Seit ein paar Jahren schreibe ich an meiner Biographie und habe mich dabei von Jean Jacques Rousseau und dem Roman von Max Frisch „Ich bin nicht Stiller“ inspirieren lassen. Ich wollte anfragen, ob ich den Schreibstil, den Wortgebrauch von beiden dabei anwenden darf, ohne mich strafbar zu machen?
Schreibhandwerk
Fragen zum Thema, beantwortet von Ute Hacker.
Ute Hacker (Jg. 1958) hatte schon immer ihre Nase in Büchern stecken. Mit 15 begann sie, eigene Geschichten auf Papier zu bringen, aber es dauerte bis 1998, bis sich der Traum vom Autorinnen-Dasein verwirklichte. Sie schreibt unter mehreren Pseudonymen und hat rund 40 Bücher in den Genres Krimi, Kinderbuch und Cozy Romance veröffentlicht. Sie hat mehrere Autor*innengruppen gegründet und geleitet und ist aktiv im VS. Mehr Infos gibt es auf https://www.utehacker.de
Schon seit einiger Zeit versuche ich mich als Schriftsteller. Mit dem Schreiben an sich hatte ich nie Probleme, ich hab schon einige Gedichte und Kurzgeschichten verfasst. Jetzt versuche ich mich an meinem ersten großen Projekt, einen Roman zu schreiben. Allerdings finde ich keinen Anfang. Ich habe zwar schon mehrere Konzepte, trau mich aber nie, den ersten Schritt zu wagen. Und wenn ich es versuche, fällt mir nichts ein. Wie kann ich das ändern und einfach anfangen?
Ich habe gehört, dass man als Schriftsteller lesen soll, was ich auch gerne und viel mache. Allerdings sind dadurch einige Fragen entstanden, die ich bisher leider noch nicht zufriedenstellend beantworten konnte: Wie liest man als Schriftsteller Bücher? Liest man dann unter Umständen anders, und worauf sollte man beim Lesen achten? Wie kann man das Lesen anschließend beim Schreiben „anwenden", und welche Tipps und Tricks haben Sie möglicherweise noch dazu?
Ich bin eine extrem langsame Schreiberin. Jeder Satz wird sofort überarbeitet. Mehrfach. Oft brauche ich einen ganzen Vormittag, ehe ich mit einer Seite zufrieden bin. – Zumindest bis zum nächsten Morgen, denn bei jedem erneuten Lesen gerate ich in Versuchung, "es noch besser" zu machen. Rein rational ist mir klar, dass dieses Korrigieren den Text nicht immer verbessert, sondern lediglich verändert, und je nach Laune gefällt mir mal der eine, mal der andere Ausdruck besser. So trete ich viel zu viel auf der Stelle und komme nicht wirklich voran. Am deutlichsten fällt mir dieser falsche Perfektionismus auf, wenn ich relativ unwichtige Texte schreiben will und selbst dabei zu viel Zeit verschwende. Z. B. kommt es vor, dass ich einen Beitrag in einem Forum binnen einer Minute mündlich erledigt hätte, aber da ich schreibe, kann selbst dieser kurze Beitrag eine halbe Stunde meiner kostbaren Zeit fressen. Alle Vorsätze und Versuche, das zu ändern sind bisher gescheitert.
finde doch bitte mal einen, der so richtig erklärt und ein schriftliches etwas dazu mitgibt, wie und wann in einem manuskript welche gedankenstriche (kurz, lang, mit und ohne leerzeichen), anführungsstriche und halbe anführungsstriche, apostrophs und andere obere zeichen, auslassungspunkte und alles, was man so falsch machen kann, verwendet werden und wo man sie auf dem pc findet. Ich habe [...] einen artikel dazu gelesen und vollkommen bahnhof verstanden. Um ehrlich zu sein, ich wußte gar nicht, dass es da verschiedene muß-möglichkeiten gibt.
Wie finde ich die richtigen Namen für Figuren und Orte?
Seit einiger Zeit versuche ich einen Roman zu verkaufen. Offenbar ist es aber bei einigen Verlagen und auch in anderen Literaturkreisen üblich, das Manuskript zu verlangen und dann nie wieder - auch nicht auf Nachfrage - von sich hören zu lassen. Abgesehen davon, dass ich diese Ignoranz geradezu als Frechheit empfinde - eine E-Mail erfordert schließlich kaum Zeit -, woher weiß ich, wann ich meine Hoffnungen begraben muss? Wenn ich nach vier Wochen keine Antwort erhalten habe? Oder vielleicht nach einem Vierteljahr? Ist es allgemein üblich, verlangte Manuskripte nicht mehr zurückzuschicken, und wie lange braucht ein Verlag in der Regel, um sich für oder gegen ein Manuskript zu entscheiden?
Wie kann man Ideen, die man nicht sofort ausarbeitet, so konservieren, dass möglichst wenig verloren geht? Je mehr ich mich mit Schreib- oder Literaturtheorie befasse, desto mehr frage ich mich, wie viel Spontaneität man beim Schreiben einfließen lassen sollte. Ist es ratsam, sich ganz zu Anfang ein genaues, starkes Konzept festzulegen?
Wie schreibt man eine Kurzvita oder Kurzbiographie? In Tabellenform wie bei einer Bewerbung? Oder in etwa so: "Ich wurde dann und dort geboren. Nach dem Abitur ..." etc. Was sollte darin unbedingt enthalten sein und was eher nicht?
Ich habe eine Frage zum Thema Erzählperspektive. Am Anfang (1. Kapitel)
meines Romans wird eine junge Frau angegriffen und überwältigt.
Am Ende der Szene wird sie (leblos) von ihrem Peiniger "weggeschafft".
Der Leser soll dabei nicht erfahren,
a) ob das Mädchen bei diesem Überfall ihr Leben verliert oder
nur bewusstlos wird
b) wer der Täter ist (ein guter Bekannter oder ein Fremder)
Ich plane, diese Szene aus der personalen Erzählperspektive des Mädchens zu schreiben. Da sie am Ende der Szene bewusstlos oder gar tot ist, ist hier die personale Perspektive nicht mehr möglich. Kann ich für diesen Zweck innerhalb der Szene auf die auktoriale Erzählperspektive umsteigen, oder wird mir ein Lektor das übel nehmen?