantastische Lektorin - und war nach einer Weile auch in der Lage, das zu begreifen ;-)) Lange Rede, kurzer Sinn: Andreas ist genau der Richtige für einen Praxisartikel übers Überarbeiten eigener Texte, und ich bin froh, dass wir seinen zweiteiligen Artikel im Tempest veröffentlichen können. Die Gewinnerin unseres Wettbewerbs steht nun fest: Bei der Verlosung eines Platzes in dem Seminar "Selber schreiben, drucken, binden und vermarkten" (nähere Beschreibung in der Rubrik "Seminare") am 17. Februar 2001 in Frankfurt am Main war Minja Woraceck die Glückliche. Herzlichen Glückwunsch! (Und wir sehen uns in Frankfurt :-)) Ich freue mich sehr, euch heute wieder eine neue Expertin bei autoren- forum.de vorzustellen. Stefanie Bense - die euch sicher schon als Autorin im Tempest aufgefallen ist - hat sich nach meiner überfallar- tigen Anfrage bereit erklärt, uns ab sofort als Fantasy-Expertin zur Verfügung zu stehen. Eine erste Anfrage hat sie bereits beantwortet (siehe die ExpertInnen-Rubrik hinten), und sie freut sich auf weitere! Stefanie Bense studierte Freie Malerei und Design, wechselte dann ins Bibliothekswesen und arbeitet nun in einer wirtschaftswissenschaftli- chen Bibliothek in Hannover. Sie leitet seit 1993 eine VHS-Schreibwerkstatt und gibt Wochenendseminare bei verschiedenen Bildungseinrichtungen zu Sciencefiction und Fantasy, Erzähltechnik und Kreativstrategien. Sie liest und schreibt intensiv seit zehn Jahren, zunächst Mainstream-Prosa, jetzt überwiegend Fantasy. Ihren Erfolg markieren mehrere kleine Literaturpreise, Wettbewerbsplatzierungen und Veröffentlichungen in Anthologien. Sie arbeitet an ihrem ersten Fantasy-Roman. Zwei neue Online-Seminare kann ich euch heute ebenfalls ankündigen! Cassidy Rees vermittelt im Februar, wie man mitreißende Dialoge schreibt, die außerdem alle Anforderungen an fiktive Dialoge erfüllen: Informationen vermitteln, charakterisieren und die Handlung vorantrei- ben. Und Sylvia Englert wird im März zeigen, wie man Spannung erzeugt und ins Unerträgliche steigert, so dass die LeserInnen verzweifelt an den Nägeln kauen ... Beide Seminare sind für maximal 10 TeilnehmerIn- nen konzipiert - besser also gleich anmelden! Mehr dazu findet ihr unten in der Rubrik "Offerten". Wir freuen uns über unsere großartigen Seminarleiterinnen, möchten unser Seminarangebot aber gern noch ausbauen. Dazu suchen wir weitere kompetente SeminarleiterInnen. Wer Interesse hat, melde sich bitte bei Ramona Roth-Berghofer (mailto:Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de). Auch wenn unser Wettbewerb nun vorbei ist: Schickt mir weiter eure besten Schreibtipps in maximal zwei Sätzen! Am Ende jedes Editorials werde ich euch ab heute den Tipp des Monats vorstellen - einfach ausdrucken und bis zum nächsten Tempest als Inspiration über den Schreibtisch hängen! Der Tipp des Monats Dezember stammt natürlich von der Gewinnerin unseres Wettbewerbs, Minja Woraceck: Mein Tipp zum Schreiben ist nicht neu und nicht originell, aber er ist wesentlich: lesen, schreiben, leben - von morgens bis abends ... und auch nachts ... In diesem Sinne Gabi Neumayer Chefredakteurin __________ Das Marktinfo-Muster: Publikation: [Titel, Verlag] Konzept, Zielgruppe: [in wenigen Sätzen] Erscheinungsweise: [monatlich, halbjährlich etc.] Sucht vor allem: Länge der Beiträge: Inhaltliche Vorgaben/Wünsche: Formale Vorgaben: Honorar: Richtlinien anfordern bei: ... [sofern es welche gibt] Besonderer Tipp für die AutorInnen: Kontaktperson: [Anschrift, Telefon, Fax, E-Mail, URL] Bitte gebt dieses Muster an "paying markets" für AutorInnen weiter und schickt mir die ausgefüllten Unterlagen. So wollen wir nach und nach über immer mehr Publikationen informieren, bei denen AutorInnen gegen Honorar veröffentlichen können. Und nun - als Anregung - ein Musterbeispiel (Achtung: ist fiktiv! Bitte nicht versuchen, Kontakt aufzunehmen ;-)): Publikation: Dein Stachelschwein und du, Fruchtfliegenverlag Konzept, Zielgruppe: Wir wollen mit dieser Zeitschrift dem Stachel- schweinfreund und -halter Tipps und Hilfe zur Stachelschweinhaltung - in Haus und Garten - geben und ihn mit literarischen Texten rund ums Stachelschwein unterhalten. Erscheinungsweise: vierteljährlich Sucht vor allem: Aktuell suchen wir Reportagen (mit Fotos) über berühmte Stachelschweinhalter, Interviews - zum Beispiel mit Stachel- schweinpsychologen und -züchtern - und Kurzgeschichten, in denen Stachelschweine eine wichtige Rolle spielen. Länge der Beiträge: Reportagen und Interviews: 7 000 - 12 000 Zeichen; Kurzgeschichten: maximal 8 000 Zeichen Inhaltliche Vorgaben/Wünsche: Die Kurzgeschichten sollten professio- nell geschrieben und unterhaltend sein. Besonderes Interesse haben wir an Krimis und humorvollen Geschichten. Formale Vorgaben: Kurzgeschichten können direkt geschickt werden, bei Reportagen und Interviews muss vorher das Thema abgesprochen werden. Wir erwarten die Texte in neuer Rechtschreibung per Mail, im RTF- Format, die Fotos als Grafikdatei (JPEG), außerdem ein Kurzprofil des Autors, der Autorin mit Angaben zu bisherigen Veröffentlichungen. Honorar: 1,15 DM pro Zeile (= 42 Anschläge), 95 DM pro Foto Richtlinien anfordern bei: s. u. "Kontaktperson" Besonderer Tipp für die AutorInnen: Sie sollten schreiben können und zwar locker, mit Humor. Auch neue AutorInnen sind willkommen, wenn sie ihr Handwerk beherrschen. Wenn Sie uns originelle Ideen anbieten wollen: Betrachten Sie das Stachelschwein einmal aus einer neuen, frischen Perspektive. Die Bearbeitung Ihrer Anfrage kann bis zu fünf Wochen dauern; fragen Sie vorher bitte nicht nach. Kontaktperson: Karin Schnabel, Fruchtfliegenverlag, Hüpfgasse 12, 19364 Schweiningen, Telefon und Fax: (00 00) 0 00 01, E-Mail: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Homepage: http://www.fruchtfliegenverlag.com --------------------------------------------------------------------- Der "Tempest" kommt mit Courier 10 Punkt am besten zur Geltung! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2000 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: Editorial Inserate Chats 15. Februar, 19:30 Uhr: Björn Jagnow: "Marketing für Autoren" Offerten "Dialog" (Online-Seminar) "Spannung" (Online-Seminar) News Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten Seminare Vorstellung "www.schreibclub.de" "Der Bundesverband junger Autoren und Autorinnen" Autorenwissen "Im Auge des Lesers - über das Kaufverhalten unentschlossener Buchkäufer" von Diandra Stone Marketingideen "Ein Fallbeispiel" Schreibkurs "Fantasy - Möglichkeiten und Handwerk, Teil 2" von Stefanie Bense "Über das Überarbeiten der eigenen Texte, Teil 1" von Andreas Gruber Buchbesprechungen "SelbstVerlag" von Andreas Mäckler besprochen von Ramona Roth-Berghofer "Mein erstes Stück" besprochen von Gabi Neumayer Frag die Fantasy-Expertin (Stefanie Bense) Frag den Experten für Verlagswesen, Buchhandel und Marketing (Bjoern Jagnow) Impressum ===================================================================== Kleinanzeigen in "The Tempest" --------------------------------------------------------------------- (Die Redaktion behält sich vor, Anzeigen zu kürzen oder Anzeigen, die gegen Rechte Dritter, das Urheberrecht oder Jugendschutzbestimmungen verstoßen, abzulehnen.) Private Anzeigen kosten bis zu fünf Zeilen 3 DM pro Zeile. Jede weitere Zeile kostet 2 DM. Anzeigen von nicht kommerziellen Literatur-Organisationen etc. sind kostenlos (max. 5 Zeilen á 60 Zeichen). Anzeigen von kommerziellen Unternehmen des Literaturbetriebes kosten bis zu fünf Zeilen 5 DM pro Zeile. Jede weitere Zeile kostet 3 DM. Anzeigenschaltung unter werbung at autorenforum punkt de. Der Abdruck erfolgt nur gegen Vorkasse (Scheck/bar/Überweisung auf folgendes Konto: autorenforum.de BfG Bank AG BLZ 550 101 11 Konto 14 24 18 99 00 Für Übermittlungsfehler haftet autorenforum.de nicht. ********************************************************************* INSERATE: --------------------------------------------------------------------- In den letzten 15 Jahren hat sie 50 Bücher geschrieben. Wenn Leute zu ihr sagen: "Ich würde ja auch gerne ein Buch schreiben, aber ...", dann beißt sich Barbara Büchner auf die Zunge. Für die Autorenzeit- schrift "Federwelt" hat sie den Mund aufgemacht und erklärt, was es wirklich bedeutet, hauptberufliche Schriftstellerin zu sein. Jetzt online lesen in der aktuellen Ausgabe der "Federwelt": http://www.federwelt.com/ich_wurde_ja_auch_gerne_....html __________ Zauberhafte Gedichtbände, Broschüren über Magie, Mystik, Religion, ein Feenkalender für 2001, phantasievoller Lesestoff für lange Winteraben- de, aber auch traumhafte s/w-Postkartenmotive für Geburtstage, Weih- nachten oder Halloween, keltische Briefpapiere oder Celtic Art Sticker und vieles mehr bietet der Curtis Nike Verlag: http://www.curtisnikeverlag.de. __________ Im Auftrag einer renommierten Verlagsgruppe suche ich Autoren für die regelmäßige texterische Umsetzung einer Kundenzeitschrift. Vorgaben werden Themen, Informationen, Zeichenumfang und fixer Abgabetermin, sowie ein sprachlicher Tonfall sein. Der Arbeitsauftrag wird regelmä- ßig entweder monatlich oder zwei-monatlich erfolgen und ein leicht zu bewältigendes Pensum mit sich bringen. Die Aufgabe lässt sich also angenehm neben eigenen schriftstellerischen Projekten umsetzen. Zielvorgabe für die Zeitschrift ist Unterhaltung, Information und Bindung von Kunden der Anzeigenabteilung. Fachliches Vorwissen wird nicht benötigt, wohl aber die Fähigkeit und Bereitschaft klare inhalt- liche Vorgaben in die gewünschte Form zu gießen. Dabei stehen Lesbar- keit und Lesermotivation im Vordergrund vor den zu vermittelnden Informationen. Wer mehr erfahren möchte, kann bei mir Details zum Projekt und Verlag erhalten. Allerdings benötige ich zwei kurze Arbeitsproben (z.B. Belletristik, Fachliteratur, Werbetexte) von maximal je 7.200 Zeichen (TXT, RTF, Word bis 97). Außerdem wäre ein Bio-/Bibliographie hilf- reich. Anfragen bis 31.01.2001 werden bevorzugt berücksichtigt! Bjørn Jagnow,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Hauptstr. 17, D-56355 Diethardt ********************************************************************* CHATS: --------------------------------------------------------------------- Am 15. Februar um 19:30 Uhr veranstaltet autorenforum.de einen Chat mit Bjørn Jagnow, Autor des Buches "Marketing für Autoren" (wir haben es im November-Tempest ausführlich besprochen). Wer also mehr über "den Weg einer erfolgreichen Veröffentlichung" wissen möchte, sollte diesen Chat nicht verpassen, denn Bjørn hat aufgrund seiner umfassenden Ausbildung den Blick des Autors, Verle- gers, Buchhändlers und Lesers. Weitere Infos zum Chat findet ihr unter http://www.autorenforum.de. ********************************************************************* OFFERTEN: --------------------------------------------------------------------- "Dialog" autorenforum.de veranstaltet auch im Februar wieder ein Online-Seminar mit Cassidy Rees, freie Journalistin, Buchautorin und Drehbuchautorin (u. a. ausgebildet am "Hollywood Scriptwriting Institute" in Holly- wood/Kalifornien). Die Autorin bietet diesmal ein Seminar zum Thema Dialog an, der - ist er gut geschrieben - eine Geschichte erst richtig lebendig und mitreißend macht. Woche 1 - Dialog und Charakter Woche 2 - Dialog und Information Woche 3 - Dialog und Handlung Woche 4 - Dialog und Emotionen Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen beschränkt. Anmeldeschluss ist der 26. Januar 2001. Preis: 320 DM Eröffnungschat: 1. Februar 2001 weitere Chattermine: 8., 15., 22. Februar und 1. März 2001 Anmeldungen und weitere Informationen bei: Ramona Roth-Berghofer (mailto:Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de) und unter http://www.autorenforum.de unter der Rubrik "Offerten". Die Seminargebühren in Höhe von 320 DM sind im Voraus zu entrichten, und zwar auf das folgende Konto: autorenforum.de BfG Bank AG BLZ 550 101 11 Konto 14 24 18 99 00 Um die korrekte Buchung zu erleichtern, gebt bitte Namen, Wohnort und "On-Sem-2001-1" als Verwendungszweck auf dem Überweisungsträger an! ---------- "Spannung" autorenforum.de veranstaltet im März ein Online-Seminar mit Sylvia Englert, Lektorin, Journalistin und Autorin (u. a. "So finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript", 4. aktualisierte Auflage 2001). Das Thema: Wie macht man einen Text - zum Beispiel eine Erzählung, einen Roman oder ein Drehbuch - spannend? Kein Autor möchte seine Leser langweilen - viele tun es trotzdem. Dabei kann man lernen, wie man Spannung in einen Text bringt. In diesem Kurs erfährt man, woraus Spannung entsteht, wie man eine packende Handlung aufbaut und bewährte Kunstgriffe nutzt, damit der Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Woche 1: Grundlagen der Spannung - aus welchen Situationen entsteht Spannung? Woche 2: Dramaturgie: Spannungsbögen, Höhepunkte, Vorahnung etc. Woche 3: Wie findet man das richtige Tempo und vermeidet Durchhänger? Woche 4: Wie holt man die maximale Spannung aus einer Situation heraus? Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen beschränkt. Anmeldeschluss ist der 23. Februar 2001. Preis: 320 DM Das Seminar beginnt am Mittwoch, den 28. Februar, mit einem Eröffnung- schat. Am 6., 13., 20. und 27. März finden die auf den Wochenaufgaben basierenden Seminarchats statt, für die im Laufe des Seminars immer wieder themenbezogene Texte im Seminarforum hinterlegt werden. Die Seminarchats beginnen jeweils um 19:30 Uhr. Anmeldungen und weitere Informationen bei Ramona Roth-Berghofer (mailto:Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de) und unter http://www.autorenforum.de in der Rubrik "Offerten". Die Seminargebühren in Höhe von 320 DM sind im Voraus zu entrichten, und zwar auf das folgende Konto: autorenforum.de BfG Bank AG BLZ 550 101 11 Konto 14 24 18 99 00 Um die korrekte Buchung zu erleichtern, gebt bitte Namen, Wohnort und "On-Sem-2001-2" als Verwendungszweck auf dem Überweisungsträger an! ********************************************************************* NEWS: --------------------------------------------------------------------- Storyolympiade 2001: die Gewinner Obwohl das Jahr 2000 noch gar nicht zu Ende ist, steht doch bereits der Gewinner der "Storyolympiade 2000" fest. 41 Texte trafen zum Wettbewerb unter dem Motto "Traumpfade" ein, aus der eine Jury die Gewinner bestimmt hat. Platz 1 belegt Bernhard Schneider mit seiner Kurzgeschichte "Die Wahrheit ist irgendwo", auf Platz 2 landete Elvira Lauscher mit "Der See der unendlichen Träume", und Platz 3 teilen sich Stefanie Bense mit "Rache ist alles" [Glückwunsch an unsere Fantasy- Expertin! - die Red.], Petra Hartmann mit "Die Krone Eirikirs" und Anton Born mit "Geburtstag". Es ist geplant, dass die zwanzig besten Wettbewerbsbeiträge im Früh- jahr 2001 gesammelt als Taschenbuch erscheinen (Umfang ca. 150 Seiten, 15 DM + Porto). Die Anthologie kann bereits jetzt bei mail- to:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. vorbestellt werden. ********************************************************************* AUSSCHREIBUNGEN: --------------------------------------------------------------------- (siehe http://autorenforum.de/links/termine/index.html) (Quellen: Westfälisches Literaturbüro, uschtrin.de, Federwelt u. a.) ++++++++++++++++ 24.Dezember 2000 ++++++++++++++++ Weihnachtsgeschichten-Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre!! Zum zweiten Mal auf CyberZaubers WinterWeihnachtsWundersei- ten mit vorgegebenem Thema: "Weihnachten (im Jahre) 3000". Auch hier gibt es Literaturpreise zu gewinnen, u. a. den Harry-Potter-Band 4 :-) Alle Infos gibt es unter www.winterweihnachtswunderland.de - immer dem kleinen Schneemann folgen!! :-) Kontakt: Zauberfee unter zauber-Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . +++++++++++++++++ 31. Dezember 2000 +++++++++++++++++ Lyrik 2000 S Der Lyrikpreis "Lyrik 2000 S" wird erstmalig für das Jahr 2000 verge- ben. Die Ausschreibung richtet sich an Autorinnen/Autoren aller Altersklassen. Das Thema ist frei gestellt. Anforderungen: 1. Die Gedichte müssen deutschsprachig sein und dürfen nicht mehr als drei DIN-A4-Seiten (maximal 60 Anschläge je Zeile und 30 Zeilen je Seite) umfassen. 2. Pro Autorin/Autor darf nur ein (bisher unveröffentlichter) Text eingereicht werden (nur Eigenkreationen der Autorinnen/Autoren). 