The Tempest

Ausgabe 25-08 (20. August 2023)

   Editorial
   Hall of Fame
   Neues aus der Buchszene
   Leser*innenbriefe
   Autorenwissen
     „Was nützen Autorenprogramme? Oder: Warum ich dir zur Arbeit mit Patchwork rate“
     von Klaus Eckardt
     „Fünf Zutaten für ein gutes Buch“
     von Thomas Gengler 
     „Das Lektorat, ein unbekanntes Wesen“
     von Hans Peter Roentgen 
   Drei Fragen
     ... an Maria Wachter
   Frag die Expertin für Fantasy
     Stefanie Bense
   Impressum

EDITORIAL 

Liebe Autor*innen,

es ist für die meisten eine gute Idee, sich beim Schreiben-Lernen mit anderen zu vernetzen. So kann man sich auf dem Weg vom Hobby- zum Profischreiben zum Beispiel auch gemeinsam erste Kriterien für eine gute Geschichte erarbeiten, wie der Artikel von Thomas Gengler zeigt. 

Außerdem in diesem Tempest: Hans Peter Roentgen erklärt, warum das Lektorat so wichtig ist; Klaus Eckardt stellt das Autorenprogramm "Patchwork" vor; Maria Wachter beanwortet unsere „Drei Fragen“; wir haben einen Leser*innenbrief zum Artikel von Hans Peter Roentgen bekommen; und  Stefanie Bense gibt in ihrer Expertinnenantwort Hinweise dazu, wie das Verhältnis von Fantasy-Schreibenden zu -Lesende ist. Natürlich fehlen auch Ramona Roth-Berghofers News aus dem Netz nicht, und wer Teil 2 des Tempest abonniert hat, wird dort diesmal besonders viele neue Seminare und Ausschreibungen finden. 

Das Zitat des Monats, diesmal von Leo Tolstoy:

I have found that a story leaves a deeper impression when it is impossible to tell which side the author is on.

Wir wünschen euch gutes Schreiben und freuen uns wie immer über eure Beiträge - inhaltlich und auch finanziell!

   Gabi Neumayer
   Chefredakteurin

PS: Wer wissen möchte, was die Roth-Berghofers sonst so machen: Seht mal in der „Hall of Fame“ bei Alex Thomas nach.
~~~~~~~~~~~

Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto:

     Jürgen Schloßmacher
     Kreissparkasse Köln
     BIC: COKSDE33XXX 
     IBAN: DE23 3705 0299 1142 1761 63
     Stichwort: „Beitrag Tempest“

Ihr könnt auch über unsere Website direkt per Paypal überweisen!

Und wer nicht überweisen möchte, kann uns den Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). 


ISSN 1439-4669 Copyright 2023 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe


INHALT DIESER AUSGABE

TEIL 1

   Editorial
   Hall of Fame
   Neues aus der Buchszene
   Leser*innenbriefe
   Autorenwissen
     „Was nützen Autorenprogramme? Oder: Warum ich dir zur Arbeit mit Patchwork rate“
     von Klaus Eckardt
     „Fünf Zutaten für ein gutes Buch“
     von Thomas Gengler 
     „Das Lektorat, ein unbekanntes Wesen“
     von Hans Peter Roentgen 
   Drei Fragen
     ... an Maria Wachter
   Frag die Expertin für Fantasy
     Stefanie Bense
   Impressum


TEIL 2 (in separater E-Mail, falls ebenfalls abonniert)

   Veranstaltungen
   Ausschreibungen
   Publikationsmöglichkeiten
     mit Honorar
     ohne Honorar
   Seminare
   Messekalender


HALL OF FAME (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Die „Hall of Fame“ zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können.

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!) nach diesem Schema:

.......

AutorIn: „Titel“, Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-Adresse.

.......

Ein Beispiel (!):

Johanna Ernst: „Der Fall der falschen Meldung“, Hüstel Verlag 2015, Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive Homepage!

.......

Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. 

ACHTUNG!

Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen muss, Lektorat bezahlt o. Ä.

Schickt eure Texte unter dem Betreff „Hall of Fame“ an dDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall ist, werden nicht mehr verschickt! 

......................................

