Editorial
Hall of Fame
Neues aus der Buchszene
Schreib-Kick
„Ortsnamen in der Phantastik“
von Nora-Marie Borrusch
Schreibkurs
„CharakterCards®: Eine kreative Methode der Figurenentwicklung“
von Ingrid Werner
Der Lektor, das unbekannte Wesen
„Lektoren sollten sich fortbilden“
Hans Peter Roentgen interviewt Isabell Schmitt-Egner
Impressum
EDITORIAL
Liebe Autorinnen und Autoren,
diesmal im Tempest: Nora-Marie Borrusch zeigt euch im Schreib-Kick, wie ihr passende Ortsnamen für eure fantastischen Welten erfinden könnt. Ingrid Werner stellt ihre Methode zur Figurenentwicklung vor: die CharakterCards. Und Hans Peter Roentgen hat die Lektorin Isabell Schmitt-Egner interviewt.
Außerdem gibt es Neues aus der Buchszene, viele neue Ausschreibungen und Veranstaltungen in Teil 2 des Tempest - und ein klassisches Zitat, das man durchaus als Schreibtipp auffassen kann (zumindest für die erste Schreibphase):
Der Tipp des Monats, diesmal von Wilhelm Busch:
Oft ist das Denken schwer, indes,
das Schreiben geht auch ohne es.
Alaaf und helau, und werft gern auch ein paar Kamelle in Richtung des leeren Tempest-Kontos. Hier geht's lang!
Gabi Neumayer
Chefredakteurin
~~~~~~~~~~~
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ISSN 1439-4669 Copyright 2019 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
INHALT DIESER AUSGABE
TEIL 1
Editorial
Hall of Fame
Neues aus der Buchszene
Schreib-Kick
„Ortsnamen in der Phantastik“
von Nora-Marie Borrusch
Schreibkurs
„CharakterCards®: Eine kreative Methode der Figurenentwicklung“
von Ingrid Werner
Der Lektor, das unbekannte Wesen
„Lektoren sollten sich fortbilden“
Hans Peter Roentgen interviewt Isabell Schmitt-Egner
Impressum
TEIL 2 (in separater E-Mail, falls ebenfalls abonniert)
Veranstaltungen
Ausschreibungen
Publikationsmöglichkeiten
mit Honorar
ohne Honorar
Seminare
Messekalender
HALL OF FAME (
Die „Hall of Fame“ zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können.
Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!) nach diesem Schema:
.......
AutorIn: „Titel“, Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-Adresse.
.......
Ein Beispiel (!):
Johanna Ernst: „Der Fall der falschen Meldung“, Hüstel Verlag 2015, Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive Homepage!
.......
Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen.
ACHTUNG!
Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen muss, Lektorat bezahlt o. Ä.
Schickt eure Texte unter dem Betreff „Hall of Fame“ an d
Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt!
Anja Marschall: „Tod in der Speicherstadt“, Emons 2019/20, Historischer Kriminalroman. 1896: Kaffee, Schmuggel, Mord und ein verschwundenes Kind.
Gerlis Zillgens: „Anna & Anto – Plötzlich anders“, Thienemann Planet! 2020, Jugendbuch.
Die Zwillinge Anna und Anto tauschen ihre Körper. Unfassbar.
Carmen Mayer: „Die Trossfrau“, Maximum Verlag 2019, historischer Roman. https://maximum-verlag.de/autoren/#carmenmayer
Stephan Michels: „Harper – Jäger und Gejagter“, edition oberkassel 2019, Thriller. Der 1. Fall des Troubleshooters; www.stephanmichels.com
NEUES AUS DER BUCHSZENE (
Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie nie zuvor. Ob es nun um neue Vertragsbedingungen mit Amazon geht, die zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und Möglichkeiten, die sich Verlagsautoren und professionellen Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir hier alle interessanten Links zusammen, die uns jeden Monat ins Auge fallen - natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Interviews / Podcasts
Interview mit Frederik Weinert. „Das Smartphone verdrängt das klassische Lesen mit dem Buch.“
Wie macht ein kleiner Verlag seine Bücher sichtbar, Herr Beskos?
Buchhandel / Zwischenhandel
Katrin Schmidt über die Zukunft des Einzelhandels.
„Die Luft ist dünn.“ Umbreit ist das kleinste deutsche Barsortiment – und muss besonders klug wirtschaften.
Die Sonntagsfrage. „Warum sortiert Thalia nach Jungen- und Mädchenbüchern, Frau Bachhausen-Dewart?“
Der Ruf nach mehr Independent-Förderung.
KNV-Ausgleichsfonds erhöht: Konzernunabhängige Verlage können Förderung beantragen.
Netflix sorgt für Bestseller.
Hugendubel setzt neue Akzente in der Messebuchhandlung.