3. Auf dem eingereichten Werk darf kein Hinweis auf den Verfasser zu erkennen sein. 4. In einem verschlossenen Umschlag ist eine Kurzvita mitzusenden. 5. Auf Beitrag und Kuvert ist derselbe vierstellige Zahlencode anzu- bringen. 6. Dreifache Ausfertigung 7. Ausreichend frankierter und adressierter C6-Rückumschlag Die Einsender erklären sich mit der Teilnahme automatisch damit einverstanden, dass der Beitrag im Rahmen des Lyrikpreises in ver- schiedenen Medien unentgeltlich veröffentlicht werden kann. Aus organisatorischen Gründen können die eingeschickten Exemplare nicht zurückgesandt werden. Einsendungen an: Lyrik 2000 S, Rosenstrasse 60, 45899 Gelsenkirchen Die Gewinner werden bis April des Jahres 2001 ermittelt. Die ersten vier werden zu einer Lesung ihrer Beiträge im Mai 2001 eingeladen und im Rahmen einer Live-Sendung oder Fernsehaufzeichnung für das Bürger- fernsehen [BOK Marl] geehrt. Das genaue Datum sowie der Ort der Verleihung werden noch bekannt gegeben. 1.Preis: 500 DM 2.Preis: 250 DM 3.Preis: 100 DM 4.Preis: 50 DM Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Jurymitglieder und deren Angehörige dürfen nicht am Wettbewerb teilnehmen. Rückfragen bitte an: Lyrik 2000 S, Andreas Sticklies, Rosenstrasse 60, 45899 Gelsenkirchen, Telefon: (02 09) 58 39 60, E-Mail: lyrik-Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . +++++++++++++++++ 31. Dezember 2000 +++++++++++++++++ CyberZaubers WinterWeihnachtsWunderseiten rufen seit dem 11. November zum berühmt-berüchtigen XMAS-Schreibwettbewerb auf, der in 2000 im 4. Jahr in Folge stattfindet. Das Thema passt sich der Jahreszeit an: alles, was mit Winter, Weihnachten, Jahreswechsel etc. zu tun hat und zur Feier der schönen Jahreszahl 2000 mit dem zwingenden Themenfaktor "Zeit". Natürlich werden auch Preise vergeben - alle Infos gibt es unter www.winterweihnachtswunderland.de - immer dem schönen Engel nach!! :-) +++++++++++++++++ 31. Dezember 2000 +++++++++++++++++ Bettina-von-Arnim-Preis Er wird für deutschsprachige Autorinnen und Autoren ausgeschrieben, die je einen unveröffentlichten Text von maximal 7 Schreibmaschinen- seiten (Normseiten!) einreichen dürfen. Der 1. Preis ist mit 25 000 DM dotiert, der 2. mit 15 000 DM, der 3. mit 10 000 DM. Schickt eure Geschichten an: Gruner + Jahr AG & Co, Redaktion BRIGIT- TE, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg, Tel.: (0 40) 37 03-0, Fax: (0 40) 37 03-56 79, E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.brigitte.de. +++++++++++++++++++++++ 31. Dezember (jährlich) +++++++++++++++++++++++ Glauser - Krimipreis der Autoren Der Preis wird jährlich von einer Jury des SYNDIKATs vergeben und ist mit 10 000 DM dotiert. Mit dem Preis sollen Qualitätsmaßstäbe deutsch- sprachiger Kriminalliteratur beispielhaft dokumentiert werden. Die Jury bewertet jeweils die Krimiproduktion deutschsprachiger AutorInnen des laufenden Jahres. Die Preisverleihung findet jeweils im darauffol- genden Jahr auf der CRIMINALE statt. Kontakt: SYNDIKAT, Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur, c/o Prof. Dr. Horst Bosetzky ("-ky"), Benediktinerstraße 54, 13465 Berlin. +++++++++++++++++ ab 1. Januar 2001 +++++++++++++++++ 160 Zeichen. SMS - Literatur auf kleinstem Raum So war es wohl im Sinne des Erfinders: SMS als einfache Möglichkeit, Notizen zu verschicken - gedacht für die Momente, wo man Informationen loswerden will, für die sich ein Telefonat nicht lohnt. Alles kam anders. Liebeserklärungen werden per SMS gemacht, Beziehun- gen aufrecht erhalten und - auch wieder gelöst. Kleine und große Nachrichten, Unwichtiges, Witziges, viel Alltägliches und manchmal auch höchst Dramatisches - kurz: Das Leben hat Einzug gehalten in die Welt der 160 Zeichen. Wir wollen dieser "Kultur der Kurznachricht" mit unserem Wettbewerb Rechnung tragen. Drei Kategorien stehen zur Wahl: "Literatur", "Liebe" und "Spaß". Während die letzteren wohl eindeutig sind, ist "Literatur" der freie Wettbewerb - ohne thematische Einschränkung. Für alle aber gilt: Nur 160 Zeichen. Große Literatur in dicken Wälzern. Slammer brauchen fünf Minuten. Songs enden radiogerecht nach drei Minuten. Alte Weisheiten verlieren ihre Fülle mit den Jahren, selbst von den großen bleiben oft nur ein paar Worte hängen. 160 Zeichen. Kann man sich wirklich so kurz fassen, wenn man etwas zu sagen hat? Diese Frage wollen wir klären. Machen Sie mit. Und lassen Sie das Handy in der Tasche, denn Ihren Beitrag erwarten wir online. 1. bis 3. Preis in jeder Kategorie: jeweils 160 DM Veranstalter: Uzzi Verlag e. K., Homepage des Wettbewerbs: http://www.160-Zeichen.de Ansprechpartner: Harald Müller, E-Mail: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Telefon: (01 77) 6 66 84 50 ++++++++++++++++ 28. Februar 2001 ++++++++++++++++ Zeitzeugen - 9. November 1989 Sicher wie das Amen in der Kirche steht uns das sagenumwobene Datum "9. November" in Kürze wieder ins Haus. Und heute kann sich noch jeder - genau wie einst beim Mord an John F. Kennedy - in Ost und West daran erinnern, wie und wo er von der Maueröffnung erfahren bzw. was er damals erlebt hat. Ich suche nun Autoren und Zeitzeugen aus Ost und West, Nord und Süd, die ihre Erfahrungen, Meinungen, Hoffnungen, Träume, aber auch Ängste in den fünf Tagen vor und vier Tagen nach der Wende gemeinsam mit mir in Form einer "Tagebuch-Collage" aufschreiben und anschließend in einem eigenverlegten "Book on Demand"-Band anderen zugänglich machen - also veröffentlichen wollen. Der Zeitraum der Collage umfasst die Tage vom 4. bis zum 13. November 1989. Ich bemühe mich um Sponsoren für das Projekt. Kontakt: Günter "Yogi" Lauke, LaukeMedia, Postfach 13 13, D-63514 Rodenbach, Telefon (0 61 84) 5 63 84 Beiträge bitte an: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ++++++++++++++++ 28. Februar 2001 ++++++++++++++++ Tat oder Wahrheit ... das ist die Parole und das Titelthema für den dritten Schreibwett- kampf von "Mein Freund, der Baum". "Tat oder Wahrheit" ist zuerst einmal ein Partyspiel, bei dem die Teilnehmer in einer Runde zusammensitzen und eine Flasche zum Drehen bringen. Die Flasche kommt zum Stillstand und zeigt mit der Spitze auf eine Person, und diese muss sich für "Tat" oder "Wahrheit" entschei- den. Entscheidet sie sich für "Tat", dann muss sie eine Aufgabe erfüllen; entscheidet sie sich für "Wahrheit", dann muss sie eine Frage wahrheitsgemäß beantworten. Und dann geht es wieder von vorne los. Ob du, lieber Schreiber, liebe Schreiberin, jetzt einen Text über oder um das Spiel "Tat oder Wahrheit" schreibst oder ob du über eine Lebenssituation schreibst, die sich um die Thematik "Tat oder Wahr- heit" dreht, oder ob du "Tat oder Wahrheit" metaphorisch begreifst, das bleibt dir überlassen. Der Titel und das Thema müssen aber auf jeden Fall "Tat oder Wahrheit" lauten. Ob Prosa oder Lyrik ist gleich, und auch dem Umfang des Textes sind keine Grenzen nach oben oder unten gesetzt. Irgendwie seltsam oder bizarr sollte dein Text aber sein. Der erste Preis ist ein Toaster. Die Verfasserin bzw. der Verfasser des durch eine fünfköpfige Jury bestimmten besten Textes erhält ihn. Wenn du einen Text zu diesem Wettkampf einsendest, erklärst du dich damit zugleich einverstanden, dass dieser Text in MEIN FREUND, DER BAUM veröffentlicht wird. (Alle weiteren Rechte bleiben aber selbst- verständlich bei dir!) Eine Veröffentlichung kann auch unter einem Autorenpseudonym geschehen, welches du bei der Einsendung angeben solltest. Deinen Text mailst du an folgende Adresse:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. www.meinfreundderbaum.de +++++++++++++ 15. Juli 2001 +++++++++++++ Wilhelm-Busch-Preis für satirische und humoristische Versdichtung Auch in diesem Jahr wird dieser Preis wieder ausgeschrieben. Dazu kann jede/r satirische und humoristische Versdichtung einreichen - Inhalt und Form sind nicht weiter vorgegeben. Die Beiträge dürfen nicht länger als drei normal beschriebene A4-Seiten sein. Sie können gern auf Diskette (3,5", TXT-Format) eingereicht werden. Die Texte werden nicht zurückgeschickt. Alle TeilnehmerInnen müssen durch rechtsver- bindliche Unterschrift erklären, dass die Urheberschaft für die Texte bei ihnen liegt. Außerdem müssen sie versichern, dass es sich um unveröffentlichtes Material handelt. Die Textseiten selbst müssen anonymisiert sein, dürfen also keinen Hinweis auf die AutorInnen enthalten. Legen Sie der Einsendung aber gesondert Infos über sich bei (Vorname, Name, Alter, Beruf, Anschrift, Telefon etc.). Die Preisgelder betragen mindestens 10 000 DM, Preisverleihung ist im November. Die prämierten Beiträge und ausgewählte weitere werden in einem Sammelband und eventuell auch auf der Internetseite veröffent- licht. Einsendungen (nicht per E-Mail!) an: Wilhelm-Busch-Gymnasium Stadtha- gen, Kennwort "Wilhelm-Busch-Preis", Schachtstraße 53, 31655 Stadtha- gen Weitere Infos: http://www.wilhelm-busch-preis.de ********************************************************************* PUBLIKATIONSMÖGLICHKEITEN: --------------------------------------------------------------------- rapzap - das literarische groschenheft ist da rapzap - falls es das Wort im Englischen in dieser Zusammensetzung wirklich gäbe, hieße es so etwas wie "jemanden mit Sprücheklopfen niederknallen" - versteht sich als ein offenes literarisches Projekt, das sich vornehmlich an studentisches Publikum wendet. rapzap versucht seinem Namen gerecht zu werden: Jeder und jede Interessierte ist dazu aufgerufen, sich mit innovativen Beiträgen zu beteiligen. Ungedruckte Literaten, deren Kunstverständnis sich unverblümt, auch in fragmenta- rischer Form, dem Alltagsgeschehen zwischen Ödnis und Sex & Crime widmet, können hier ein überregionales Forum finden. Das Vertriebsmodell von rapzap sieht vor, dass freiwillige Verkäufer an jedem verkauften Heft beteiligt werden. Die erste Ausgabe ist für das Wintersemester 2000/2001 geplant. Nähere Informationen im Internet unter http://www.rapzap.de Pressekontakt: Heike ReherDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. rapzap Verlag Telefon: (0 81 61) 86 18 63 ---------- Wir sind eine junge Agentur, die auf der Suche nach geeigneten Stoffen für eine filmische Umsetzung ist. Wir lesen alles: Drehbücher, Treat- ments, Kurzgeschichten, Romane, Theaterstücke usw. Weitere Hinweise auf unserer Homepage: http://www.drehbuchwinde.de ---------- LAND DER TAUSEND INSELN Ein Fantasy-Online-Projekt Auf der Homepage des G. Meyers Taschenbuch Verlages soll in Kürze ein neues Fantasy-Projekt entstehen. Um zahlreiche Beteiligung - auch von Schulklassen und Autorengruppen - wird gebeten. Das Forum funktio- niert in erster Linie wie ein Kurzgeschichten-Sammelwerk. Im Mittel- punkt steht eine von jedem Autor selbst festzulegende, imaginäre Insel oder ein Archipel. Der Autor/Leser kann seinen ureigenen Landstrich mit vorherrschenden Geschöpfen gestalten, erstellen, beschreiben, ausarbeiten und aktualisieren. Erfreulich wären passende Zeichnungen oder Bilder. Außerdem soll eine Sparte eingerichtet werden, wo Infos über die Autoren (inkl. E-Mail- und Homepageadresse) abgerufen werden können; am besten bitte gleich mitsenden. Jeder Beitrag wird auf der Homepage des Verlages veröffentlicht. (Das Copyright verbleibt bei den Autoren.) Herausragende Kurzgeschichten sollen in der gleichnamigen Anthologie erscheinen. http://www.geocities.com/ers1245/index/index.htm ---------- "Die Glosse" ist ein bissig-böses Satiremagazin. Für das erst kürzlich gegründete Magazin werden noch schreibtüchtige Leute, Glossefans und Zeichner mit sehr viel Biss gesucht. http://www.dieglosse.de ---------- Alchemie-Projekt Die Anthologie des Alchemie-Projektes wird als ANDROMEDA-Magazin im Sommer 2001 erscheinen. Gesucht werden bis zum 28. Februar 2001 noch Short Storys zu diesem Thema: Wissenschaft und Magie existieren als fest umrissene Kategorien menschlichen Forschens erst seit der Neuzeit. In vorherigen Epochen gingen sie Hand in Hand, waren gleichberechtigte, ineinander verfloch- tene Wissensgebiete, denen sich damals und heute hoch angesehene geistige Vorreiter unvoreingenommen widmeten. Kepler, John Dee, Tycho de Brahe u. a. beschäftigten sich sowohl mit astronomischen, mathema- tischen, also streng wissenschaftlichen Forschungen als auch mit der Astrologie und Alchemie. Einige Experimente glückten, andere nicht ... Was wäre aus unserer Welt geworden, wenn die Alchemisten ihre ver- meintlich (?) unwissenschaftlichen und magischen Experimente weiterge- führt und erfolgreich beendet hätten? Natürlich, wir wissen heute, was möglich ist und was nicht - aber unsere Phantasie lässt auch andere Schlüsse zu, oder? Was wäre, wenn die Suche nach der Materia prima erfolgreich gewesen wäre, man "unedle" Metalle in Gold verwandelt, den Homunculus gezüch- tet oder den Golem zum Leben erweckt, das Lebenselixier oder den Stein der Weisen gefunden hätte? Ob Science Fiction, Fantasy oder dunkle Phantastik, ob angesiedelt im Mittelalter, in der Gegenwart oder in der Zukunft, das ist egal. Kontakt: Redaktion Projekt "Alchemie", Thomas Hofmann, Fax.: 01 80 505 255 412 145, http://www.monochrom.at/subjekt/alchemie.htm Deadline: 28. Februar 2001 ---------- Gesucht werden weiterhin Gedichte und Kurzgeschichten sowie Märchen für Anthologien im Heyne-Verlag München. Ein bestimmtes Thema ist nicht vorgegeben. Weitere Infos und Einsendungen an: Kristiane Allert-Wybranietz, Zum Horsthof 6, 31749 Auetal-Rolfshagen. Der Einsendeschluss ist nach hinten offen und verlängert sich jeweils um ein halbes Jahr. ********************************************************************* SEMINARE: --------------------------------------------------------------------- ++++++++++++++++++ Mehrmals jährlich ++++++++++++++++++ "Selber schreiben, drucken, binden und vermarkten" Aus dem Inhalt: 1. Verlagsgründung (Formalitäten, Finanzamt, Branchenverbände, Steuern sparen, Geschäftspapier, Postfach, Konto, ISBN-Vergabe, Titelmeldung, Betriebswirtschaft) 2. Das Handwerk "Schreiben" (Urheberrecht, Informationsquellen, Lektorat, richtig formulieren, ein Manuskript entsteht, Erfahrungsaus- tausch, Erfolgsberichte) 3. Bücher drucken und binden (Druck- und Bindetechniken, Praxisteil: Sie stellen tatsächlich ein Buch selbst her, herkömmlicher Druck in einer Druckerei - vom Kostenvoranschlag bis zur Mängelrüge, bis zu 60% billiger im Ausland drucken) 4. Marketing (Musterkonzepte, Internet, Pressearbeit, Kontaktadressen, Rezensionen, Infobrief, klassische Werbung und ungewohnte PR, Aus- landsvertrieb) 5. Die "Stufe 2" - so wächst Ihr Verlag (Autorensuche, Verlagsvertrag, Imageberatung, Börsenverein des deutschen Buchhandels, weiterführende Informationen) Das Seminar findet mehrmals jährlich in Frankfurt/Main statt, Zusatz- termine in Hamburg, Stuttgart, Berlin, München. Kompaktseminar: 1 Tag (8:00 Uhr - 18:00 Uhr, jeweils samstags) 590 DM (inklusive Mittagessen/Getränke und umfangreicher Seminarunterlagen) Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt. Für weitere Infos und Anmeldung seht bitte im Internet nach unter: http://www.wettkampfvorbereitung.de/selfpublishing1.htm +++++++++++++++++++++++ 12. bis 14. Januar 2001 +++++++++++++++++++++++ Schreiben für den Film - Veranstaltungen für Drehbuchschreiber im Filmhaus in Kooperation mit Cinecenter, Eikon, Provobis, Polyphon, Trebitsch und Ziegler Film Autorenseminar zur Dramaturgie der Stoffe - mit Wolfgang Kirchner (Drehbuchautor) Information und Anmeldung: Karin Dehnbostel/Kirsten Ott, medien und kulturarbeit, Friedensallee 7, 22765 Hamburg, Telefon: (0 40) 39 90 99 31, Fax: (0 40) 3 90 95 00,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , www.medienundkultur.hamburg.de +++++++++++++++ 15. Januar 2001 +++++++++++++++ Selbstmanagement für Kreative Eintritt für Gäste 25 DM, für WR-Mitglieder 15 DM. Anmeldung und weitere Informationen unter http://www.writersroom.de. +++++++++++++++++++++++ 19. bis 21. Januar 2001 +++++++++++++++++++++++ Möglichkeit statt Wirklichkeit? Der Sciencefiction-Roman Wovon erzählt SF? Von möglicher wie noch verborgener Zukunft in Technik, Naturwissenschaft und Gesellschaft. Eine glaubhafte, am besten spannende Handlung verbindet all das zu einem Universum, das unsere Gegenwart nach vorn fabuliert. Wie aber können Schriftsteller solch eine Welt glaubhaft schildern, ohne niveaulos, gar ermüdend zu wirken? Welches literarische Handwerk ist nötig, um eine lebendige Erzählwelt zu schaffen, um Figuren zu durchbluten, um Handlung nicht erlahmen zu lassen? Fragen dieser Art geht das