Alex Thomas: „Pietà - Steinerner Tod“, Gmeiner-Verlag 2023, Thriller. Berlin: Böhm und Niedlichs erster Fall, www.alex-thomas.info

Kerstin Trimble: „Dürers Knechtlein“, Wifa Verlag 2023, historischer Roman. Mehr unter: www.linguatory.de/dürers-knectlein

Luisa Hartmann: „Ziemlich beste Ferien 3: Abenteuer auf Wangerooge“, Verlag Biber & Butzemann 2023, Kinderbuch. HC, 128 S., Leseband, zahlr. Illus, letzter Band der Reihe


 NEUES AUS DER BUCHSZENE (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie nie zuvor. Ob es nun um neue Vertragsbedingungen mit Amazon geht, die zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und Möglichkeiten, die sich Verlagsautoren und professionellen Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir hier alle interessanten Links zusammen, die uns jeden Monat ins Auge fallen - natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


Verlage / Buchhandel 


Self-Checkout-Kassen bei Thalia.

Bahnhofsbuchhandlung Becker geht an Schmitt & Hahn.

Der Verlags-E-Book-Markt setzt weniger Billigtitel ab.


Professionelles Selfpublishing


Erfolgreiches Self-Publishing: Autorin Melissa Ratsch und Michael Döschner-Apostolidis von Tolino Media im Gespräch.


Künstliche Intelligenz


Die neuen Bestseller-Autoren sind keine Menschen: KI überschwemmt Amazon.

Nicht nur Schülerinnen und Schüler, auch Lehrpersonen greifen vermehrt auf KI wie ChatGPT zurück.

Urheberrecht: ChatGPT von eigenen Inhalten ausschließen.


Buchmessen


Leipziger Buchmesse: Felix Wisotzki folgt als Pressesprecher auf Julia Lücke.

Die Philippinen sind Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2025.


Kultur / Politik / Literaturszene


Umgeblättert heute: Ein schräg-sommerliches Bilderbuch.

Umgeblättert heute: „Eine Geschichte der Emanzipation queerer Menschen in Deutschland.“

Claudia Roth will Kulturpass ab 15 Jahren ermöglichen.

Dude's Comic Corner: In der Comicszene stark vernetzt.

Zukunftsweisende Bibliotheken in Düsseldorf und Lauenburg.


International


Barnes & Noble, the once giant of publishing before Amazon, is handing control of its stores to its managers, attempting to instill in each of its stores the independent spirit it used to quash.

The Banned Book Club - Der Buchclub für verbotene Bücher.


Preise / Auszeichnungen


Erster TikTok Book Award in Deutschland.

Stiftung Preußische Seehandlung: Literaturstipendium für Lilian Peter.

rbbKultur und Literaturhaus Berlin schreiben Walter-Serner-Preis 2023 aus.

Shortlist für den Internationalen Literaturpreis steht.

 


LESER*INNENBRIEFE (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


Im letzten Tempest hat Hans Peter Roentgen die Entscheidung in Baden-Württemberg diskutiert, nach der ein Text wegen des N-Worts aus der Abiliste entfernt wurde. Wir haben euch gebeten, eure Meinung zu dem Thema zu sagen - hier eine erste Wortmeldung dazu. Schreibt uns gern weiter!


Ute Hacker:

Ich stimme Hans-Peter vollkommen zu. Bücher, die in früheren Jahren spielen, müssen die damalige Zeit widerspiegeln. Und dazu gehört auch das entsprechende Vokabular.

Das beste Beispiel dafür könnte „Darktown“ von Thomas Mullen sein. Es spielt 1948 in Atlanta und handelt von zwei schwarzen Polizisten, die in einer neu gegründeten Einheit Dienst tun, um die schwarze Bevölkerung „in Schach zu halten“. Sie haben so gut wie keine Rechte, vor allem dürfen sie keine weißen Verdächtigen festnehmen.

Das N-Wort kommt hier auf jeder Seite mindestens einmal, meist aber in jedem Satz vor. Und zwar nicht nur in der „Normalversion“, sondern vor allem auch in der verächtlichen. Selbst die schwarzen Cops bezeichnen sich als „N-Cops“.

Es bereitet mehr als Unbehagen, dieses Buch zu lesen, man möchte sich ständig aufregen wegen des permanenten Rassismus in diesem Buch. ABER: Nur dadurch wird einem klar, wie sehr der Rassismus in den USA – und vor allem in den Südstaaten – verankert ist, und man versteht manch aktuelle Situation besser. Wäre dieses Buch „weichgespült“, hätte es nicht diese Wirkung und wäre überflüssig.

Natürlich müssen wir Autor*innen äußerst behutsam mit Sprache umgehen. Vor allem aber dürfen Verlage nicht willkürlich alte Texte ändern, nur weil da ein – in unseren modernen Augen - rassistisches Wort vorkommt. Es kommt immer auf den Zusammenhang an!