Verlage / Konzerne
Bertelsmann will klimaneutral werden.
Sellier/de Gruyter firmiert um. Der neue Name lautet „Otto Schmidt – De Gruyter“.
Nach nur einem Jahr verlässt Florian Illies Rowohlt.
Hanser trauert: Christoph Meckel ist tot.
Wegen Wertminderungen bricht Ergebnis von Bastei Lübbe ein.
Amazon Deutschland erwirtschaftet 2019 rund 12 Prozent mehr als im Vorjahr.
Preise / Wettbewerbe
Menschenrechtspreis für Zoe Katharina.
Österreich sucht den Super-Krimi.
DELIA-Literaturpreise 2020. Love is in the air.
Deutscher Hörbuchpreis 2020. Axel Milberg erhält Sonderpreis.
International Excellence Award 2020. „Frankfurt liest ein Buch“ ist nominiert.
Deutscher Hörbuchpreis 2020. Beste Unterhaltung durch Matthias Matschke.
Deutscher Hörbuchpreis 2020. Camilla Renschke und Christian Berkel sind beste Interpreten.
Selfpublishing
Kindle-Unlimited-Quoten für Januar 2020: Weltweit nach unten.
Sonntagsfrage: „Welche Probleme löst der Self-Publishing-Day, Herr Kreutzer?“
Kultur / Literaturszene
Steinmeier vergibt Börne-Preis an Ransmayr.
Nobelpreisträger J. M. Goetzee. Magisch, zärtlich, südafrikanisch.
„Das Literarische Quartett“ im neuen Gewand. Thea Dorn lädt ein.
Unabhängige Lesereihe LIX in München. Lyrik trifft auf Prosa trifft auf Theatertext.
Krimi-Bestsellerautorin Mary Higgins Clark ist tot.
„Brauchen Frauen 2020 noch eigene Netzwerke, Frau Beck?“
Flaute bei Jugendbüchern. „Immer schwerer zu vermitteln.“
Timo Leibig über Vorschüsse unter Mindestlohn. „Autoren arbeiten für lau.“
Ehrenglauser für Nina George. 23 Titel für Glauser 2020 nominiert.
Digitalisierung / E-Books
„Wer liest wann wo“
Auf dem kostenlosen Lesungsportal von Doreen Förtsch können alle, die etwas mit Büchern und buchnahen Medien zu tun haben, Ihre Termine für ganz Deutschland veröffentlichen. Von Sandra Vogel vom Piepmatz Verlag ins Leben gerufen, ist es seit 2010 im Web am Start und gehört nun als eine von drei Internetseiten zur buchwissenschaftlichen Blogseite „Made by Doreen“ und dem digitalen Anzeigenportal „Books for Users“.
International
Studie zur Personalstruktur britischer Verlage: Frauen halten 53 Prozent der Führungspositionen.
Judging a Book by Its Title.
Canadian Book Buyers' Habits Unchanged in 2019.
Egypt’s Bookish Revolution.
PEN America Rallies Support for Turkish Writer Facing Jail.
Book Sales Up in U.K. and France.
SCHREIB-KICK (
Ortsnamen in Phantastik
von Nora-Marie Borrusch
Um Ortsnamen zu erfinden, kann man sich von der Realität inspirieren lassen. Da gibt es einerseits Städte, die einfach Verben sind. Singen, Essen, Siegen ... Warum nicht Laufen, Saufen und Galopp?
Dann kann man Komposita entwickeln: Geht es um Menschen, Trolle oder Zwerge, die mit Gestein assoziiert werden, eignen sich Ortsnamen mit -burg oder -berg, -fels, -stein oder -brocken, wenn man es ein wenig lustig haben will. Geht es eher um blumige Elfenvölker, bieten sich Namen an mit -wald, -feld, -gras oder, sofern sie winzig sind, vielleicht auch -stängel, -zweig oder -blatt. Natürlich sollte man diese Zuordnungen umkehren, wenn es um kriegerische Dunkelelfenvölker oder Kieseltrolle geht.
Andere Möglichkeiten wären beispielsweise Metalle für Zwergen- und Roboterstädte oder -wind für Vogelvölker und andere Freigeister.
Eine dritte Variante ist, sich die anatomischen und sprachlichen Möglichkeiten des fantastischen Volks zu überlegen und danach auszuwählen. Als plakatives Beispiel könnten die Städte eines Schlangenvolks besonders viele Zischlaute enthalten.
Hilfe beim Setting: Klänge: In einem anderen Kick sprach ich von Bildern, die man sich anschauen kann, um in Stimmung zu kommen (zum Beispiel Schneebilder, wenn man im Hochsommer eine Winterszene schreiben soll).
