Als Hobbyschreiberin bin ich kurz vor der Fertigstellung der Biographie meiner Mutter. Ich plane eine Drucklegung über Books on Demand. Es würde mich interessieren, ob es "Kollegen" gibt, die damit bereits Erfahrung haben. Außerdem stellt sich mir die Frage, ob ich die Namen unverändert nennen kann. Meine Mutter lebt nicht mehr, es leben noch mein Bruder und meine Schwester. Das Geschriebene enthält nur Fakten und ist nicht angetan, irgendjemanden zu verunglimpfen.
Zu Publishing on Demand gibt es zahlreiche Erfahrungen, die in Buchform oder auch im Netz diskutiert werden. Relativ gute Infos (vor allem in der Mailingliste) gibt es auf http://www.literatur-fast-pur.de/wzb/ bei den BoD_ies.
Die richtigen Namen zu verwenden, will ich Ihnen nicht ausreden, aber ich muss Sie warnen. Zum einen muss nicht alles, was Sie als Fakten bezeichnen, vom Betroffenen verstanden werden. Zum anderen fallen gerade Fakten oft unter Datenschutz bzw. den Schutz der Persönlichkeitsrechte.
Das heißt in der Praxis: Wenn sich nach der Veröffentlichung auch nur eine der genannten Personen ungerecht dargestellt fühlt, kann dies leicht zu einem Gerichtsverfahren führen! Wenn Sie sich vorher von allen Betroffenen eine Veröffentlichungserlaubnis unterschreiben lassen, minimiert es das Risiko. Was machen Sie aber, wenn eine Person diese Erlaubnis zurückzieht? Dann müssten Sie das Buch vom Markt nehmen.
Ich persönlich würde die Namen ändern. Denn außer Ihrem engsten Kreis merkt ohnehin keiner etwas davon. Achten Sie auch darauf, dass die Personen nach der Namensänderungen nicht durch andere Details erkannt werden können. Im Zweifelsfall gibt es auch Probleme, wenn Sie von XY sprechen, der 1995 in der Lindenstraße 12 gewohnt hat, oder schreiben, dass XY der einzige einbeinige Busfahrer in der Stadt war. Damit lassen sich die realen Personen nämlich auch rekonstruieren!