The Tempest

Ausgabe 17-04 (20. April 2015)

Editorial
Hall of Fame
Schreib-Kick
Neues aus der Buchszene
Schreibkurs
  “Porträts schreiben”
  Andrea Jeska
Spannung, der Unterleib der Literatur
  “Confluentes Vermächtnis”
  Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen
Buchbesprechung
  “Mein Ideengarten” von Christine Spindler
  besprochen von Gabi Neumayer
Erfahrungsbericht
  “Leipziger Buchmesse 2015”
  von Ursula Schmid-Spreer, Jasmin Zipperling,
  Detlef Knut und Ingrid Poljack
Verlagsportrait
  “Kid Verlag”
Frag den Experten für Drehbuch
  (Oliver Pautsch)

EDITORIAL:
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Liebe Autorinnen und Autoren,

na, gut in den Frühling gekommen? Wen es jetzt in den Fingern juckt,
auch im Computer endlich einmal Frühjahrsputz zu machen und mit den
unübersichtlichen Ideenfetzen, Plotanfängen und genialen Dialogzeilen
aufzuräumen, die ihr im Laufe der Zeit angehäuft habt: Legt doch
einfach einen Ideengarten an, in dem all das nicht nur gut
untergebracht ist, sondern auch wachsen und gedeihen kann. Wie das
geht, erklärt Christine Spindler in ihren E-Book - die Besprechung
dazu findet ihr unten.

Wie schreibt man ein Portrait? Das zeigt Andrea Jeska in ihrem
Artikel. Hans Peter Roentgen setzt sich mit einem spannenden
Geschichteneinstieg auseinander, Ursula Schmid Spreer stellt den Kid
Verlag vor und steuert außerdem einen Erfahrungsbericht von der
Buchmesse in Leipzig bei, zusammen mit Jasmin Zipperling, Detlef Knut
und Ingrid Poljack. Neue Ausschreibungen gibt‘s natürlich auch und
Neuigkeiten aus der Buchszene, neue Schreibanregungen sowieso, und
unser Drehbuchexperte beschäftigt sich mit einer Frage zu Dialekten im
Drehbuch.

Der Tipp des Monats April, diesmal von
https://www.facebook.com/Literaturkaninchen:

     Recherchen sind wichtig. Beruf oder Hobby deines Protagonisten,
     die Stadt, in der die Geschichte spielt,
     oder ein anderes Setting, die Technologie, die der Feind
     als Waffe verwendet: Die Details müssen stimmen.
     Findet der Leser einen leicht überprüfbaren Fehler,
     verliert er das Vertrauen in die Geschichte..

So, und jetzt ran an den Tempest - oder besser noch: erst mal eine E-
Mail an die Redaktion schreiben mit einem Schreibtipp, einer
Artikelidee oder sonst etwas, was ihr ganz persönlich zum Tempest
beisteuern könnt. Damit er auch im Mai voller guter Ideen für
AutorInnen steckt. Wir freuen uns auf eure Ideen!

   Gabi Neumayer
   Chefredakteurin

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Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen
wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen
freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt,
aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das
Konto:

Jürgen Schloßmacher
Kreissparkasse Köln
BIC: COKSDE33XXX
IBAN: DE23370502991142176163
Stichwort: "Beitrag 2015"

Wichtig: Das Konto läuft NICHT mehr auf den Namen “autorenforum”,
sondern nur auf “Jürgen Schloßmacher”!

Neu:  Ihr könnt jetzt auch über unsere Website
http://www.autorenforum.de direkt per Paypal überweisen!

Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die
Auslandsüberweisungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns
euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des
Tempest).

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ISSN 1439-4669  Copyright 2015 autorenforum.de. Copyright- und
                Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
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  INHALT DIESER AUSGABE:


TEIL 1:

     Editorial
     Hall of Fame
     Schreib-Kick
     Neues aus der Buchszene
     Schreibkurs
         “Porträts schreiben”
         Andrea Jeska
     Spannung, der Unterleib der Literatur
         “Confluentes Vermächtnis”
         Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen
     Buchbesprechung
         “Mein Ideengarten” von Christine Spindler
         besprochen von Gabi Neumayer
     Erfahrungsbericht
         “Leipziger Buchmesse 2015”
         von Ursula Schmid-Spreer, Jasmin Zipperling,
         Detlef Knut und Ingrid Poljack
     Verlagsportrait
        “Kid Verlag”
     Frag den Experten für Drehbuch
        (Oliver Pautsch)
     Impressum


TEIL 2:

     Veranstaltungen
     Ausschreibungen
     Publikationsmöglichkeiten
          mit Honorar
          ohne Honorar
     Seminare
     Messekalender
     Impressum


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HALL OF FAME:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Die “Hall of Fame” zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest.
Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst -
dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen
können.

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!)
nach diesem Schema:

.......
AutorIn: “Titel”, Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende
oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich
könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen
weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-
Adresse.
.......
Ein Beispiel (!):

Johanna Ernst: “Der Fall der falschen Meldung”, Hüstel Verlag 2015,
Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive
Homepage!
.......

Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im
Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie
Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen.

ACHTUNG!
Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr
bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in
einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt
hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen
muss, Lektorat bezahlt o. Ä.

Schickt eure Texte unter dem Betreff “Hall of Fame” an
mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen
Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten.
Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall
ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt!
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Tobias Sommer: "Jagen 135", Septime 2015, Roman. Jagen tief im
Selbstmörderwald und in seiner Seele.

Lisa Brokemper: "Regenzeitversuchung", Edition Hamouda 2014,
Jugendroman/Entwicklungsroman. Zu finden unter http://www.hamouda.de.

Jochen Weeber: “Herr Lundqvist nimmt den Helm ab”, Drey-Verlag 2015,
Roman. http://www.jochenweeber.de

Andreas Kolb: “Der gute Mensch von Düsteroda”, Sutton Verlag 2015,
Krimi. Vom Hirten zum Henker: Der Hardboiled-Pastor aus Thüringen.

Christian und Florian Sußner: “Das Feuer des Mondes”, Mantikore-Verlag
2014, Fantasy-Spielbuch. Infos, Downloads, Trailer auf
www.dasfeuerdesmondes.de.

Karl Plepelits: "Michel und Micheline", Edition Bärenklau 2015,
Liebesnovelle. Komödie der Irrungen: Der Mensch denkt, der Liebesgott
lenkt
 
Karl Plepelits: "Die wunderbaren Abenteuer des Liebesgottes. Heitere
Variationen über ein Thema von Platon", Edition Bärenklau 2015,
Erotische Fantastik. http://karlplepelits.jimdo.com/

Petra Scheuermann: "Schoko-Pillen", Verlag KSB-Media 2015,
Genusskrimi. http://www.petrascheuermann.de

Kirsten Döbler: “Die Vertraute der Zariza”, franklybooks 2015, E-Book,
historischer Roman. Russland im 17. Jahrhundert.
http://www.kirstendoebler.de

Imke Schenk: “Der Nil, ein Schiff und etwas Liebe”, Edel eBooks 2015,
Humor/Reiseroman. http://www.edel.com/de/buch/edel-ebooks/


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SCHREIB-KICK:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


Unser Schreib-Kick für den April, diesmal von Jennifer Schreiner:

Zu Bildern träumen
..................
Hierbei lassen wir unsere Tag-Träume durch Bilder beflügeln
(Postkarten etc.).

- Schreibe etwa fünf Minuten lang alle Gedanken und Gefühle auf, die
dich beim Anblick des Bildes überkommen.
- Beschreibe den Ort, die Gerüche, die Gefühle etc. (wie ist es, dort
zu sein?).


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NEUES AUS DER BUCHSZENE:
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                           (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie
nie zuvor. Ob es nun um den Konditionenstreit mit Amazon geht, die
zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und
Möglichkeiten, die sich inzwischen Verlagsautoren und professionellen
Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den
Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir von nun
an alle interessanten Links, die uns jeden Monat ins Auge fallen, hier
zusammen - natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

++++++++++
Interviews
++++++++++

http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/04/07/ergebnis-jahrelanger-strategisch-fundierter-arbeit.htm
Verlage lieben B2C nicht. Dies gilt zumindest für Publikumsverlage.
Viele von ihnen stellen fest, dass ihre Investitionen sich nicht gut
rechnen. Verleger Andreas Köglowitz hingegen hat seinen E-Commerce
konsequent ausgebaut.

http://lifestyle-familie.de/autorenvorstellungen/interview-mit-
jeanine-krock-6692.html
Für Lifestyle-Familie beantwortet Jeanine Krock u. a. die Fragen, wie
viel Realität in ihren Büchern steckt, was das Schlimmste für sie beim
Schreiben ist und wie sie mit den derzeitigen Veränderungen des
Buchmarktes umgeht.

https://editionf.com/Zoe-Beck-Culturebooks-Schwarzblende
“Alles wird bis zum Erbrechen kopiert.” "Edition F" hat mit der
Verlegerin und Autorin Zoë Beck über das Verlagswesen, ihr neues Buch
und wiederkehrende Irrtümer gesprochen.


