The Tempest

Ausgabe 18-07 (20. Juli 2016)

Editorial
Hall of Fame
Neues aus der Buchszene
Autorenwissen
    "Die Kluft zwischen Fiktion und Wirklichkeit bei Mordfällen"
    von Toni Feller
Spannung, der Unterleib der Literatur
    "Albtraum Traumgewicht: Mein Weg aus dem Dickicht
    von Familie, Essstörung, Psychiatrie und Therapie"
    (Klappentext)
    Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen
Projektvorstellung
    "freiburger-schreibkiste.de"
Frag die Expertin für Kinder- und Jugendbuch
    (Sylvia Englert)
Impressum

EDITORIAL:
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Liebe Autorinnen und Autoren,

Die schlechte Nachricht zuerst: Unser Kinder- und Jugendbuchexperte
Michael Borlik verlässt uns. Na ja, so fühlt es sich nach so vielen
Jahren wenigstens an ... Michael konzentriert sich inzwischen aufs
Schreiben für Erwachsene, und da wollen wir ihn nicht aufhalten. Wir
danken dir ganz herzlich, Michael, für all die klugen und hilfreichen
Antworten - und überhaupt! Ganz viel Spaß und Erfolg mit deinen neuen
Projekten. Wir werden deinen Weg weiter verfolgen, da kannst du sicher
sein!

Und jetzt die gute Nachricht: Wir haben eine neue Kinder- und
Jugendbuchexpertin! Und was für eine: Sylvia Englert, auch bekannt
unter ihrem Roman-Pseudonym Katja Brandis, wollte schon als Kind
Schriftstellerin werden ... und das hat zum Glück geklappt, inzwischen
hat sie über 50 Bücher bei namhaften Verlagen wie Piper, Beltz &
Gelberg, arsEdition, Arena und Knesebeck veröffentlicht. Sie schreibt
hauptsächlich Kinder- und Jugendbuch (meist Fantasy, Thriller,
Abenteuer) und gibt ihre Erfahrungen im "Handbuch für Kinder- und
Jugendbuchautoren" (Autorenhaus-Verlag) und anderen Autorenhandbüchern
weiter. Mehr Infos über sie gibt es auf ihren Homepages
http://www.sylvia-englert.de, http://www.katja-brandis.de. Sylvia
beantwortet übrigens gleich in diesem Tempest erste LeserInnenfragen.

Noch kurz zum Inhalt dieser Ausgabe: Toni Fellers Artikel über "Die
Kluft zwischen Fiktion und Wirklichkeit bei Mordfällen" gibt viele
Informationen, wird aber (da bin ich sicher) auch einiges an
Widerspruch herausfordern. Schreibt uns gern, was ihr zum Thema denkt!
Ansonsten bespricht Hans Peter Roentgen diesmal einen Klappentext, und
wir stellen die freiburger-schreibkiste.de vor. Neue Ausschreibungen
wie immer in Teil 2 des Tempest. Und jetzt: losgelesen! Ach nein,
vorher noch:

Der Tipp des Monats Juli, diesmal von Marcus Sakey
(http://marcussakey.com):
     
     Have as many people as possible in a state of change
     — or at least desiring one.

Und für eine schneller Überweisung auf unser Konto (s. u.) ist sicher
auch noch Zeit, oder? Wie immer: Wir sind wirklich darauf angewiesen,
um den Tempest weiterzuführen. Danke!

   Gabi Neumayer
   Chefredakteurin

~~~~~~~~~~~
Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen
wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen
freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt,
aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das
Konto:

Jürgen Schloßmacher
Kreissparkasse Köln
BIC: COKSDE33XXX
IBAN: DE23370502991142176163
Stichwort: "Beitrag 2016"

Wichtig: Das Konto läuft NICHT mehr auf den Namen "autorenforum",
sondern nur auf "Jürgen Schloßmacher"!

Neu:  Ihr könnt jetzt auch über unsere Website
http://www.autorenforum.de direkt per Paypal überweisen!

Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die
Auslandsüberweisungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns
euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des
Tempest).

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ISSN 1439-4669  Copyright 2016 autorenforum.de. Copyright- und
                Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
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  INHALT DIESER AUSGABE:


TEIL 1:

     Editorial
     Hall of Fame
     Neues aus der Buchszene
     Autorenwissen
         "Die Kluft zwischen Fiktion und Wirklichkeit
         bei Mordfällen"
         von Toni Feller
     Spannung, der Unterleib der Literatur
         "Albtraum Traumgewicht: Mein Weg aus dem Dickicht
         von Familie, Essstörung, Psychiatrie und Therapie"
         (Klappentext)
         Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen
      Projektvorstellung
         "freiburger-schreibkiste.de"
     Frag die Expertin für Kinder- und Jugendbuch
         (Sylvia Englert)
     Impressum


TEIL 2:

     Veranstaltungen
     Ausschreibungen
     Publikationsmöglichkeiten
          mit Honorar
          ohne Honorar
     Seminare
     Messekalender
     Impressum


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HALL OF FAME:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest.
Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst -
dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen
können.

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!)
nach diesem Schema:

.......
AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende
oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich
könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen
weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-
Adresse.
.......
Ein Beispiel (!):

Johanna Ernst: "Der Fall der falschen Meldung", Hüstel Verlag 2015,
Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive
Homepage!
.......

Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im
Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie
Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen.

ACHTUNG!
Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr
bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in
einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt
hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen
muss, Lektorat bezahlt o. Ä.

Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an
mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen
Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten.
Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall
ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Heidrun Böhm: "Der Taugenichts", Federkiel-Verlag 2016, Biographie.
http://heidrun-diegedankensindfrei.blogspot.de/

Karl Plepelits: "Neugierige Leute sterben bald", Edition Bärenklau
2016, Krimi. Schurli und die Detektive.
http://karlplepelits.jimdo.com/

Marina Boos: "Jules Welt - Das Glück der handgemachten Dinge", Knaur
2016, Roman. Ein Do-it- yourself-Roman zum Wohlfühlen.

Jonas Torsten Krüger & Uwe Krüger: "Die Tränen der Vögel", Emons-
Verlag 2016, Ornithologenkrimi. Der erste Krimi rund ums Federvieh.
www.frankfurterkrimis.de

Regina Schleheck: "Basilikumdrache und Schöpfungskrönchen - Die
phantastischen Werke von Regina Schleheck: Fantasy- und Science-
Fiction-Kurzgeschichtensammlung", Verlag in Farbe und Bunt 2016,
Phantastische Storys. 38 ausgezeichnete Kurzgeschichten. www.regina-
schleheck.de

Regina Schleheck: "Wer mordet schon in Köln? 11 Krimis und 125
Freizeittipps", Gmeiner Verlag 2016. Böse Hommage an Köln in 11
Happen. www.regina-schleheck.de


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NEUES AUS DER BUCHSZENE:
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                         (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie
nie zuvor. Ob es nun um neue Vertragsbedingungen mit Amazon geht, die
zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und
Möglichkeiten, die sich Verlagsautoren und professionellen
Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den
Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir hier alle
interessanten Links zusammen, die uns jeden Monat ins Auge fallen -
natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
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++++++++++
Interviews
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http://www.buchmarkt.de/content/66438-dr-karl-ludwig-von-wendt-karl-olsberg-ueber-den-digitalen-wandel-self-publisher-und-seine-skepsis.htm#disqus_thread
Dr. Karl-Ludwig von Wendt (Karl Olsberg) über den digitalen Wandel,
Selfpublisher und seine Skepsis.

http://kress.de/mail/news/detail/beitrag/135412-denis-scheck-ich-streite-mich-mit-felicitas-von-lovenberg-demnaechst-ohne-kameras.html
"Ich streite mich mit Felicitas von Lovenberg demnächst ohne Kameras."
Interview mit Denis Schreck.


++++++++++
Buchhandel
++++++++++

http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2016/07/15/amazon-erscheint-ploetzlich-viel-sympathischer.htm?no_cache=1
Osiander-Chef Christian Riethmüller warnt vor Amazons
Expansionsstrategie in den stationären Handel.

http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2016/07/11/thalia-mit-neuen-eigentuemern.htm?no_cache=1
Verlegerfamilie Herder steigt bei Buchhandelsmarktführer ein.

http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2016/07/12/klare-investition-in-die-digitale-zukunft.htm?no_cache=1
Große Medienresonanz auf Thalia-Übernahme.

http://www.boersenblatt.net/artikel-ausbau_des_filialnetzes_.1225658.html
Weltbild findet neuen Standort in Plauen.

http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2016/07/18/was-geht-bei-den-vermittlungsprovisionen.htm?no_cache=1
Preisbindungsfrage vor dem Bundesgerichtshof.

http://www.boersenblatt.net/artikel-verkauf_von_thalia.1226078.htmlFriedrich Graf von Westphalen & Partner berät Verlag Herder.


+++++++++++++++++
Buchhandel online
+++++++++++++++++

http://www.literaturcafe.de/kundenservice-mit-links-was-buchhandel-de-alles-falsch-macht/
Kundenservice mit Links: Was Buchhandel.de alles falsch macht.


+++++++
Verlage
+++++++

http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2016/07/13/verlage-weiterhin-attraktiv.htm?no_cache=1
Das Interesse an Verlagen ist unter Selfpublishern weiterhin hoch.

http://www.boersenblatt.net/artikel-hanser_startet_kundencenter.1226171.html
Ein Log-in für alle Hanser Fachportale.

http://www.boersenblatt.net/artikel-bastei-luebbe-vorstand_klaus_kluge_aeussert_sich_zur_preisfindung.1175119.html
Ken Folletts "Kingsbridge 3" soll 36 Euro kosten.

http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2016/07/15/festpreismodell-taugt-nicht-fuer-selfpublisher.htm?no_cache=1
Festpreismodell taugt nur in Einzelfällen.


++++++
Kultur
++++++

http://hessenschau.de/kultur/kleiner-frankfurter-verlag-produziert-grosse-schaetze,portraet-schoeffling-verlag-100.html
Schöffling & Co. aus Frankfurt. Ein kleiner Verlag und seine großen
Schätze.


+++++++++++++++
Preise / Awards
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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/bachmann-preis-2016-fuer-sharon-dodua-otoo-publikumspreis-fuer-stefanie-sargnagel-a-1101073.html
Die britische Autorin Sharon Dodua Otoo gewinnt den Bachmann-Preis.

http://www.boersenblatt.net/artikel-fuer__so_lange_her__schon_gar_nicht_mehr_wahr_.1226328.html
Sächsischer Literaturpreis 2016 geht an Franziska Gerstenberg.

