The Tempest

Ausgabe 27-02 (20. Februar 2025)

   Editorial
   Hall of Fame
   Neues aus der Buchszene
   Autorenwissen
     „Ken Follett über die Schulter schauen“
     von Hans Peter Roentgen
  Impressum


EDITORIAL

Liebe Autor*innen,

zwischen zwei Arbeitsurlauben fällt der Tempest diesmal etwas schmaler aus. Aber solange es einen Artikel von Hans Peter Roentgen gibt, bekommt ihr ja immer genug Material an die Hand, um an euren Texten zu arbeiten. Und darum geht es bei ihm diesmal:

Von Bestseller-Autor Ken Follett kann man eine Menge lernen. Zum Beispiel, wie man lebendig durch Handlung beschreibt, statt Infodumps zu platzieren. Das ist für Autor*innen von Historienromanen und Science-Fiction besonders wichtig - aber auch alle anderen brauchen es. Wie das geht, zeigt Hans Peter Roentgen in seinem Beitrag.

Neue News gibt's auch; ansonsten warten wir auf eure Artikelvorschläge, Antworten auf unsere Drei Fragen und eure Tipps :-)

Zitat des Monats, diesmal von Savi Sharma:
„Everyone has a story to tell. Everyone is a writer, some are written in the books and some are confined to hearts.‟

Bis zum nächsten Monat! 

