Es heißt ja stets, man soll bei Verlagen anrufen und herausfinden, wer die entsprechende Person ist, an die der Autor sein Manuskript schicken soll, damit im Anschreiben "Sehr geehrter Herr X/Sehr geehrte Frau X" und nicht "Sehr geehrte Damen und Herren" steht.
Nicht wenige Verlage haben auf ihren Websites allerdings bereits eine Rubrik für die Frage "Wie sende ich ein Manuskript ein?", mit einer allgemeinen Lektoratsadresse. Da habe ich nun das Gefühl, in der Zwickmühle zu sitzen: Halte ich mich an die Website, kann ich ein Manuskript nur mit einem allgemeinen Anschreiben schicken. Rufe ich extra an, um nach Namen zu fragen, könnte es zu Recht heißen: "Sie haben sich wohl nicht mal unsere Homepage angesehen."
Was wäre Ihrer Erfahrung nach das Klügste?
Fantasy
Fragen zum Thema, beantwortet von Stefanie Bense.
Stefanie Bense Stefanie Bense liest, arbeitet und schreibt in Hannover. Sie leitete unzählige VHS-Seminare und Kurse bei anderen Bildungseinrichtungen, veröffentlichte Kurzgeschichten und schreibt Romane. Zur Zeit malt sie mehr, als sie schreibt.
Ich schreibe seit längerem an einem Roman. Weltenbau, Plot, Charaktere habe ich mir schon vor dem Schreiben sehr intensiv vorgenommen, und die Geschichte entwickelt sich in meinem Sinne. Allerdings ist sie relativ umfangreich, und ich befürchte, sollte sich jemals jemand dafür interessieren, für ein einziges Buch möglicherweise zu lang. Im Moment habe ich etwas über 400 Seiten geschrieben und bin ungefähr bei einem Drittel der Geschichte. Ich könnte die Geschichte in zwei, eher noch drei Teile spalten. Allerdings weiß ich nicht, wie ich die jeweiligen Teile beenden soll. Endet das Buch mit einer Frage oder einer Antwort? Schließe ich mit einer Katastrophe, die die Neugier des Lesers dazu verleitet, auch den zweiten Teil zu lesen, oder sollten die einzelnen Bücher eher in sich beendet sein? – Was bei der Geschichte sehr schwierig wäre ... Oder schreibe ich einfach einen Teil, und "zerstückeln" kann man es dann auch später noch?
Im Moment arbeite ich an einem Exposé für einen Fantasy-Roman von mir und stelle mir die Frage, inwieweit sich solch ein Exposé eigentlich von denen anderer Gattungen unterscheidet. Vor allem geht es mir dabei um die Frage, ob man einen eigenen Abschnitt für Hintergrundwissen nutzen kann. Es ist ja ein Unterschied ob ich schreibe, meine Figur wäre eine Benediktinerin im England des 12. Jh. oder eine Phara auf Sevra.
Als Debütantin habe ich einen Roman geschrieben, der zwar in der Zukunft angesiedelt ist, aber kein SF-Roman ist oder zumindest das, was man von einem SF-Roman erwartet. [...] Es handelt sich um eine gesellschaftskritische Dystopie. Eine Bekannte, die den Roman gelesen hat, sagte mir, dass es ein Frauenroman sei und Männer damit nicht viel anfangen können. Meine Frage deshalb an dich:
1. Wo könnte ich den Roman vorstellen?
2. An welchem Literatur-Wettbewerb könnte ich mich beteiligen?
3. Welcher Verlag würde sich für das Thema interessieren?
4. An wen könnte ich ein Rezensionsexemplar schicken?
[...]
Nachdem ich etwa zehn Absagen von Verlagen bekommen hatte, habe ich mich für BoD entschieden, in der Annahme, ich könnte es dann den Verlagen besser anbieten, wenn es Rezensionen dazu gibt. Ich habe mir nicht vorgestellt, dass es sich schwierig gestalten könnte, Rezensionen zu erhalten.
Ich bin gerade dabei, ein altes Fantasybuch von mir zu überarbeiten, in dem es leider sehr viele (16) wichtige Charaktere gibt. Ich kann keinen von ihnen streichen, da sie alle wichtig für die Handlung sind, habe aber schon viele zurückgestellt, d. h., sie gehen oft ihre eigenen Wege und spielen nicht direkt im aktuellen Geschehen mit. Daher meine Frage, da es keinen einen Haupthelden gibt, sondern alle gleichermaßen wichtig sind, ab wie vielen Personen wird es unübersichtlich?
Ich möchte schon seit Jahren mit dem Schreiben anfangen, vor allem mit dem Schreiben von Fantasyromanen, aber ich traue mich nicht wirklich ran, weil ich nicht genau weiß, wie ich anfangen soll. Können Sie mir hierzu vielleicht ein paar Tipps, Anregungen geben?
Fürs Fantasyromane-Schreiben gibt es ja leider so gut wie keine Bücher, zumindest habe ich keine gefunden. Was ist hier wichtig, welche allgemeinen Schreibratgeber könnten einem eventuell helfen, und wie sollte man an das Ganze herangehen?
Ich schreibe zurzeit einen Roman über Werwölfe, der auch eine Liebesgeschichte enthält. Das ist mein erster Roman. Aber da gibt es noch ein größeres Problem: Ich lebe in Slowenien, Deutsch ist für mich also eine Fremdsprache.
