Editorial
Hall of Fame
Schreib-Kick
Neues aus der Buchszene
Klappentexte - Klebefallen für Leser
"Wildes Kraut aus dem Weltall"
Texte: Kurt Beinwell, Lektorat: Hans Peter Roentgen
Frag die Expertin für Marketing
(Maike Frie)
EDITORIAL:
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Liebe Autorinnen und Autoren,
da ihr sicher noch immer mit dem Abarbeiten des umfangreichen letzten
Tempest beschäftigt seid, ist der heutige recht kurz. (Nein, nur Spaß:
Tatsächlich brauchen wir euren Input, eure Artikelideen, eure Tipps,
um den Tempest zu füllen - also her damit!)
Klappentexte - so kurz und doch so schwierig ... Diesmal nimmt sich
Hans Peter Roentgen in seinem Lektorat gleich zwei Klappentextentwürfe
für ein und dasselbe Buch vor und zeigt, wie sie sich verbessern
lassen.
Kurzgeschichten im Genremix, darum geht es bei der Frage an unsere
Marketingexpertin Maike Frie. Dazu gibt es wie immer neue
Ausschreibungen und Seminare (viele davon von unseren AutorInnen,
schaut einmal im Teil 2 des Tempest nach!) - und natürlich unseren
Schreibtipp. Der heutige ist wie immer sehr kurz, hat es aber in sich:
Der Tipp des Monats März, diesmal von Marcus Sakey
(http://marcussakey.com):
Every viewpoint character should have
a plot and conflict of their own.
Genießt die Narzissen und Magnolien, und schickt uns Artikelideen und
Schreibtipps! Und wer es noch nicht getan hat: Überweist bitte euren
freiwilligen Jahresbeitrag für den Tempest, wir sind dringend darauf
angewiesen. Danke!
Gabi Neumayer
Chefredakteurin
~~~~~~~~~~~
Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen
wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen
freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt,
aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das
Konto:
Jürgen Schloßmacher
Kreissparkasse Köln
BIC: COKSDE33XXX
IBAN: DE23370502991142176163
Stichwort: "Beitrag 2017"
Wichtig: Das Konto läuft NICHT mehr auf den Namen "autorenforum",
sondern nur auf "Jürgen Schloßmacher"!
Neu: Ihr könnt jetzt auch über unsere Website
http://www.autorenforum.de direkt per Paypal überweisen!
Und wer nicht überweisen möchte, kann uns den Beitrag auch weiterhin
per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest).
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ISSN 1439-4669 Copyright 2017 autorenforum.de. Copyright- und
Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
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INHALT DIESER AUSGABE:
TEIL 1:
Editorial
Hall of Fame
Schreib-Kick
Neues aus der Buchszene
Klappentexte - Klebefallen für Leser
"Wildes Kraut aus dem Weltall"
Texte: Kurt Beinwell, Lektorat: Hans Peter Roentgen
Frag die Expertin für Marketing
(Maike Frie)
Impressum
TEIL 2:
Veranstaltungen
Ausschreibungen
Publikationsmöglichkeiten
mit Honorar
ohne Honorar
Seminare
Messekalender
Impressum
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HALL OF FAME:
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(mailto:
Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest.
Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst -
dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen
können.
Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!)
nach diesem Schema:
.......
AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende
oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich
könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen
weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-
Adresse.
.......
Ein Beispiel (!):
Johanna Ernst: "Der Fall der falschen Meldung", Hüstel Verlag 2015,
Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive
Homepage!
.......
Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im
Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie
Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen.
ACHTUNG!
Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr
bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in
einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt
hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen
muss, Lektorat bezahlt o. Ä.
Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an
mailto:
Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen
Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten.
Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall
ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt!
