Editorial
Hall of Fame
Neues aus der Buchszene
Schreibkurs
„Fantastische Entdeckungen während eines Schreib-Spaziergangs“
von Antje Tresp-Welte
Autorenwissen
„Müssen Romanfiguren sympathisch sein?“
von Hans Peter Roentgen
Interview
„Radio bei Freunden“, Interview mit Nicole Thomas
Verlagsportrait
"Tribus Buch & Kunstverlag"
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
Impressum
Liebe Autorinnen und Autoren,
was AutorInnen bei einem Spaziergang alles für ihr Schreiben entdecken können, zeigt uns diesmal Antje Tresp-Welte. Und dass Romanfiguren nicht sympathisch sein müssen, sondern dass andere Merkmale viel wichtiger sind, erklärt Hans Peter Roentgen. Ursula Schmid-Spreer stellt den Tribus Verlag vor und hat außerdem Nicole Thomas von „Radio bei Freunden“ interviewt.
Unsere Fantasy-Expertin Stefanie Bense beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit einer grundlegenden Frage, und von ihrer Antwort können gerade angehende AutorInnen sehr profitieren! Ansonsten gibt es wie immer die News aus der Buchszene von Ramona Roth-Berghofer und einige neue Ausschreibungen. Dazu wie immer in letzter Zeit der Hinweis: Erkundigt euch bitte bei den Anbietern, ob und unter welchen Sonderbedingungen ein Seminar o. Ä. durchgeführt wird!
Der klassische (Anti-)Tipp des Monats, diesmal von Goethe:
Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, dass der Verfasser etwas gewusst hat.
Kommt gut durch den Herbst! Und denkt an uns, und unterstützt uns durch einen kleinen Beitrag - am einfachsten per Paypal direkt auf unserer Website. Gerade in diesen Zeiten sind wir mehr denn je darauf angewiesen ...
Gabi Neumayer
Chefredakteurin
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Jürgen Schloßmacher
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Und wer nicht überweisen möchte, kann uns den Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest).
ISSN 1439-4669 Copyright 2020 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
INHALT DIESER AUSGABE
TEIL 1
Editorial
Hall of Fame
Neues aus der Buchszene
Schreibkurs
„Fantastische Entdeckungen während eines Schreib-Spaziergangs“
von Antje Tresp-Welte
Autorenwissen
„Müssen Romanfiguren sympathisch sein?“
von Hans Peter Roentgen
Interview
„Radio bei Freunden“, Interview mit Nicole Thomas
Verlagsportrait
"Tribus Buch & Kunstverlag"
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
Impressum
TEIL 2 (in separater E-Mail, falls ebenfalls abonniert)
Veranstaltungen
Ausschreibungen
Publikationsmöglichkeiten
mit Honorar
ohne Honorar
Seminare
Messekalender
HALL OF FAME (
Die „Hall of Fame“ zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können.
Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!) nach diesem Schema:
.......
AutorIn: „Titel“, Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-Adresse.
.......
Ein Beispiel (!):
Johanna Ernst: „Der Fall der falschen Meldung“, Hüstel Verlag 2015, Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive Homepage!
.......
Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen.
ACHTUNG!
Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen muss, Lektorat bezahlt o. Ä.
Schickt eure Texte unter dem Betreff „Hall of Fame“ an d
Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt!
Sandra Niermeyer: „Eisiger Tanz. Eine Schauergeschichte“, arsEdition 2020, ISBN 978-3845835945
Wulf, Kirsten: „Signora Sommer tanzt den Blues“, Kiepenheuer&Witsch 2020, Roman. www.kirstenwulf.com
Martina Bilke: „Auf einem Baum der Kuckuck“, Jeff Klotz Verlagshaus 2020, Roman. Deutsche Geschichte zwischen Drittem Reich und Venezuela
NEUES AUS DER BUCHSZENE (
Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie nie zuvor. Ob es nun um neue Vertragsbedingungen mit Amazon geht, die zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und Möglichkeiten, die sich Verlagsautoren und professionellen Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir hier alle interessanten Links zusammen, die uns jeden Monat ins Auge fallen - natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
AutorInnen
Margaret Atwood – aus Worten entsteht Macht (ARTE Doku).
Podcast mit Jocelyne Saucier: „Im Norden Kanadas wartet ein Roman auf mich.“
Buchhandel / Zwischenhandel
Corona-Jahr trifft auch Thalia Mayersche.
Chinesische Propaganda bei Thalia: Sollte bezahlte Regalfläche gekennzeichnet werden?
Libri und BoD. Richtfest für neues Druck- und Logistikzentrum.
Verlage / Konzerne
Kiwi-Autoren live und im Internet: Warm-up für die Buchmesse.
