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Gibt es Möglichkeiten, einen Akzent zu „verschriftlichen"?

In meinem Jugendbuch kommen zwei Protagonisten vor, die ausländischer Abstammung sind. Wie kann ich in der wörtlichen Rede einen niederländischen sowie einen amerikanischen Akzent zum Tragen kommen lassen? Gibt es Möglichkeiten, einen Akzent zu „verschriftlichen"?

Ob Sie gleich zweien Ihrer Charaktere einen Akzent verpassen, will gut überlegt sein, da diese den Lesefluss deutlich stören können. Auch sind Verlage nicht unbedingt davon angetan, da es den jugendlichen Lesern falsche Grammatik vermitteln könnte. Der Einsatz von Akzenten sollte daher wohl dosiert sein.

Nachfrage:
Es ist so, dass eine der beiden Figuren (der Niederländer) kaum zu Wort kommt und nur als Nebenfigur auftritt. Die Amerikanerin hingegen [...] ist eine der Hauptpersonen. In meinem bisherigen Text habe ich es so gehandhabt, dass diese Figur Sätze schon mal mit "Well, ..." beginnt, aber dann sozusagen ganz "normal" weiterspricht. Ab und zu habe ich in ihren Sätzen auch – je nachdem, was dort gut passte – einzelne Worte wie "O, Darling!" oder "Heaven!" o. Ä. untergebracht. Wie sieht es damit aus?

Antwort:
Den gezielten Einsatz englischer Wörter finde ich ein gute Lösung. Bei der Nebenfigur des Niederländers würde ich empfehlen, dass Sie einfach in einem Nebensatz erwähnen, dass er mit einem starken niederländischen Akzent spricht. Durch einen gelegentlichen Kommentar oder Gedanken einer anderen Figur können Sie dem Leser diesen Umstand immer mal wieder ins Gedächtnis rufen. Möglicherweise findet diese andere Figur den Akzent "irgendwie niedlich" oder kommentiert ihn auf andere Weise.

beantwortet von: Michael Borlik (11-12)

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