Nachdem ich mich schon an verschiedenen Stellen über Literaturagenturen informiert habe, würde ich Sie als Expertin bei autorenforum.de gerne etwas Grundsätzliches fragen, auf das ich bisher noch nirgendwo eine Antwort finden konnte ... Wenn ich mit meinem Manuskript schon recht weit bin (ca. 250 A4-Seiten), jedoch erst ungefähr bei der Hälfte der geplanten Handlung des Romans angelangt bin (ein grobes Exposé habe ich vorab erstellt), ist es dann bereits ratsam, Kontakt zu einer Agentur aufzunehmen? Oder sollte das Manuskript wirklich komplett fertig sein, bevor man sich überhaupt damit an eine Agentur wendet? Ich habe nämlich gehört, dass Agenturen im Allgemeinen den Autoren beim Aufbau von deren "Schreibkarriere" helfen möchten und daher auch noch während des Schreibprozesses beratend agieren können (was in meinen Ohren sehr viel versprechend und anregend klingt).
Literaturagenturen
(derzeit unbesetzt)
Anmerkung: Die Antworten hier stammen von Petra Hermanns, die von 2002 bis 2005 als Expertin eure Fragen beantwortet hat. Wir haben das entsprechend kenntlich gemacht.
Ich habe für mein Manuskript einen ganz bestimmten Verlag im Auge, der von Programm und Vermarktung her ideal passen würde. Trotzdem möchte ich gerne zuerst eine Literaturagentur angehen, da es nach kleineren Veröffentlichungen die erste längere Erzählung sein wird und ich gerne jede professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchte, die ich bekommen kann. Wie und wo finde ich denn heraus, welche Agentur mit welchem Verlag zusammenarbeitet? Würde mir der Verlag eventuell bei einem Anruf Auskunft geben, von welchen Agenturen er Manuskripte annimmt? Oder muss ich die Internetseiten der Agenturen abgrasen, bis ich irgendwo den Verlag meiner Träume finde?
Ein Freund und ich arbeiten jeder an einem Romanmanuskript. Jetzt ist zwischen uns eine Diskussion entbrannt, und zwar darüber, Eher unpersönlich, mit dürren Stichpunkten zum Genre, der Länge, Zielgruppe etc.? Oder ruhig mit ein paar Worten zum Inhalt oder zur Person, die einen Eindruck vom Schreibstil des Autors vermitteln?
Schon lange weiß ich, dass man über Einsendungen an Verlage wohl weitgehend das Porto verschwendet. Ich habe auch schon einige Stunden damit zugebracht, im Netz nach Agenturen zu suchen. Nur: Wie finde ich die, die zu mir passt? Gibt es verlässliche Auswahlkriterien?
Angenommen den Fall, dass man sich ganz zu Anfang eines Romanprojektes schon einmal bei einer Agentur beworben hat und die ersten Seiten damals abgelehnt wurden macht es Sinn, sich nach der Fertigstellung und deutlicher Überarbeitung des Romans (und zwischenzeitlicher Veröffentlichung von Kurzgeschichten, sprich deutlich mehr Erfahrung) noch einmal um eine Vertretung zu bemühen?
Ich habe bisher in einem renommierten Verlag ein Sachbuch veröffentlicht, will mich aber künftig vorwiegend auf meine eigentliche Leidenschaft als Autorin, die Belletristik, konzentrieren. [...] Das Sachbuch war damals durch eine auf Sach- und Fachbücher spezialisierte Agentur vermittelt worden, was wunderbar geklappt hat. Für die zwei bereits fertig gestellten Belletristik-Manuskripte war ich eigentlich nun selbst schon ein bisschen auf Verlagssuche gegangen, bisher aber erfolglos. [...] Ich habe zwar noch nicht wirklich viele Verlage angeschrieben, aber ich denke nun, dass es vielleicht auch hier klüger wäre, wenn sich eine Agentur darum kümmert. Nimmt eine Agentur eigentlich ein Manuskript auch dann an, wenn schon bei einigen Verlagen versucht wurde, es auf eigene Faust unterzubringen?
Und: Da Sie selbst ja nun leider keine neuen Autoren mehr annehmen, wie ich gelesen habe, wollte ich einfach nur fragen, ob Sie mir einen Tipp geben, wo man verlässliche Hinweise auf seriöse Agenturen erhält? Die Auflistungen, die man überall findet, geben ja letztlich keinen Hinweis auf die Seriosität und den Erfolg einer Agentur da ist man irgendwie schon auf Insiderwissen angewiesen und fühlt sich als Laie doch recht verloren im Dschungel der Agenturen. Eine Zeitlang hatte sich eine große Agentur für mich interessiert und kam mehrmals auf mich zu (kommt offenbar auch vor...), aber ich habe mich dann letztlich nicht darauf eingelassen, weil ich über eine zuverlässige Quelle davor gewarnt wurde.
Eine als seriös bekannte Agentur hat das Manuskript meines Jugendromans geprüft, für gut befunden, allerdings mit der Begründung abgelehnt, dass es zu keiner der Verlagsadressen passe, mit der die Agentur in Kontakt steht (sehr wohl aber dieses Segment vertritt).
Ist es tatsächlich so, dass jede Agentur nur mit einem festen Kreis an Verlagen zusammenarbeitet und darum eine andere Agentur das Manuskript vermitteln könnte?
Ich möchte mich mit meinem historischen Roman (470 Seiten) an eine
Agentur wenden, die zunächst gerne eine 30-seitige Leseprobe von
mir hätte.
1. Ist es üblich, hierfür einen zusammenhängenden Text
zu wählen?
2. Was spräche für oder gegen das Anfangskapitel?
3. Was spräche für oder gegen die Splittung der 30 Seiten in
zwei oder sogar drei Textstellen?
4. Müsste ich in Fall 3 den Kontext der Auszüge darlegen, falls
dies nicht eindeutig aus dem Exposé hervorgeht, oder würde
die Auskunft "aus dem Mittelteil" genügen?