Kultur / Literaturszene
Ein Gastbeitrag von Martin Walser: „Bald, sehr bald ist der Corona-Krampf vorbei.“
Leserdiskussion: Verliert das Buch an Bedeutung?
Es ist kein Zufall, dass die Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück hierzulande kaum bekannt ist: Sie lädt zu identifikatorischer Lektüre ein, was in Deutschland verpönt ist.
Suche nach Unsterblichkeit: Rastlose Reise zu den Gräbern der Dichter.
J. K. Rowling: Debatte um „Böses Blut“.
Das Literarische Quartett im Oktober 2020: Wer verführen will, der kocht Kartoffelsuppe.
Mit Julius Deutschbauer im Herz der ungelesenen Bücher.
Preise / Auszeichnungen
Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2020. Zwei Nobelpreisträger gewinnen.
Deutscher Jugendliteraturpreis 2020. Cornelia Funke für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet.
Lieblingsbuch der Unabhängigen. Fünf Titel sind im Rennen.
Kalenderpreis des Deutschen Buchhandels: Das sind die sechs Gewinner.
Der Deutsche Buchpreis 2020 geht an Anne Weber.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 geht an den indischen Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen Amartya Sen.
Börsenverein ehrt Monika Grütters.
Veranstaltungen / Messen
Buchmesse real: Viel Lärm um nichts.
Frankfurter Buchmesse: Gastland Kanada.
Frankfurter Buchmesse. 148.000 nutzten bisher digitale Angebote.
Selbstversuch zur „Special Edition“ der Buchmesse.
Klett-Cotta-Chef Tom Kraushaar über die Frankfurter Buchmesse: Warum haben wir uns nicht mehr Mühe gegeben?
E-Book / Hörbuch
Audible Hörkompass 2020: Der Audio-Boom geht weiter.
International
Messegespräch mit Aktivist Joshua Wong: „Was hat dieser Mensch für einen Mut!“
A Surprisingly Strong Year of Book Sales Continues. Print books were up 6.4 %.
Internationale Buchmärkte 2020: Starkes Comeback nach Lockdown-Phase.
JK Rowling's new thriller takes No 1 spot amid transphobia row.
SCHREIBKURS (
„Fantastische Entdeckungen während eines Schreib-Spaziergangs“
von Antje Tresp-Welte
Viele Menschen schreiben gerne in Cafés oder im Zug; ich hingegen liebe es, durch den Wald zu spazieren und mich dort auf die Suche nach Impulsen zu begeben. Mit dabei: meine Kamera (Smartphone) und Notizblock mit Stift. Gerade beim Schreiben von Kinderbüchern, Fantasy oder Märchen bietet die Natur eine Fülle von Anregungen.
Figuren
Du bist auf der Suche nach einzigartigen Figuren, Märchenwesen, Fabelgestalten? Umgestürzte Baumwurzeln oder interessante Pflanzen bieten sich hier als Pate an. Betrachte sie aus verschiedenen Abständen. Was genau siehst du? Wenn die Sonne scheint, ist es auch sehr reizvoll, das Schattenspiel zu beobachten, das durch die Zweige hindurchschimmert. Je nachdem lassen sich auf diese Art Gesichter erkennen, Moosaugen oder Rindennasen.
Fange diese Wesen mit der Kamera ein. Wie sehen diese Schattengebilde genau aus? Sind es menschenähnliche Figuren, Fantasiewesen oder Tiergestalten, die sich zeigen? Wie könnten sie heißen? Entwickle einen Steckbrief für sie, der in einem Lexikon stehen könnte.
Setting
Du brauchst eine stimmungsvolle Atmosphäre für deinen Text, doch die passenden Beschreibungen wollen einfach nicht so leicht aus der Feder fließen? Suche dir einen schönen Waldplatz, schließe die Augen, und spüre, was du wahrnimmst. Was kannst du fühlen, was genau hörst du? Öffne die Augen, und schreibe es sofort auf, ohne lang darüber nachzudenken.
Jetzt versuche, deine Umgebung aus der Sicht eines außerirdischen Wesens wahrzunehmen. Wie würde ein Alien die Gegend beschreiben, die du siehst?
Übrigens funktioniert ein solcher Schreibspaziergang auch einfach zum Warmschreiben und Fantasie-Anregen. Viel Spaß!
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Antje Tresp-Welte, Kinderbuchautorin und Schreibwerkstatt-Leiterin, www.tresp-welte.de, auf Instagram: @antjetwelte
AUTORENWISSEN (
„Müssen Romanfiguren sympathisch sein?“
von Hans Peter Roentgen
ProtagonistInnen sollten sympathisch sein, das wird oft gefordert und findet sich auch in vielen Schreibratgebern.
