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Lyrik

Fragen zum Thema, beantwortet von Martina Weber.

Martina Weber, seit 2005 Leitung der Textwerkstatt II im Zentrum für junge Literatur Darmstadt. Gedichtbände: "erinnerungen an einen rohstoff" (2013), "Häuser, komplett aus Licht" (2019), beide Poetenladen Verlag. Außerdem: „Zwischen Handwerk und Inspiration. Lyrik schreiben und veröffentlichen", Uschtrin Verlag. Seit 2017 erscheint von ihr die Rubrik "Lyrikweberei. Ein Lyrikworkshop" in der Autorenzeitschrift Federwelt. Mitautorin auf dem Blog. Profil im Poetenladen. Und bei Lyrikline. Eintrag im Autorenlexikon von Literaturport.

An wen kann ich mich wenden, um einen Vertrag gegenlesen zu lassen?

Es ist so weit, ich habe einen kleinen Verlag für meine Lyrik gefunden.

Ich würde den mir vorliegenden Vertrag aber gern einmal von kundiger Seite gegenlesen lassen, bevor ich ihn unterzeichne. Ich habe keinerlei Erfahrung in dem Business und möchte sichergehen, dass der Vertrag in Ordnung ist. An wen könnte ich mich da wenden?

Ist ein Honorar für den Abdruck in einem US-amerikanischen Schulbuch üblich?

Ich habe mich riesig über eine Anfrage eines US-amerikanischen Lehrbuchverlags gefreut, der sich für eines meiner auf [...] veröffentlichten Gedichte interessiert. Er möchte es in seinem Lehrbuch für Deutsch als Fremdsprache veröffentlichen, unter dem Titel „Was der Mensch braucht“.

Selbstverständlich werde ich meine Einwilligung geben. Aber nun meine Frage: Ich hätte gern ein Honorar für diese Veröffentlichung. Ist das üblich, und wenn ja, was kann ich erwarten?

Darf ich ein Gedicht veröffentlichen, das eine Schenkung war, ohne die Erben der Autorin zu fragen?

Ich möchte ein Gedicht in einem Buch veröffentlichen, das dem Autor 1 von der Autorin 2 (beide Autoren sind öffentlich schriftstellerisch bekannt) handschriftlich geschrieben, gewidmet und geschenkt wurde (und das bislang unveröffentlicht ist). Die Autorin 2 ist bereits im Jahr 1993 verstorben. Das Gedicht befindet sich seit der Schenkung im Jahr 1977 im Eigentum des Autor 1. Er hat es mir ausgehändigt mit der Aufforderung, es in meinem Buch zu veröffentlichen.

Ist das rechtlich in Ordnung, oder muss ich irgendwelche Erben der Autorin 2 auftun und diese um Zustimmung zur Veröffentlichung fragen? Das könnte sich auch schwierig gestalten, sie war kinderlos, ihr Mann lebt ebenfalls nicht mehr. Ich habe keine Ahnung, wer Inhaber ihrer Urheberrechte wurde.

Ist das mir angebotene Honorar üblich?

Ich schreibe Gedichte, habe aber noch nichts veröffentlicht. Nun wurde ich von einem Institut um die Abdruckerlaubnis für sechs Gedichte von mir im Rahmen einer Publikation gebeten. Als Honorar wurden mir einmalig 50 Euro pro Gedicht vorgeschlagen. Entspricht das dem, was allgemein üblich ist? Ich weiß, dass im Bereich der Musik Tantiemen gezahlt werden, wenn jemand sich z. B. eines Liedes von mir bedient. Gibt es diese Form der Gewinnbeteiligung auch im Rahmen der Literatur, oder sind einmalige Abgeltungen wie die oben beschriebene üblich?

Welche Rechte sollte ich im Vertrag abgeben?

Guten Tag, ich habe eine Frage zur Rechtsvergabe an meinen Texten. Ich werde im Oktober meinen ersten Lyrikband in einem seriösen Kleinverlag veröffentlichen. Das heißt, mein Buch wurde ordentlich lektoriert, ich muss nicht zuzahlen, ich kann – muss aber nicht – eine bestimmte Menge an Büchern abnehmen. Den Vertrag werde ich in den nächsten Tagen unterzeichnen.

Ich bin noch unerfahren, was die Rechtsvergabe betrifft. Ist es normal, dass der Verlag die ausschließlichen Rechte an meinen Texten bekommt? Laut Normvertrag, den ich konsultiert habe, schon, dachte ich erst. Aber von Bekannten habe ich erfahren, dass viele Schriftsteller auch oft nur die einfachen Rechte vergeben. Mein Verleger sagte, ich müsse ihm die Rechte übertragen, solange das Buch bei ihm angeboten wird. Ich denke, er meint die ausschließlichen Rechte. Er ist aber einverstanden, dass Teile des Werkes bei Bedarf auch woanders veröffentlicht werden, solange das mit ihm abgesprochen wird oder sein Verlag in der Veröffentlichung erwähnt wird. Soll ich der Rechtsvergabe zustimmen, oder darauf bestehen, nur die einfachen Verwertungsrechte abzugeben?