Filmsounds liefern auch eine gute Inspiration. Schreibt man eine Schlachtszene, kann man sich auf Youtube eine Playlist mit entsprechenden Szenen zusammenstellen, so dass Waffengeklirr, Schreie, Pferde etc. einen passablen akustischen Hintergrund liefern. Sehr einfach funktioniert das natürlich auch für Geschichten auf dem Meer – spätestens seit Fluch der Karibik gibt es eine große Klangpalette für Wasser, Schiffsknarren und dergleichen.
Musik kann generell helfen – ich schreibe zum Beispiel besser piratig und schiffig, wenn ich dazu schunkelnde Piratenmusik höre oder auch meditatives Wellenrauschen oder Plätschern. Und besonders dschungelig wird es mit Urwaldgeräuschen.
Schafft man sich so ein akustisches Setting, fällt das Denken in die entsprechenden Richtungen oftmals leichter. Wenn man hingegen erst gedanklich den Baulärm vor dem Fenster ausschalten muss, wie soll man da das schneeige Knirschen hören, wenn die Protagonisten durch die Winterlandschaft stapfen?
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Nora-Marie Borrusch, Lektorat Agapenna, www.lektorat-agapenna.com, seit 2020 Mitglied im VfLL
SCHREIBKURS (
„CharakterCards®: Eine kreative Methode der Figurenentwicklung“
von Ingrid Werner
Sie wollen lebendige und einzigartige Figuren erschaffen, aber nicht die Hundertste Excel-Tabelle mit Augenfarbe, Essgewohnheiten oder anderen Details Ihres Personals füttern? Sie sitzen eh immer viel zu viel am Computer und zermartern sich Ihr Gehirn?
Ich biete Ihnen an, sich von Bildern verführen zu lassen, endlich einmal wieder etwas mit den Händen zu gestalten und über die Überraschungen zu staunen, die aus Ihrem Unbewussten auftauchen. Das alles passiert mit CharakterCards. CharakterCards – was für eine Methode ist das? Ein guter Roman lebt von seinen interessant ausgestalteten Figuren. Sie stiften sich gegenseitig zu Handlungen an, der Leser, die Leserin identifiziert sich im besten Fall mit ihnen und fiebert mit, ob ihnen gelingen wird, was sie sich vorgenommen haben. In der Schreibtheorie gibt es unzählige Möglichkeiten, Figuren zu entwickeln und bis ins Detail Hintergrundgeschichte, Kleidergröße und ausgefallene Eigenschaften aufzuschreiben. Diese Methoden haben alle ihre Berechtigung und sind auch erfolgversprechend.
CharakterCards setzt jedoch anders an: weg vom analytischen Denken, hin zur Intuition. Das entspannt, macht Spaß und führt zu erstaunlichen Ergebnissen.
Regel 1: Vergessen!
Egal, ob der Mischmasch aus unzähligen gelesenen Ratgebern bei Ihnen als Schreibanfänger den Denkapparat lahmlegt oder ob Sie als fortgeschrittene Autorin endlich mal aus den Strukturen im Kopf ausbrechen wollen – Sie profitieren von CharakterCards. Denn die erste Regel lautet: Vergessen Sie alle Regeln! Vergessen Sie, was Sie sich bis jetzt ausgedacht haben! Vergessen Sie den Plot!
Bei der Methode „CharakterCards“ stellen Sie alles bisher Erdachte auf Null und laden Ihre Intuition ein, die Führung zu übernehmen. Dies gelingt auf denkbar einfache Weise: Sie lassen Bilder sprechen und hören ihnen zu.
Im Gehirn sind verschiedene Bereiche für unterschiedliche Aufgaben zuständig. Grob gesagt, das analytische Denken findet in einem anderen Areal statt als die kreative, ganzheitliche Herangehensweise an ein Problem. Sie als Schreibende zapfen oft nur den logisch-analytischen Bereich an. Exzellente und kreative Ergebnisse erzielen Sie allerdings nur dann, wenn beide Hemisphären im Gehirn zusammenarbeiten. Deshalb ist es wichtig, die kreative und intuitiv arbeitende Gehirnhälfte, die in Bildern denkt, in Prozesse einzubeziehen und zu fordern.
Regel 2: Nicht nachdenken!
Woher bekommen Sie diese Bilder, die die Fantasie anregen und die Figuren in ihrer Gesamtheit erstehen lassen? Sie gestalten sie selbst. Aus vielen Fotos – zum Beispiel aus Zeitschriften und dem eigenen Fundus – suchen Sie sich diejenigen Bilder aus, die Sie gleichsam anspringen. Also bloß nicht groß nachdenken und abwägen! Frauen, Männer, Kinder, Tiere, Landschaften, Gebäude, spirituelle Elemente und alles, was Sie sonst noch auf Fotos finden können, stehen zur Auswahl.