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Britta Bendixen: "Der Kuss des Panthers", Boyens Buchverlag Heide
2017, Regionalkrimi. Ein Mord beim Krimi-Schreibkurs.
www.brittabendixen.de
Karl Plepelits: "Der Preis des Ehebrechens", Edition Bärenklau 2017,
Krimi. München-Tegernsee 1973/74. http://karlplepelits.jimdo.com/
Katiya Cerna: "Gestaltwandler - Streben nach Vollkommenheit",
Eisermann-Verlag 2017, Urban-Fantasy. Der Tigerwandler jetzt als Print
http://eisermann-verlag.de/
Alex Thomas: "Blutpforte", Blanvalet 2017, Thriller. Ihr Blut ist der
Schlüssel. www.alex-thomas.info
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SCHREIBKICK:
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(mailto:
Unser Schreibkick für den Monat März, diesmal von Maike Frie:
Formale Einschränkungen können helfen, ins Schreiben zu kommen, weil
man die eigenen Ansprüche an einen "perfekten Text" herunterschraubt:
zum Beispiel ein Schneeballgedicht, bei dem in jeder Zeile ein Wort
mehr stehen muss (bis zu fünf in der Mitte), danach in jeder Zeile
wieder eines weniger.
Besonders hilfreich ist es, solche Form-Texte mit anderen zusammen zu
schreiben (dabei wird nach einer Zeile der Zettel jeweils an den
Nächsten weitergegeben). Diese Form-Texte können dann gut als
Ausgangspunkt fürs Schreiben genommen werden - zum Beispiel auch
Elfchen oder ABC-Geschichten.
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NEUES AUS DER BUCHSZENE:
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(mailto:
Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie
nie zuvor. Ob es nun um neue Vertragsbedingungen mit Amazon geht, die
zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und
Möglichkeiten, die sich Verlagsautoren und professionellen
Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den
Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir hier alle
interessanten Links zusammen, die uns jeden Monat ins Auge fallen -
natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
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+++++++++
Interview
+++++++++
https://www.boersenblatt.net/artikel-die_sonntagsfrage.1293766.html
Was kann uns die Hackerkultur über Bücher lehren, Herr Jochmann?
https://www.buchreport.de/2017/03/17/jacks-thomas-die-probleme-der-branche-reflektieren/
Jacks Thomas: "Das Problem der Branche reflektieren."
+++++++++++++++++
Literarische Welt
+++++++++++++++++
http://www.zeit.de/kultur/2017-03/stefanie-sargnagel-steuergelder-marokkoreise-kunstbegriff-kiyaks-deutschstunde/komplettansicht
Die österreichische Autorin Stefanie Sargnagel schreibt eine Satire
und wird zum Opfer einer sexistischen Hetzkampagne.
https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article162932449/Wohnst-du-noch-oder-liest-du-schon.html
Suhrkamp baut in Berlin-Mitte. Eine Immobiliengeschichte zwischen Bude
und Buch.
https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article162472147/Er-zeigte-uns-wie-man-Urlaub-vom-Leben-nimmt.html
Robert Musil. Er zeigte uns, wie man Urlaub vom Leben nimmt.
+++++++++++++++++++++
Literatur und Politik
+++++++++++++++++++++
http://www.zeit.de/2017/11/literatur-politik-masse-wahrheit-individualismus
Gegen die Masse: Wenn die Realität nur noch aus Ängsten und Trieben zu
bestehen scheint: Welche Aufgabe hat die Literatur im postfaktischen
Zeitalter?
http://www.zeit.de/freitext/fly-over-usa/
Ist das schon das neue Amerika? Die Schriftstellerin Ann Cotten
bereist das Land nach der Wahl von Donald Trump.
++++++++++++++++++++++
Buchhandel / Buchmarkt
++++++++++++++++++++++
https://www.buchreport.de/2017/03/09/thalia-startet-shop-bei-ebay-mit-click-collect-funktion/
Thalia startet Shop bei eBay mit Click&Collect-Funktion.
https://www.boersenblatt.net/artikel-neuer_partner_in_der_buchmarktforschung.1297728.html
Börsenverein und MVB kooperieren mit Media Control.
https://www.boersenblatt.net/artikel-200_jahre_mayersche_buchhandlung.1296953.html
200 Jahre Mayersche Buchhandlung.
https://www.buchreport.de/2017/03/15/laeden-in-der-findungsphase/
Was tun, um den Buchhandel stationär zukunftsträchtig aufzustellen?
https://www.buchreport.de/2017/03/16/einzug-ins-hauptstadtcenter/
Hugendubel verstärkt seine Präsenz in Berlin.