   Gabi Neumayer
   Chefredakteurin
~~~~~~~~~~~

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ISSN 1439-4669 Copyright 2025 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe


INHALT DIESER AUSGABE

TEIL 1

   Editorial
   Hall of Fame
   Neues aus der Buchszene
   Autorenwissen
     „Ken Follett über die Schulter schauen“
     von Hans Peter Roentgen
  Impressum


TEIL 2 (in separater E-Mail, falls ebenfalls abonniert)

   Veranstaltungen
   Ausschreibungen
   Publikationsmöglichkeiten
     mit Honorar
     ohne Honorar
   Seminare
   Messekalender


 HALL OF FAME (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


Die „Hall of Fame“ zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen können.

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!) nach diesem Schema:

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AutorIn: „Titel“, Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-Adresse.

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Ein Beispiel (!):

Johanna Ernst: „Der Fall der falschen Meldung“, Hüstel Verlag 2015, Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive Homepage!

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Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen.

ACHTUNG!

Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen muss, Lektorat bezahlt o. Ä.

Schickt eure Texte unter dem Betreff „Hall of Fame“ an dDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall ist, werden nicht mehr verschickt!

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 NEUES AUS DER BUCHSZENE (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie nie zuvor. Ob es nun um KI geht, die zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und Möglichkeiten, die sich Verlagsautoren und professionellen Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir hier alle interessanten Links zusammen, die uns jeden Monat ins Auge fallen - natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


Verlage / Buchhandel


Traum von der eigenen Buchhandlung erfüllt.

Einstweilige Verfügung beantragt: Roman „Innerstädtischer Tod“ soll verboten werden.

Fremdsprachige Literatur: Der Trend geht immer mehr zu Young-Adult-Titeln.

Bastei Lübbe: Positive Rückwärtseffekte auf die Buchverkäufe.

Eine digitale Bühne für den unabhängigen Buchhandel.


Interview / Podcast


Interview mit Joachim Merzbach: „Ohne ordentliches Zahlenwerk funktioniert kein Unternehmen.‟


Schreiben


Wie viele Autoren benötigt man, um eine Glühbirne zu wechseln?


Social Media


TikTok und New Adult: Was die Stuttgarter Zeitung berichtet.


KI


ChatGPT: Bertelsmann und OpenAI vereinbaren strategische Zusammenarbeit.

Studie der IG Digital: KI in Verlagen - Unternehmen sehen auch große Risiken.

Statement des Börsenvereins: Pariser KI-Gipfel für Kreativbranchen enttäuschend.


Wettbewerbe / Auszeichnungen


Elf saarländische Buchhandlungen für herausragende Leseförderung ausgezeichnet.

 


AUTORENWISSEN (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)


„Ken Follett über die Schulter schauen“

 von Hans Peter Roentgen

Ken Follett ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Gegenwart. Er wurde durch sein Buch „Die Säulen der Erde“ weltbekannt. Schauen wir ihm ein wenig über die Schulter: Wie packt er seine Leser bereits von Anfang an?

„Die kleinen Jungen waren die Ersten, die zum Richtplatz kamen.“
(Ken Follett, Die Säulen der Erde: Roman (Kingsbridge-Roman 1), Bastei Lübbe, Kindle-Version).


Ist das ein spannender erster Satz? Aber ja doch, auch und gerade weil er gruselig ist. Mit Kindern assoziieren wir Fröhlichkeit, Frieden. Aber Richtplatz? Und Kinder, die dorthin eilen, und zwar als Erste? Widersprüche sind immer ein gutes Mittel, um im Roman die Leserinnen zu fesseln. Hier erfahren wir gleich: Das ist sicher kein cosy Historienroman.

„Es war noch dunkel, als sie aus ihren Verschlägen schlüpften. Lautlos wie Katzen huschten sie in ihren Filzstiefeln über den jungfräulichen Schnee, der sich wie Linnen über die kleine Stadt gebreitet hatte, und entweihten ihn mit ihren Schritten. Ihr Weg führte sie vorbei an windschiefen Holzhütten und über Sträßchen und Gassen, die von gefrorenem Matsch bedeckt waren, zum stillen Marktplatz, auf dem der Galgen bereits wartete.“

Jetzt wird uns das Umfeld geschildert. Und zwar durch Handlung, nicht durch Infodump. Dass die Jungen aus Verschlägen schlüpfen, an windschiefen Holzhütten vorbeikommen, auf dem Marktplatz der Galgen bereits „wartet“, all das lässt einen Film im Leser ablaufen. Denn alles wird mit Handlung erzählt. Es ginge natürlich auch anders:

Sie wohnten in Verschlägen, die Straßen waren mit schmutzigem Schneematsch bedeckt, auf dem Marktplatz befand sich bereits der Galgen.

Das wäre eine statische Schilderung mit erheblich weniger Spannung. (So etwas finde ich übrigens immer wieder in Texten, die mir zum Lektorat eingereicht werden.)

"Die Jungen verachteten alles, was den Älteren lieb und teuer war. Für Schönheit und Rechtschaffenheit hatten sie nur Hohn und Spott übrig. Sahen sie einen Krüppel, so brüllten sie vor Lachen, und lief ihnen ein verletztes Tier über den Weg, so bewarfen sie es mit Steinen, bis es tot war. Sie waren stolz auf ihre Narben. Besonders angesehen aber waren Verstümmelungen: Ein Junge, dem ein Finger fehlte, konnte es leicht bis zu ihrem Anführer bringen. Sie liebten nichts so sehr wie die Gewalt und liefen meilenweit, um Blut zu sehen.“

Die Jungen leben nicht nur in abgerissenen Verschlägen, sie haben für Schönheit nur Spott übrig. Kein Wunder, woher sollten sie auch Schönheit kennen oder schätzen? In diesem Roman geht es nicht um liebliche Burgfräuleins und edle Ritter, sondern um die traurige Realität im Mittelalter. Und die Jungen lernen dort, Gewalt und Blut zu lieben.

„Und niemals fehlten sie, wenn der Henker kam.“

Das ist der Schluss der Einführung. Nach drei Absätzen läuft bei uns ein Film ab, wir wissen, was uns in diesem Buch erwartet, und wollen wissen, wie es weitergeht.

Resümee


Schildern Sie Ihr Umfeld aktiv durch Handlung statt durch statische Beschreibungen. Nur so läuft im Leser ein Film ab.

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Hans Peter Roentgen ist Autor der Bücher "Vier Seiten für ein Halleluja" über Romananfänge, "Drei Seiten für ein Exposé", „Schreiben ist nichts für Feiglinge“ und "Klappentext, Pitch und weiteres Getier". Außerdem hält er Schreibkurse und lektoriert.  


UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN


Bitte schickt den Expert*innen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber gelöscht wird.

Fragen (anonymisiert) und Antworten werden in der Regel hier im Tempest veröffentlicht, damit auch andere Autor*innen davon lernen können. Wer das aber nicht möchte, schreibt das bitte ausdrücklich dazu.

Drehbuch Oliver Pautsch Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Fantasy Stefanie Bense Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Heftroman Arndt Ellmer Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Historischer Roman Titus Müller Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Kinder- und Jugendbuch Sylvia Englert Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Kriminalistik Kajo Lang Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Lyrik Martina Weber Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Marketing Maike Frie Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Sachbuch Gabi Neumayer Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Schreibaus- und -fortbildung Uli Rothfuss Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Schreibhandwerk Ute Hacker Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Science-Fiction Andreas Eschbach Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 


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Ausgabe 27-04 (vom 20. April 2025)

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   Praxistipp
     „Jeder Verlag will es anders‟
     von Klaus Eckardt
   Autorenwissen
     „Die erste Seite“
     von Hans Peter Roentgen
   Buchbesprechung
     „Schreiben mit ChatGPT“ und „Zukunft schreiben“
     besprochen von Meike Blatzheim
   Drei Fragen
     an Frank Lingnau
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