Seminar nach. Es richtet sich an fortge- schrittene Schreiber, die durch literarische Fingerübungen ein besse- res Gespür für die Schwächen und Stärken des eigenen Romans erhalten sollen. Proben seiner eigenen Arbeit gibt Andreas Eschbach im Rahmen einer öffentlichen Lesung. Seminarleitung: Klaus N. Frick, Karlsruhe, Sciencefiction-Redakteur, Andreas Eschbach, Stuttgart, Sciencefiction-Autor Kostenanteil: 230 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldeschluss: 31. Dezember 2000 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de ++++++++++++++++++++ 24. Februar 2001 und 10. März 2001 ++++++++++++++++++++ Dokumentarfilm - von der Idee zur Realisation Auch in diesem Halbjahr bietet der im Hamburger Filmhaus beheimatete Verein medien und kulturarbeit zusammen mit der FilmFörderung Hamburg für angehende Dokumentarfilmer und engagierte Laien einen Dokumentar- film-Aufbaukurs an. Information und Anmeldung: medien und kulturarbeit, Friedensallee 7, 22765 Hamburg, Telefon: (0 40) 39 90 99 31, Fax: (0 40) 3 90 95 00,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , www.medienundkultur.hamburg.de ++++++++++++++++++++++++++++ 23. bis 25. Februar 2001 und 2. bis 4. November 2001 ++++++++++++++++++++++++++++ Gemeinsamkeit der Langstreckenläufer - Romanwerkstatt in zwei Phasen Jemand hat eine Geschichte im Kopf oder gleich mehrere, denkt an Figuren, die darin vorkommen sollen, weiß Ort, Zeit, sogar schon Anfang und Schluss des Geschehens und beginnt zu schreiben. Das Wesentliche ist da, scheint es, der Rest disziplinierte Arbeit. Ein anderer hat von alledem fast nichts, ein paar vage Vorstellungen, einige Bilder oder Sätze vielleicht und Lust zum Schreiben. Er pro- biert aus, was da entsteht, tastet sich voran zu Geschichten, Perso- nen, Orten und ist auf einmal dabei, einen Roman zu schreiben. Es kann auch sein, dass zu all den Problemen, die während der Arbeit auftau- chen, eines gehört, mit dem keiner von beiden gerechnet hatte - die spezifische Schwierigkeit der langen Strecke: Atem, Kraft und Rhythmus behalten, den Ablauf komponieren. Das zweistufige Seminar ist gedacht für Teilnehmerinnen und Teilneh- mer, die an einem Roman arbeiten. In der ersten Phase werden die einzelnen Projekte kurz vorgestellt und Schreibprobleme benannt, möglichst mit Bezug auf die eingesandten Textproben (maximal 10 Seiten), die als Arbeitsgrundlage dienen. In der zweiten Phase wird nach einem Modus, der im ersten Seminar zu vereinbaren ist, die zwischenzeitlich weitergeführte Arbeit vertiefend diskutiert. Im ersten Seminar spricht Brigitte Burmeister aus eigener Praxis über die Entstehung eines Romans, während des zweiten Seminars veranstaltet sie eine Lesung. Seminarleitung: Brigitte Burmeister, Berlin, freie Schriftstellerin, Frauke Meyer-Gosau, Darmstadt, freie Literaturkritikerin, Lektorin des Deutschen Literaturfonds Kostenanteil: 500 DM + 20 DM für zwei Reader Anmeldeschluss: 23. Januar 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de +++++++++++++++++++++ 18. bis 20. März 2001 +++++++++++++++++++++ Autor sucht Verlag! Verlag sucht Autor? - Tipps und Tricks für den erfolgreichen Umgang mit Buchmachern "Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Roman nicht in unser Verlagsprogramm passt ...", "... leider ist unser Programm für die nächsten Jahre bereits komplett. Bei Ihrer weiteren Suche nach einem Verlag wünschen wir Ihnen viel Erfolg ..." Solche Formbriefe hat wohl jede Autorin und jeder Autor schon einmal bekommen. Erfahrungen, die ebenso schmerzhaft wie frustrierend sind und nicht selten zeigen, dass das eingesandte Manuskript wahrscheinlich wieder in die falschen Hände geraten ist. Wie können Sie das verhindern? Indem Sie die Philosophie von Verlegern kennen lernen. Das Seminar blickt dafür hinter die Kulissen eines Verlages, beschreibt den Prozess vom Exposé bis zum fertigen Buch, nennt Kriterien für Aufnahme oder Ablehnung eingesandter Manuskripte, erklärt die Funktion der verschiedenen Abteilungen innerhalb eines Verlages und bietet die Möglichkeit, gezielt Ansprechpartner zu suchen. Darüber hinaus erhalten Sie Tipps, wie Sie als Autor im Verlag schriftlich und persönlich professioneller auftreten können. Zu diesem Zweck proben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Rollenspielen Gespräche zwischen Lektoren bzw. Verlegern und Autor/Autorin. Weitere Themen: Agentur - für und wider. Welche Stipendien gibt es? Wie und wann bewerbe ich mich um einen literarischen Preis? Welche Preise kommen für mich überhaupt in Frage? Bitte bringen Sie für praktische Übungen Textproben aus der eigenen Werkstatt mit. Seminarleitung: Birgit Politycki, Hamburg, Literatur- und Pressebüro Pauw & Politycki Kostenanteil: 250 DM Anmeldeschluss: 18. Februar 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de +++++++++++++++++++++ 23. bis 25. März 2001 +++++++++++++++++++++ Wunsch, multimedial zu sein - Kleine Schule des Textens und Zeichnens Wahrlich, wir leben in schwierigen Zeiten! Multimedia umzaubert uns, wundersame Wellen von Klängen, Bildern und Texten branden an die Gestade der Gegenwart. Wie ärmlich hingegen wirken da die einzeln heranspülenden Künste, die Literatur und die Malerei zum Beispiel. Fehlt der wortreichen Kunst das treffliche Bild, so muss die andere auf den Beitrag des Dichters verzichten - von lieblichen Tönen ganz zu schweigen. Was tun? Verzweifeln? Gewiss nicht die unschicklichste Möglichkeit. Eine andere Idee: sich selbst text- bzw. bildlich aufzurüsten - trotz oder gerade wegen Multimedia. Unsere kleine Schule des Textens und Zeichnens möchte dazu verführen, ohne Hilfe von Freund PC die eigenen multimedialen Fähigkeiten auszuprobieren, vielleicht gar zu entdecken. Wie können wir zum Beispiel hehren Werken bildender Kunst durch einige Worte den Weg ins wahre Leben bahnen? Und umgekehrt: Zu welchen Texten fällt uns ein unpassendes Bild ein? Wem nun noch der Klang (Sie erinnern sich: Multimedia!) fehlt, der darf seine Werke gern singend kommentieren. Die Bereitschaft, zu Feder und Zeichenstift zu greifen, sollten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Werkstatt mitbringen. Zum ästhetischen Grenzgang besonders willkommen sind bildende Künstler, die mit Sprache arbeiten, sowie Autoren, die skizzieren möchten. Seminarleitung: Robert Gernhardt, Frankfurt/M., Dichter, Denker und Zeichner, Dr. Olaf Kutzmutz Kostenanteil: 250 DM Anmeldeschluss: 23. Februar 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de ++++++++++++++++++++ 19. bis 21. Mai 2001 ++++++++++++++++++++ In 14 Zeilen um die Welt - Literaturwerkstatt Sonett 14 Zeilen für die Ewigkeit: Das Sonett, in Sizilien entstanden, von Petrarca wie von Shakespeare zum Klassiker der Lyrik veredelt, von Barockdichtern und Romantikern gepflegt, von Rilke frei variiert, in der Konkreten Poesie demontiert und bis heute immer wieder neu zusam- mengefügt, gehört zu den interessantesten Formen europäischer Dich- tung. Neben einem historischen Überblick über Sonette der letzten 500 Jahre führt das Seminar in Vers- und Strophenbau, Klangform und gedankliche Struktur der verschiedenen Sonettformen theoretisch und praktisch ein. Dazu sind gemeinsame Übungen geplant. Darüber hinaus fragen wir danach, warum die Gegenwartsdichtung häufig auf klassische literarische Formen zurückgreift. Das Seminar wendet sich an Leser, Autoren und Vermittler von Lyrik. Eigene Sonette der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind nicht Bedin- gung, können aber im Seminar vorgestellt und diskutiert werden. Lektürehinweis: Hummelts Übersetzung des Sonettenkranzes "Das Schmet- terlingstal. Ein Requiem" von Inger Christensen, erschienen im Schreibheft 52/1999. Proben seiner eigenen Arbeit gibt Norbert Hummelt im Rahmen einer öffentlichen Lesung. Seminarleitung: Norbert Hummelt, Köln, Lyriker und freier Publizist, Dr. Olaf Kutzmutz Kostenanteil: 230 DM + 10 DM 10 für einen Reader Anmeldeschluss: 19. April 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de ++++++++++++++++++++ 25. bis 27. Mai 2001 ++++++++++++++++++++ Dem Text an die Wäsche gehen- Kritik und Analyse eigener Manuskripte Auf dem Weg zum Buch ist das Schreiben nur die eine, wenn auch uner- lässliche Voraussetzung. Das Lesen, das Gegenlesen ist für Autorinnen und Autoren jedoch genauso wichtig. Solcher Austausch findet häufig unter Freunden statt. Streben Sie an, ein Buch zu veröffentlichen, ist zumeist ein Lektor Ihr Gesprächspartner. In diesem Seminar haben Sie Gelegenheit, eines Ihrer aktuellen Projekte zur Diskussion zu stellen. Ein Lektor sieht sich Ihr Manuskript zuvor gründlich an und sucht mit Ihnen und den anderen Teilnehmern nach Verbesserungen. Wie stellen wir uns das Gespräch über Ihre Manuskripte vor? Schonungs- los gegenüber den Texten, aber respektvoll gegenüber den Urhebern, so ehrlich wie möglich und so kritisch wie nötig. Ziel des Seminars ist schließlich ein gutes Manuskript - und das geht nicht ohne Kritik. Am Rande erfahren Sie darüber hinaus, was Sie aus Sicht eines Lektors beachten sollten, wenn Sie einem Verlag einen Text anbieten. Reichen Sie bitte mit Ihrer Anmeldung eine Arbeitsprobe (maximal 10 Seiten) und ein Exposé (1 Seite!) ein, mit dem Sie einem Verlag Ihr Buchprojekt schmackhaft machen würden. Seminarleitung: Stefan Ulrich Meyer, München, Lektor der Deutschen Verlags-Anstalt, Dr. Olaf Kutzmutz Kostenanteil: 240 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldeschluss: 25. April 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de ++++++++++++++++++++++ 7. bis 9. Oktober 2001 ++++++++++++++++++++++ "Etwas ist nicht geheuer, damit fängt es an" - Literaturwerkstatt Lokal-Krimi Die Kriminalromane von Léo Malet spielen in Paris, Donna Leons Commis- sario Brunetti ermittelt in Venedig, für die Bestseller von Henning Mankell bildet die schwedische Kleinstadt Ystad den Hintergrund - aber schreiben Malet, Leon und Mankell auch Lokal-Krimis? Was unterscheidet einen Kriminalroman von einem Lokal-Krimi? Die Qualität der Texte und der Autoren? Oder spielt die (Welt-)Bekanntheit der Städte und Regio- nen, in denen die Handlung angesiedelt ist, die entscheidende Rolle? Ersetzt der Lokal-Krimi gar den Heimatroman, ist er nur für Leser geschrieben, die ihren eigenen Kirchturm im Roman wiederfinden wollen? Das Seminar möchte einerseits Theorie vermitteln, vor allem aber das Krimi-Schreiben professionalisieren. Die Texte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen dabei im Mittelpunkt. Eine kurze Einführung in die Geschichte des Kriminalromans kann dazu beitragen, die Gattung "Lo- kal-Krimi" zu definieren und dadurch von anderen, aktuell vertretenen Sub-Genres abzugrenzen. Ein weiteres Thema im Seminar sind Vermark- tungswege in der Literaturbranche: Wie finde ich einen Verlag? Welche Rollen spielen Agenten? Bieten Internet, E-Book und Book on Demand neue Chancen? Mit der Anmeldung reichen Sie bitte eigene Kurzgeschichten (maximal 10 Seiten) und/oder Romanexposés (1 Seite) ein. Proben seiner eigenen Arbeit gibt Jürgen Kehrer im Rahmen einer öffentlichen Lesung. Seminarleitung: Jürgen Kehrer, Münster, freier Schriftsteller von Kriminal- und historischen Romanen, Sach- und Drehbüchern. Kostenanteil: 230 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldeschluss: 7. September 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de ++++++++++++++++++++++++ 12. bis 14. Oktober 2001 ++++++++++++++++++++++++ Vom Erzähltext zur Szene - Übungen, Prosa zu adaptieren Wer von Lyrik, Epik und Dramatik spricht, meint zumeist eine ideale Ordnung, die der praktischen literarischen Vielfalt nur teilweise entspricht. Denn die Grenzen zwischen den Gattungen sind mitunter fließend, manche Texte kokettieren geradezu mit ihren Nachbarn. Vor diesem Hintergrund arbeitet der Workshop literarisch-praktisch mit solchen Grenzgängern: Wie lässt sich zum Beispiel Prosa in einen szenischen Text überführen? Wie können wir dramatisch wichtige Elemen- te einer Erzählung oder eines Romans isolieren und in Dialoge umset- zen? Dafür sind Ideen, aber auch ein gut sortierter Koffer mit litera- rischem Handwerkszeug nötig. Zu diesem Zweck beschäftigen wir uns mit der Geschichte, Beispielen und Verfahren von Prosa-Dramatisierungen. Praktisch denken wir über szenische Strukturen (Konzepte, Lesarten, Gattungsalternativen) nach, arbeiten darüber hinaus an Einzelpassagen, an Figuren und ihrer Sprache. Forum für erste Arbeitsergebnisse ist eine Werkstattlesung. Das Ziel: Im kritischen Gespräch die weitere Realisierung Ihrer Adaption vorzubereiten. Was Sie zuvor tun sollten: Einen Prosatext auswählen, der sich für eine Dramatisierung eignet. Das kann ein eigener, aber auch ein Fremdtext sein. Zusätzlich sammeln Sie im Vorfeld Argumente, die aus Ihrer Sicht das szenisch-dramatische Potential des ausgewählten Textes begründen. Mitbringen müssen Sie vor allem Fantasie, Originalität, auch Raffinesse und Fleiß, weniger oder erst in zweiter Linie zählen wissenschaftliche Lektüre und akribische Vorarbeiten. Seminarleitung: Peter Reichel, Leipzig, Lehrstuhl für Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig. Kostenanteil: 230 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldeschluss: 12. September 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de ++++++++++++++++++++++++ 27. bis 29. Oktober 2001 ++++++++++++++++++++++++ Morde für die Ohren - Profiwerkstatt Kriminalhörspiel Sie haben früher "Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv" im Kinderfunk gehört - und sind natürlich dem Krimischreiben verfallen. Inzwischen sind Sie ein Profi, was die Dramaturgie fingierter Morde angeht. Sie haben bislang mindestens einen Krimi veröffentlicht, suchen aber nach neuen literarischen Feuerproben. Das Genre Kriminalhörspiel reizt Sie ungemein, vielleicht haben Sie sogar schon eins in der Schublade und wissen nicht, ob es etwas taugt. Genau für Sie ist unsere Profiwerk- statt Kriminalhörspiel gedacht. Hier erfahren Sie, was Sie über das "Handwerk" wissen sollten: Sie hören aktuelle und historische Produk- tionen und lernen die Geschichte des Kriminalhörspiels, seine Erzähl- formen und Inszenierungsstile kennen. Höhepunkt und Katharsis: Sie sind live dabei, wenn das Hörspielstudio des NDR in Hamburg Texte inszeniert. Seminarleitung: Hilke Veth, Hamburg, Hörspieldramaturgin beim NDR, Leonhard Koppelmann, Köln, (Hörspiel-)Regisseur und Autor Kostenanteil: 240 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldeschluss: 27. September 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem NDR-Hörspiel durchgeführt und findet in Wolfenbüttel und Hamburg statt. +++++++++++++++++++++++++ 14. bis 16. Dezember 2001 +++++++++++++++++++++++++ Möglichkeit statt Wirklichkeit? Die Sciencefiction-Kurzgeschichte Zumindest in der so genannten Goldenen Zeit der Literaturgattung galt die Kurzgeschichte als das Medium schlechthin, um Sciencefiction zu schreiben. Kein Wunder, gab es doch Dutzende einschlägiger Zeitschrif- ten auf dem angloamerikanischen Markt und ungezählte Leser, die originelle Weltentwürfe und prägnante Ideen liebten. Und wie sieht es zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus? Die meisten Sciencefiction-Leser bevorzugen dicke Wälzer oder gar Endlos-Sagas. Magazine und Anthologien für Kurzgeschichten scheinen auszusterben. Nach wie vor bietet jedoch die Sciencefiction-Kurzgeschichte Schrei- bern ungeahnte Möglichkeiten, denn durch die Kunst knapper Schilderun- gen und einen sauberen Stil können fantastische Welten entstehen. Zudem kann die Kurzgeschichte für manchen Schriftsteller eine wichtige Fingerübung sein, um in überschaubarer Zeit handwerkliches Rüstzeug für komplexere Werke zu erwerben. Solches Rüstzeug erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Seminars, das sich als Schreibschule für angehende Scienceficti- on-Schriftsteller versteht. Grundlegende Fertigkeiten zum Schreiben von Sciencefiction werden hier vermittelt. Zudem üben die Teilnehme- rinnen und Teilnehmer an konkreten Beispielen, wie sie ihre Texte verbessern können. Sie verfassen Geschichten und stellen sie im Kreis der schreibenden Kollegen vor. Das fördert zugleich die Kritikfähig- keit für eigene wie fremde Texte. Seminarleitung: Klaus N. Frick, Karlsruhe, Sciencefiction-Redakteur, Uwe Anton, Wuppertal, Sciencefiction-Autor, Übersetzer und Herausgeber Kostenanteil: 230 DM + 10 DM für einen Reader Anmeldeschluss: 14. November 2001 Anmeldung: Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Post- fach 