 


AUTORENWISSEN (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


 „Was nützen Autorenprogramme? Oder: Warum ich dir zur Arbeit mit Patchwork rate“
 

von Klaus Eckardt
 
Lange Zeit habe ich einen Bogen um sogenannte Autorenprogramme gemacht. Wozu sollte ich noch ein Programm lernen? Ich komme doch seit Jahren sehr gut mit Word aus. Drei Romane und unzählige Artikel habe ich damit geschrieben und auch ganze Broschüren layoutet. Von Autorenprogrammen wusste ich nur, dass sie einem vorschreiben wollen, wo man Adjektive einsetzt und wie lang die Sätze sein dürfen. Dazu das computergestützte Plotten, das jeden ins starre Muster der Heldenreise zwingt.

Nichts für mich – dachte ich, bis ich eines Tages keine Lust mehr hatte, auf entsprechende Fragen in meinen Seminaren und Coachings nur ausweichende Antworten zu geben.

Also rein ins zunächst sehr zweifelhafte Vergnügen! Und siehe da: Plötzlich bin ich nicht nur ein Fan von Autorenprogrammen, sondern biete auch selbst Seminare für den Umgang mit „Patchwork“ an. Wie kam das?

Schnell musste ich merken, dass meine Vorurteile gegen Autorenprogramme auf Missverständnissen bzw. dem Nachbeten von Kritikermeinungen basierten. Peinlich? Zugegeben, ein bisschen. Doch noch peinlicher wäre es, das nicht einzugestehen.

Die Wahrheit ist: Kein Programm, ob es nun Patchwork, Papyrus Autor, DramaQueen, Scrivener oder sonst wie heißt, zwingt dich zu irgendetwas. Allerdings machen dir diese Programme eine Menge Angebote: In manchen kannst du dir alle Adjektive anzeigen lassen – und dann selbst entscheiden, welche du behalten möchtest. Du kannst Sätze schreiben, deren Länge die aus Thomas Manns Werken in den Schatten stellt – und bekommst eben den Hinweis, dass dieser Satz 250 Wörter enthält. Was du mit dieser Information machst, ist deine Sache. Auch kannst du nach verschiedenen Mustern, vom klassischen Drei-Akter bis zum Snyder-Beat-Sheet, alle möglichen Plot-Formen anwenden – oder sie verändern oder das Plotten ganz bleibenlassen.

 

Welches Programm ist nun das beste?

Bei der Antwort auf diese Frage muss ich passen. Denn alle haben ihre Qualitäten. Patchwork und Papyrus Autor kommen mit dem Duden-Korrektor, der bei Grammatik- und Rechtschreibprüfung einfach klasse ist. DramaQueen wird sehr für ihre Stärken im Plotten gelobt. Schließlich wurde das Programm ja ursprünglich für Drehbuchschreiber*innen entwickelt, richtet sich inzwischen aber ausdrücklich auch an Romanautor*innen.

 
Warum empfehle ich die Arbeit mit Patchwork?

Soweit ich es überblicken kann – diese Einschränkung mache ich bewusst, da ich weder Zeit noch Lust habe, mich in alle Autorenprogramme so tief einzuarbeiten, dass ich mir wirklich ein Urteil zutraue –, bietet es den größten Funktionsumfang. Was noch wichtiger ist: Ich habe Spaß daran, mit dem Programm zu arbeiten, sowohl bei eigenen Texten wie auch beim Lektorieren. Auch wenn es mich, das will ich nicht verhehlen, manchmal zur Verzweiflung treibt, wenn ich eine Funktion nicht finde und doch genau weiß, dass ich schon mit ihr gearbeitet habe oder dass es sie gibt. Doch sehe ich das inzwischen als Beleg dafür, dass Patchwork ein multifunktionales Programm ist, das zudem ständig den Wünschen der Benutzer entsprechend verbessert wird.

Ganz klar: Wer Patchwork in allen Tiefen beherrschen will, muss viel lernen. Doch ist das bei Word anders? Nein, als Schreibmaschine lässt es sich recht einfach bedienen. Doch wer damit Gliederungen erstellen, unterschiedliche Formatvorlagen anwenden, Bilder integrieren oder Fußnoten und Literaturverzeichnisse einfügen möchte, muss einiges an Lern-Arbeit investieren – und auch dann ist fraglich, ob alles so klappt, wie man es möchte (das sage ich nach mehr als 30 Jahren Erfahrung mit Word).

 

Was bietet Patchwork genau?

Patchwork ist mit seinen schnell erlernbaren Grundfunktionen weit mehr als eine Schreibmaschine:
- Du kannst komplexe Figuren erschaffen und deren Features ganz einfach in den Text übernehmen.