Diese Fotos vereinigen Sie nach einer bestimmten Reihenfolge zu einer Collage. Sie beginnen mit der Person, suchen sich danach einen passenden Hintergrund und fügen zum Schluss noch Details hinzu. Für jede Figur, die Sie genauer kennenlernen wollen, kreieren Sie eine eigene Collage. Und Sie werden am Ende sicherlich mit mir übereinstimmen, jede ist ein kleines Kunstwerk. (Einige Beispiele für solche Collagen-Kunstwerke finden Sie auf meiner Homepage unter www.werner-ingrid.de/index.php/charaktercards/)
Regel 3: Reden und Zuhören
Nun folgt der nächste essentielle Teil von CharakterCards: die Besprechung der Collage.
Ohne die Besprechung der Collage hätten Sie eine schön gestaltete Karte, die Ihnen zwar Geheimnisse zuflüstert, Sie selbst könnten diese Geheimnisse aber leider nicht hören. Deshalb ist es eminent wichtig, die Karte sprechen zu lassen. Und das ist wörtlich zu verstehen: Sie selbst müssen reden.
Im Workshop setzt man sich zu zweit zusammen; die eine Teilnehmerin spricht, der andere protokolliert. Wenn Sie zu Hause allein arbeiten, können Sie die Diktierfunktion am Handy aktivieren. Denn es ist unumgänglich, zu sprechen. Bitte schreiben Sie Ihre Gedanken nicht selbst auf! Beim Schreiben wird wieder die logisch-analytische Funktion im Gehirn angeknipst, und die haben Sie ja gerade in den Urlaub geschickt.
Zuerst lassen Sie die Collage auf sich wirken. Sie versetzen sich in die Position der Figur auf der Karte und lassen diese Figur erzählen. Das mag sich für manche wie esoterischer Klimbim anhören. Doch nur so eröffnen Sie der Intuition die Möglichkeit, zu arbeiten. Der Einfachheit halber können Sie sich an einem Fragebogen orientieren, der unter anderem das berühmt-berüchtigte „want and need“ der Figur abfragt.
Mit „want“ ist das äußere Bedürfnis einer Person gemeint, also das, was sie will und von dem sie weiß, dass sie es will. Zum Beispiel will Ihre Protagonistin unbedingt Karriere machen, und sie setzt alles daran, dies zu erreichen. Unter „need“ versteht man das innere Bedürfnis einer Figur, also das, was sie will, von dem sie aber (noch) nicht weiß, dass sie es will und auch unbedingt braucht, um glücklich zu werden. Im Beispiel der auf ihre Karriere fixierten Frau könnte deren inneres Bedürfnis die Anerkennung durch ihren Vater sein, die sie ihr Leben lang vermisst hat, und sie versöhnt sich mit ihm.
Aber diese Fragen sind nur Anhaltspunkte. Die effektivsten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie sich auf diesen Prozess ganz einlassen und ohne Selbstzensur berichten, was Ihnen in den Sinn kommt. Also auch, welche Stimmung die Karte bei Ihnen hervorruft, welche Assoziationen Sie bei der Anordnung der Elemente auf der Karte haben oder bei einzelnen Details. Sie werden ein ganzheitliches Bild Ihrer Figur erhalten und Dinge erfahren, die Sie vorher noch nicht wussten. Eigenschaften, Motive oder Hintergrundinformationen tauchen auf. Die Figur wird schillern, und Sie werden begierig darauf sein, mit ihr die literarische Reise zu beginnen.
Bei der Arbeit mit dieser Methode kann es Ihnen auch passieren, dass Sie sich gar nicht mehr mit dem geplanten Projekt befassen, sondern dass etwas Neues entsteht. So erging es einer Kollegin. Obwohl sie an den Collagen für die Figuren ihres aktuellen Manuskripts arbeitete, ließ sie sich von dem ausgelegten Bildmaterial inspirieren, und plötzlich tauchte die Idee für eine ganz neue Krimireihe auf, die sie dann mittels CharakterCards zum Leben erweckte. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, nicht mit vorgefassten Meinungen an die Arbeit zu gehen, sondern sich unvoreingenommen in den Prozess mit CharakterCards zu begeben. Die dabei entstehenden Überraschungen sind der Gewinn. Die CharakterCards-Karte ist fertig. Und dann? Sie haben nun für die Ihnen wichtigen Figuren Karten erstellt und sie auch besprochen. Wie geht es weiter?
Höchstwahrscheinlich muss ich Ihnen nicht groß raten, was zu tun ist. Denn diese Methode setzt jede Menge Energie frei, und Sie werden all die Inspirationen in Text umsetzen wollen.
