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Fantasy

Fragen zum Thema, beantwortet von Stefanie Bense.

Stefanie Bense Stefanie Bense liest, arbeitet und schreibt in Hannover. Sie leitete unzählige VHS-Seminare und Kurse bei anderen Bildungseinrichtungen, veröffentlichte Kurzgeschichten und schreibt Romane. Zur Zeit malt sie mehr, als sie schreibt.

 

Welche Tipps haben Sie für meinen ersten Zweiteiler?

Ich bin noch ein bisschen neu im Autorendasein und wage mich gerade an den ersten Roman. Ich plane einen Zweiteiler. Das Buch ist in die Kategorie "Fantasy" einzuordnen, aber die Handlung spielt sich in der Neuzeit ab. Da ich noch ziemlich unvertraut mit dem Schreiben eines Romans bin, wollte ich fragen, ob ihr vielleicht Tipps und kleine Tricks für mich hättet.

Ein paar Eckdaten, falls dies weiterhelfen könnte: Die Erzählung findet in der 1. Person Singular im Präteritum statt. Es gibt zudem zwei weitere Protagonisten, die in direkter Zusammenarbeit mit dem Erzähler zu tun haben.

Wie plane ich einen Plot mit mehreren Einzelfällen?

Ich plane gerade eine Fantasy-Saga. in der es unter anderem um das Jagen von Übernatürlichem geht. Nun stehe ich allerdings vor folgendem Problem: Ist es möglich, das Buch kapitelweise in einzelne "Fälle" zu gliedern, gleichzeitig aber mit jedem Kapitel eine neue größere Bedrohung zu beschreiben, dessen Abwenden schließlich zum Hauptziel des ersten Buches wird? Wenn ja, wie?

Am besten lässt sich das wohl anhand einer Serie beschreiben. Die Folgen sind meist in sich abgeschlossen, oft wird in einer der ersten allerdings noch eine Frage aufgeworfen, die mit dem Ziel der Folge scheinbar nicht zusammenhängt. Mit jeder Folge kommen dann stückchenweise neue Infos zu dieser Frage, die meist gleichzeitig auch ein unabhängiges Ziel des Hauptprotagonisten ist und schließlich in einer finalen Doppelfolge Hauptthema wird bzw. zuerst ihren Höhepunkt findet und schließlich beantwortet wird.

Lässt sich so etwas in einem Buch überhaupt bewerkstelligen?

Welche Kosten kommen beim Veröffentlichen auf mich zu? Und wie viele Bücher muss ich schreiben, um als Autorin anerkannt zu sein?

Ich habe Bilder und Geschichten im meinem Kopf und würde sie gerne auf Papier bringen. Da ich aber nur eine einfache Schreiberin und Zeichnerin bin, habe ich Angst, etwas Großes zu entwerfen, was mich aber wiederum in meinem Fingerspitzen kribbelt, es auszuprobieren.

Wenn es dazu kommt, hätte ich ein paar Fragen an Sie:
– Was kommen für Kosten auf mich zu?
– Wird mir garantiert, dass mein Buch auch in den Verlag kommt?
– Wie viele Bücher müsste ich schreiben, damit man mich als Autorin anerkennt?

1. Ist es möglich, Fantasy und Science-Fiction erfolgreich miteinander zu vermischen? 2. Ist es für einen Anfänger möglich, den Roman aus drei verschiedenen Perspektiven zu erzählen? 3. Was ist für Sie, als Fantasy-Expertin, Fantasy?

Ich habe noch nie professionell geschrieben, weshalb ich meinen Roman nach "Rezept" schreibe (ich hab mich für die Schneeflocken-Methode von Randy Ingermanson entschieden).

Doch auch wenn ich nach "Vorlage" arbeite, so tauchen doch immer wieder Fragen auf, die man als Anfänger selbst nicht lösen kann. [...]

1. Ist es möglich, Fantasy und Science-Fiction erfolgreich miteinander zu vermischen, ohne dass es dem Leser auffällt? Bei mir spielt die Geschichte im zukünftigen Europa, doch Europa ist als solches nicht zu erkennen. Der Leser glaubt, sich in einer Fantasy-Welt mit magischen Wesen zu befinden. Dies soll auch so sein, doch: Ist es ratsam, dem Leser von Anfang an klar zu machen, dass der Roman in unserer zukünftigen Welt spielt, um ihn nicht zu verwirren? Denn meine Idee ist es, es dem Leser erst nach und nach zu enthüllen, jedoch wird er am Schluss nicht mit Sicherheit sagen können, ob sich das Ganze nun wirklich in unserer Welt abgespielt hat oder nicht.