http://www.boersenblatt.net/artikel-hamburger_buchhandlungspreis.1225558.html
Zum zweiten Mal vergibt die Kulturbehörde den Hamburger
Buchhandlungspreis für besonders engagierte inhabergeführte
Buchhandlungen mit maximal drei Filialen.


++++++
Amazon
++++++

http://www.boersenblatt.net/artikel-amazon_mit_eigenem_krimi-_und_thriller_imprint_.1175608.html
Amazon Publishing startet mit der "Edition M" ein eigenes Krimi-
Imprint für deutschsprachige Krimis und Thriller.


++++++++++++++
Selfpublishing
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http://www.buchreport.de/nachrichten/online/online_nachricht/datum/2016/07/14/das-publikum-der-leser-ist-genauso-wichtig.htm?no_cache=1
Das Publikum der Leser ist genauso wichtig.


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International
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http://www.boersenblatt.net/artikel-umsatzentwicklung_in_den_usa.1226291.html
Der Buchhandel bekommt weiterhin Rückenwind. Buchhändler in den USA
fahren ihr nächstes Plus ein.


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SCHREIB-KICK:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Der Kick des Monats Juli, diesmal von Maike Frie:


ABC-Geschichte
..............
Schreibe eine Geschichte, bei der jeder Satz mit den nächsten
Buchstaben des Alphabets beginnt. Wenn du nicht spontan ins Schreiben
kommst, kannst du dir ein Thema vorgeben, zum Beispiel "Menschen,
Tiere, Katastrophen".

Schön an dieser Übung ist, dass sie die Hemmschwelle senkt, weil man
nicht den Anspruch hat, unter so strengen Vorgaben einen tollen Text
liefern zu müssen. Außerdem regt er das Kramen im eigenen Wortschatz
an.


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AUTORENWISSEN:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

     "Die Kluft zwischen Fiktion und Wirklichkeit bei Mordfällen"
                            von Toni Feller

In den 26 Jahren meiner Mitgliedschaft bei der Mordkommission des
Polizeipräsidiums Karlsruhe hatte ich immer an vorderster Front zu
tun. Ich war Mordermittler.


          Die Mordkommission (MOKO)

Eine MOKO besteht aus dem Kommissionsleiter, seinem Stellvertreter und
in der Regel aus fünf Unterabteilungen:

-- die Ermittlungsgruppe: Sie besteht aus 10 bis 12 BeamtInnen, die
ausschließlich Hinweisen und Spuren nachgehen, Zeugen, Beteiligte und
Tatverdächtige befragen, und notwendige Recherchen durchführen.?
-- die Spurendokumentation und Auswertung: Sie erfasst alle Hinweise
und Spuren in elektronischer Form, erkennt Zusammenhänge, führt Spuren
und Hinweise zusammen und bedient die Ermittlungsgruppe mit wichtigen
Erkenntnissen.?
-- operative Maßnahmen und Fahndung: Sie fahndet nach
Sachgegenständen, Zeugen und Tatverdächtigen, führt Observationen und
Festnahmen durch.?
-- die Kriminaltechnik: Sie ist heutzutage mit die wichtigste
Einrichtung einer MOKO. Selbst wenn der Täter allein durch die Arbeit
der Ermittlungsgruppe gefasst wird, was selten vorkommt, haben die
Kriminaltechniker die Aufgabe, den Tatverdacht und später die Anklage
durch kriminaltechnische Spuren zu untermauern. ?
-- die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Sie hat die Aufgabe, die
Fahndung nach Tatverdächtigen und Zeugen mit entsprechenden Beiträgen
in Zeitungen, Radio und Fernsehen zu unterstützen.

Wichtig zu wissen: Eine MOKO ist ein Getriebe mit vielen großen und
kleinen Zahnrädern, die möglichst reibungslos ineinander greifen
müssen. Wenn ein Zahnrad nicht funktioniert, kann die Aufklärung des
Mordes aufs Höchste gefährdet sein. Teamgeist hat absolute Priorität.
Nicht der Kommissionsleiter klärt den Mord auf, sondern die gesamte
Mannschaft, die in Karlsruhe in der Grundausstattung mit 25 bis 30
Beamtinnen und Beamten bestückt ist.

Dieser Umstand ist natürlich in einem Buch oder Film nicht nur schwer
umzusetzen, sondern auch kaum zu verkaufen. Wir Autoren brauchen einen
Helden, der letztendlich den Mörder immer mehr in die Enge treibt, bis
er ihn im Showdown schließlich stellt und der gerechten Strafe
zuführt. Gleichwohl bin ich der Meinung, dass man sich als Autor sehr
wohl einigermaßen an der Wirklichkeit orientieren kann, wenn man das
möchte. In meinen Romanen lasse ich zum Beispiel die Mordkommission im
Hintergrund laufen, während mein Held und Mordermittler viel ackert,
gelegentlich gegen den Strom schwimmt und letztendlich zum Erfolg
kommt. Aber ohne seine Kollegen von der MOKO wäre das nie möglich
gewesen.

Wenn ich mit Autoren spreche, wundere ich mich immer wieder, mit welch
hohem Aufwand die meisten recherchieren, um möglichst
wirklichkeitstreu über Dinge zu schreiben, die ihnen vorher fremd
waren. Sie verbeißen sich manchmal mit unglaublicher Akribie in die
Recherche, und am Ende ist alles auch stimmig - nur die Arbeit ihres
Helden, ihres Protagonisten ist total falsch und bar jeder
Wirklichkeit dargestellt, ist frei erfunden.

