The Tempest

Ausgabe 22-04 (20. April 2020)

   Editorial
   Hall of Fame
   Neues aus der Buchszene
   Schreib-Kick
      „Achtsamkeit“ 
      von Nora-Marie Borrusch
   Frag die Expertin für Lyrik
      (Martina Weber)
   Frag die Expertin für Fantasy
     (Stefanie Bense)
   Impressum

EDITORIAL 

Liebe Autorinnen und Autoren,

vom heimischen Schreibtisch an den heimischen Schreibtisch grüßen wir euch in diesen besonderen Zeiten. Den Tempest gibt es weiter wie gewohnt, auch wenn wir uns mit denselben Sorgen auseinandersetzen wie alle anderen auch. Daher diesmal gleich zu Beginn die Bitte: Wer kann, möge bitte den Tempest und damit seine MacherInnen -- fast alle freischaffende AutorInnen -- mit einem freiwilligen Beitrag unterstützen! Überweist bitte auf das Konto unterm Editorial oder per Paypal direkt auf unserer Website. Danke!

In der neuen Ausgabe findet ihr: eine neue wunderbare Schreibanregung von Nora-Marie Borrusch, Neues aus der Buchszene in Zeiten von Corona von Ramona Roth-Berghofer und zwei Expertinnenantworten: Bei Martina Weber (Lyrik) geht es darum, wie und wo man Gedichte beurteilen lassen kann. Und Stefanie Bense beantwortet eine gerade von AnfängerInnen häufig gestellte Frage nach möglichem Ideenklau.

Die Veranstaltungen im zweiten Teil des Tempest haben wir aufgeführt, obwohl zurzeit nichts stattfindet. Weil wir alle nicht wissen, wann welche Vorschriften gelockert werden. Prüft also bitte bei allen Seminaren etc. selbst nach, ob sie stattfinden!

Der klassische Tipp des Monats, diesmal von Blaise Pascal:

Die besten Bücher sind die, von denen jeder Leser meint, er hätte sie selbst machen können.

Bleibt gesund, und genießt, wenn möglich, die sonnigen Tage!

