Ist es Ihrer Meinung nach ratsam, für ein Kinder- oder Bilderbuch das Manuskript zusammen mit Illustrationen beim Verlag einzureichen, oder haben die Verlage eigene Illustratoren und möchten daher ein "nacktes" Manuskript bekommen?
Die klare Regel lautet: Nein. Niemals ein Manuskript mit Illustrationen einreichen, denn die Verlagen haben in der Tat meist eigene "Hausillustratoren", die den im jeweiligen Verlag bevorzugten Stil verlässlich produzieren und häufig auch klare Vorgaben, was z. B. den Anteil an Illustrationen im Buch angeht, umsetzen können. Und es wäre doch schade, ein annehmbares Manuskript nicht verkaufen zu können, nur weil dem Lektor die Zeichnungen nicht gefallen ...
Aber wie immer, jede Regel hat auch ihre Ausnahmen. Die wären konkret:
1. Wenn die Illustrationen vom Autor stammen und von außergewöhnlicher Qualität sind. Aber Vorsicht: Das ist in 99,99999 % aller Fälle NICHT so, und so sind hübsche Buntstiftbildchen des Autors meist das K. o. fürs ganze Manuskript.
2. Wenn es ein Bilderbuch ist UND der Illustrator große Klasse UND einen großen Bekanntheitsgrad hat. Im Klartext: Wenn Janosch Ihren Bilderbuchtext illustriert hat, dann kauft ihn jeder, egal was Sie geschrieben haben.
3. Wenn Sie bereits als Illustrator erfolgreich sind und nun z. B. ein Bilderbuch mit eigenem Text anbieten wollen.
Das sind schon alle Ausnahmen. Sie sehen: Im Zweifelsfall ohne Illustrationen.