++++++++++++++++++
Verleger / Verlage
++++++++++++++++++
https://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article162472758/Ohne-meine-zimtfarbene-Crema-kann-ich-nicht-leben.html
Aus dem Alltag eines Verlegers: Jo Lendle analysiert die politische
Korrektheit des Kaffeetrinkens.
https://www.boersenblatt.net/artikel-penguin_random_house.1296390.html
Bertelsmann will Anteile an der Verlagsgruppe Pinguin Random House auf
bis zu 75 Prozent aufstocken.
https://www.boersenblatt.net/artikel-bastei_luebbe_umwirbt_investoren__.1295751.html
Bastei Lübbe stellt Weichen für das nächste Geschäftsjahr.
https://www.boersenblatt.net/artikel-frankfurt_fellowship_programm_2017__bewerbungfrist_laeuft.1295167.html
Globales Netzwerk der Verlagsszene.
+++++++++++++++++
Autoren / Verlage
+++++++++++++++++
https://www.buchreport.de/2017/03/09/warum-verlage-zu-dienstleistern-der-autoren-werden-sollten/
Alexandra Hildebrandt: "Warum Verlage zu Dienstleistern der Autoren
werden sollten."
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Urheberrecht
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https://www.boersenblatt.net/artikel-nina_george_neu_im_bundesvorstand_des_vs.1296489.html
Nina George, neu im Bundesvorstand des Schriftstellerverbands (VS),
kümmert sich um den Bereich Urheberrecht.
++++++++++++++++++
Welttag des Buches
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https://www.boersenblatt.net/artikel-welttag_des_buches.1297652.html
Was Verlage planen.
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Buchbranche trifft Filmbranche
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https://www.boersenblatt.net/artikel-pitching_fuer_verlage_beim_filmfest_muenchen.1295918.html
Pitching für Verlage beim Filmfestival München.
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Preise / Awards
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https://www.boersenblatt.net/artikel-longlist_des_man_booker_international_prize_2017.1297092.html
Clemens Meyer ist für den Man Booker International Prize nominiert.
https://www.boersenblatt.net/artikel-ausschreibung_25._open_mike.1296935.html
Junge Literaten für die 25ste Ausschreibung des Open Mike gesucht.
https://www.boersenblatt.net/artikel-lyrikpreis_fuer_monika_rinck.1293758.html
Lyrikpreis für Monika Rinck.
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Leipziger Buchmesse
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https://www.boersenblatt.net/artikel-leipziger_buchmesse_2017.1296700.html
3.400 Veranstaltungen stehen im Programm der Leipziger Buchmesse vom
23. bis zum 26. März.
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Deutsche Nationalbibliothek
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https://www.buchreport.de/2017/03/03/deutsche-nationalbibliothek-praesentiert-ihre-prioritaeten/
Strategische Prioritäten von 2017 bis 2020.
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Studie
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https://www.buchreport.de/2017/03/10/studie-zeigt-online-wird-oft-nach-buechern-und-rezepten-gesucht/
Studie zeigt: Online wird oft nach Büchern und Rezepten gesucht.
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International
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https://www.buchreport.de/2017/03/15/printgeschaeft-macht-gute-laune/
London Book Fair: Printgeschäft macht trotz Brexit gute Laune.
https://www.boersenblatt.net/artikel-illegaler_erwerb_von_e-books.1297671.html
E-Book-Piraterie: 315 Millionen Dollar gehen der US-Buchbranche
jährlich verloren.
https://www.boersenblatt.net/artikel-umsatz_des_us-einzelhandels.1296940.html
Im Jahr 2016 hatte der stationäre US-Buchhandel nach Angaben des U.S.
Census Bureau 2,5 Prozent mehr eingenommen als im Jahr zuvor.
https://www.theguardian.com/books/gallery/2017/mar/15/american-libraries-panormic-photos-pictures
Panorama-Portraits amerikanischer Bibliotheken.
https://www.boersenblatt.net/artikel-london_book_fair_2017_eroeffnet.1296663.html
Britische Kunden gaben sechs Prozent mehr für Bücher aus.
http://www.publishersweekly.com/pw/by-topic/industry-news/bookselling/article/72911-amazon-unveils-first-east-coast-bricks-and-mortar-store.html
Amazon opens new physical bookstore near Boston.
https://www.buchreport.de/2017/03/14/e-books-amazon-baut-vorsprung-aus/
Amazon baut Vorsprung in puncto E-Books aus.