11 40, 38281 Wolfenbüttel, Telefon (0 53 31) 8 08-4 11, Fax (0 53 31) 8 08-4 13,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.bundesakademie.de ********************************************************************* VORSTELLUNG: --------------------------------------------------------------------- (In dieser Rubrik stellen sich ausgewählte Literaturzeitschriften, Literaturbüros, kulturelle Einrichtungen etc. selbst vor.) "www.schreibclub.de" vorgestellt von Andreas Krämer Ich betreibe mit vier Freunden seit Juni 2000 eines kleines Internet- portal unter der Adresse www.schreibclub.de. Die Idee zur Gründung eines Autorenclubs entstand im September 1999 im Berufsbildungswerk Josefsheim Bigge mit dem Ziel, gemeinsam Geschichten zu entwickeln. Der Autorenclub trug damals den Namen "Kreativwelt" und bestand aus den vier Grundüngsmitgliedern Andreas Krämer, Daniela Weidmann, Markus Urban, Ralf Demitrowitz und Thomas Seidensticker. Mit der Zeit entstand die Idee eines Internetportals, das schließlich im Juni 2000 unter den Namen www.schreibclub.de realisiert wurde und seitdem schon über zwanzig Autoren und 50 Geschichten gewinnen konnte. Das kleine Internetportal verzeichnet pro Tag bis zu 150 Zugriffe und hat es sich zum Ziel gesetzt, viele weitere Autoren/innen und ihre Geschichten zu gewinnen. Unser kleines Portal bietet Geschichten aus den verschiedensten Genres, Büchertipps, ein Forum und vieles mehr. In nächster Zeit ist auch die Eröffnung eines monatlichen Newsletters geplant, in dem aktuelle Bücher, Geschichten unserer treuer Autoren/innen und vieles mehr vorgestellt wird. Zu erreichen ist unser kleines Internetportal unter http://www.schreibclub.de, und für eventuelle Fragen steht Ihnen Andreas Krämer als Webmaster des Portals jederzeit unter mail- to:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. zur Verfügung. ********************************************************************* VORSTELLUNG: --------------------------------------------------------------------- (In dieser Rubrik stellen sich ausgewählte Literaturzeitschriften, Literaturbüros, kulturelle Einrichtungen etc. selbst vor.) "Der Bundesverband junger Autoren und Autorinnen" vorgestellt von Heike Prassel Der BVjA e. V. mit Sitz in Bonn ist die bundesweit einzige Interessen- vertretung junger Schreibender. Gegründet wurde er im Jahr 1987 u. a. von Stefan Sprang und Olaf Alp. Seitdem steigerte sich die Mitglieder- zahl kontinuierlich auf bis über 600 junge und weniger junge Autoren. Die Kernarbeit des Verbandes liegt darin, Schreibenden, die sich dem Literaturbetrieb zuwenden möchten, hilfreich zur Seite zu stehen. Dazu gehören Jahres-Publikationen wie die Literaturzeitschrift "Konzepte" und das Literaturmagazin "Lima" ebenso wie die Organisation von Autorentreffen, Seminaren und Lesungen. Ein Lektorat und sogar ein spezielles Jugendbuchlektorat stehen den Mitgliedern zur Verfügung. Bekannte Autoren wie z. B. Ludger Vortmann, Tanja Kinkel und Kristina Dunker begannen ihren Weg mit dem BVjA und sind auch heute noch Mitglieder. Das neue Jahr wird der BVjA e. V. mit einer Lesung in Köln einleiten (14. Januar 2001, 11 Uhr im Cafe Libresso, Fleischmengergasse 29, Nähe Neumarkt), im Mai planen wir ein Seminar und im Oktober eine bundes- weite Sternlesung. Im Herbst werden die neuen Ausgaben der Jahres- Publikationen erscheinen. Die nächste Ausgabe der "Federwelt", unserer alle zwei Monate erscheinenden Mitgliederzeitschrift, wird im Februar an die Mitglieder verschickt. Es gibt viel Arbeit, aber auch viele aktive Mitglieder, die mit Spaß und Engagement den Verband vorantreiben. Wer uns als Mitglied aktiv oder passiv unterstützen möchte (Mitgliedsbeitrag 50 DM/Jahr), der ist herzlich eingeladen, über unsere Website http://www.bvja-online.de Kontakt zu uns aufzunehmen. Wir freuen uns auf eure Anregungen, Fragen, Anmeldungen oder Ähnliches. Heike Prassel, mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Vorstandsprecherin ********************************************************************* AUTORENWISSEN: --------------------------------------------------------------------- (mailto:redaktion at autorenforum punkt de) "Im Auge des Lesers - über das Kaufverhalten unentschlossener Buchkäufer" von Diandra Stone Gut verpackt ist halb gewonnen Die Fülle der angebotenen Titel macht es dem potentiellen Käufer nicht leicht, sich für ein bestimmtes Buch zu entscheiden. Überall in den Geschäften wetteifern Buchcover aus buntem Hochglanzpapier um die Aufmerksamkeit des Lesers. Die Höhe einzelner Buchstapel lässt fast zwangsläufig schon einen Rückschluss über den Marktwert bestimmter Titel zu. Doch nicht jeder Titel, der es wert ist, gelesen zu werden, steht auf den Bestsellerlisten. Vor allem bei Neuerscheinungen fällt die Auswahl schwer. So kann es passieren, dass der Spitzenroman einer unbekannten Autorin neben dem blassen, hoch gelobten Titel eines Erfolgsautors chancenlos bleibt. Hier entscheidet oft schon der erste Eindruck über Gefallen oder Nichtgefallen. Und der findet bekanntlich über den Blickkontakt statt. So fallen dann auch eine Reihe von Büchern aus dem einzigen Grund durch das Raster, weil ihr Buchcover keine entsprechende Assoziation auslöst. Es gibt hier genrespezifische Konventionen. Wer Klassik liebt, greift vielleicht zum gelben Einband, ein Horrorliebhaber sucht die dunklen oder blutigen Farbnuancen, ein Liebesbuch verpackt sich gut in Pas- tellfarben, Rot und Pink, Sciencefiction lebt von blauschwarzen Weltraumweiten, und ein Naturbuch versteckt sich oft hinter grünen Szenerien. Doch nicht nur die Farbgebung ist entscheidend. Im Zeitalter von Book on Demand hüte man sich vor unprofessionellem Design Marke Eigenpro- duktion, dem man die aufgezoomten Pixel aus schlecht eingescannten Bildern schon von Weitem ansieht. Der Leser will mit Qualität besto- chen werden, zumindest äußerlich. Wer also als Autor kein Designprofi ist, sollte alles meiden, was auch nur den Anschein von "Hausarbeit" trägt. Unentschlossene Buchkäufer machen einen weiten Bogen um solche Bücher, sofern sie überhaupt in den Regalen der Buchhändler landen. Für jemanden, der kurzweilige und spannende Lektüre sucht, könnte zum Beispiel dieser Einband sofort ins Auge stechen: ein schlichter grau- weiß gehaltener Untergrund, vor dem sich menschliche Knochen und Schädel aufreihen. Unweigerlich kommt die Assoziation Tod auf, die wiederum auf einen Krimi oder Thriller hindeutet. Pech, wenn es sich dann doch um eine Abhandlung zur anthropologischen Forschung handelt! Der zweite Blick gilt dem Titel des Buches. Hier stellt sich recht schnell heraus, ob man an der richtigen Tür klopft. Wer ein spannendes Buch sucht, wird sich bestimmt nicht nach "Liebesleben der Kaninchen" oder "Im Taumel der Gefühle" umsehen. Hinter einem Titel verbirgt sich immer auch eine Absicht: den Leser neugierig zu machen. Der Kurzinhalt Spannende Bücher leben von interessanten Protagonisten, brauchen außergewöhnliche Orte, ungewöhnliche Jobs, packende Situationen. "Tempe Brennan hat einen Knochenjob. Als forensische Anthropologin am gerichtsmedizinischen Institut von Montreal landen tagtäglich die unterschiedlichsten Leichen auf ihrem Labortisch ..." (Kathy Reichs, Tote lügen nicht) Ein anderes Buch fasziniert mit nur einem einzigen Satz: "Ein Mann wird gejagt" (Joseph R. Garber, Der Schacht) - Warum? Einzig diese Frage treibt zum Weiterlesen. Oder das: "Olive Martin sitzt wegen eines grausamen Verbrechens im Gefängnis. Sie hat zugegeben, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester ermordet und dann zerstückelt zu haben ..." (Minette Walters, Die Bildhauerin) - Das hört sich doch nach einem spannenden Abend bei einem Glas Rotwein an, oder? Die Fangstricke sind mit diesen winzigen Einblicken in das Innenleben des Buches ausgelegt. Doch Buchtitel und Kurzinhalt mögen viel ver- sprechen. Jeder, der nur ein wenig die Regeln beherrscht, kann einen aufregenden Werberuf erschallen lassen. Aber hält das Buch wirklich, was es verspricht? Kann es den Leser packen, verschlingen und am Ende mit dem glücklichen Gefühl wieder ausspucken, er hätte gerne noch weiter gelesen? Da gibt es nur eins: das Buch aufschlagen. Die ersten Sätze in einem Buch sollten zumindest den Ansatz dessen offenbaren, was im Buch geschehen könnte. Sie sollten einen Haken parat halten, von dem sich der Leser nicht mehr lösen kann. Oft weiß man schon nach den ersten Zeilen, ob das Buch die passende Lektüre darstellt oder ob man sich besser weiter umsehen sollte. Herrlich dieser Satz: "Ich dachte nicht mehr an den Mann, der sich in die Luft gesprengt hatte. Jetzt ging es nur darum, seinen Schädel zusammenzusetzen." (Kathy Reichs, Tote lügen nicht). - Danach habe ich das Buch gekauft. Kein Zweifel: Wir gehörten zusammen. Oder diese ersten Sätze: "Die gedämpften Schreie, die an diesem friedlichen Frühlingsmorgen über die weiten, grünen Rasenflächen geweht kamen, fügten sich so unauffällig in die Umgebung ein wie das Gekrächze der Raben im nahen Wald oder das Wiehern eines Pferdes in der Koppel auf der anderen Seite des braunen Flusses. Man musste schon sehr genau hinhören, um zu erkennen, dass es sich um die Schreie eines Menschen handelte." (Douglas Preston, Lincoln Child, Mount Dragon, Labor des Todes) [vgl. auch "Analyse eines Bestsellers: Mount Dragon - Labor des Todes" von Ute C. Meyer unter der Rubrik "Schreibkurs" unter http://www.autorenforum.de, Anm. d. Red.] Manchmal reichen die ersten Sätze, um die Nerven bis zum Zerreißen zu spannen, manchmal braucht es noch mehr Beweise dafür, dass das Buch etwas taugt. Dann beginnt das Blättern und Probelesen. Einzelne Passagen werden angelesen, auf Spannung, Witz oder Tempo untersucht. Internetkäufer müssen meist ganz auf die optischen Reize eines Buchti- tels verzichten und sich vollständig an Bestsellerlisten und Kurzbe- schreibungen orientieren. Deshalb gehen immer mehr junge Verlage dazu über, ausgewählte Teile des Werkes als Leseprobe zum kostenlosen Download zur Verfügung zu stellen. Denn wer kauft schon gern die Katze im Sack? Trotzdem ist es keine Garantie für die richtige Wahl, allenfalls ein Anhaltspunkt. Schließlich könnte ja mit den interessantesten Kapiteln gelockt werden, während der Rest des Buches voller gähnender Langewei- le steckt. Buchbesprechungen Ein Buch kauft sich einfach leichter, wenn es empfohlen wurde. Schließlich ist ein Buch mehr als nur eine finanzielle Investition. Es ist eine Investition in unsere kostbare Freizeit, die wir gut und gern auch mit anderen kurzweiligen Beschäftigungen verbringen könnten. Seien es die lobenden Worte bekannter Schriftstellerkollegen, die sich euphorisch über das Werk der unbekannten Autorin auslassen, oder Auszeichnungen mit begehrten Trophäen wie dem Edgar-Allan-Poe-Preis. Auch Buchbesprechungen in bekannten Zeitschriften und Zeitungen machen sich gut auf dem Buchcover. Sie setzen die Kaufhürde erheblich hinab. Ein angehender Bestsellerautor tut deshalb gut daran, für eine weite Verbreitung seines frisch gedruckten Werkes an entsprechenden Stellen zu sorgen. Doch auch Buchbesprechungen im Internet gewinnen immer mehr an Bedeu- tung. Nicht nur weil sich der Umsatz mit Büchern über Internetshops in diesem Jahr versiebenfacht hat und damit zum herkömmlichen Buchladen um die Ecke eine immer stärker werdende Konkurrenz darstellt, sondern auch, weil die Informationsmöglichkeiten hier um ein Vielfaches größer sind. Bei namhaften Internethändlern gibt es die Möglichkeit, Kommen- tare zu einzelnen Büchern abzugeben und diese mittels eines Notensys- tems zu bewerten. Ich selbst ertappe mich häufig dabei, Suchlisten innerhalb des Shops nach eben diesen Meinungen gewichtet zu sortieren, und gebe den Leserstimmen bei meiner Kaufentscheidung inzwischen erhebliches Gewicht. Irgendwann wird es vielleicht so sein, dass ein unbesprochen gebliebe- nes Buch zwangsläufig ein schlechtes Buch sein muss und das enthusias- tisch bejubelte Werk automatisch zum Verkaufsrenner avanciert? Nun, so einfach ist es wohl doch nicht. Aber zweifelsohne erhöht eine gute Besprechung die Akzeptanz eines Werkes. Neben den verkaufsfördernden Argumenten auf den Websites der Online- buchhändler gibt es aber inzwischen auch eine Vielzahl von professio- nell gestalteten Plattformen, die sich ausschließlich mit Buchtipps und Leserrezensionen befassen. So finden interessierte Leser auf den Internetseiten des Lesertreffs (http://www.lesertreff.com) eine große Auswahl an Buchbesprechungen. Jeder Leser kann seine eigene Meinung abgeben. Und jede Meinung trägt dazu bei, ein Werk auf- oder abzuwerten und so für andere potentielle Leser interessant zu machen. Ein ähnliches Format bietet die Lesewelt (http://www.lesewelt.de). Ebenfalls fruchtbare Fundgrube für Lesehungrige sind private Lesetipp- Seiten. So finden Liebhaber romantischer Literatur sicher in der Bücherecke (http://www.die-buecherecke.de) die richtige Begleitlektüre für einen gemütlichen Leseabend am Kamin, und Krimifreunde werden beim Krimiseum (http://www.krimiseum.de) fündig. Welche Rolle diese Meinungsplattformen für das eigene Kaufverhalten in Zukunft spielen werden, hängt vor allem von den engagierten Lesern ab, die dort ihre Meinung kundtun, und natürlich von der Qualität der Rezensionen. Es wäre jedenfalls in Zukunft durchaus denkbar, dass die Meinungsmache wieder mehr und mehr in die Hände der Leser zurückfällt und der Einfluss der professionellen Kritiker schwindet. Welche Macht das virtuelle Flüstern in gut besuchten Foren tatsächlich besitzt, können wir nur erahnen. Das Beispiel einer amerikanischen Autorin, die ihr Buch im Selbstverlag produzierte und die es durch massive Präsenz im Internet und positive Resonanz darauf auf die Bestsellerliste schaffte, dürfte jedenfalls nur der Anfang einer interessanten Ent- wicklung sein. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Diandra Stone ist das Pseudonym einer freiberuflichen Autorin aus Frankfurt a. M. Im Januar 2001 erscheinen zwei ihrer erotischen Kurzgeschichten in der Anthologie "Das süße Fleisch der Feigen" (Droemer/Knaur). Ihre mystische und gruselige Seite zeigt sie unter www.diandra-stone.de. ********************************************************************* MARKETINGIDEEN: --------------------------------------------------------------------- (mailto:redaktion at autorenforum punkt de) "Ein Fallbeispiel" Heute findet ihr hier die Anregungen einer Autorin und Tempest- Leserin, Nikola Hahn. Sie berichtet, welche Anstrengungen sie unter- nommen hat, um auf ihre Veröffentlichungen aufmerksam zu machen - und mit welchem Erfolg. Es ist sicher für jede/n von euch einiges dabei, was sich nachzumachen lohnt! +++++++++++++++++++++++++ Nikola Hahn http://www.nikola-hahn.de +++++++++++++++++++++++++ Ich bin bei einer Internet-Suche auf The Tempest gestoßen und habe das Magazin gleich abonniert. Ganz besonders hat mich Ihre Rubrik "Marke- ting" interessiert. Ich habe 1995 mein erstes Buch (eine Lyrik- und Prosasammlung) veröffentlicht, allerdings noch im Druckkostenzuschuss, dann folgte 1998 mein erster Roman, ein historischer Krimi, der im Hardcover drei Auflagen erlebte und dieses Jahr im Taschenbuch bei Ullstein erschien. Mein zweiter Roman erschien ebenfalls dieses Jahr bei Ullstein, als Taschenbuchoriginalausgabe. Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, selbst etwas für sein Buch zu tun. Ich habe vielerlei unternommen, um meine Bücher bekannt zu machen: - Kontakte zur örtlichen Presse (hier ist vor allem der Aufhänger wichtig, also beispielsweise Lokalkolorit im Roman, Bezug des Autors zu Örtlichkeiten im Verbreitungsgebiet (berufliche, private (Vereins- mitgliedschaft o. Ä.), Lesungen vor Ort und mehr. - Kontakte zu örtlichen Radiosendern (In Absprache des Verlags Offe- rieren der Möglichkeit, Bücher für Verlosungen etc. zur Verfügung zu stellen), das klappt gut. Ich war z. B. schon mehrfach im Hessischen Rundfunk. Eine Möglichkeit ist es auch, die Adressen von örtlichen Medien zu sammeln und in einer Liste dem Verlag zur Verfügung zu stellen, der dann die Anschreiben übernimmt (die haben meist nur überörtliche Adressen.) Allerdings sollte hier das Verhältnis zur Pressestelle gut sein, denn man kann sich leider nicht darauf verlas- sen, dass der Verlag (auch wenn´s ein großer ist!) die Vorschläge wirklich umsetzt! Ich hab´s schlussendlich meistens dann selber gemacht. - Ich vermittelte Brieffreunde in alle Welt und habe dadurch ca. 2 000 Kontakte jährlich zu Leuten in ganz Deutschland. Den Infos zu den Brieffreundschaften lege ich auch eine Info über meine Bücher bei. Bei Neuerscheinung eines Romans schreibe ich alle Mitglieder an und stelle das Buch vor (die meisten Leute, die gern Briefe schreiben, lesen auch gern). Tipp: Adressen von Leuten sammeln, die sich fürs erste Buch interessieren und beim Erscheinen des zweiten dann konkret informie- ren. - Seit Mai bin ich online, http://www.nikola-hahn.de. Ein eingängiger Name der Website und eine besucherfreundliche Gestaltung sind wichtig. Ersteres, um zu erreichen, dass sich die Leute den Namen gut merken können und dann die Seite auch besuchen, das Zweite, um den Besuchern das Gefühl zu geben, wirklich gern gesehen und ernst genommen zu werden und nicht nur "benutzt" zu werden, um ein Buch zu bestellen. Ich biete auf meiner Seite z. B. Leseproben aus meinen Büchern, Presseinfos, Leserbriefe, Infos zu mir selber und ein Forum, in dem die Leute diskutieren oder Fragen stellen können. Ganz wichtig: Das Internet ist ein lebendiges Medium, also muss auch die Website aktuell sein! Ich stelle ständig aktuelle Termine meiner Lesungen ein, aktua- lisiere die Seite mindestens einmal pro Woche und beantworte E- Mail-Anfragen oder Diskussionsbeiträge im Forum möglichst am gleichen Tag! Weitere Tipps fürs Internet: - Beitritt zu Webringen (ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, auch wenn es keine Besucherscharen anlockt ...) - Austausch von Links. Vorteilhaft: Links nicht einfach nur wahllos auflisten, sondern ein bißchen "präsentieren" (ich schaue mir die Seiten an und schreibe dann einen kleinen Kommentar dazu). Dann benachrichtige ich die entsprechenden Webmaster, wo sie den Link bei mir finden, und die meisten setzen einen Gegenlink. - Beitritt zu eGroups (Bücher, Literatur) und Posten von Infos (mög- lichst pointiert und sparsam, da es sonst nervt). -Versuche, im Netz Kontakte zu knüpfen, für Krimis z. B. das Krimiseum oder Tom´s Krimitreff. - Schreiben an Bücherseiten, mit der Bitte einer Buchrezension und Hinweis auf Linksetzung. Tipp: Bei der Korrespondenz im Netz sollte man dem Gegenüber immer das Gefühl geben, ihn nicht nur für eigene Marketingzwecke zu "benutzen", sondern dass es ein gegenseitiger, befruchtender Prozess ist! -Partnerprogramm mit Online-Buchhändlern (z. B. amazon.de). Viele Bestellungen bringt es nicht (mir sagen viele Leser und Besucher meiner Seite, dass sie dennoch im Buchhandel bestellen, ist auch o. k). Aber man kann das Buch bei amazon.de als Autor besser herausstel- len, auch ein Interview dort führen, Pressemitteilungen einstellen, eigene Kommentare abgeben und, falls nicht automatisch geschehen, das Cover veröffentlichen lassen (Näheres unter amazon.Partnerprogramm bzw. amazon.Autoren). - Was ich auch versucht habe, ist, in verschiedenen Diskussionsforen mitzumachen. Das ist sehr zeitaufwenig und bringt nicht viel. Einige meiner Besucher sind über fremde Gästebücher zu mir gekommen, in die ich mich eingetragen hatte. Kleiner Tipp: Bei Gästebüchern nicht nur schreiben: Kommt auf meine Site, sondern ein bissel interessanter ... z. B. einen "Klönschnack" (Forum) oder eine "virtuelle Tasse Kaffee anbieten". - Ich habe, da der Verlag das abgelehnt hat, Werbezettel entworfen und drucken lassen, die ich an Interessierte versende (siehe oben: Brief- freundschaften). Man kann diese Zettel auch bei Lesungen verteilen. - Lesungen: ein wichtiges Thema, denn hier ergibt sich die Möglichkeit der Leserbindung. Wenn Sie gut ankommen, dann werden die Leser über die Lesung hinaus Werbung für das Buch machen (und die, die folgen). Tipp: Nicht nur einfach irgendwelche Kapitel aus dem Buch vorlesen, sondern den Abend gestalten, eine Geschichte erzählen, durch das Buch führen! Möglichst mit einem Höhepunkt aufhören. (Ich habe einen kleine Bericht über Leseerlebnisse auf meiner Homepage veröffentlicht.) - Auch im Verlag immer wieder auf Werbemöglichkeiten hinweisen, denen auch ruhig mitteilen, was man alles macht. Ich schicke alle Zeitungs- veröffentlichungen an die Pressestelle (die kriegen dort nicht alles automatisch zugesandt, insbesondere nicht aus dem örtlichen Bereich). In der Pressestelle werden Pressemappen zusammengestellt, die an Interessenten gehen. Je mehr darin enthalten ist, desto besser. - Mit direkten Anschreiben an überörtliche Medien habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht, es kommt nur selten ein Feedback. Wenn man es macht, sollte man nicht nur einfach eine Werbung fürs Buch schrei- ben, sondern sich auf einen konkreten Artikel in der Zeitung beziehen und übers Impressum an den direkt Zuständigen schreiben. Vielleicht ergibt sich was draus (Ich bin so zu einem Artikel in der "Freundin" gekommen). - Wenn möglich, bei Erscheinen des Buches eine Präsentation anregen. Muss über den Verlag organisiert werden, und sie sind nicht immer dazu bereit. Am erfolgversprechendsten ist es, wenn man eigene Vorschläge einbringt, die argumentativ überzeugend sein sollten in Bezug auf den Ort und die Möglichkeiten der Präsentation (z. B. Interesse örtlicher Medien, weil ... das Buch an einem Ort spielt - z. B. ist mein histo- rischer Roman in Frankfurt angesiedelt). - Im Verlag darauf hinweisen, dass man zu Messeterminen zur Verfügung steht (z. B. für Pressetermine etc.) Allerdings darf man sich hier auch nicht zu viel versprechen. Ich habe bei meinem zweiten Buch auf der Frankfurter Messe selbst einen Termin ausgemacht, um für die Leser am Stand zu sein. Der Verlag war da ziemlich träge. - Von Misserfolgen nicht entmutigen lassen. Toller Tipp, ich weiß. Kleiner Trost: Ich wollte die Flinte auch schon öfter ins viel zitier- te Korn schmeißen. Nützt aber alles nichts ... ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- (mailto:redaktion at autorenforum punkt de) "Fantasy - Möglichkeiten und Handwerk, Teil 2" von Stefanie Bense [Der erste Teil dieses Artikels ist im November-Tempest erschienen] Was ist das Besondere an Fantasy? Fantasy erzählt vom Wunderbaren, Unbekannten, vom Unerklärlichen und Erstaunlichen, sie ist Mythos und Märchen nahe. Fantasy spricht von dem, was nie sein könnte. Sciencefiction fragt: "Was wäre wenn ...?" auf der Basis unserer logischen und universellen Gesetze. Fantasy aber setzt diese Gesetze außer Kraft und schafft neue. Hier funktioniert Magie innerhalb der Grenzen, die wir Autoren ihr geben. - Magie Welten oder Figuren ohne Grenzen ergeben keine Geschichte, denn es fehlen die Widerstände, Probleme, Konflikte und Reize. Alle Dinge sind begrenzt. Magie fordert ihren Preis vom Magier, von der Hexe, von der Welt, in der sie gebraucht wird. Soll Magie in deiner Welt eine Rolle spielen, frage dich, was sie den, der sie anwendet, kostet. Zahlt er mit Blut oder Lebenskraft für die Macht? Ein junger Magier hätte somit viel Kraft, aber wenig Erfahrung, während ein alter weise mit Magie umginge, aber wenig Potential besäße. Was ergibt das für Konsequenzen? Es könnten sich Gemeinschaften von Jungen und Alten bilden, in denen die Erfahrenen die Kraft der Jungen nutzen, bis diese selbst alt sind und neue Lehrlinge heranziehen. Was passiert, wenn nun ein Magier das Lebenselixier entdeckt, das ihn für immer jung und kräftig erhält? Lerne, nach dem Warum und Wie zu fragen, lerne, die Art deiner Magie zu verstehen, zu begründen und für die Geschichte zu nutzen. - Milieu Gleich, ob du nun eine Milieu-, Ideen-, Charakter- oder Ereignisge- schichte als Schwerpunkt wählst, das Milieu ist in der Fantasy stets wichtig. Es zeigt dem Leser sofort, in was für einer Story er sich befindet. Und es schafft Atmosphäre. Da keine weißen Flecken mehr auf dem Globus existieren (abgesehen vielleicht von der Tiefsee), die es zu entdecken gilt, müssen wir die inneren Landschaften der Phantasie für unsere Abenteuer nutzen. Milieu heißt dabei nicht nur Landschaften, Städte, Burgen, Festungen, Kreu- zungen, Dörfer, Meere, Inseln, Höhlen, Feuerländer, Eistäler etc., sondern auch Kulturen, Sprachen, Historie, Rassen, Politik - kurz, eine ganze Welt. In der Fantasy ist sie meist vortechnisch, feudal, kriegerisch und/oder vorzeitlich, manchmal auch mythisch. Wer diese Welt erschafft, muss sie rundum erfinden, sie begreifbar, riech- und schmeckbar machen. Alles, was in der Realität selbstver- ständlich ist, ist es in einer fremden Welt nicht. Und für jeden Leser ist deine Welt fremd! Die Autorin muss darum mehr erfinden, als der Leser später im Roman erfährt oder zu wissen braucht. Erst, wenn man aus dem Vollen schöpft, kann man das Konstrukt mit Leben füllen, es in sich logisch und glaubwürdig machen. Doch Vorsicht, du wärst nicht die Erste, die in Karten und Sprachmodellen versinkt, sich im Erfinden verliert, ohne zu der Geschichte zu kommen. Welten zu schaffen ist kein Selbstzweck! - Beschreibungen Wie das Weltenerfinden ordnet sich das Beschreiben der Geschichte unter. Alles, was du lebendig und nachvollziehbar beschreibst, bringt Atmosphäre in deine Story. Umso wichtiger ist es, alle Sinne (Riechen, Schmecken, Hören, Fühlen, Sehen, u. a.?) zu beteiligen und das beson- dere Detail an Figuren, Welt, Dingen und Wesen zu entdecken. Hier ist Realismus gefragt. Ein Widerspruch zu Fantasy? Nein, denn Fantasy braucht solide, plastische und vor allem glaubhafte Beschreibungen. Zeigen, nicht benennen heißt die Zauberformel. Beispiel: Er war viel größer als sie und hatte blondes, wirres Haar. Seine Waffen waren schmutzig, seine Gesichtszüge entweder auch oder wild bemalt. Das ist statisch, distanziert und eine reine Aufzählung. Versuchen wir es noch mal: Beispiel: Er bückte sich durch den Torbogen und sie schaute zu ihm hoch. Sein blondes Haar brauchte unbedingt eine Bürste, seine Waffen und er eine gründliche Reinigung. Klebte da noch Blut am Dolch? Was hatte er sich nur ins Gesicht geschmiert, oder sollte das eine Kriegs- bemalung sein? Erst solche Beschreibungen lassen erfundene Welten gewachsen, orga- nisch und in sich wahr erscheinen. Egal, womit du deine Story be- ginnst, ob mit einer Figur im Konflikt, ob mit einem atmosphärischen Landschaftsbild oder mit konfliktträchtiger Handlung - es muss den Leser einfangen und mitreißen. Worte haben dazu die Macht. - Figuren Deine Charaktere müssen ebenso sorgfältig ausgestaltet werden wie deine Welt. Selbst wenn der Leser nie etwas von der Kindheit der Figur erfährt, musst du alles darüber wissen. Wer denn sonst, wenn nicht du? Wie anders könntest du begründen, wie die Figur später auf Kinder reagiert? Schreibe einen Lebenslauf, oder interviewe deine Figur gründlich. Dort legst du nicht nur fest, ob deine Heldin nun grüne oder graue Augen hat, sondern auch, welche Eltern sie hatte, wie sie erzogen wurde, was für Ansichten sie zu Tod, Leben und Liebe hat, welche Schwächen, Fehler, Stärken und Überzeugungen sie hat, wovon sie träumt ... Wenn du sie beschreibst, dann zeige sie durch ihre Handlungen, nicht indem du Eigenschaften nennst und äußere Merkmale aufzählst. Vor allem, warum eine Figur etwas unternimmt, ihre Ziele, Wünsche, Ängste und Motive musst du kennen und anwenden. Wer es gründlicher mag, z. B. für einen Roman, nutze Checklisten (Fritz Gesing: Kreativ schreiben, Köln, 1994) oder Charakterisierungs- bögen (Crawford Kilian: Writing Science Fiction and Fantasy, Belling- ham, WA, 1998; oder ausführliche Bögen für Haupt- und Nebenfiguren bei der Autorin dieses Artikels). Ich selbst schreibe lieber einen Teil der Vorgeschichte, wo die Charakterzüge der Figuren deutlich werden, aber für meinen Roman verwende ich die leichter nachschlagbaren Charakterbögen. Die Namen deiner Figuren dürfen fremd klingen, aber keine Zungenbre- cher bilden. Sie sollten einfach sein und passen. Wenn du sie dir laut vorsagst und dazu an deine Figur denkst, findest du schnell heraus, was passt. Keine Namen vorrätig? Dann schau mal in das Telefonbuch, verwende Nach- als Vornamen, nutze Filmabspänne, Namenslexika, lege dir eine eigene Kartei an ... Gib dir besonders viel Mühe bei deinen Antagonisten, Gegnern und Bösewichtern. Diese Figuren glaubhaft zu zeichnen ist sehr schwierig. Das Böse darf keine hirnlose, gewalttätige Marionette sein. Es muss ein detaillierter, hoch motivierter Charakter entstehen, der intelli- gent und trickreich sowohl physische wie psychische Zerstörung plant. Selbst der grausamste, gefühlskälteste Folterer wird plausible, (für ihn) gute Gründe haben, um das zu tun. Und er wird sich nicht nur rechtfertigen können, er wird sein Handeln für das Beste und Angemes- senste halten. Vielleicht wird er sogar andere davon überzeugen können, auf jeden Fall wird er selbst überzeugt sein. - Archetypen Jede Fantasystory hat mindestens einen Archetypen im Gepäck. Dazu gehören weise alte Männer oder Frauen, Helden/Heldinnen auf der Suche, Drachen, Einhörner, Feen, Körperwandler, verstoßene Kinder, vertriebe- ne Herrscher/innen, rachedurstige Opfer oder Verführte, die mit Göttern oder Dämonen einen Handel eingehen. Nicht nur Figuren, auch Leitmotive wie der Ring, die verzauberte Waffe oder der Schatz, ebenso wie Stoffe (Suche, Rache, verbotene oder unglückliche Liebe, Kampf gegen Götter oder Schicksal) können archety- pisch sein. Ohne Jung anzuhängen, glaube ich, dass es einen gemeinsa- men kulturellen Schatz, ein universell menschliches Erzählgut gibt, das sich in Märchen und Fantasy am deutlichsten widerspiegelt. Was nicht bedeutet, dass Archetypen plump, klischeehaft, stereotyp oder flach sein müssen. Sie kehren nur immer wieder - und besser ist es, sie bewusst zu nutzen, als nur darüber zu stolpern. Wo findet man diese Archetypen? In Mythenlexika, Sagenbüchern und z. B. im Handwör- terbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin, erstmals 1927-1942, jetzt bei Zweitausendeins in der Ausgabe 1987 (das ist eine unerschöpfliche Quelle für Geschichten, allerdings nicht gerade preiswert, daher empfiehlt es sich, eine Bibliotheksausgabe zu nutzen). Gibt es die typische Fantasystory? Nein, es gibt so viele Geschichten, wie Autoren/innen und Ideen existieren. Aber es gibt typische Storystrukturen wie Abenteuerfahr- ten, Rache, Underdog, Weltenchaos. Eine oft genutzte Plotstruktur ist die Suche, die ich näher betrachten möchte (eine gute Übersicht bietet Ronald B. Tobias: 20 Masterplots, Zweitausendeins, 1999). Die Suche oder Quest (von lat. quaerere = in Erfahrung bringen) läuft meist nach demselben Schema ab. Der Held oder die Heldin erhält einen Auftag bzw. Ruf oder erlebt etwas, das ihn oder sie aus ihrer gewohn- ten Umgebung löst (s. Beispiel mit Jevon). Er/Sie muss auf die Reise gehen, wobei das Ziel ganz unterschiedlich aussehen kann. Die Suche nach einem Schatz oder anderen materiellen Dingen ist eher vordergründig, actionorientiert und ändert die Figur nicht (z. B. Indiana Jones). Vielleicht sucht der Held aber auch nach einer Frau, die Heldin nach einem Mann. Vielleicht wird ein Kind vermisst oder entführt. Wollen die Figuren einen Ring oder den Gral finden, wird das Ziel bereits weniger handfest. Mancher Gegenstand ist eher ein Symbol. Die Suche kann aber auch allegorisch sein, z. B. die nach dem ewigen Leben oder dem Sinn des Lebens (s. Gilgamesch). Aber Held oder Heldin laufen nicht gleich los, sie wollen meist gar nicht, sträuben sich, leisten Widerstand. Doch die Gegenwehr hilft nicht, sondern macht das Problem nur dringender. Auf ihrer Reise begegnen sie vielen Gefahren, stehen Prüfungen durch, widerstehen Versuchungen und kämpfen gegen ihre eigenen Schwächen. Sie werden von einem Helfer begleitet oder treffen auf hilfreiche Mächte. Gegner, Feinde und Schicksalsschläge stellen sich ihnen in den Weg, vielleicht auch Naturmächte, Dämonen und Götter. Nach allen Prüfungen und Abenteuern erreicht der Held oder die Heldin das Ziel, verfehlt es oder entscheidet, dass es die Mühe nicht wert war. Doch die Reise hat ihn/sie verändert. Nun kehrt er/sie zurück, entweder um die Erlösung, den Triumph oder das Gesuchte zurückzubrin- gen oder um seine Geschichte zu erzählen. Wobei Rückkehr nicht immer den Ort meint, von dem die Figur aufbrach. Manchmal finden Held und Heldin auch eine neue Heimat. Die Suche ist eine Reise, auch für den Leser, das bedeutet: Du brauchst dafür eine entwicklungsfähige Figur (nicht umsonst sind viele Helden anfangs halbwüchsig oder naiv). Und du musst dem Leser gleich von Anfang an deine Figur nahe bringen, so dass er mit ihren Abenteu- ern und mit der