Ich habe mich riesig über eine Anfrage eines US-amerikanischen Lehrbuchverlags gefreut, der sich für eines meiner auf [...] veröffentlichten Gedichte interessiert. Er möchte es in seinem Lehrbuch für Deutsch als Fremdsprache veröffentlichen, unter dem Titel „Was der Mensch braucht“.
Selbstverständlich werde ich meine Einwilligung geben. Aber nun meine Frage: Ich hätte gern ein Honorar für diese Veröffentlichung. Ist das üblich, und wenn ja, was kann ich erwarten?
Es gibt auf diesem Bereich keine Regeln, nicht einmal etwas, was üblich wäre. Ob Sie nun 50 oder 20 oder 100 Euro oder Dollar dafür bekommen – das können Sie als eine Frage der Ehre oder auch als eine Prinzipienfrage ansehen.
Letztlich würde ich mich an Ihrer Stelle vor allem darüber freuen, dass Ihre Gedichte an US-amerikanischen Highschools gelesen und diskutiert werden. Wo findet Literatur denn statt? Ich würde mich freundlich bedanken, würde klarstellen, dass Sie nur ein einfaches Nutzungsrecht einräumen, und sich nach dem Honorar erkundigen. Sie könnten natürlich auch schreiben, dass Sie auf jeden Fall eine bestimmte Summe x haben wollen. Was der Mensch eben braucht. Dann wird der Verlag vielleicht weiter im Internet nach deutschsprachigen LyrikerInnen recherchieren. Ein Honorar für die Veröffentlichung eines Gedichtes ist leider selten geworden. Beim "Jahrbuch der Lyrik" wurde das Honorar von 10 oder 20 Euro pro veröffentlichtem Gedicht vor Jahren eingestellt, mit der Begründung, ein Gedicht sei unbezahlbar.