++++++++++
Buchhandel
++++++++++

http://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Streit-um-die-Weltbild-
Sanierung-id33423642.html
Die Sanierung von Weltbild ist noch nicht abgeschlossen. Betriebsrat
und Geschäftsführung streiten über die Sanierungspläne.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Autoren-und-Verleger-gegen-
Zweitmarkt-fuer-E-Books-2583262.html
Autoren und Verleger gegen Zweitmarkt für E-Books. Mit scharfen Worten
warnten Kreative und Rechteverwerter im Bundestag davor, einen
Wiederverkauf digitaler Bücher zuzulassen.

http://www.buchreport.de/nachrichten/nachrichten_detail/datum/2015/03/
25/laecherlich-geringe-
verguetung.htm?no_cache=1&cHash=b270e7ff3882aef0345f7856b6fcdbb6
Schriftstellerin Nina George über die Bibliotheks-”Onleihe” und die
“lächerlich geringe Vergütung”.

http://www.boersenblatt.net/artikel-bertelsmann-
bilanz_2014.952498.html
Bertelsmann schließt das Jahr 2014 mit einem Umsatzplus ab.

http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/201
5/04/07/es-geht-nicht-ohne-filialen.htm
Die Experimente mit Nonbooks will Hugendubel künftig auf “buchnahe
Artikel” beschränken. Die vorübergehende Ausweitung des Sortiments sei
ein Fehler gewesen.


+++++++
Verlage
+++++++

http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/04/01/streaming-portal-weckt-investoren-fantasie.htm
Serien-Portal: Bastei Lübbe verkauft Mehrheit an Beam.

http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/04/01/ungewoehnlich-stabil.htm
Die großen Publikumsverlage mit Schwerpunkt Belletristik/Sachbuch
verloren 2014 im Schnitt 1 % Umsatz. Das zeigt das aktuelle Ranking
der 100 größten Verlage.

http://www.nzz.ch/feuilleton/kein-auftritt-an-der-frankfurter-
buchmesse-1.18518184
Diogenes-Verlag spart drastisch: Kein Auftritt bei der Frankfurter
Buchmesse.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/kriminalromane-das-u-
und-e-des-deutschen-krimis-
13534198.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Die Verlage agieren nach dem Motto: Ein guter Krimi ist ein Krimi, der
sich gut verkauft. Ein Lagebericht.

http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/04/16/mehr-platz-fuer-die-zukunft.htm
Sciencefiction: Das Genre erfindet sich laut “Piper" gerade neu,
weswegen der Verlag im Herbst mit einem neuen Scifi-Programm an den
Start geht.


++++++++
Festival
++++++++

http://www.buchreport.de/nachrichten/buecher_autoren/buecher_autoren_n
achricht/datum/2015/04/17/tiefsinn-fuers-breite-publikum.htm
Tiefsinn fürs breite Publikum. Vor zwei Jahren erweiterte die
lit.Cologne ihr Portfolio erstmals um ein viertägiges
Philosophiefestival. Jetzt haben die Organisatoren zum dritten Mal ein
Programm für die phil.Cologne zusammengestellt.


+++++++++
Piraterie
+++++++++

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/illegale-downloads-
machen-dem-e-book-markt-sorgen-13499182.html
Es kommt die “Generation kostenlos”. Ein Bericht vom Kampf gegen die
Piraten.

http://www.tagesspiegel.de/kultur/zukunft-der-zlb-lesen-und-lesen-
lassen/11545278.html
In der Berliner Zentral- und Landesbibliothek gibt es Streit um den
Buchankauf.


++++++++++
Buchmessen
++++++++++

http://www.buchreport.de/nachrichten/nachrichten_detail/datum/2015/04/
02/sehen-und-gesehen-
werden.htm?no_cache=1&cHash=1038df968e7111f03bd811a0a1c6e8b2
Unter dem Motto “Look!” präsentiert sich Deutschland im kommenden Jahr
als Gastland auf der Bologna Children’s Book Fair, der wichtigsten
internationalen Plattform für Illustration sowie
Kinder- und Jugendbuch. Organisiert wird der Auftritt auf dem
Messegelände mit Fachprogramm von der Frankfurter Buchmesse.  


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Selfpublishing
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http://www.literaturcafe.de/fantasy-autorin-farina-de-waard-ich-habe-
mich-bei-keinem-verlag-beworben/
Mit dem ersten Band ihres Fantasy-Epos’ "Zähmung - Das Vermächtnis der
Wölfe" hat Farina de Waard den 1. Platz beim "Indie Autor Preis 2015”
gewonnen.

http://www.bod.de/fingerprint/spotlight/michael_huebner
Die Kunst der Vermarktung: Michael Hübner ist Autor aus Leidenschaft
und hat bereits mehrere Bücher beim Goldmann Verlag veröffentlicht.
Seinen neuen Thriller “Die Kunst zu morden” hat er erstmals selbst
verlegt.


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SCHREIBKURS:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


                         “Porträts schreiben”
                           von Andrea Jeska

Ein gutes Porträt zu schreiben, ist eine der Königsdisziplinen des
Journalismus. Nicht, weil es  einen herausragenden Intellekt
erfordert, sondern weil der Autor fähig sein muss, seine eigene Person
weit in den Hintergrund zu rücken und sein Gegenüber mit wachsamem,
aber auch freundlichem Auge zu beobachten.

Jedes Porträt kann - selbst bei bester Recherche - immer nur einige
Facetten der porträtierten Person darstellen. Es ist unmöglich, eine
fremde Person in ihrer Ganzheit erfassen zu wollen. Der Autor sollte
dies auch gar nicht erst versuchen, sondern sich auf einen Aspekt des
anderen konzentrieren.

Die meisten Porträts werden geschrieben, nachdem sich Autor und
Protagonist einmal getroffen haben. Meist sind diese Treffen statisch,
das heißt, beide sitzen sich an einem Tisch gegenüber und führen
bestenfalls ein Gespräch, schlimmstenfalls ist es ein für beide Seiten
quälendes Frage-Antwort-Spiel. Um eine solche Situation zu vermeiden,
sollte man den Porträtierten schon vor dem Gespräch nach einem Ort
fragen, der für ihn eine Bedeutung hat, und sich lieber dort treffen.
Das kann der Wald sein, das Meer, der Ort, in dem der Porträtierte
aufwuchs, aber auch die Fotowand im Wohnzimmer. Wenn man an die
Bedeutung des Ortes anknüpft, entsteht meist schnell ein persönliches
Gespräch.


          Die Recherche

Die Recherche beginnt selbstverständlich lange davor. Auch wenn der
Anspruch, dass der Autor über den Porträtierten mehr wissen sollte als
dieser über sich selbst, wirklichkeitsfremd ist, so setzt er doch
einen Maßstab, nach dem man sich richten sollte. Eine Liste mit
Eigenschaften des anderen, wichtigen Begebenheiten, vielleicht kurzen
Anekdoten anzulegen, ist hilfreich, um das Gespräch zu steuern. Auch
die biographischen Stationen des Porträtierten sollten bekannt sein.
Wichtig ist zudem, vor dem Gespräch eine gute Balance zu finden
zwischen “Schon-mal-ein-Bild-Haben” und “Unvoreingenommen-Bleiben”.


          Beobachtungen

Nicht jeder, der einem Porträt zustimmt, besitzt auch Eloquenz und
Reflexionsvermögen. Mancher will nur über bestimmte Dinge reden,
mauert, ist einsilbig oder angeberisch. Natürlich sollte das Verhalten
in der Gesprächssituation mit in das Porträt einfließen. Ebenso Mimik,
Gestik, Körperhaltung und  die Beobachtung, in welcher Situation der
andere schweigt oder zögert. Dabei sollte man wichtige von unwichtigen
Beobachtungen trennen. Dass einer sich immer die Hände an der Hose
abreibt, ist nur dann einen Satz wert, wenn dieses Abreiben für etwas
steht: für Nervosität, für Sauberkeitszwang oder Ähnliches. Porträts
über Stars beginnen gerne mit dem Satz, der andere sei pünktlich oder
zu spät gekommen. Oder hat dem Autor tief in die Augen geblickt. Das
kann man so schreiben, muss man aber nicht.

