1. Kann man bzw. darf man Sidhe u. a. im eigenen Roman auftauchen lassen?
2. Welche deutschen F Autoren gibt es außer Hohlbein?
3. Lieber erst Exposé oder gleich das ganze Manuskript an einen Verlag senden?
4. Ist der Markt gesättigt mit Elfenstorys?
zu 1:
Natürlich kannst du Figuren aus einem Sagen oder Legendenkreis in deinem Roman verwenden.
Sidhe, Dschinns, Hüter des Waldes etc. stammen aus der Volksmythologie und sind allgemeines
Kulturgut. Dein Werk muss sich dann aber auch der Konkurrenz stellen, sich also an jenen
Büchern messen lassen, die bereits dazu auf dem Markt sind. Das bedeutet, dass weder
Verlag noch Leser an dem hundertsten Aufguss von "Avalon" interessiert sind, sondern etwas
Neues, Originelles, möglichst Einmaliges haben wollen.
zu 2:
Deutsche Autoren/innen gibt es zwar schon, aber da die Verlage noch nicht gern deutsche Fantasy kaufen (z. Zt. sind die Lizenzen einfach ein sicheres Geschäft), werden ihre Werke kaum als Einzelwerke verlegt. Man findet sie bei kleineren Verlagen, bei bod.de (Publikation auf Abruf) und in den verschiedensten Serien und Fortsetzungsromanen (wie z. B. Chronik der Drachenlanze, Abenteurer, Drachenherz usw.). Was davon gut ist, kann ich dir nicht sagen.
Überhaupt sind Leseempfehlungen sehr subjektiv und von den jeweiligen Leseerfahrungen geprägt. Und die liegen bei mir bei amerikanischen Fantasy Autorinnen wie C. L. Moore, Vonda McIntyre, Tanith Lee, Jo Clayton etc. Von deutscher Fantasy kenne ich etwas von Hans Dominik, Christopher Zimmer (wenig), Robert Bloch (eher Horror) und Horst Neißer ("Centratur"), der in einigen Fanzines als der "deutsche Tolkien" gefeiert wurde, m. E. aber nur langatmig schreibt.
Allein amazon.de nennt unter SF, F & Horror schon über 3 200 Titel. Wo soll man anfangen zu suchen? Wenn du gern Fantasy von deutschen Autoren/innen liest, dann schau doch mal bei verschiedenen Fanzines rein (subjektive Auswahl: Legendensänger, Edition Blauer Drache, Solar X, Kometen ...) und bei Fantasia vom EDFC (Erster Deutscher Fantasy Club).
zu 3:
Tja da scheiden sich die Geister. Selbst Herausgeber und Lektoren sind sich uneins. Ich bin der Meinung: Fertig schreiben, egal, ob du es verschicken willst oder nicht. Und dann Verlage raussuchen, denen du dein Werk anbieten willst, und dort anrufen und fragen, wie der Lektor es gern hätte. Dann kannst du dich im Anschreiben gleich auf den telefonischen Kontakt (und war er auch nur kurz) berufen. Aber Achtung: Könnte sein, dass man dich am Telefon schon über deinen Roman befragt, also Kurz Exposé möglichst parat haben.
Infos geben manche Verlage auch auf ihrer Homepage, oder man bekommt sie auf Anfrage zugesandt. Ein nützliches, wenn auch nicht ganz preiswertes Nachschlagewerk dazu stammt von Sandra Uschtrin: Handbuch für Autoren/innen (68,50 DM); einen Einblick erhältst du bei http://www.uschtrin.de.
zu 4:
Ob der Markt mit Elfen Geschichten übersättigt ist, kann ich nicht beantworten. Ich lese nicht alles, was veröffentlicht wird, nicht mal im Bereich Fantasy, dazu fehlen mir Zeit und Gelegenheit.
Ganz generell: Egal, wovon deine Story / dein Roman handelt, es muss spannend und gut geschrieben sein. Du siehst ja, dass MZB mit "Avalon" auch zu einer Thematik, die bereits "abgegrast" schien, einen Bestseller gelandet hat.