Storyfrage "Wird er/sie finden, was gesucht wird?" mitfiebert. Über das reine Geschichtenmuster der Suche hinausgehend, befasst sich Joseph Campbell mit dem Heldenmythos (Der Heros in tausend Gestalten, Frankfurt am Main, 1999). Es mag schematisch klingen, die einzelnen Abschnitte einer Suche aufzuzählen, aber es bleiben viele Wahlmöglichkeiten. Ob nun Milieu-, Ereignis-, Charakter- oder Ideengeschichte, jede Suche ist wieder ein neues Abenteuer und ergibt eine individuelle Geschichte. Und warum bleibe ich bei Fantasy? Man kann damit nicht reich werden, ja, meist nicht einmal davon leben, doch mir gehts nicht ums Geld. Es ist das weiteste Feld, der größt- mögliche Spielraum für meine Phantasie - und warum sollte ich sie eingrenzen? Dabei hat das nur sehr wenig mit Flucht aus der Realität zu tun, sonst käme ich nicht so gut mit dem Alltag zurecht. In einer Geschichte muss ich meine Phantasie lenken, steuern, um die Möglich- keiten auszuloten. So entsteht keine realitätsferne Scheinwelt, in der ich alle Probleme umschiffe oder per Handstreich lösen kann. Im Gegenteil, meine Phantasie trägt mich gerade in dunkle Ecken, kaum auszuhaltende Situationen, sogar ins Unterbewusste. Ich staune und erschrecke manchmal über das, was ich in mir finde, aber ich lerne mich dadurch sehr genau kennen. Mit jeder Geschichte verändere ich mich, finde neue Situationen, Alternativen und kehre verändert in die Außenwelt zurück. Vielleicht ist das meine persönliche Art von Kathar- sis oder Bewältigung der Wirklichkeit. Eine Freundin meinte: "Ich schreibe Fantasy und Sciencefiction, weil ich nicht nur das Schauspiel, sondern auch gleich noch die Kulissen erfinden kann." Das gilt auch für mich. Die Lust, etwas Eigenes zu (er-)finden, eine ganze Welt neu zu gestalten - das ist unvergleich- lich. Da vergesse ich oft die Zeit, die kalten Füße, die verspannten Muskeln. Ist das nicht der ursprüngliche Wortsinn von Kreativität? Etwas zu erschaffen? Es ist eine Reise in ein Land, das nur in mir existiert. Aber sobald ich es aufschreibe und beschreibe, kann ich so viel davon nach außen bringen, dass ich andere dahin mitnehme. Wenn die Geschichte gut ist, kann ich den Leser regelrecht entführen, so dass er am liebsten immer wieder in meine Welt zurückkommen würde. Doch es macht nicht nur Spaß, zu erfinden und zu schaffen, sondern auch zu erzählen, zu fabulieren. Ich freue mich über einen guten Satz, eine gute Story, eine glaubwürdige Welt der Worte. Und in der Fantasy ist die Sprache nicht nur das Medium, um das Erdachte darzustellen! Sie ist zudem das Elixier, das Zaubermittel, das die Fantasywelt verändert, sei es durch einen Zauberspruch oder das Wort, das die Dinge bei ihrem wahren Namen nennt. Worte haben Macht. Worte sind magisch. Deswegen schreibe ich Fantasy. Und selbst, wenn das nie jemand außer- halb meines Kreises lesen sollte, meine Worte tragen mich, meine Geschichten geben mir Kraft. Ursula K. LeGuin meint: "Fantasy ist wahr, nicht faktisch, aber wahr. Kinder wissen das. Erwachsene wissen das auch, und genau deshalb haben viele von ihnen Angst vor Fantasy. Sie wissen, diese Wahrheiten greifen alles Falsche, alles Unnötige, Unechte und Triviale im Leben an, ja, bedrohen das, was sie sich haben aufzwingen lassen. Sie haben Angst vor Drachen, weil sie die Freiheit fürchten." (In: Language of the night, Ed.: U. K. LeGuin, New York, 1989, rev. ed., S. 36; übers. von S. Bense) Deshalb: Schreibe keine Fantasy, wenn du dich vor dir selbst fürch- test! Literatur zur Fantasy Es gibt keine deutschen Werke, die das Handwerkliche der Fantasy aufgreifen. Hier ein eher analysierendes, wissenschaftliches, jedoch lesbares Buch: Helmut W. Pesch: Fantasy, Theorie und Geschichte, Passau: Erster Deutscher Fantasy Club e. V., 1990, 3. Auflage (dort direkt bestell- bar, i. d. R. nicht über den Buchhandel erhältlich) Aber es gibt einige englisch-amerikanische Werke, die zeigen, wie man gute Fantasy schreibt (aufgereiht nach meiner persönlichen Hitliste): - Orson Scott Card: How to Write Science Fiction and Fantasy, Cincin- nati, Ohio: Writers Digest Books, 1990 - Sarah LeFanu: Writing Fantasy Fiction, London: A&C Black, 1996 - Crawford Kilian: Writing Science Fiction and Fantasy, Bellingham, WA: Self-Counsel Press, 1998 - Christopher Kenworthy: Writing Science Fiction, Fantasy and Horror, Oxford, UK: How to Books, 1997 **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense, Jahrgang 1960, lebt und arbeitet in Hannover, gibt Schreibkurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem ersten Roman. Kontakt: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. hannover.de. ********************************************************************* SCHREIBKURS: --------------------------------------------------------------------- (mailto:redaktion at autorenforum punkt de) "Über das Überarbeiten der eigenen Texte, Teil 1" von Andreas Gruber (gewidmet dem Freund und Autorenkollegen Eberhard Mayr) Warum eigentlich schreiben lernen? Die traurige Wahrheit ist: Einige deutschsprachige Autoren sind immer noch der Überzeugung, nicht schreiben lernen zu müssen, weil sie es nicht notwendig hätten. Wozu auch? Talente fallen vom Himmel, wie sie meinen, und sie selbst seien begnadet mit stilistischen Fähigkeiten, gesegnet mit einer schriftstellerischen Naturbegabung. Mag sein, dass es solche Dinge tatsächlich gibt. Ich selbst kann von mir nur behaup- ten, dass mir derartige Fähigkeiten nicht in die Wiege gelegt wurden ... schön wär´s gewesen! Im Gegenteil: Ich musste mir das Handwerk und die Tricks eines Schriftstellers einerseits mühsam erarbeiten, mit Büchern und Seminaren, andererseits wurden sie mir von Lektoren und semiprofessionellen Autoren bei Workshops und in Autorengruppen beigebracht. Das ist die vielleicht wichtigste Stelle des Artikels, deshalb muss ich zu meiner Unterstützung noch eine Schar von Eideshel- fern aufrufen. In seinem herrlichen Buch "Stilkunst" sagt Ludwig Reiners unmissver- ständlich: "Es soll Leute geben, welche allen Ernstes glauben, es sei möglich, schon bei der ersten Niederschrift die endgültige Fassung zu treffen. Sie irren, und dieser Irrwahn ist eine der Ursachen unseres Prosaelends." Der deutsche SF-Autor Andreas Eschbach erläutert in einem Interview, das in Fantasia Nr. 129/130 abgedruckt wurde: "Ich habe in letzter Zeit ein paar Mal mit Schriftstellern gesprochen, die sich über mangelnden Erfolg beklagten, und ein kleines Teufelchen brachte mich auf die Idee zu fragen, was sie denn, bitte schön, für ihr Handwerk täten - was sie an Büchern über das Schreiben läsen oder dergleichen [...] Ach, nein, davon hielten sie nichts; sie wollten sich nicht einengen lassen durch irgendwelche Regeln und Formeln." Von Andreas Eschbach, dem mehrfachen Preisträger (Kurd-Laßwitz- und Deutscher SF- Literaturpreis) wissen wir, dass er das Schreiben erlernte und es heute in Workshops unterrichtet. An späterer Stelle im Interview bringt er folgenden wunderbaren Vergleich: "Talent ohne handwerkliche Grundlagen ist völlig wertlos. Würdest du dein Auto reparieren lassen von jemand, der Talent hat, sich aber nicht durch die Gesetze der Physik einengen lassen möchte? [...] In Amerika gibt es so viele Creative-Writing-Kurse wie in Deutschland Fußballclubs. Deswegen gibt es in Amerika viele gute Schriftsteller und in Deutschland viele gute Fußballspieler." Viele Autoren haben eine Abscheu davor, sich stilistischen Regeln anzupassen und schablonenhaft einem "So geht es!" zu unterwerfen. Teilweise verstehe ich das, denn mir würde es nicht anders ergehen, wenn mir jemand sagte: "Du darfst nur so und nicht anders schreiben!" Ich würde mich in meiner Kreativität eingeschränkt fühlen. Das Resul- tat wäre außerdem, dass alle Autoren im gleichen Stil schreiben würden - ein schrecklicher Gedanke! Die Kunst ist immerhin frei und soll es auch bleiben! Und trotzdem dürfen wir uns nicht davor drücken, das Handwerk eines guten Schriftstellers zu erlernen. Ich weiß nicht mehr, von wem dieser Satz stammt, aber wahrscheinlich war es auch Ludwig Reiners, der sagte, dass man die Regeln schriftstellerischen Stils einmal lernen und beherrschen müsste, um sie anschließend bewusst zu brechen. Wie wird man überhaupt Schriftsteller? Eine berechtigte Frage! Von vielen kursierenden Ansichten, Ratschlägen und Definitionen gefällt mir jene von Raymond Queneau am besten, die er in seinem Buch "Stilübungen" folgendermaßen formuliert: "Nur schreibend wird man Schreibender." Das hat was! Ähnlich antwortete Genro Osho, mein ehemaliger Zen-Lehrer, auf meine Frage, wie ich denn am besten die Zen-Meditation erlernen könnte. "Indem du es tust", lautete seine banale Antwort. In diesem Sinne: Üben, üben, üben ... Dieser Artikel soll Sie dabei unterstützen und häufig begangene Fehler aufzeigen, die es zu vermeiden gilt. Verstehen Sie die Beispiele daher als Anregungen, den eigenen Stil zu verbessern. Voraussetzung für ein effektives Überarbeiten Bevor der Stil eines Textes Satz für Satz, Wort für Wort überarbeitet wird, müssen Geschichte, Handlung und Charaktere passen, abgerundet und stimmig sein. Das Feilen am Stil, am Wortschatz, der Satzstellung und Ausdrucksweise sollte die Abschlussarbeit an einem Text sein. Welche Schritte davor sind also notwendig? Das muss jeder Autor für sich selbst herausfinden, und wahrscheinlich läuft es auf die Kernfra- ge hinaus: Wie viel Zeit bin ich bereit zu investieren, bevor ich den ersten Satz einer neuen Story in den PC hämmere? Ich für mich habe die Erfahrung gemacht, dass: - mir das Schreiben einer Story leichter fällt, wenn ich weiß, worüber ich schreibe (siehe nächstes Kapitel). - ich mir jede Menge Überarbeitung erspare, wenn ich zuvor viel Zeit in das Austüfteln aller möglicher Details investiere. Immer funktioniert es natürlich nicht, doch wenn es mir gelingt, dann entspricht der ideale Ablauf beim Konstruieren und Schreiben einer neuen Kurzgeschichte so: Ich suche nach einer neuen Idee, die mich fasziniert und über die ich gerne schreiben würde. Ich entwerfe ein Exposé für einen Plot: mit einem ersten Kapitel, das den Leser fesselt, einem spannenden Handlungsaufbau, bei welchem dem Leser die Informationen der Story Stück für Stück offenbart werden, einem Höhepunkt und einer überraschenden Pointe. Mit Hilfe eines Dossiers entwickle ich die Charaktere der Geschichte. Die Akte enthält das Aussehen, die Kurzbiographie, die Eigenschaften, Interessen und die Beziehungen zu den anderen Charakteren. Hilfreich dabei ist es, wenn ich in einer Tageszeitung nach Fotografien suche, die meinen Charakteren entsprechen, sie ausschneide und auf meine Dossiers klebe. Dadurch kann ich mir den Charakter bildlich vorstel- len, das Schreiben fällt mir deshalb leichter. Mittlerweile habe ich Hunderte Portraitfotos gesammelt, aus denen ich meine Charaktere schöpfe: Hübsche, Hässliche, Dicke, Dünne, Alte, Junge, Männer, Frauen, Kinder, Pensionisten, Abenteurer, Intellektuelle, Künstler, Musiker, Manager, Terroristen, Nutten, Dealer, Psychopathen. Ich feile am Exposé herum: Handlung und Charaktere müssen zueinander passen. Dadurch ergeben sich meist die ersten Dialoge, die ich nieder- schreibe. Danach schreibe ich die Story am PC. Gerate ich an eine Stelle, bei der ich mich nicht auskenne oder es mir an Informationen fehlt, trödle ich nicht lange herum, sondern markiere diese Textstelle mit "???". Gleiches gilt für Formulierungen, die mir auf der Zunge liegen und mir nicht einfallen möchten, oder für holpri- gen Stil, der mir ungelenk erscheint: Damit halte ich mich nicht auf und tippe nur meine drei Fragezeichen hin, um den Fluss des Schreibens nicht zu unterbrechen. Ich habe keine guten Erfahrungen damit gemacht, während des Schreibens gleichzeitig den Text zu lektorieren. Ich kann nicht gleichzeitig auf zwei Festen tanzen: Entweder ich schreibe den Text, oder ich überarbeite ihn. Nachdem der Text fertig gestellt wurde, gehe ich mit der Suchfunktion jedes "???" durch und beginne mit den Verbesserungen und Recherchen, um diese Lücken zu füllen. Stammen Davidoff-Zigarren aus Honduras oder der Dominikanischen Republik? Heißt es Malboro oder Marlboro? Hat eine Walther PPK neun oder zwölf Schuss? Wie viel PS hat ein Pajero? Gibt es auch Krawatten von Gucci? Wer kann einem Detektiv seine Lizenz entziehen? Wo erkundigt man sich, wenn man einen Grundbuchsauszug möchte? Nach einigen Wochen, in denen ich Abstand zur Story gewonnen habe, versetze ich mich in die Lage des Konsumenten, der unterhalten werden möchte, und lese mir die Geschichte durch - meist entspannt in meinem Rattanstuhl neben der Stehlampe, wo ich auch sonst am Abend meine Bücher lese. Ich versuche die Geschichte zu kritisieren, als wollte ich das Manuskript eines Schriftstellerkollegen aus der Sicht des Lesers beurteilen. Einige Stellen gefallen mir nicht, von anderen bin ich wiederum begeistert, und wieder andere finde ich abgrundtief miserabel. Jetzt wird der Text der Story grob korrigiert, Absätze werden gestrichen, verschoben oder neu geschrieben. Da ich mittlerweile meinen eigenen Geschichten gegenüber betriebsblind geworden bin, bekommt mein "wise reader" das Manuskript nach dieser Korrektur zu lesen. Er sagt mir dann, ob er alles in der Geschichte verstanden hat, ob die Szenen spannend erzählt sind, ob die Handlung plausibel ist, ob ihm der Held sympathisch, der Bösewicht zuwider ist, ob er mit dem Protagonisten mitfiebert oder ihn das Schicksal des Helden kalt lässt. Ich überarbeite die Story ein letztes Mal. Erst danach, zu einem Zeitpunkt, wenn Handlung, Charaktere und die Dialoge der Geschichte stimmig sind und feststehen, beginne ich, den Stil zu überarbeiten und der Story den letzten Schliff zu geben. Durch diese Chronologie werden zwei Dinge sofort klar: Das eigentliche Schreiben der Geschichte nimmt nur einen geringen Teil der Zeit in Anspruch. Zweitens: Das Überarbeiten steht am Ende einer langen Kette von Vorarbeiten. Recherchieren oder Heimvorteil nützen? Genau zu wissen und mir vorstellen zu können, worüber ich schreibe, ist für mich wichtig, weil ich mich dadurch sicherer fühle und mir die Story besser von der Hand geht. Mit meiner SF-Geschichte "Der Maya- Transmitter" habe ich mich lange herumgequält, bis ich endlich halb- wegs damit zufrieden war. Das lag einerseits daran, dass mir die Schauplätze in Mexiko und Schweden nicht geläufig waren, ich anderer- seits mit den Landessitten nicht vertraut war, mich nur schwer in meine schwedischen Protagonisten hineinversetzen konnte, von Archäolo- gie keine Ahnung hatte und über das vorherige Jahrhundert im Allgemei- nen auch nicht viel wusste. Eine elendslange Zeit, die ich mit Recher- chen verbrachte, lag vor mir, bis die Story endlich fertig war, so dass sie von einem Magazin veröffentlicht werden konnte. Auf der anderen Seite gibt es Geschichten wie "Virus" oder "Wir vom Sicherheitsdienst", die mir locker von der Hand gehen. Warum? Der Protagonist von "Virus" ist ein Schriftsteller, der an seinen Werken in einer Dachkammer schreibt, die meinem eigenen Arbeitszimmer nicht unähnlich ist. Noch dazu spielt die Geschichte im Wien der Gegenwart, und ich sah während des Schreibens alles bildlich vor meinem geistigen Auge: die Umgebung, die Gedanken und Gefühle des Protagonisten. Ich brauchte meine Eindrücke nur noch zu Papier zu bringen bzw. in den PC zu tippen. Bei "Wir vom Sicherheitsdienst" erging es mir ähnlich. Hier wurden die Büros eines Konzerns und der Arbeitsalltag einiger Angestellten beschrieben, den ich tagtäglich selbst im Büro erlebe. Das alles ist mir vertraut, deshalb schreibt es sich leichter darüber. Bevor sich ein Schriftsteller also mit seiner ersten Kurzgeschichte herumquält, die auf einem fernen Planeten, inmitten einer fremden Kultur angesiedelt ist, sollte er seinen "Heimvorteil" nutzen und über etwas ihm Bekanntes schreiben. Es gibt Millionen SF-Ideen, die im Hier und Jetzt spielen könnten. Eine Story darüber, dass der eigene Nachbar in einem modernen Hochhaus ein Alien ist, wirkt mitunter spannender als eine Verfolgungsjagd mit Cthul-VII-Raumjägern auf dem Planeten Zgorc, weil es dem Autor besser gelingt, die selbst erlebte klaustro- phobische Paranoia innerhalb eines Wohnblocks rüberzubringen, als die Schilderung dessen, wie es ist, wild um sich ballernd in einem Raum- kreuzer zu hocken. Rückblende oder linearer Aufbau? Ich kann nicht empfehlen, wie man eine Story effektiv aufbauen sollte, ich kann nur darüber schreiben, wie ich