Ich frage mich dann, warum sich diese Autoren überhaupt die Mühe
machen, zu recherchieren, wenn sie dabei die Hauptsache, die
kriminalpolizeiliche Arbeit bei Mordfällen, so stümperhaft darstellen.


     Die häufigsten Fehler in Kriminalfilmen und -romanen?

1. Ein Privatdetektiv, Reporter, Gerichtsmediziner, Rechts- oder
Staatsanwalt oder sonst eine Person ermittelt eigenständig in einem
Mordfall und überführt natürlich auch den Täter.
Das entspricht nicht im Geringsten der Realität. Um einen Mörder zu
finden und zu überführen, bedarf es in der Regel eines riesigen
Aufwandes an Fachwissen, Logistik und polizeilicher Maßnahmen. Niemand
anders als die Kriminalpolizei kann diesen Anforderungen gerecht
werden.?

2. Der Rechtsmediziner ist vor der Kripo am Tatort.
Nie und nimmer! Richtig ist, dass der Pathologe erst gerufen wird,
wenn es die Kriminalpolizei für erforderlich hält.?

3. Ein Kommissar benutzt sein Privatfahrzeug. Das muss natürlich ein
besonders originelles sein, zum Beispiel ein Motorroller, ein altes
Rennrad oder ein uraltes Opelcoupe.
Das ist allein schon aus versicherungstechnischen Gründen Unsinn.
Kriminalbeamte sind ausschließlich mit Dienstfahrzeugen unterwegs.?

4. Kriminalbeamte laufen mit offener Pistole und Handschließen in der
Gegend herum.
Warum sollten sie das tun? Sie sind doch in Zivil unterwegs und wollen
erst mal nicht gleich als Polizisten erkannt werden. Allerdings gibt
es heute vereinzelt auch Angeber, meist junge Kollegen, die meinen,
sie müssten ihre Knarre offen tragen, um zu zeigen, was sie für tolle
Hechte sind.?

5. Das Opfer ist zufällig Verwandter, Geliebte oder sonstige
Bezugsperson des Kommissars.
So etwas kommt äußerst selten vor und wenn, wird der betroffene Beamte
von den Ermittlungen ausgeschlossen. Er wird allenfalls als
Auskunftsperson herangezogen.?

6. Eine Kommissarin liegt im Krankenhaus, und zufällig wird auf ihrer
Station ein Arzt umgebracht.
So etwas ist einfach lachhaft. Wer als Autor mit solchen Zufällen
arbeitet, macht sich unglaubwürdig.?

7. Mehrere Zeugen werden vom Kommissar auf einmal vernommen.
Das ist der größte Fehler, den ein Ermittler machen kann. Personen
vernimmt man einzeln, gleicht die Aussagen ab, arbeitet Widersprüche
heraus und überführt damit den Täter.?

8. Zeugen werden in Anwesenheit des Tatverdächtigen vernommen.
Auch das kommt in der Realität nicht vor. Damit würde man wichtige
Trümpfe aus der Hand geben.?

9. Ein Mord wird nur von einem einzigen Kommissar oder höchstens von
einem Ermittlerduo bearbeitet.
Nein. Liegt ein Mord mit zunächst unbekanntem Täter vor, wird immer
eine Soko oder Moko ins Leben gerufen.?

10. Ein Mord wird von uniformierten Polizisten bearbeitet.
Falsch. Ein Kapitalverbrechen wird in Deutschland immer von der Kripo
bearbeitet. ?

11. Ein Mordermittler arbeitet mit einem Reporter, Buchautor, Detektiv
o. Ä. Hand in Hand, und gemeinsam überführen sie den Täter.
Auch das stimmt nicht. Allenfalls dienen die genannten Personen dazu,
Auskünfte und Hinweise zu geben.?

12. Der Protagonist verfolgt und observiert den Tatverdächtigen über
längere Zeit.
Unwahrscheinlich. Eine Observation erfordert einen hohen Personal- und
Zeitaufwand. Um eine einzige Person dauerhaft und wirksam zu
observieren, sind je nach Lage bis zu 24 Beamte nötig.?

13. Bei einem Schusswechsel wird geschossen, was das Zeug hält.
In einer Pistole sind aber maximal 13 Schuss und im Revolver sechs.

14. Der Protagonist und Kommissar hört Telefongespräche ab.
Das machen in der Regel spezielle Kräfte, die dem Kommissar das
Ergebnis dann mitteilen.?

15. Der Tatverdächtige soll sich "zur Verfügung halten".
Nein, nicht einmal ein Tatverdächtiger, der aufgrund fehlender Beweise
nicht in Untersuchungshaft genommen werden kann, muss sich "zur
Verfügung" halten. Die Einbehaltung seines Passes ist aber möglich.?


          Was ist überhaupt ein Mord??

Nicht immer, wenn ein Mensch gewaltsam zu Tode kommt, liegt ein Mord
vor. Das wird von den meisten Autoren nicht beachtet. Gerne wird aus
jedem Delikt, bei dem ein Mensch zu Tode kommt, ein Mord konstruiert.
Im Strafgesetzbuch gibt es jedoch prägnante Differenzierungen, die
sich dann auch im Strafmaß auswirken. Es wird im Groben unterschieden
zwischen:

-- Mord
-- Totschlag
-- Körperverletzung mit Todesfolge
-- Schwere Brandstiftung mit Todesfolge
-- Sexueller Missbrauch von Kindern mit Todesfolge
-- Vergewaltigung mit Todesfolge
-- Sexuelle Nötigung mit Todesfolge
-- Entführung mit Todesfolge
-- Fahrlässige Tötung
-- Tötung auf Verlangen


          Wie läuft ein Mordfall mit unbekanntem Täter ab??