Wenn man ausdrücken möchte, dass die Porträtierte eine Zicke ist oder
der Porträtierte nichts anbrennen lässt, dann gibt es sicherlich einen
besseren Weg. Man kann die Stimmlage beschreiben oder die Ungeduld
einer Handbewegung, das Zusammenpressen der Lippen. Hauptsache, man
vermeidet das Klischee. Nur weil einer berühmt ist, muss er nicht auch
wichtig sein. Und nur weil einer arm ist, muss er nicht unglücklich
sein. Einen Obdachlosen in mitleidigem Ton zu porträtieren ist so
innovativ wie das Happy End einer Hollywood-Schnulze. Ja, vielleicht
hat er zerrissene Klamotten an. Aber vielleicht prangt auf seinem
löchrigen T-Shirt Mickey Maus, und es zeigt sich, dass man einen
leidenschaftlichen Comic-Fan vor sich hat. Der Reiseschriftsteller
Andreas Altmann berichtet von einem Clochard in Paris, dem er nur dann
eine Münze gibt, wenn der ihm eine Geschichte dafür erzählt. “Er
begriff rasch, dass ich ein schlechter Mensch bin.” Diesen Satz, diese
Sicht erwartet man nicht. Oder er berichtet über einige ältere Herren,
die mit Motorrädern reisen, scheinbar den Mythos und Freiheit und
Abenteuer leben, in Wirklichkeit aber gutbetucht sind und für jede
Panne eine Versicherung haben.

Porträts leben vom Detail, von winzigen, kleinen Beobachtungen. Da
geht man mit einem spazieren, und er streicht mit der Hand über eine
warme Mauer. Warum tut er das? Vielleicht hat er das schon als Kind
getan. Es erinnerte ihn an etwas. Jemand fühlt sich unwohl unter
Menschen. Ist das Angst? Das Bedürfnis nach Stille? Braucht er oder
sie viel Raum um sich, um leben, arbeiten zu können?

Es gibt keine Frage, die man nicht stellen darf, wenn man jemanden
porträtiert. Zumindest, solange man die Grenzen der Höflichkeit und
des guten Geschmacks wahrt.  Einerseits. Andererseits ist es
verschreckend, sich mit einer Flut von Fragen auf den anderen zu
stürzen. Gesprächspausen, einfühlsames Nachhaken, Zustimmung, all das
erleichtert dem Gegenüber, sich zu öffnen.  Vielleicht ist er oder sie
einverstanden mit einem zweiten Treffen an einem anderen Ort, um ein
runderes Bild zu bekommen.


          Die handwerkliche Seite

Nach dem Gespräch kommt das Handwerk. Wie beginnen? Fulminant? Still?
Mit einer Beobachtung oder Szene? Mit einem Satz?

Das hängt vom Porträtierten ab. Den Papst würde man sicherlich
sprachlich anders porträtieren als Mick Jagger. Den Landwirt, der im
Dorf die erste Bioanlage eröffnet hat, anders als den Kaufmann, der
insolvent ist. Ist es eine Sieger- oder Verlierergeschichte? Braucht
sie Tempo oder Ruhe? Muss sie frontal oder reflektiert sein? Geht es
um Aufbruch oder Untergang?

Der Schriftsteller Uwe Johnson leitete seinen Roman über den
Eisenbahner Jakob, der von der Stasi ermordet wird, mit einem Aber
ein, in dem schon gleich Zweifel manifestiert sind:  “Aber Jakob ist
doch immer quer über die Gleise gegangen.”

Wenn  man sich für den Ton und den ersten Satz entschieden hat, ist es
im Verlauf des Schreibens wichtig, die Sätze noch einmal genau zu
betrachten. War die Situation wirklich so? Werde ich dem Porträtierten
gerecht? Oder bin ich vorschnell in meinem Urteil, stelle meine eigene
Wirklichkeitswahrnehmung zu sehr in den Mittelpunkt? Vorsicht ist
allerdings vor einem lauwarmen Porträt geboten. Wenn der Autor sicher
ist, genau und fair beobachtet zu haben, sollte er bei seiner
Darstellung bleiben und sie durchziehen, auch wenn der Porträtierte
dabei schlecht wegkommt.

In längeren Porträts gibt es nicht nur einen Faden, manchmal spielen
auch andere Personen eine Rolle - der Partner, die Kinder, der Nachbar
etc. - oder die Umgebung. Auch eigene Betrachtungen zu der Person,
über die man spricht, gehören in ein längeres Porträt. Wofür steht
diese Person, was verbindet sie mit mir, mit anderen, was lerne ich
von ihr, begreife ich über sie? All das sind Ebenen, die geschickt
eingeflochten werden müssen.

Zu guter Letzt: Betrachtung der Bilder und Metaphern. “Gehetzt wie ein
Tier” guckt jemand in jedem Schundroman.  Und stets ist das Meer blau
oder wild, der Horizont endlos. Das kann man auch anders sagen. Der
Autor Wolfgang Büscher beschrieb die Melancholie, die einen beim
Abschied befällt, über das Honiglicht, das auf den Dielen des Zuhauses
liegt. Oder das Morgengrauen in Berlin mit dem Satz: “Zitternd sprang
die Stadt an.”
            
                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Andrea Jeska hat eine journalistische Vorliebe für den afrikanischen
Kontinent. Sie schreibt für die ZEIT, FAZ, GEO, Chrismon, Brigitte,
Lettre International und die NZZ, dafür wurde sie unter anderem mit
dem Theodor-Wolff und dem Reporterpreis ausgezeichnet. Außerdem
verfasste sie Bücher über Tschetschenien, Südafrika, Simbabwe und
unterrichtet kreatives  Schreiben. http://www.andreajeska.de


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SPANNUNG, DER UNTERLEIB DER LITERATUR:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Was macht Romane spannend, und vor allem: Was macht sie langweilig?

Wer Szenen hat, die sie oder er für spannend hält, oder Szenen, bei
denen er sich nicht sicher ist, oder solche, die eigentlich spannender
gestaltet sein sollten, doch die Frage ist: Wie? - wer solche Szenen
hat, kann sie mir schicken.

Ich wähle dann einige aus, die ich im Tempest bespreche. Schickt die
Szenen als E-Mail-Anhang im RTF-Format an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bitte nicht mehr als 7.000 Anschläge, also etwa vier Normseiten. Dazu
zählt auch der Vorspann! Da die Szenen aus beliebigen Stellen eurer
Manuskripte stammen dürfen, müsst ihr eventuell die Vorgeschichte der
Szene erklären. Diese Erklärung sollte 400 Anschläge nicht
überschreiten!
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                      “Confluentes Vermächtnis”     
             Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen

Der alte Mann schleppte sich mühsam den steilen Weg hinauf. Ab und zu
hielt er an und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Doch nicht die
körperliche Anstrengung allein ließ ihn schwitzen, trotz kalter
Jahreszeit, in der höchsten Region Israels im Norden Galiläas. Seitdem
er beschlossen hatte, nach Safed zu reisen, einer der vier heiligen
Städte Israels, belastete ihn ein tiefes Gefühl von Unbehagen. Es
wuchs mit der zunehmenden Schwere seiner Schritte, je näher er seinem
Ziel kam.
Zum wiederholten Mal blieb er stehen, stützte sich auf seinen Stab,
holte tief Luft und drehte den Kopf zurück. Er kniff die Augen
zusammen gegen die tief stehende Sonne und spähte den Weg, den er
gekommen war, hinunter. Doch im schwindenden Licht warfen die Büsche,
die den Weg säumten, lange Schatten. Unmöglich für ihn zu erkennen, ob
ihm jemand folgte.
Er richtete den Blick wieder nach vorne, bis oben war es nicht mehr
weit, und setzte den langsamen Anstieg fort.
Als er die Hochebene erreichte, überwältigte ihn einen Moment das
Naturschauspiel, das sich ihm bot. Im Westen schickte die Sonne ihre
letzten Strahlen über den Gipfel des Berges Meron. Nach Süden hin
erstreckte sich in der Tiefe die weite Ebene Galiläas, in der Ferne
glitzerte der See Genezareth. An seinem Ufer erblickte er die Stadt
Kapernaum, wo der Messias mehrere Jahre verbracht hatte, bevor er mit
seinem Gefolge nach Jerusalem fortzog.
Er musterte das Gelände. Mit zitternder Hand zog er das Papier mit der
Skizze aus der Tasche. Das vergilbte Pergament zeigte Altersspuren von
mehr als sieben Jahrhunderten. Dagegen schien es ihm, als hätte die
Zeit den Ort, wo er sich befand, nie berührt.
Er vergewisserte sich erneut, dass er den richtigen Weg genommen
hatte. Das Plateau fiel nach Süden und Westen leicht ab, stieg aber
nach Osten an. Er folgte den Hinweisen auf der Skizze, drehte sich
nach Westen und begann langsam den flachen Hang hinunterzulaufen,
während er dabei die Schritte zählte.
Nach dem letzten Schritt drehte er sich um, so dass er zum
gegenüberliegenden Hügel nach Osten schaute.
Jetzt konnte er nur noch warten.
Es hatte fast den ganzen Tag geregnet, und mit jeder Stunde war seine
Hoffnung gesunken, noch am gleichen Tag den Aufstieg schaffen zu
können. Doch er hatte Glück gehabt; am späten Nachmittag war plötzlich
der Himmel aufgerissen und die Sonne, ohne die er die Stelle nicht
finden könnte, endlich durchgebrochen.
Während die goldene Scheibe allmählich hinter dem Berg verschwand,
folgten seine Augen dem Schatten, der langsam den Hügel nach Osten
hinaufkroch. Er hoffte, dass er seine Schrittlänge richtig gewählt
hatte.
Dann sah er ihn. Kurz bevor der Schatten den ganzen Hügel mit seinem
dunklen Schleier überzog, beleuchtete ein letzter Sonnenstrahl am
östlichen Gipfel einen einzelnen großen Stein. Nur wenige Sekunden,
dann war auch er in Dunkelheit gehüllt. Jetzt verstand er, weshalb er
sich vom Hang entfernen musste. Er hätte den Stein sonst nie gesehen.
So schnell er konnte, hastete er zum Weg zurück und begann den
östlichen Hügel zu besteigen. Für einen kurzen Moment wurde seine
Müdigkeit verdrängt durch ein intensives Verlangen nach der Wahrheit.
Einer Wahrheit, die den Rest seines Lebens einschneidend verändern
könnte. Ein Teil von ihm wünschte sich, sie niemals zu erfahren.
Als er die Anhöhe erreichte, sah er sie: die Steine im Kreis. Sie
markierten eines der Kivrei Tzadikim, der Gräber der Rechtschaffenen
Alten, wie sie der Rabbi Isaac ben Solomon Luria im 16. Jahrhundert
beschrieben hatte.
Die alte Karte stimmte tatsächlich. Er befand sich auf dem Hügel der
heiligen Grabstätte. Doch er wunderte sich, denn er hatte ein anderes
Grab erwartet: ein altjüdisches Höhlengrab mit einem Einstieg und
einer Kammer, worin die Knochensärge der Toten gelagert wurden. Gräber
wie jene, die in der Gegend um Jerusalem gefunden wurden. Doch das
hier war ohne Zweifel ein Einzelgrab. Er erinnerte sich: Solche Gräber
hatte er in der Gegend um Qumran am Toten Meer gesehen, wo kurz nach
Ende des Zweiten Weltkrieges die berühmten Schriftrollen der Essener
gefunden wurden.
Doch dieses Grab befand sich in Galiläa, weit entfernt vom Toten Meer.
Ein Essener Grab unweit der Heiligen Stadt Safed in Galiläa? Die Frage
beunruhigte ihn, aber er wusste nicht, warum.
Obwohl die Sonne verschwunden war, gab es noch genug Abendröte, um die
Grabsteine gut zu erkennen. Behutsam schritt er den Kreis der Steine
entlang. Er schätzte den Durchmesser auf ungefähr drei Meter.
Vor dem großen Stein, den die letzten Sonnenstrahlen erleuchtet
hatten, kniete er nieder. Aus seinem Mantel nahm er eine Taschenlampe,
womit er den Stein beleuchtete. Seine Augen suchten die Oberfläche
nach einer Markierung ab, während seine Hand vorsichtig den Stein
abtastete.
Sein Herz pochte jetzt unaufhörlich gegen seine Brust.
Er musste nicht lange suchen. In der Mitte des Steines fand er die
Inschrift. Sie war trotz der starken Verwitterung gut zu erkennen und
bestand aus drei Buchstaben:
M V G
Voller Ehrfurcht flüsterte er den Namen, dessen Initialen hier
eingeritzt waren. Es gab keinen Zweifel: Er hatte das Grab gefunden.
Aber wo befand sich der eigentliche Beweis, wovon im Dokument die Rede
war? Er musterte die Grabstätte. Sein Blick fiel auf einen hellen
Stein in der Mitte des Kreises. Seine Pyramidenform unterschied ihn
von den anderen Steinen.
Er zögerte kurz. Das Betreten einer Grabstätte war in Israel verboten,
doch er hatte keine Wahl. Er stieg in den Zirkel und kniete vor dem
Stein nieder. Mit der Taschenlampe beleuchtete er die vier Flächen der
Pyramide. Sie waren stark verwittert, und er konnte darauf keine
Schrift erkennen.
Er schwitzte jetzt stark, sein Kopf dröhnte im Rhythmus seines
Herzschlages. Er fasste den Stein mit beiden Händen und versuchte ihn
zu bewegen. Vergeblich, zu fest war er in den Boden eingebettet.
Mit einem Taschenmesser begann er, die Erde um die Ränder
wegzustechen. Es war mühsame Arbeit, denn die Erde war trocken und
hart. Als er meinte, den Stein genügend freigelegt zu haben, zog er
erneut mit aller Kraft, bis der Stein sich endlich bewegte. Er kippte
ihn um und wischte mit dem Ärmel die Erde weg, die an der Unterseite
haftete.
Und erstarrte, als er die Inschrift las.
Nach fast zweitausend Jahren waren die Zeichen noch gut zu erkennen.
Der Text, in aramäischer Sprache verfasst, ließ kaum Zweifel an der
Identität des Toten, der hier begraben lag.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

                    Lektorat von Hans Peter Roentgen

Ein Mann steigt in Israel auf einen Berg, hat eine wunderbare Aussicht
mit Ortsangaben, die wir alle kennen, und ein altes Pergament in der
Hand. Mit dessen Hilfe kann er ein Gräberfeld finden, mit Inschriften.

Ich empfehle Ihnen diesmal eine Übung. Markieren Sie die Sätze, bei
denen Sie die Spannung verlieren, mit Rot. Wenn Sie sich nicht sicher
sind, halten Sie das mit einem Fragezeichen fest. Dann streichen Sie
die roten Sätze und drucken den neue Text aus. Als Nächstes streichen
Sie die Sätze, die Sie mit einem Fragezeichen markiert haben.

Und jetzt vergleichen Sie alle drei Versionen. Welche gefällt Ihnen am
besten? Gibt es Sätze, die Sie doch besser aufnehmen sollten?
Vielleicht in überarbeiteter Version?


          Ein tiefes Gefühl von Unbehagen

Im ersten Absatz wird gesagt, dass der Mann “ein tiefes Gefühl von
Unbehagen” hatte. Weckt das bei Ihnen das Gefühl von Unbehagen? Bei
mir nicht. Wenn ein Autor ein Gefühl benennt, ganz gleich ob Gefahr,
Liebe oder Angst, so fühlt der Leser das in der Regel nicht. Ganz
anders, wenn er es erlebt. Weil die Person in der Geschichte so
handelt oder redet, dass der Leser das Gefühl erlebt. “Show don`t
tell” (Zeigen, nicht behaupten) heißt das in der Fachsprache.

In unserem Beispiel würde eher der Rückblick auf eventuelle Verfolger
dieses Gefühl von Unbehagen wecken. Der Mann schaut sich um, ob ihm
jemand folgt. Offenbar hat er etwas vor, dass niemand sehen soll. Oder
ist auf der Flucht. Ein leises Gefühl von Unbehagen stellt sich hier
schon ein - ein großes wäre am Beginn der Geschichte zu viel. Denn wir
wollen die Spannung ja noch steigern.

Ich habe die beiden ersten Absätze dementsprechend überarbeitet:

.....
Der alte Mann schleppte sich mühsam den steilen Weg hinauf. Ab und zu
hielt er an und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Trotz kalter
Jahreszeit in der höchsten Region Israels im Norden Galiläas schwitzte
er. Zum wiederholten Mal blieb er stehen, stützte sich auf seinen
Stab, holte tief Luft und drehte sich um. Er kniff die Augen zusammen
gegen die tief stehende Sonne und spähte den Weg, den er gekommen war,
hinunter. Doch im schwindenden Licht warfen die Büsche, die den Weg
säumten, lange Schatten. Unmöglich für ihn zu erkennen, ob ihm jemand
folgte.
.....