Ich bezweifle das. Sie müssen nicht sympathisch sein, sie müssen faszinieren! Der nette Nachbar von nebenan taugt selten zum guten Protagonisten.
Jeder kennt Hannibal Lecter, Graf Dracula und Frankenstein. Aber wie hießen noch mal die freundlichen Protagonisten? So gut wie alle assoziieren mit „Frankenstein“ das Monster, dabei ist das der Name des Protagonisten.
„Vom Winde verweht“ mag rassistisch sein, und die Protagonistin Scarlett ist nicht gerade die nette Frau von nebenan. Stellt dem Mann ihrer besten Freundin nach, heiratet jemanden wegen 300 Dollar, ist eine knallharte und eiskalte Geschäftsfrau, heiratet einen anderen, der sie liebt, und lässt ihn am langen Arm verhungern. Trotzdem fasziniert Scarlett die LeserInnen.
Ja, alle LeserInnen wünschen sich sympathische Figuren. Aber AutorInnen müssen nicht Leserwünsche erfüllen, sondern sollten fesseln. Und das gelingt oft besser dadurch, dass man Leserwünsche nicht erfüllt.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen in eine Kneipe und kommen dort in ein Gespräch mit einem schrägen Typen. Kein Neonazi, doch politisch korrekt ist das auch nicht, was er erzählt. Aber interessant. Und vielleicht beunruhigend? So dass Sie auf dem Nachhauseweg darauf achten, dass Ihnen niemand folgt?
Figuren, die man nicht vergisst
Vergessen werden Sie das Gespräch nicht. Denn das sind Figuren, die im Gedächtnis bleiben. Und darum geht es in Geschichten: um lebendige Figuren, die den LeserInnen imponieren.
Natürlich wollen alle, dass Romeo und Julia zusammenkommen. Aber Shakespeare hat diesen Leserwunsch nicht erfüllt – und das Stück wurde zum Hit. George R. R. Martin lässt gleich eine ganze Phalanx von Figuren auftreten, die man lieber nicht in der Nachbarschaft haben möchte.
Damit möchte ich nicht sagen, dass Figuren unsympathisch sein sollten. Aber imponieren, leben müssen sie.
Was runde Charaktere ausmacht
Wenn sich LeserInnen darüber beklagen, dass Figuren nicht sympathisch sind, hat das oft eine andere Ursache: Die Charaktere sind nicht rund. Sprich: Sie sind blass, bleiben nicht im Gedächtnis.
„Ich bin auch der Ansicht, dass sympathisch keine wesentliche Eigenschaft für Hauptfiguren ist, schon gar nicht nett“, sagte der Bestseller-Autor Andreas Eschbach im Montsegur-Forum.
Und die Autorin Christa S. Lotz („Die Köchin und der Kardinal“ und andere) schrieb im gleichen Forum: „Den Mörder Grenouille ('Das Parfüm') begleitet man fieberhaft bei seinen grauenhaften Morden. Sympathisch ist er weiß Gott nicht, und doch will man unbedingt wissen, ob er seinen Häschern entkommen wird. Auch in dem Buch 'Ein untadeliger Mann', das ich gerade mit Begeisterung gelesen habe, enthüllen sich im Lauf der Zeit immer tadelnswertere Dinge bis zum Schlimmsten, ohne dass ich in einer Rezension jemals schreiben würde: 'Der ist aber unsympathisch!' Ich glaube, zwei Dinge sind dazu nötig (neben einer gut geschriebenen Geschichte): Der Protagonist möchte etwas unbedingt erreichen, und ich als Leserin will unbedingt wissen, ob er es schafft – eine lebenslange und / oder starke Leidenschaft wie auch bei dem alten Mann und dem Meer. Dann muss ich das Verhalten verstehen können, also wissen, warum derjenige so handelt. Dann kann einer auch im Nachhinein schlecht dastehen, ohne dass man es ihm übel nimmt.“
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Hans Peter Roentgen ist Autor der Bücher „Vier Seiten für ein Halleluja“ über Romananfänge, „Drei Seiten für ein Exposé“, „Schreiben ist nichts für Feiglinge“, „Klappentext, Pitch und weiteres Getier“ und „Was dem Lektorat auffällt“. Außerdem hält er Schreibkurse und lektoriert.
INTERVIEW (
„Radio bei Freunden“
Interview mit Nicole Thomas
Zuerst ein Aufruf:
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir Moderatorinnen und Moderatoren. Es ist egal, ob du bereits Erfahrung mit dem Senden hast oder einfach Erfahrungen sammeln möchtest.