- Du kannst Hintergrundinformationen sammeln oder ganz einfach wieder abrufen.
- Du kannst im Handumdrehen eine Timeline erstellen, damit die zeitliche Logik deiner Geschichte stimmt.
- Du kannst Szenen schreiben, verändern, verschieben, ausblenden und vieles mehr.
- Du kannst direkt aus Patchwork heraus dein E-Book veröffentlichen oder eine Druckvorlage erstellen.

Und, und und ... Wenn du weitere Funktionen von Patchwork kennenlernen möchtest, schau einfach mal auf die Website www.autorenprogramm.com, dort gibt es auch eine 30-Tage-Vollversion zum kostenlosen Download. Wenn du das Programm dann kaufen möchtest, kostet es 99 Euro bzw. mit Duden-Korrektor 134 Euro.

Vielleicht sagst du beim Blick auf die eine oder andere Funktion: Das können andere Programme auch. Recht hast du. Deshalb ist meine Entscheidung für Patchwork keine Entscheidung gegen andere Programme. Es gibt kein Autorenprogramm, von dem ich dir abrate.

Ganz wichtig ist für mich ein guter, schneller und freundlicher Support. Den bietet Martin Danesch, der Mann hinter Patchwork, an. Das ist nicht nur meine Erfahrung, das zeigen auch viele Kommentare von Nutzern.

 

Selber lernen oder ein Seminar besuchen?

Wenn du dich für die Arbeit mit einem Autorenprogramm entscheidest, kommst du um eine Grundsatzentscheidung nicht herum: Möchtest du deine Zeit vor allem aufs Schreiben verwenden oder darauf, das Programm so weit zu durchdringen, dass du die zentralen Funktionen bedienen kannst? Bist du jemand, der sich gerne durch Handbücher, Hilfeseiten oder Dutzende von YouTube-Videos arbeitet, dann wirst du jedes dieser Programme in überschaubarer Zeit beherrschen. Geht es dir allerdings darum, sofort loszulegen, empfehle ich dir, zu dem von dir gewählten Programm ein Einführungsseminar zu besuchen.

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Klaus Eckardt ist Schreibcoach und Krimiautor in Dießen am Ammersee. In seinen Präsenz- und Online-Seminaren gibt er viele Tipps rund ums Bücherschreiben, unter anderem auch zur Arbeit mit dem Autorenprogramm „Patchwork“. Details und Termine unter www.dein-schreibcoach.de. Außerdem bietet er individuelle Schreibcoachings und Lektorate an. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

 


 AUTORENWISSEN (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


„Fünf Zutaten für ein gutes Buch“


von Thomas Gengler

Zutaten für ein gutes Buch sind nicht schwer zu finden. Die eigenen Lieblingsbücher sind eine tolle Inspiration, um herauszufinden, was genau LeserInnen an diesen Büchern fasziniert, berührt oder mitreißt. Ein solches Brainstorming anhand der eigenen Favoriten kann SchriftstellerInnen wertvolle Impulse geben, wie man diese Stärken herausragender Bücher in den eigenen Werken aufgreifen kann.

Kopieren oder Inspirieren?

Die Kunst ist, die leuchtenden Vorbilder nicht zu kopieren, sondern anhand der wertvollen Einflüsse neue Ideen und einen eigenen Stil zu entwickeln. Dies sieht man häufig in der Musik. Ein gutes Beispiel dafür ist die britische Rockband Oasis, die sich von den Beatles inspirieren ließ (und daraus auch nie einen Hehl gemacht hat), aber dennoch einen einzigartigen Stil entwickelte und etwas Eigenes aus diesen Inspirationsquellen kreierte.

Erfolgsfaktoren

In meinem VHS-Kurs „Wie schreibe ich einen Roman“ habe ich mich mit HobbyautorInnen, die mehr aus ihren Geschichten machen möchten und sich zum Ziel gesetzt haben, einen Roman zu schreiben, ein gemeinsames Brainstorming zu den Zutaten für ein gutes Buch durchgeführt. Aus diesem Austausch haben sich eine Reihe von Erfolgsfaktoren herauskristallisiert, die sich in vielen fesselnden Romanen wiederfinden.

(Natürlich hängen die Erfolgsfaktoren auch immer vom Genre und der Zielgruppe ab.)