1. Auffinden des Toten
2. Schutzpolizei kommt vor Ort.
3. Kriminaldauerdienst wird gerufen.
4. Kriminaldauerdienst informiert die Leitung der Kriminalpolizei.
5. Alarmierung der Mordkommission.
6. Kriminaltechnik wird zum Tatort gerufen.
7. Gerichtsmediziner und Staatsanwalt werden zum Tatort gerufen.
8. Erste Besprechung der Lage
9. Festlegung von ersten Maßnahmen und Verteilung von Aufgaben an die
Mitglieder der MOKO. Zum Beispiel: Errichtung der Logistik,
Nachbarschaftsbefragungen, Zeugenbefragungen, Sicherstellung von
sämtlichen Datenträgern und Telefonen, Notizbüchern, Briefen,
Fahrzeugen etc., erste Auswertung der Handys,?Anträge für
Durchsuchungen, Haftbefehle, Telefonüberwachungsmaßnahmen, Öffnen von
Briefen etc.?

Erste Maßnahmen sind sehr wichtig und führen oft schnell zum Erfolg.
Mit jedem Tag, der verstreicht, wird die Aufklärung eines Mordes
schwieriger.

Beim Schreiben tue ich mich oft schwer damit, von der Realität allzu
sehr abzuweichen, weil ich dann das Gefühl bekomme, vor meinen Lesern
unglaubwürdig zu erscheinen. Als ich dieses Jahr einen Thriller und
Bestseller las, bei dem in Anlehnung an das Struwwelpeter-Märchen
mehrere Frauen auf verschiedene Art und Weisen getötet wurden und
diese Morde sowie Täter und Protagonist unrealistisch waren, sprach
ich auf der Criminale den Autor an. Er vertrat die Auffassung, dass
er, ohne Rücksicht auf jegliche Realität, unbedingt Personen und
Handlungen beschreiben wollte, die zuvor noch kein anderer Autor zu
Papier gebracht hatte. Meinen Einwand, ob er nicht befürchte, für dumm
und unwissend gehalten zu werden, tat er damit ab, dass ihm der Erfolg
doch recht gegeben habe.

Ich atmete tief durch. Vielleicht werde ich in Zukunft nicht mehr so
streng mit mir und der Wirklichkeit umgehen und einen goldenen
Mittelweg suchen.

                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Toni Feller (1951), Kriminalhauptkommissar, Mordkommission, 1994 erste
Veröffentlichung eines Lyrikbandes, bis heute insgesamt 12 Bücher
verschiedener Genre, 12 Bühnenstücke (Komödien), Drehbuchvorlagen für
drei Dokumentarfilme, Publikationen in Fachzeitschriften, mehrere
Auszeichnungen des Arbeitskreises Heimatpflege Nordbaden. Sieben TV-
Auftritte als Buchautor.


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SPANNUNG, DER UNTERLEIB DER LITERATUR:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Was macht Romane spannend, und vor allem: Was macht sie langweilig?

Wer Szenen hat, die sie oder er für spannend hält, oder Szenen, bei
denen er sich nicht sicher ist, oder solche, die eigentlich spannender
gestaltet sein sollten, doch die Frage ist: Wie? - wer solche Szenen
hat, kann sie mir schicken.

Ich wähle dann einige aus, die ich im Tempest bespreche. Schickt die
Szenen als E-Mail-Anhang im RTF-Format an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bitte nicht mehr als 7.000 Anschläge, also etwa vier Normseiten. Dazu
zählt auch der Vorspann! Da die Szenen aus beliebigen Stellen eurer
Manuskripte stammen dürfen, müsst ihr eventuell die Vorgeschichte der
Szene erklären. Diese Erklärung sollte 400 Anschläge nicht
überschreiten!
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          "Albtraum Traumgewicht: Mein Weg aus dem Dickicht
          von Familie, Essstörung, Psychiatrie und Therapie"
              Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen

Eine junge Frau erzählt

von ihrer Krankheit Magersucht,
von Depressionen,
psychiatrischen Kliniken,
betreuten Wohngemeinschaften
und vielen Therapien.

Sie beschreibt ihre familiären
Verflechtungen und Belastungen:
ihre eigene hohe Begabung,
schwere Krankheiten, Trennungen und Tod.

Sie stellt sich Fragen:

Warum ich? Was hat mich krank gemacht?
Welcher Weg führt aus dem Todeshunger
zurück ins Leben?

Wer bin ich ohne Magersucht?

Mein Albtraum beginnt zu verblassen ...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

                   Lektorat von Hans Peter Roentgen

Essstörungen nehmen zu. Zeitungen, Fernsehen und Heidi Klum gaukeln
uns vor, dass nur superschlanke Menschen liebenswert sind. Dicksein
ist Pfui. Wobei heute schon als »dick« gilt, wer Normalgewicht
aufweisen kann.

Kein Wunder, dass immer mehr Mädchen (und mittlerweile auch Jungen) an
Essstörungen leiden. Das Thema ist aktuell. Und hier berichtet eine
der Betroffenen, so ein Buch interessiert viele.

Wenn es gut gemacht ist. Wenn der Klappentext Interesse weckt. Der
Titel weckt auf jeden Fall Interesse: »Alptraum Traumgewicht«. Warum?