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KLAPPENTEXTE - KLEBEFALLEN FÜR LESER:
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(mailto:
"Wildes Kraut aus dem Weltall"
(zwei verschiedene Fassungen eines Klappentextes)
Text: Kurt Beinwell, Lektorat: Hans Peter Roentgen
Text 1:
Erst kommt seine Frau bei einem gemeinsamen Autounfall ums Leben, und
er bleibt mit chronischen Schmerzen allein zurück. Was soll nun aus
seinem kleinen Bauernhof werden? Bei einer Routinekontrolle des
Weizenfeldes macht er einen merkwürdigen Fund, und plötzlich scheint
sich das Leben wieder zum Guten zu wenden.
Was er nicht weiß: Eine außerirdische Pflanze hält ihn auf dem eigenen
Grundstück gefangen und manipuliert seinen Verstand. Kann er noch den
eigenen Augen und Ohren trauen, und wird es ihm gelingen, sich von
diesem wilden Kraut aus dem Weltall zu befreien?
Text 2:
Inzwischen war ich wieder zu Atem gekommen und überlegte fieberhaft,
was ich sagen sollte. Ein »Eigentlich solltest du tot sein!«, schien
mir nicht angemessen, also fragte ich: »Was machst du denn hier?«
Markus Schmidt lebt allein auf der Farm, nachdem er bei einem
tragischen Unfall seine Frau und einen Teil der Gesundheit verloren
hat. Er ist ein verzweifelter Landwirt, der sich irgendwo in
Deutschland Sorgen um seine Zukunft macht.
Doch scheinbar liegt die Lösung all seiner Probleme auf dem
Weizenfeld, wo in der letzten Nacht etwas vom Himmel gefallen ist ...
Eine spannende und kurzweilige Science-Fiction-/Mystery-
Kurzgeschichte. Sie könnte heute oder morgen jedem von uns passieren,
vorausgesetzt, Sie glauben an Aliens!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Lektorat von Hans Peter Roentgen
.....
Übung
.....
Welche Fassung gefällt Ihnen am besten? Wählen Sie eine aus, und
schreiben Sie auf, warum Sie Ihnen gefällt.
Die gleiche Geschichte kann man ganz unterschiedlich in Klappentexten
vorstellen. Wenn Sie mit Ihrem Klappentext nicht weiterkommen, ist es
eine gute Idee, einfach verschiedene Fassungen zu schreiben und zu
vergleichen.
Anhand dieser zwei Fassungen lässt sich leicht herausfinden, was das
für eine Geschichte ist. Ein Bauer in Schwierigkeiten und eine
außerirdische Pflanze, die ihm scheinbar die Lösung aller seiner
finanziellen und persönlichen Nöte bietet. Doch wer sich mit
Außerirdischen einlässt, sollte die Folgen bedenken.
Der Pitch und der Auslöser
Für den Klappentext ist es wichtig, zu entscheiden: Was ist das
Zentrum der Geschichte? Was ist der Konflikt? Oft ist das von Autoren
nicht einfach zu beurteilen, sie haben die vierhundert Seiten ihrer
ganzen Geschichte im Kopf. Und die verstellen ihnen den Blick auf das
Wesentliche.
Mein Tipp: Schauen Sie sich an, was Ihre Geschichte in Gang setzt. Was
ist der "Point of no return", was ist der Punkt, der den Alltag
unterbricht und dafür sorgt, dass nichts mehr ist, wie es war? Der
Punkt, ab dem es kein Zurück mehr gibt??
Markus Schmidt bewirtschaftet mit seiner Frau einen Bauernhof und kann
davon leben. Doch dann stirbt die Frau bei einem Unfall, und er selbst
leidet unter chronischen Schmerzen und kann nicht mehr so zulangen wie
früher.?Es gibt keinen Weg zurück in den Alltag vor dem Unfall.
Ein Pitch sollte kurz sein. Also formulieren wir das kurz und knapp:
.....
Markus Schmidt ist ein verzweifelter Landwirt, der sich Sorgen um
seine Zukunft macht.
.....