Und es ist egal, in welche Richtung deine Musik geht, bei uns ist jeder willkommen. Du solltest mindestens einmal wöchentlich für zwei Stunden Zeit für eine regelmäßige Sendung haben und zuverlässig sein, eine stabile und funktionierende DSL-Internetverbindung haben und mindestens 500 bis 1.000 Musiktitel in Deinem Archiv besitzen.
Beim Einrichten der Sendesoftware und den Einstellungen am PC sind wir gerne behilflich.
Wir haben dein Interesse geweckt? Dann schau einfach auf unserer Homepage vorbei: www.radiobeifreunden.de, und klick in der Navigation auf „Bewerbung“, wir freuen uns auf dich.
Kontakt:
Nicole Thomas, Handy: +49 1577 5827233,
Christoph Boll, Handy: +49 176 90778878,
++++++++++++++++++++
Ursula Schmid-Spreer hat Nicole Thomas, einer der Moderatorinnen, einige Fragen gestellt.
Ursula Schmid-Spreer: Wie bist du zu dem Radiosender gekommen? Wie lange gibt es „Radio bei Freunden“ schon?
Nicole Thomas: Der Radiosender wurde im Januar 2015 gegründet. Ich bin durch einen Zufall dazu gekommen. Mein Mitbewohner Richard hat dort schon gesendet. Er bekam leider Probleme mit den Augen. So fragte er mich, ob ich vertretungsweise für ihn senden könnte. Zuerst habe ich mich geweigert, bin dann aber doch probeweise auf den Teststream gegangen. Dort hat dann Chris, der Gründer des Radios, heimlich zugehört. Er fand mich gut und wollte mich als Moderatorin haben. Ich bin dann auf Sendung gegangen, und sie haben mich nicht mehr weggelassen.
USS: Und wie kam dein Mitbewohner Richard dazu?
NT: Er kannte das Internetradio schon länger, seine Frau war recht aktiv bei einem Radiosender im Chat. Er hat auch Leute dort kennengelernt, einige waren Moderatoren bei Radio bei Freunden.
USS: Wer kam auf die Idee, einen Radiosender ins Leben zu rufen?
NT: Christof Boll und Oliver May haben das Radio gegründet. Sie kannten sich bereits von anderen Radiostationen. Sie wollten ein eigenes privates Radio gründen. Und das ist ihnen auch geglückt.
USS: Werdet ihr durch Werbeeinnahmen unterstützt?
NT: Nein, wir sind auf Spenden angewiesen, als gemeinnütziger Verein dürfen wir auch keine Gewinne machen. Es können auch Spendenquittungen ausgestellt werden. Wir müssen GEMA-Gebühren zahlen. (Die GEMA ist der Zusammenschluss, der die Künstler finanziell unterstützt; je öfter ein Lied im Radio gespielt wird, desto mehr Geld bekommt der Künstler, die Kosten liegen monatlich bei 33,78 Euro) Und an die GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten; GVL ist der Zusammenschluss, der Produzenten unterstützt, diese erhalten von dort Gelder. Die Kosten liegen bei ca. 33,50 Euro monatlich). Und auch der Server will bezahlt werden.
Wir haben das im Team entschieden, 2016 war das, einen eingetragenen Verein zu gründen. Zuerst haben Christof und Oliver das Radio alleine finanziert. Als Verein bezahlen wir Mitgliedsbeiträge, damit die Kosten gestemmt werden können. Die Modis zahlen alle, Hörer können Mitglieder werden und können spenden.
USS: Was unterscheidet euch von anderen privaten Sendern?
NT: Uns kann man nur über das Internet hören. Allerdings weltweit. Die anderen Sender kann man direkt über das Radio hören.
USS: Wie bekommt ihr Zuhörer?
NT: Wir schalten Werbung bei Facebook und Instagram. Und wir bekommen Zuhörer durch Mund-zu-Mundpropaganda.
USS: Wie kam der Name zustande?
NT: Oliver und Chris waren schon länger Freunde, sie hatten das gleiche Hobby. Als sie dann den Sender gegründet haben, suchten sie nach einem passenden Namen für ihr Radio. Vieles gefiel ihnen nicht oder gab es schon. Dann stellten sie fest, dass „Radio bei Freunden“ gut zu ihnen passt.
USS: Welche Sendungen moderierst du? Hast du eine Lieblingssendung, Musik, die du besonders gerne hast?
NT: Eine meiner Sendungen heißt „Buchfieber“, ich stelle dort Bücher vor, die ich gelesen habe und die mir gefallen. Ich teile den Eindruck, den diese Bücher bei mir hinterlassen haben, den Zuhörern mit. Ich mache das sehr gerne, denn ich lade mir die Autoren ein, interviewe sie und lese einige Schnipsel aus den Büchern vor.