Zutat 1: Fesselnde Handlung

Eine fesselnde Handlung ist die Kernzutat für ein gutes Buch. Ein durchgängiger roter Faden stellt dafür eine wichtige Basis dar. Besonders aufregend sind Romane, in denen verschiedene Geschichten zusammenlaufen, zum Beispiel in Ken Follets „Die Säulen der Erde“. Die hohe Kunst ist es, die Fäden so geschickt zu weben, dass sie Handlungsstränge schlüssig und logisch zueinander finden.

Buchserien wie „Die Chroniken der Seelenwächter“ von Nicole Böhm decken im Verlauf der Handlung Schritt für Schritt Geheimnisse auf, wobei nicht selten ein gelüftetes Geheimnis drei neue Fragen aufwirft. Das hält die Lesenden stets in Atem.

Ein mächtiges Werkzeug ist es außerdem, die Lesenden mit Situationen zu konfrontieren, in die man sich sehr gut reinversetzen kann. Diese Identifikation lässt LeserInnen emotionaler an der Handlung teilhaben. Die „Harry Potter“ Reihe von J. K. Rowling spielt neben dem Kampf zwischen Gut und Böse auch mit Erlebnissen aus der Schulzeit, in denen sich viele Menschen mit einem wissenden Schmunzeln wiederfinden können.

Zutat 2: Cliffhanger und Wendungen

Ein Kernziel von AutorInnen ist, die Lesenden bildlich an das Buch zu fesseln. Dies kann durch klug platzierte Cliffhanger an Kapitelenden erreicht werden, die LeserInnen nicht loslassen. Ein hohes Erzähltempo und vor allen Dingen Konflikt auf allen Ebenen tragen zu einem fesselnden Spannungsbogen bei. Ein Meister dieses Stilmittels ist sicher Dan Brown mit seinen kurzen, extrem dichten Kapiteln, die nahezu immer mit einem reißenden Cliffhanger enden.

Daneben sind Überraschungsmomente eine zentrale Komponente. Unvorhersehbare Wendungen, die sich aber glaubwürdig aus der Geschichte ergeben, halten LeserInnen in Atem. So kann insbesondere der Höhepunkt des Romans zu einem unvergesslichen, da unvorhersehbaren Erlebnis werden – ein Finale, das man nie vergisst. Die plötzlichen Wendungen in Filmen wie „Sieben“ oder „The Sixth Sense“ wirken beispielsweise lange nach.

Perspektivwechsel machen eine Geschichte interessanter und vielschichtiger gleichermaßen. Das „Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin zeigt die Macht wechselnder Perspektiven besonders eindrucksvoll.

Zutat 3: Spitzige Dialoge

Dialoge sind die hohe Kunst des Schreibens. Sie machen den Roman lebensecht und lebendig. Mit spritzigen und humorvollen Dialogen kann man eine Atmosphäre transportieren, in der sich die Lesenden wohl und gut unterhalten fühlen. Sam Feuerbach gelingt das zum Beispiel mit den schrulligen Charakteren in seinen Fantasy-Romanen.

Aber es gibt viele weitere Möglichkeiten, Dialoge spannend und interessant zu machen, zum Beispiel: doppeldeutige Aussagen, Botschaften zwischen den Zeilen und natürlich ganz besonders verbale Konflikte und Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gesprächspartnern.

Zutat 4: Mitreißende Charaktere

Die Handlung bildet den roten Faden eines Romans, aber nicht die Geschichte baut die emotionale Bindung zu den LeserInnen auf, sondern die Charaktere. Fein gezeichnete Figuren mit starken Emotionen lassen die Lesenden mitfühlen, mitzittern, leiden, hassen und lieben.

Zutat 5: Starke Nebencharaktere und Antagonisten

Aber nicht nur die Hauptfigur muss gut gezeichnet sein. Auch der Antagonist darf nicht vernachlässigt werden. Je greifbarer und nachvollziehbarer der übermächtige Gegenspieler des Protagonisten ist, desto mehr Konfliktpotenzial und auch Tiefe kann der Geschichte eingehaucht werden.

Und was wäre Harry Potter ohne Nebencharaktere wie Snape oder die Weasley-Zwillinge? Was wären die Herr-der-Ringe-Filme ohne die „Neben-Hobbits“ Pippin und Merry? Gute Nebencharaktere machen einen Roman spannender, vielschichtiger und unterhaltsamer.

Welche Charaktereigenschaften reißen die Lesenden mit?

Da die Zutaten 4 und 5 eine herausragende Rolle spielen, lohnt sich ein detaillierterer Blick auf die Charaktereigenschaften, die Lesende mitreißen. Am Ende geht es auch hier wieder darum, Emotionen zu transportieren. Der Charakter kann beispielsweise stürmisch oder ängstlich sein – aus beiden Extremen lassen sich starke emotionale Konfliktsituationen kreieren. Eigenschaften wie Kampfgeist, Treue oder Loyalität lassen die LeserInnen mitleiden und eine tiefe Bindung zur Figur entstehen.

