Schreibe schon seit einiger Zeit an einem historischen Roman. Jetzt habe ich mit Schrecken festgestellt, dass vor kurzem ein Roman mit dem gleichen Thema erschienen ist. Habe ich trotzdem Chancen, meinen Roman herausbringen zu lassen?
Literaturagenturen
(derzeit unbesetzt)
Anmerkung: Die Antworten hier stammen von Petra Hermanns, die von 2002 bis 2005 als Expertin eure Fragen beantwortet hat. Wir haben das entsprechend kenntlich gemacht.
Gibt es eigentlich auch Literaturagenten, die sich nur um die vertragliche und finanzielle Seite des Texthandels kümmern? Also keine Verlagskontaktmacher, sondern nur Vertragsaushandler? Und wie wäre, falls es sie gäbe, deren Honorar anzusetzen?
Ich habe das Manuskript meines Buches an mehrere Verlage geschickt. Letzte Woche bekam ich eine Antwort von einem Fachverlag, der auf Themen dieser Art spezialisiert ist, und nach Absprache einiger Details will man mir nun einen Vertrag schicken. Zwei Tage später bekam ich einen Anruf von einem wirklich sehr großen Verlag, der allerdings alle Arten von Büchern (also Romane, Sachbücher, Lexika, Kalender etc.) herausgibt. Die Lektorin am Telefon sagte, sie wolle mein Manuskript dem Lektoratsteam vorstellen.
Jetzt meine Frage: Ist ein großer, bekannter Verlag einem Fachverlag prinzipiell vorzuziehen, oder kann man das pauschal nicht so sagen? Welche Vorteile könnte der Fachverlag (der allerdings auch nicht so klein ist - hat auch ein paar Bestseller im Programm) dem großen Verlag gegenüber haben (bzw. umgekehrt)?
Ich bin freie Autorin, habe gerade ein Literaturstipendium und ein Manuskript mit Erzählungen an Verlage geschickt. Zwei große Verlage interessieren sich für die Texte, genauso wie für meinen ersten Roman, an dem ich gerade arbeite.
Ist es sinnvoll, noch an diesem Punkt (bzw. falls ein Verlag entscheidet, die Sachen rauszubringen), eine Agentur einzuschalten? Oder reicht es, den eventuellen Vertrag von einem Anwalt überprüfen zu lassen?
Ich hatte ihnen schon mal geschrieben und berichtet, dass einige verlage sich für mein manuskript interessierten. trotz dieser kontakte hat bisher kein verlag mein manuskript angenommen. weil ich das gefühl habe, mich selbst evtl. nicht clever genug verkaufen zu können, habe ich mich an eine etablierte agentur gewandt. die agentur hat mich angerufen und gebeten, mein manuskript zur prüfung zu schicken. allerdings hat mir inzwischen die lektorin eines sehr, sehr renommierten verlags eine mail geschickt: sie hätte meine erzählungen mit großem interesse gelesen, hielte sie nicht geeignet fürs hauptprogramm, würde mich aber sofort an das taschenbuchlektorat weitergeben. außerdem möchte sie gerne mein roman-manuskript lesen. darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut. und jetzt zur frage:
1. falls ich einen vertrag mit der agentur unterschreibe, soll ich dieser lektorin bescheid geben, dass in zukunft alles über die agentur läuft? oder kann ich evtl. im vertrag mit der agentur festlegen, dass schon bestehende kontakte über mich weiterlaufen? denn verkauft hätte ich mein buch dann ja selbst, warum sollte ich der agentur provision bezahlen?
2. oder soll ich mit der agentur einfach keinen vertrag abschließen, so lange noch etwas in der schwebe ist?
3. die agentur möchte von mir die zusicherung, dass ich mein manuskript nicht weiter verschicke, so lange es bei ihnen zur prüfung liegt. fair enough, aber was, wenn sich in genau dieser zeit der sehr, sehr renommierte verlag bei mir meldet?
4. der bisherige kontakt mit lektoren war sehr aufschlussreich für mich. die meisten absagen gehen ausführlich auf schwächen und stärken der texte ein. außerdem habe ich das gefühl, der direkte kontakt zu den lektoren könnte für die zukunft nützlich sein? man hat halt schon mal telefoniert und kennt sich ein bisschen. bei dem gedanken, das vollkommen aus der hand zu geben, wird mir etwas mulmig. andererseits nutzt der tollste kontakt nichts, wenn ich mein manuskript nicht verkaufen kann. gibt es da einen mittelweg, so dass ich trotz agenturvertrag mitkriege, was die lektoren zu meinen texten sagen?