Dann sende ich den „Spurwechsel“, da habe ich als Thema Farben, Blumen, Fahrzeuge, Sommerhits von 1960 bis ... Ich bereite mich natürlich vor, indem ich viel lese und die Moderationstexte dazu schreibe.
Und dann gibt’s noch „Hammerhart“. Das sind Oldies, Rock, Metal, Gothic. Ich habe viele
persönliche Lieblingsmusiken, je nach Stimmung. Ich höre sehr gerne „tollrock“, „heavy metal“ Melissa Etheridge, aber auch gerne deutschen Pop, auf meinem MP-Player ist alles drauf, und den habe ich immer dabei. Eine Lieblingssendung habe ich gar nicht.
USS: Welche Sendungen / Themen gibt es noch, die von euren Modis moderiert werden?
NT: Oldieschuppen mit Karsten, Scheibenzauber, Alex hat viele Platten, er hat die 90er für sich entdeckt, Feierabend Hits nonstop, viel Musik aus den 80ern, Musikpower mit Steff und Lissy, Club 22 und die Jukebox mit Moni (es gab früher eine Musiksendung die so hieß, viel Country und Oldies), Anton macht zweisprachiges Radio (russisch, deutsch), Labershow mit Chris, Tanzbar mit Karsten, CD-Kiste mit Richard und eine Hörerwunschsendung gibt es auch. Manche Modis sind spontan in ihrer Moderation, andere schreiben sich auf, was sie für Überleitungen brauchen
USS: Wie bist du auf die Idee mit dem Buchfieber gekommen?
NT: Ich lese sehr gerne und sehr viel, und ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich mich austauschen könnte. Im Bekanntenkreis habe ich gefragt ,was sie davon halten, wenn man so eine Sendung machen würde. Die Resonanz war gut.
Es lag nahe, fränkische Autoren zu porträtieren, die ja vor Ort sind. Ich habe mit Andrea Himmelstoß, einer fränkischen Autorin, darüber gesprochen und dass man Autoren einladen könnte, die hier in Franken leben. Das hat Kreise gezogen, und so kam ich auch zu anderen Autoren, zum Beispiel Brigitte Lamberts aus Düsseldorf mit ihren Mallorcakrimis oder Bruno Woda, ein Franke, der jetzt am Niederrhein lebt. Und dich, liebe Ursula, habe ich ja auch schon mit deinen Irlandkrimis vorgestellt.
Ich freue mich über jeden Neuen, den ich vorstellen darf. Einfach über die Homepage melden. Ich lese alles, nur Science-Fiction und Fantasy sind jetzt nicht so mein Ding. Einfach eine Nachricht an mich senden.
USS: Mit „Platten auflegen“ ist es ja nicht getan. Du musst dir sicher auch Gedanken über die Überleitungen machen. Wie bereitest du dich da vor?
NT: Spontan! Natürlich nicht nur, wenn ich eine Themensendung habe, wie bei Spurwechsel, da mache ich mir schon schriftlich Gedanken, da recherchiere ich auch viel. Da lese ich oft das Internet leer. Lese die Bücher, die ich vorstelle, und informiere mich über die Länder, Irland, Mallorca, und da möchte ich doch einiges wissen, wie Besonderheiten, wo liegt was ...
USS: Woher beziehst du deine Ideen für deine Sendungen?
NT: Ich überlege: Was hatte ich schon für Sendungen, was könnte man als Nächstes machen? Oft kommt mir spontan etwas in den Kopf. In der Sommerzeit ist es einfacher, durch Sommerhits oder Blumen oder Farben. Die entsprechende Musik dazu? Die habe ich auf vier Festplatten verteilt.
USS: Wie muss ich mir das vorstellen?
NT: Ich habe ein Musiksuchprogramm, da gebe ich das Wort „Rose“ ein oder „Irland“, dann erscheinen da alle Lieder, die dies zum Thema haben. Dann höre ich da rein und entscheide, ob es passt.
USS: Woher bekommst du die Musik?
NT: Alles wird gekauft. Ich schaue auf Flohmärkten nach CDs. Vom Roten Kreuz gibt es Bücher- und Schallplattenmärkte, und da werde ich auch immer fündig. Und dann gibt’s natürlich das Internet.
USS: Buch und Musik: eine tolle Kombination!
NT: O ja, zwei Sachen die ich liebe! Und die zu verbinden war die beste Entscheidung!