Dabei darf ein Charakter gerne auch Eigenheiten, Ecken und Kanten haben – sie machen die Figur menschlich und verleihen ihr ein einprägsames Alleinstellungsmerkmal.

Besonders spannend sind Figuren, die in sich zerrissen sind, in denen gegensätzliche Gefühle aufeinandertreffen. „Jaydee“ in „Die Chroniken der Seelenwächter“ von Nicole Böhm zum Beispiel ist ein geheimnisvoller Charakter, in dem Gut und Böse, Liebe und Hass, Zärtlichkeit und Gewalt in einer derartigen Wucht aufeinanderprallen, dass man diese Figur nicht so schnell vergisst.

Die Vergangenheit schwingt mit: Wie Erfahrungen Charaktere prägen

Besondere Tiefe erlangt ein Charakter, wenn hinter den Eigenschaften auch Erfahrungen, Erlebnisse und Geschehnisse aus der Vergangenheit mitschwingen. Bittere Enttäuschungen, schmerzhafte Verluste, alte Feindschaften, lang gehegte Träume usw. können gute Erklärungen für überraschende Verhaltensweisen oder kantige Charakterzüge sein.

Besonders spannend sind diese Aspekte, wenn man sie möglichst lange nur andeutet, statt sie den Lesenden gleich auf die Nase zu binden. Charaktere sollten wie eine vielschichtige Zwiebel behandelt werden, deren Inhalt sich in kleinen Schritten entfaltet.

Bei der Konzeption solch detailliert gezeichneter Figuren kann es sich lohnen, einen kleinen Lebenslauf für die einzelnen Charaktere zu schreiben. Authentische Charaktere, die auch Fehler machen und Ecken und Kanten haben, gewinnen die LeserInnen!

Charakterentwicklung als Schlüssel für die Storyline

Die Entwicklung der Charaktere ist das Bindeglied, das Handlung und Figurenzeichnung untrennbar zusammenschweißt. Ein emotional berührender Protagonist, der im Verlauf der Handlung vor Herausforderungen gestellt wird, bei denen er außerhalb seiner Komfortzone über sich hinauswachsen muss und das eigene Wertebild verändert, sind das Fundament vieler erfolgreicher Geschichten. Oft machen äußere Umstände diesen Wandel unausweichlich. Sie lassen LeserInnen mit den Figuren leiden, zittern und fiebern. Und machen den Roman dadurch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.

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Thomas Gengler alias Jonas Philipps wurde 1981 in Forchheim geboren. Er lebt mit seiner Familie im Landkreis Bamberg. Nach ersten Gehversuchen im Genre Fantasy fokussierte er sich mit „Sonntagsschüsse“ und „Wer probt, hat´s nötig“ auf witzige Unterhaltungsromane rund um Sport und Musik. In seinem VHS-Kurs „Wie schreibe ich einen Roman?“ lernen HobbyautorInnen, mehr aus ihren Geschichten zu machen. 


DISKUSSION (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


„Das Lektorat, ein unbekanntes Wesen“

von Hans Peter Roentgen

Endlich geschafft! ENDE steht unter der letzten Seite. Doch jetzt? Verlagsautorinnen müssen es, Selfpublisher sollten es: den Text ins Lektorat geben. Doch was passiert dort?

Manchen Nachwuchsautoren geht der Arsch auf Grundeis. Wird dort mein ganzer Text umgeschrieben? Dass niemand mehr meine Stimme erkennt? Damit es verkäuflich wird? Oder werden nur Fehler in Stil, Grammatik, Formulierung verbessert?

Auch wenn im Internet beide Meinungen oft vertreten werden, glaube ich nach Hunderten, wenn nicht Tausenden von Lektoraten, nach sieben Büchern über die Arbeit des Lektorierens, dass etwas anderes wichtig ist. Sicher, ich korrigiere in Texten auch Stilblüten, Bandwurmsätze und manches andere.

Ein Film muss starten

Aber meine erste Frage ist immer: Lässt der Text einen Film im Leser, in der Leserin ablaufen?

Denn wenn im Kopf kein Film abläuft, legen die meisten ihn beiseite. Und vergessen ihn schnell wieder. Mein Ziel ist also: dass der Text, den ich lektoriere, einen Film ablaufen lässt.