Jetzt haben wir nur noch den Satz mit dem Schwitzen - der uns ganz
unauffällig mitteilt, wo wir sind - und den Rückblick. Beides setzt
eine Anfangsspannung in Gang. Israel und Galiläa sind immer
interessant, da wirkt unsere christliche Kultur nach, selbst wenn wir
längst keine Christen mehr sind. Und die Sorge um die Verfolgung trägt
das ihre dazu bei.

Warum lasse ich den Mann sich umdrehen, statt nur den Kopf zu drehen?
Wenn er nur den Kopf dreht - was sieht er dann? Er will ja den Weg und
das Umfeld hinter sich sehen. Menschen können den Kopf nicht um 180
Grad drehen. Wer besorgt ist, ob ihm jemand folgt, dreht sich deshalb
ganz um.


          Richtige Reihenfolge

Kommen wir zum nächsten Absatz: “Er richtete den Blick wieder nach
vorne, bis oben war es nicht mehr weit, und setzte den langsamen
Anstieg fort.”

Hier stehen zwei Aussagen im Satz: Nach oben ist es nicht mehr weit,
und er richtet den Blick nach vorne, setzt seinen Weg fort. Die
allgemeine Aussage - nach oben ist es nicht mehr weit - unterbricht
den Zusammenhang. Ich würde das deshalb trennen:

.....
Er richtete den Blick wieder nach vorne und setzte den langsamen
Anstieg fort. Bis oben war es nicht mehr weit.
.....


          Landschaftsbeschreibungen

Dann kommt die Landschaftsbeschreibung. Wer meine Kolumnen kennt,
weiß, wie gerne ich Beschreibungen streiche. Vor allem ausführliche
und nichtssagende. Hier würde ich nicht streichen. Warum? Weil die
Landschaft fesselt, diese Beschreibung weckt Bilder. Dass hier
außerdem biblische Orte ins Spiel kommen, steigert ebenfalls die
Spannung. Also:

.....
Als er die Hochebene erreichte, schickte die Sonne ihre letzten
Strahlen über den Gipfel des Berges Meron. Nach Süden hin erstreckte
sich die weite Ebene Galiläas, in der Ferne glitzerte der See
Genezareth. An seinem Ufer erblickte er die Stadt Kapernaum, wo der
Messias mehrere Jahre verbracht hatte, bevor er mit seinem Gefolge
nach Jerusalem zog.
.....

Wenn den Mann das Schauspiel “überwältigt”, dann wird wieder ein
Gefühl benannt, ich habe es deshalb gestrichen. Denn den Leser
überwältigt die Schilderung des Ausblicks, nicht die Behauptung, dass
eine Romanfigur dadurch überwältigt wird.

Dann zieht er das alte Pergament heraus, und wir erfahren: Der Mann
hat einen Plan, einen sehr alten Plan, und hofft, mit dessen Hilfe
hier etwas zu finden. Gut! Das steigert die Spannung, wir erfahren
etwas Neues, aber das wirft sofort neue Fragen auf.


          Rückblenden und Plusquamperfekt

Und schließlich die Rückblende: Er ist auf die Sonne angewiesen.
Ebenfalls etwas Neues. Allerdings würde ich nicht den ganzen Absatz im
Plusquamperfekt schreiben. Der letzte Satz darf durchaus in der
einfachen Vergangenheit stehen:

.....
Doch er hatte Glück gehabt; am späten Nachmittag riss plötzlich der
Himmel auf und die Sonne, ohne die er die Stelle nicht hätte finden
können, brach durch.
.....

Wenn Sie eine Rückblende haben, dürfen Sie nach dem ersten Satz in die
einfache Vergangenheit (Imperfekt oder Perfekt) wechseln.


          Neue Fragen und verfolgende Augen

Schließlich erfahren wir, dass die Schrittlänge wichtig ist.
Sukzessive führt uns der Autor in die Geschichte ein. Der Mann muss
zählen.

Aber er lässt auch seine Augen dem Schatten folgen. Das ist das alte
Problem: Betont wird, wer etwas sieht, etwas verfolgt. Wessen Augen
sollen dem Schatten denn sonst folgen (ganz abgesehen davon, dass es
ein wenig so klingt, als kröchen die Augen dem Schatten hinterher)?
Schreiben Sie einfach:

.....
Die goldene Scheibe verschwand allmählich hinter dem Berg, und der
Schatten kroch langsam den Hügel nach Osten hinauf.
.....

Schließlich der Absatz, in dem wir erfahren, dass er den Stein nur in
ganz bestimmter Beleuchtung wahrnehmen kann. Deshalb war die genaue
Stunde so wichtig, erfahren wir dadurch, und fragen uns: Was hat er
denn nun entdeckt? Doch zunächst sagt der Autor uns noch etwas
anderes:

“Für einen kurzen Moment wurde seine Müdigkeit verdrängt durch ein
intensives Verlangen nach der Wahrheit. Einer Wahrheit, die den Rest
seines Lebens einschneidend verändern konnte. Ein Teil von ihm
wünschte sich, sie niemals zu erfahren.”

Da haben wir ein Gefühl, das uns der Autor benennt. Diesmal “das
intensive Verlangen nach Wahrheit”. Weckt das Bilder? Steigert es die
Spannung? Nein. Die Schilderung der Suche zeigt dem Leser viel
eindrücklicher, dass der Mann etwas wissen will. Da muss es der Autor
nicht noch mal sagen.


          Körperreaktionen

Dann die Beschreibung der Steine und des Grabes. Da habe ich wenig zu
meckern. Die Spannung steigert sich, der Leser fragt sich: Was steckt
hinter diesem Grab, das offenbar untypisch für die Gegend ist? Und die
Essener dienen der Spannungssteigerung, geschickt werden Dinge
eingebaut, die wir kennen und die uns interessieren.

Nur “Er erinnerte sich” ist unnötig. Das können Sie einfach streichen.
Und in diesen Abschnitten gibt es sehr viele “Doch”, auch das sollte
man überarbeiten. Dann ein Satz: “Sein Herz pochte jetzt unaufhörlich
gegen seine Brust.”

Gerne lassen Autoren Herzen pochen, um anzuzeigen, dass ihr Held
aufgeregt ist. Mein Herz pocht, wenn ich zur Straßenbahn renne, um sie
noch zu erreichen. Aber pocht es auch, wenn ich aufregende Dinge
entdecke? Eher nicht. Überhaupt sind körperliche Reaktionen oft wenig
geeignet, um das Innenleben einer Figur darzustellen. Das Herz kann
schließlich aus vielerlei Gründen pochen. Viel spannender sind
Handlungen und Dialoge. Unser Mann hat etwas gefunden, dass er
sehnlichst gesucht hat. Dass er aufgeregt sein dürfte, wissen wir.
Also lassen wir sein Herz besser in Ruhe.

Gleiches gilt übrigens auch für Tränen. Manche Autoren wollen dem
Leser zeigen, dass ihre Figuren traurig sind, und lassen sie deshalb
weinen. Doch das ist kein sehr wirkungsvolles Mittel, um Trauer zu
zeigen. Lassen Sie den Leser die Situation erleben, die den Helden
traurig macht, dann benötigen Sie die Tränen oft gar nicht mehr. Ganz
abgesehen davon, dass mehrere Tränenausbrüche direkt hintereinander
den Leser nicht die Trauer erleben lassen, sondern eher die
Lachmuskeln strapazieren. Gleiches gilt auch, wenn später das Herz
dann noch mal pocht, diesmal im Takt mit dem dröhnenden Kopf.


          Was muss man verraten?

Unser Held entdeckt dann eine Inschrift: M V G. Und jetzt weiß er,
welcher Name das ist. Doch der Name taucht im Text nicht auf. So gut
es ist, dem Leser nicht alles zu erzählen, hier fände ich es
angemessen. Zumal der Name vermutlich dem Leser wenig sagen dürfte -
Jesus zumindest wird so nicht abgekürzt.

Der Rest der Geschichte bildet dann den Höhepunkt der Geschichte. Er
muss den Pyramidenstein lockern und unter ihm findet er die Inschrift,
auf die er gehofft hat. Beschreibung und Handlung treiben die
Geschichte auf den Höhepunkt zu, und ich habe hier nichts zu meckern.


          Fazit

Eine gut aufgebaute Geschichte, die dem Leser immer ein Stückchen
verrät und gleichzeitig neue Fragen aufbaut. Die Einsprengsel, in
denen der Autor dann die Gefühle explizit benennt, kann man ersatzlos
streichen, weil die Handlung die Gefühle viel deutlicher erleben
lässt.
            
