Ich wage mich an ein größeres Projekt. Den Rahmen und die einzelnen Handlungsstränge habe ich inzwischen ausgearbeitet. Jetzt geht es in die Details [...]:
Zwei Nebenfiguren sind ausländischer Herkunft: Einer ist Italiener, der schon lange in Deutschland lebt, der andere ein Amerikaner, ehemaliger GI. Beide sprechen fließend Deutsch, natürlich mit Akzent - und vielleicht auch hin und wieder einem grammatikalischen Fehler. Wie bringe ich in Dialogen die Akzente am besten zur Geltung? Sollte ich bei dem Amerikaner ab und zu ein englisches Wort einfließen lassen, bei dem Italiener phonetisch schreiben - oder wie kann ich dieses Problem sonst lösen? Was schlagen Sie vor?
Ich würde tatsächlich den GI immer mal wieder ein englisches Wort sagen lassen, z. B. ein "anyway" am Satzanfang oder irgendeine andere Redewendung, die typisch amerikanisch ist. ("Okay" hat sich ja mittlerweile bei uns so sehr eingebürgert, dass es nicht mehr typisch ist.) Bei dem Italiener würde ich das typische "e" verwenden, das Italiener an viele deutsche Wörter anhängen. Sagen Sie sich einfach laut ein paar Sätze im jeweiligen Slang vor, dann kommen Ihnen sicher ein paar Ideen.
Aber Vorsicht: Nicht zu viel davon verwenden, sonst wirkt es nicht mehr. Nur hier und da mal ein Wort, damit der Lesefluss nicht gestört wird und vor allem Ihre Charaktere nicht zu Karikaturen werden.
Nachfrage:
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Damit haben Sie mir
sehr geholfen. Tatsächlich hat sich beim Entwickeln der Charaktere
eine weitere Frage ergeben: Der GI verfällt immer dann in seine Heimatsprache,
wenn er ärgerlich bzw. wütend ist, und das "ohne mein Zutun".
Ich selbst merke, dass er so am natürlichsten agiert, nur ... ist
das durchführbar?
Antwort:
Aber das ist doch bestens! Das ist die perfekte Art, einen Charakter zu
zeigen. Wenn er nicht gerade ein Choleriker ist und auf jeder Seite 50
% der Zeit wütend ist, also englisch spricht, ist das kein Problem.
Im Gegenteil!