Ich habe ein Buch [...] geschrieben, das fast ausschließlich aus Passagen aus Büchern, Nachrichten, Zeitschriften, Zeitungen, Internet etc. besteht (maximal 15 geschriebene Zeilen) [...]. Pro Tag des Jahres gibt es einen Beitrag, 365 insgesamt. Die meisten davon sind mit einem persönlichen Kommentar von mir versehen, um den Inhalt zu erklären, vertiefen, zur Diskussion anzuregen. [...]
Meine Frage ist, ob ich für jeden "Fremdbeitrag" die Genehmigung des Verlages, der Zeitung etc. einholen muss, wenn ich ihn in meinem Buch veröffentlichen will. Die genaue Quellenangabe habe ich jedem Beitrag beigefügt, so dass der Leser weiß, woher der Inhalt stammt, und sich bei Interesse auch das jeweilige Buch besorgen oder eine interessante Zeitschrift abonnieren kann.
Ja, Sie benötigen für jede Textpassage, die Sie nicht selbst geschrieben haben, eine Genehmigung.
Es ist zwar erlaubt zu zitieren, allerdings nur im unbedingt nötigen Umfang (d. h. so wenig wie möglich) und nur dann, wenn Ihre Arbeit nur zu Bruchteilen aus Zitaten besteht. Eine Arbeit aus anderen Quellen "zusammenzuzitieren", ist nur mit Genehmigung möglich.
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Nachfrage:
Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass solche Genehmigungen erteilt werden? Schließlich wäre das ja auch eine Form der Werbung / des Marketings, die Leute sollen ja angeregt werden, durch einen "Appetithappen" Lust auf mehr zu bekommen. Vielleicht können Sie mir noch sagen, an wen (Abteilung) ich eine solche Anfrage in den Verlagen senden müsste.
Antwort:
Ich vermute, dass die Verlage dies weniger als Werbung denn als Lizenzgeschäft sehen und erwarten, dass Sie dafür Geld bezahlen. Die richtigen Ansprechpartner wären daher auch im Lektorat bzw. in der Lizenzabteilung zu finden. Wenn es um kostenlose Verwertung geht, wird die Wahrscheinlichkeit, alle Genehmigungen zu erhalten, vermutlich stark in sich zusammenfallen.