2. Ist es für einen Anfänger wie mich möglich, den Roman aus drei verschiedenen Perspektiven zu erzählen? Wie mach ich das am Besten, ohne den Leser zu langweilen oder zu verwirren? [...]

3. Was ist für sie, als Fantasy-Expertin, Fantasy? Wie definieren Sie diesen Begriff? Und vor allem, wo vermischen sich Ihrer Meinung nach die Grenzen von Fantasy und Science-Fiction?

Ich habe große Selbstzweifel, dass meine Geschichten nicht interessant sind. Was kann ich dagegen machen?

Ich liebe es, Bücher zu lesen, und schreibe selber sehr sehr gerne, doch leider habe ich große Selbstzweifel, dass meine Geschichten nicht interessant sind oder andere Leute nicht berühren würden, dies macht mir sehr zu schaffen, da ich ja gerne schreibe. Was kann ich dagegen machen?

Wie verteile ich die Informationen zu meiner umfangreichen Hintergrundgeschichte am besten im Roman?

Ich habe bisher einige Kurzgeschichten geschrieben und traue mich nun an einen deutschsprachigen Roman heran. Es handelt sich um eine Fantasygeschichte, die in einem alternativen Universum in der Zukunft spielt. Die eigentlichen Ereignisse des Romans finden aber etliche Jahrhunderte nach sehr wichtigen Begebenheiten statt, die sich über zwei bis drei Jahrhunderte ziehen und von denen der Leser aber wissen müsste. Da ich viel Arbeit in die Hintergrundgeschichte gesteckt habe, und weil ich möchte, dass der Leser bereits vor dem ersten Kapitel, d. h. vor Beginn der eigentlichen Handlung, ein bestimmtes Gefühl einer allgegenwärtigen Bedrohung spürt – als direkte Konsequenz zu der erwähnten Vorgeschichte also.

Nun habe ich mich aber durch diverse Artikel und Literaturbücher dieses Thema betreffend durchgewühlt, und es scheint, dass Prologe mehr als fragwürdig sind. Ich hatte vor, eine Art Rückblende anhand von chronologisch aufgeführten Ausschnitten aus einem fiktiven "Geschichtsbuch" zu erstellen, anhand derer dem Leser auf einigen wenigen Seiten die markanten Abschnitte der besagten Jahrhunderte erzählt werden. Anhand dieser Retrospektive hätte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Der Leser wüsste über die Geschichte des Universums Bescheid und wie es zu der momentanen Situation kommen konnte; und das bereits erwähnte Gefühl aufkommenden Übels wäre von Anfang an präsent und der Leser würde die Aktionen der Figuren aus einem anderen Winkel betrachten, anders bewerten.

Ich habe mir überlegt, diese Informationen im Laufe des Romans durchsickern zu lassen, jedoch ist die Geschichte zu komplex, um sie in einem oder mehreren simplen Dialogen darzustellen. Außerdem könnte der Leser den Zusammenhang zwischen den Einzelteilen nicht mehr erkennen und möglicherweise den Überblick verlieren.

Gibt es eine andere Methode, dieses Problem zu umgehen, oder ist man manchmal wirklich auf Prologe angewiesen? Ich wäre eher dagegen, jedoch scheint es mir die naheliegendste Lösung zu sein, den Leser über die ersten paar Seiten mit gezielten Informationen auf das vorzubereiten, was ihn erwartet, anstatt dies tröpfchenhaft nachzuholen.

Wie kann ich „Gut und Böse“ am besten handhaben? Darf ich in die Perspektive des Bösen wechseln? Und kann der Tod auch als „Guter“ dargestellt werden?

Ich bin gerade dabei, mein Fantasy-Buch zu schreiben. Anfangs hatte ich eine Story wie jede andere auch. Da die Guten, da die Bösen und ein Krieg dazwischen. Aber mir ist aufgefallen, dass dieser Part doch irgendwann nicht mehr so viel Neues bringen kann, außer man heißt Tolkien.

Und dann ist mir in den Sinn gekommen, wie es in Realität eigentlich ist. Kein Staat ist wirklich gut, alle führen Krieg und das auch mal mit nicht legalen Mitteln. Vielleicht kann man das ja in ein Buch übertragen? Sprich, die Guten handeln manchmal mehr als fragwürdig, und die Bösen fangen plötzlich an, die Welt zu retten.