Am besten positionieren Sie die Karten rund um Ihren Arbeitsplatz und lassen sie weiter wirken. Denn auch nach der eigentlichen Besprechung können sie Sie zu neuen Erkenntnissen anregen. Mit diesen Karten können Sie auch plotten. Sie nehmen zwei Karten zur Hand und lassen sie wieder erzählen. Welchen Konflikt hat Figur A mit Figur B? Oder Sie betrachten die Vernetzung zwischen mehreren Figuren. Welche Verbindungen bestehen zwischen A, B, C und D?
CharakterCards können Ihnen helfen, die Story der Agentur vorzustellen. Eine Kollegin hatte die CharakterCards ihrer Protagonisten beim Gespräch mit dem Programmleiter dabei. Er nahm die Karten immer wieder zur Hand, besah sie sich genau und stellte Fragen zu den dargestellten Details. So kamen sie leichter ins Gespräch, und der Programmleiter hatte einen tieferen Einblick in ihr Projekt, was sich für die Autorin natürlich positiv auswirkte.
Sie selbst können Ihre CharakterCards auch dem Publikum bei einer Lesung zeigen, das so neben dem gesprochenen Wort zusätzlich einen bildhaften Eindruck von den Personen bekommt.
Aber Vorsicht! Die Arbeit mit CharakterCards ist nicht nur überraschend und effektiv, sie kann auch süchtig machen. Und Sie werden nie mehr eine Zeitschrift in die Hand nehmen können, ohne zu überlegen, ob Sie die Bilder nicht vielleicht für Ihre nächste CharakterCards-Session brauchen könnten.
Denglisch?
Die gemischt deutsch-englische Schreibweise von „CharakterCards“ ist Absicht. Den Begriff „charactercards“ findet man in den Bereichen Animation und Spiel. Auch als Lehrmittel im Unterricht kommen „charactercards“ vor. Davon wollte ich meine Methode „CharakterCards“ absetzen.
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Ingrid Werner ist Autorin, Lektorin und CCC: CharakterCardsCoach. Ihre Workshops finden in Deutschland und Österreich statt. www.werner-ingrid.de,
DER LEKTOR, DAS UNBEKANNTE WESEN (
„Lektoren sollten sich fortbilden“
Interview mit Isabell Schmitt-Egner
Isabell Schmitt-Egner hat für den Carlsen Verlag, für Piper und andere Verlage lektoriert und die Bücher zahlreicher Selfpublisherinnen und Selfpublisher bearbeitet. Sie hat außerdem viele Romane verfasst, der letzte war „Waldprinz“.
Hans Peter Roentgen: Welche Texte lektorierst du? Und was machst du in so einem Lektorat?
Isabell Schmitt-Egner: Hinweis zu Anfang: Im Folgenden bezeichne ich aus Gründen der Vereinfachung und Lesbarkeit Autorinnen und Autoren beispielhaft als „der Autor“ in der männlichen Form.
Meistens sind es inzwischen Fantasybücher von Verlagsautoren. Im Lektorat verschaffe ich mir zunächst einen Überblick über die Welt, die Charaktere und die Story. Ich lote die Schwächen des Autors aus, die sich in der Regel schon auf den ersten Seiten zeigen. Dann gibt es eine erste Besprechung, immer am Telefon. Wir sprechen dann meine Anmerkungen durch, ich erkläre, was ich meine, was mir aufgefallen ist, und lasse den Autor sagen, ob das Absicht war, ein Denkfehler, ein Versehen usw. Dann mache ich Lösungsvorschläge, bis wir etwas finden, was dem Autor gefällt. Ich weise ihn auf seine Schwächen hin und frage ihn, ob er es selbst beheben will oder wo ich helfen soll. Das bedeutet auch mal, dass ich einige Seiten komplett neu oder umschreibe, falls der Autor sich an dieser Stelle überfordert sieht.
Im zweiten Durchgang ist das Feld bereits etwas bereinigt und übersichtlicher. Nun gehe ich in die Feinheiten, schleife an Formulierungen, mache Vorschläge für bessere Dialoge und bessere Witze etc. Ich suche nach weiteren Logikfehlern, die sich auch durch das Bearbeiten einschleichen können. Es folgt wieder eine Besprechung am Telefon.
Im dritten Durchgang ist das meiste dann erledigt, allerdings kommt es nicht selten vor, dass dann erst, da alles aufgeräumt ist, noch ein großer Logikfehler zutage tritt. Diesen hat vorher niemand bemerkt, weder Autor noch Testleser. Das passiert gar nicht so selten. Um diese Fehler zu finden, lese ich das Buch kapitelweise rückwärts. Man glaubt gar nicht, was sich noch auftun kann ...