  Gabi Neumayer
  Chefredakteurin

~~~~~~~~~~~

Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto:

     Jürgen Schloßmacher
     Kreissparkasse Köln
     BIC: COKSDE33XXX 
     IBAN: DE23 3705 0299 1142 1761 63
     Stichwort: „Beitrag Tempest“

Ihr könnt auch über unsere Website direkt per Paypal überweisen!

Und wer nicht überweisen möchte, kann uns den Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). 


ISSN 1439-4669 Copyright 2019 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe


INHALT DIESER AUSGABE

TEIL 1

   Editorial
   Hall of Fame
   Neues aus der Buchszene
   Schreib-Kick
      „Achtsamkeit“ 
      von Nora-Marie Borrusch
   Frag die Expertin für Lyrik
      (Martina Weber)
   Frag die Expertin für Fantasy
     (Stefanie Bense)
   Impressum


TEIL 2 (in separater E-Mail, falls ebenfalls abonniert)

   Veranstaltungen
   Ausschreibungen
   Publikationsmöglichkeiten
     mit Honorar
     ohne Honorar
   Seminare
   Messekalender


HALL OF FAME (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Die „Hall of Fame“ zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können.

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!) nach diesem Schema:

.......

AutorIn: „Titel“, Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-Adresse.

.......

Ein Beispiel (!):

Johanna Ernst: „Der Fall der falschen Meldung“, Hüstel Verlag 2015, Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive Homepage!

.......

Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. 

ACHTUNG!

Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen muss, Lektorat bezahlt o. Ä.

Schickt eure Texte unter dem Betreff „Hall of Fame“ an dDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt! 


Diana Jahr: „und nachts wandern die fledermäuse aus“, Schillo-Verlag München, 2019, Lyrik. Blog: https://versspruenge.wordpress.com/
 


NEUES AUS DER BUCHSZENE (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie nie zuvor. Ob es nun um neue Vertragsbedingungen mit Amazon geht, die zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und Möglichkeiten, die sich Verlagsautoren und professionellen Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir hier alle interessanten Links zusammen, die uns jeden Monat ins Auge fallen - natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


Interviews


Wie läuft Pressearbeit in Corona-Zeiten, Frau Fischer?

„Literatur braucht Gedrängel.“ Buchmarkt in der Corona-Krise.


Buchhandel / Börsenverein


Bücher Wenner steuert Fahrradkuriere via App und arbeitet klimaneutral.

Schrittweise Lockerungen in der Corona-Krise: Buchhandlungen bis 800 Quadratmeter dürfen wieder öffnen.

Corona-Exit: Thalia Mayersche will Gleichbehandlung für große und kleine Läden.

Corona-Krise und Buchhandelsumsatz. Sortiment mit starkem Minus im März.

Lockdown in der Schweiz. Interesse an E-Books sprunghaft angestiegen.

Thalia kritisiert niedrige E-Book-Preise.

Aktion der Buchhandlung Bücherwurm. Buchtipps per Video-Konferenz.

Corona-Krise: Usborne verkauft mehr Kinderbücher.

Wie große inhabergeführte Buchhandlungen reagieren: „Wenn wir aus der Krise rauskommen, sind wir möglicherweise bekannter als vorher.“

Brief von Alexander Skipis: „Ihr Verband steht an Ihrer Seite.“

Corona und die Buch-Nebenmärkte: Umsatz steigt in den Supermärkten.

Das Coronavirus treibt die Buchbranche in eine Krise.


Verlage / Konzerne


Bertelsmann ist ab sofort Alleineigentümer von Penguin Random House.

Hugo Setzer richtet sich an Verlage: „Die Rolle der Verleger ist heute wichtiger denn je.“

Titelverschiebung, Kurzarbeit und eine Portion Optimismus: Umsatzeinbruch bei Verlagen um bis zu 80 Prozent.


Hörbuch / Podcast


Als Kind las Anvar Cukoski die Stadtbücherei leer. Als Lektor muss er einschätzen, welches Buch ein Bestseller wird.

Hugendubel geht unter die Podcaster.

Wie fühlt es sich an, sieben Stunden Hölderlin vorzulesen?


Recht


Drei typische Fehler bei der Verhandlung von Verlagsverträgen.


Kultur / Literaturszene


Lange Nacht über Roald Dahl. Ein wenig Zauber reicht dir ewig.

Jugendliche lesen weniger Bücher.

„Bücher sind eine Art heiße Ware geworden.“


Veranstaltungen / Kampagnen


Kulturzeit spenden – wie läuft Ihre Unterstützungskampagne für Kulturschaffende, Frau Cappelluti?

Autorenforum Montsegur: Online Lesungen.


 International


Eindrücke aus dem US-amerikanischen Alltag: Wir verlieren langsam den Verstand. Höchste Zeit, dass der Lockdown gelockert wird.

„Die Zeit, in der wir den Verstand verloren haben.“ Interview mit dem Bestsellerautor Dave Eggers.

Corona: „Der Tod in Amerika“ von Zadi Smith.

Barnes & Noble and Books-A-Million are currently continuing to operate all of their stores, although both noted they are closely monitoring new developments in the new coronavirus outbreak.