Weil er genau das Dilemma beschreibt: Der Traum vom schönen Körper.
Und dass dieser Traum zum Alptraum werden kann.


          Die Dreier-Regel

Kennen Sie Churchills Ausspruch, als er 1940 zum Premierminister
gewählt wurde? »Ich kann Ihnen nur Blut, Schweiß und Tränen
versprechen«, so wird er oft zitiert. Die Situation Großbritanniens
war verzweifelt. Hitlers Truppen bedrohten Europa. Viele zweifelten,
dass man ihm Widerstand leisten könnte.

Aber er hat diesen Satz so nie gesagt. In Wirklichkeit sagte er:
»Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß" (engl. "Blood, toil, tears and
sweat"). Warum hat sich dann die andere Fassung durchgesetzt?

Weil man es leichter behält und weil es einem menschlichen Bedürfnis
entspricht. Die Zahl Drei ist magisch. Wer etwas aufzählt, hat mehr
Erfolg, wenn man diese Dreieinheit verwendet. Vier Dinge aufzuzählen
ist  nicht so eindrücklich.

»Mein Weg aus dem Dickicht von Familie, Essstörung, Psychiatrie und
Therapie«, auch da sollte man besser der Dreier-Regel folgen sollte.
Also: »Mein Weg aus dem Dickicht von Familie, Essstörung und
Psychiatrie.« Zumal das vierte Element (Therapie) nichts Neues
hinzufügt.


          Konkrete Details

Der Klappentext soll den Leser locken, das Buch zu kaufen. Deshalb
muss er ihm sagen, was für ein Buch es ist. Natürlich darf man
übertreiben, wird das Buch in den tollsten Farben schildern, sagen,
dass es etwas ganz Besonderes ist. Aber Marketing hin oder her: Der
Klappentext muss dem Leser einen Eindruck vermitteln, was es für ein
Buch ist. Ein Buch, dessen Klappentext einen superspannenden Thriller
ankündigt, muss ein Thriller sein. Ist es eine Liebesgeschichte, kann
die so gut sein, wie sie will, der Leser ist enttäuscht. Das ist so,
als wenn man im Restaurant eine Pizza Napoli bestellt und bekommt
Mousse au Chocolate. Ganz egal, wie toll die Mousse ist - der Kunde
wird nicht erfreut sein.

Was verspricht uns dieser Titel? Eine Lebensgeschichte einer Frau, die
viel mitgemacht hat. Magersucht, Psychiatrie, familiäre Probleme. Eine
Menge Fragen: »Warum ich? Was hat mich krank gemacht? Welcher Weg
führt aus dem Todeshunger zurück ins Leben?« Viele Stationen auf dem
Weg aus der Magersucht: »Depression, Klinik, Wohngemeinschaft«.

Und ein Ausblick, dass am Ende der Albtraum verblasst.

Und was sagt der Klappentext über die Frau? Dass sie ein schwieriges
Leben hatte. Das ist sehr allgemein. Wie soll sich der Leser das
vorstellen? Ein Klappentext soll ja auch Emotionen ansprechen, er soll
etwas Besonderes versprechen. Hier finden sich nur allgemeine Sätze.
Magersucht haben viele, was ist der besondere Weg dieser Frau?

»Als sie nur noch 35 kg wiegt, bricht sie auf der Straße zusammen und
fällt drei Tage ins Koma.« Das wäre ein Ereignis, das dem Leser eine
Vorstellung gibt, was die Frau durchgemacht hat. Denken Sie beim
Klappentext daran: Der Klappentext sollte nicht nur allgemein das
Thema des Buches benennen. Ein kurzer konkreter Ausblick auf eine
eindrückliche Szene vermittelt dem Leser, was ihn erwartet. Und weckt
Emotionen.


          Was wollen Sie erzählen?

Wer spricht in diesem Klappentext? Fällt Ihnen da etwas auf?

Richtig, einmal spricht die Autorin zu uns: »Mein Weg aus ...«, »Warum
ich ...«, »Mein Alptraum ...«

Aber gleichzeitig spricht eine dritte Person über das Buch und die
Frau: »Eine junge Frau erzählt ...« Dritte Person.

Zwei Möglichkeiten gibt es, über Essstörungen zu schreiben. Einmal den
sehr persönlicher Bericht einer Betroffenen. Da ist die Ich-
Perspektive sinnvoll. Und dann den allgemeineren Text über Magersucht,
der dem Leser auch viel Allgemeines über Essstörungen verrät. Was ist
besser?

Es gibt kein Besser. Immer wieder werden absolute Leitsätze darüber
veröffentlicht, wie man ein Buch schreiben muss, das sich verkauft.
Aber wer sich erfolgreiche Bücher ansieht, stellt schnell fest, dass
sie keineswegs so einheitlich sind, wie uns Marketing-Fachleute immer
weismachen wollen.

Nur muss man sich entscheiden. Ein Buch über Essstörungen von einem
Fachmann sollte auch verschiedene Beispielfälle enthalten. Ist aber
etwas anderes als das Buch einer Frau, die das erlebt hat und die
ihren besonderen Weg durch die Magersucht beschreibt.

Das sollte der Klappentext auch darstellen. Ich würde entweder beim
»Ich« bleiben oder in der dritten Person. Aber nicht zwischen beiden
wechseln.

