Ich habe eine Frage zum Thema Erzählperspektive. Am Anfang (1. Kapitel)
meines Romans wird eine junge Frau angegriffen und überwältigt.
Am Ende der Szene wird sie (leblos) von ihrem Peiniger "weggeschafft".
Der Leser soll dabei nicht erfahren,
a) ob das Mädchen bei diesem Überfall ihr Leben verliert oder
nur bewusstlos wird
b) wer der Täter ist (ein guter Bekannter oder ein Fremder)
Ich plane, diese Szene aus der personalen Erzählperspektive des Mädchens zu schreiben. Da sie am Ende der Szene bewusstlos oder gar tot ist, ist hier die personale Perspektive nicht mehr möglich. Kann ich für diesen Zweck innerhalb der Szene auf die auktoriale Erzählperspektive umsteigen, oder wird mir ein Lektor das übel nehmen?
Der Wechsel der Erzählperspektive mitten in einer Szene (oder einem Kapitel) gilt als schlechter Stil und dürfte den wenigsten Lektoren gefallen. Sie sollten sich noch einmal Gedanken machen, ob Sie die gesamte Szene nicht aus einer anderen Perspektive erzählen können.
Eine andere Möglichkeit wäre, diese Szene komplett auszulassen (da das Mädchen ja bewusstlos ist, kann sie sie nicht mitbekommen, also auch nicht erzählen) und sie später nachzuholen. Ist nicht gerade geschickt, aber immer noch besser als der Wechsel der Perspektive.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, da ich Text und Kontext nicht kenne.