USA: Print Unit Sales Dropped 13.5% in Mid-March.

Print Unit Sales Up 2.9% in Early April.

America’s largest publicly held trade publishers were already facing challenges before the new coronavirus hit.


SCHREIB-KICK (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


„Achtsamkeit“

von Nora-Marie Borrusch 

Unter dem Stichwort „Achtsamkeit“ werden in der Psychologie Übungen zusammengefasst, mit denen man den Kopf im Hier und Jetzt halten kann (darunter sind sie auch google- und youtubebar).

Es gibt Übungen zum Beobachten, Wahrnehmen und Beschreiben. Dabei soll nicht bewertet werden. Das zu üben ist für den Autor (aller Geschlechter) praktisch, da er ja in der Lage sein sollte, jede Szenerie positiv oder negativ auszudeuten. Wenn man die Aspekte trennen kann, wird es leichter, sie gezielt einzusetzen. 

Beispiel: Man möchte einen Garten im Sonnenschein beschreiben. 

Versuch 1: „Grünzeug, blauer Himmel, wunderschön.“ Ansprechend? Eher weniger. Wie wäre es also mit:

Versuch 2: Sich irgendwo ein Plätzchen Grünzeug suchen und exzessiv beobachten. Dann fällt einem auf, dass der Sonnenschein durch die Blätter saftig grün leuchtet oder welche Maserung die Rinde von dem und dem und dem Baum hat, hoppla, vielleicht ist eine Figur zu erkennen, wie kommt die denn da hin? Oder vielleicht haben die Blätter vom Sonnenschein einen goldenen Rand, es gibt verschiedene Ameisenstraßen, Käfer, Libellen, von irgendwoher weht der Duft von Erdbeeren herüber, und man hört es plätschern, die Füße in einer Schüssel mit kühlem Wasser wäre doch auch fein bei der Hitze, nicht wahr? Und Sonnencreme nicht vergessen (die riecht übrigens auch und fühlt sich kühl an).

Dazu muss man nicht einmal kreativ sein, diese Übungen eignen sich also bestens, wenn man mal einen Hänger hat oder einem der Kopf brummt vor Dingen, die man noch erledigen muss. Der Kopf ist dann frei, man ist im Hier und Jetzt, um sich zu konzentrieren, und im besten Fall gibt es noch Inspiration (war vielleicht die Figur in der Rinde früher mal eine Elfe, und was ist passiert?). 

                  **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Nora-Marie Borrusch, Lektorat Agapenna, www.lektorat-agapenna.com, seit 2020 Mitglied im VfLL

 


UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN


Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber gelöscht wird.
 

Drehbuch  Oliver Pautsch Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Fantasy Stefanie Bense Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Heftroman  Arndt Ellmer Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Historischer Roman  Titus Müller Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Kinder- und Jugendbuch Sylvia Englert Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Kriminalistik Kajo Lang Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Lyrik Martina Weber Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Marketing Maike Frie Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Recherche  Barbara Ellermeier Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Plotten Kathrin Lange Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Sachbuch Gabi Neumayer Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Schreibaus- und -fortbildung  Uli Rothfuss Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Schreibhandwerk Ute Hacker Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Science-Fiction Andreas Eschbach Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.




FRAG DIE EXPERTIN FÜR LYRIK (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Frage: 

Hallo, mir ist ein Gedicht entwichen! Hab so etwas noch nie gemacht, finde es selbst aber nicht schlecht. Nun ist meine Warte mit Sicherheit die falsche, dies zu beurteilen. Meine Frage: Wie kann man eine solche Expertise erreichen, ohne die Rechte daran zu verlieren? Ist es üblich, einen kurzen Abriss über die Hintergründe des Gedichtes mit einzureichen, um es interpretieren zu können? 

Antwort: 

Schön, dass Sie den Weg zur Lyrik gefunden haben! Ihr Vorhaben, gleich nach dem Verfassen des ersten Gedichtes einen professionellen Rat einzuholen, ist ungewöhnlich. Da Sie diesen Weg gehen möchten, empfehle ich Ihnen, bei einer Suchmaschine „Lektorat Lyrik“ einzugeben und dann die Ergebnisse zu sichten. 

Sie brauchen Ihrem Gedicht keine Erklärungen hinzuzufügen. Bei der Einschätzung eines Gedichtes geht es nur um den Text. 

Wenn Sie sich an einen Lektor / eine Lektorin wenden und sich über den Auftrag einigen, handelt es sich um eine – üblicherweise bezahlte – Dienstleistung. Sie behalten dabei alle Rechte an Ihrem Gedicht. Wenn Sie mehr Gedichte geschrieben haben, können Sie sich zur fachkundigen Einschätzung Ihrer Poesie auch an ein Literaturbüro wenden (in vielen Städten gibt es ein Literaturbüro oder ein Literaturforum) oder an Seminaren teilnehmen. 