»Betroffenheitsliteratur«, so lästern viele über persönliche
Lebensgeschichten. Kein Zweifel, viele solcher Geschichten dienen nur
der Autorin dazu, ihr Leben auszubreiten. Ähnlich einer
Kneipenbekanntschaft, die man nicht rechtzeitig hat bremsen können und
die einen nun endlos zutextet mit allen Details einer
Lebensgeschichte, die niemanden interessiert. Das ist die große Gefahr
einer persönlichen Geschichte einer Betroffenen. Dass sie nicht
auswählen kann, was den Leser fesselt, interessiert, sondern davon
ausgeht, dass ihr Leben die allerinteressanteste aller
Lebensgeschichten bietet.

Das Gegenstück ist das Buch eines Wissenschaftlers, das ausführlich in
endlosen unverständlichen Sätzen alles über den Gegenstand erzählen.
Auch viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass alles, was sie selbst
interessiert, auch alle anderen Menschen interessieren müsste.

Beide Varianten haben ihre Gefahren. Ganz egal, welche Variante Sie
wählen: Sie müssen an Ihre Leser denken. Wie können Sie sie fesseln?


          Weniger ist mehr

Lesen Sie sich noch einmal den Abschnitt mit den Fragen durch:

.....
"Sie stellt sich Fragen:

Warum ich? Was hat mich krank gemacht?
Welcher Weg führt aus dem Todeshunger
zurück ins Leben?

Wer bin ich ohne Magersucht?
.....

Würde Sie dieser Abschnitt verleiten, das Buch in die Hand zu nehmen?
Die Leseprobe im Netz aufzuschlagen? Vermutlich nicht.

Dabei sind offene Fragen der Stoff, aus dem Spannung gewirkt wird. Wer
war der Mörder? Nur sind hier die Fragen nicht die, die sich der Leser
stellt. Sondern die, die sich die Autorin stellt. Und das ist ein ganz
wichtiger Unterschied. Die Leser schlagen ein Buch auf, wenn der
Klappentext Fragen stellt, die sie als Leser interessieren. Und auch
hier gilt: Weniger ist mehr. Eine Vielzahl von Fragen wirkt
erschlagend. Besser eine zentrale Frage des Buches in den Mittelpunkt
stellen. »Kann sie nach vielen gescheiterten Therapien den Weg zurück
in ein normales Leben finden?«, das wäre eine solche Frage.


          Zusammenfassung

Dieser Klappentext sollte konkret werden, Beispiele nennen, die den
Leser interessieren. Er sollte sich auf die Hauptsache konzentrieren,
sich nicht in Details verzetteln.

                  **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Hans Peter Roentgen ist der Autor der Bücher "Vier Seiten für ein
Halleluja" über Romananfänge, "Drei Seiten für ein Exposé" und
"Schreiben ist nichts für Feiglinge". Außerdem hält er Schreibkurse
und lektoriert. Im letzten Jahr ist sein neuer Ratgeber "Spannung -
der Unterleib der Literatur" erschienen.


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PROJEKTVORSTELLUNG:
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                             (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


                     "freiburger-schreibkiste.de"
             Ein Onlineportal für literarisch Schreibende
                und Literaturinteressierte in Freiburg
 
Unter der Adresse http://www.freiburger-schreibkiste.de präsentiert
ein neues Onlineportal aktuelle Informationen für literarisch
Schreibende und Literaturinteressierte in Freiburg. Das Ziel: Es will
"Schreibtischtäter" anstiften, sich unter Gleichgesinnte zu mischen,
Kontakte zu knüpfen, sich Unterstützung zu holen und Unterstützung zu
geben. Welche Möglichkeiten habe ich als literarisch Schreibende/r in
Freiburg eigentlich? Wo kann ich mich näher informieren,
Gleichgesinnte treffen, dazulernen, gemeinsam schreiben,
veröffentlichen?

Zielgruppen sind neben den professionellen Autoren, die regelmäßig
veröffentlichen oder dies anstreben, auch Hobbyschreiber oder
allgemein literaturinteressierte Menschen. Das Portal ist für alle
Nutzer und Anbieter (von Kursen, Veranstaltungen, Dienstleistungen)
kostenlos. Finanziert werden soll es, soweit möglich, über Sponsoren.

Auf der Startseite werden Lesungen, Kurse, Wettbewerbe und andere
einschlägige Veranstaltungen in einem tagesaktuellen Kalender
angekündigt. Aufgenommen werden können aus Zeit- und Platzgründen
allerdings nur Freiburger Veranstaltungen. Daneben gibt es aktuelle
Nachrichten aus dem Freiburger Literaturleben. Unter "Lesen &
Schreiben" kann jedermann und -frau Lesetipps einschicken,
Neuerscheinungen vorstellen oder von einem Lieblingsbuch schwärmen. In
der Rubrik "Autorenporträts" kommen regionale Autorinnen und Autoren
zu Wort. Zahlreiche nützliche Informationen finden sich auch unter den
Stichworten "Treffpunkte", "Kurse", "Veröffentlichen", "Veranstalter"
und "Überregionales". Wer regelmäßig über Neuigkeiten auf der Seite
informiert werden möchte, kann den (monatlichen und natürlich
kostenlosen) Newsletter abonnieren.

"Literarische Schreibtischtäter arbeiten zwangsläufig viel allein und
haben nicht selten die Tendenz zur Introvertiertheit. Dabei
profitieren sie enorm davon, sich gut zu informieren und Kontakte zu
knüpfen", erläutert Initiatorin Sylvia Schmieder ihre Motivation.