Das wäre der Ausgangspunkt. Für einen Pitch ist das noch zu wenig,
denn das schildert nur eine Situation, keine Handlung. Was wäre in
unserem Beispiel die Handlung? Dass eine Pflanze in seinem Weizenfeld
auftaucht, die die Lösung all seiner Probleme verspricht.
.....
Markus Schmidt ist ein verzweifelter Landwirt, der vor dem Ruin steht.
Doch da fällt etwas vom Himmel in sein Weizenfeld und scheint die
Lösung aller seiner Probleme zu bringen.
.....
Jetzt haben wir einen Pitch. Und damit auch zwei Sätze, mit denen der
Klappentext beginnen könnte. Außerdem habe ich die Formulierung
verschärft. Markus Schmidt macht sich nicht nur Sorgen um seine
Zukunft: Er steht vor dem Ruin.
Ein Auslöser ist besser als zwei
Fällt Ihnen etwas auf? Was genau wissen Sie über den Auslöser?
Nur, dass er Markus Schmidt in den Ruin treiben kann. Dass es einen
Unfall gab, dass die Frau starb, dass er jetzt chronische Schmerzen
hat, habe ich weggelassen. Mut zur Lücke gehört zum Klappentext wie
Bier zum Oktoberfest.
Habe ich nicht immer gepredigt: Auch ein Pitch sollte anschaulich
sein!? Und jetzt streiche ich den Unfall und die Schmerzen, beides
sehr anschaulich?
Leser kennen die Furcht vor dem Ruin, vor der Pleite. Das ist etwas,
das sofort ein Bild auslöst. Deshalb reicht das für den Pitch. Mehr
brauchen wir nicht.
Nehmen Sie einen anschaulichen Begriff aus Ihrem Buch. Am besten den,
der die schlimmsten Ängste weckt. Der anzeigt: Hier geht es nicht um
die üblichen Alltagssorgen, hier geht es um die Existenz. Wenn Markus
Schmidt den Ruin nicht abwenden kann, landet er bei Hartz IV, und mit
seiner Selbständigkeit ist es Essig.
Die Bedrohung
Das erste Problem ist also gelöst: Die Pflanze rettet Schmidt den
Bauernhof. Aber in guten Geschichten folgt auf die Lösung einer
Bedrohung sofort das nächste Problem. In unserem Fall: Die Pflanze
manipuliert seinen Verstand. Er ist nicht mehr Herr im eigenen Kopf. -
Formulieren wir das:
.....
Was er nicht ahnt: Diese Pflanze manipuliert seinen Verstand. Bald ist
er nicht mehr Herr im eigenen Kopf.
.....
Das verschärft die Bedrohung. Diese beiden Sätze sind zwar nicht
unbedingt nötig, denn Science-Fiction-Leser ahnen schon aus den
vorigen Sätzen: Das wird böse enden. Die Sätze betonen das jedoch
nochmals, stellen klar. Deshalb würde ich sie einfügen.
Der Abschluss des Klappentextes
Damit haben wir den Klappentext fertig. Oder?
Am Ende ist es immer gut, eine Zusammenfassung zu schreiben. Was ist
das für eine Geschichte? Wie wäre es mit:
.....
Eine spannende und kurzweilige Science-Fiction-Geschichte aus unserer
Zukunft!
.....
Der erste und der letzte Satz eines Textes sind besonders wichtig.
Denn die haben die meiste Wirkung, bleiben im Gedächtnis. Deshalb ist
ein Abschlusssatz gut. Aber bitte keine Übertreibungen, kein
Jahrmarktgeschrei.
**~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**
Hans Peter Roentgen ist der Autor der Bücher "Vier Seiten für ein
Halleluja" über Romananfänge, "Drei Seiten für ein Exposé" und
"Schreiben ist nichts für Feiglinge". Außerdem hält er Schreibkurse
und lektoriert. Im letzten Jahr ist sein neuer Ratgeber "Spannung -
der Unterleib der Literatur" erschienen.
*********************************************************************
UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:
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Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema -
keine Manuskripte zur Beurteilung.
Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst
kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird.