USS: Beim Buchfieber lädst du dir Autoren ein, interviewst sie und suchst die entsprechende Musik dazu raus. Irische Lieder zum Irlandbuch, spanisch-mallorquinische Musik zum Mallorcabuch, etwas Fränkisches für ein Frankenbuch ...
NT: Ja, nächstes Jahr sind einige Sendungen geplant, unter anderem mit einem Buch von Martin Mayer. Dazu suche ich dann die entsprechende Musik der 20er Jahre heraus, denn das Buch handelt von Karl Valentin. Natürlich frage ich auch die Autoren, ob sie eine Lieblingsmusik haben, und die baue ich dann mit ein.
USS: Wie viele Moderatoren gibt es?
NT: Mittlerweile haben wir elf Moderatoren. Wir können gerne noch mehr werden.
USS: Was muss man tun und können, um bei euch Moderator zu werden?
NT: Man sollte reden können, sich ein wenig mit Technik auskennen, einmal pro Woche zwei Stunden Zeit haben, um zu senden, Liebe zur Musik, Ideen für Abwechslung, man ist frei in der Gestaltung, jeder spielt seine Musik, die er mag, und plaudert, was er will. Bitte bewerbt euch!
USS: Welche Frage wolltest du in einem Interview schon immer mal beantworten?
NT: Wurde ich noch nie gefragt. Was ist meine Lieblingsfarbe? Grün!
Nicole Thomas: Ausbildung zur Kinder- und Altenpflegerin, ich habe mich für Anfang und Ende des Lebens entschieden. Schon immer Liebe zur Musik, acht Patenkinder, die ich auch mit Musik vollballere. Ich häkel mit Leidenschaft für verschiedene Projekte, und ich stöbere gerne in Platten- und Buchläden.
VERLAGSPORTRAIT (
Tribus Buch & Kunstverlag GbR
Obere Findelstätte 50a
49124 Georgsmarienhütte
Deutschland
+49 (0) 5401 – 8352410
Tribus Buch & Kunstverlag ist ein sehr junger Verlag, der im April 2020 gegründet wurde: aus dem Wunsch heraus, einen kleinen Verlag zu gründen, der sich für die Person hinter dem Buch interessiert.
Programm und Philosophie
Bei den Verlagsmachern stehen Individualität und Selbstverwirklichung im Vordergrund. Man ermöglicht den Autoren die absolute Freiheit zu entscheiden, wie ihr Buch aussieht, egal ob es den aktuellen Trends entspricht oder nicht. Dem Buch & Kunstverlag ist künstlerische Freiheit sehr wichtig. Die Autoren sind Teil des Teams und haben die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Sie stehen in direktem Kontakt zu den anderen Autoren, Illustratoren und den Geschäftsführern. Jedes Genre, egal wie alltäglich oder abgedreht und kontrovers, ist willkommen.
Welche Autoren wurden bisher verlegt?
Zahlreiche Genres wurden schon verlegt. Angefangen hat alles mit einem Jugendbuch namens „Ausgegrenzt“ über das Thema Mobbing von Carsten Burkhardt und einem autobiografischen Buch namens „F**k it“ von Angelika Lochner über Narzissmus und Burnout.
Wahre Geschichten gibt es auch. So erzählt z. B. Filomena De Luca in „Die Frau, die ihre Stimme vergaß“ über ihren Weg ins Frauenhaus, Karin Schiller in „Reise durch den Alltag“ über alltägliche Themen, die uns alle beschäftigen, und Olga Kelm in „Die Waldhütte“ ein Familiendrama. Auch Erotikromane sind gern gesehen, so hat man im Juni den Gay-Romance-Roman „Verborgene Absichten“ von Verena Valmont publiziert und Jens Diburgers „Zügellose Begierde“ mit erotischen Kurzgeschichten. Fantasybücher, Kinderbücher und Lyrik sind ebenfalls im Programm. In Kürze erscheinen z. B. Ben Webers Zombieroman „Carnivora“, Mario R. Mainettis „Das Goldene Polyeder“ und ein Buch über wahre Geschichten im Rettungsdienst von Bestseller-Autor Horst Heckendorn.
Konditionen
Bei Printbüchern 25 % Nettoumsatzbeteiligung, bei E-Books 40 % Nettoumsatzbeteiligung. Man nimmt nur das Manuskript, nicht den Autor unter Vertrag. Die Covererstellung ist nur kostenlos, wenn der Autor sein eigenes Coverbild mitbringt.