"Aber auch für die Freiburger Veranstalter bietet die Schreibkiste
neue Möglichkeiten. Sie können ihre Angebote zielgenau
veröffentlichen, sich über die Aktivitäten anderer informieren und
Ideen für Kooperationen entwickeln."

Gespräche mit der Leitung des Literaturbüro Freiburg und weiteren
Veranstaltern und Dienstleistern haben großes Interesse und
Begeisterung signalisiert. Die literarischen Aktivitäten in Freiburg
sind enorm vielfältig, von der Slam-Poetry der Schüler- und
Studentenszene bis zum autobiografischen Schreiben für Senioren, vom
Krimipreis über die Lesung im Strandbad bis zur zweisprachigen
Literaturzeitschrift. Die Freiburger Schreibkiste will diese Vielfalt
bündeln und neue Möglichkeiten aufzeigen.

Idee und Realisation stammen von Sylvia Schmieder und Patrik Schulz.
Sylvia Schmieder ist Autorin, Journalistin und PR-Fachkraft mit
vielfältigen Erfahrungen und Veröffentlichungen. Sie arbeitete unter
anderem als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, als freie
Journalistin und als Dozentin für autobiografisches Schreiben in der
Erwachsenenbildung. Patrik Schulz ist Lehrer an der Hochschule
Konstanz (HTWG) und arbeitet in den Bereichen E-Learning und
Webdesign.


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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:     
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Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema -
keine Manuskripte zur Beurteilung.

Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst
kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird.


 Drehbuch: Oliver Pautsch
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 Fandom: Thomas Kohlschmidt
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 Fantasy: Stefanie Bense
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 Heftroman: Arndt Ellmer
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 Historischer Roman: Titus Müller
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 Kinder- und Jugendbuch: Sylvia Englert
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 Kriminalistik: Kajo Lang
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 Lyrik: Martina Weber
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 Marketing: Maike Frie
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 Recherche: Barbara Ellermeier
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 Plotten: Kathrin Lange
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 Sachbuch: Gabi Neumayer
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 Schreibaus- und -fortbildung: Uli Rothfuss
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 Schreibgruppen: Ute Hacker
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 Schreibhandwerk: Ute Hacker
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 Science-Fiction: Andreas Eschbach
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Experten-Special:
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Bjørn Jagnow, unser ehemaliger Verlagswesen-Experte, hat seine Fragen
und Antworten zu den Themen Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung
der letzten Jahre gesammelt  - thematisch sortiert und aktualisiert:

"Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung für Autoren 2012", E-Book,
2,99 Euro, http://www.amazon.de/gp/product/B007VD3OL6/


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR KINDER- UND JUGENDBUCH:
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          Sylvia Englert (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Frage:
Welche Tantiemen, Vorschüsse, wie viel Prozent bei der Verwertung der
Nebenrechte für Lizenzausgaben sind (in großen) Kinderbuchverlagen für
Autoren üblich, wenn das Buch farbig bebildert wird, aber kein
Bilderbuch ist, sondern ein Roman (weit über 100 Seiten Text plus
viele Bilder)?

Wie tief müssen oder dürfen Autoren-Anteile sinken, damit es fair
gegenüber Illustrator und Verlag bleibt, ohne unfair für Autoren zu
werden? Und sollte man eine Staffelung erwirken? Ab welcher Auflage,
um wie viel Prozent?


Antwort:
Es ist sehr stark von der Art der Lizenz abhängig, wie viel der Verlag
für die Nebenrechte verlangt bzw. was für ein Angebot der Lizenzverlag
macht. Ein kleiner Verlag aus den Niederlanden, der nur eine kleine
Startauflage drucken lassen will, kann keinen so großen Vorschuss
zahlen wie Random House USA oder ein großer koreanischer Verlag (und
vielleicht gibt es überhaupt keinen Vorschuss, und man freut sich
einfach über die Auslandsausgabe).

Erfahrungsgemäß kennen die Lizenzleute der Verlage die Möglichkeiten
der fremden Länder und Verlage und können einschätzen, wie viel
Lizenzhonorar angemessen ist (zwischen 500 und 5.000 Euro ist alles
drin, bei Bestsellern natürlich noch mehr ...). Oft wird es so
gemacht, dass der Lizenzverlag ein Honorarangebot für eine gewisse
Startauflage macht - ist sie abverkauft, wird neu verhandelt / ein
neues Angebot gemacht. Eine detaillierte Auflistung über Prozente o.
Ä. bekommt man gewöhnlich nicht.

Bei einem Projekt, wie Sie es beschreiben (z. B. einem Vorlesebuch),
wird die Aufteilung der Erlöse, auch im Fall der Lizenzen, etwa bei
60:40 zugunsten des Autors liegen. Ist das Buch sehr, sehr stark
illustriert - wie zum Beispiel ein Erstleseband -, dann kann es aber
auch in Richtung 30:70 gehen. Denn hier hat der Illustrator einen sehr
viel höheren Arbeitsaufwand, das sollte entsprechend honoriert werden.

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Sylvia Englert, auch bekannt unter ihrem Roman-Pseudonym Katja
Brandis, hat über 50 Bücher - hauptsächlich aus dem Bereich Kinder-
und Jugendbuch - bei namhaften Verlagen wie Piper, Beltz & Gelberg,
Arena und arsEdition veröffentlicht. Sie gibt ihre Erfahrungen im
"Handbuch für Kinder- und Jugendbuchautoren" und anderen
Autorenhandbüchern weiter. www.sylvia-englert.de, www.katja-brandis.de

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