                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Hans Peter Roentgen ist der Autor der Bücher "Vier Seiten für ein
Halleluja" über Romananfänge, "Drei Seiten für ein Exposé" und
“Schreiben ist nichts für Feiglinge”. Außerdem hält er Schreibkurse
und lektoriert. Anfang des Jahres ist sein neuer Ratgeber “Spannung -
der Unterleib der Literatur" erschienen.


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BUCHBESPRECHUNG:
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               “Mein Ideengarten” von Christine Spindler
                      besprochen von Gabi Neumayer

Wer kämpft als AutorIn nicht mit dem kreativen Chaos? Sammelt Ideen,
Dialogfetzen, witzige Dialogzeilen, Plotideen, Figurenskizzen und mehr
- und das meist auf Zetteln oder in schlecht benannten Dateien, wo man
nie etwas findet, wenn man es braucht?

Der Ideengarten, den Christine Spindler in ihrem E-Book vorstellt,
kann da Abhilfe schaffen. Und zwar ohne großen Aufwand und ohne dass
man sich in eine weit verästelte Struktur einarbeiten müsste - dafür
mit schnellem Erfolg. Im Grunde geht es darum, Ideen schnell und
einfach in einer Struktur mit nur sechs Ordnern unterzubringen, und
zwar geordnet nach ihrem “Reifegrad”. Von den “Wurzeln” bis zum
“Komposthaufen” tragen diese Ordner Bezeichnungen, die das Bild des
Gartens fortführen und die einen direkt ansprechen - konkret, nicht
abstrakt. So weiß man sofort, was man in einem Ordner zu erwarten hat
und wo man suchen muss, wenn man zum Beispiel witzige Figuren oder
eine vielversprechende Plotidee sucht.

Spindler beschreibt anschaulich und unterhaltsam, wie sie mit dem
Ideengarten arbeitet. Und die Methode hat auch mich im Praxistest
überzeugt. In kurzer Zeit habe ich auf meinem Computer mit all den
unfertigen Ideen, Exposés, Dialogen etc. aufgeräumt - und dabei jede
Menge Vielversprechendes gefunden, das nun sicher nicht mehr jahrelang
in unbekannten Ordnern versauert. Und da ich es nun schnell vor Augen
habe, kann es auch im Unterbewusstsein weiter wachsen und gedeihen.

Dass ich mich überhaupt an den Test gemacht habe, zeigt übrigens
schon, wie überschaubar und einfach die Methode ist - ich meide sonst
Software oder dicke Ratgeber zur Ideenorganisation grundsätzlich, weil
ich mehr Zeit dafür brauche, als mich das Entwickeln neuer Ideen
kosten würde ... Aber beim Hineinlesen in “Mein Ideengarten” kam die
Methode so anschaulich und wenig aufwendig herüber, dass ich einfach
mal angefangen habe. Mit Erfolg. Vielleicht pflege ich sogar
irgendwann auch mal meine fliegenden Zettel dort ein - einscannen und
rein damit in die Ideenerde!

Eine uneingeschränkte Empfehlung von mir für diesen kleinen und
preiswerten Garten- ... äh: AutorInnenhelfer!


Christine Spindler: “Mein Ideengarten. Wie Sie als Autor das kreative
Chaos für sich arbeiten lassen”, E-Book, 69 Seiten,  2014, 2,99 Euro,
erschienen bei 26books, http://www.26books.de


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ERFAHRUNGSBERICHT:
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                      “Leipziger Buchmesse 2015”
            von Ursula Schmid-Spreer, Jasmin Zipperling,
                    Detlef Knut und Ingrid Poljack
 
Alle Jahre wieder! Leipzig ist ein bisschen kleiner, ein bisschen
gemütlicher als Frankfurt. Für Buchmessen-Einsteiger sicher die
bessere Wahl.
 
Es riecht nach Buch und nach Kaffee und nach einer prickelnden
Atmosphäre, die nur Bücher verbreiten können. Buchmesse-Erfahrene
haben bequeme Schuhe an und einen großen Rucksack dabei - mit
Verpflegung und jeder Menge Platz, um die vielen Flyer und Broschüren
einzusammeln. Nicht zu vergessen: das Handy griffbereit, um sich bei
der Masse von Menschen zusammenzutelefonieren.
 
Ein Stand reiht sich an den anderen. Die Mitarbeiter der Verlage
freuen sich auf Gespräche. An vielen Ständen sind auch Autoren
vertreten, die sich gerne ausfragen lassen und die Bücher signieren,
die man diesmal direkt am Stand kaufen kann. “Wie wird man Autor?
Woher bekommen Sie die Ideen?”
 
Sich treiben lassen, bummeln und staunen. Jugendliche in tollen
Fantasiekostümen - Drachen, Elfen mit spitzen Ohren, Gesichter mit
großen Kulleraugen und blauen Haaren, Astronauten, Avatare. Diese
verkleideten, meist jungen Besucher stürmten vor allem die Manga-
Convention, um sich in einer eigenen Halle zu treffen. Die Leipziger
Buchmesse gilt traditionell als Treffpunkt der Cosplay- und Manga-
Szene.
 
Etabliert und gut angenommen wird auch die Leipziger Autorenrunde, die
2015 zum dritten Mal stattfindet.

 
          Die Leipziger Autorenrunde
          (Jasmin Zipperling vom Bundesverband junger Autoren)
 
Es ist der Buchmesse-Samstag, und ich bin aufgeregt, denn heute nehme
ich zum ersten Mal an der Autorenrunde teil.
 
Was ist die Leipziger Autorenrunde? Die Autorenrunde ist eine
Veranstaltung für Autoren, die am Messe-Samstag der Leipziger
Buchmesse im “Congress Center Leipzig” (kurz: CCL) stattfindet. Der
Eintritt inklusive des Tagestickets beträgt 59 Euro.
 
Wie läuft die Autorenrunde ab? Bereits im Vorfeld hat Leander Wattig
die Referenten und ihre Themen unter http://www.leipziger-autorenrunde.de/programm
bekanntgegeben. Mehrere Themen werden
zeitgleich an den Tischen im CCL behandelt. Von 10:30 Uhr bis
16:30 Uhr finden sechs Tischgespräch-Runden zu je 45 Minuten statt.
Die Referenten besprechen ihre Themen immer zwei Mal hintereinander -
weshalb die Organisatoren die Tischrunden paarweise im Programm
führen.
 
Samstag, 14. März 2015, 10:00 Uhr: Leander Wattig und der
Buchmessedirektor Oliver Zille begrüßen die Anwesenden und erläutern
den Ablauf der Veranstaltung. Dann geht’s los. Die Tischrunden, an
denen ich teilnehmen möchte, habe ich mir notiert. Leander zeigt mit
Hilfe eines Beamers eine Übersicht. Nun weiß jeder, welcher Referent
an welchem Tisch sprechen wird. Ich sehe schon, dass die Tische
relativ klein sind und dass man schnell sein muss, um einen Platz in
der ersten Reihe zu ergattern. Leander bittet uns noch, fleißig zu
twittern, und schon sprinte ich zu Tisch sieben.
 
Tischgespräch Nr. 1: “Jeder Autor träumt vom eigenen Bestseller.
Doch was braucht es eigentlich dafür? Erfahrungen aus der Praxis”
.................................................................
Die Referenten an meinem ersten Tisch sind Claudia Hanssen vom
Goldmann Verlag und die Autorin Melanie Raabe. Aber ein Patentrezept
für einen Bestseller haben die beiden nicht. Es geht eher um
Programmplätze, Marketingmaßnahmen und dass eine Agentur für Autoren
von Vorteil ist.
 
Tischgespräch Nr. 2: “Never accept a first offer:
Verlagsverträge professionell verhandeln”
.................................................
Stefan Wendel war früher als Lektor bei Arena und Thienemann tätig.
Heute berät er Autoren - natürlich auch, wenn es um die
Vertragsverhandlung geht. Dabei kann er im Namen des Autors den
Vertrag mit dem Verlag aushandeln, oder der Autor bittet um seine
fachkundige Meinung zu einem Vertrag. Dabei ist jede
Vertragsverhandlung anders, da jeder Autor auf einen anderen
Schwerpunkt Wert legt. Dem ersten geht es um einen deftigen Vorschuss,
der nächste ist Drehbuchautor und besteht darauf, das Drehbuch bei
einer Verfilmung selbst zu verfassen. Misstrauisch solle man laut
Herrn Wendel nur werden, wenn ein Verlag keinerlei Verhandlung
zulässt. “Denn dann stimmt da was nicht.” 45 Minuten sind schnell
vorbei.
 