Welchen Einfluss hat eine Veröffentlichung im Internet auf eine mögliche Printveröffentlichung?

Welchen Einfluss hat die Veröffentlichung von Gedichten im Internet (gegebenenfalls mit freiwilligen Zahlmöglichkeiten) auf eine mögliche Printveröffentlichung?

Meine größte Sorge ist im Moment, dass man als Selbstverleger und auch als Book-on-Demand-Autor eher für Schriftstellervereine und auch andere Institutionen immer noch relativ verpönt ist.

[...] Wie so viele Menschen möchte ich gerne meine Gedichte in Form eines Buches veröffentlichen und habe eine lange, beschwerliche Bewerbungsaktion bei vielen Verlagen hinter mir. Neben vielen Absagen habe ich eine Zusage eines Verlages erhalten, dessen Adresse ich aus dem Uschtrin Handbuch für Autoren hatte. Der Verlag bietet mir eine Veröffentlichung unter der Voraussetzung an, dass ich eine bestimmte Zahl von Büchern abnehmen und dafür bezahlen muss.

Da ich mir im Klaren bin, dass ich im Moment keinen anderen Verlag finden werde, denn die Absagen häufen sich, habe ich nun die Qual der Wahl und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einen Tipp geben könnten. Einerseits habe ich überlegt, selbst zu verlegen, aber da das ebenfalls starke Kosten verursacht und obendrein ein extremer Aufwand ist, denn ich müsste mir noch sämtliches Wissen aneignen, ist das ebenfalls keine schöne Lösung. Die dritte Alternative ist dann das "Book on demand", wovon ich ebenfalls nicht begeistert bin, und viel günstiger wäre das auch nicht.

Meine größte Sorge ist im Moment, dass man als Selbstverleger und auch als Book-on-Demand-Autor eher für Schriftstellervereine und auch andere Institutionen immer noch relativ verpönt ist. [...] Vielleicht können Sie mir einen Tipp geben.

Welche Foren und Informationsquellen für LyrikerInnen und welche Lyrikmagazine gibt es im Internet?

Ich schreibe gern (witzig-philosophische) Gedichte und hätte gern mehr Austausch mit anderen AutorInnen bzw. Resonanz von LeserInnen. Gibt es im Internet Foren oder Ähnliches, in denen Gedichte eingestellt und diskutiert werden? Welche Lyrikmagazine (vorzugsweise im Internet) kannst du empfehlen? Welche wichtigen Informationsquellen (vor allem zu Wettbewerben, lyrischen Formen) gibt es für LyrikerInnen im Internet?

Soll man für sein Buch bezahlen, oder verdient man laut Buchvertrag sogar Geld?

Ich schreibe Gedichte und möchte jetzt einige von meinen Gedichten in einem Band veröffentlichen. Wenn man sich mit einem Verlag in Verbindung setzt, soll man dann für sein Buch bezahlen, oder verdient man laut Buchvertrag sogar Geld?

Ist eine Veröffentlichung von Gedichten über BoD zu empfehlen, oder macht das einen schlechten Eindruck auf Agenten und Verlage?

Ich würde gerne meine Gedichte veröffentlichen. Diese lese ich derzeit zusammen mit einem Songschreiber in einem Gesangs-Lyrik-Abend in regelmäßigen Abständen öffentlich vor. Ich wurde mehrfach angesprochen, ob man diese Gedichte nicht in einem Buch kaufen könnte. Ich trage mich mit dem Gedanken, sie bei Book on Demand zu veröffentlichen, und hätte sicher auch keine Problem, sie zu verkaufen! Auch einige Buchläden würden das Buch nehmen.
Jetzt riet mir ein befreundeter Autor davon ab. Da ich zurzeit auch an einem Roman arbeite, könnte die Veröffentlichung bei BoD einen schlechten Eindruck auf potentielle Agenten und Verlage machen. Was ist da dran? Sollte ich lieber unter Pseudonym veröffentlichen? Welche Verlage bzw. Agenten sind überhaupt interessiert an Lyrik von neuen Autoren? Ich habe schon die ganze Odyssee hinter mir: "lobende" Absagen nach monatelangem Warten, unakzeptable Angebote von Zuschussverlagen etc. Für Tipps wäre ich sehr dankbar!

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