25 % und 40 % klingen erst mal viel, dürfen aber nicht mit einer Nettoumsatzbeteiligung anhand des Verkaufspreises verwechselt werden! Nettoumsatzbeteiligung bedeutet: Der Autor erhält ein Honorar auf Basis des mit der Verlagsausgabe des Werks erzielten, um die Mehrwertsteuer verminderten Umsatzes. Der Umsatz ergibt sich aus dem Ladenpreis vermindert um die Druckkosten, den Vertrieb und die Mehrwertsteuer. Von dem daraus resultierenden Betrag erhält der Autor 25 % bei Print, 40 % bei E-Books.
Was ist Ihnen besonders wichtig?
Ein gutes, harmonisches Miteinander liegt uns sehr am Herzen und die beidseitige Zufriedenheit zwischen Autor / Illustrator und Verlag. Gemeinsam an etwas zu arbeiten, um an das jeweilige Ziel zu kommen. Wir setzen sowohl auf aufregende neue Ideen, als auch auf alte Werte und Traditionen. Mit besonders fairen Konditionen und großem Augenmerk auf Teamplay ist es unser Ziel, ein angenehmes Klima, viel Austausch und eine familiäre Fläche für Autoren, Illustratoren und Künstler zu schaffen.
Gegenseitige Motivation, Anregungen Hilfestellung und Förderung für unsere Autoren und Künstler gehören bei uns dazu.
Zukunftspläne, Perspektiven
Tribus Buch & Kunstverlag hat gerade einmal gelernt zu laufen, nun muss Tribus wachsen und seine Autoren, Illustratoren, Lektoren und alle Beteiligten gleich mit. Wir möchten noch größer werden, noch mehr interessante Menschen Teil unserer „Bewegung von sich frei entfaltenden Künstlern und Autoren“ werden lassen und die Welt mit noch mehr Lesestoff und Kunst versorgen.
Ab 2021, wenn wir ein größeres Sortiment im Angebot haben, wird es das Ziel sein, mehr in den Mittelpunkt, mehr in die Öffentlichkeit zu gelangen. Wir möchten anfangen auf Messen, Conventions und anderen Veranstaltungen präsent zu sein.
UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN
Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber gelöscht wird.
Drehbuch | Oliver Pautsch | |
Fantasy | Stefanie Bense | |
Heftroman | Arndt Ellmer | |
Historischer Roman | Titus Müller | |
Kinder- und Jugendbuch | Sylvia Englert | |
Kriminalistik | Kajo Lang | |
Lyrik | Martina Weber | |
Marketing | Maike Frie | |
Recherche | Barbara Ellermeier | |
Plotten | Kathrin Lange | |
Sachbuch | Gabi Neumayer | |
Schreibaus- und -fortbildung | Uli Rothfuss | |
Schreibhandwerk | Ute Hacker | |
Science-Fiction | Andreas Eschbach |
FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY (Stefanie Bense,
Frage:
Ich habe vor kurzem ein Buch veröffentlicht und wünsche mir nichts sehnlicher, als dieses eines Tages zu verfilmen. Leider bin ich diesbezüglich ohne Erfahrung, jedoch bin ich der Überzeugung, dass mein Buch vielversprechenden Stoff für einen Film oder eine Serie bietet. [...]
Antwort:
Erst einmal: Glückwunsch, dass ihr das Buch zu Ende geschrieben habt. Das schafft nicht jeder. Ich habe mal ins E-Book hineingeschnuppert. Dazu später mehr.
Ich fürchte, du missverstehst die Rolle eines / einer Experten/in beim autorenforum. Wir sind dazu da, weiterzuhelfen, wenn jemand Schwierigkeiten beim Schreiben hat. Etwa, wenn die Dialoge hölzern klingen, die Handlung nicht vorankommen mag oder die Figuren tun, was sie wollen, anstatt, was der Autor will. Wir können Tipps geben und Hilfen, wissen, wo man was nachlesen oder weitere Hilfen bekommen kann - und machen Mut, zu schreiben.
Was wir nicht tun, ist a) Romane beurteilen, b) Verlage vermitteln, c) Verfilmungen projektieren. Von daher bist du hier bei mir (und den anderen Experten/innen) falsch. Wir sind sozusagen eine Selbsthilfegruppe von Autoren/innen, keine Agenten.
Soweit ich jedoch weiß, vermitteln Agenturen die Stoffe an die Film- und Produktionsgesellschaften. Es kommt so gut wie gar nicht vor, dass Autoren sich selbst an Filmgesellschaften wenden. Das liegt zum einen an den komplizierten Vertragsgestaltungen, die zwischen Vertragsprofis (Agenten / Verlagsakquisiteuren / Produzenten) verhandelt werden. Zum anderen liegt es daran, dass diese Produktionsgesellschaften sich vor unverlangt eingereichten Manuskripten sonst gar nicht zu retten wüssten. Hast du eine Agentur, die das Manuskript vertreten würde? Oder hast du dich mit dem Manuskript schon beworben?
