Bin nicht nur begeisterter Leser von Fantasy, Mystery, Grusel und Sciencefiction, sondern schreibe schon seit einer geraumen Zeit selber (übrigens bin ich auch in der schreibenden Zunft kein absoluter Neuling: Arbeite seit acht Jahren als Journalist). Nun würde mich interessieren, wie ich einige meiner Geschichten der konstruktiven Kritik aussetzen und publizieren kann. Eventuell in einem Fanzine, das Sie mir empfehlen können.
Nun, das scheinen mir durchaus gute Voraussetzungen zu sein, die du mitbringst. Man muss, um Fantasy schreiben zu können, das Genre und seine Regeln kennen (das lernt man durch viel, viel Lesen) und sein Schreib-Handwerk beherrschen bzw. erlernen (das können Journalisten in der Regel, nur sollten sie darauf achten, weniger zu beschreiben und mehr in Handlung aufzulösen).
Ich möchte dir keine Fanzines empfehlen, sicherlich wäre solch eine Liste absolut subjektiv, unvollständig und ungerecht. Viele von ihnen findest du im Internet, wo du gleich nachlesen kannst, was für Geschichten sie drucken bzw. unter welchen Bedingungen. (allein die Suchabfrage "fanzine fantasy" bei einem Suchdienst ergab über hundert Treffer.)
Bei http://www.uschtrin.de findest du das "Handbuch für Autorinnen und Autoren", das sehr viele Literaturzeitschriften nachweist, auch für SF/F, die gebundene Ausgabe liefert natürlich mehr als der Internet-Appetizer.
Es gibt Rollenspiel-Fanzines, Serien-Fanzines, themengebundene Fanzines, Edelfanzines, reine Textausgaben ... Fanzines sind Fan-Produktionen und zahlen kein Autorenhonorar. Ein paar semi-professionelle Zeitschriften gibt es (wie phantastisch!, Alien Contact). ct als professionelle Computer-Zeitschrift (nimmt SF) zahlt Honorar, verlangt dafür aber auch passende und handwerklich sehr gute Stories. Am besten kaufst du ein Heft und liest selbst, welche Art von Geschichten das Fanzine oder die Zeitschrift bevorzugt, in der du veröffentlichen möchtest.
Kritik an deinen Storys solltest du dir von einer sich mehr oder weniger regelmäßig treffenden Schreibgruppe holen, die handwerklich ausgerichtet ist. Erwarte nicht von Fanzine-Herausgebern/innen, dass sie Kritik geben, das können sie schon vom Aufwand her nicht. Immer wieder gern empfehle ich die Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel, ihre Seminare sind die Reise wert (http://www.bundesakademie.de).