sie nicht aufbauen würde. Und zwar: mit Rückblenden! Früher war ich davon überzeugt, dass eine Geschichte unbedingt eine Rückblende braucht. Dadurch wirkt sie dichter, komplexer, spannender, interessanter ... mit einem Wort: genialer! Dass dem nicht so war, erfuhr ich mit meiner SF-Story "Das Motel", die von zahlreichen Magazinen abgelehnt worden war. Die Geschichte beginnt in der Bar eines Motels, an dessen Theke der Protagonist sich einen Tequila Sunrise genehmigt. In einer Rückblende erfährt der Leser, wie der Held inmitten einer verregneten Nacht eine Autopanne hatte und das Motel erreichte. Nach der Rückblende wird die Story im Motel fortgesetzt. Vor allem waren es zwei Gründe, die zu einer Ablehnung der Story führten: Die Rückblende sei zu lang, und die Rückblende sei zu lang- weilig! In dem Moment, da sich der Leser bereits Seite an Seite mit dem Protagonisten im Motel an der Bar befindet, möchte er zeitlich nicht mehr zurückkehren und in einem Auto auf einer verregneten Straße dahinbrettern. Der Leser möchte wissen, wie die Handlung in dem Motel weitergeht. Also nahm ich die Rückblende raus, kürzte sie und stellte sie an den Beginn der Geschichte ... und Peng! Sie wurde veröffentlicht. Ähnlich erging es mir mit einer zweiten Geschichte. In "Seikersdorf Genetic Industries" besucht eine Journalistin ein genetisches Labor. Während des Rundgangs ließ ich sie darüber nachdenken, wie es dazu kam, dass sie durch die Gänge des Laborkomplexes schleicht. Die Geschichte holperte, sie war nicht rund und las sich nicht flüssig, weil der Leser mit zwei schweren Stilbrüchen (vor und nach der Rückblende) aus der Handlung gerissen wurde. Also nahm ich auch hier die Rückblende raus, schrieb sie um und stellte sie an den Beginn der Story ... und Peng! Warum waren beide Stories vorher nicht auch Peng? Dafür gibt es viele Gründe, der Wichtigste aber ist, dass der Leser zielorientiert liest. Ihn interessiert, was als Nächstes passieren wird, und nicht, was zuvor passiert ist. Wenn ein Autor also seine Geschichte linear erzählt, wird der Leser tiefer und tiefer in die Handlung gezogen, ohne herausgerissen zu werden. Immer funktioniert der Trick mit dem Voranstellen der Rückblende natürlich nicht. Zuvor wurde schon erwähnt, dass eine Story mit einer packenden Schilderung beginnen sollte. Ist die Rückblende jedoch langweiliges Gesülze, eignet sie sich keineswegs für den Beginn einer Story. Was also tun in einem solchen Fall? Entweder: - die Rückblende umschreiben und sie mit einem Knaller beginnen lassen oder - sie ganz weglassen und die dadurch fehlenden Informationen dem Leser Stück für Stück an anderer Stelle innerhalb der Story mitteilen. Auch sollten kurze Rückschauen innerhalb des Textes vermieden werden, wie: "Bevor er in die Polizeiwachstube stolperte, war er mit der Waffe in der Hand durch die Straßen gelaufen, hatte einen Hot Dog an der Imbissbude hinunter geschlungen und war anschließend mit den geklauten Wagen aus der Stadt gefahren, zuvor hatte er jedoch noch einen Ab- schiedsbrief im Postkasten hinterlassen, den Mary erst dann finden würde, wenn sie ..." Kennen Sie sich noch aus? Ich nicht! Für den Leser ist es viel klarer und nachvollziehbarer, wenn eine Geschichte linear erzählt wird. Natürlich gibt es manchmal Gründe, weshalb man eine Rückblende einfü- gen muss, jedoch eine Rückblende nur um der Rückblende wegen einzu- flechten, ist definitiv der falsche Weg. In die Erzählperspektive eintauchen Seitdem ich bemerkt habe, dass mir von anderen Autoren vor allem jene Romane und Kurzgeschichten ausgesprochen gut gefallen, in denen Charaktere geschildert werden, in die ich mich problemlos hineinver- setzen kann, ist für mich eines klar geworden: Wenn es mir gelingt, einen interessanten Charakter zu kreieren, und es mir außerdem ge- lingt, die Geschichte stilistisch so zu erzählen, dass der Leser mühelos in die Erzählperspektive des Protagonisten schlüpfen kann, ist die halbe Schlacht gewonnen. Dann braucht es nur noch eine spannende Handlung, und wir haben die perfekte Story entworfen. Aber wie den Leser in die Erzählperspektive eintauchen lassen? Folgendes Beispiel: Wie sieht der Protagonist aus? Eine Problemstel- lung, die sich bei Ich-Erzählungen immer schwierig gestaltet. In einer alten Version meiner SF-Kurzgeschichte "Ecke 57th Street" löste ich die Frage noch so: "Im Spiegel betrachtete ich meinen dürren, ausgemergelten Körper." Der Satz wirkt plump, er wird teilnahmslos ausgesprochen. Der Leser merkt nicht die Emotionen, die der Ich-Erzähler bei der Betrachtung seines eigenen Spiegelbildes empfindet. In der überarbeiteten Fassung hieß es dann: "Mein Gott! Täuschte der Spiegel, verzerrte er die Dimensionen, oder war es tatsächlich mein dürrer, ausgemergelter Körper, der mir gegenü- berstand?" Die neue Version wirkt nicht so distanziert und sachlich kühl wie die erste, weil sich die schockierten Gedanken des Protagonisten hinzumi- schen. Ein anderes Beispiel: Wie wirken Geräusche auf den Protagonisten? In einer alten Version meiner Novelle "Der fünfte Erzengel" hieß es noch: "Lohmann hielt inne, als er Wagenräder über den Kies knirschen hörte." Aber die ständigen Wiederholungen von "er hörte" und "er sah" ermüden rasch. Außerdem muss das ohnehin aus der Erzählperspektive klar werden, ohne dass man es ausdrücklich betont. In der überarbeiteten Version hieß es dann nur noch: "Lohmann hielt inne, als Wagenräder über den Kies knirschten." Wie formuliere ich Gedanken des Ich-Erzählers? "Wahrscheinlich war er doppelt so alt wie ich, dachte ich." Es ist ohnehin klar, dass der Ich-Erzähler das denkt, wer sollte es denn sonst? Das "dachte ich" kann daher ersatzlos gestrichen werden. Wie formuliere ich Gedanken des Protagonisten, wenn es sich um keine Ich-Erzählung handelt? Einfacher Trick: kursiv setzen! Allerdings darf bei kursiv gesetzten Gedanken die Erzählperspektive nicht gewechselt werden, da sich der Leser ansonsten nicht mehr auskennt, wer was denkt. Generell sollte nur aus der Sicht einer Person erzählt, zumin- dest aber nicht innerhalb einer Szene gewechselt werden. Eine interessante Entdeckung machte ich, als ich eine meiner älteren SF-Geschichten wieder einmal las, und zwar zu einem Zeitpunkt, da ich den genauen Inhalt und meine Formulierungen von damals längst verges- sen hatte. Der Spannungsaufbau der SF-Story "Major Conklin und die letzte Nacht der Titanic" war nicht so schlecht wie befürchtet, doch wirkten die Charaktere der Geschichte allesamt blass auf mich. Ich wusste nicht, wie sie aussahen, was sie dachten, wie sie sich fühlten ... und plötzlich stieß ich auf folgenden Absatz: "Der Dielenboden knarrte. Das Schiff macht eine unruhige Fahrt, rief der junge Steward, der sich grinsend mit einem Sektkübel an Rickman vorbeischob. Rickman schluckte seine Antwort hinunter und stolperte weiter durch den Gang. Selbst heute hatte er seine Kindheitsängste vor hohem Seegang nicht unter Kontrolle. Die Deckenbeleuchtung begann zu fla- ckern ..." Schlagartig wusste ich ein Detail über diesen einen Charakter, ein kurz angedeutetes Kindheitserlebnis. Das führte mich dieser Person näher, ich konnte Rickman, wenn auch nur minimal, einer Schublade zuordnen, mich besser mit ihm identifizieren. Dieses winzige Detail machte mir den Charakter sympathisch, er war mir nicht mehr so "scheißegal" wie die anderen, deren Tod mich nicht im geringsten berührt hätte. Vielleicht hört es sich wie ein Widerspruch an: Einerseits soll man Erinnerungen und Kindheitserlebnisse schildern, damit der Leser Zugang zu den Charakteren bekommt, anderseits soll man, wie vorhin beschrie- ben, Rückblenden vermeiden. Tatsächlich handelt es sich dabei um keinen Widerspruch. Es kommt nur darauf an, die Erlebnisse kurz einfließen zu lassen, in einem Gedanken, einem flüchtigen Erlebnis darzulegen, ohne die Handlung zu unterbrechen und das Thema in einem zehn Seiten langen Kapitel auszuwalzen. Häufige Stilfehler und Stilschlamperei Die folgenden Beispiele sind älteren Versionen meiner Manuskripte entnommen, die von Lektoren, Herausgebern und Autorenkollegen und - kolleginnen korrigiert wurden. Ohne ihre Hilfe würde ich heute immer noch in einem fürchterlich grässlichen Stil schreiben, und meine Manuskripte müssten ohne mit der Wimper zu zucken durch den Pa- pierschredder gejagt werden, um die Nachwelt davor zu schützen. Zwar kann ich immer noch nicht behaupten, dass mein Stil gut, geschweige denn perfekt sei ... doch arbeite ich daran. Es ist nun einmal so, dass der eigene Stil durch regelmäßiges Schreiben und Überarbeiten verbessert wird, und dieser Prozess hört wahrscheinlich niemals auf. Nur schreibend wird man Schreibender! An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Klaus N. Frick, Boris Koch, Renate Niedermaier, Gabi Neumayer, Silke Rosenbüchler und Malte S. Sembten, die ihren scho- nungslosen Kommentar zu meinen Texten abgaben. Hier einige Beispiele: - "Für einen kurzen Augenblick" Es gibt keinen langen Augenblick, da ein Augenblick nun einmal kurz ist - somit ist es überflüssig, ausdrücklich zu betonen, dass man einen kurzen Augenblick meint. - "Aus den Augenwinkeln bemerkte er Myra." Gibt es Myra zweimal? Eine kommt von links und eine von rechts? Wohl kaum. Viel wahrscheinlicher ist es, dass er Myra aus dem Augenwinkel bemerkte. - "Claus hob fragend die Achseln und zuckte mit den Schultern." Ist Claus ein Alien? Nein? Dann ist es umgekehrt anatomisch korrekt: Jemand zuckt mit den Achseln und hebt und senkt die Schultern. - "Ich knipste das Autoradio aus." Normalerweise knipsen wir das Licht aus, und Radios werden ausgeschal- ten. - "Das Ticken der Uhr und das Pochen meiner Schläfen schienen mittler- weile im gleichen Takt zu schlagen." Schlagen tut das Herz, aber sicher nicht das Ticken und das Pochen, denn das sind Geräusche, die bei diversen Schlägen entstehen. - Erich hatte sich erst vor wenigen Stunden aus dem Bett erhoben und hatte noch Kopfschmerzen vom Vortag." Hat Erich nicht viel eher Kopfschmerzen von seiner Sauftour am Vortag? Wäre es nicht korrekter, wenn Erich jeden Tag neue Kopfschmerzen bevorzugte, anstatt die alten vom Vortag aufzubrauchen? - "Er gab seinem jüngsten Sohn ein hübsches Geburtstagsgeschenk." Der Satz wäre grundsätzlich nicht falsch, doch "jüngster Sohn" deutet auf mindestens drei Söhne hin. Der Satz ist aber insofern falsch, weil es in dieser Story nur ein Geschwisterpaar gibt. "Seinem jüngeren Sohn" wäre daher richtig. - "[...] Becher, aus denen sichtbar der Dampf heißer Milch aufsteigt." Sichtbar müsste gestrichen werden, weil Dampf an und für sich sichtbar ist. Unsichtbaren Dampf gibt es ja nicht, zumindest nicht in einem Kakaobecher. - "Seine Haltung erinnerte an einen Buckligen, der auf Jahrmärkten kleine Kinder erschreckt." Gibt es denn große Kinder? "Klein" kann also ersatzlos gestrichen werden. - "Der grauhaarige Mann, der in einen dunklen Anzug gekleidet war." Der komplizierte Satzbau kann durch einen knappen und flüssigeren ersetzt werden: "Der grauhaarige Mann im dunklen Anzug." - "Er blinzelte wie ein Maulwurf." Maulwürfe sind blind und können nicht blinzeln. - "Ich konnte mir nicht zusammenreimen, was geschehen war, doch ich musste so müde gewesen sein, dass ich [...]" Vertauscht man nach dem Beistrich die Wörter "ich" und "musste", liest sich der Satz flüssiger. Das richtige Wort, der passende Ausdruck Heute wissen wir, dass das Verwenden zahlreicher Eigenschaftswörter die Phantasie des Lesers keineswegs beflügelt, im Gegenteil sogar einschränkt. Verwenden wir noch dazu schwache, abgedroschene Adjektive wie "groß, dünn, klein, dick, hoch, schön, gut" oder "schnell" anstel- le ausdruckstarker wie "monströs, hager, winzig, pummelig, kolossal, bezaubernd" oder "rasant", dann ist es vorbei mit der Vorstellungs- kraft des Lesers. Wenn man schon Adjektive verwenden möchte, um die Geschichte aufzumot- zen, dann sollte man sie zumindest an der richtigen Stelle platzieren. Anstelle von: "Edgar warf sein rotes Klapprad in die Wiese" könnte der Satz so formuliert werden: "Edgar warf sein Klapprad achtlos in die Wiese." Wichtig ist nicht, ob das Rad nun rot, grün oder blau ist, sondern wie Edgar das Fahrrad in die Wiese wirft. Das verrät zweierlei: erstens mehr über Edgars Charakter, dadurch, wie er mit seinem Eigentum umgeht, und zweitens mehr über seine derzeitige Gemütsverfassung. Gehen wir einen Schritt weiter und lassen das Adjektiv "achtlos" ganz weg, ohne dass der Satz dadurch an Informationsgehalt verliert, dann könnte er so lauten: "Edgar schleuderte sein Klapprad in die Wiese." Es gibt Hunderte Beispiele, wie man anstelle eines mit einem Adjektiv aufgemotzten schwachen Hauptworts ein ausdruckstarkes Hauptwort verwendet. Hier nur einige: - "der hohe, schwarze Hut" - besser: "der Zylinder" - "das kleine, zickige Mädchen" - besser: "die Göre" - "das lange, schwarze Auto" - besser: "die Limousine" Gleiches gilt für Zeitwörter (Verben): - "Sie sprach leise." - besser: "Sie wisperte." - "Er drückte fester zu." - besser: "Er umklammerte." - "Er lächelte verschmitzt." - besser: "Er grinste." Lässt man Adjektive weg, wird der Stil knapp. Jedoch muss man an- schließend am Wortschatz arbeiten, um nichts vom Informationsgehalt des Textes zu verlieren. Im Englischen gibt es den aktiven und den passiven Wortschatz: Wie auf einer Einbahn gelangen die Worte vom Ohr in das Unterbewusstein, aber nicht vom Unterbewusstsein zum Mund hinaus. Man versteht zwar alles, kann aber selbst so wenig sagen, weil die Worte im passiven Wortschatz schlummern. Ähnlich ist es im Deut- schen auch. Zwar verstehen wir eine komprimiert und atmosphärisch dicht geschilderte Textstelle aus Hermann Hesses "Narziss und Gold- mund", doch können wir nicht so ohne weiteres einen derartigen Text zu Papier bringen. Warum gelingt es uns nicht, uns so pointiert wie Hesse auszudrücken? Weil unser aktiver Wortschatz erst trainiert werden muss. Wie erreichen wir es also, in einem Text banale Worte wie "sprechen, drücken, lächeln, Hut, Auto" und "Mädchen" zu vermeiden und durch Ausdrücke wie "grinsen, wispern, umklammern, Göre, Limousine" und "Zylinder" zu ersetzen? Wörterquellen Meine Ideen schöpfe ich aus folgenden drei Quellen: In WinWord gibt es die Funktion des Thesaurus, die ich gerne verwende, weil sie praktisch ist und schnell geht. Darin findet man nicht nur Synonyme, sondern auch Antonyme, gegensätzliche Ausdrücke, die mir helfen, an meinem Wortschatz zu feilen. Finde ich dort nicht den passenden Begriff, muss ich mich vom PC-Tisch erheben, zum Wandverbau meines Arbeitszimmers stapfen und meine beiden Synonymwörterbücher aus dem Regal hervorkramen und so lange darin blättern, bis ich das entsprechende Wort entdeckt habe. Von Hemingway wissen wir, dass er oft tagelang nach dem richtigen Wort gesucht hat. Also nicht die Geduld verlieren, wenn einem der richtige Begriff auf der Zunge liegt und nicht einfallen will! Aufmerksam lese ich die Texte gewisser Autorenkollegen, weil sich dadurch vieles lernen lässt. Beispielsweise verwendet Eberhard Mayr in seinem nur achtseitigen Text "Die Haushaltsmaschine" folgende Begrif- fe: "thronte, gelenkige, mündeten, blankpolierte, imaginäre, neckisch, zierte, mahnte, zerknautschte, markierte, zerwühlte, stöberte, taxier- te, glotzte, rattern, eitel, zerbersten, rasselnd, einseifen, absprit- zen, abwischen, fönen, desinfizieren, abschrubben, abbürsten, strotz- te, offerieren, fauchen, shampoonieren, einflechten, kreischen, protestieren, faltenlos, zentriert, drapieren, adrett, getrauen, lokalisieren" und "portionieren". Allesamt Wörter, auf die wir so schnell in keinem anderen Text stoßen werden. Auch Michael Marrak und Malte S. Sembten sind wortgewaltige Autoren der modernen Phantastik. Beispielsweise habe ich bisher nur in Texten dieser beiden Schriftsteller das Adjektiv "geckenhaft" entdecken können. Wie es scheint, möchte niemand anderer dieses Wort verwenden, obwohl es doch so viel ausdrückt. Bei aller Liebe, schwache Wörter durch ausdruckstarke zu ersetzen, sollte man es aber nicht übertreiben und die Personen seiner Handlung abwechselnd ächzen, wispern, zischen, flüstern, rumoren, brummen, grölen oder murmeln lassen, sondern ein Verb verwenden, das sowohl der Situation als auch dem Charakter angemessen ist. Also nicht um des bloßen Wortschatzes Willen seltene Ausdrücke in den Text quetschen! Typische Wortwiederholungen Darüber hinaus lauert noch eine zweite Gefahr auf uns: Als Autor entwickelt man im Lauf der Zeit eine Vorliebe für gewisse Wörter, die man - wahrscheinlich unbewusst - ständig verwendet und dadurch über- strapaziert. Von selbst kommt man wahrscheinlich nicht drauf. Zumin- dest war es bei mir so, dass mich mein "wise reader" darauf aufmerksam machen musste, dass in meinen Stories bedenklich oft das Wort "Korri- dor" vorkam. Mit der Suchfunktion wollte ich diese Anschuldigung widerlegen. Doch Mist! Er hatte Recht! Korridor ist zwar ein verdammt tolles Wort, das mir super gefällt, doch sieht das der Leser auch so, wenn auf zwanzig Seiten elfmal das Wort "Korridor" vorkommt und kein einziges Mal "Gang"? Wohl kaum! Nachdem die österreichische SF-Autorin Silke Rosenbüchler meinen Kurzgeschichtenband "Der fünfte Erzengel" gelesen hatte, mailte sie mir unter anderem folgenden Kommentar: "Das Wort krächzte würde ich an deiner Stelle für die nächsten fünf Jahre aus meinem Wortschatz streichen. Ich fürchte, fast in jeder deiner Geschichten wird zumindest einmal gekrächzt, dadurch werden alle Charaktere irgendwie über einen Kamm geschoren." Es ist ein schmaler Grat: nicht blass und ausdruckslos zu schreiben, sondern originell zu formulieren, es auf der anderen Seite aber nicht zu übertreiben und schlussendlich seine Lieblingsworte nicht zu strapazieren. [Im nächsten Tempest folgt der zweite Teil dieses Artikels. Unter anderem geht es dann darum: wie man bildhaft schreibt; wie man den Leser etwas sehen lässt, was man ihm gar nicht zeigt; wie man effektiv streicht.] **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Andreas Gruber, Jahrgang 68, schreibt neben seinem Beruf als Control- ler Sciencefiction-Storys für ANDROMEDA, FANTASIA, SOLAR-X, ALIEN CONTACT und Anthologien des AARACHNE-Verlags. 