Außerdem wollte ich das auch auf den Tod anwenden, der ja meist als das absolute Chaos und Ende beschrieben wird. Kann er denn auch zu den Guten gehören? In meinem Fall mit eingeschränkter Handlungsfreiheit, weil er ja nicht einfach seinem Kollegen (Leben) in die Arbeit pfuschen kann.

Frage 1: Kann ich das so machen, oder sollte ich lieber bei dem bleiben, was es bisher gibt? Mein Plan war, hin und wieder in den Perspektiven zu den „Bösen“ zu wechseln und dann einmal deren Sicht, Gefühle und Antrieb zu zeigen, also eben auch, dass selbst sie eigentlich ganz normal sind.

Frage 2: Soll ich das hin und wieder so einspielen oder bis zum Ende warten und das dann als große Überraschung enttarnen?

Frage 3: Wenn ich Tod als einen Guten darstelle, wie kann man das am besten machen? Da habe ich nämlich überhaupt keine Idee. Als Menschen? Oder als nicht sichtbare Macht? In Gestalt von Tieren? Ich weiß wirklich nicht, wie.

Bin ich zu jung zum Schreiben und Veröffentlichen?

(diesmal gibt es eine ähnliche Frage von zwei jungen Autorinnen)

1. Gerade schreibe ich an einem Fantasy-Roman. [...] Ich bin erst 14 Jahre alt, und vor allem meine Familie findet es schrecklich, wenn ich so gruslige Sachen schreibe. Ich habe ihnen erklärt, dass es nur eine Geschichte ist, die die Leute unterhalten soll. Sie verstanden es, trotzdem bin ich sehr verunsichert, weil ich eigentlich als braves kleines Mädchen gesehen werde und das auch so bleiben soll. Was soll ich tun, wo ich doch schon so viel Arbeit in meine Geschichte gesteckt habe? Soll ich lieber eine andere "harmlose" Geschichte anfangen, oder weiter schreiben?

2. Ich bin erst 12. (Jung also.) Ich arbeite gerade an meinem Buch und bin schon ziemlich weit. Es ist meine eigene reine Fantasy, und ich würde gerne wissen, ob ich zu jung bin.

Ich habe Angst, dass wenn ich mein Buch zu einem Verlag schicke, eine Absage kommt, und zwar weil ich zu jung bin. Ich glaube, da wäre ich ziemlich geschockt. Ich habe mehrere Bücher schon geschrieben. Nie eines abgesendet, weil ich Angst habe, dass es abgelehnt wird. Ist es denn richtig, dass viele Verlage nur ältere Leute aussuchen, oder habe ich auch Chancen?

[...] Das führt dazu, dass die Fantasy-Welt, in der die Schwester gefangen gehalten wird und von der die Protagonistin erst nach und nach erfährt, erst im Laufe der Geschichte in den Fokus kommt. Ist das zu spät?

Meine Protagonistin ist auf der Suche nach ihrer Schwester und deckt detektivisch die Hintergründe ihres Verschwindens auf. Das führt dazu, dass die Fantasy-Welt, in der die Schwester gefangen gehalten wird und von der die Protagonistin erst nach und nach erfährt, erst im Laufe der Geschichte (fast in der Mitte des Buches) in Fokus kommt. Vorher ahnen wir nur, dass es noch eine andere Welt gibt. Meine Befürchtung ist nun, dass dies viel zu spät ist, auch wenn es für die Entwicklung der Geschichte wichtig ist.

Glauben Sie, dass dies für Verlage ein Grund wäre, die Geschichte abzulehnen? Gibt es Beispiele, bei denen es funktioniert hat?

Kann ich verschiedene Perspektiven mischen?

Ich schreibe meine Geschichte eigentlich komplett im auktorialen Erzählstil (gemischt mit dem personalen). Aber mein Prolog wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Es wird aber nicht aufgelöst, wer diese Person ist, die erzählt. (Ich bin auch noch nicht sicher, ob ich das zum Schluss auflösen soll). In diesen zwei Seiten wird das "Ende" eines Krieges beschrieben, ohne zu viel zu verraten. Außerdem setzte ich am Ende mancher Kapitel manchmal eine Frage an die Hauptperson, um die es im vorangegangenen Kapitel ging. Allerdings ohne Antwort, z. B: "Was meinst du, Amber, hättest du anders gehandelt, wenn du es gewusst hättest?"

Da wollte ich fragen, ob man das in einem Fantasy-Roman schreiben kann oder ob man das lieber lassen sollte.

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