Ich habe kürzlich einen Wettbewerb [...] gewonnen. Aus meinem Text ist mittlerweile ein Buch entstanden. Ist es sinnvoll, diesen Text, wenn auch nur auszugsweise, auf einer eigenen Homepage zu veröffentlichen, oder würde das eventuelle Verlage und Agenturen abschrecken? Wann ist es überhaupt sinnvoll, Agenturen einzuschalten? Ist es wirklich verlorenes Porto, Verlagen Auszüge aus meiner Erzählung zu schicken? Vielleicht haben Sie ja eine Idee?
Ich habe ein sehr schönes Exposé hergestellt für eine kurze Erzählung (100 Seiten), die sowohl in die Sparten Erotik als auch Humor und Krimi passen würde. Das Exposé umfasst Anfang und Ende der Geschichte und einen Auszug aus dem Mittelteil. Der Löwenanteil ist skizziert, aber noch nicht poliert, sprich präsentabel. Ich möchte jetzt erst einmal wissen, ob bei Verlagen ein Interesse an diesem Text (heitere Sommerlektüre) besteht, bevor ich mich tiefer in die Arbeit versenke. Wie fange ichs am besten an? Sollte ich erst nach einer Agentur suchen oder es lieber gleich bei den in Frage kommenden Verlagen probieren? Krimi - da wüsste ich etliche. Aber Humor? Und Erotik? Da fällt es mir schwer ...
Nachdem ich mein Expose fünf möglichen und für seriös ausgeguckten Agenturen eingereicht hatte, forderten drei das Manuskript an, und eine schickte einen rundum ordentlichen Vertrag - drei Tage nach Unterzeichnung übrigens auch noch eine zweite Agentur, aber es geht ja nur eine. - Das war im April 2001.
Ich stürzte mich folglich frohgemut in das weitere Schreiben, die Agentin wollte das Manuskript noch lektorieren, mir dann zur Korrektur zusenden, dann wollte sie, wie sie sagte, "schnell loslegen bei der Verlagssuche". Wir telefonierten, faxten und mailten, das Manuskript kam nicht wieder, wir verabredeten ein Treffen in ihrer Agentur. Am Morgen vor meiner Abreise (einige hundert Kilometer vom Heimatort) der Anruf der Agentin: Sie sei krank, könne sich nicht mit mir treffen, wir müssten es verschieben. Kann ja passieren. - Das war im Juni.
Seitdem ist es mir nicht mehr gelungen, mit besagter Dame Kontakt aufzunehmen. All die Segnungen unserer Technik vom Handy bis zum Internet versagen, Einschreiben werden zwar angenommen, aber führen zu keiner Resonanz. Ich erwog bereits, wieder auf eine Buschtrommel zurückzugreifen ... Doch Spaß beiseite: Ich habe mich mittlerweile rechtlich kundig gemacht, der Anwalt der Gewerkschaft hält eine einseitige Kündigung für möglich. Immerhin sind seit Vertragsunterzeichnung mittlerweile sechs Monate vergangen, ohne dass sie akquirieren konnte - ich habe ja noch nicht einmal das Manuskript zurück. Verständlich, dass auch die im Vertrag angemerkten vierteljährlichen Berichterstattungen ihrerseits noch ausstehen, was sollte sie auch berichten ...
Wie sehen Sie die Chancen einer einseitigen vorzeitigen Kündigung (regulär wäre dies nach Vertrag erst zur Mitte des kommenden Jahres möglich) aufgrund des oben geschilderten Ablaufs? Was macht man mit einer - im Allgemeinen durchaus auch bei den Literaturbüros als seriös bekannten - Agentur, die wie vom Erdboden verschluckt ist?
Ich bin Drehbuchautorin und will jetzt mein erstes Kinderbuch schreiben. Habe bereits ein Spielfilm Exposé dafür geschrieben, was bei verschiedenen Fernseh- und Filmproduktionsfirmen liegt. Das heißt, dass ich auch versuchen will, einen Film aus diesem Stoff zu zaubern. Wie gehe ich jetzt am besten vor, wenn daraus auch ein Kinderbuch werden soll?
Nach vielem Hin und Her um ein Manuskript mit vielen Überarbeitungen, im Endeffekt ergebnislos, lautet meine Frage: Welche Erwartungen kann ich überhaupt an die Arbeit und Betreuung von Autorenneulingen der Agenturen stellen? Ist es vielleicht ratsamer, sich doch direkt an die Verlage zu wenden? Oder gibt es qualitativ bei Agenturen auch wesentliche Unterschiede?