Du hattest mir vor drei Jahren auf die Vorstellung meines Romanprojektes ein paar ehrliche Worte gesagt. Inzwischen ist das Projekt gediehen und zum Historischen Roman geworden. Meine Frage an den erfahrenen Schriftsteller: Ist ein Roman im Umfang von 808 Normseiten am Markt überhaupt konkurrenzfähig? Oder sollte ich besser einige der Anekdoten, die mein Protagonist auf seiner Wanderung außerhalb des thematischen Kerns „Hildesheim“ erlebt, vorsorglich herausschreiben? Ebenso liegt in der Charakterisierung weiterer Kinder des Paares Kürzungspotenzial.
Ob man mit einem historischen Roman von 808 Normseiten auf dem Buchmarkt Chancen hat? Durchaus! Zwar mögen meiner Einschätzung nach die Verlage bei Debüts lieber etwas weniger Umfangreiches, aber unser Genre erlaubt da Ausnahmen, es schreit geradezu danach. Ulf Schiewe ist vor drei Jahren mit "Der Bastard von Tolosa" bei Droemer gestartet (922 Seiten) und Axel S. Meyer vor zwei Jahren mit "Das Buch der Sünden" bei Rowohlt (779 Seiten). Das sollte dir Mut machen. Wenn du spannend erzählen kannst, darf es ruhig ein dickes Buch werden.