Ich war zunächst davon ausgegangen, mein Buch in einer ersten Fassung zu schreiben und dann über eine Literaturagentur einen Verlag zu suchen. Nun rätst du mir ja, mich bereits im Vorfeld nach einem Verlag umzuschauen. Wie kann ich das sinnvoll angehen? Ich habe ja nur einige Entwürfe und Textproben vorzuweisen? [...] Was soll ich beifügen?
Sachbücher werden fast nie als fertiges Manuskript gekauft. Üblich ist, dass man ein Exposé mit vorläufiger Gliederung, ein aussagekräftiges Probekapitel und Informationen über sich selbst verschickt (warum man so besonders geeignet ist, dieses Buch zu schreiben, dieses Thema zu behandeln). Auch eine Kenntnis des Marktes ist sinnvoll, so dass man sein Buch schon gegen Konkurrenz abgrenzen kann (s. auch meine Antwort auf die Frage: Habe ich mit einer Sachbuch-Idee auch dann eine Chance, wenn es zu dem Thema schon viele Bücher gibt?)
Dass Sachbücher fast immer über Konzepte verkauft werden, hat mehrere Gründe. Ein besonders wichtiger: Sachbücher erscheinen meist in Reihen, weniger als isolierte Einzeltitel. Und für jede Reihe in jedem Verlag gibt es ein bestimmtes Layout, Längenvorgaben, bestimmte Textelemente, die vorgegeben sind, eventuell eine bestimmte Form etc. Ein fertiges Manuskript anzupassen, das ist einfach zu viel Arbeit - für AutorIn und Verlag! Daher noch einmal meine dringende Empfehlung: Abgesehen vom Probekapitel nichts fertig schreiben - erst einen Verlag suchen!!
Zur Agenturfrage: Ich würde erst einmal empfehlen, es direkt bei passenden Verlagen zu versuchen. Allerdings solltest du (aber das gilt auch, wenn du eine Agentur beauftragst!) den jeweiligen Verlag mit seinen Themen und Reihen gut kennen (Verlagsprogramme zuschicken lassen!) und genau sagen können, wie dein Buch ins Konzept hineinpasst. - Agenturen mit ausführlichen Porträts findest du zum Beispiel unter http://www.uschtrin.de.