Wir produzieren über den Sommer eine Hör-CD über die Entstehungsgeschichte von [...]. Das Sprecher-Script ist fertig, und ich werde es über die Sommermonate einsprechen. Die CD werde ich auf eigene Kosten pressen lassen, so das letztlich ein verkaufsfertiges Produkt vorliegt.
Nun die Frage an Sie – wenn ich es nun verschiedenen Buchverlagen zum Verkauf anbiete, wie hoch ist üblicherweise die Provision, die der Verlag haben möchte (im Schnitt bzw. gibt es feste Sätze?)?
Die Hör-CD soll für 19,90 (zzgl Porto und Versand – was ja dann der Verlag machen müsste) verkauft werden. Von den 19,90 € möchten wir 2,00 € je CD an [...] abführen. Blieben also 17,90 € pro CD übrig.
Wie gesagt – es handelt sich um ein fertiges Produkt, das wir vielen Verlagen anbieten möchten, um natürlich viele Exemplare zu verkaufen.
Ein Verlag stellt Produkte (meist Bücher) her und vertreibt sie über den Buchhandel. Die wenigsten Verlage kaufen fertige Produkte an und vertreiben sie dann im Buchhandel. Das würde eine zusätzliche Handelsstufe zwischen Produzent und Endkunde einziehen. Und weil jede Zwischenebene Geld verdienen will, also aus der Sicht des Produzenten Geld kostet, versucht man die Anzahl der Zwischenhändler so gering wie möglich zu halten.
Zudem basiert das Geschäftskonzept praktisch aller Verlage darauf, dass es das jeweilige Produkt nur von ihrem Verlag zu kaufen gibt. Es gibt einige Ausnahmen, z. B. Taschenbuch- und Hardcover-Ausgaben, die in verschiedenen Verlagen erscheinen, aber meist sind diese Verlage in irgendeiner Form wirtschaftlich verbunden.
Beides spricht dagegen, eine CD zu produzieren und dann möglichst vielen Verlagen anzubieten, um möglichst viele Exemplare zu verkaufen. Die Chance ist groß, dass aus dem einen oder dem anderen Grund oder aus beiden Gründen gar kein Verlag Interesse daran hat.
Bereits hergestellte Produkte benötigen eher Händler als einen Verlag. Sie müssten lokale Buchhändler, Versandbuchhändler oder einen Großhändler überzeugen, ihre CD ins Sortiment zu nehmen. Bei einem Verlag "landen" Sie vermutlich eher, wenn der Verlag bei der Konzeption (Inhalte, Sprecher etc.) und der Produktion einbezogen ist.