Ich schreibe momentan an einem historischen Roman über den 1. Weltkrieg. Ist es möglich, dass durch den 2. Weltkrieg das Thema langweilig geworden ist (weil es nicht mehr aktuell ist)? Und / Oder dass man es auch als frech und respektlos verstehen kann, darüber einfach einen Roman zu schreiben?
Bei einem Roman über den 1. Weltkrieg hast du mit dem Leser-Vorurteil zu kämpfen, es ginge nur um den Krieg. Mir haben Lektoren gesagt, bloße Schlachten und Gefechte seien bei den Lesern momentan nicht nachgefragt – ein Kriegsroman habe aber Chancen, wenn er über das Kriegsgeschehen hinaus ein Thema hat und der Schauplatz sich beispielsweise nicht allein an der Front befindet. Da musst du für deinen Stoff die richtige Balance finden, den Krieg zu erzählen und doch nicht nur den Krieg.
Frech oder respektlos ist es in meinen Augen keinesfalls, über den 1. Weltkrieg zu schreiben. Es gibt auf der Welt andauernd Kriege, und auch unsere eigene Vergangenheit diesbezüglich ist ein legitimer Romanstoff, wie ich finde.