Mittagszeit: Leander Wattig zeigt die Übersicht für die nächsten
beiden Runden. Ich sehe, dass das Thema, das ich mir eigentlich für
Runde vier ausgesucht hatte, ebenfalls an Tisch 18 stattfinden soll -
an dem ich gerade sitze. Also entscheide ich mich kurzerhand, meine
Reihenfolge für die Runden drei und vier zu tauschen.
 
12:00 Uhr: Mittagspause: Ich stehe vor dem Buffet und frage mich: “Wo
ist das ungesunde Zeug?” Pizza oder Burger sucht man hier vergeblich -
dafür gibt es belegte Brötchen, Gemüse- und Kartoffelsuppe. Es
schmeckt sehr gut. Ich muss schnell essen, denn ich möchte die
Mittagspause noch anderweitig nutzen. Immerhin befinde ich mich in
einem Raum voller Autoren - viele von ihnen kenne ich bereits aus
sozialen Netzwerken, aber jetzt kann man sich endlich mal richtig
austauschen. Live, in Farbe und mit Surround-Sound. Von Vorteil sind
hier die Namensschilder, die die Organisatoren verteilt haben.
 
Tischgespräch Nr. 3: “Wie der Kinder- und Jugendbuchverlag
der Zukunft heute Programm macht”
..........................................................
Katrin Weller ist Programmleiterin bei Oetinger34. Das ist eine recht
neue Plattform des Oetinger Verlags, auf dem Autoren, Illustratoren
und Lektoren im Team zusammenarbeiten können. Von Anfang an. Da diese
Plattform in der Überschrift dieses Tischgesprächs gar nicht
auftaucht, hatte ich eine andere Erwartung - sollte es hier nicht
grundsätzlich um den Kinderbuchmarkt und seine neuen Möglichkeiten
gehen? Aber nein. Katrin Weller erklärt uns ausschließlich, wie
Oetinger34 funktioniert. Ein Loblied in den höchsten Tönen. Das kann
reizvoll sein, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich hier etwas
Nützliches für mich mitnehmen kann (zumal ich mich mit dem Portal
schon auseinandergesetzt und es für mich ausgeschlossen hatte).
Natürlich könnte ich jetzt aufstehen und an einen anderen Tisch gehen
(das machen einige Teilnehmer während des Tages hier und da), aber ich
finde das unhöflich und höre bis zum Ende zu.
 
Tischgespräch Nr. 4: “Plotten”
..............................
Eigentlich möchte ich am Thema “Lesungen als Mittel des Marketings”
bei Dr. Uwe Kullnick teilnehmen. Er ist nicht gekommen. Anke Gasch,
die Chefredakteurin der Federwelt, springt spontan ein und referiert
über das Plotten. Auch hier sitzen wir in zwei Reihen um ihren Tisch.
Anke redet lebhaft mit den Händen und fertigt Skizzen auf
Flipchartpapier an. Sie gibt auch offen zu, ihren Söhnen die
Playmobilfiguren zu stibitzen, um sich eine visuelle Hilfe für ihre
Projekte zu verschaffen. Was mir besonders gut gefällt: Sie akzeptiert
sowohl Plotter als auch Bauchschreiber. Erlaubt ist, was funktioniert.
Die Teilnehmer hängen an ihren Lippen und nehmen dankbar ein
Gratisexemplar der Zeitschrift “Federwelt” entgegen.
 
14:30 Uhr: Kaffeepause: Diät? Wir schreibt man das? Daran erinnert
sich keiner, wenn so viele Kuchen locken. Ich verschlinge gerade mein
zweites Stück, als ich sehe, dass Anke Gasch immer noch an ihrem Tisch
steht und eifrig Fragen beantwortet. Ich gehe zu ihr.

“Möchtest Du keinen Kaffee haben?”
“Doch”, sagt sie. “Und Kuchen auch. Aber ich komme hier nicht weg.”

Da erbarme ich mich. Ich stelle ihr einen Milchkaffee und einen Teller
mit verschiedenen Kuchen auf den Tisch. Wenn die Referenten so
engagiert sind, dass sie die Pause durcharbeiten, muss man helfen.
Anke bedankt sich und redet weiter.
 
Tischgespräch Nr. 5: “Über die Position
von Autor/-innen in Verlagen”
.......................................
Die Position von Autorinnen im Verlag? Obwohl ich mir nichts darunter
vorstellen kann, setze ich mich an den Tisch, an dem nachher die
Bestsellerautorin Zoë Beck referieren wird. Denn so viel ist sicher:
Was sie sagt, hat Hand und Fuß. Wir sitzen zweireihig um den Tisch
herum, warten auf unsere Referentin - und auf einmal frage ich mich:
“Wo soll sie eigentlich sitzen? Hier ist ja alles schon voll ...” Ich
stelle Frau Beck also meinen Platz zur Verfügung und lasse mich
seufzend nieder. In der zweiten Reihe. Na toll. Jetzt weiß ich auch,
warum sich die anderen Teilnehmer aus den hinteren Reihen immer so
angestrengt nach vorne lehnen. Dadurch, dass alle im Raum (laut)
diskutieren, kommt man sich vor wie eine Biene in der Kolonie. Überall
summt es. Zuhören ist anstrengend.

Und ich hatte Recht: Was Zoë Beck sagt, ist gut durchdacht. Sie gibt
uns einen Rat, den sie selbst von Sebastian Fitzek erhalten hat: “Wenn
du Autor bei einem Verlag bist - mach dich innerhalb Deines Verlags
bekannt!" Bedeutet: Auch wenn der Lektor für den Autor immer
Ansprechpartner Nr. 1 ist, ist es von Vorteil, sich auch mit den
Mitarbeitern aus dem Vertrieb auf einen Kaffee zu treffen. Frei nach
dem Motto: “Erzähl mir von deiner Arbeit und wie ich dich dabei
unterstützen kann." Denn im Grunde haben ja alle das gleiche Ziel:
Alle wollen das Produkt “Buch” gut vermarkten. “Aber”, warnt Frau
Beck, “nicht rumschleimen oder nerven!” Wichtig sei, dass man sich
wohlwollend begegnet - und wenn es haken sollte: sachlich
argumentieren. Finde ich gut!
 
Tischgespräch Nr. 6: “Online-Marketing
und Social-Media-Marketing für Autoren”
......................................
An meinem letzten Tisch herrscht die Bloggerin und Journalistin Karla
Paul. Zum Thema Marketing erklärt sie vor allem, wie wichtig es sei,
eine eigene Homepage zu pflegen, und wie einfach man diese mit
WordPress erstellen könne. Natürlich sprechen wir auch über Facebook.
Da rät sie übrigens davon ab, alle mit diesem nervigen “Like meine
Seite!” zu quälen. Die letzten 45 Minuten sind - wieder einmal -
ratzfatz vorbei, und schon haben wir halb fünf.
 
16:30 Uhr: Happy Hour; Aufbruchstimmung. Einige Autoren verlassen
zügig den Raum, andere stoßen noch miteinander an und unterhalten
sich. Aber auch die Happy Hour ist nach einer halben Stunde schon
vorbei. Schade.
 
Fazit
.....
Wie der jeweilige Referent das Thema ausführt, merkt man erst am
Tisch. Meiner Meinung nach war die ein oder andere Überschrift, sagen
wir mal “etwas großzügig gewählt". Stefan Wendel hat die Überschrift
“Never accept a first offer" schnell relativiert (natürlich könne man
das erste Angebot annehmen, sofern man damit zufrieden sei), Katrin
Weller hat nicht über “den Kinder- und Jugendbuchverlag der Zukunft"
im Allgemeinen gesprochen, sondern über Oetinger34 im Speziellen - und
das Rezept für einen Bestseller konnten mir auch Melanie Raabe und
Claudia Hanssen nicht geben. Dennoch habe ich meine erste Autorenrunde
sehr genossen und würde diese Veranstaltung -  trotz des Lärmpegels -
gerne wieder besuchen.

 
          Meet & Greet

Zum ersten Mal gab es diesmal die Veranstaltung Meet & Greet, über die
Ingrid Poljack aus Sicht einer Autorin berichtet. Auch der Verleger
Detlef Knut von der edition oberkassel gab eine kurze Einschätzung der
Veranstaltung. Organisiert wurde das Meet & Greet zwischen Autor und
Verlag von der Leipziger Buchmesse in Kooperation mit dem
Bundesverband junger Autoren (BVjA).
 
Am Messesonntag, den 15. März 2015, wurde das CCL-Congress-Centrum
Leipzig von 11:00 bis 12:30 Uhr ein Ort der Begegnung. Autoren konnten
ihr Manuskript vor einem Verlag oder einer Literaturagentur ihrer Wahl
pitchen und hatten so die Chance, bei einem Speedmeeting zu
überzeugen. (Anmerkung Knut: Wir haben das in Düsseldorf bei der
Text&talk-Buchmesse erfunden, von der es der BVJA abgeguckt hat.)
 