Reicht die Zeit, machen wir einen vierten Durchgang, feilen an Kleinigkeiten und suchen alle restlichen Schreibfehler, die wir finden können. Für den Verlag formatiere ich dann das Manuskript mit der verlagsinternen Formatvorlage. Danach geben wir ab und hoffen das Beste!
HPR: Welche Eigenschaften sind deiner Meinung besonders wichtig, um Texte zu lektorieren?
ISE: Ein Interesse an Texten von anderen, den Autor mit seinen Sorgen verstehen, das sind zwei sehr wichtige Punkte. Ich höre sehr viele Horrorgeschichten, was im Lektorat alles schiefgeht. Also nicht im Sinne von, man übersieht Fehler, sondern dass der Lektor dem Autor einen schlechten Stil einredet, also den Stil des Autors verschlimmbessert, indem er völlig falsche Hinweise gibt.
Lektoren sollten sich fortbilden und sich intensiv mit Schreibtechniken beschäftigt haben. Ich höre immer wieder, dass sich einer ein Autorenprogramm kauft und dann Lektorat anbietet. Unbedarfte Autoren geben ihr Geld aus für jemanden, der ab und zu „show, don’t tell“ an den Rand schreibt und den Rest automatisiert unterkringeln lässt, und das war‘s.
Man sollte in der Lage sein, eine Geschichtenatmosphäre zu erfassen und zu spüren, ob sie stimmt. Man muss Geschichten verstehen, man muss Menschen verstehen. Man sollte Ideen haben, wie man eine vollkommen verkorkste Geschichte retten kann. Oder wie man eine Szene, die die Geschichte eigentlich kaputtmacht, später so relativieren kann, dass es eben doch funktioniert. Und vieles, vieles mehr. Über das Thema könnte ich stundenlang reden. Man braucht einfach Erfahrung.
Inzwischen braucht mir jemand nur ein bisschen was von seiner Geschichte zu erzählen und ich ahne sofort, wo der Haken ist. Damit liege ich meistens richtig. Das war früher nicht so, das kommt mit der Zeit.
HPR: Wie sieht der typische Ablauf deines Lektorats aus? Mal angenommen, ich schicke dir einen Text, welche Schritte passieren dann, bis das Lektorat beendet ist?
ISE: Wie oben beschrieben: Ich verschaffe mir einen Überblick, stelle die Baustellen fest, es wird besprochen, wie wir das beheben und wer von uns was davon macht. In bis zu vier Durchgängen wird der Roman auf allen Ebenen optimiert, also inhaltlich, stilistisch, Charaktere, Spannungsbögen, Weltenbau, alles. Meistens teilen wir das Manuskript in mehrere Dateien auf, um parallel arbeiten zu können.
Während der Arbeit gebe ich dem Autor Tipps für seine persönlichen Probleme beim Schreiben, und ich verrate ihm Tricks und Kniffe für seinen Text.
HPR: Bietest du unterschiedliche Lektoratsformen an (Exposé, Klappentext, Manuskriptgutachten), oder sind es immer vollständige Texte?
ISE: Ich biete nichts mehr aktiv an, muss ich sagen, denn seit ein paar Jahren bin ich immer im Vorfeld ausgebucht für das kommende Jahr. Immer mit ganzen Manuskripten. Deshalb verzichte ich auf eine Homepage, ich müsste sowieso alles absagen, was reinkommt. Trotzdem helfe ich Autoren nebenbei in Einzelfällen mit Klappentexten, Exposés, oder ich mache ihnen ein Schnellgutachten für wenige Manuskriptseiten, welches dann am Telefon besprochen wird. Das hilft Autoren weiter bei Schreibblockaden oder grundsätzlichen Denkfehlern, die man auf den ersten Blick nicht sieht.
HPR: Was ist deiner Meinung nach die wichtigste Aufgabe eines Lektorats?
ISE: Aus dem Manuskript eine Endversion zu machen, zu der Autor und Lektor vollumfänglich stehen können.
HPR: Gibt es typische Probleme in den Texten, die du erhältst, die immer wieder auftreten? Kannst du uns drei typische Beispiele nennen, die du immer wieder überarbeiten musst?
ISE: Zum einen hätten wir da die „erklärende“ wörtliche Rede. Der Autor versucht verzweifelt, das Wort „sagte“ zu vermeiden, und ersetzt es durch abenteuerliche Konstrukte, an denen erklärende Adjektive und Adverbien hängen wie geschmacklose Christbaumkugeln. Das kommt daher, dass der Autor erstens denkt, „sagte“ ist unkreativ, und zweitens befürchtet er, nicht verstanden zu werden, also hängt er erklärende Zusätze dran.
