Ich habe einen Jugendroman geschrieben (als ich ca. zw. 14 und 16 Jahre alt war) mit ca. 350 DIN-A4-Computerseiten. [...] Ich vermute heute, dass es die Story war, dass niemand es verlegen wollte, und weniger mein Können, da ich immer wieder Erfolgserlebnisse hatte im Hinblick aufs Schreiben und mir das Geschichtenerfinden schon immer im Blut lag.
Ich habe früher viele Artikel auf der Jugendseite einer Kreiszeitung veröffentlicht und wurde zur Vorstellung meines Romans sogar zum Interview beim SWR1 in Stuttgart eingeladen. Dennoch habe ich es selbst mit Hilfe einer kostenpflichtigen Literaturagentur nicht geschafft, den Roman verlegen zu lassen, und nun seit Jahren nicht mehr geschrieben.
Ich frage mich nun, ob ich es mit dem alten Manuskript nochmals versuchen soll [...] oder lieber gleich etwas Neues, Unkritischeres schreiben? Soll ich dann anders vorgehen und einen Verlag suchen, bevor ich mir die ganze "Schreibarbeit" mache? Am letzten Roman habe ich Jahre (!) hingebungsvoll gearbeitet, und es hat mich extrem entmutigt, trotz der zunächst guten Vorzeichen mit Radio und Zeitung letztlich keinerlei Erfolg zu haben.
Haben Sie Tipps, wie ich das Ganze besser angehen kann, oder doch wieder einfach schreiben und dann an Verlage gehen?
Die meisten Autoren schreiben bereits viele Jahre und haben etliche Manuskripte verfasst, bevor sie einen Verlag für ihre Arbeit begeistern können.
Wer schreiben will, muss bereit sein, sich weiterzuentwickeln, und das funktioniert am Besten, indem man schreibt, schreibt, schreibt ... Es gibt viele hilfreiche Schreibratgeber, wie von Elisabeth George "Wort für Wort oder Die Kunst, ein gutes Buch zu schreiben", oder schauen Sie doch einmal auf der Homepage des Bestsellerautors Andreas Eschbach vorbei: http://www.andreaseschbach.de. Dort finden Sie viele hilfreiche Schreibtipps.
Wichtig ist es, dass Sie Testleser / Kritiker haben, die bereit sind, sich konstruktiv mit Ihren Geschichten auseinanderzusetzen. Dazu bietet das Internet einige Möglichkeiten, beispielsweise das Montségur Autorenforum: http://autorenforum.montsegur.de. Oder Sie können sich einer Schreibgruppe anschließen und dieser Ihre Texte zur Kritik vorlegen, um so zu erfahren, wo Ihre Schwächen und wo Ihre Stärken liegen.
Wenn Sie das Manuskript bereits vielen Verlagen zugeschickt und jedes Mal eine Absage erhalten haben, macht es nur wenig Sinn, sich erneut damit zu bewerben. Versuchen Sie sich an etwas Neuem! Fragen Sie sich, welche Themen, welches Genre Ihnen besonders liegt. Wichtig ist es, einen Plot zu haben, der aus der Masse der üblichen Geschichten heraussticht. Sie müssen bedenken, dass die Verlage zum Teil mehrere hundert Manuskripte im Monat zugesandt bekommen. Nur die wirklich besonderen haben überhaupt eine Chance, von einem Verlag angenommen zu werden.
Die Erfolgsaussicht, als Anfänger einen Verlag auf der Basis eines Exposés zu finden, ist verschwindend gering. Ein Verlag will zumindest immer eine längere Leseprobe, meist sogar ein komplettes Manuskript. Eine andere Möglichkeit wäre, sich mit dem Exposé und einer entsprechenden Leseprobe bei einer Agentur zu bewerben, die Ihnen bei Interesse beratend zur Seite steht. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass die Vermittlungsagentur auf der Basis von Erfolgshonoraren arbeitet, so dass keine unnötigen Kosten für Sie entstehen.