Zuerst wollte ich dieses Buch auf Slowenisch schreiben, aber nachdem ich mich ausführlich mit einer erfahrenen slowenischen Lektorin unterhalten habe, wurde mir klar, dass das nichts bringen würde. In Slowenien liest nämlich fast niemand Fantasy-Bücher. Daher habe ich mich entschieden, das Buch lieber auf Deutsch zu schreiben.
Gibt es überhaupt eine Chance für mich, dieses Buch in Deutschland zu veröffentlichen? Schon deutsche Autorinnen haben große Probleme, einen Verlag zu finden. Wird es dann für mich noch schwieriger oder gar unmöglich?
1. Wenn ich ein Buch fertig geschrieben habe, wo kann ich dieses dann drucken und (vorzugsweise) in Hardcover binden lassen, so das ich meine Geschichte in einem "echten" Buch wiederfinde? Mich würde auch interessieren was das dann kosten würde ...
2. Wie kann ich am besten eine Geschichte planen? Ich arbeite zur Zeit hauptsächlich mit einer "Timeline" also einer Stichpunktliste, in welcher Reihenfolge etwas in der Geschichte passiert, einem "Charakterbogen", in welchem festgehalten ist, wie die Figuren üblicherweise handeln und/oder denken, aber auch Hintergrundinfos über einzelne Charaktere oder charakterliche Wandelungen zu bestimmten Punkten in der Geschichte sind vermerkt. Gibt es noch andere oder bessere Möglichkeiten eine Geschichte vorab zu planen?
Ich habe vier Bücher bei Zuschussverlagen [...]. Außerdem 5 E-Books bei [...] Verlag. Nun dreht es sich darum, für meine weiteren Manuskripte einen renommierten Verlag zu finden, können Sie da helfen?
Wann verletze ich den Vertrag zwischen Autor und Leser? Und was ist, wenn Idee nicht ganz neu ist?
Erst einmal ein großes, fettes Lob. Der Tempest ist wirklich sehr nützlich und lehrreich! Vielen Dank für Eure Mühe, die Ihr jedes Mal auf Euch nehmt. Ich kenne Eure Seite erst seit ein paar Monaten und hab es noch nicht geschafft, alle bisherigen Ausgaben zu lesen, darum vergebt mir bitte, sollte die folgende Frage schon einmal in einer Ausgabe beantwortet worden sein.
Seit zwei Jahren arbeite ich nun schon an meinem ersten Roman, der jetzt im Rohtext fertig geworden ist. Da ich dieses Jahr 18 werde, wollte ich mich nun endlich der Aufgabe stellen, ein Exposé zu schreiben und dieses einigen Verlagen vorzulegen. Keine Angst! Natürlich muss der Text zuvor noch mehrmals überarbeitet werden! Ich hab mir, nachdem ich den Artikel im Tempest gelesen habe, die zwei Bücher "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" 1 und 2 von James N. Frey gekauft und versuche so gut wie möglich seine und Eure Tipps dabei umzusetzen.
Nun ist mir aber aufgefallen, dass mir einiges aus meinem Roman irgendwoher bekannt vorkommt. Vor kurzem durchstöberte ich mein Bücherregal, und da wusste ich dann wieder, woher mir manches bekannt vorkam. Ganz ehrlich, ich hab bestimmt nicht absichtlich Ideen geklaut. Erst vor ein paar Wochen hatte ich eine neue Idee und war ganz stolz darauf. Wenige Tage später sah ich in einer Buchhandlung ein Buch, dem diese Idee zugrunde lag!
Jetzt aber zur eigentlichen Frage. Das heißt, noch nicht ganz. Also, ich wollte gern einen Fantasyroman schreiben, in dem ein Mädchen zusammen mit seinem Freund in ein Computerspiel hineingesaugt wird und dort ein Teil der Geschichte wird. [...] Ich erzählte meiner Mutti von dem Konzept, und das Erste, was sie darauf sagte (mal abgesehen von dem mütterlichen Stolz, den man kaum ernst nehmen kann), war: "Das klingt nach diesem Film, der vor ein paar Jahren kam." Ich überlegte also, wie ich das mit dem Spiel weglassen könnte, doch mir fiel bisher noch nichts ein. Irgendwann hatten wir dann die Idee, dass das Mädchen die ganze Geschichte nur träumt. Ich hab meine Prämisse und die Hauptaussage daraufhin verändert und finde die Aussage sogar besser als die erste. Nun ist es aber so, dass James N. Frey in seinem Buch von dem Vertrag zwischen Leser und Autor erzählt. Nach seiner Aussage darf man den Leser nicht an der Nase herumführen, wo ich auch vollkommen zustimme!
Nun aber wirklich zu meiner Frage! Ich wollte, dass der Leser erst zum Schluss erfährt, dass es ein Traum war. Wäre das ein Vertragsbruch? Würde ich die eventuellen Leser damit verärgern? Hätten Sie vielleicht eine Idee?
Ich arbeite bereits nebenbei an einem zweiten Roman, den ich persönlich viel besser finde und bei dem ich nicht solche Probleme habe (noch nicht). Allerdings fände ich es schade, den ersten einfach aufzugeben, da mir einige Charaktere doch sehr ans Herz gewachsen sind und es harte Arbeit war, ihn zu schreiben.