                  **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Martina Weber, Leitung der Textwerkstatt II im Zentrum für junge Literatur Darmstadt. Lyrikdebüt: "erinnerungen an einen rohstoff", Poetenladen Verlag 2013. Außerdem: „Zwischen Handwerk und Inspiration. Lyrik schreiben und veröffentlichen", Uschtrin Verlag. Mitautorin auf dem Blog http://manafonistas.de. Profil im Poetenladen: http://poetenladen.de/martina-weber-person.html. Und bei Lyrikline: https://www.lyrikline.org/de/gedichte/kamerafahrt-ein-anderes-jahrhundert-14892



FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Frage:

Ich habe einen fertigen Fantasyroman und möchte gerne mein Glück versuchen, diesen einem Verlag anzubieten. Ich habe schon ein wenig recherchiert, stutze aber noch so ein wenig, da manche gerne das ganze Manuskript und nicht nur einen Leseprobe und ein Exposé hätten. Das ist mir sowohl bei kleinen Verlagen als auch bei bekannten aufgefallen. 

Natürlich hat man immer Bedenken und wahrscheinlich ist man immer ein wenig paranoid, wenn es um die eigenen Ideen geht, aber ist das normal? Ist es normal, dass man direkt sein komplettes Manuskript dahin schickt?
 

Antwort:

Erst einmal: Glückwunsch und „Hut ab!“, dass du deinen Roman fertig geschrieben hast. Das schaffen auch nicht alle ... Ich hoffe, du hast ihn auch mehrfach überarbeitet, bevor du das Manuskript einem Verlag anbietest.

Jeder Verlag handhabt die Einsendung von Romanprojekten anders. Viele große haben das Verfahren so strukturiert, dass es für sie schnell und effizient geht (für den Verlag, nicht für den Autor). Da wird dann zunächst das Exposé oder die Leseprobe gelesen – und soweit das nicht überzeugt, liest man nicht weiter. Manche lesen auch nur den Pitch (wie ein Klappentext ein ganz kurzer Teaser, ein Appetithappen). Kleinere Verlage oder jene, die es sich personell leisten können, verlangen gern das gesamte Manuskript, anhand dessen sie sich ein umfassendes Urteil bilden. 

Einige Verlage lassen ihre Lektoren Beurteilungsbögen ausfüllen: originell, spannend, Umfang okay, Erzählfluß, Sprachniveau? Alles, was hilft, damit beurteilt werden kann, ob sich das Manuskript als Buch verkaufen ließe und ob es ins Programm passt. Der Schwerpunkt liegt bei Verlagen beim Verkaufen!

Daher ist es auch unwahrscheinlich bis abwegig, dass ein Verlag „Ideen klaut“. Wer sollte denn diese Idee übernehmen und neu schreiben? Der Verleger? Der Lektor? Der Vertriebsmanager? Die haben alle genug anderes zu tun.

Auf Ideen gibt es übrigens KEIN Marken-, Patent- oder Autorenrecht. Ideen sind frei. Nur das ausgeführte Werk unterliegt dem Urheberrecht - heißt: Du hast das Recht an deinem Manuskript, nicht an der Idee!

Aber mal ehrlich: wenn du deine Idee originell und spannend erzählt hast, wenn du eine Story ablieferst, bei der man an den Nägeln kaut vor Thrill oder Tränen vergießt vor Herzschmerz oder Lachen, bei der man Essen und Schlafen vergisst und mit dem Schmöker auf das Klo geht - dann können so viele andere Autoren/innen die Idee kopieren, wie sie wollen – sie erreichen dein Manuskript nicht. Wovor hast du also Angst?

Und sollte tatsächlich jemand die Idee aufnehmen und etwas Spannenderes, Lustigeres, Tiefgründigeres, Bewegenderes oder Komplexeres daraus machen, dann hast du dich nicht genug hineingekniet. Bitte: Es geht nicht darum, abzuschreiben, das ist ein Plagiat und strafbar! Aber Ideen sind Freiwild. Denk nur daran, wie viele Romeo-und-Julia-Versionen es gibt, vom Roman über Theaterstücke bis zu Filmen, klassisch mit Shakespeare-Text oder modern wie mit Julia Roberts und Richard Gere. Niemand käme auf die Idee, dass die Autoren „geklaut“ hätten, da sie etwas ganz Eigenes daraus gemacht haben.

Also nur Mut! Ich wünsche dir viel Kraft und Zeit zum Schreiben und – bleib gesund!

                  **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Stefanie Bense lebt und arbeitet in Emden, gibt Schreibkurse und führt eine Roman-Werkstatt, http://www.romantisch.essdeh.de, und veröffentlicht sporadisch.



Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, den ihr separat abonnieren müsst.


Einsendeformalien 
Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rücksprache - erwünscht. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. 
Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet werden.


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Ausgabe 26-11 (vom 20. November 2024)

TEIL 1 (Schreiben und Veröffentlichen):

   Editorial
   Hall of Fame
   Neues aus der Buchszene
   Autorenwissen
     „Die ersten Romanseiten‟
     von Hans Peter Roentgen
   Buchbesprechung
      „Paris, ein Fest fürs Leben"
      besprochen von Tanja Wirnitzer
   Leserbrief     
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