Filmrisse

Autorinnen und Autoren kennen ihren Text. Sie haben den Film im Kopf, der beim Lesen ablaufen soll. Und genau deshalb benötigen sie ein Lektorat. Denn weil sie den Film kennen, fällt ihnen nicht mehr auf, wo ihr Text keinen Film ablaufen lässt.

Das können Kleinigkeiten sein, wenn zum Beispiel ein Wort fehlt. Oder nichtssagende Sätze wie: „Sie war eine schöne Frau.“ Der Autor hat das Bild dieser schönen Frau im Kopf, bei ihm läuft der Film. Beim Leser, der dem Autor nicht in den Kopf schauen kann, gibt es einen Filmriss. Und der Lektorin fällt es ebenfalls auf. Denn auch sie kann dem Autor nicht in den Kopf gucken. Und es auch Testleserinnen fällt das auf, deshalb sind sie so wertvoll.

Was aber einem professionellen Lektor auffällt, ist nicht nur der Filmriss. Sondern er kann auch sagen, warum der Film reißt. Und Vorschläge machen, wie man den Film an der Stelle verbessert, damit die Leserinnen im Film bleiben.

Auch alte Häsinnen und Hasen benötigen ein Lektorat

Das ist der Grund, warum so gut wie alle erfahrenen Autorinnen - gleich, ob Selfpublisher oder Verlagsautorin – Wert auf ein Lektorat legen. Sie wissen genau, dass man beim Schreiben seinen Film im Kopf hat. Und deshalb oft nicht mehr merkt, wenn der Text diesen Film nicht ablaufen lässt, sondern reißt. Oder gar nicht erst startet.

Schreibregeln

Deshalb gibt es auch die Schreibregeln. „Show, don't tell“: Zeigen, nicht behaupten. Behaupte nicht, was in deiner Geschichte abläuft, zeige es dem Leser. Damit in dessen Kopf ein Film abläuft.

Auch andere Schreibregeln haben hier ihren Grund. Verwenden Sie das genau passende Wort, nicht seinen Cousin, meinte Mark Twain. Ein Wort muss sitzen, damit es Bilder entstehen lässt. Ein „Kampfhund“ weckt bessere Bilder als ein „gefährliches Tier“.

Marketing

Und das alles gilt natürlich auch für die wichtigen Marketingelemente wie Cover, Pitch, Klappentext und Exposé. Auch im Lektor, in der Literaturagentin, im Buchhändler muss ein Film ablaufen. Damit er das Gefühl hat: Das kann ich verkaufen. Erst recht in den Leserinnen, die das Buch in der Buchhandlung in die Hand nehmen oder im Internet sehen. Klappentext und Cover müssen einen Film starten.

Fazit

Das Lektorat ist so wichtig, weil es kontrolliert, ob ihr Text einen Film ablaufen lässt. Und wo es möglicherweise zu Filmrissen kommen kann.

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Hans Peter Roentgen ist Autor der Bücher "Vier Seiten für ein Halleluja" über Romananfänge, "Drei Seiten für ein Exposé", „Schreiben ist nichts für Feiglinge“ und "Klappentext, Pitch und weiteres Getier". Außerdem hält er Schreibkurse und lektoriert. 

 


DREI FRAGEN (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


Mehr als zweitausend Tempest-Leser*innen – da liegt ein enormer Erfahrungsschatz verborgen, ob es nun ums Schreiben selbst geht oder um das Finden eines Verlags. Diesen Schatz möchten wir ausgraben und mit unserer neuen Rubrik zugänglich machen. Gewaschen, geschliffen und poliert, fürs sofortige Tragen ... äh ... Umsetzen.

Jeden Monat beantworten hier Autor*innen, die bereits in einem Verlag veröffentlicht haben, drei Fragen, und zwar kurz und knapp. Wenn du dich auch beteiligen möchtest: Kopier dir die drei Fragen aus dem Text, und schick sie mit deinen kurzen (!) Antworten an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..


„Maria Wachter“


1. Wie hast du bei deiner ersten Veröffentlichung einen Verlag gefunden? Und falls es über eine Agentur war, wie hast du sie von deinem Manuskript überzeugt?

Bei einem Schreibkurs lernte ich meine Agentin kennen. Leider dauerte es dann noch Jahre und ein fertiges Manuskript (das nach wie vor in der Schublade liegt), bis ein Vertrag mit Piper zustande kam – diesmal aufgrund eines detailliert ausgearbeiteten und sorgfältig polierten Exposés. Mein „Café Buchwald“ wurde der Auftakt zur Reihe „Cafés, die Geschichte schreiben“.


