Nach vielem Hin und Her um ein Manuskript mit vielen Überarbeitungen, im Endeffekt ergebnislos, lautet meine Frage: Welche Erwartungen kann ich überhaupt an die Arbeit und Betreuung von Autorenneulingen der Agenturen stellen? Ist es vielleicht ratsamer, sich doch direkt an die Verlage zu wenden? Oder gibt es qualitativ bei Agenturen auch wesentliche Unterschiede?
Wie überall gibt es auch bei Agenten verschiedene Arbeitsweisen, die man so gut wie möglich - z. B. bei einem Kennenlernen - bespricht, wenn eine Agentur schon Interesse signalisiert hat und BEVOR man einen Vertrag unterschreibt. Die Arbeit zwischen Agent und Autor ist sehr vom gegenseitigen Vertrauen abhängig; wenn das gestört ist, hat die weitere Zusammenarbeit in der Regel keinen Sinn mehr.
Zur Arbeit einer Agentur gehört heute auch die Entwicklung und Besprechung von Manuskripten, wobei wir Agenten darunter leiden, dass das im Grunde früher einmal die Arbeit der Lektoren war, die heute fast nur noch Programm-Manager sind und die klassische Lektoratsarbeit nun von einem Agenten erwarten. Da das Risiko für einen Agenten auch nicht gering ist, versucht man in der Regel so gut wie möglich an der Entwicklung mitzuwirken, dem Engagement sind aber natürliche Grenzen (geringe Kapazitäten) gesetzt. Bitte denken Sie daran, dass eine Agentur ja nur bei Erfolg Geld verdient und alle übrigen Vorleistungen auf das eigene wirtschaftliche Risiko gehen. Auch Agenten haben da schon tolle Dinge erlebt, z. B. Autoren, die gute Ideen nicht umsetzen können, Manuskripte nicht beenden und Ähnliches. Wie gesagt, man muss gegenseitig darauf vertrauen, dass jeder seine Arbeit gut macht ...