Damit kommen wir zum nächsten Problem: fehlender Subtext. Der Autor hat sich in Erklärungen verloren, und man sucht vergeblich nach Subtext und damit nach Sog, Spannung und Unterhaltung.
Dann würde ich noch Charakterbrüche nennen. Die kommen häufig vor. Der Autor hat seinen Charakter nicht vor Augen und lässt ihn Dinge tun, die ihn zerstören, die ihn in den Augen des Lesers unglaubwürdig, unsexy oder planlos erscheinen lassen.
HPR: Bietest du auch Coaching an?
ISE: Ich coache, wie oben erwähnt, in kleinen Einheiten und in Einzelfällen. Für mehr ist keine Zeit aktuell. Abgesehen von Autoren, die ich im Lektorat habe, die erhalten natürlich jederzeit umfangreiche Coachings. Wir telefonieren dazu, und auch Hausbesuche waren schon drin.
HPR: Übernehmen deine Kunden alle deine Änderungen? Erwartest du, dass alles übernommen wird?
ISE: Normalweise übernehmen sie fast alles. Man kann nie erwarten, dass jemand ALLES übernimmt, das wäre Unsinn. Aber ich hatte es erst einmal, dass die Autorin vieles nicht übernehmen wollte. Bei allen anderen hat es geklappt.
HPR: Kannst du einen Durchschnittswert sagen, wie viel Prozent deiner Änderungen übernommen werden?
ISE: Geschätzt würde ich sagen: 95%.
HPR: Was geschieht, wenn der Kunde sagt: Nein, so wie du das geändert hast, will ich das nicht haben?
ISE: Das kommt darauf an. Wenn es eine Formulierung ist, die Geschmackssache ist, dann lasse ich ihn einfach und sage nichts. Ist es in meinen Augen ein Schnitzer, dann erkläre ich es noch mal. Ist es wirklich falsch, dann kämpfe ich. Und meistens gewinne ich.
HPR: Gab es auch schon mal Fälle, in denen du und der Kunde euch nicht einigen konntet? Was passiert dann?
ISE: Einmal, wie gesagt. Wir konnten uns nicht grundsätzlich einigen, obwohl wir uns persönlich sehr mochten und auch heute noch mögen. Ich habe mich am Ende an den Verlag gewandt, weil die Diskussion sich über ein Jahr hinzog. Der Verlag hat es sich angesehen und mir recht gegeben. Am Ende habe ich das Lektorat niedergelegt, und das Projekt wurde insgesamt auf Eis gelegt bis auf Weiteres.
HPR: Müssen die Texte ein bestimmtes Niveau haben, damit du sie lektorierst? Oder lektorierst du alles?
ISE: Ich lektoriere aktuell nur für Verlage, da nehme ich, was sie mir geben. Das ist ja in der Regel vorher ausgesucht worden vom Verlag, also ist das Niveau schon gegeben. Ich habe schon Texte abgelehnt von Selfpublishern, darunter waren schlecht geschriebene Erotikromane und auch Manuskripte, bei denen man sah, dass die Baustelle zu groß war, dass es wirklich an allem fehlte. Das sagte ich dem Autor dann auch und riet vom Veröffentlichen zu diesem Zeitpunkt ab.
HPR: Was gehört zu deinem Lektorat? Grammatik, Rechtschreibung? Stil? Was noch?
ISE: Das alles, dazu Weltenbau, kreative Ideen für mehr Witz und Schwung. Dazu bilde ich mich weiter im naturwissenschaftlichen Bereich, das hat uns schon oft geholfen.
Charaktere ausbauen, Erzählerstimme finden, Prämisse finden und festlegen, Leitmotive, Perspektiven.
HPR: Kannst du das an einem Beispiel ausführen?
ISE: In einem Roman ging es um Feen. Diese taten aber nichts Besonderes, außer schön aussehen und Party machen. Das besprach ich mit der Autorin, und sie wollte das ändern. Wir überlegten uns, welche Rolle die Feen in der Welt spielen könnten, welche Magie sie haben. Vorher schrieben sie auf Laptops und hatten Türschlüssel zu ihren Zimmern. Danach hatten sie Speicherkristalle und die Türen wurden von sprechenden Augen bewacht, die Namen und Charakter hatten. Wir liefen zur Höchstform auf und überboten uns gegenseitig mit Ideen. Das Manuskript bekam einen ganz anderen Charakter. Der Verlag war begeistert, sie erkannten das Manuskript kaum wieder. Weitere Bände entstanden, die Autorin war ganz in diese Welt eingetaucht und hat ein episches Werk entworfen. Die Bücher haben sich sehr gut verkauft.
HPR: Kommen wir zum heikelsten Thema, den Preisen. Hast du feste Preise für bestimmte Leistungen, zum Beispiel pro Normseite? Oder wonach berechnest du den Preis deiner Leistungen?