2. Was ist dein ultimativer Schreibtipp oder deine liebste Kreativ-Übung?

Bleistift und Block, dazu leise Musik. Unbedingt mit der Hand schreiben!


3. Nenne deinen wertvollsten Schreibratgeber (als Buch, Person oder Internetseite).

Elizabeth George, „Wort für Wort oder Die Kunst, ein gutes Buch zu schreiben“. Zur Autorin Ich bin im Genre Historischer Roman zu Hause: In meinen Büchern verwebe ich historische Fakten mit Fiktion, vorranging mit dem Ziel, zu unterhalten, aber auch, um Lebensumstände und Erfahrungen früherer Generationen zu vermitteln.

 

Zur Autorin

Meine Website: https://www.maria-wachter.at; Instagram: mariawachter.stories

  


UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN


Bitte schickt den Expert*innen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber gelöscht wird.

Fragen (anonymisiert) und Antworten werden in der Regel hier im Tempest veröffentlicht, damit auch andere Autor*innen davon lernen können. Wer das aber nicht möchte, schreibt das bitte ausdrücklich dazu.
 

Drehbuch  Oliver Pautsch Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Fantasy Stefanie Bense Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Heftroman  Arndt Ellmer Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Historischer Roman  Titus Müller Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Kinder- und Jugendbuch Sylvia Englert Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Kriminalistik Kajo Lang Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Lyrik Martina Weber Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Marketing Maike Frie Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Sachbuch Gabi Neumayer Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Schreibaus- und -fortbildung  Uli Rothfuss Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Schreibhandwerk Ute Hacker Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Science-Fiction Andreas Eschbach Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 


FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY, Stefanie Bense (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


 

Frage

Ich schreibe im Bereich Fantasy-Fiction. Mich würde interessieren, wie viele Fantasy-Autorinnen und wie viele Fantasy-LeserInnen es im deutschsprachigen Raum gibt.

Wird in diesem Genre mehr geschrieben als gelesen? Oder umgekehrt? Also, es geht mir darum, wie weit Angebot und Nachfrage zusammenpassen.

Hast du dazu Informationen, oder wo könnte ich die finden?

 

Antwort

Vielen Dank für deine Anfrage. Für Statistiken ist das autorenforum (und seine Experten) eigentlich nicht zuständig. Wir sind eher beratend für Schreibprobleme da.

Dennoch habe ich mal (im Rahmen meiner Möglichkeiten) recherchiert. Einiges ist einfach im Internet herauszufinden:

Statistik über den Marktanteil von SF&F:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/984310/umfrage/entwicklung-des-umsatzanteils-der-editionsform-science-fiction-und-fantasy-im-deutschen-buchhandel/

Fantasy als E- oder Print-Buch?
https://de.statista.com/prognosen/803071/umfrage-in-deutschland-zur-praeferierten-leseform-von-fantasy

Ein Interview mit Knaur-Programmgestaltern zu Fantasy-Lesern:
https://www.boersenblatt.net/archiv/1401639.html

Über den SF&F-Buchmarkt von S. Pirling, Lektor bei Heyne:
https://www.boersenblatt.net/news/verlage-news/der-science-fiction-und-fantasy-markt-ist-stabil-274733

Einen Vergleich oder Zahlen, wer schreibt und wer liest, gibt es m. E. nicht. Allerdings – wer schreibt, liest ja auch, in der Regel kommt man über das Lesen zum Schreiben. Wozu also eine Unterscheidung?

Deine Frage nach Angebot und Nachfrage läßt sich ebenfalls nicht einfach per Zahlen beantworten. Verlagsprogramme werden schon auf die Nachfrage abgestimmt. Das bedeutet: viele Titel, wenn die Aussicht besteht, viel zu verkaufen. Zur Zeit hat der Verkauf von Fantasy-Medien nach Harry Potter und Netflix-Serien zugenommen. Exakte Zahlen siehe Link 1 und 2.

Darüber hinaus gibt es einen großen „Grauen Markt“, d. h., viele Autoren/innen veröffentlichen inzwischen ohne Verlag über Publishing on Demand oder im Selbstverlag. Die werden kaum statistisch erfasst. Was von diesen Selbstveröffentlichungen sich dann auch noch verkauft, kann man nur im Einzelfall bei den Plattform-Anbietern recherchieren (Verkaufsränge, Autorenstatistik).

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Stefanie Bense liest, arbeitet und schreibt in Hannover. Sie leitete unzählige VHS-Seminare und Kurse bei anderen Bildungseinrichtungen,
veröffentlichte Kurzgeschichten und schreibt Romane. Zur Zeit malt sie mehr, als sie schreibt.

 


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