Gibt es zudem bereits ein Drehbuch? Einen Roman einzureichen, ist unprofessionell, denn die Produktion möchte anhand des Drehbuchs beurteilen, ob Stoff, Genre, Ausstattung und Geschichte etwas für sie ist, verkaufbar, für welches Publikum, erwartete Einspielergebnisse – hey, das ist ein hartes Geschäft!
Solange kein Drehbuch vorliegt, werden sie deine Anfrage gar nicht beachten, weil sie dich für unprofessionell halten werden. Es wäre, als ob du in der Badehose zum Vorstellungsgespräch gehen würdest (und nicht für den Job eines Bademeisters). Und einen Roman in ein Drehbuch umzuschreiben, ist ein ganz anderes Schreibgeschäft.
Ein Drehbuch – und hier komme ich zum Knackpunkt – ist eine teilweise genaue HANDLUNGSanweisung für Regisseur, Schauspieler, Requisiteure, Locationscouts ... Es ist die schriftliche Grundlage für die Geschichte – und, verzeih, dass ich so direkt bin, die sehe ich in deinem Roman nicht. Zumindest, soweit ich die Vorschau lesen konnte. Es beginnt mit einem Prolog (dessen Figuren dann nicht weiter vorkommen), der offensichtlich die Welt dem Leser erklären soll; das ist keine Geschichte und kann schnell langweilen. Dann folgen zusammenfassende, auktoriale (aus der Sicht des Autors erzählte) Geschichtsentwicklungen von Ländern, Königen, Figuren, Göttern; wieder keine Handlung. Was an Handlung da ist und an Innensicht in die Figuren, wird behauptet, nicht gezeigt. Es kommt keine Nähe zu den Figuren auf.
Allein dein Prolog könnte schon ein eigener Roman / Film werden. Aber Prolog und Weltenbau, Geschichte und Figurenkonzeption lassen sich nicht auf der Bühne darstellen.
In den ersten Kapiteln (die doch einen Leser in die Story ziehen müssen) finde ich sehr wenige Dialoge oder Handlungen, die gezeigt statt behauptet werden (die sind immer Jetztzeit, also direkt auf der Bühne). Versteh mich richtig, ich habe Riesenrespekt vor dem universalen Weltenentwurf, den ihr vorlegt, vor dem Durchdenken der Historie und der Aufstellung der Figurenkonstellationen – aber das ist nicht die Story, das ist Hintergrundwissen. Wo ist sind die Handlungsträger und die tatsächliche Handlung?
Hintergrundwissen gehört nicht in ein Drehbuch (dafür hätte es mit ca. 120 Seiten auch gar keinen Platz). Handlung und Dialoge gehören hinein.
Euer Konzept [...] ist nicht neu. Eure erfundene Welt hat zudem reichlich Anklänge an die Welt aus Herr der Ringe. Das muss nicht schlecht/falsch/unoriginell sein! Kommt darauf an, wie ihr das umsetzt. Allerdings nehmen Verlage und Filmproduktionen gern Abstand von Stoffen, die bereits umgesetzt wurden (und wer kann schon mit Peter Jacksons Trilogie mithalten?).
Also, falls du wirklich den Stoff anbieten möchtest, dann schreibe ein Drehbuch. Mach es spannend und einzigartig, mitreißend und originell, dann wird sich auch eine Agentur und hernach eine Filmgesellschaft dafür interessieren.
Ich weiß, das ist nicht das, was du hören wolltest, aber anderes wäre unrealistisch und kann ich dir nicht anbieten.
Empfehlen kann ich dir das Grundlagenwerk zum Drehbuchschreiben: Syd Field: Das Drehbuch - praktische Filmdramaturgie und Drehbuchvermarktung, Autorenhaus-Verl., 2013. 3. Aufl. (das amerikanische Original gibt es seit Jahrzehnten) ISBN 978-3866710191. Daran lehnt sich folgender Titel an, bietet aber zudem ein Drehbuch, das man mit dem Originalroman vergleichen kann: Christopher Keane: Schritt für Schritt zum erfolgreichen Drehbuch: Mit einem vollständigen, kommentierten Drehbuch, Autorenhaus-Verl., 2013. ISBN 978-3866711143
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Stefanie Bense liest, arbeitet und schreibt in Hannover. Sie leitete unzählige VHS-Seminare und Kurse bei anderen Bildungseinrichtungen, veröffentlichte Kurzgeschichten und schreibt Romane. Zur Zeit malt sie mehr, als sie schreibt.
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