ISE: Der Verlag macht mir ein Angebot, das ich dann so übernehme. Bei Autoren habe ich immer Pauschalpreise gemacht in derselben Höhe wie beim Verlag. Gelegentlich habe ich einen Freundschaftspreis gemacht.
HPR: In welchem Bereich bewegt sich der durchschnittliche Aufwand für ein Manuskript eines Taschenbuchs mit 300 Seiten? Gibt es da Grenzen, maximal, minimal?
ISE: Minimal würde ich sagen, sechs Wochen Zeit. Länger als drei Monate braucht man in der Regel nicht, es sei denn, der Autor wird krank.
HPR: Muss deiner Meinung nach ein Lektor selbst erfolgreich Bücher veröffentlicht haben?
ISE: Nein, das muss er nicht. Ein Trainer für Olympia muss ja auch nicht selbst turnen können oder genauso schnell schwimmen können. Aber es hilft natürlich, weil man als Autor weiß, wie sich ein anderer Autor fühlt.
HPR: Wie bist du eigentlich Lektorin geworden? Wie sah dein Berufsweg aus?
ISE: Ich war Maskenbildnerin beim Film und hatte noch nie was geschrieben, aber ich merkte bei den Dreharbeiten oft, wenn etwas im Text nicht stimmte. Eines Tages schrieb ich einige Zeilen im Drehbuch um, obwohl das streng verboten war. Am nächsten Tag kam die Schauspielerin und sagte: „Wer hat das Drehbuch umgeschrieben?“ Ich meldete mich. Sie so: „DANKE!“ Da merkte ich, dass ich wohl richtiggelegen hatte mit meinem Textgefühl.
Irgendwann habe ich eine Kurzgeschichte verfasst und im Netz hochgeladen. Nach nur einer Stunde hatte ich das erste Manuskript im Briefkasten mit der Bitte um Kritik. Das überraschte mich. Ich kritisierte den Text, aber der Autor wollte das nicht hören. Egal.
Ich machte weiter mit eigenen Geschichten und kaufte mir als Erstes „Vier Seiten für ein Halleluja“ und „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“. Das erste Buch brachte mir etwas, das zweite nicht. Also kaufte ich weitere Ratgeber und schrieb weiter. Nebenbei fing ich an, Fehler in Büchern aufzulisten und an die Verlage zu schicken. Es kam nie eine Antwort.
Ich hatte mich in Foren angemeldet und versuchte mich weiterzubilden. Ich glaubte auch viel von dem Unsinn, der dort verzapft wurde. Im Nachhinein war das alles sehr lustig. Eines Tages bat mich eine Autorin um Hilfe. Ich ging ihr Buch durch, und diese Anmerkungen bekam der Carlsen Verlag in die Hände. Es folgte ein erstes Jobangebot als Korrekturleserin, danach wurde ich schnell zur Lektorin „befördert“. Alle anderen Jobangebote kamen dann durch Mundpropaganda auf mich zu. Beworben habe ich mich nicht, das ging wie von selbst.
HPR: Gibt es einen mittlerweile veröffentlichten Text aus deinen Lektoraten, den du uns besonders empfehlen würdest?
ISE: Ich strenge mich immer an, von daher habe ich da wenig Präferenzen. Ich empfehle mal aus der Fantasyecke die Fairy-Reihe von Stefanie Diem. Wer lachen will im Fantasybereich, dem empfehle ich die Reihe „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ von Nina MacKay. Ganz ohne Fantasy, dafür mit maximalem Gefühl: „Best Friend Zone“ von Jennifer Wolf.
HPR: Herzlichen Dank für das Interview.
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Hans Peter Roentgen ist Autor der Bücher „Vier Seiten für ein Halleluja“ über Romananfänge, „Drei Seiten für ein Exposé“, „Schreiben ist nichts für Feiglinge“, „Klappentext, Pitch und weiteres Getier“ und „Was dem Lektorat auffällt“. Außerdem hält er Schreibkurse und lektoriert.
UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN
Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber gelöscht wird.
Drehbuch | Oliver Pautsch | |
Fantasy | Stefanie Bense | |
Heftroman | Arndt Ellmer | |
Historischer Roman | Titus Müller | |
Kinder- und Jugendbuch | Sylvia Englert | |
Kriminalistik | Kajo Lang | |
Lyrik | Martina Weber | |
Marketing | Maike Frie | |
Recherche | Barbara Ellermeier | |
Plotten | Kathrin Lange | |
Sachbuch | Gabi Neumayer | |
Schreibaus- und -fortbildung | Uli Rothfuss | |
Schreibhandwerk | Ute Hacker | |
Science-Fiction | Andreas Eschbach |
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, den ihr separat abonnieren müsst.
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