2000 wurde er mit zwei SF-Storys für den Kurd-Laßwitz-Preis nominiert. Kürzlich erschien: Der fünfte Erzengel, 9 Horror-Stories (Edition Medusenblut). Kontakt:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , http://www.myworld.privateweb.at/gruber. ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (mailto:redaktion at autorenforum punkt de) "SelbstVerlag" von Andreas Mäckler besprochen von Ramona Roth-Berghofer "Das eigene Buch erfolgreich vermarkten", so lautet der Untertitel von Andreas Mäcklers "SelbstVerlag", das als Book on Demand vor kurzem in erster Auflage erschienen ist. Ich muss zugeben, dass mich das Einstiegskapitel "Wie verkauft man Wissen mit Gewinn?" aufgrund seines Inhaltes und sehr persönlichen Stils zu Beginn etwas befremdet hat. Da stehen auf der einen Seite die an der Armutsgrenze lebenden, ausgebeuteten Autoren und auf der anderen Seite die erbarmunglosen Verleger, die Bücher in allererster Linie nur "zum eigenen Gewinn" verkaufen wollen. So interessant diese Überlegungen auch sind, so wenig haben sie auf den ersten Blick mit der Kapitelüberschrift "Wie verkauft man Wissen mit Gewinn?" zu tun. Weiter geht es in diesem Kapitel mit der Vanity Press, Selbstkosten- und Dissertationsverlagen und wie man professionell auf diese Buch- branche reagieren kann, besonders wenn es darum geht, eine Doktorar- beit möglichst preisgünstig zu veröffentlichen. Eines wird nach diesem Kapitel jedenfalls klar: Selten ist es der Autor selbst, der sein Wissen mit Gewinn verkauft. Ab Kapitel 2 geht Andreas Mäckler dann auf den Selbstverlag ein, vom zweifelhaften Image des Selbstverlegens, das - gerade in der Sachbuch- branche - so zweifelhaft gar nicht ist, über die Textformen wie Kurzgeschichten, Lyrik, Memoiren, Romane, Ratgeber, Regionalia bis hin zu Finanzierung, Gewerbeanmeldung, Buchherstellung, Vertrieb und Verkauf, Werbung und PR. Und hier bietet Andreas Mäcklers "SelbstVer- lag" in der Tat Informationen in Hülle und Fülle. Im Kapitel "Die Herstellung" geht es um Ausstattung, Format, Auflage und Preisspiegel anhand von ausführlichen Unterkapiteln wie "Kalkulation" (Lektorat, Grafik, Bildrechte, Satz, Reprodukion, Druck, Bindung), "Layout" (Grundlayout, Seitenaufbau, Satz, Reproduktionsvorlagen) und "Papier, Druck, Bindung" (Papiersorten, Buchdruck, Offsetdruck, Printing on Demand, Buchlagerung). Die Kapitel "Independent - Der Selbstverlag", "Die Finanzen", "Das Manuskript", "Vertrieb und Verkauf" und "Werbung und PR" sind nicht weniger ausführlich. Ein ausführlicher Literaturhinweis nach jedem Kapitel und eine umfang- reiche Adressliste der wichtigsten Institutionen und Organisationen in Sachen Buch und Kultur machen "SelbstVerlag" außerdem zu einem inte- ressanten Nachschlagewerk. Andreas Mäckler: "SelbstVerlag", 1999, 176 Seiten, 38 DM, Sequenz Medien Produktion ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (mailto:redaktion at autorenforum punkt de) "Mein erstes Stück" von Roger A. Hall besprochen von Gabi Neumayer Wer anfängt zu schreiben, tut das wohl am ehesten mit einem Gedicht, einer Kurzgeschichte oder auch (bei besonders großem Elan und Selbst- bewusstsein) mit einem Roman - aber kaum jemand beginnt mit einem Theaterstück. Noch mehr als das Drehbuch schreckt es die Unerfahrenen, auch wenn sie vielleicht gern einmal einen Schritt in Richtung Theater tun würden. Mit dem Lehrbuch von Roger A. Hall verliert der Weg zum ersten Thea- terstück seine Schrecken. Hall hat selbst viele Theaterstücke ge- schrieben, hat Regie geführt und sogar selbst auf der Bühne gestanden. Seit etwa zwanzig Jahren gibt er Schreibseminare, und in dieser Zeit hat er eine wirkungsvolle Methode des Unterrichtens entwickelt. In diesem Buch lernt man sein Verfahren kennen und kann - sofern man die Übung in jedem Kapitel macht - das Buch wie einen Schreibkurs verwen- den. Was ist das Besondere an seiner Methode? Seine Erfahrungen als Lehrer haben ihm gezeigt, dass die üblichen Schreibbücher viel zu spät ansetzen. Denn dort wird in der Regel vorausgesetzt, "dass der Schrei- ber bereits die Fähigkeit besitzt, eine relativ komplexe Idee für ein Stück zu erfinden und nun nur noch ein paar Arbeitsschritte oder ein paar Grundzüge über den Aufbau eines Dramas kennen lernen muss, um diese Idee umzusetzen". Nach Hall ist das ein Trugschluss (der für SchreibanfängerInnen viele Schreibbücher nutzlos macht), und so bietet seine Methode die Möglichkeit, die Idee für ein Stück nach und nach wachsen zu lassen und gleichzeitig mit den verschiedenen Bausteinen zu experimentieren - und zwar mit einem nach dem anderen. Zentral ist nach Hall die Handlung eines Stücks. In der ersten Übung schreibt man eine Szene - noch ganz ohne Dialog. Danach geht es um den direkten Konflikt, dann um die Charaktere, den Dialog, einen Konflikt mit drei Charakteren, Schreiben nach Vorlage, die Erweiterung der Fähigkeiten - und dann natürlich: um das erste Stück. Ein kleines Kapitel beschäftigt sich auch mit der Vermarktung, aber es ist zum einen recht kurz ausgefallen, zum anderen leider vom Verlag nicht auf den deutschen Markt übertragen worden. Der Lehrgang selbst ist fabelhaft: klar aufgebaut, sehr anschaulich und nachvollziehbar (mit vielen Beispielen aus Halls Seminaren), mit klugen, aufeinander aufbauenden Übungen. Die vielen Beispiele von Halls StudentInnen mit Halls Analysen sind besonders hilfreich und zeigen immer sehr deutlich, worum es geht. Dies ist eines der wenigen wirklich erstklassigen Schreibbücher, das die Schreibwilligen dort abholt, wo sie sind, und mit dem man sich nach und nach, einen Schritt nach dem anderen die wichtigsten Fertig- keiten des Theaterstückeschreibens aneignen kann. Für zukünftige TheaterautorInnen unverzichtbar - für alle anderen AutorInnen eben- falls sehr zu empfehlen! Roger A. Hall: "Mein erstes Stück", 2000, 292 Seiten, 25 DM, Zweitau- sendeins ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Dark Fantasy: Martin Knöpper mailto:darkfantasy at autorenforum punkt de Drehbuch: Christian Lück mailto:drehbuchdoktor at autorenforum punkt de Fantasy: Stefanie Bense mailto:fantasy at autorenforum punkt de Historischer Roman: Titus Müller mailto:historischer.roman at autorenforum punkt de Kinderbuch: Gabi Neumayer mailto:kinderbuch at autorenforum punkt de Lyrik: Titus Müller mailto:lyrik at autorenforum punkt de Krimi: Monika Niehaus-Osterloh mailto:krimiexpertin at autorenforum punkt de Kriminalistik: Reiner M. Sowa mailto:kriminalist at autorenforum punkt de Sachbuch allgemein: Gabi Neumayer mailto:sachbuch at autorenforum punkt de Sachbuch Medizin/Psychologie: Maja Langsdorff mailto:med.psych at autorenforum punkt de Schreibgruppen: Ute Hacker mailto:schreibgruppen at autorenforum punkt de Sciencefiction: Andreas Eschbach mailto:sf-autor at autorenforum punkt de Übersetzung: Barbara Slawig mailto:uebersetzerin at autorenforum punkt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de ********************************************************************* FRAG DIE FANTASY-EXPERTIN: --------------------------------------------------------------------- Stefanie Bense (mailto:fantasy at autorenforum punkt de) Frage: Der Grund dieser E-Mail ist meine zunehmende Frustration mit den deutschen Verlagen. Ich schreibe an einem zweibändigen Buch im Fanta- sybereich. Die Handlung spielt in einer Welt, die als Rahmen an Tolkiens Mittelerde erinnern mag, aber die Charaktere und die gesamte Handlung haben mit dem "Herrn der Ringe" nichts zu tun. Es erscheint unmöglich, im Fantasybereich als unbekannter neuer Autor einen Verlag zu finden! Dabei sind die Rückmeldungen vonseiten mancher Lektoren (z. B. bei Goldmann) durchaus positiv, nur die Verlage selber nehmen offensichtlich so gut wie nur mehr Lizenzen von großen und bekannten Schriftstellern. Der Hobbyautor bleibt dabei auf der Stre- cke. Ich möchte Sie daher um Tipps bitten, wie man einen Verlag findet! Antwort: Ihren (verständlichen) Frust sollten Sie versuchen umzuwandeln in Energie und Durchsetzungsvermögen. Wenn man nicht für eine "Nische" oder ein spezielles Publikum schreibt, ist es in deutschen Landen schwierig, sein literarisches Produkt zu verkaufen. Und das ist genau das, was Sie tun müssen: Ihr Werk als Produkt, als Ware begreifen, die Sie den Verlagen anbieten. Wenn es wirklich gut ist, wird das Buch seinen Weg machen. Sie sollten sich nicht als "Hobbyautor" sehen, sondern als literari- scher Profi, der etwas anzubieten hat. Wenn Sie nicht professionell auftreten (dazu gibt es bei www.autorenforum.de jede Menge Tipps und Buchtipps), wird kaum ein Verlag Interesse aufbringen oder sich die Mühe machen, Ihr Werk zu lesen. Sicher hat es ein "Neuling" in der Fantasy-Sparte oft schwer, aber es werden stets gute Bücher gesucht. Ich rate Ihnen, sich mit Kurzgeschichten in Phantastik-Zeitschriften, mit Wettbewerbsteilnahmen einen Namen zu machen und Kontakte zu knüpfen, z. B. über Fantasy-Kurse, auf Cons u. a. Veranstaltungen. Dann lässt sich auch ein Roman leichter verkaufen. Oder wenden Sie sich an kleinere Verlage, die nicht so mit Manuskrip- ten zugeschüttet werden (z. B. Argument/Ariadne). Fragen Sie vorher an, ob Interesse besteht und was eingesandt werden sollte (Exposé und Leseprobe oder das gesamte Manuskript). Sprechen Sie mit den Lektoren, aber bleiben Sie höflich und sachlich. Lassen Sie Ihren Frust nicht an diesen Leuten aus. Falls Sie Zweifel an der Eignung Ihres Werkes haben, suchen Sie den Austausch mit anderen Schreibenden, oder holen Sie sich professionelle Hilfe, z. B. bei einem "book doctor". Angebote dazu finden Sie eben- falls im Tempest, und auch in Verlagslektoraten kann man Ihnen bei der Suche helfen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense, Jahrgang 1960, lebt und arbeitet in Hannover, gibt Schreibkurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem ersten Roman. Kontakt: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. hannover.de. ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN, BUCHHANDEL & MARKETING: --------------------------------------------------------------------- Bjørn Jagnow (mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de) Frage: Ein Exposé, wie für Romane schon öfter beschrieben, lässt sich nicht ohne weiteres auf Kurzgeschichten übertragen. Gibt es für Schreiber von Kurzgeschichten ähnliche Tipps, Regeln usw.? Wird bei Kurzge- schichten ebenfalls Rückporto erwartet? Bei wenigen Seiten bereitet eine Rücksendung schließlich mehr Kosten als ein Neudruck. Was gibt es sonst noch im Umgang mit Verlagen bei dieser Art Literatur zu beach- ten? Antwort: Ein Exposé lohnt sich nur dann, wenn es sich in einem Bruchteil der Zeit lesen lässt, die der Lektor für das ganze Manuskript gebraucht hätte. Also eigentlich erst ab einem Kurzroman aufwärts. Bei Kurzge- schichten würde ich stattdessen Szenario, Kernbotschaft oder Storyan- satz in ein, zwei Sätzen umreißen. Nicht mehr. Wenn eine Rücksendung der Manuskripte nicht erforderlich ist, sollte der Lektor das dem Anschreiben und den Manuskripten entnehmen können. Dann ist auch kein Rückporto erforderlich. - Diese Handhabung stammt noch aus der Zeit, als Manuskriptkopien an sich schon Arbeit bedeute- ten: Weitere mühsame Stunden mit Durchschlagspapier an der Schreibma- schine zu vermeiden war das Rückporto allemal wert. Angesichts heuti- ger Drucker- und Kopiertechnologien sind Rücksendungen eigentlich nutzlos geworden. Zumal der nächste Lektor saubere, unverknitterte Manuskripte erwartet! __________ Frage: Ich habe eine Frage zum Thema "Rechte von Dritten": Ich habe die Arbeiten an meinem ersten Roman beendet und erwähne darin auch den "Belagerungszustand" von Albert Camus und die Namen aktueller engli- scher Fußballspieler. Wie sieht es da mit den Rechten aus? Verletze ich da die Rechte, wenn ich z. B. aus dem "Belagerungszustand" zitiere oder die Namen erwähne? Muss alles geändert werden? Antwort: Einzelne Zitate aus Werken Dritter stellen kein Problem dar, solange sie nur einen Bezug herstellen und nicht Selbstzweck sind. Wer bei- spielsweise ein Fachbuch komplett nur aus Zitaten zusammenstellt, kann stattdessen fest mit einer Abmahnung rechnen. Eine strikte Grenze oder Orientierung, wie viel Zitat erlaubt ist, gibt es allerdings nicht. Wenn real existierende Personen oder Firmen in einem Text auftauchen, berührt dies grundsätzlich die Persönlichkeitsrechte. D.h. genauso wenig wie ich das freche Urlaubsfoto, das ich von meinem Nachbarn am FKK-Strand geschossen habe, ohne seine Einwilligung veröffentlichen lassen darf, darf ich einfach Personen in Geschichten einweben. Allerdings stellen sich dabei zwei Fragen, die dieses Verbot relati- vieren: - Ist die Person eindeutig erkennbar? Es gibt vermutlich Tausende Hans Meyers in Deutschland, trotzdem darf eine Romanfigur so heißen. Nicht erlaubt ist allerdings, wenn man anhand der Beschreibung des Ro- man-Hans-Meyers einen realen Hans Meyer erkennen kann. - Ist die Person eine "Person des öffentlichen Lebens"? Normalerweise genießt jeder Mensch in Deutschland Privatsphäre. Doch es gibt Ausnah- men: Christoph Daum oder Stefan Raab zum Beispiel. Sie sind Teil des öffentlichen Lebens und haben somit nur eingeschränktes Anrecht auf Persönlichkeitsrechte. Wie weit diese Einschränkungen gehen, sprich: Was man alles über diese beiden erfinden und behaupten darf, steht auf einem anderen Blatt. Im Zweifel entscheidet der verhandelnde Richter. Inwieweit die Namen englischer Fußballspieler zulässig sind, hängt damit von der Art ab, wie sie verwendet werden. __________ Frage: Als Hobbyautor, der nun Kurzgeschichten an div. Verlage senden möchte, meine Frage: Wie sollten die einzelnen Seiten am besten gebündelt werden: nur lose mit einer Büroklammer in eine Plastikhülle? Lochen und auf einen Hering stecken? Oder anders? Antwort: Ich habe immer Klemmmappen bevorzugt, weil die Seiten problemlos herausgenommen werden können und auch beim Lesen nicht geknickt werden müssen. Wichtig ist, dass nicht fest gebunden wird! Abgesehen davon sind alle "Verpackungen" geeignet, die optisch ein bisschen was her machen: ordentlich und sauber daherkommen. Ein Textangebot ist wie eine Bewerbung für einen Job - also bitte die gleiche Sorgsamkeit walten lassen! **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Björn Jagnow, gelernter Verlagskaufmann, Buchhändler und Verlagsfach- wirt (Marketing). Als Autor im Bereich Belletristik (Fantasy, Science- fiction, Horror) und Verlagswesen, Buchhandel, Marketing hat er u. a. bei Heyne, Bastei-Lübbe und in "ct magazin für computertechnik" veröffentlicht. Nähere Information zu seinem neuesten Buch, "Marketing für Autoren": http://www.bjoernjagnow.de/fachtexte/buch/autorenmarketing.html.