Drehbuch: Oliver Pautsch
mailto:
Fantasy: Stefanie Bense
mailto:
Heftroman: Arndt Ellmer
mailto:
Historischer Roman: Titus Müller
mailto:
Kinder- und Jugendbuch: Sylvia Englert
mailto:
Kriminalistik: Kajo Lang
mailto:
Lyrik: Martina Weber
mailto:
Marketing: Maike Frie
mailto:
Recherche: Barbara Ellermeier
mailto:
Plotten: Kathrin Lange
mailto:
Sachbuch: Gabi Neumayer
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Schreibaus- und -fortbildung: Uli Rothfuss
mailto:
Schreibhandwerk: Ute Hacker
mailto:
Science-Fiction: Andreas Eschbach
mailto:
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FRAG DIE EXPERTIN FÜR MARKETING:
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Maike Frie (mailto:
Frage:
Ich plane ein Buch, das aus einer Rahmenhandlung und drei
abenteuerlichen Kurzgeschichten besteht. Zwei der Kurzgeschichten sind
fantastisch, aber die Rahmenhandlung und die Geschichte Nummer drei
sind realistisch, also ohne fantastische Bezüge. Das Konzept besteht
also aus "Genre"-Elementen und "eher nicht so"-Genre. Mir wurde
gesagt: Wenn Genre, dann richtig und nicht halb. Ich halte das für
Quatsch und schreibe auch dementsprechend. Aber komme ich damit auch
bei Verlagen an?
Antwort:
Eigentlich wäre die Frage eher etwas für den Verlagsexperten, aber
diese Rolle ist momentan ja nicht besetzt.
Fürs Schreiben ist es sicherlich gut, genau das zu schreiben, wozu man
Lust hat und was einem liegt - denn dann ist man auch gut darin.
Fürs Vermarkten sieht es da schon anders aus. Meiner Meinung nach gibt
es bei den Texten zwei Probleme: den Mix und die Kurzgeschichten. Es
ist überhaupt unglaublich schwer, einen Verlagsvertrag als
Neueinsteiger zu bekommen. Heutzutage geht das Meiste dabei über
Agenturen. Und auch Agenturen suchen Romanmanuskripte, keine
Erzählungen. Auch wenn alle das Besondere suchen, das ein Knaller
wird, arbeiten alle in der Branche mit Schubladen, damit Texte
vermarktet werden können.
Dabei muss man auch an den Buchhandel denken, der für die Verlage ein
wichtiger Partner ist: Wo sollen die ein solches Buch auslegen? Wem
sollen sie es empfehlen? Wer wären die Leser? Wenn Sie diese Fragen
für sich selbst beantworten können (wie es z. B. auch ein
Selfpublisher müsste), sind Sie vielleicht auch bei der Verlags-
/Agentursuche einen Schritt weiter.
Es ist also sicherlich nicht unmöglich - nichts ist unmöglich -, aber
unheimlich schwierig in einer ohnehin schon sehr harten Branche.
Trotzdem wünsche ich weiterhin viel Spaß beim Schreiben, denn das ist
doch erst einmal das Wichtigste. Vielleicht gibt es ja Zeitschriften,
zu denen zumindest die Genre-Texte passen würden? Oder
Ausschreibungen, denn dafür werden ja eher Kurztexte gesucht (die
Ausschreibungen gibt es ja übrigens im Tempest)? Das wäre vielleicht
ein alternativer Weg zur Veröffentlichung, wenn sich der mit dem
"normalen" Buch nicht realisieren lässt.
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Maike Frie, Münsteranerin von 1976 mit Skandinavien-Begeisterung; nach
Stationen in Oslo und Hamburg heimgekehrt; tätig als Dozentin,
Texterin, Lektorin und Mutter; bietet für Autoren Korrektorat,
Lektorat und Manuskriptberatung sowie ein Seminarprogramm zum
Kreativen Schreiben - mehr unter http://www.skriving.de
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Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen
und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit
getrennter Mail kommt.
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Einsendeformalien:
Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach
Rücksprache - erwünscht. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin
bzw. beim Autor.
Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an:
mailto:
Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet
werden.
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I M P R E S S U M
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Herausgeber:
Ramona Roth-Berghofer mailto:
Gabi Neumayer mailto:
Stefan Schulz mailto:
Thomas Roth-Berghofer
mailto:
Jürgen Schloßmacher
mailto:
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