Detlef Knut, Verleger der edition oberkassel in Düsseldorf
..........................................................
Die Veranstaltung war vom Bundesverband der jungen Autoren, Herrn
Kiwitt, sehr gut organisiert. Die Autoren, durchweg gut vorbereitet,
sprachen frei, einige schauspielerten sogar.
 
Elf Manuskripte habe ich mit nach Hause genommen. Alle waren
interessant. Die Autoren hatten sich im Vorfeld sicher schlau gemacht,
welche Genres bei welchen Verlagen gewünscht wurden. So war keiner
dabei, der daneben lag und sich mit lyrischen Erzählungen bei mir
beworben hätte.

In sieben Minuten kann man sich nicht entscheiden, ob es auch wirklich
ins Verlagsprogramm passt.
Leider sagten einige, dass sie bereits bei einem anderen Verlag
eingereicht hatten oder dass das Manuskript noch nicht fertig ist. Bei
einigen Autoren war es schon als E-Book veröffentlicht worden.
Bedauerlicherweise mussten im Nachhinein dann doch einige
Schriftstücke abgelehnt werden.
 
Fazit: Obwohl es stressig ist, macht es auch Spaß. Ich würde es
jederzeit noch einmal machen.
 
Autorin Ingrid Poljack
......................
Ich fuhr mit einer übervollen Straßenbahn zum Messegelände (das Hotel
hat mir den Fahrschein zur Verfügung gestellt). Beim
Fachbesuchereingang löste ich meine Messekarte und bekam ein
Namensschild zum Umhängen. Die Veranstaltung begann um 11 Uhr. Bei der
ersten Runde habe ich nur zugeschaut. Keiner meiner Mitbewerber las
ab, alle redeten frei, manche sogar sehr gestenreich.
 
Aufgeregt war ich schon, Verleger zu treffen und in der kurzen Zeit,
sieben Minuten, mein Manuskript vorzustellen. Gar nicht so einfach,
die Geschichte auf den Punkt zu bringen und mit diesem Pitch zu
überzeugen
 
Folgende Verlage habe ich besucht:
 
- Sutton-Verlag: Die Dame war sehr freundlich, fragte sogar Diverses
nach, zum Beispiel, ob das Manuskript schon fertig sei und ob es sich
um einen Regionalkrimi handelt. Gerne nahm sie meine Unterlagen an.
Sie werde sich melden.
 
- LitMedia: Ich kam leider zu spät, weil ich den Tisch nicht gleich
gefunden habe. Schade, ging von meiner Zeit ab. Die Tische waren
leider nicht durchnummeriert. Unterlagen nahmen sie nur per Mail an.
Erst danach würden sie sich melden.
 
- Forever by Ullstein (nur E-Books): Auch hier traf ich wieder eine
freundliche Dame an. Ich erzählte völlig frei, was mir sehr schwer
fiel. Die Reaktion war eher lau, aber ich solle ihr die Unterlagen per
Mail schicken.
 
- Dotbooks: Bei der Dotbooks-Lektorin hatte sich bereits eine andere
Autorin angestellt, ich hab mich einfach dazugestellt. Ich begann das
Gespräch mit dem Hinweis, dass ich eine ihrer Autorinnen kenne (da hat
sie gleich gestrahlt) und dass mein Krimi ein ähnliches Thema zum
Inhalt hat (noch mehr Strahlen). Sie hat dann recht aufmerksam
zugehört. Auf mich machte sie einen sehr positiven Eindruck. Sie war
erfreut über die Unterlagen und hat mir dafür ihre Visitenkarte
gegeben.
 
Die Zeit ist sehr schnell vergangen - zu schnell. Eine interessante
Erfahrung. Diszipliniert es den Autor doch, seine Geschichte, die
erzählt werden will, kurz und knapp überzeugend vorzutragen.
 
Nach dem Stelldichein “Meet & Greet” gab es vom Veranstalter einen
Bewertungszettel, der ausgefüllt werden sollte. Ich hätte mir
gewünscht, dass die Tische nummeriert gewesen wären, um sie leichter
aufzufinden.            


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VERLAGSPORTRAIT:
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Kid Verlag
Samansstraße 4
53227 Bonn
Telefon: (02 28) 44 31 95
mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
http://www.Kid-Verlag.de


          Verlagsgeschichte

Gründung: 1991, Verlagstätigkeit von 1991 - 2001, dann Pause, seit
2011 Wiederaufnahme der Verlagstätigkeit. Hans Weingartz arbeitet im
Hauptberuf im Kid Verlag. Er beschäftigt zwei Mitarbeiter.


          Programm und Philosophie

Von 1991 bis 2001 wurden Titel verlegt mit Texten - Prosa und Comics -
für Kinder und Jugendliche und Sachbücher über Kinder und Jugendliche,
mit Schwerpunkten Kinderrechten, Pädagogik und Antipädagogik. Seit der
Wiederaufnahme der Verlagstätigkeit sind neue Schwerpunkte
hinzugekommen: Belletristik und Bildbände, besonders Kunstbildbände.


          Welche Autoren wurden bisher verlegt?

Bis 2015 wurden etwas mehr als 40 Titel von etwa 30 AutorInnen
verlegt. dazu gehören: Ekkehard von Braunmühl, Hans Fräeulin, Anne
Hassel, Olaf Link, Jutta Sundermann und Doro Paß-Weingartz.


          AutorInnen gesucht?

Man ist daran interessiert, neue AutorInnen zu gewinnen - gerne auch
junge AutorInnen.


          Konditionen

AutorInnen erhalten vertraglich festgelegt eine Beteiligung in Höhe
von 7 - 10 % vom Nettoverkaufspreis an den über den Buchhandel (auch
Online-Handel) verkauften Büchern,
eine Anzahl von Freiexemplaren, die sich an der Startauflage
orientiert, und sie können alle Titel des Kid Verlags zu
Buchhandelskonditionen erwerben.


          Was ist besonders wichtig?

Interessante, spannende und schöne Bücher veröffentlichen.


          Zukunftspläne, Perspektiven

Jährlich sollen 6 bis 7 Titel erscheinen.


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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:     
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Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema -
keine Manuskripte zur Beurteilung.

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 Drehbuch: Oliver Pautsch
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 Fandom: Thomas Kohlschmidt
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 Fantasy: Stefanie Bense
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 Heftroman: Arndt Ellmer
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 Historischer Roman: Titus Müller
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 Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik
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 Kriminalistik: Kajo Lang
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 Lyrik: Martina Weber
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 Marketing: Maike Frie
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 Recherche: Barbara Ellermeier
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 Plotten: Kathrin Lange
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 Sachbuch: Gabi Neumayer
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 Schreibaus- und -fortbildung: Uli Rothfuss
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 Schreibgruppen: Ute Hacker
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 Schreibhandwerk: Ute Hacker
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 Science-Fiction: Andreas Eschbach
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 Verlagswesen: Bjørn Jagnow
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Experten-Special:
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Bjørn Jagnow hat seine Fragen und Antworten zu den Themen
Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten Jahre gesammelt  
- thematisch sortiert und aktualisiert:

"Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung für Autoren 2012", E-Book,
2,99 Euro, http://www.amazon.de/gp/product/B007VD3OL6/


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR DREHBUCH:
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           Oliver Pautsch (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


Frage:
In Vorbereitung eines Beitrages für die Krimi-Stoffbörse eines
Drehbuchwettbewerbes ist unter anderem auch die Einreichung einer
Dialogprobe gefordert. Ich habe nun einen Dialog geschrieben, in
welchem die eine Person aus Ostfriesland stammt und demzufolge mit
einem starken Dialekt redet. Reicht es für die Darstellung im Skript
aus, dass man am Anfang der wörtlichen Rede angibt, dass die Person
mit Dialekt spricht, oder muss man die Rede auch in dem Dialekt
verfassen (was ein Problem darstellen würde, da ich des Ostfriesischen
nicht mächtig bin)?


Antwort:
Ich würde es genau so machen, wie Sie vorgeschlagen haben: Also in die
Regieanweisung vor dem ersten Dialog der Figur einfügen, dass XY mit
Dialekt spricht.

Erstens kann es extrem nerven, in Dialogen die ganze Zeit lesen zu
müssen, wie sich AutorIn einen Dialekt vorstellt. Zweitens lässt man
in der Praxis den jeweiligen Schauspielern mehr Freiheit, Dialekte
selbst zu interpretieren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Stoffbörse!


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